Ladeinfrastruktur für Berlin - Förderung - der Praxis-leitfaden für Berliner - Berliner Agentur für ...

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Ladeinfrastruktur
für Berlin   Fakten, Fa
                        hrplan,
                               Praxis-
                                    – der
                  Förderung
                       tf a d e n f ü r Berliner
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Herausgeber

Berliner Agentur für Elektromobilität eMO
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
Ludwig Erhard Haus | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin
Tel +49 30 46302-351 | info@emo-berlin.de

eMO ist eine Agentur des Landes Berlin, die von der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
getragen und maßgeblich von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert
wird. Partner sind das Land Brandenburg sowie Unternehmen und Institutionen aus Wirtschaft und
Wissenschaft. eMO bündelt die Kompetenzen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung,
vernetzt die Akteure und unterstützt die Entwicklung, Durchführung und Vermarktung regionaler,
nationaler und internationaler Innovationsprojekte im Bereich intelligenter Mobilität.
© 02 / 2020

Diese Broschüre wurde durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert.
Dieses Produkt ist auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.
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Ladeinfrastruktur für Berlin
Fakten, Fahrplan, Förderung – der Praxisleitfaden für Berliner

       4   Verkehrswende braucht Elektromobilität
       5   Elektromobilität braucht Ladeinfrastruktur
       6   Faktencheck Elektroauto
       7   Faktencheck Ladeinfrastruktur
       8   Ladearten
      10   Laden am Arbeitsplatz
      12   Öffentliches Laden auf privaten Parkflächen
      14   Laden zu Hause
      16   Förderung und Beratung
      18   Nützliche Tipps
      19   Weiterführende Links
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4 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Verkehrswende braucht Elektromobilität

Der Klimawandel macht auch eine Verkehrswende         Die Elektrifizierung des Verkehrs bietet die Mög-
immer drängender. Berlin hat sich als Antwort         lichkeit, sowohl Treibhausgas- als auch lokale
auf die Herausforderungen des globalen Klima-         Schadstoffemissionen deutlich zu reduzieren. Da-
wandels das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral       mit ist die Umstellung auf Elektromobilität ein
zu sein. Der Verkehr steht hierbei in besonderem      zentraler Baustein im Berliner Klimaschutzpro-
Fokus, mit einem Anteil von rund einem Fünftel        gramm.
an den gesamten Treibhausgas-Emissionen. Im
Berliner Klimaschutzgesetz und dem Mobilitäts-        Stetig steigende Neuzulassungszahlen batterie-
gesetz hat das Land Berlin daher klare Zielstellun-   elektrischer Fahrzeuge und der Anstieg der
gen für die Verkehrswende formuliert und diese        Produktionskapazitäten lassen zukünftig hohe
im Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm          Anteile elektrischer Fahrzeuge im Berliner Stadt-
2030 mit konkreten Maßnahmen hinterlegt.              bild erwarten. Aktuellen Prognosen zufolge, wird
                                                      in 10 Jahren jedes 2. neuzugelassene Fahrzeug in
                                                      Berlin elektrisch sein!

   Markthochlauf Elektro-PKW in Berlin
   10.000          300.000

   Heute           2030
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Elektromobilität braucht Ladeinfrastruktur
Die Zahl batterieelektrischer Antriebe in Berlin   Die Elektromobilität befindet sich derzeit in der
steigt stetig. Mit der steigenden Nachfrage nach   Markthochlaufphase.
Elektrofahrzeugen erhöht sich jedoch auch der
Bedarf an Ladeinfrastruktur.                       Arbeitgeber, Händler, Immobilienunternehmen,
                                                   Tankstellen-, Sportstätten-, Hotel- oder Gast-
Seit mehreren Jahren unterstützt das Land Berlin   gewerbebetreiber mit Parkraum sind gefragte
mit dem Projekt “be emobil“ den Aufbau von         Partner für Ladeinfrastrukturanbieter. Ihr Park-
Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum.            raum ist das A und O für den Aufbau von Lade-
                                                   infrastruktur. Zudem erhöhen sie ihre Attraktivi-
Daneben ist die Ausschöpfung der Potenziale in     tät bei Kunden, Mitarbeitern und Dienstleistern,
privaten Räumen öffentlich und nicht-öffentlich    wenn sie die Möglichkeit zum Laden von Elektro-
zugänglich in Berlin von besonderer Bedeutung      autos anbieten.
für den Aufbau von Ladeinfrastruktur. Dazu
unterstützt die Senatsverwaltung für Wirtschaft,   Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen den
Energie und Betriebe mit dem Programm „Wirt-       Einstieg in den Aufbau von Ladeinfrastruktur mit
schaftsnahe Elektromobilität“ (WELMO) gezielt      Hilfe von Informationen und nützlichen Tipps zu
die Elektromobilität und den Aufbau von Lade-      Anlaufstellen und Fördermöglichkeiten erleich-
punkten im Gewerbe.                                tern.
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6 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Faktencheck Elektroauto
Häufig werden in der öffentlichen Debatte Argu-     Elektroautos sind nicht umweltfreund-
mente angeführt, die gegen die Elektromobilität     licher als Benzin- oder Diesel-Fahrzeuge
sprechen – was steckt dahinter?                     – Stimmt das?
                                                    Es gibt immer wieder Berichte in den Medien, wel-
Zu geringe Reichweite – Stimmt das?                 che die CO2 Bilanz von Elektrofahrzeugen von der
Nahezu alle heute erhältlichen Elektroautos haben   Herstellung, dem Betrieb und das Recycling kri-
eine Reichweite von mindestens 150 km. Aktuelle     tisieren (Energieaufwand und kritische Rohstoffe
Batterien ermöglichen Fahrten von 300 km und        bei der Herstellung der Batterien, Ladestrom
mehr mit einer Stromladung. Im Alltag sind          aus Kohlekraftwerken etc.). Aber: Selbst kritische
dagegen 90 % aller Fahrten mit dem Pkw im           Studien kommen zu dem Schluss, dass Elektro-
Durchschnitt deutlich kürzer als 100 km. Für die    autos eine bessere Klimabilanz haben, wenn sie
langen Strecken werden immer mehr Schnell-          mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen
Ladestationen in Städten und an Autobahnen und      werden. Das ist heute fast überall der Fall und der
Bundesstraßen errichtet.                            Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch
                                                    wächst beständig (2018 bereits auf 38 %).
Zu teuer – Stimmt das?
Wenn man sich nur die Kauf- oder Leasing-
preise ansieht, sind Elektroautos im gegenüber
vergleichbaren Verbrennern heute noch oftmals
höher in den Anschaffungskosten. Allerdings sind
die Betriebskosten erheblich geringer (Fahrstrom
statt Benzin, deutlich weniger Verschleiß und
Wartung/Reparaturen). Daneben gibt es Zu-
schüsse von der Bundesregierung und zusätzlich
für Berliner kleine und mittelständische Gewerbe-
treibende beim Umstieg auf Elektromobilität.

Reichweite

90% der Alltagsfahrten               +               < 100 km                   -

fast alle E-Autos heute              +                          150 km           -

neuste Batterien                     +                                   300 km
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Faktencheck Ladeinfrastruktur
Zu wenig Lademöglichkeiten –                         Zu unübersichtliches Angebot –
Stimmt das?                                          Stimmt das?
Rund 80 % aller Ladevorgänge finden ohnehin zu       Viele Elektroautos haben Ladesäulen bereits in
Hause oder am Arbeitsplatz statt, wo eine lange      die Navigationsgeräte integriert und berechnen
Parkdauer gegeben ist. Öffentlich zugänglich         zudem, ob die Restladung der Batterie ausreicht,
sind in Berlin und Brandenburg heute schon über      um die jeweilige Station anzusteuern. Zusätzlich
1.300 Ladepunkte und es werden ständig mehr.         bieten zahlreiche Anbieter für Ladeinfrastruktur
Aktuell teilen sich somit acht Elektroautos einen    Apps, die die eigenen Ladesäulen anzeigen.
Ladepunkt. Damit ist die Hauptstadtregion heute      Zudem gibt es unabhängige Plattformen die
schon recht gut aufgestellt. Die Alternative Fuel    anbieterübergreifend Ladesäulen, Preise und ver-
Infrastructure Directive (AFID) der EU-Kommission    fügbare Anschlusstypen anzeigen.
sowie der Nationalen Plattform Elektromobili-
tät (NPE) empfiehlt ein Verhältnis von 1:10. Der                      Stromnetz Berlin hat am Standort Eichen-
Ausbau geht weiter voran, was auch notwendig                          straße in der Tiefgarage eine Ladeinfrastruk-
                                                                      tur mit über 30 Pkw-Stellplätzen aufgebaut.
ist aufgrund der schnell wachsenden Anzahl an
                                                                      Neben herkömmlichen Ladeboxen mit 11 kW
Elektrofahrzeugen.                                                    Leistung steht auch ein DC/AC-Schnelllader
                                                                      mit maximal 50 kW Leistung bereit.
Zu lange Ladedauer – Stimmt das?
Ja, ein Ladevorgang dauert länger, als das
tanken von Benzin oder Diesel. Viele Hersteller
von Ladetechnik und Fahrzeugen arbeiten an
neuen, schnellen Verfahren, die den Ladevorgang
deutlich verkürzen. Allerdings ist dieses Schnell-
laden technisch anspruchsvoll, teurer als das so
genannte Langsamladen und auch nicht in jedem
Fall sinnvoll.

                                                       © FreelensFotograf www.weisflog.net

                                Eine gute Übersicht zu Ladesäulen europaweit bietet
                                das Stromtankstellenverzeichnins von GoingElectric:
                                https://www.goingelectric.de/stromtankstellen
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8 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Ladearten
Langsames Laden / Low-Power                         Normal-Laden / Medium-Power (AC)
Immer dort, wo ein Elektroauto über mehrere         Ladesäulen im öffentlichen Raum bieten meist
Stunden steht und nicht genutzt wird – also zu      entweder 11 oder 22 Kilowatt Leistung in Form
Hause oder am Arbeitsplatz – kann die vorhan-       von Wechselstrom (AC = Englisch; Alternating Cur-
denen Elektro-Infrastruktur genutzt und durch       rent). Allerdings können nicht alle Elektroautos
Wallboxen ergänzt werden. Hier laden die meisten    diese Menge an Energie laden. Viele Modelle kön-
Autos mit 2,6-3,7 Kilowatt. Das bedeutet für ein    nen mit der doppelten Kraft wie an einer Wallbox,
mittelgroßes Auto mit einer Batteriekapazität von   also mit rund 8 Kilowatt laden. Dadurch verkürzt
34 Kilowattstunden eine Ladedauer von zehn bzw.     sich der Ladevorgang schon erheblich.
13 Stunden, wenn die Batterie komplett leer ist,
was bei normalem täglichem Gebrauch eines PKW       Abrechnung: Der Strom an einer öffentlichen
selten der Fall ist.                                Ladesäule ist teurer als der aus der heimischen
                                                    Steckdose, da es sich um einen Service der Be-
Abrechnung: Wenn zu Hause der übliche Haus-         treiber handelt. Der Betreiber trägt die Kosten für
haltsstrom genutzt wird, fallen keine weiteren      die Errichtung, den Betrieb und die Wartung der
Gebühren an und der Preis entspricht dem Kilo-      Ladesäule sowie die Bereitstellung des Stroms.
wattpreis des Stromanbieters, heute im Durschnitt   Der Zugang zur Benutzung einer Ladesäule, zum
30 Cent pro Kilowattstunde. Dies bedeutet bei       Messen der Strommenge und der anschließenden
einem durchschnittlichen Verbrauch von 15 bis       Abrechnung wird durch sogenannte RFID-Karten,
17 Kilowattstunden pro 100 Kilometer Kosten von     Apps oder per Direktbezahlung mit Kreditkarte
4,50 bis 5,10 Euro pro 100 Kilometer.               oder anderen Zahlmethoden geregelt. Mittlerweile
                                                    sind viele Ladeeinrichtungen so gut ausgestattet,
Stecker: die Regel ist der so genannte Typ-2-Ste-   dass kein vorheriger Vertragsabschluss mit einem
cker. Im Ausnahmefall reicht auch der herkömm-      Stromanbieter nötig ist.
liche Schuko-Stecker, wenn dieser ausreichend
abgesichert ist. Beide Kabelvarianten werden bei    Einige Anbieter, wie Energiedienstleister oder Su-
den meisten Fahrzeugen mitgeliefert.                permarkt- oder Baumarktketten verschenken den
                                                    Strom an ihre Kunden.

                                                    Stecker: In der Regel kann an diesen Ladesäulen
                                                    mit dem Typ-2-Stecker geladen werden.
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Nicht nur gut für die Berliner Luft 9

Schnell-Laden (DC) / High-Power                    Stecker: Für das Schnellladen muss kein eigener
Eine andere Art des Ladens ist das so genannte     Stecker mitgebracht werden. Die Kabel inklusive
Schnellladen (DC = Englisch, Direct Current) mit   Stecker sind fest mit der Ladeeinrichtung ver-
Gleichstrom. Die meisten Fahrzeuge sind mit        bunden und können genutzt werden. Hier gibt es
entsprechender Ladetechnik ausgestattet. Diese     zwei unterschiedliche Systeme. 1. der CCS (Combo)
ermöglicht eine Aufladung der Batterie mit Leis-   Stecker, der für die Fahrzeuge westeuropäischer
tungen ab 50 bis weit über 100 Kilowatt (je nach   und nordamerikanischer Hersteller verwendet
Fahrzeugtyp und -modell), so dass eine Aufladung   werden kann und 2. Der CHAdeMO Ladestecker,
bis zu 80 Prozent der Batteriekapazität mitunter   für Fahrzeuge die vorwiegend im asiatischen
in Minutenschnelle möglich ist.                    Raum hergestellt werden.

Schnellladeeinrichtungen finden sich an Autobah-
nen, um das Zurücklegen längerer Strecken ohne
lange Ladeunterbrechungen zu ermöglichen. Aber
auch in Berlin und Brandenburg gibt es bereits
einige Schnellladeeinrichtungen an Orten mit
kurzer Verweildauer wie touristische Standorte
oder an Einkaufsmöglichkeiten. Und es werden
immer mehr.

                           Steckertypen für Elektroautos

          Typ-1-            Typ-2-            CCS /           CHAdeMO-            Schuko-
          Stecker           Stecker           Combo           Stecker             stecker
                                              Stecker
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10 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Laden am Arbeitsplatz
Durch das Angebot von Ladeinfrastruktur für         Da der öffentliche Raum in Berlin begrenzt ist,
Elektrofahrzeuge und die Umstellung der Dienst-     leisten Unternehmen durch den Aufbau von
wagenflotte auf elektrische Fahrzeuge haben         Ladeinfrastruktur für Mitarbeiter und Dritte einen
Unternehmer die Chance, die Verkehrswende           wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Elektro-
aktiv mitzugestalten. Dabei handeln sie nicht nur   mobilität. Durch Kooperationen mit Mobilitäts-
umweltfreundlich, sondern verbessern auch ihr       dienstleistern oder Logistikunternehmen sind
Ansehen bei Kunden und Mitarbeitern.                neue Geschäftsmodelle vorstellbar.

Zurzeit pendeln rund 320.000 Beschäftigte aus       Von Arbeitgeberseite muss zukünftig die Anpas-
dem Umland nach Berlin. Um die teilweise langen     sung der EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie beachtet
Strecken mit dem Elektrofahrzeug bewältigen zu      werden. Neue und bestehende Nichtwohnge-
können, sind die Pendler oft auf Lademöglich-       bäude, die über eine gewisse Anzahl Parkplätze
keiten angewiesen. Vor allem die Kombination        verfügen, werden hierin zur Installation von
der bereitzustellenden Ladeinfrastruktur mit        Ladestationen für Elektromobilität verpflichtet.
gewerblichen Flotten bietet die Möglichkeit einer   [Nähere Details siehe Infobox Seite 12]
schnellen Refinanzierung.
Nicht nur gut für die Berliner Luft 11

Gewerbliche Elektromobilität wird in Berlin mit
dem Förderprogramm „WELMO“ von der Senats-
verwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
unterstützt (vgl. S. 17)

                                                  Neben über 30 Ladepunkten für Firmenfahrzeuge
                                                  bei Stromnetz Berlin in der Prinzregenstraße
                                                  werden dort technische Varianten der Ladeinfra-
                                                  struktur erprobt und weiterentwickelt.

   © Leo Seidel
12 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Öffentliches Laden auf privaten Parkflächen
Das Laden in der Öffentlichkeit umfasst sowohl       EU Gebäudeeffizienzrichtlinie für
das Laden im öffentlichen Raum z.B. am Straßen-      Nichtwohngebäude:
rand als auch das Laden auf privaten Flächen,
die öffentlich zugänglich sind, wie beispielsweise   Im Mai 2018 wurde im Rahmen des Paketes
auf einem Supermarkt-Parkplatz, an Tankstellen,      „Saubere Energie für alle“ die EU Gebäudeef-
Sport- und Freizeitstätten oder Hotels und Gast-     fizienzrichtlinie vom europäischen Parlament
höfen.                                               verabschiedet.

Durch die Gebäude- und Eigentumsstruktur             Die Richtlinie macht Vorgaben zur verpflich-
besteht in Berlin ein relativ hoher Ladebedarf in    tenden Installation von Ladestationen für
diesem Bereich. Inhaber privater Parkflächen sind    Elektromobilität an Nichtwohngebäuden und
gefragte Partner für Ladeinfrastrukturanbieter.      Wohngebäuden, damit der Markthochlauf der
                                                     Elektrofahrzeuge gelingt.

                                                     Die neuen Regelungen betreffen insbesondere:
                                                     •
                                                      Neue Nichtwohngebäude die über einen
                                                      Parkplatz mit mehr als 10 Stellplätzen verfü-
                                                      gen, müssen die Errichtung von mindestens
                                                      einem Ladepunkt gewährleisten sowie die
                                                      Leitungsinfrastruktur für mindestens 5 Stell-
                                                      plätze legen.
                                                     •
                                                      Bestehende Nichtwohngebäude mit mehr
                                                      als 20 Stellplätzen müssen ab 2025 eine
                                                      noch zu bestimmende Mindestanzahl von
                                                      Ladepunkten sicherstellen.

                                                     Die Richtlinie wird mit dem „Gesetz zum Auf-
                                                     bau einer gebäudeintegrierten Lade- und Lei-
                                                     tungsinfrastruktur für die Elektromobilität“
                                                     [Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-
                                                     Gesetz – GEIG] bis zum 2. Quartal 2020 in
                                                     nationales Recht überführt.
Nicht nur gut für die Berliner Luft 13

Multi-Use-Konzepte –
Die Mischung macht‘s
Multi-Use-Konzepte sind ein gutes Mittel, um
die Investitions- und Betriebskosten für Lade-
infrastruktur auf mehrere Partner zu verteilen      Leitfaden zum Thema Elektromobilität
und gleichzeitig eine optimale Ausnutzung von       für den Handel https://www.hde-klima-
Stellflächen und Ladeinfrastruktur zu gewähr-       schutzoffensive.de/de/themen/e-mobi-
leisten. Ein mögliches Konzept wäre zum Beispiel,   litaet
tagsüber Ladeinfrastruktur für die Gäste des
Schwimmbades bereitzustellen und den Stellplatz
mit Ladeinfrastruktur nachts an Anwohner zu
vermieten.
14 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Laden zu Hause
Wohnungsbaugesellschaften als Treiber                Wohnungsbauunternehmen nicht nur einen
der Verkehrswende                                    Beitrag zur Minderung des CO2- und Schadstoff-
Studien und Umfragen zeigen, dass das Laden zu       ausstoßes leisten, sondern auch die Attraktivität
Hause mit geringer Ladeleistung aus Nutzersicht      von Quartieren erhöhen und sich neue Geschäfts-
das mit Abstand meist präferierte Laden darstellt.   felder erschließen.
Es bietet eine sichere Verfügbarkeit und geringe
Bezugspreise bei Heimladeinfrastruktur.              Mit dem Projekt „Wohnen leitet Mobilität“ bietet
                                                     der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Praxisbei-
Im urbanen Raum kommt den Wohnungsbauge-             spiele, nützliche Tipps und einen umfangreichen
sellschaften auf Grund der Gebäudestruktur mit       Leitfaden für intelligente, umwelt- und sozialver-
ihrem hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern eine       trägliche Mobilitätkonzepte in Wohnquartieren,
Schlüsselrolle beim Aufbau von Ladeinfrastruktur     inklusive dem Themenfeld Ladeinfrastruktur für
und somit für die Verkehrswende in der Stadt zu.     Elektromobilität: https://www.vcd.org/themen/woh-
Mit alternativen Mobilitätsangeboten, wie etwa       nen-und-mobilitaet/
der Bereitstellung von Ladeinfrastruktur, können
Nicht nur gut für die Berliner Luft 15

                                                                                               © Gewobag

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag
widmet sich bereits seit 2016 dem Thema Ladeinfra-
struktur in ihren Wohnquartieren. Ende 2020 werden
hier insgesamt über Berlin verteilt rund 60 Ladepunkte   Richtlinie / Gesetzgebung zum Aufbau von
in Betrieb sein, Tendenz steigend. Die Vorgaben der EU   Ladeinfrastruktur für Wohngebäude:
Gebäudeeffizienzrichtlinie werden damit schon früh-
zeitig berücksichtigt.
                                                         Laut EU Gebäudeeffizienzrichtlinie müssen
                                                         neue und umfassend renovierte Wohn-
                                                         gebäude mit mehr als zehn Stellplätzen für
                                                         jede Parkmöglichkeit Leitungsinfrastruktur
                                                         vorsorgen.

                                                         Ein „Gesetz zum Aufbau einer gebäudeinte-
                                                         grierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für
                                                         die Elektromobilität“ [Gebäude-Elektromo-
                                                         bilitätsinfrastruktur-Gesetz – GEIG] befindet
                                                         sich im Gesetzgebungsverfahren.
16 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Förderung und Beratung
Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur werden
in Deutschland durch verschiedene Bundes- und
Landesprogramme gefördert. Prüfen Sie die Pro-
gramme der Bundesregierung auf den Seiten der
Förderberatung des Bundes sowie der Nationalen
Leitstelle Ladeinfrastruktur.

 Auf einen Blick
 • Förderung gibt es unter anderem für Elektroautos, Pedelecs, E-Bikes
    und Ladesäulen
 • Bundesförderprogramme für Ladeinfrastruktur finden Sie hier:
    Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur https://www.now-gmbh.de/de
 • Der „Umweltbonus“ ist die wichtigste Förderung für Elektroautos
 • Zudem gibt es auch steuerliche Vorteile für E-Fahrzeuge

Umweltbonus
Das wichtigste staatliche Programm für Elektro-     Folgende Fahrzeugtypen sind förderfähig: reine
autos ist der „Umweltbonus“ des Bundesamt für       Batterieelektrofahrzeuge, von außen aufladbare
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Der Kauf    Hybridelektrofahrzeuge (Plug-In-Hybride), Brenn-
eines neuen reinen Elektroautos wird aktuell mit    stoffzellenfahrzeuge und Fahrzeuge, die höchs-
einer Prämie von 6.000 Euro (3.000 Euro vom         tens 50 Gramm CO2-Emissionen pro Kilometer
Bund und weitere 3.000 Euro vom Hersteller)         ausstoßen.
gefördert. Fahrzeugtypen die sowohl über einen
Verbrennungs- als auch einen Elektromotor ver-      Details: https://www.bafa.de/DE/Energie/
fügen, werden mit 4.500 Euro bezuschusst.           Energieeffizienz/Elektromobilitaet/elektromobili-
                                                    taet_node.html
Prämien werden für Fahrzeuge mit einem maxi-
malen Listenpreis von 65.000 Euro gezahlt.          Steuerliche Vorteile
                                                    Daneben gibt es auch steuerliche Vorteile: Elektro-
                                                    autos sind für zehn Jahre von der Kraftfahrzeug-
                                                    steuer (Kfz-Steuer) befreit. Nach den zehn Jahren
                                                    werden nur rund 50 Prozent fällig.
Nicht nur gut für die Berliner Luft 17

Berlin – Förderung gewerblicher                     Ladeinfrastruktur/Netzanschluss
Elektromobilität                                    auf betrieblichem Gelände
Mit dem Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elek-       • Normalladepunkte
tromobilität“ WELMO unterstützt die Berliner        • Schnellladepunkte
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Be-    • anteilige Förderung des Netzanschlusses
triebe kleine und mittelständische Unternehmen         bei Installation von Ladeinfrastruktur
beim Einstieg in die Elektromobilität.

 Auf einen Blick
 • Zuschuss bei Erwerb eines gewerblichen Elektrofahrzeugs:
    max. 4.000 EUR je PKW /
    max. 8.000 EUR je Nutzfahrzeug ab 2,25 t /
    max. 500 EUR je elektrischem Zweirad
 • 50% der Anschaffungs- und Installationskosten für Ladeinfrastruktur
 • 50% der Kosten für die Anpassung des Netzanschlusses
 • Förderung von Beratungsleistungen zum Thema Elektromobilität

Beratungsangebot zum Thema                          Weitere Informationen finden Sie auf
Elektromobilität                                    www.welmo.de
• Potenzialberatung (für Elektrofahrzeuge und
   Ladeinfrastruktur)
• Realisierungsberatung (Fuhrparkintegration,
   Mobilitätsbedarfe, Netzanschluss, Sektoren-
   kopplung, Versorgungssicherheit)

Elektrofahrzeuge
• PKW (M1) und leichte Nutzfahrzeuge (N1)
   mit rein elektrischem, Plug-In-Hybriden (bis
   50g CO2/km) oder Wasserstoff-Antrieb sowie
                                                                                                     © Florida Eis
   motorisierte Zweiräder
• Neufahrzeuge, Jahreswagen, Leasingfahrzeuge       Florida Eis lädt seine E-Fahrzeuge auf dem Firmengelände
                                                    und bietet dort auch Lademöglichkeiten für seine Mitarbei-
• Bei Neuanschaffung eines Elektrofahrzeuges er-
                                                    ter an. Zudem engagiert sich Florida Eis als Praxisgeber in
   halten Sie einen optionalen Abwrackbonus für     einem BMU-Forschungsprojekt für die Entwicklung kleiner
   Altfahrzeuge der Euro-Norm 4 oder niedriger.     und mittlerer E-LKWs.
18 Verkehrswende braucht Elektromobilität

Nützliche Tipps
 Wir als eMO unterstützen den Mobilitätswandel in der Hauptstadtregion
 und helfen, Best Practice Lösungen nachhaltig umzusetzen. Unsere Mobili-
 tät soll sicherer, sauberer und nachhaltiger werden, um die Lebensqualität
 der Menschen in der Hauptstadtregion zu verbessern.

 Aus diesem Grund stellen wir gerne unser Knowhow zur Verfügung und hel-
 fen Ihnen, die richtigen Ansprechpartner und weiterführenden Institutionen
 für Ihr individuelles Anliegen zum Thema Elektromobilität und Ladeinfra-
 struktur zu finden.

 Nehmen Sie Kontakt mit uns auf:
 info@emo-berlin.de oder +49 30 46302-351

Beziehen Sie Stakeholder ein
Nehmen Sie frühzeitig Kontakt zu ihrem örtlichen
Stromnetzbetreiber auf, zur Prüfung Ihre Lade-
punkte. Auch die Beteiligung von Bürgern und
weiteren Interessierten, kann bei der Entschei-
dungsfindung für den Aufbau Ihrer Ladepunkte
nützlich sein, wenn Sie deren Präferenzen berück-
sichtigen.

Kriterien der Standorteignung
• Geringer baulicher Aufwand
• Geringer elektrotechnischer Aufwand
• Geringer Aufwand in Verwaltungsverfahren
• Attraktivität / Repräsentativität der Lage,
   Wahrnehmbarkeit für die Öffentlichkeit
• Erweiterbarkeit
• Erreichbarkeit, Erkennbarkeit, Zugänglichkeit
Nicht nur gut für die Berliner Luft 19

Weiterführende Links
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA); Details zum
„Umweltbonus“
https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Elektromobilitaet/
elektromobilitaet_node.html

Bundesnetzagentur: Ladesäulenkarte / -liste
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/
Unternehmen_Institutionen/HandelundVertrieb/Ladesaeulenkarte/
Ladesaeulenkarte_node.html

Ecomento: Ratgeber rund um das Thema Elektrofahrzeuge und Laden
https://ecomento.de/ratgeber/

Electrive: Nachrichtenportal
https://www.electrive.net/

ElektroInnung: Arbeitskreis Elektromobilität
https://www.arbeitskreis-elektromobilitaet.de/wk/seite/
ak-elektro-mobilitaet-berlinbrandenburg.html

GoingElectric: Stromtankstellenverzeichnis
https://www.goingelectric.de/stromtankstellen/

Handelsverband Deutschland: Leitfaden zum Thema Elektromobilität
für den Handel
https://www.hde-klimaschutzoffensive.de/de/themen/e-mobilitaet

Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur
https://www.now-gmbh.de/de

Nationale Plattform Elektromobilität: Technischer Leitfaden,
allgemeine nützliche Informationen
http://nationale-plattform-elektromobilitaet.de/

Verkehrsclub Deutschland: Wohnen leitet Mobilität
https://www.vcd.org/themen/wohnen-und-mobilitaet/
Berliner Agentur für Elektromobilität eMO
Berliner Agentur für Elektromobilität eMO
  Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH
  Ludwig Erhard Haus | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin
Ludwig Erhard Haus | Fasanenstraße 85 | 10623 Berlin
  Tel +49 30 46302-351
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  info@emo-berlin.de | www.emo-berlin.de
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