Lebendige Vielfalt gut vernetzt? Die Großbaustelle Biotopverbund - Christine Fabricius 07.01.2018 - Naturschutztage
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Lebendige
Vielfalt gut
vernetzt?
-
Die
Großbaustelle
Biotopverbund
Christine Fabricius
07.01.2018
Biotopverbundfilm zum Anschauen und Weitergeben auf YouTube https://kurzlink.de/biotopverbund
Agenda • Biotopverbund – Wozu? • Was ist der Biotopverbund? • Was ist das Problem? • Problem erkannt – Problem gebannt? • Die 10 Baustellen des Biotopverbunds
Wozu Biotopverbund?
Immer weniger Arten,
immer weniger Lebewesen.
FFH-Arten in BW:
57 % in ungünstigem bis schlechtem
Erhaltungszustand.
FFH-Lebensraumtypen in BW:
Ca. 2/3 in ungünstigem bis schlechtem
Erhaltungszustand.
Häufige Feldvogelarten:
Bestand seit 1980 halbiert.
Insektenbiomasse:
Rückgang um 75–80 % seit 1989.
Klaus Kuttig; wikipedia.org; wikipedia.de
Was ist der Biotopverbund? Definition über Funktionen (BNatSchG) • Dauerhafte Sicherung der Populationen wild lebender Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer Lebensstätten und -gemeinschaften • Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen • Verbesserung des Zusammenhangs von Natura 2000
Ohne funktionierenden
Biotopverbund keine
Trendumkehr beim
Artensterben!
BUND
Was ist der Biotopverbund? Nach Eckhard Jedicke 1994: • Def.: Räumlicher Kontakt / Austausch zwischen Lebensräumen • Ziel: Pflanzen- und Tierarten eines Lebensraumtyps können sich zwischen Teilflächen austauschen • Oberziel: Die Biodiversität im betrachteten Raum bleibt erhalten bzw. wird gefördert.
Unterschiedliche
Ansprüche und Mobilitätsradien
Herwig Winter Wolfgang Willner
Erdkröte: 1.000-2.000 m Gelbbauchunke: 60-100 mBestandteile des Biotopverbunds
Nach Eckhard Jedicke 1994:
• Kernflächen: Großflächige
Schutzgebiete = Dauerlebensräume
• Trittsteine / Verbundelemente
• Korridore / Verbindungsflächen
zwischen Kernflächen und/oder
Trittsteinen
• Landschaftsmatrix:
möglichst wenig isolierend
Bild: C. Kaschmieder wirkende KulturlandschaftÖkologische Wechselbeziehungen
• Tageszeitabhängige Lebensräume
• Saisonabhängige Lebensräume
• Entwicklungsabhängige Lebensräume
• Partner- und Reviersuche
• Flucht aus zerstörten Lebensräumen
• Erschließung neuer Lebensräume
Wikipedia.de / Andreas Merz / pixelio.deWarum wandern Tiere?
BUND
SaisonalWarum wandern Tiere?
BUND
BiografischWarum wandern Tiere?
Klaus-Peter/pixelio.de; wikipedia.de
Situatives AusweichenWarum wandern Tiere?
roja48/pixelio.de
KlimawandelWas ist das Problem?
zu wenig Fläche
zu viele Schadstoffe
(Stickstoff, Pestizide, Plastik, Medikamente)
Zerschneidung
zu wenig Pflege
Klimawandel
Stephan KühnZu wenig Kernflächen:
Die größten Biotopverluste
Heiden und „Ödland“
Auen und wilde Flüsse
Hoch- und Niedermoore
Ackerbrachen
Mittleres artenreiches
Grünland
Mittel-/Nieder-
wälder
Stephan KühnZu wenig Fläche: Lebensfeindliche Landschaftsmatrix Erich Westendarp/pixelio.de / zaubervogel/pixelio.de / Stephan Kühn
Mit der Fläche schwindet der Austausch
Artenreiches Grünland
in einem
Landschaftsausschnitt
im Bayerischen Wald
1938 /1980
Randlinieneffekte
Austauschbeziehungen
Bundesamt für NaturschutzZerschneidung
1930 2004
LUBWProblem erkannt
Gesetze und Strategien 1983 ff. 2014
BW: Beginn der Naturschutz-
Landesförderung strategie BW
Kommunale 2002 2011
Biotopvernetzungs- BNatSchG EU: Biodiv.-
konzeptionen 10 %-Ziel 2007 Strategie
D: Biodiv.-
1979 1992 2000 Strategie 2015
EU: VSRL EU: FFH RL EU: WRRL 10 % bis 2010 NatSchG BW
1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
1963 1979 1990 2007
H.-J. Mader BUND 2012
Inseltheorie E. Jedicke
Isolation Wildkatzen- LUBW
McArthur & Wilson Fachbuch
Kleinsäuger Biotopverbund wegeplan Fachplan
durch Straßen Biotopverbund
Offenland
1980 2010
J. Blab FVA 2015
Wissenschaft Aktionsradien Planung Generalwild- VM
von Amphibien wegeplan Landeskonzept
Wieder-
2011 vernetzung
BfN an Straßen
Fachkonzept
Zeitstrahl nach Jedicke 2015; ergänzt. BiotopverbundProblem gebannt?
Beitrag zum
Programme BW Anpassungsbedarf
Biotopverbund
FAKT (früher MEKA) Trägt zur Erhaltung von Heuwerbung gezielt
= Agrarumweltprogramm Extensivgrünland bei. fördern!
Landschaftspflegerichtlinie Trägt zur Erhaltung von Mitteleinsatz deutlich
Biotopverbundflächen bei. erhöhen!
Flurneuordnung In der Bilanz Ökologisieren oder
kontraproduktiv. abschaffen!
Biodiversitätsberatung Findet in der Realität nicht Bewerben und Anreize
für landwirtschaftl. Betriebe statt. schaffen!
Gesamtkonzeption Umsetzung auf Staatswald Förderprogramm für
Waldnaturschutz beschränkt und teilweise Kommunal- und Privatwald
in Frage gestellt erforderlich!
111-Artenkorb Punktuell, nachhaltiger Weiterentwickeln zu
Beitrag zweifelhaft Biotopverbundsprogramm.
Modellprojekte des Landes Punktuell; modellhaft Erfahrungen auswerten,
und eines Regionalverbands nicht im Projektstatus
verharren.Die zehn Baustellen der Grünen Infrastruktur BUND
Baustelle 1:
Flächenverbrauch stoppen!
• Die Wohnungsknappheit
muss auf bereits bebauter
Fläche gelöst werden.
• Energie- und Verkehrswende
dürfen nicht zu weiterem
Flächenverbrauch führen.
Petra Dirscherl / pixelio.deBaustelle 2: Agrarwende!
• Ökosteuer auf
Importfuttermittel, Pestizide
und Mineraldünger
• Unbürokratische Förderung
für Extensiv-Landwirtschaft
und Landschaftspflege
• Pestizidverbote und -
kontrollen
• Auf öffentlichen Flächen nur
noch Öko-Landbau
LGLBaustelle 3: NSG für die Kernflächen!
• Ausweisung neuer NSG
(Zielwert 5 % der
Landesfläche)
• Ausschluss und Kontrolle
von Entwässerung,
Pestiziden, Mineraldünger,
Gülle, Gärresten
• Bessere Pflege und
Entwicklung
Marco Barnebeck / pixelio.deBaustelle 4:
Rechtssicherheit für den Biotopverbund!
Der
Biotopverbund
muss Vorrang im
Planungsrecht
erhalten und
rechtlich
gesichert
werden.
LGLBaustelle 5: Planwerke zusammenführen und in die Regionalplanung integrieren! http://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de
Baustelle 6: Viel mehr Querungshilfen!
• Straßen
• Bahntrassen
• Flüsse und Kanäle
• Städte > Grünzüge
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur; Martin StollbergBaustelle 7: Barrieren analysieren und entschärfen BUND Rosenheim
Baustelle 8:
Gewässerrandstreifen, Feldwege
und Feldraine in Wert setzen!
Gottfried May-Stürmer Manfred RadtkeBaustelle 9:
Landesflächen in den Biotopverbund!
• Eignungsprüfung
• Flächentausch,
Extensivierung,
Entwicklungsmaßnahmen
• Grundbucheintragung
LGLBaustelle 10:
Landesprogramm Biotopverbund!
• Zentrale staatlich
finanzierte
Koordinationsstelle
• Beratung und
Unterstützung
kommunaler und
zivilgesellschaftlicher
Projekte
• Nutzung aller
Förderprogramme
LGLBaustellenfazit: Vieles geht, wenn man will - und Konflikte nicht scheut. BUND
…der BUND engagiert sich in Baden-Württemberg und deutschland-/europaweit für den Biotopverbund:
…der BUND engagiert sich in Baden-Württemberg und deutschland-/europaweit für den Biotopverbund:
Vielen Dank! www.bund-biotopverbund.de
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