LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT

Die Seite wird erstellt Josefine Weller
 
WEITER LESEN
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
LEBENDIGE
­NACHBARSCHAFT
Zu Besuch im Schrammblock

SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
Porträts unserer Mieter*innen
                                 AUSGABE 02/2022
KIEZSPAZIERGANG DURCH PANKOW
Ein Abend mit Christin Nichols
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
INHALT                                                                                                                                                                                                     EDITORIAL

10
ZUSAMMEN
IST MAN                                                                                                                                                       Liebe Leserinnen und Leser,

WENIGER                                                                                                                                                       die Nachbar*innen kann man sich gemeinhin genauso wenig
                                                                                                                                                              aussuchen wie die liebe Verwandtschaft. Aber Nachbarschaft

ALLEIN
                                                                                                                                                              kann alles andere sein als das anonyme Nebeneinander­
                                                                                                                                                              wohnen, das Menschen in der Großstadt immer nachgesagt
                                                                                                    16 / 31 KIEZGESCHICHTEN                                   wird. Der Frage, was eine gute Nachbarschaft ausmacht, sind
Wir sind im Schrammblock in Wilmersdorf                                                                  In Bewegung: Der Fußballverein ’90 Rot-Weiß          wir in der Titelgeschichte nachgegangen und haben uns im
zu Besuch und schauen, wie eine lebendige                                                                Hellersdorf ist fit am Ball. Im Märkischen Viertel   Schrammblock in Wilmersdorf umgesehen.
Nachbarschaft funktioniert                                                                               treten Freiwillige in die Pedale und befördern
                                                                                                         ältere Menschen in der Rikscha                       Einen etwas anderen Blick auf Pankow werfen wir dieses Mal
                                                                                                                                                              im Kiezspaziergang: Mit Musikerin und Schauspielerin
                                                                                                                                                              Christin Nichols entdecken wir eine lebendige Kultur- und

                                                          26                                                                                                  Kneipenszene rund um Florastraße, Breite Straße und Co.

                                                          BERLINS GESICHTER                           04 BERLINER ZIMMER                                      Um Blicke geht es auch auf unseren Fotoseiten: Fotograf und
                                                          Sven Marquardt hat Mieter*innen der                                                                 Bestandteil der Berliner Clubkultur Sven Marquardt hat
                                                          GESOBAU fotografiert. Wir zeigen ausge­     06 IN KÜRZE                                             Mieter*innen von uns mit seiner Kamera porträtiert –
                                                          wählte Porträts                                                                                     entstanden sind ungewöhnliche Porträts toller Menschen, die
                                                                                                      17 NACHGEFRAGT                                          so vielfältig, echt und individuell sind wie unsere Stadt.

                                                                                                      18	
                                                                                                         INFOGRAFIK                                           Natürlich geht unser Engagement für die Ukraine weiter:
                                                                                                                                                              Neben der finanziellen Zuwendung für zahlreiche Projekte
                                                                                                      20 MIETERRAT                                            unterstützt die GESOBAU auch ganz praktisch mit Wohnraum
                                                                                                                                                              und Sachspenden.
                                                                                                      21 GESOWORX
                                                                                                                                                              Wir wünschen allen Leser*innen einen friedlichen, erholsamen
                                                                                                      32	
                                                                                                         ESSEN UND TRINKEN                                    Sommer und natürlich: Viel Spaß beim Lesen!

                                                                                                      34 PREISRÄTSEL                                          Ihr GESOBAU-Vorstand

                                                                                                      35 IMPRESSUM

22                                                                                                                                                            Jörg Franzen und Christian Wilkens

EIN ABEND IN PANKOW                                                                                   HINWEIS FÜR BLINDE PDF
Wir spazieren mit Christin Nichols durch ihren Kiez.                                                  UND MENSCHEN MIT
Bei Bier, Pizza und inmitten von viel Natur erzählt uns
die Schauspielerin und Sängerin, warum sie hier so
                                                                                                      SEHBEHINDERUNG
gerne lebt                                                                                            Dieses Magazin gibt es auch als                                            BESUCHEN SIE UNS AUCH
                                                                                                      barrierefreies PDF-Dokument:                                                  AUF INSTAGRAM:

                                                                                                      www.hallonachbar.berlin                                                    WWW.INSTAGRAM.COM/GESOBAU
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
BERLINER ZIMMER

                  ZU HAUSE BEI
                  ­FAMILIE HEMMERICH
                   IN PANKOW
                  Das Kinderzimmer der Familie Hemmerich
                  ist schmal geschnitten, trotzdem haben die
                  beiden Söhne, vier und sechs Jahre alt,
                  ausreichend Platz zum Spielen, Toben und
                  Malen. „Es gibt keine Betten, die Jungs
                  schlafen auf dem Fußboden“, sagt Kristina
                  Hemmerich. Der ist mit japanischen Reis­
                  strohmatten ausgelegt. Die Matten, auch
                  Tatami genannt, seien ideal, nicht zu weich
                  und nicht zu hart und aus natürlichem
                  Material. „Wir müssen nur zwei Futons
                  ausrollen, und fertig sind die Betten.“

                  Tom und Kristina Hemmerich sind vor vier
                  Jahren in einen Neubau im Pankower
                  Florakiez gezogen. Dort hat das Architekten­
                  paar für seine Söhne das japanische Kinder­
                  zimmer eingerichtet. Beide haben eine Zeit
                  lang in Japan gelebt und waren begeistert
                  von der minimalistischen, flexiblen Ein­
                  richtung der Wohnräume dort. „Das ist
                  nachhaltig“, sagt Kristina Hemmerich.

                  Die Möbel im Kinderzimmer hat das Paar
                  selbst entworfen und gebaut und sich
                  ­dabei am japanischen Stil orientiert. „Eine
                   Brücke zwischen den Kulturen ist das
                   Wandbild, auf dem ein heimisches Stück
                   Wald zu sehen ist“, sagt Kristina Hemme­
                   rich. Auch ein Fuchs ist abgebildet. Genau
                   so einer streift oft durch die Grünfläche,
                   die es hinter ihrem Haus gibt.

                  Hier haben Hemmerichs sogar einen
                  ­eigenen kleinen Garten, den sie intensiv
                   nutzen. Es gibt außerdem eine Gemein­
                   schaftsfläche mit einem Sandkasten für die
                   Kinder. Dort treffen die Hausbewohner*in­
                   nen sich manchmal, etwa zum Kaffee­
                   trinken. Jedes Jahr feiern alle zusammen
                   ein Sommerfest. „Wir fühlen uns sehr wohl
                   hier, auch weil es diese wunderbare
                   ­Hausgemeinschaft gibt“, sagen Tom und
                    Kristina Hemmerich.
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
IN KÜRZE                                                                                                                                                                                                                      IN KÜRZE

                                                                                                                                            IM GESPRÄCH MIT ...
                                                                                                                               Dorothea Busche, Nachhaltigkeitsreferentin der GESOBAU
                                                                                                                 Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?     Wie nachhaltig ist denn die GESOBAU?      An welchem Projekt arbeiten Sie
                                                                                                                 Konkret auf die Arbeit bei der GESOBAU   In der externen und unabhängigen          zurzeit?
                                                                                                                 bezogen, bedeutet es, daran mit­         Nachhaltigkeitsbeurteilung der imug       Aktuell befasse ich mich intensiv mit
                                                                                                                 zuwirken, dass wir bezahlbaren           Beratungsgesellschaft für sozial-öko­     dem Thema Biodiversität. Ich arbeite
                                                                                                                 Wohnraum bereitstellen und zugleich      logische Innovationen mbH wurde die       daran, dass mehr Blühwiesen in unseren
                                                                                                                 gegenüber Mensch und Natur verant­       Nachhaltigkeitsleistung der GESOBAU       Beständen angelegt werden. Zudem
                                                                                                                 wortlich handeln. Zum Beispiel, indem    im Februar 2022 insgesamt als „sehr       haben im Mai zwei Bienenvölker auf
                                                                                                                 wir unsere Treibhausgasemissionen        gut“ eingestuft. Dabei wurden unter       der Wiese am GESOBAU-Hauptge­
                                                                                                                 weiter verringern, unsere Gebäude in     anderem die Kategorien „Unterneh­         bäude im Stiftsweg eine neue Heimat

            SOLIDARITÄT MIT DER
                                                                                                                 Bezug auf Energie- und Wasserver­        mensführung“, „soziale Aspekte“ und       gefunden. Damit bauen wir unser
                                                                                                                 brauch zukunftsgerecht bauen bezie­      „Umweltaspekte“ beurteilt. Mich freut     Engagement für eine bestäuber­
                                                                                                                 hungsweise modernisieren und Bio­        diese Beurteilung wirklich außeror­       freundliche Stadt weiter aus.

                 ­UKRAINE
                                                                                                                 diversität fördern. Der GESOBAU ist es   dentlich. Die GESOBAU ist bereits auf
                                                                                                                 auch ein wichtiges Anliegen, für alle    dem richtigen Weg, den wir weiter­        Dorothea Busche ist seit Februar
                                                                                                                 Mieter*innen ein lebenswertes Wohn­      gehen wollen.                             2022 Nachhaltigkeitsreferentin bei
                                                                                                                 umfeld zu schaffen und den Zusam­                                                  der GESOBAU. Die Geografin hat zu­

     D
             er Krieg in der Ukraine macht uns wütend und fassungslos. Unsere Solidarität gilt allen Menschen,   menhalt in der Nachbarschaft zu                                                    vor gute zehn Jahre zu Nachhaltig­
             denen unbegreifliches Leid angetan wird. Die GESOBAU engagiert sich: Als sofortige Maßnahme         stärken.                                                                           keitsthemen im Tourismus gearbeitet.
             wurden insgesamt knapp 15 000 Euro an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR,
      an Ärzte ohne Grenzen und den Verein „Wir packen‘s an“ sowie das Netzwerk „WiR – Willkommen in
      Reinickendorf e. V.“ gespendet. Die GESOBAU-Stiftung spendete zudem für die Anschaffung mobiler
      Spielgeräte auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, bei der bisher rund 1000 Kinder angekom­     GESCHÄFTSBERICHT 2021:
                                                                                                                 BILANZ DER NEUBAUOFFENSIVE
      men sind. Seit März sammeln die Mitarbeiter*innen der GESOBAU Sachspenden, unter anderem für den
      Verein „Ukraine-Hilfe Berlin“. In Zusammenarbeit mit Verbänden, Trägern, Vereinen und den Bezirksäm­
      tern steht auch die Unterbringung von Geflüchteten ganz oben auf der Agenda.

                                                                                                                 D
                                                                                                                       ie GESOBAU stellt qualitativ hochwertigen, bezahlba­   der Baubeginn von insgesamt acht Neubauvor­haben mit
      Wenn Sie als Mieter*in Schlafplätze oder Zimmer für Geflüchtete zur Verfügung stellen möchten, ist eine          ren Wohnraum zur Verfügung. Im Jahr 2021 wurden        778 Wohnungen geplant. Die Partizipation von Bürger*in­
      Unterbringung in Ihrer Wohnung für bis zu sechs Wochen grundsätzlich erlaubt, auch ohne dies vorher              714 neu errichtete Wohnungen in den Bestand            nen wird ebenfalls berücksichtigt. Mehr zum GESOBAU-
      anzumelden. Wichtig: Die Unterbringung muss unentgeltlich erfolgen, und es darf keine Überbelegung         übernommen. Darüber hinaus kamen durch den Ankauf            Geschäftsjahr 2021 finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht:
      entstehen. Wenn Sie jemanden länger in Ihrer Wohnung aufnehmen möchten, gelten die gesetzlichen            von Immobilien weitere 541 Wohnungen dazu. Für 2022 ist      www.gesobau.de/geschaeftsbericht
      Regelungen der Untervermietung. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihre*n Kundenbetreuer*in. Wir
      unterstützen Sie gerne!

6                                                                                                                                                                                                                                        7
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
IN KÜRZE                                                                                                                                                                                            IN KÜRZE

                                                                                                                            MOBILITÄT: MILES NEU
                                                                                                                            IM MÄRKISCHEN VIERTEL
 GESOBAU                                                                                                                    Seit März 2022 hat der Carsharing-Anbieter Miles sein Geschäftsgebiet

­BERLIN:                                                                                                                    erweitert. Auch im Märkischen Viertel können Anwohner*innen jetzt
                                                                                                                            unkompliziert ein Auto leihen. Bezahlt wird nach gefahrenen Kilome­

­MONATLICHER
                                                                                                                            tern. Die GESOBAU unterstützt das Vorhaben und plant, zeitnah zwei
                                                                                                                            exklusive Carsharing-Parkplätze bereitzustellen.
                                                                                                                            miles-mobility.com/de/berlin
 ENERGIE­
VERBRAUCH
 KOSTENLOS
 IN DER APP
    Über die App „GESOBAU Berlin“ können Sie nicht nur Schä­   Wer die Daten in der App einsieht, bekommt von der
    den melden, Ihre Vertragsdaten einsehen und Dokumente      GESOBAU keine gesonderte Post und spart damit Porto-
    bei der GESOBAU anfordern. Auch die monatliche Über­       und Bearbeitungsgebühr. Sie finden die App „GESOBAU
    sicht über Ihren Energieverbrauch – also den Verbrauch
    von Heizung und Warmwasser – finden Sie hier. Das Gute:
                                                               Berlin“ im App Store und Google Play Store. Für die Regis­
                                                               trierung benötigen Sie die Daten aus Ihrem Mietvertrag.      WOHNEN IM ALTER:
                                                                                                                            SELBSTBESTIMMT UND SICHER
            VIDEOREIHE:
                                                                                                                                   D
                                                                                                                                           ie Musterwohnung „Pflege@Quartier“ der
                                                                                                                                           GESOBAU im Märkischen Viertel zeigte

           „GEMEINSAM KLAPPT ES BESSER“
                                                                                                                                           allerlei technische Hilfsmittel, die älteren
                                                                                                                                    Menschen das selbstbestimmte Leben in den
                                                                                                                                    eigenen vier Wänden erleichtern. Ab Anfang April

               M
                         usik in Zimmerlautstärke hören und keinen Hausrat vor der Wohnungstür lagern:                              2022 ändert sich das Informationsangebot: Es
                         Das Zusammenleben in einem Wohnhaus klappt immer dann am besten, wenn alle                                 wird kleine Veranstaltungen für die Mieter*innen
                         Rücksicht aufeinander nehmen. Und Wohnung, Haus und Hof so gut behandeln, dass alle                        vor Ort geben. Termine in Ihrer Nähe erfahren
                lange etwas davon haben. Klingt kompliziert? Ist aber ganz leicht! Unsere Videoreihe „Gemeinsam                     Sie über Aushänge direkt in Ihrem Haus. Die
                                                          klappt es besser“ erklärt Themen des Alltages unkom­                      GESOBAU arbeitet dabei eng mit dem Pflege­
                                                          pliziert und unterhaltsam.                                                stützpunkt Reinickendorf der Albatros gGmbH
                                                          www.gesobau.de/gemeinsam                                                  zusammen. Die Musterwohnung steht für
                                                                                                                                    Besichtigungen nicht mehr zur Verfügung.

8                                                                                                                                                                                                         9
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
NACHBARSCHAFT

   NACHBARSCHAFT

 ZUSAMMEN IST
 MAN WENIGER
    ALLEIN
                                   von Judith Jenner

   Die älteste Wohnanlage der GESOBAU ist auch ein
   Stück Stadtgeschichte. Wie es sich heute in den
   denkmalgeschützten Häusern des Schrammblocks
   in Wilmersdorf lebt und was die Nachbarschaft
   ausmacht, haben wir bei einem Besuch erfahren

   A                   yah muss nur in
                       den Hof hinaus­
                       treten, schon trifft
                       sie ihre Freundin­
   nen. Mit der siebenjährigen Charlotte
   wirft sie einen Blick in die neu aufge­
   stellte Bücherbox. In der ehemaligen
   Telefonzelle legen Nachbar*innen ge­
                                              C-förmigen Grünfläche, sitzt Sylvia
                                              Ehlers mit einigen Nachbar*innen an
                                              einem Gartentisch. Sie wohnen be­
                                              reits seit Jahrzehnten, teilweise seit
                                              ihrer Kindheit im Schrammblock.
                                              Eva Scheidemann zum Beispiel zog
                                              vor 77 Jahren ein und erlebte als
                                              Kind den Zweiten Weltkrieg in Wil­
   brauchte Bücher und Magazine ab,           mersdorf. Im Keller des Häuserblocks
   die sich die Mädchen kostenlos neh­        schützte sie sich vor Bombenangrif­
   men können. Charlotte hat hier schon       fen. Außer einem Einschlag zu Kriegs­
   ein interessantes Buch über den Kör­       ende überstand der Block den Krieg
   per gefunden. Heute blättert sie in ei­    weitgehend unbeschadet.                  Eva Scheidemann (links) kennt
                                                                                       den Schrammblock wahrschein-
   ner Kinderzeitschrift. An anderen Ta­                                               lich länger als alle anderen, die
   gen spielen die Mädchen Fangen und         WOHNANLAGE MIT GESCHICHTE                hier wohnen. Sylvia Ehlers freut
                                                                                       sich über ihren kleinen Garten, in
   Verstecken, fahren Roller oder Wave­       Gebaut in den 1920er-Jahren, ist der     dem die Kräuter duften
   board auf dem großzügigen Innenhof.        Schrammblock die Wohnanlage mit
                                              der längsten Geschichte im Bestand
   Einige Meter weiter, in der Mitte der      der GESOBAU. Das Besondere:

   10                                                                                                                       11
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
S FÜ R
                                                             10 TIPP UTE
                                                              E I N E G S CH A F T
                                                                  BA R
                                                            NACH ander sprechen en:
                                                                                und
                                                                  mitein                   lass
                                                          Richtig                   lieren
                                                                   te n icht eska         w ir auf
                                                           Konflik            , verraten
                                                                    ht! Wie           ar.ber
                                                                                             lin/­
                                                             Das ge          onachb
                                                                         a ll                   ft
                                                                www   .h                arsc a
                                                                                            h
                                                                        e n d e _nachb
                                                                geling

                                                                                                                                      Blumen auf dem Balkon und im
                                                                                                                                      Garten: Marianne Sczepanek
                                                                                                                                      hat einen grünen Daumen

                                                                                            ÄRGER UM DEN MÜLL                                                               Marianne Szcepanek schaut von
                                                                                            UND DIE FUNDGRUBE                                                               ihrem Balkon im Hochparterre. Sie
                                                                                            In den Trödelecken an den Straßen­                                              nimmt oft die Pakete ihrer Nach­
                                                                                            durchgängen zum Volkspark Wilmers­                                              bar*innen an. Seit 61 Jahren lebt sie
                                                                                            dorf liegen unter anderem ein schwarz-                                          im Schrammblock und ist schon
                                                                                            weiß gemustertes Sommerkleid, einige                                            mehrfach in der Anlage mit ihren
                                            Auf allen möglichen Rädern
                                            unterwegs: Ayah (links) und                     Kabel und ein leerer Karton. Immer                                              mehr als 300 Wohnungen umgezogen.
                                            Charlotte nutzen den Innenhof                   wieder bestücken Mieter*innen mit                                               „Sie ist wie ein Dorf mitten in der
                                            für ihre Nachmittage. Die
                                            Mädchen sind Nachbarinnen
                                                                                            aussortierter Kleidung oder alten                                               Stadt“, sagt Marianne Sczepaneks.
                                                                                            Haushaltsgeräten die Mauersimse.
                                                                                            Während gerade Kinder dort echte                                                Heute sind es überwiegend Familien,
                                                                                            Schätze finden, werden sie von ande­                                            die neu in den Schrammblock einzie­
                                                                                            ren als Müllabladeplatz empfunden.                                              hen. Die Zweieinhalb- bis Vierzimmer­
                                                                                            Wünschenswert wäre, dass die ange­                                              wohnungen sind auch mit mehreren
                                                                                            botenen Sachen wieder entsorgt wür­                                             Kindern groß genug und praktisch
Obwohl es damals viel weniger Autos      war der erste Hausmeister im                       den, wenn sich nach einer Woche                                                 geschnitten. Vor vier Jahren sind Ma­
in Berlin gab, plante Architekt Jürgen   Schrammblock und mähte den Rasen                   niemand dafür interessiert.                                                     reia Escale Sanchez und ihr Mann in
Bachmann die Wohnanlage bereits mit      noch mit der Sense. „Wir holten die                                                                                                eine der Wohnungen in der Wilmers­
einer Tiefgarage, die sowohl von der     Milch vom Bauern an der Wilhelms­                  Das Müllhaus in der Mitte des Hofes ist                                         dorfer Anlage gezogen. Das Paar
Schramm- als auch von der Livländi­      aue“, erinnert sich Gisela Damaschke.              ein anderes Reizthema: Sylvia Ehlers                                            stammt aus Spanien und Argentinien
schen Straße aus befahrbar ist. Zeit­    Kaum vorstellbar, wo die Häuser heute              und Patric Strauß sind Mieterbeiräte                                            und hat zwei kleine Söhne.
weise befanden sich darin eine Tank­     doch mitten in der City West liegen.               im Schrammblock und bekommen
stelle und eine Autowerkstatt. Seinen                                                       häufig Beschwerden, dass nicht richtig                                          „Wir haben sehr lange gesucht und
Namen erhielt der Schrammblock vom       In ihrem Aufgang sprechen sich die                 getrennt wird oder Kartons am Stück                                             konnten es kaum glauben, als wir die
Bauern Otto Schramm, auf dessen          Nachbar*innen mit dem Vornamen                     in der Tonne landen. „Gerade wenn                                               Wohnung bekamen“, erinnert sich
Land die Häuser errichtet wurden.        an. Sie helfen Gisela Damaschke, ihre              alle viel online bestellen, quellen die                                         Mareia Escale Sanchez. „In keiner
                                         Einkäufe hochzutragen, und nehmen                  Tonnen über“, sagt Sylvia Ehlers. Die                                           Nachbarschaft und keiner anderen
Gisela Damaschkes Onkel kannte ihn       ihren Müll mit runter. Einmal in der               Mieterbeiräte haben extra Infoschilder      Die Bücherboxen stehen an ins-      Gegend haben wir uns so wohlgefühlt
                                                                                                                                        gesamt fünf Standorten in Berlin.
noch. Sie lebt in einer Wohnung im       Woche empfängt die Rentnerin den                   am Müllplatz aufgehängt. Trotzdem           Dafür hat die GESOBAU eigens
                                                                                                                                                                            wie hier.“ Auch die Infrastruktur ist
dritten Stock und hat einen weiten       Nachbarssohn zum Mittagessen. Man                  kommt es immer noch vor, dass Verpa­        alte Telefonzellen umbauen lassen   gut: Kindergärten, Schulen, Sportver­
Blick über den Hof, auf dem sie als      hilft einander, hört sich zu, nimmt                ckungen oder Sperrmüll neben den                                                eine und Spielplätze liegen in direkter
Kind unter Bäumen spielte. Ihr Onkel     Rücksicht.                                         Containern landen.                                                              Nachbarschaft des Schrammblocks.

12                                                                                                                                                                                                              13
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
NACHBARSCHAFT

                                                                                                                                           Patric Strauß setzt sich als
                                                                                                                                           Mieterbeirat für die Belange
                                                                                                                                           der Mieter*innen ein. Er geht
                                                                                                                                           Themen wie die Fahrradstell-
                                                                                                                                           plätze an

                                                                                                                                         um die Wohnanlage zu verschönern.         angewiesen. Patric Strauß hofft, dass
                                                                                                                                         „Allein schon, wenn alle etwas zum        sich die Probleme auch weiterhin mit
                                                                                                                                         Büffet beisteuern, lernen die Mie­        einem Gespräch auf dem Hausflur
                                                                                                Bunter Kiez: Auch durch die              ter*innen die kulturelle Vielfalt ihrer   oder im Hof lösen lassen. „Denn letzt­
                                                                                                vielen Familien mit Kindern ist
                                                                                                der Schrammblock lebendig
                                                                                                                                         Nachbarschaft oft ganz anders schät­      lich wohnen doch alle total gerne
                                                                                                                                         zen“, weiß Franziska Hupke, zuständi­     hier“, sagt er.
                                                                                                                                         ge Quartierskoordinatorin bei der
                                                                                                                                         GESOBAU. „Wir denken, dass alle von
                                                                                                                                         einem guten Miteinander profitieren.“
                                                                                                                                                                                    DIE GESCHICHTE
                                                                                                                                         So gibt es in einer funktionierenden       DES SCHRAMMBLOCKS
                                                                                                                                         Nachbarschaft zum Beispiel weniger         Auf dem Gelände der ehemaligen
                                                                                                                                         Vandalismus. Nachbar*innen, die            Badeanstalt Wilmersdorf ließ
                                                                                                                                         sich kennen, haben auch weniger            Hans-Otto Schramm zwischen
                                                                                                                                         Konflikte. Und wenn sie unterstützt        1925 und 1928 den sogenannten
                                                  Mit ihren Söhnen Björn und Adrian           weiß, dass viele Menschen sich nicht       werden, können ältere Menschen bis         Schrammblock errichten. Er hatte
                                                  sät die Mutter Blumen in ihrem Teil         trauen, was zu sagen, oder nicht das       ins hohe Alter in ihrem Kiez wohnen        sich bereits mit dem berühmten
                                                  eines Gemeinschaftsbeetes aus. Auch         Engagement aufbringen können“, sagt        bleiben.                                   Tanzpalast Schramm in den
                                                  die Streifen an den Häusern werden          er. „Meine Motivation ist, dass sie sich                                              1880er-Jahren einen Namen ge­
                                                  von Mieter*innen bepflanzt und ge­          hier an uns wenden können, damit wir       Franziska Hupke empfiehlt, bei Pro-        macht. Als der Wilmersdorfer See
                                                  pflegt. So kommt eine bunte Mischung        ihre Belange weiterverfolgen, auf          blemen wie Lärm lieber gleich auf          1915 zugeschüttet wurde, endete
                                                  an Kräutern, Stauden und Blumen             Wunsch auch anonym.“                       die Nachbar*innen zuzugehen, bevor         das Badevergnügen.
                                                  zusammen, die wohl kaum ein*e Gärt­                                                    der Ärger zu groß wird. „Mit kurzen
                                                  ner*in auf diese Weise zusammen­            Mit dem Mieterbeirat hat Patric Strauß     und sachlichen Ich-Botschaften errei­      Die neue Wohnanlage war eine
                                                  stellen würde.                              schon viel erreicht. Ob Handläufe an       chen Sie Ihr Gegenüber erfahrungs­         der ersten mit unterirdischen
                                                                                              den Treppen, Lampen mit Bewegungs­         gemäß am besten“, rät sie.                 Großgaragen, Hofterrassen und
                                                  ENGAGEMENT FÜR DEN KIEZ                     meldern im Hof oder neue Fahrrad­                                                     Vorgärten. Sie steht als Garten­
                                                  Ebenso bunt wie die Blumenbeete ist         stellplätze – die Erfolge können sich      Sollte ein Gespräch keinen Erfolg          denkmal und Gesamtanlage unter
                                                  die Mischung der Mieterschaft. Für          sehen lassen. Seine Hoffnung ist, dass     haben, sind bei der GESOBAU je nach        Denkmalschutz. Lebten anfangs
                                                  Patric Strauß ist der Schrammblock ein      in diesem Jahr wieder ein Mieterfest       Problemlage Kundenbetreuer*innen           vor allem Schriftsteller*innen
                Mareia Escale Sanchez be-         Abbild der Gesellschaft: Es gibt jede       stattfinden kann. „In der Vergangen­       und Sozialmanager*innen ansprech­          und Künstler*innen in dem neuen
                pflanzt mit ihren Söhnen das      Altersgruppe, viele verschiedene Natio­     heit waren diese Feste immer gut be­       bar bei Nachbarschaftskonflikten.          Quartier, ging das Gebäude nach
                Gemeinschaftsbeet. So lernen                                                                                                                                        dem Zweiten Weltkrieg in den
                sie die Natur besser kennen und   nen und auch soziale Unterschiede.          sucht und haben sehr dazu beigetra­        Ein unabhängiges Team von Schlich­
                verschönern die Anlage            Seit fast 25 Jahren lebt er in einer hel­   gen, dass sich die Mieter*innen besser     ter*innen bietet zudem Mediationen         Besitz des Landes Berlin über, das
                                                  len, großen Wohnung im vierten Stock.       kennenlernen und Verständnis fürein­       zwischen Nachbar*innen an, also            die Tiefgarage auch für seinen
                                                                                              ander entwickeln“, sagt Patric Strauß.     vermittelnde Gespräche.                    Fuhrpark nutzte. Viele Staatsbe­
                                                  Für seinen Kiez engagiert er sich, weil                                                                                           dienstete zogen in die begehrten
                                                  er möchte, dass die Nachbar*innen gut       Die GESOBAU unterstützt solche Ak­         Im Schrammblock waren die Mie­             Wohnungen ein.
                                                  miteinander zurechtkommen. „Ich             tionen, fördert Feste oder Projekte,       ter*innen darauf bisher noch nicht

14                                                                                                                                                                                                                    15
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
NACHGEFRAGT

HELLERSDORF KIEZGESCHICHTEN                                                                                                                                                                                               NACHGEFRAGT

FIT FÜR DIE ZUKUNFT                                                                                                                                                        In jeder Ausgabe beantworten wir eine
                                                                                                                                                                           aktuelle Frage, die unser Zusammenleben,
                                                                                                                                                                           uns als GESOBAU und Sie als unsere
                                                                                                                                                                           Mieter*innen angeht. Dieses Mal geben
                                                                                                                                                                           wir eine Antwort auf die Frage:

                                                                                                                                                                                      WIE
                                                                                                                                                                                     ­SPAREN WIR
                                                                                                                                                                                      GEMEINSAM
                                                                                                                                                                                      ENERGIE­
                                                                                                                        D                                                             KOSTEN?
                                                                                                                                  ie Kosten für Gas und Strom steigen aktuell.
                                                                                                                                  Dafür gebe es mehrere Gründe, sagt Antje
                                                                                                                                  Kulik, verantwortlich für das Reporting und
     Die GESOBAU unterstützt                                                                                                      Controlling der Betriebskosten des Unterneh­
     den FV Rot-Weiß ’90 Hellersdorf
     finanziell – und fördert                                                                                           mens. „Rohstoffe werden knapper und damit teurer. We­
     so junge Talente                                                                                                   gen des Klimaschutzes fallen zudem zusätzliche Steu­
                                                                                                                        ern wie etwa die CO₂-Steuer an.“ Beides habe bereits im
                                                                                                                        vergangenen Jahr zu steigenden Kosten für Heizung und

I
   ch steh frei, gib ab! Mann!“ Die 17 Kids der U7 wuseln   einem Mangel an Trainer*innen. „Schade, denn so müs­        warmes Wasser geführt.
   über den Platz des FV Rot-Weiß ’90 Hellersdorf und       sen wir Kinder auf die Warteliste setzen.“
   versuchen, den Ball im Tor zu versenken. Ob es ge­                                                                   Der Krieg in der Ukraine verschärft nun die Situation.
lingt oder nicht, ihre Gesten ähneln doch sehr denen ih­    Im Hintergrund, ebenfalls ehrenamtlich, organisieren die    „In diesem Jahr erwarten wir erhebliche Mehrkosten. Wie    Um die Energiekosten im Rahmen zu halten, ergreift die
rer Vorbilder aus der Bundesliga. Ebenso ihr Eifer, wenn    Mitglieder der Geschäftsstelle die Trainingszeiten und      viel genau, wissen wir im Moment noch nicht“, sagt Antje   GESOBAU außerdem folgende Maßnahmen: Für veraltete
Trainer Michael Stoksik sie über den Platz schickt. Und     Spielpläne, das Pass- und Anmeldewesen und vieles           Kulik. Man gehe aber zurzeit von einer Steigerung der      Heizungsanlagen, die etwa mit Kohle oder Öl betrieben
zum Abschluss: Elfmeterschießen. „Da ist auch egal, ob      mehr. Besonders stolz ist der Verein auf die Kooperation    Energiekosten um mindestens 50 Prozent aus. Die entspre­   werden, wird geprüft, ob ein Austausch erfolgen kann.
jemand trifft, die Kinder haben Spaß. Kann man als Er­      mit dem 1. FC Union Berlin, der beim Rot-Weiß Hellers­      chenden Nebenkosten werden allerdings erst im kommen­      Außerdem wurde bereits ein großer Teil der Wohnungen
wachsener gar nicht mehr so nachvollziehen“, sagt Ben­      dorf auch schon mal die Fühler nach Nachwuchs aus­          den Jahr fällig. „Wir schicken die Abrechnungen für das    modernisiert, auch die Fassaden wurden gedämmt.
jamin Scholz lachend. Die Neffen des 33-jährigen Hellers­   streckt. „Das ist natürlich großartig, wenn das passiert.   jeweilige Vorjahr zumeist zwischen Juni und Oktober des
dorfers spielen auch im Verein mit. Er beschreibt den       Für die Kinder, aber auch für den Verein“, sagt Scholz.     Folgejahres an unsere Mieter*innen“, sagt Kulik.           Aber auch jede*r Einzelne kann zu Hause auf ihren*seinen
Charakter des FV Rot-Weiß ’90 Hellersdorf als familiär      Punkt 19.30 Uhr, nach 90 Minuten Training, verschwin­                                                                  Verbrauch achten und an unterschiedlichen Stellen anset­
und nahbar.                                                 den die Kids vom Platz, ehe die U19 ihre Runden um den      Die GESOBAU versucht jetzt schon, die Folgen der Preis­    zen, um Energie zu sparen. Unnötiges Heizen oder intelli­
                                                            Kunstrasenplatz dreht – wenn auch erst nach dem durch­      erhöhungen für die Mieter*innen abzumildern. „Damit        gentes Lüften kann schon viel bewirken.
Scholz wuchs in Sichtweite zum Verein auf, mit sechs Jah­   dringenden „Nicht rumstehen, laufen!“ ihres Trainers.       für 2022 nicht große Summen nachgezahlt werden müs­
ren wurde er Mitglied. Als dann mit 18 das Knie nicht                                                                   sen, haben wir unseren Mieter*innen angeboten, frei­       Tipps, wie Sie im Haushalt Energie
mehr wollte, übernahm er einen Trainerposten und die                                                                    willig höhere Vorauszahlungen für Energie zu leisten“,     sparen können, finden Sie in unserer
Öffentlichkeitsarbeit. „Ich möchte den Verein zukunftsfit                                                               sagt Kulik. Wer dieses Angebot nutzen möchte, kann zum     Infografik:
machen“, erzählt er. Bei mehr als 25 Mannschaften gibt      FV Rot-Weiß ʼ90 Hellersdorf e. V.                           Beispiel ein entsprechendes Formular ausfüllen und         www.hallonachbar.berlin/sparen
es einiges, über das er auf Instagram, Facebook und You­    Teterower Ring 71                                           monatlich zwischen 15 bis 75 Euro mehr zahlen. „Mit
Tube berichten kann. Sogar einen Podcast hat der Verein,    12619 Berlin                                                einer vorzeitigen Betriebskostenanpassung können Mie­      Möchten Sie uns eine wichtige Frage stellen?
in dem Vorstand Holger Scheibe regelmäßig die rund          030 5645546                                                 ter*innen für das Abrechnungsjahr 2022 bereits jetzt       Dann schreiben Sie uns:
550 Mitglieder auf dem Laufenden hält und auch Proble­      www.rwh90.de                                                etwas ansparen“, sagt Kulik. Das reduziere eine mögliche   hallo.nachbar@gesobau.de
me anspricht. Denn, sagt Scholz, der Verein kämpfe mit                                                                  Nachzahlung.                                               Betreff: „Nachgefragt“

16                                                                                                                                                                                                                                        17
LEBENDIGE NACHBARSCHAFT - Zu Besuch im Schrammblock SVEN MARQUARDT FOTOGRAFIERT
INFOGRAFIK

      WIE SICH BETRIEBSKOSTEN                                                                                                            Betriebskosten sind Teil der Nebenkosten. Was Vermieter*innen als
                                                                                                                                         Betriebskosten auf die Abrechnung schreiben dürfen, ist gesetzlich

      ZUSAMMENSETZEN                                                                                                                     festgelegt. Woraus sich die Betriebskosten bei der GESOBAU zusammen­
                                                                                                                                         setzen? Das haben wir in dieser Infografik aufgeführt

                                                                                                                                         GRÜNPFLEGE
                                                                                               HAUSMEISTER*INNEN
                                                                                                                                         Sämtliche Grünflächen werden re­
                                                                                               Hausmeister*innen sorgen dafür, dass
     GRUNDSTEUER                                                                                                                         gel-mäßig gepflegt, Pflanzen erneuert
                                                                                               am und im Gebäude alles in Ordnung ist.                                                                                       SCHORNSTEINREINIGUNG
     Grundsteuer muss für jedes Grundstück                                                                                               oder die Spielplätze gereinigt und der
                                                                                               Manchmal übernehmen sie auch kleine                                                                                           Die Kosten richten sich nach der
     ­bezahlt werden. Die Höhe wird vom                                                                                                  Sand ausgetauscht.
                                                                                               Reparaturen und Verwaltungsarbeiten,                                                                                          ­bundesweiten Kehr- und Überprüfungs­
      ­Finanzamt festgelegt, und zwar nach                                                     die aber nicht als Betriebskosten umge­                                                                                       ordnung beziehungsweise den
       ­verschiedenen Kriterien, etwa der Wohn­                                                legt werden.
                                                                                                                                                                                    VERSICHERUNGEN                            ­vertraglichen Regelungen. Es müssen
        fläche oder der erzielbaren Miete.
                                                                                                                                                                                    Alle Wohngebäude, inklusive Keller und     nicht nur regelmäßig die Schornsteine
                                                                                                                                                                                    Hoftüren, sind gegen Schäden durch         gereinigt, sondern auch Immissions­
                                                                                                                                                                                    Feuer, Sturm und Wasser versichert.        schutzmessungen durchgeführt und
                                                                                                                                                                                    Außerdem besteht eine Haus- und            Feuerstättenbescheide erstellt werden.
                                                  HEIZUNG UND WARMWASSER­
                                                                                                                                                                                    Grundbesitzerhaftpflichtversicherung,      Diese Bescheide bestätigen, dass grund­
                                                  BEREITUNG
                                                                                                                                                                                    durch die auch Dritte, etwa Be­            legende Brandschutz-, Sicherheits- und
                                                  Diese Kosten fallen an, wenn Ihre
                                                                                                                                                                                    such-er*innen, die auf dem Wohngelän­     Umweltstandards eingehalten werden.
                                                  ­Wohnung durch die GESOBAU beheizt
                                                   beziehungsweise auch das Warmwasser                                                                                              de zu Schaden kommen, versichert sind.
                                                   zentral zur Verfügung gestellt wird. Die
                                                   Abrechnung der Heiz- und Warmwasser­
                                                   kosten erfolgt in der Regel auf Grundlage
                                                   Ihrer Verbrauchswerte.

     WASSERVERSORGUNG UND
     ENTWÄSSERUNG
     Der Wasserpreis ergibt sich unter                                                                                                                                              HAUSBELEUCHTUNG                           STRASSENREINIGUNG UND
     anderem aus der gelieferten Wasser­                                                                                                                                            Es fallen Stromkosten für die Haus­      ­WINTERDIENST
     menge der Berliner Wasserbetriebe,                                                                                                                                             beleuchtung und sonstige gemeinsam       Die Gebühren für die Straßenreinigung
     den Kosten der Gerätemiete für                                                                                                                                                 genutzte Gebäudeteile, zum Beispiel      berechnen sich aus Tarifen der BSR.
     Wasserzähler sowie den Kosten für                                                                                                                                              Eingänge oder Tordurchfahrten, sowie     Der Winterdienst wird an Dienstleis­
     die Entsorgung von Schmutz- und                                                                                                                                                für vorhandene Außenbeleuchtung an.      tungsfirmen vergeben. Sie erhalten für
                                                  MÜLLENTSORGUNG
     Niederschlagswasser.                                                                                                                AUFZÜGE                                                                             die Vorhaltung entsprechender Gerät­
                                                  Die Berliner Stadtreinigung (BSR)
                                                  ­entsorgt ungetrennten Hausmüll und                                                    Es fallen übliche Wartungskosten und                                                schaften und Personal zunächst eine
                                                   kümmert sich um die Abfuhr von              HAUSREINIGUNG                             Betriebsstrom an, aber auch die re­                                                 Grundvergütung sowie bei Arbeitsein­
                                                   ­Biomüll sowie Recyclingstoffen. Zu den     Die Reinigung der Treppenhäuser,          gel-mäßige Prüfung der Betriebsbereit­                                             sätzen zur Schnee- und Eisbeseitigung
                                                    Müllkosten zählt außerdem die Ent­         Müllräume und Aufzüge sowie eine          schaft und -sicherheit. Für diese Posten                                            eine zusätzliche Leistungsvergütung.
                                                    sorgung von Papier und Sperrmüll.          jährliche Grundreinigung werden von       werden Fachunternehmen beziehungs­
                                                    Alle Kosten sind von den Tarifen der       beauftragten Unternehmen über­           weise technische Prüfinstitute wie der
                                                    Entsorger und von der Anzahl und            nommen. Die Kosten sind vertraglich      TÜV beauftragt. Reparaturen sind keine
                                                    Größe der genutzten Tonnen abhängig.        festgelegt.                              ­Betriebskosten.

      18                                                                                                                                                                                                                                                         19
GESOWORX

MIETERRAT                                                                                                                                                                                                                                         GESOWORX

MIETERRAT:                                                                                                                            DIE NEUE ART ZU
­RÜCK- UND AUSBLICK                                                                                                                      ARBEITEN
Mitte Juni fand die Wahl zum neuen Mieterrat der GESOBAU statt. Nach fünf
Jahren gaben einige Mitglieder ihren Posten auf, manche kandidierten er­
neut. Damit beginnt eine Periode mit Herausforderungen und Veränderun­
gen. Wir lassen drei Mieterräte, die die letzten Jahre aktiv waren, zurück­
blicken: Was war gut? Was kann besser laufen? Wie geht es weiter?

            Was war Ihre wichtigste Errungenschaft in Ihrer Zeit als Mieterrat?
            Eindeutig die spürbar gewachsene Bekanntheit in der Mieterschaft. Der Mieterrat wird vielfach als
            Ansprechpartner bei Kommunikationsproblemen mit der GESOBAU genutzt, und viele Anliegen konn­
            ten schnell bearbeitet werden. Das mir wichtigste Projekt – die Konzeptionierung von Leitlinien zur
            partizipativen Gestaltung von Gärten – ist über vielversprechende Ansätze nicht hinausgekommen.
            Hier kann und sollte ein neuer Mieterrat weiter konstruktiv mit der GESOBAU arbeiten.                                   Unabhängig arbeiten und trotzdem nicht allein                                          Beamer, Scanner und Drucker. Sie
            Dr. Andreas Tietze, Wahlbezirk 5 (Pankow-Süd und Weißensee „Am Steinberg“), Mitglied seit 2018                                                                                                                 arbeiten unabhängig, können aber bei
                                                                                                                                    am Schreibtisch sitzen – Coworking-Angebote                                            Bedarf auch voneinander profitieren.

                                                                                                                                    sind im Trend. GESOWORX heißt das erste Co­
            Warum haben Sie sich 2016 bei der Wahl zum Mieterrat aufstellen lassen?                                                                                                                                          Im Juni 2022 wurde die GESOBAU für
            Landeseigene Wohnungsunternehmen leben von den Mietzahlungen der Mieter*innen. Diese hatten aber                        working-Projekt der GESOBAU                                                              GESOWORX mit dem wichtigsten
            bis 2016 keine Mit­gestaltungsrechte. Als sich die Möglichkeit bot, dass sich das ändert, wollte ich mitgestalten                                                                                                Preis der Immobilienwirtschaft aus­

                                                                                                                                    N
            helfen. Noch ist das Potenzial nicht ausgeschöpft, darum habe ich erneut als Mieterrätin kandidiert.                             och sind die Räume leer –           Viktoria Rein von der GESOBAU führt       gezeichnet, dem DW-Zukunftspreis.
                                                                                                                                             200 Quadratmeter auf zwei           uns durch die Räume. Sie hat Skizzen      Das Projekt ist für die Wohnungsbau­
            Welchen Tipp geben Sie künftigen Mieterräten?                                                                                    Ebenen, weiße Wände, g  ­ roße      dabei, die zeigen, wie es hier bald       gesellschaft das erste seiner Art.
            Die Mieterratstätigkeit ist sehr aufwendig und enorm zeitintensiv. Sie erfordert eine sehr hohe Lern­                   Fenster, viel Platz und Licht. Geplant       aussehen wird. „Wir wollen weg von        ­Weitere sollen folgen. „Um den Auf­
            bereitschaft und eine ausgeprägte Kommunikationskompetenz. Man muss entscheidungssicher                                 ist, hier etwa 20 Coworking-Arbeits­         starren Bürostrukturen“, sagt sie. Es       bau und Betrieb zu realisieren, arbei­
            sein – und manchmal sehr mutig!                                                                                         plätze einzurichten. Im Herbst dieses        wird Arbeitstische geben, die zum           ten wir eng mit der cowork AG
            Dr. Heike Külper, Wahlbezirk 4 (Pankow), Mitglied seit 2016                                                             Jahres sollen die ersten N
                                                                                                                                                             ­ utzer*innen       Schallschutz durch kleine Akustik­         ­zusammen. Das sind Spezialist*innen
                                                                                                                                    einziehen können. Gelegen ist GESO­          trennwände voneinander getrennt             für die Entwicklung und den Betrieb
                                                                                                                                    WORX in einem Neubau der GESO­               sind, aber auch gemütliche Sitzecken        solcher Projekte“, sagt Viktoria Rein.
            Wie lautet Ihre Bilanz der letzten Jahre?                                                                               BAU an der Langhansstraße/Ecke               mit Sofas und Sesseln. Auch eine            Zunächst wird ein Arbeitsplatz für
            Es lief nicht immer alles rund, über die Zeit gesehen war es aber doch sinnvoll.                                        Roelckestraße in Weißensee. Das              Küche können die Mieter*innen nut­          mindestens einen Monat buchbar
                                                                                                                                    sechsgeschossige Haus ist mit grau­          zen, Kaffee und Wasser inbegriffen.         sein. Später werden je nach Nachfra­
            Was ist Ihrer Meinung nach gut gelaufen?                                                                                em Klinker verblendet. Neben dem                                                         ge auch kürzere Zeiträume möglich
            Die Kommunikation lief gut. Informationen, quer durch alle Stadtteile, wurden reibungslos weiter­gegeben.               Coworking-Space sind hier 37 unter­          Coworking ist im Trend. Für Angestell­      sein. Mieter*innen der GESOBAU
                                                                                                                                    schiedlich große Wohnungen entstan­          te, Freiberufler*innen, kleinere Start-     erhalten einen Rabatt.
            Was hat nicht so gut geklappt?                                                                                          den. In dem grünen Innenhof gibt es          ups oder digitale Nomad*innen ist das
            Der Anfang war holprig, und der Wechsel der Mieterräte hat gezeigt, dass viele, die sich zur Wahl                       einen Spielplatz und eine kleine Remi­       ein gefragtes Modell. Sie buchen sich
            gestellt haben, nicht das Bewusstsein hatten, dass hierfür Zeit und Engagement notwendig sind.                          se, die Teil des Coworking-­Projektes ist.   einen modernen Arbeitsplatz samt          Alle Informationen über GESOWORX
            Gerhard Florschütz,Wahlbezirk 2 (Märkisches Viertel-Ost), Mitglied seit 2016                                            Dort können Besprechungen, Semina­           Infrastruktur wie Netzwerke mit           gibt es auf der Website:
                                                                                                                                    re und Workshops abgehalten werden.          schneller Internetverbindung,             www.gesoworx.de

20                                                                                                                                                                                                                                                              21
KIEZSPAZIERGANG

                                                                                                                                        KIEZSPAZIERGANG

                     GAR NICHT
                    MAL SO STILL
                                       von Silvia Silko

             Christin Nichols lebt seit drei Jahren in Pankow. Hier hat die
                                                                                                                       H                  eute lassen wir den
                                                                                                                                          Schnaps aber weg,
                                                                                                                                          oder? Ich habe mor­
                                                                                                                                          gen Bandprobe!“, sagt
                                                                                                                       Christin Nichols und lacht. Berechtigter
                                                                                                                       Einwand: Wir haben uns vor ein paar
                                                                                                                       Jahren kennengelernt, als wir für einen
                                                                                                                       Videobeitrag eine Kneipentour durch Ber­
             Schauspielerin und Musikerin den perfekten Rückzugsort für ihr                                            lin machten. Damals endete der Abend

             recht bewegtes Leben gefunden. Einen Abend lang nimmt sie                                                 mit spontanen Gesangseinlagen auf der
                                                                                                                       Schönhauser Allee und einem fürchterli­
             unsere Redakteurin Silvia Silko mit durch ihren Kiez                                                      chen Kater am nächsten Tag.

                                                                                                                       Nun ist aber Zeit und eine Pandemie
                                                                                                                       vergangen, und Christin Nichols ist ein
                                                                                                                       bisschen zur Ruhe gekommen. „Ich habe
                                                                                                                       durch die Coronazeit gelernt, dass ich
                                                                                                                       nicht immer alles gleichzeitig machen
                                                                                                                       muss. Ich höre mehr auf mich selbst und
                                                                                                                       bin einfach entspannter“, erklärt die
                                                                                                                       36-Jährige.

                                                                                                                       Ist ja auch so schon genug los in ihrem
                                                                                                                       Leben: Die Schauspielerin ist aktuell mit
                                                                                                                       der zweiten Staffel der Serie „All You
                                                                                                                       Need“ in der ARD zu sehen, vorher war
                                                                                                                       sie Teil der prämierten Serie „MaPa“.
                                                                                                                       Musik macht sie auch: Im Februar dieses
                                                                                                                       Jahres veröffentlichte sie ihr Debütal­
                                                                                                                       bum „I’m Fine“, auf dem sie von Alltags­
                                                                                                                       beobachtungen erzählt – mal augen­
                                                                                                                 5     zwinkernd, mal bitterböse. Geht man mit
                                                                                                                       ihr spazieren, ist sie vor allem eines: gut
                                                                                       RODERICH                        gelaunt. „In Pankow leben ältere Men­
                                                                              In Pankow kann man immer etwas
                                                                              Neues entdecken – so wie diese Bar.      schen, jüngere, es gibt Familien mit Kin­
                                                                              Christin Nichols ist auf sie gekom-      dern, Studierende, das mag ich“, sagt sie.
                                                                              men, weil eine Freundin ihr den Tipp
                                                                                                                       Sie joggt gerne und ist in Pankow schnell
                                                                              gab – und ist begeistert. Innen steht
                                                                              man quasi im Wald: Dicke Baumstäm-       im Grünen. Gleichzeitig gibt es nette
                                                                              me, eine Fototapete und gemütliche       Bars, Ausgehmöglichkeiten, und man ist
                                                                              Sessel kreieren eine gute Stimmung.
                                                                              „Hier will man direkt versacken“, sagt   gut angebunden und somit schnell über­
                                                                              Nichols. Der Garten im Innenhof ist      all in Berlin. Genug Gründe für Christin
                                                                              dank fantasievoller Deko, gemütlicher    Nichols, sich in Pankow wohlzufühlen.
                                                                              Bänke und Feuerschalen garantiert
                                                                              ein Ort, an dem man Sommerabende         Uns zeigt sie ihre Lieblingsorte – nicht
                                                                              verbringen möchte. Manchmal gibt es      ohne Hintergedanken: „Pass auf, wenn
                                                                              hier auch kleine Veranstaltungen und
                                                                              Partys.
                                                                                                                       wir fertig sind, willst du hier auch nie
                                                                              Breite Straße 39 b, 13187 Berlin         wieder weg!“

                                                                                                                                                               23
PANKOW                                                                                                     4                                                                      KIEZSPAZIERGANG

                                                                                                                                KIEZ KAFFEE KRAFT
                                                                                                                                 Der erste Teil unserer Tour ist
                                                                                                                      geschafft, und wir setzen uns ins „Kiez
                                                                                                                      Kaffee Kraft“. Das Café sieht aus wie
                                                  1                                                                   ein minimalistischer Holzkubus und
                                                                                                                      liegt direkt am Bleichröderpark. Gut,
                                                                                                                      dass es eine Terrasse gibt, die direkt
                                             ZIMMER 16
                                                                                                                      zur freien Wiese liegt. In Liegestühlen
                                  Die Kleinkunstbühne wird ehrenamtlich
                                                                                                                      und an kleinen Tischchen genießen
                                  von Ralf Luderfinger (Foto) und Lutz
                                                                                                                      Besucher*innen die ersten Sonnen-
                                  Mantel geleitet – und feiert dieses Jahr
                                                                                                                      strahlen des Jahres – wir gehören dazu.
                                  20-jähriges Jubiläum. Die Idee ist, eine
                                                                                                                      Bei einem Aperol Spritz und einem
                                  Bühne für allerlei Kunst zu bieten, und das
                                                                                                                      Bier atmen wir kurz durch. „Die haben
                                  für „sozialverträgliche Eintrittspreise“, wie
                                                                                                                      hier auch wirklich guten Kaffee!“, weiß
                                  es auf der Homepage von „Zimmer 16“
                                                                                                                      Christin Nichols. Der Inhaber schenkt
                                  heißt. Neben Theaterstücken und Musik
                                                                                                                      uns ein Stück Bananenkuchen. „Der ist
                                  gibt es hier auch Kunstausstellungen. Der-
                                                                                                                      Weltklasse“, sagt er. Finden wir auch.
                                  zeit werden Malereien und Zeichnungen
                                                                                                                      Breite Straße 35, 13187 Berlin
                                  von Linde Bischof gezeigt.
                                                                                                                      www.kiezkaffeekraft.de
                                  Christin Nichols will jetzt, da die Corona-                                                                                      6
                                  situation es erlaubt, endlich mal wieder für
                                  eine Veranstaltung herkommen. Sie stand                                                                                                          PRAGER FRÜHLING
                                  als Kind früh auf der Bühne – allerdings                                                                                                          Der eher ruppige Ton gehört im
                                  beim Kinderzirkus. „Ballett habe ich auch                                                                                            „Prager Frühling“ zum Barkonzept. Uns werden
                                  getanzt.“ Aktuell spielt sie auch ab und zu                                                                                          energisch Plätze zugewiesen, und wir werden
                                  Theater. „Ich fühle mich vor der Kamera                                                                                              skeptisch angeschaut, als wir ein kleines Bier
                                  aber auch extrem wohl“, erzählt sie. Zurzeit                                                                                         bestellen. „Das lohnt sich doch gar nicht“, sagt
                                  arbeitet Nichols an der dritten Staffel „All                                                                                         der Barmann. Er und die Stammkund*innen er-
                                  You Need“.                                                                                                                           klären uns, der Preis für ein großes Bier sei viel
                                  Florastraße 16, 13187 Berlin                                                                                                         sinnvoller. Luděk Pachl betreibt den „Prager
                                  zimmer16.com                                                                                                                         Frühling“ – eine Bar ohne viel Schnickschnack,
                                                                                                                                                                       in der Alteingesessene und Hipster gleicher-
                                                                                                                                                                       maßen tschechiches Bier genießen. „Hier
                                                                                                                                                                       komme ich echt gerne hin“, sagt Christin
                                                                                                                                                                       Nichols. Vielleicht, weil ihr das Raue im Blut
                                                                                                                                                                       liegt: Nichols ist halb Britin, ist dann aber im
                                                                                                                                                                       nordrhein-westfälischen Bünde aufgewachsen.
                                                                                                                                                                       Regionen, die nun nicht unbedingt für ihre
                                                                                                                                                                       übersprudelnde Emotionalität bekannt sind.
                                                                                                                                                                       „Die haben das Herz am richtigen Fleck. Das
                                              2                                                                                                                        zeigen sie aber subtiler“, führt Christin Nichols
                                                                                                                                                                       aus. Na dann: Prost!
                                                                                                                                                                       Florastraße 62, 13187 Berlin
                                              ALPHI'S EIS
                                  „In Pankow gibt’s verdammt gute Eisdielen!“,
                                  weiß Christin Nichols. Heute entscheidet sie
                                  sich für „Alphi’s“: „Wenn ich in der Nähe bin,
                                  gehe ich hier immer rein.“ Sie räuspert sich.
                                  „Also wenn die Schlange nicht zu lang ist“,
                                  sagt sie, während wir uns hinter ein Dutzend
                                  Erwachsene und Kinder einreihen. Es ist kurz                         7
                                  nach 16 Uhr – Stoßzeit in Eisdielen. Das
                                  Warten lohnt sich aber: Das Snickers-Eis ist                         ZOLLHAUS PANKOW
                                  extrem lecker. Sowieso ist die Schauspielerin            Es wird langsam dunkel und kühl. Wir verlassen in
                                  eher der Typ Milcheis. „Generell bin ich aber            ­seliger Bierlaune den „Prager Frühling“ und steuern
                                  gar nicht so auf Süßigkeiten versessen“, er-              das „Zollhaus“ an. Eine heiße Pizza mit viel Käse – ge-
                                  zählt sie, „eine Tüte Chips hingegen überlebt             nau das, was wir jetzt brauchen, dafür laufen wir gerne
                                  bei mir nicht lange.“                                     auch 20 Minuten durch die Dämmerung. Der Außen-
                                  Heynstraße 33, 13187 Berlin                               bereich des „Zollhauses“ ist großzügig, wir setzen uns
                                                                                            auf die Holzbänke. Ab 1882 hatte die Willner-Brauerei
                                                                                            hier ihren Standort. Erst 1990 wurde sie stillgelegt,
                                                                                            das Gelände steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
                                                                                            Heute wird im „Zollhaus“ traditionelle neapolitanische
                   3
                                                                                            Pizza serviert, dazu Weine, Limonaden und natürlich
                                                                                            Bier. Christin Nichols erzählt, dass sie derzeit für Auf-
                  BÜRGERPARK PANKOW                                                         tritte mit ihrer Band probe. „Wir spielen jetzt unterm
         Von der Eisdiele spazieren wir zum Bürgerpark. „Hier könnte ich meinen ganzen      Jahr immer mal hier, mal da, als Nächstes ist Dresden
         Sommer verbringen“, schwärmt Christin Nichols. Sie erzählt, dass man neben         dran.“ Sie freut sich, endlich sind Konzerte wieder
         den Rosengärten an der kleinen Panke ganz wunderbar auf der Decke liegen und       möglich, und sie kann ihre neuen Songs vor Publikum
         mal entspannen könne. Es gibt einen Kiosk für Kaltgetränke, und auf der kleinen    präsentieren. In Berlin wird es sicherlich auch Auftritte
         Bühne werden im Sommer Konzerte gegeben. Im 19. Jahrhundert wurde der              geben. „Dann musst du unbedingt vorbeikommen!“,
         Park als Landsitz errichtet. Seit 1907 gehört er der Gemeinde Pankow.              sagt sie, bevor unsere dampfende Pizza kommt.
         Wilhelm-Kuhr-Straße 9, 13187 Berlin                                                Berliner Straße 80, 13189 Berlin
                                                                                            www.zollhaus-pankow.de

24                                                                                                                                                                                                                 25
FOTOGRAFIE

  BERLINS
                                                                                                                                                 FOTOGRAFIE

                                  SVEN MARQUARDT ist international als fotografischer Chronist von Identitäten
                                  und Tanzpublikumkurator der Berliner Technoszene bekannt geworden. Regel­

  GESICHTER
                                  mäßig nimmt er markante Charaktere vor seine Kameralinse. 2021 haben wir
                                  ihn als Fotografen für ein besonderes Projekt gewonnen: Porträts unserer Mie­
                                  ter*innen. „Wir haben einen Fotografen gesucht, der für das echte Berlin steht,
                                  für Menschen mit Brüchen, Ecken und Kanten“, erklärt Birte Jessen, Presse­
                                  sprecherin der GESOBAU.

                                  Auf den Porträts sieht man keine Models, sondern Mieter*innen der GESOBAU,
                                  denn „wir sind authentisch und zeigen, worauf wir stolz sind: die Menschen, die
                                  bei uns wohnen“, so Jessen. Im Juni konnten die wirkungsvollen Bilder im Rah­
                                  men einer Ausstellung in unserer ehemaligen Zentrale im Märkischen Viertel
                                  angesehen werden. Einige Arbeiten hingen zudem als Teil einer GESOBAU­
                                  Kampagne an verschiedenen Orten in Berlin. Hier zeigen wir eine kleine Aus­
                                  wahl der Ausstellungsmotive.

                                                                                                                                                           Wenn sie nicht gerade als
                                                                                                                                                             Model posiert, arbeitet
                                                                                                                                                       ­ oswitha S. in einer Bäckerei
                                                                                                                                                       R

             Jenny N. (links)                                                                                       Max D. ist ehrenamtlicher Boxtrainer.
             und Ebru K. sind                                                                                       Er kam mit seiner Familie ins Märkische
             Freundinnen und                                                                                        Viertel. Hier schätzt er besonders die Vielfalt
             Nachbarinnen im                                                                                        der Nachbarschaft. Zahlreiche Freund*innen
             Märkischen Viertel                                                                                     und Bekannte leben auch im MV

      26                                                                                                                                                              27
MIETER*INNEN                                                                                                           FOTOGRAFIE

                                             „WIR SIND
                                           AUTHENTISCH
Hannelore S. ist seit 1971 Mieterin bei
                                           UND ZEIGEN,
                                           WORAUF WIR
der GESOBAU – genauer gesagt seit
ihrer Hochzeit

                                          STOLZ SIND: DIE
                                            MENSCHEN,
                                            DIE BEI UNS
                                            WOHNEN“
                                           Birte Jessen, Pressesprecherin der GESOBAU

                                                                                          Videokünstler Peter W. hat schon
                                                                                        auf der halben Welt ausgestellt. Seit
                                                                                        14 Jahren hat er sein Atelier in einer
                                                                                          Fabriketage in den Gerichtshöfen
                                                                                         im Wedding – für ihn der schönste
                                                                                                      Arbeitsraum der Welt

          28                                                                                                                             29
KIEZGESCHICHTEN MÄRKISCHES VIERTEL

         MIETER*INNEN                                                                                                                    KIEZGESCHICHTEN MÄRKISCHES VIERTEL

                                                                       RIKSCHAFAHRT MIT
                                                                      ­GUTER UNTERHALTUNG
Florence Imadi I. und ihre Familie
wohnen im Wedding und haben
besonders viel Spaß beim Feiern von
Kindergeburtstagen

                                                                                                                                                                          Gut gelaunt unterwegs:
                                      Sven Marquardts erste
                                                                                                                                                                          Fahrer und Gäste genießen
                                      Fotografien entstanden                                                                                                              gemeinsam den Weg
                                      bereits in den 80er-Jahren
                                      Ostberlins, wo er mit seiner

                                                                      D
                                      Kamera zu einer Art Chro­                a müssen Sie aber ganz schön strampeln!“, pro­         als Bewegung „Radeln ohne Alter“ in mehr als 50 Ländern
                                      nist der dortigen Subkultur              phezeit der ältere Herr und lässt den Gurt ein­        etabliert. Jetzt ist sie mit dem Rikscha-Mobil im Märkischen
                                      wurde. Mit dem Fall der                  rasten. So eine Rikscha sei doch sicher schwer zu      Viertel angekommen – ins Rollen gebracht vom Netzwerk
                                      Mauer legte Marquardt die        bewegen. „Keine Sorge“, beruhigt ihn der Fahrer gut ge­        Märkisches Viertel und der GESOBAU, die damit die ältere
                                      Kamera vorübergehend             launt und schwingt sich auf den Sattel. „Ich hab’ Unter­       Bewohnerschaft auf besondere Art und Weise mobilisieren
                                      weg und tauchte in die           stützung!“ Dann drückt er auf einen Knopf, und ein Mo­         und am Leben teilhaben lassen möchten.
                                      aufstrebende Clubkultur          tor übernimmt leise summend das Anfahren. Auch sonst
                                      Berlins ab, wo er bis zum        hilft die Elektronik immer dann, wenn die Fahrer*innen         Ein Dutzend Ehrenamtliche haben sich von der schönen Idee
                                      heutigen Tag tätig ist.          viel Kraft zum Treten brauchen. So kommt man nicht ins         schon begeistern lassen und das Fahrtraining sowie einen
                                                                       Schwitzen – und hat Zeit zum Plaudern.                         Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Wer selbst in der Rikscha Platz
                                      Marquardt ist sich selbst                                                                       nehmen möchte, kann sich melden und sich vielleicht bald
                                      treu geblieben. Seine haupt­     Das ist wichtig: Wer im „Rikscha-Mobil Märkisches Vier­        schon auf eine ganz besondere Erfahrung freuen. Denn vorn
                                      sächlich in Schwarz-Weiß         tel“ mitfährt, soll nämlich nicht nur von A nach B kom­        auf der Bank fühlt man sich ganz unmittelbar mit dem Vier­
                                      gehaltenen Inszenierungen        men, sondern vor allem ins Gespräch. Die Fahrt ist keine       tel verbunden – und mittendrin im Leben.
                                      werden bis heute aus­            Dienstleistung wie beispielsweise eine Taxifahrt, sondern
                                      schließlich analog und bei       eine Verabredung zwischen zwei oder drei Menschen. 60
                                      Tageslicht erarbeitet.           bis 90 Minuten dauert eine Tour. Das Ziel wird verhandelt:
                                                                       Vielleicht zum „Café Züri“ oder zur Familienfarm Lübars?       Netzwerk Märkisches Viertel e. V.
                                      Hier können Sie sich aus­ge­     Oder möchten die Gäste einfach nur den Fahrtwind und           c/o GESOBAU-Nachbarschaftsetage
                                      wählte Kampagnenmotive           die Aussicht genießen?                                         Wilhelmsruher Damm 124, 13439 Berlin
                                      ansehen:                                                                                        www.netzwerkmv.de
                                      www.hierwohntberlin.de           Die Idee, Senior*innen via Rikscha durch das Viertel zu kut­   senioreninfothek@netzwerkmv.de
                                                                       schieren, entstand 2012 in Dänemark und hat sich seitdem

         30                                                                                                                                                                                           31
ESSEN UND TRINKEN

                                                                                                                                                                                                                                    Pudding schon als Kind gern geges­
                                                                                                                                                                                                                                    sen und das Rezept von ihrer Mutter

            EINE BRÜCKE VON
                                                                                                                                                                                                                                    übernommen, aber etwas abgewan­
                                                                                                                                                                                                                                    delt: Statt Mandelmilch nimmt sie
                                                                                                                                                                                                                                    etwa Kuhmilch. Zubereitet hat Re­

              BERLIN NACH
                                                                                                                                                                                                                                    sam Mhalabije bereits am Abend
                                                                                                                                                                                                                                    zuvor. Jetzt dürfen die Kinder ihn
                                                                                                                                                                                                                                    dekorieren. Sie stehen dicht beiein­
                                                                                                                                                                                                                                    ander und greifen immer wieder

               ­DAMASKUS
                                                                                                                                                                                                                                    nach den Nusskernen, die Mama
                                                                                                                                                                                                                                    bereitgestellt hat. „Meins wird am
                                                                                                                                                                          Schönes Familienritual: Omar (links) und                  besten aussehen“, ruft Ali, Maria
                                                                                                                                                                          seine Eltern und jüngeren Geschwister unter-              schüttelt energisch den Kopf. „Ich
                                                                                                                                                                          halten sich darüber, was sie am Tag alles erlebt
                                                                                                                                                                          haben
                                                                                                                                                                                                                                    kann das besser“, sagt sie. Am Ende
                                                   von Regina Köhler                                                                                                                                                                ist jedes Schälchen mit einer dicken
                                                                                                                                                                                                                                    Schicht Deko bedeckt, von der Süß­
                                                                                                                         Lamm oder Hühnchen, gefüllte                   wird tagsüber weder gegessen noch                           speise ist kaum noch etwas zu sehen.
          Resam Rajab kocht jeden Tag für ihre Familie syrische Gerichte.                                                Weinblätter oder Paprikagemüse.                getrunken. Sogar Ali macht schon
                                                                                                                         Die Familie liebt, was sie zubereitet.         mit, obwohl er das in seinem Alter                          Resam ist neugierig auf die deutsche
          Die Süßspeise Mhalabije kommt oft auf den Tisch, weil sie allen                                                „Was Mama macht, schmeckt im­                  nicht unbedingt müsste. „Wir stellen                        Küche und auf neue Rezepte, hat

                      schmeckt. Sie teilt das Rezept mit uns                                                             mer“, sagt Maria. Resam kocht und              den Wecker und essen etwas gegen                            bisher aber noch nicht so viel aus­

O
                                                                                                                         backt aber auch gerne für andere:              3.45 Uhr. Brot, Weintrauben, Käse.                          probiert. Omar und Ali kennen
                                                                                                                         Bei Familienfeiern sitzen oft bis zu           Dazu gibt es Tee. Dann schlafen wir                         schon viele deutsche Gerichte, weil
                                                                                                                         15 Leute am großen Tisch im Wohn­              wieder“, sagt Omar. Eine richtige                           sie mittags in der Schule essen.
                                                                                                                         zimmer, von Resam mit Hingabe                  Mahlzeit gibt es erst, wenn die Son­                        Am liebsten mögen beide Nudeln
                                                                                                                         bewirtet. Und auch zu Veranstaltun­            ne ­untergegangen ist. An diesem                            mit Käse. Ein Gericht, das es auch in
                     mar läuft zum                                                                                       gen der GESOBAU hat sie schon Le­              Tag stehen Linsensuppe, Reis mit                            Syrien gibt. Abends essen alle zu­
                     Schalter. „Guckt                                                                                    ckeres mitgebracht.                            Auberginen und Lamm auf dem                                 sammen. „Wir reden dann darüber,
                     mal“, ruft er,                                                                                                                                     Speiseplan.                                                 was wir am Tag erlebt hat“, sagt
                     und schon blin­                                                                                     Gerade ist Ramadan, der Fasten­                                                                            Omar. Ein Ritual, auf das die Familie
ken im Wohnzimmer der Rajabs                                                                                             monat der Muslime. Vier Wochen                 Zum Nachtisch wird es Mhalabije                             großen Wert legt. Das halte sie zu­
große und kleine Sterne, alle an ei­                                                                                     lang, dieses Jahr bis Anfang Mai,              geben. Resam hat diesen weißen                              sammen, sagen sie.
ner Lichterkette aufgehängt. „Wir
haben das Zimmer zum Ramadan
geschmückt“, sagt Omar. Zusam­
men mit seinen Eltern und seinen                                                                                         MHALABIJE
Geschwistern Maria (13) und Ali (9)
lebt der 14-Jährige in einer geräu­                                                                                                                                                                                          Zutaten (für 4–6 Personen)
migen Wohnung am Senftenberger                                                                                                                                                                                                1 l Milch
Ring im Märkischen Viertel. Es ist                                                                                                                                                                                             200 ml Schlagsahne
gemütlich hier, im Wohnzimmer gibt                                                                                                                                                                                              4 EL Speisestärke
es ein großes Sofa. „Hier sitzen wir      Ein Pudding, der von Generation                                                                                                                                                        5 EL Zucker
gern alle zusammen, spielen Karten        zu Generation weitergegeben wird:                                                                                                                                                       Zur Deko: Pistazienkerne, Cashewnüsse,
                                          Resams Mutter hat „Mhalabije“ schon
oder unterhalten uns“, sagt Maria.        für ihre Kinder gekocht
                                                                                                                                                                                                                                     ­Mandeln, Kokosflocken

Die Rajabs sind vor vier Jahren aus                                                                                                                                                                                          Zubereitung:
Damaskus nach Berlin gekommen,          gefallen ist, ihre Heimat zu verlas­     der alten Heimat, in der sie ihre                                                                                                           Alle Zutaten, bis auf die Deko, in einen Topf
sie sind vor dem Krieg aus Syrien       sen. „Berlin ist jetzt unser Zuhause“,   Eltern zurücklassen mussten.                                                                                                                geben und langsam erwärmen. Dann etwa
geflohen. Es gibt ein Foto von ihrer    sagt Ali stolz. Er und seine Ge­                                                                                                                                                     15 Minuten sachte köcheln lassen und immer
Ankunft in Deutschland: Die Kinder      schwister sprechen gut Deutsch.          Doch es gibt eine Brücke nach                                                                                                               wieder mit einem Schneebesen umrühren. Den
                                                                                                                           Mit den Nüssen lassen sich hübsche Muster
sind darauf noch klein und schauen      Vater Ghiath und Mutter Resam            Damaskus – das ist die syrische                                                                                                             Pudding in Schälchen füllen und abkühlen las­
                                                                                                                           legen – so wird jedes Schälchen ein Unikat
neugierig in die Kamera. Den Eltern     haben noch Schwierigkeiten mit der       Küche. Mama Resam kocht jeden                                                                                                               sen. Danach kann er nach Belieben mit unter­
ist anzusehen, wie schwer es ihnen      Sprache. Oft sind sie in Gedanken in     Tag für die Familie. Es gibt Reis mit                                                                                                       schiedlichen Nüssen dekoriert werden.

32                                                                                                                                                                                                                                                                            33
IMPRESSUM

 PREISRÄTSEL                                                                 IMPRESSUM
                                                      HERAUSGEBER
                                                     „Hallo Nachbar“ ist das
                                                      Magazin­der GESOBAU AG
                                                      Stiftsweg 1, 13187 Berlin
                                                      www.gesobau.de
                                                      Tel.: 030 40731567, Fax: 030 40731494
                                                      E-Mail: hallo.nachbar@gesobau.de
                                                      www.hallonachbar.berlin
                                                       PROJEKTLEITUNG
                                                      Isabel Canet (V. i. S. d. P.), Birte Jessen
                                                     ­(Leiterin Unternehmenskommuni­kation),
                                                      ­Mitarbeit: Jasmin Hollatz, Ahmad Abo Dai
                                                     VERLAG
                                                     Studio ZX – Eine Marke der
                                                     Convent Gesellschaft für
                                                     Kongresse und
                                                     Veranstaltungsmanagement mbH
                                                     Ein Unternehmen der ZEIT
                                                     Verlagsgruppe
                                                     www.studiozx.de

 GEWINNEN                                            GESCHÄFTSFÜHRUNG
                                                     Dr. Mark Schiffauer, Uta Schwaner
 SIE EINE                                            PROJEKT- UND REDAKTIONSLEITUNG

­EISMASCHINE                                         Silvia Silko
                                                     ART DIREKTION
 IM WERT VON                                         Christopher Delaney,

 349 EURO                                            BILDREDAKTION
                                                     Sima Ebrahimi-Yazdi

Die Sonne scheint, die Temperaturen                  BILDNACHWEISE
steigen: In Berlin ist endlich der                   Titel: Verena Brüning; S. 2 li., S. 2 o., 3, 10–15,
Sommer da! Wer sich eine Abküh­                      20–25, 32–33: Verena Brüning; S. 2 re. u.,
lung verschaffen möchte, kann das                    S. 26–30: Sven Marquardt; S. 6–9: Sylvia Wolf;
mit dieser Eismaschine von Severin                   S. 3, 16, 31: Valerie Schmidt; S. 3 re.: Marcus
tun. Übrigens: Das Eis aus dieser                    Altmann; S. 18–19: 1Kilo; S. 30: Ole Westermann;
Maschine schmeckt auch im Winter!                    S. 34: Severin; S. 34–35: Hey Darlin/istock
                                                     LEKTORAT
Um zu gewinnen, beantworten Sie                      Dr. Katrin Weiden
einfach folgende Frage: Wie viele
                                                     DRUCK
rote Eiskugeln sind auf dem Wim­
                                                     Möller Druck & Verlag GmbH, Ahrensfelde
melbild zu finden?
a) 7                                                 AUFLAGE
b) 9                                                 47 000 Exemplare
c) 11

 Schicken Sie uns die richtige Antwort
 bis zum 12. August 2022 mit dem
 Betreff „Wimmelbild“ an:
 hallo.nachbar@gesobau.de
 Oder als Postkarte an:
 GESOBAU AG
„Hallo Nachbar“-Redaktion
 Stiftsweg 1, 13187 Berlin

34                                                                                          35
Sie können auch lesen