GEMEINSAM MEHR BEWEGEN - KAMMERWAHL 2019 ÄRZTEKAMMER NORDRHEIN - Marburger Bund
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Impressum Marburger Bund Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz V. i. d. S. d. P.: Verband der angestellten und b eamteten Pressesprecher: Michael Helmkamp Ärztinnen und Ärzte Deutschlands michael.helmkamp@netcologne.de Fotos: Michael Helmkamp Wörthstraße 20 · 50668 Köln Telefon: 0221/7200373 Satz/Layout: Print PrePress GmbH & Co. KG E-Mail: info@marburger-bund.net Herstellung: Schenkelberg Stiftung & Co. KGaA Internet: www.marburger-bund.net Auflage: 60.000 · Stand: April 2019 2 marburger bund
Inhaltsverzeichnis Ärztekammer Nordrhein ........................................................................................................................................................ 4 Die Kernaufgaben der Ärztekammer Nordrhein ............................................................................................................ 5 Mitgliederstruktur ................................................................................................................................................................... 6 Das Parlament der Ärztinnen und Ärzte ........................................................................................................................... 7 Gestalten Sie Ihre Selbstverwaltung ................................................................................................................................. 8 Von Rudolf Henke Warum unsere Mehrheit eine Mehrheit braucht .......................................................................................................... 10 von Michael Krakau Patienten brauchen Ärzte, keine Ökonomen!................................................................................................................ 12 von Eleonore Zergiebel Unverzichtbare sachkundige Berater der Politik ........................................................................................................ 14 von Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger Gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben ................................................................................................. 16 von Dr. med. Christiane Groß M.A. und Dr. med. Daniela Dewald Qualität durch Qualifikation .............................................................................................................................................. 18 von PD Dr. med. Hansjörg Heep und Dr. med. Sven Dreyer Spitzenmedizin gibt es nicht zum Spartarif .................................................................................................................. 20 von Prof. Dr. med. Dipl.-Biol. Michael Koldehoff, Dr. med. Dagmar Hertel und Dr. med. Thorsten Hornung Vernünftige Steuerung muss Notfallambulanzen entlasten ................................................................................... 22 von Michael Krakau Unsere Altersversorgung muss rentabel und kalkulierbar bleiben ....................................................................... 24 von Dr. med. Lydia Berendes und PD Dr. med. Heinrich Schüller Damit der Beruf uns nicht krank macht ......................................................................................................................... 26 von Birgit Künanz, Dr. med. Sven Dreyer und Andreas Fleischer Wir fördern lebenslanges Lernen ...................................................................................................................................... 28 von Prof. Dr. med. Reinhold Griebenow Wo faire Standards des TV-Ärzte meist noch fehlen .................................................................................................... 30 von Michael Lachmund Heilkunst braucht Sprachkunst ........................................................................................................................................ 32 von Prof. Dr. med. Fuat Hakan Saner, Dr. med. univ. Feras El-Hamid und Alexis Theodorou Neue Fehlerkultur etabliert ................................................................................................................................................ 34 von Dr. med. Sven Dreyer und Dr. med. Wolfgang Klingler Unsere Stimmen gegen den unverantwortlichen Sparkurs ..................................................................................... 36 Von Dr. med. Anne Bunte und Dr. med. Rudolf Lange Ende Mai werden die Wahlunterlagen zugestellt – Wahlfrist: 28. Juni 2019! ...................................................... 38 KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 3
Ärztekammer Nordrhein Wertvolle berufliche Vertretung für 62.238 Ärztinnen und Ärzte Die Ärztekammer Nordrhein ist die einzige berufliche Vertretung aller Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein. Sie ist die drittgrößte der 17 deutschen Ärztekammern. Die Ärztekammer Nordrhein nimmt in Selbstverwaltung öffentliche Aufgaben im Gesundheitswesen wahr und erfüllt weisungsgebunden staatliche Aufga- ben. Sie vertritt in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln fachkundig die beruflichen Interessen von 62.238 Ärztinnen und Ärzten (Stand: 31.12.2018), die fast zehn Millionen Bürger medizinisch versorgen. In der endenden fünfjährigen Amtsperiode wuchs die Ärztekammer Nordrhein um gut 5.800 Mitglieder. Die Ärztekammer Nordrhein arbeitet auf rechtlicher Grundlage des Heilberufsgesetzes des Landes NRW. Der Gesetzgeber hat der Ärzteschaft mit der Institution Ärzte- kammer das Privileg gegeben, ihre professionellen und ethischen Angelegen- heiten als Freiberufler in Selbstverwaltung gestalten zu können. Die Ärztekam- mer ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, deren Selbstverwaltungsorgane durch Wahlen demokratisch legitimiert sind. Gut 250 Mitarbeiter sind in der Hauptstelle in Düsseldorf und in den 27 regionalen Kreis- und Bezirksstellen der Ärztekammer Nordrhein tätig. Über 1.800 Ärztinnen und Ärzte engagieren sich zudem ehrenamtlich in allen Ausschüssen und Kommissionen, in regionalen Strukturen, bei Facharzt prüfungen oder als Experte in der Gutachterkommission. Das ist ein Zeugnis einer lebendigen und moderne Selbstverwaltung. Die Idee dieser Selbstverwaltung beruht auf der Maxime der Subsidiarität: Warum soll der Staat sich einmischen, wenn ein Berufsstand seine Angele- genheiten selbst fachlich besser einschätzen und sachgerechter regeln kann? Selbstverantwortung steht damit vor staatlichem Handeln. Das ist ein Privileg, das nur wenige freie Berufe genießen können. 4 marburger bund
Die Kernaufgaben der Ärztekammer N ordrhein die gemeinwohlorientierte Vertretung der beruflichen Belange der Ärzteschaft gegenüber der Politik, dem Landesparlament, den Parteien, der Landesregierung und den Medien. die Gewährleistung einer strukturierten und qualitätsgesicherten Weiterbildung der Ärzteschaft und die Durchführung der Weiterbildungsprüfungen. Die von der Kammer beschlossene und überwachte Weiterbildungsordnung regelt alles von den Inhalten bis zum Erwerb des Facharztes. die kontinuierliche Weiterentwicklung der beruflichen Kompetenz durch Vorgaben und Empfehlungen zur ärztlichen Fortbildung (Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung). die Sicherung einer zukunftsfesten und verlässlichen berufsständischen Alters- und Hinterbliebenenversorgung für Ärztinnen und Ärzte. die Konkretisierung der ethischen Standards und des daraus folgenden beruflichen Verhaltens in der Berufsordnung. die Beteiligung an der Krankenhausplanung der Landesregierung und den Landesgesundheitskonferenzen. die Qualitätssicherung der ärztlichen Versorgung. die sachkundige Beratung und Erarbeitung von Stellungnahmen oder Fachgutachten für Regierung, Parlament und Behörden. die Benennung von Sachverständigen. die Schlichtung bei Streitigkeiten und objektive Klärung von ärztlichen Behandlungs- fehlervorwürfen durch die unabhängige Gutachterkommission für ärztliche Behandlungsfehler. die Bürgerberatung und Förderung der Prävention. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 5
Mitgliederstruktur Angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte stellen klare Mehrheit Alle Ärztinnen und Ärzte, die im nordrheinischen Kammerbereich ihren Beruf ausüben oder wohnen, sind Pflichtmitglieder der Ärztekammer Nordrhein. Zum Ende 2018 waren von den 62.238 Kammermitglieder 48.185 berufstätig gemeldet. Im ambulanten Bereich wurden 19.957 Ärztinnen (8.978) und Ärzte (10.979) registriert, wovon 14.116 als Niedergelassene tätig waren. Bei der Differenz von 5.841 handelte es sich um in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) angestellte Ärztinnen und Ärzte. Ebenfalls ange- stellt oder beamtet sind 25.521 Kammermitglieder im stationären Bereich, 12.587 Ärztinnen und 12.934 Ärzte. Zudem sind in Behörden 559 sowie in der Pharmazie/Industrie weitere 2.148 Kammermitglieder angestellt oder beamtet. Ob im Krankenhaus, in Praxen, MVZ, Behörden oder der Industrie – in der Summe stellen damit 34.069 angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte unter den 48.185 berufstätigen Kammermitgliedern mit über 72 Prozent eine klare Mehrheit. Ende 2018 befanden sich zudem gut 10.000 Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand. Weitere 4.053 Ärztinnen und Ärzte sind in der Elternzeit oder als arbeitslos, berufsunfähig und in der Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit gemeldet. Mitgliederstruktur der 48.185 berufstätigen Ärztinnen und Ärzte In Behörden angestellte Ärztinnen und Ärzte in Elternzeit und beamtete Ärztinnen und Ärzte 708 (2 %) 599 (1 %) In der Pharmazie und Industrie angestellte Ärztinnen und Ärzte 2.148 (4 %) Niedergelassene In Praxen und MVZ angestellte Ärztinnen und Ärzte Ärztinnen und Ärzte 14.116 (29 %) 5.841 (12 %) In Krankenhäusern angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte * Prozentangaben sind gerundet 25.521 (52 %) 6 marburger bund
Das Parlament der Ärztinnen und Ärzte Keine Weimarer Verhältnisse in der Kammerversammlung – lieber gemeinsam mehr bewegen Die 62.238 Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer Nordrhein wählen alle fünf Jahre die 121 Mitglieder der Kammerversammlung. Das ist das höchste Gre- mium der Selbstverwaltung – das Parlament der nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte. Es tagt zwei Mal im Jahr. In ihrer konstituierenden Sitzung wählt die Kammerversammlung für eine Amtszeit von fünf Jahren den Präsidenten, den Vizepräsidenten und 16 weitere Beisitzer des Vorstands. Er führt Verteilung der 121 Mandate in der die Geschäfte der Ärztekammer. Kammerversammlung Niedergelassene Bei der Kammerwahl 2014 erlangte der Mar- Ärztinnen und Ärzte burger Bund 53 Mandate. In der Amtsperiode 57 % 2014–2019 stellt der MB die größte Fraktion. Aus ihr kommt der Präsident Rudolf Henke (Aachen). Er amtiert seit 2011 als Nachfolger des verstorbenen langjährigen Präsidenten Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe. Mit Dr. med. Anne Bunte (Köln), Dr. med. Sven Dreyer (Düsseldorf), Prof. Dr. med. Reinhard Griebenow (Köln), Dr. med. Christiane Groß M.A. (Wuppertal), PD Dr. Angestellte med. Hans-Jörg Heep (Velbert), Michael Krakau und beamtete (Köln), Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger (Köln) Ärztinnen und Ärzte und Ingo Heinze (Bonn) stellt der MB acht der 16 43 % Beisitzer des Vorstandes. Die anderen Mitglieder des Vorstandes vertreten die Interessen niedergelas- sener Kolleginnen und Kollegen. In der Kammerversammlung verfügen die Vertreter der Niedergelassenen – vereint in zwei Fraktionen – mit 68 Mandaten über einen überproportionalen Einfluss. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 7
Gestalten Sie Ihre Selbstverwaltung Die Ärztekammer Nordrhein ist Ihre Chance für eine gute ärztliche Zukunft Wie begegnet die Ärztekammer jungen Kolleginnen und Kollegen, die neu in den ärztlichen Beruf eintreten? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit man zu einer Facharztprüfung zugelassen wird? Welche Zusatzbezeich- nungen kann ich erwerben und wie laufen die Prüfungen dafür ab? Wie sorgt die Ärztekammer für ein Höchstmaß an Unabhängigkeit in der ärztlichen Fortbildung? Was tut die Ärztekammer für die Interessen von Krankenhaus- ärztInnen, BetriebsärztInnen, Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Gesundheitsdienst, angestellten ÄrztInnen in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren und für die selbstständig tätigen Mitglieder der Kassen ärztlichen Vereinigung? RUDOLF HENKE Ehrenvorsitzender des Marburger Bund Wie kooperiert die Kammer mit den Medizinischen Fakultäten? Wie schützt Landesverbandes NRW/ sie die Freiberuflichkeit in allen Feldern ärztlicher Arbeit? Wie gestaltet sie RLP und Präsident der die Fachsprachprüfungen für ausländische Kolleginnen und Kollegen? Nach Ärztekammer Nordrhein welchen Regeln richten sich die Leistungen zur Rehabilitation und zur Alters- versorgung ihrer Mitglieder? Was rät sie der Politik in Kommunen, Land und Bund, in Räten, Regierungen und Parlamenten für die Gestaltung der Gesund- heitspolitik in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, Europa und der Welt? Mehr als 62.000 Entscheiderinnen und Entscheider Alle diese Fragen stehen zur Entscheidung, wenn über 62.000 nordrheinische Kolleginnen und Kollegen vom 24. Mai bis 28 Juni 2019 zur Stimmabgabe bei der Kammerwahl 2019 aufgerufen sind. Sie haben die Möglichkeit, eine Stimme für die Wahl zur Kammerversammlung und eine Stimme für die Wahl des jeweiligen Kreisstellenvorstands abzugeben. Dieses Votum bestimmt den Kurs der Kammer bis 2024. Denn die 121 gewählten Mitglieder der Kammer- versammlung entscheiden über die Präsidentschaft, den Vorstand und die Gremien der Nordrheinischen Ärzteversorgung. Die Kreisstellenvorstände gestalten die Arbeit vor Ort und beraten den Kammervorstand. 8 marburger bund
KAMMERWAHL Wir leben in Zeiten raschen Wandels, der unsere Berufstätigkeit vielfältig berührt. Das gilt für den Einfluss kommerzieller Interessen wie die der Kranken- kassen auf die gesundheitliche Versorgung unserer Patienten. Das gilt für den rasanten medizinischen und technischen Fortschritt, der ständige Fortbildung und Qualitätssicherung verlangt und immer wieder komplizierte ethische Fra- gen aufwirft. Das gilt für die Digitalisierung, die Chancen und Risiken birgt, vor allem aber die bewusste und gut reflektierte ärztliche Mitgestaltung verlangt. Das gilt für die Entwicklung der ärztlichen Ausbildung mit vielen Herausforde- rungen an Studierende und Ärzteschaft. Fachliche Kompetenz statt staatlicher Steuerung Den meisten Aufgaben können wir fachkompetenter, effektiver und mit besse- rem Schutz für unsere Patienten gerecht werden, als der Staat dies könnte. Das ist die eigentliche Begründung für die Entscheidung zugunsten einer Körper- schaft mit Pflichtmitgliedschaft aller Ärztinnen und Ärzte und gegen eine staat- liche Direktsteuerung des Gesundheitswesens. Unsere Kammer wird diese Aufgaben nur behalten, wenn wir sie effektiv und effizient erfüllen. Wir lassen politisches Gespür ebenso erkennen wie einen Sinn für das Gemeinwohl. Mitglieder des Marburger Bundes (MB) übernehmen seit Jahrzehnten Aufga- ben in der Ärztekammer, wirken mit und gestalten. Der Marburger Bund hat diese Arbeit immer gefördert. Im MB betrachten wir es als unsere Aufgabe, die besonderen Interessen unserer angestellten und beamteten Mitglieder in der Ärztekammer zur Geltung zu bringen. Das sind über 70 Prozent der berufstäti- gen Kolleginnen und Kollegen. Es muss ein faires Verhältnis geben zwischen angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzten einerseits und selbstständig niedergelassenen KollegInnen andererseits. Deshalb lade ich alle nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte herzlich ein, sich im Mai und Juni an der Ärztekammerwahl 2019 zu beteiligen. Sorgen Sie bitte für eine repräsentative Zusammensetzung Ihrer neuen Kammerversammlung und der Kreisstellen. Helfen Sie mit, dass insbesondere die jüngere Generation ihren Stellenwert in den Gremien der Ärzteschaft noch besser findet als in der endenden Wahlperiode. Nutzen Sie bitte unbedingt Ihr Wahlrecht! Geben Sie Ihre Stimme vor allem rechtzeitig ab: Wahlfrist ist der 28. Juni 2019. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 9
Warum unsere Mehrheit eine Mehrheit braucht Sorgen Sie für eine faire Repräsentanz! Im Mai erhalten über 62.000 Ärztinnen und Ärzte die Briefwahlunterlagen Ihrer Ärztekammer Nordrhein. Ich bitte Sie persönlich, nehmen Sie an dieser für unsere Ärzteschaft wichtigen Wahl teil. Nehmen Sie sich drei Minuten Zeit. Geben Sie den Listen des Marburger Bundes für die Kammerversammlung und die Kreisstellen Ihre Stimme! Bei der letzten Wahl vor fünf Jahren war die zu geringe Beteiligung unserer Wählerschaft das größte Hindernis. Niedergelassene waren besser organisiert. 2014 haben wir ein gutes Wahlergebnis erzielt, doch die Mandatsverteilung im 121-köpfigen Ärzteparlament spiegelt noch nicht die tatsächliche Mehrheit MICHAEL KRAKAU der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer 2. Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/ Nordrhein wider. Über 72 Prozent der berufstätigen Kammermitglieder sind RLP, Mitglied im Vorstand angestellt oder verbeamtet, aber sie werden nur von 43 Prozent der Delegier- der Ärztekammer ten im Ärzteparlament vertreten. Das wollen wir gemeinsam ändern. Dafür Nordrhein, Kliniken der Stadt Köln benötigen wir Ihre Stimmen. Angestellte Ärztinnen und Ärzte wählen die Listen des Marburger Bundes! Der Marburger Bund NRW/RLP tritt zur Wahl der neuen Delegierten des Ärzteparlaments mit neun regionalen Kandidaten-Listen an. 540 Ärztinnen und Ärzte kandidieren für den Marburger Bund. Mit der hohen Zahl an Kandidaten wollen wir unsere Wähler, insbesondere die Nichtwähler aktivieren. Jede bzw. jeder Einzelne gibt dem Marburger Bund vor Ort ein Gesicht. Für alle 27 Kreis- stellen tritt der Marburger Bund NRW/RLP ebenfalls mit eigenen Kandidaten- Listen an. Alle MB-Kandidaten finden Sie unter: www.marburger-bund.net 10 marburger bund
KAMMERWAHL Der Blick auf die bisherigen Kraftverhältnisse in den Gremien der Ärztekammer Nordrhein unterstreicht, wie notwendig für alle angestellten Ärztinnen und Ärzte der tatsächliche Gebrauch des Wahlrechts ist. Stimmenthaltung nützt unseren gemeinsamen Interessen nicht. Nur mit Ihrer Stimme können wir eine stärkere Repräsentanz angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzte erreichen, um unseren Anliegen mit einem integrativen Kurs zu einer fairen Berücksichtigung zu verhelfen. Es gibt viele Berufe, die uns Ärztinnen und Ärzte darum beneiden, dass wir zu den wenigen freien Berufen zählen, die eine Selbstverwaltung haben. Sie ist jedoch nicht selbstverständlich, sondern lebt vom Engagement aller Ange- hörigen unseres Berufsstandes. Deshalb stärken Sie bitte Ihre Kammer durch Ihre Stimmabgabe und wählen Sie die Listen des Marburger Bundes – für das nordrheinische Ärzteparlament und für Ihre jeweilige regionale Kreisstelle! Wenn Sie Ihre Wahlunterlagen erhalten, zögern Sie bitte nicht mit Ihrer Stimm- abgabe. Herzlichen Dank! Wahlfrist ist der 28. Juni 2019. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 11
Patienten brauchen Ärzte, keine Ökonomen! Ärztliche Entscheidungen dürfen nicht in den Hintergrund gedrängt werden Patienten haben das Recht auf eine gute medizinische Versorgung jenseits ökonomischer Überlegungen. Die Ökonomisierung der Gesundheitsversor- gung, die in stationären Einrichtungen seit der Einführung des „DRG-Systems“ 2003 immer stärker fortschreitet, gefährdet jedoch die Gesundheit von Patien- ten und medizinischem Personal. Wir wissen, nur gesunde Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten können ihren Patienten helfen. Direkte negative Folgen der fortschreitenden Ökonomisierung sind eine suboptimale Patientenversor- gung, eine geringere Zufriedenheit der Patienten, ein verminderter Zugang zur Versorgung und erhöhte Gesundheitskosten. ELEONORE ZERGIEBEL Ärztin für Innere Medizin, Realität ist, dass durch immer mehr ökonomische Vorgaben ärztliche Entschei- Leitung strategisches dungen in Diagnostik und Therapie in den Hintergrund gedrängt werden. Die Medizincontrolling, Krankenhaus Düren unverzichtbare Zeit für Patienten, die nötige Zeit für eine vertrauensvolle Zu- wendungsmedizin geht uns verloren. Es ist auch nicht akzeptabel, die Betten- belegung im Krankenhaus unter ökonomischen Gesichtspunkten zu steuern. Wir erleben es jeden Tag, dass ökonomische Vorgaben oder Profitorientierung im Gesundheitswesen die Gesundheit der Patienten und Ärzte gefährdet. Angesichts der negativen Auswirkungen der fortschreitenden Ökonomisierung auf die Gesundheit der Beschäftigten und Patienten, fordern wir, dass die Entscheidungsträger im Bund und den Ländern zukünftig bei allen gesetzge- berischen Maßnahmen im Gesundheitswesen das Primat einer unabhängigen ärztlichen Entscheidung in den Vordergrund stellen. Wir wissen, dass die produktivitätsorientierte Vergütung des DRG-Systems kei- ne Zeit für Patienten außerhalb der ärztlichen Kernleistung zulässt. Die Abrech- nung über Fallpauschalen und ausufernden MDK/Krankenkassenprüfungen erhöhen zudem kontinuierlich die Anforderungen an die Dokumentation und Arbeitsplatzstruktur des Arztes. Daraus resultierend zunehmend juristische Auseinandersetzungen, mit einer Flut von Urteilen. Diese haben zu erhöhtem Arbeits- und Verwaltungsaufwand geführt, der nicht der Patientenversorgung dient, sondern die Beschäftigten im Gesundheitswesen überlastet. 12 marburger bund
Die Budgetierung der Gesundheitsausgaben und die fehlenden Investitions- mittel der Bundesländer bewirken das Übrige: Das Krankenhausfinanzie- rungssystem muss durch ein neues Vergütungssystem ersetzt werden, das die KAMMERWAHL Kosten der aus ärztlicher Sicht nötigen Versorgung der Patienten tatsächlich deckt. Unser Gesundheitssystem muss finanziell so ausgestattet sein, dass die Quali- tät der Versorgung der Patienten flächendeckend gesichert ist und die Gesund- heit der Beschäftigten nicht gefährdet wird. Die Bundesländer müssen den Kliniken die nötigen Investitionsmittel vollumfänglich zur Verfügung stellen. Des Weiteren brauchen wir eine angemessene Personalausstattung. Sie ist unabdingbare Voraussetzung für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten und Patienten sowie die Qualität der Patientenversorgung. Mithilfe einer Per sonalentwicklung muss dem Diktat der Ökonomie entgegengewirkt werden. Wir meinen, Politik und Arbeitgeber müssen die Voraussetzungen schaffen, die medizinische Versorgung der Patienten wieder in den Vordergrund zu stellen. Die Daseinsvorsorge bzw. Gesundheitsfürsorge muss oberstes Gebot der Patientenversorgung sein. Ärztinnen und Ärzte müssen von überbordenden administrativen Tätigkeiten entlastet werden. Aber auch durch tarifliche und betriebliche Regelungen – etwa zum Familienurlaub und zur Flexibilität bei der Arbeitszeitplanung – muss das Privatleben der Beschäftigten geschützt werden. Dem durch die Ökonomi- sierung bedingten, negativen Einfluss auf das Privatleben der Beschäftigten, muss Einhalt geboten werden. Unsere Gesellschaft, die Entscheider in der Politik und die Arbeitgeber, aber auch wir Ärztinnen und Ärzte haben die Pflicht, der durch die fortschreitende Ökonomie bedingten Überlastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen aktiv entgegenzuwirken und mehr Zeit für unsere Patienten einzufordern. Wir brauchen einen starken Marburger Bund, um in der Politik gehört zu werden. Mit Ihrem Votum können Sie helfen, unser gemeinsames Ziel in die Realität umzusetzen. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 13
Unverzichtbare sachkundige Berater der Politik Ohne Einfluss des Marburger Bundes sähe die Kliniklandschaft ganz anders aus! Die zunehmend schwieriger werdenden Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitswesens erfordern eine kluge und weitsichtige ärztliche Vertretung. Die Ärztekammer Nordrhein ist eine moderne ärztliche Selbstverwaltung im Dienst der Gesundheit. Sie sorgt nicht nur für den innerärztlichen Zusammen- halt der mehr als 62.000 Ärztinnen und Ärzte in Nordrhein, sondern hat auch die gesundheitliche Versorgung von gut zehn Millionen Bürgern im Blick. Im Dialog mit Parlamenten, Parteien, Ministerien und Medien vertritt die Ärztekammer Nordrhein die Ärzteschaft nach außen. Dank ihrer Kompe- DR. MED. ANJA tenz in medizinischen und gesundheitspolitischen Fragen schafft sie sich in MITRENGA-THEUSINGER Stellungnahmen zu Gesetzentwürfen, Verordnungen und Ministerialerlassen Mitglied im Vorstand der einflussreich und fachkundig Gehör. Ärztekammer Nordrhein, Vorsitzende der MB-Fraktion in der Als Delegierte des Marburger Bundes NRW/RLP engagieren wir uns in der Ärzte Kammerversammlung, kammer für eine sinnvolle Entwicklung der Versorgungsstrukturen – etwa in Klinikum Leverkusen der Landesgesundheitskonferenz oder in regionalen Gesundheitskonferenzen. So hat unsere Ärztekammer die Umsetzung des 2013 verabschiedeten Kran- kenhausplans aktiv begleitet. Sie hat immer wieder auf Umsetzungsprobleme hingewiesen, die sich aus den oft zu vagen Planvorgaben ergeben haben. Nun soll ein neuer Krankenhausplan erstellt werden. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat eine Studie beauf- tragt, in der die zugrundeliegenden Strukturen analysiert werden sollen, um Bedarf und Nachfrage zukünftig flächendeckend und mit guter Qualität besser aufeinander abzustimmen. Unsere Ärztekammer ist herausgefordert, sich intensiv für einen besseren Krankenhausplan einzusetzen. 14 marburger bund
KAMMERWAHL Es wird in diesem Prozess entscheidend vom Einfluss der gewählten Marbur- ger Bund-Delegierten in der Ärztekammer abhängen, ob ökonomische Zwänge die medizinisch hochwertige und vor allem menschliche Patientenversorgung immer stärker in den Hintergrund drängt. Hier muss klarer denn je unser Credo lauten, dass die Qualität der Behandlung der Patienten im Krankenhaus am stärksten von der Weiterbildungsqualifika- tion und Zahl beschäftigter Ärztinnen und Ärzte abhängig ist. Infolgedessen brauchen wir für Ärzte festgeschriebene Personalbemessungen, aus denen hervorgeht, wie viele Ärzte für das Ausweisen einer Fachabteilung mindestens erforderlich sind. So funktioniert aktive Qualitätssicherung und die liegt uns in der Ärztekammer Nordrhein seit Langem besonders am Herzen! Die Krankenhauskommission unserer Ärztekammer bringt differenzierte Kenntnisse über medizinische Sachverhalte in Diskussionen mit dem Gesund- heitsministerium über Bedarfsplanung und strukturelle Entscheidungen im stationären Bereich und in der Notfallversorgung ein. Auch Themen wie Inves- titionsfinanzierung, Einzelförderung, Zentrenbildung sind von uns konstruktiv und mit entsprechender Sachkenntnis beeinflusst worden. Das geht zukünftig nur, wenn wir als Marburger-Bund weiter aktiv berufspo- litischen Einfluss nehmen und die Interessen angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzte vertreten! Um unsere gemeinsamen Interessen und Ziele in der nächsten Amtsperiode in die Ärztekammer einfließen lassen zu können, brauchen wir einen starken Marburger Bund. In einer herausfordernden Zeit mit schwierigen politischen Rahmenbedingungen müssen wir unser eigenes Engagement verstärken, nur so können wir verhindern, das andere alleine über unseren ärztlichen Alltag entscheiden. Mit Ihrer Stimme stärken Sie den Marburger Bund für diese Aufgaben. Die Briefwahl endet am 28. Juni 2019 um 18 Uhr. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 15
Gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle und Karrieren von Ärztinnen müssen stärker gefördert werden Immer mehr angestellte Ärztinnen und Ärzte wünschen sich eine bessere Vereinbarkeit des Berufs- und Familienlebens – das haben Umfragen des Mar- burger Bundes ergeben. Es ist sehr erfreulich, dass junge Ärztinnen und Ärzte sich nicht mehr zwischen Kindern und Karriere entscheiden wollen, sondern nach geeigneten Wegen suchen, um beide Lebenswelten gut miteinander zu verbinden. Der Marburger Bund unterstützt Ärztinnen und Ärzte. Die Nachfrage nach fami- lienfreundlichen Arbeitszeiten und Teilzeitstellen ist bei beiden Geschlechtern DR. MED. CHRISTIANE sehr hoch. Elternzeit und Anbindung an das Krankenhaus über Fortbildung GROSS M.A. und Möglichkeit des gestaffelten Wiedereinstiegs sind essenziell für die Wert- Mitglied im Vorstand der schätzung der ärztlichen Arbeitskraft. Wir wollen strukturelle Veränderungen, Ärztekammer Nordrhein, Wuppertal fordern bessere Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit und flexiblere Arbeitszeitmo- delle. Familienfreundliche Strukturen bedeuten Planbarkeit, mehr Transparenz und Kreativität. Warum? Blicken wir beispielhaft auf einen täglichen Kampf junger Ärztinnen und Ärzte mit Kindern gegen die Zeit. Wer kennt das nicht? 6:30h Pausenbrote schmieren, sind alle Schulsachen eingepackt? 7:30h als Erstes in den Kindergarten 7:45h schnell in die Klinik 15:30h Personalratssitzung 16:30h Schließzeit des Kindergartens 17:00h Shuttle zur Ballettschule und Einkaufen 19:00h Kochen, gemeinsames Abendessen? DR. MED. DANIELA DEWALD 20:00h Hausaufgaben-Kontrolle, Kinder ins Bett bringen FA Anästhesiologie, 21:00h Chaos-Begrenzung im Haushalt Universitätsklinikum 22:00h Laptop aufklappen… Bonn 16 marburger bund
Für viele junge Ärztinnen und Ärzte ist das ein ganz normaler Wochentag. Eine Familie gründen zu können, die neben dem Arztalltag nötige Zeit für die Kinder und den Partner zu haben, das ist kein unerhörter Luxus, sondern ein wesent- KAMMERWAHL liches Bedürfnis der meisten Menschen. Ein Fakt, der auch die Berufswahl beeinflusst. Attraktive Arbeitsbedingungen für Frauen und Männer zu schaffen, stellt eine unumgängliche Anpassung an gesellschaftliche Entwicklungen dar. Um es klar zu sagen: Es ist der einzige Weg, auf dem auch Kliniken fachlich qualifiziertes Personal heute noch gewinnen können. Neben strukturellen Änderungen in Kliniken müssen aber auch die Rahmen- bedingungen geändert werden: Wir brauchen flexiblere Betreuungszeiten für Kinder. Eine Kita, die flexible Betreuungszeiten zwischen 6 und 23 Uhr anbietet, ist ein hervorragendes Beispiel für Familienfreundlichkeit. Es bedarf noch weg- weisender Initiativen. Impulse kommen oft von Ärztinnen und Ärzten. Es ist ein wesentliches Anliegen des Marburger Bundes, diesen Wunsch nach Familienzeit – sei es für die eigenen Kinder oder für zu betreuende Angehörige – zu fördern. Neben der verbesserten Familienfreundlichkeit in Kliniken müssen Frauen un- abhängig von ihrem familiären Stand stärker gefördert werden. Nicht nur, weil derzeit Ärztemangel besteht, sondern weil es selbstverständlich ist, berufliche Kompetenz geschlechterunabhängig zu fördern. Zwei von drei Studienan- fängern im Fach Humanmedizin sind weiblich. Viele Artikel und Symposien widmen sich der „Feminisierung der Medizin“. Ohne Frage, die resultierende Veränderung hat Konsequenzen: Mehr neue Wege zur Vereinbarkeit von Fami- lie und beruflichem Fortkommen werden benötigt. So muss unserer Ansicht nach die Weiterbildung für Teilzeitbeschäftigte noch flexibler werden. Frauen gehören stärker als bisher in Führungspositionen. Ihr Anteil liegt dort derzeit bei nur elf Prozent. Eine Karriere muss Frauen auch mit Familie möglich sein. Die Förderung von Frauen in Kliniken ist keine Forderung nach Besserstel- lung oder Sondervergünstigung. Sie stellt für die Krankenhäuser vielmehr eine Chance dar, auf Fragen in fachlicher Hinsicht gute Antworten zu bekommen. Noch nutzen wir die ausgezeichneten Qualifikationen von Ärztinnen zu wenig. Beziehen wir Ärztinnen doch selbstverständlich mit ein! Bei dieser Kammerwahl vertritt nur der Marburger Bund die besonderen Interessen angestellter und beamteter Ärztinnen und Ärzte. Andere Listen vertreten vornehmlich niedergelassene Kollegen. Es gibt somit gute Gründe, unsere Marburger Bund-Listen mit Ihrer Stimme für die Herausforderungen der nächsten fünf Jahre zu stärken. Übrigens geht unsere Ärztekammer vorbildlich voran: Seit Jahren ist im Haus der Ärzteschaft eine hervorragende Kinderbe- treuung etabliert, die keiner mehr missen möchte. Noch ein Grund mehr für aktive Mütter und Väter, durch Ihre Stimme den Marburger Bund zu stärken. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 17
Qualität durch Qualifikation Wir wollen für junge Ärztinnen und Ärzte unsere Weiterbildung kontinuierlich verbessern Die Bundesländer haben den Ärztekammern als Körperschaften des öffent- lichen Rechts die einzigartige, historische Aufgabe übertragen, die gesund- heitliche Versorgung der Bundesbürger durch eine qualifizierte ärztliche Weiterbildung sicher zu stellen. Damit haben wir als Ärzteschaft eine hohe Verantwortung übernommen, dies unter dem Auge des Gesetzgebers über die Ärztekammern selbstständig zu organisieren. Wir haben es gewissermaßen selbst in der Hand, was einen guten Arzt ausmacht! Auf den letzten Deutschen Ärztetagen haben die von der nordrheinischen PRIV.-DOZ. DR. MED. Kammerversammlung entsandten Delegierten die neue Musterweiterbil- HANSJÖRG HEEP dungsordnung (MWBO) auf den Weg gebracht. Für die Überführung der MWBO Mitglied im Vorstand der in die jeweils konkrete Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer sind Ärztekammer Nordrhein, Vorsitzender des die jeweiligen Weiterbildungsgremien zuständig, die nach der Kammerwahl Weiterbildungsausschuss 2019 wieder durch ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte besetzt werden. Die der Ärztekammer, Kammerversammlung und damit alle durch unsere persönliche Wahl Delegier- Universitätsklinikum Düsseldorf ten entscheiden endgültig über die neue Weiterbildungsordnung. Die verantwortlichen Mitglieder des Marburger Bundes in den Weiterbildungs- gremien der Ärztekammer Nordrhein setzen dabei folgende Schwerpunkte: Die Qualität guter ärztlichen Weiterbildung muss durch die Ärztekammern weiter intensiv gefördert werden. Es müssen bedarfsgerechte Weiterbildungs- strukturen u. a. durch weitere Unterstützung von Weiterbildungsverbünden im stationären und ambulanten Bereich geschaffen werden. Die Weiterbildungsassistenten benötigen einen transparenten und verbindlich organisierten Weiterbildungsweg bis zu ihrem persönlichen Karriereziel als Facharzt. Hierzu müssen die Weiterbildungsstätten in ihrem Leistungsprofil transparent und vergleichbar dargestellt werden. Um dem Widerspruch zwischen der Weiterbildungsordnung und der sich schnell verändernden Wei- terbildungsrealität gerecht zu werden, müssen flexiblere Entscheidungsgrund- 18 marburger bund
lagen geschaffen werden. Ein wichtiger Baustein hierzu ist die regelmäßige Überprüfung durch die Evaluation der Weiterbildung. KAMMERWAHL Die Weiterbildung soll und darf nicht vor der Entwicklung in der Medizin halt machen. Das hat die letzte Überarbeitung der Musterweiterbildungsordnung eindrücklich gezeigt. Die aktuell gültige Musterweiterbildungsordnung ist an Ihre Grenzen gestoßen. Seit 2010 wurde es den Fachgesellschaften, Berufsver- bänden und anderen ärztlichen Organisationen ermöglicht, ihre Version einer Weiterbildung in einer Internetplattform der Bundesärztekammer einzustellen. Die Landesärztekammern sind gerade dabei, diese zu sichten und in die Län- der einzubringen. Es ist zu erwarten, dass bis zum Ende 2019 die Novellierung abgeschlossen ist. Als Marburger Bund sind wir in diese Arbeit maßgeblich eingebunden. Wir werden den weiteren Fortgang der Novellierung der Weiterbildungs- ordnung kritisch und konstruktiv in den Gremien der Bundesärztekammer begleiten. Kostenfreie Erstprüfung Bereits in der endenden Legislaturperiode haben wir als Marburger Bund gefordert, die erste Prüfung vor einem Prüfungsausschuss der Ärztekammer DR. SVEN MED. DREYER Nordrhein für ordentliche Mitglieder der Kammer kostenlos durchzuführen. Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein, Um dieses Ziel endgültig zu erreichen, brauchen wir in der neuen Kammerver- 1. Vorsitzender der sammlung einen starken Marburger Bund. Weiterbildungskom mission der Ärztekammer, Helios Klinikum Nach der Kammerwahl werden engagierte Kolleginnen und Kollegen aus Niederberg Velbert dem Marburger Bund sich für weitere Verbesserungen bei der Umsetzung der Weiterbildung einsetzen. Die Ziele wollen mit Ihnen gemeinsam erreichen. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 19
Spitzenmedizin gibt es nicht zum Spartarif Wissenschaft und Lehre dürfen nicht abgekoppelt werden Patienten mit komplexen Erkrankungen erhalten an unseren Unikliniken die denkbar intensivste und fortschrittlichste medizinische Behandlung. Medizinische Forschung, Wissenschaft und Lehre hat in NRW ein sehr gutes Renommee. Kein Bundesland hat so viele Unikliniken wie wir. Alleine an den Universitätskliniken Aachen, Bonn, Essen, Düsseldorf und Köln arbeiten über 5.000 Ärztinnen und Ärzte. Damit ist gut jeder fünfte angestellte oder beamtete Arzt im Bereich unserer Ärztekammer in der Hochleistungsmedizin beschäftigt. Die Politik verkennt die Bedeutung der Unikliniken PROF. DR. MED. DIPL.-BIOL. MICHAEL Unikliniken haben eine besondere Rolle: Sie sind für die Sicherung der guten KOLDEHOFF medizinischen Versorgung unverzichtbar. Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken Vorsitzender des behandeln schwierige und komplizierte Fälle, die oft nur noch dort versorgt MB-Bezirks Ruhr (Essen, werden können. Die Unikliniken sind Leuchttürme der medizinischen Ent- Mülheim, Oberhausen), Universitätsklinikum wicklung. Vor allem sie gewährleisten, dass die breite Bevölkerung zukünftig Essen am medizinischen Fortschritt teilhaben kann. Unikliniken sind zudem für die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses zuständig. Gleichwohl wurde diese außergewöhnliche Bedeutung der Unikliniken in der Krankenhauslandschaft von Politik und Arbeitgebern lange verkannt. Für ihre zusätzlichen Aufgaben fehlen den Unikliniken ausreichende Finanzen. Sie sind chronisch unterfinanziert. Unikliniken schreiben in aller Regel Defizite. Oft ha- ben wir die Politik ermahnt, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Mit ersten Erfolgen: Seit 2016 investiert die Landesregierung immerhin 2,2 Milliarden Euro in die sechs Unikliniken. Anerkannte Spitzenmedizin hat ihren Preis. Die oftmals schlechte wirtschaftliche Situation der Hochschulmedizin hat drei DR. MED. DAGMAR HERTEL Hauptursachen: Die Kosten für Personal, Medikamente und Energie steigen Mitglied der MB-Fraktion deutlich stärker als die von den Kassen gezahlten Entgelte. Die Investitionen in der Kammerversamm- der Länder gingen seit Jahren zurück und die Sonderrolle der Unikliniken lung, Uniklinik Köln für das Gesundheitswesen wird in der Klinikfinanzierung nicht ausreichend berücksichtigt. Obendrein finden Forschung und Lehre zumeist in der Freizeit statt. Selten wird diese ärztliche Arbeit vergütet. 20 marburger bund
KAMMERWAHL Zur Erinnerung: An den Unikliniken keimte 2005 der Protest gegen drohende massive Gehaltsverluste durch den TVöD, den andere über unsere Köpfe hinweg aushandeln wollten. Wir erkämpften gemeinsam trotz massiven Widerstandes den ersten Tarifvertrag für Ärzte in Deutschland. Dabei erlebten wir einzigartige Solidarität und beispielhaftes Engagement. In jüngster Zeit haben sich die ärztlichen Arbeitsbedingungen an den Unikli- niken verschlechtert, berichten uns Landespersonalräte. Dabei gibt es gute Beispiele, wie gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort attraktive DR. MED. THORSTEN Arbeitszeitmodelle entwickelt werden können. Vereinbarkeit von Familie und HORNUNG Beruf muss auch in der Spitzenmedizin kein Fremdwort bleiben. Konterkariert Mitglied im Vorstand des werden leider diese Bemühungen, wenn versucht wird, die Ressource „Arzt“ Marburger Bundes NRW/ ökonomisch zu optimieren. RLP, Universitätsklinikum Bonn Wir wissen nur zu gut, bei der Suche nach Ärztinnen und Ärzten auf dem Ar- beitsmarkt kann nur diejenige Klinik gewinnen, die attraktive Arbeitsbedingun- gen, faire Gehälter sowie bezahlte Überstunden anbietet. Dafür kämpfen wir in den Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Ihre Solidarität brauchen wir jetzt in der Berufspolitik, denn nur mit Ihrer Stimme kann der Marburger Bund bessere Arbeitsbedingungen für Sie gestalten. Gemeinsam können wir mehr bewegen. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 21
Vernünftige Steuerung muss Notfallambulanzen entlasten Ärztinnen und Ärzte erwarten akzeptable Arbeitsbedingungen Mitte des Jahres 2017 haben wir die Eckpunkte für eine Strukturreform der medizinischen Notfallversorgung vorgelegt. Wir wollen eine Integrative Notfall- versorgung. Die nicht akzeptable Überlastung des Personals in den stationären Notfallambulanzen war vor zwei Jahren das Hauptthema unserer Hauptver- sammlung in Köln. Dort haben wir gefordert, dass jeder Patient Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Notfallbehandlung hat und diese zu jeder Zeit und an jedem Ort gesichert sein muss. Medizinische Anliegen der Patienten müssen über MICHAEL KRAKAU 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche an einer festen Anlaufstelle 2. Vorsitzender des entsprechend dem individuellen Krankheitsbild identifiziert und zeitgerecht Marburger Bundes NRW/ einer adäquaten medizinischen Versorgungsstruktur zugeordnet werden. RLP, Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein, Kliniken der Ebenso klar ist für uns, jede neue Struktur muss das überlastete medizinische Stadt Köln Personal in den Notaufnahmen entlasten. Nun haben die Gesundheitsminis- ter des Bundes und des Landes NRW jüngst ihre Reformpläne vorgestellt, in denen im Wesentlichen unsere Forderungen erfüllt werden. Minister Karl-Josef Laumann will ein flächendeckendes System von Portalpraxen an den Kranken- häusern in NRW etablieren. Das Ziel des Systems ist, Patienten in Krankenhäusern über den zentralen Empfang der Portalpraxis und ein strukturiertes Ersteinschätzungssystem nach Schweregrad und Dringlichkeit der nötigen Behandlung zum richtigen Behandlungsort weiterzuleiten. Entweder in die Notfalldienstpraxis niederge- lassener Ärztinnen und Ärzte oder in die Notfallambulanz des Krankenhauses oder – zu den regulären Sprechzeiten – in eine ambulante Arztpraxis. Die weitere Behandlung erfolgt am richtigen Behandlungsort. Das ist die richtige Patientensteuerung. 22 marburger bund
KAMMERWAHL Unsere Patienten, aber auch wir Ärztinnen und Ärzte, erwarten durch neue Notfall-Strukturen akzeptable Arbeitsbedingungen und mehr Qualität. Aber auch eine integrative Notfallversorgung braucht eine angemessene apparative und personelle Mindestausstattung. Daran mangelt es schon heute. Unklar ist mir, wie die neuen Portalpraxen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ärztlich besetzt werden sollen. Das erscheint mir angesichts des Ärztemangels utopisch. Die spannende Frage wird in diesem Jahr sein, an welchen Krankenhäusern eine Portalpraxis angegliedert werden wird und an welcher Klinik nicht. Wir warnen davor, durch eine leichtfertige oder an ökonomischen Gesichtspunk- ten orientierte „Ansiedlungspolitik“ unverzichtbare klinische Versorgungsan- gebote im ländlichen Raum zu gefährden. Oft stellen nur noch Kliniken die Versorgung sicher, weil Praxen längst nicht mehr besetzt werden können. Jede Neustrukturierung muss die tatsächlichen Versorgungsverhältnisse und die regionalen Besonderheiten ausreichend berücksichtigen. Wir bieten unseren Sachverstand an. Parallel will unsere Landesregierung in diesem Jahr einen neuen Krankenhausplan auf den Weg bringen. Wir müssen bei beiden Reformprozessen sehr genau darauf achten, dass die Qualität der stationären Versorgung nicht verschlechtert wird. Keinesfalls dürfen die Notwendigkeiten zu Reformen als Argument für die Schließung dringend benötigter Kliniken benutzt werden. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 23
Unsere Altersversorgung muss rentabel und kalkulierbar bleiben Marburger Bund garantiert nachhaltige Generationengerechtigkeit Monat für Monat zahlen wir einen nicht unerheblichen Anteil unseres Gehaltes in die Nordrheinische Ärzteversorgung, die für unsere spätere Rente zuständig ist. Für uns Ärztinnen und Ärzte hat das berufsständische Versorgungswerk den großen Vorteil, einen höheren Rentenanspruch zu haben, als etwa in der DRV. Unser Rentenanspruch ist zudem stärker abgesichert und im Bedarfsfall können wir ein sofortiges Anrecht auf eine Berufsunfähigkeitsrente nutzen. Das von der Nordrheinischen Ärzteversorgung als Finanzierungssystem gewählte „Offene Deckungsplanverfahren“ verbindet die Vorteile von kapital- DR. MED. LYDIA BERENDES gedeckten und umlagefinanzierten Systemen. Die Leistungen des Versor- Vorsitzende des gungswerkes werden ohne Zuschüsse des Staates ausschließlich auf Basis MB-Bezirks Linker der Beiträge der Mitglieder nach kapitalbildenden Finanzierungsverfahren Niederrhein, erbracht. Wir profitieren im Alter von unserer starken Solidarität. Helios Klinik Hüls Natürlich ist unser Versorgungswerk der Aufsicht des Finanzministeriums unterstellt. Die Organisation und Leitung liegen aber in den Händen der Selbst- verwaltung. Damit entscheiden letztlich alle Kammermitglieder als Wähler über unsere Altersversorgung. Jeder Einzelne bestimmt, welche Delegierten in die Kammerversammlung gewählt werden. Diese wählt den geschäftsführen- den Verwaltungs- und den Aufsichts-Ausschuss des Versorgungswerkes. Als höchstes Gremium kontrolliert die Kammerversammlung über die jährliche Berichterstattung das Versorgungswerk. Das Ärzteparlament legt die Dynami- sierung unserer Renten fest. PD DR. MED. HEINRICH Dadurch wird ersichtlich, wie wichtig es ist, dass wir mit dem Marburger SCHÜLLER Bund eine starke Vertretung in der Kammerversammlung haben. Um unsere Mitglied der MB-Fraktion besonderen Interessen in diesen Gremien einbringen zu können, brauchen wir in der Kammerversamm- lung aber Ihre Stimme. 24 marburger bund
Als Marburger Bund sichern wir – auch in der Niedrigzinsära – mit einer verantwortungsbewussten Neuorientierung am Kapitalmarkt und einem umfangreichen Risikomanagement langfristig einen stabilen Rechnungszins. KAMMERWAHL Wir bauen zudem Rücklagen auf. Als Delegierte des Marburger Bundes achten wir insbesondere auf Generationengerechtigkeit. Dank unserer weitsichtigen, ertragsbringenden und risikoabgesicherten Anlagepolitik sind Dynamisierun- gen sowohl bei Rentnern als auch bei Rentenanwartschaften in der Vergangen- heit gelungen. Wir machen uns stark für einen verbesserten Service. Für Ihre Fragen bieten wir verlässliche Antworten: Wie sieht es mit Ihrer Lebensplanung aus? Können Sie durch höhere Beiträge in den letzten Jahren der Beitragszahlung Ihre Rente „pushen“? Wie ist es mit den Beiträgen in der Elternzeit, minimieren geringe Beiträge die durchschnittliche Rente? Wie und wo muss die Rente für die Elternzeit beantragt werden? Das Versorgungswerk bietet ausführliche Merkblätter. Sie können telefonisch Antworten erhalten oder Beratungstage nutzen und seit 2016 bieten wir Ihnen auf unserem Mitgliederportal auch einen vereinfachten persönlichen Zugang zum Versorgungswerk. Damit wir auch in der Zukunft die berechtigten Interessen der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte und der Rentnerinnen und Rentner in der Nordrheinischen Altersversorgung wahren können, benötigen wir eine durchsetzungsstarke Fraktion des Marburger Bundes im Ärzteparlament. Meine Bitte ist: Geben Sie dem Marburger Bund Ihre Stimme! Dann können wir unsere Altersversorgung im neuen Ärzteparlament weiter rentabel, kalkulierbar und generationenge- recht gestalten. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 25
Damit der Beruf uns nicht krank macht Arbeitszeitgesetz muss konsequenter umgesetzt werden Wer nach seinem Studium in einem Krankenhaus den Arztberuf aufnimmt, erlebt mitunter eine ernüchternde Realität: Oft liegt die tatsächliche Arbeitszeit oberhalb der in unseren Tarifverträgen festgeschriebenen Grenzen. Dabei schreibt das Arbeitszeitgesetz wöchentliche Höchstgrenzen von 48 Stunden vor, die nur überschritten werden dürfen, wenn jeder Einzelne das „Opt-Out“ unterschrieben hat. Aber, das ist höchst selten der Fall. Zu groß ist die Arbeitslast. Aus unseren Umfragen wissen wir, die tatsächliche Wochenarbeitszeit inklusive Dienste und Überstunden liegt bei mehr als BIRGIT KÜNANZ zwei Drittel der Befragten deutlich über 48 Stunden. Junge Ärztinnen und Mitglied des MB-Bezirksvorstandes Ärzte tragen die Hauptlast der Bereitschaftsdienste. Mehr als die Hälfte aller Rechtsrheinische Kreise, Ärztinnen und Ärzte leistet drei und mehr Bereitschaftsdienste pro Monat, mit Gesundheitsamt denen der 24-Stunden-Betrieb der Kliniken sichergestellt wird. Vielfach ist eine Leverkusen Zeiterfassung nicht vorhanden, oft werden ärztliche Überstunden nicht bezahlt oder mit Freizeit ausgeglichen. Die daraus resultierende Überforderung prägt nicht nur unseren Arbeitsalltag, sondern hat Auswirkungen auf die Zeit nach Dienstschluss. 77 Prozent aller Befragten nimmt die Arbeit so stark in Anspruch, dass das Privat- bzw. Familienleben leidet. Schlafstörungen und häufige Müdigkeit sind die Folgen. Unser Altruismus wird ausgebeutet. Dabei ist Arbeitsschutz eigentlich ein hart erkämpftes Rechtsgut. Schon im 19. Jahrhundert hat die erste preußische Gewerbeordnung Arbeitgeber DR. MED. SVEN DREYER verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter zu ergreifen. Dies gilt umso Mitglied im Vorstand der Ärztekammer Nordrhein, mehr heute gerade dort, wo Menschen erwarten, dass ihre angeschlagene Universitätsklinikum Gesundheit wiederhergestellt wird – in unseren Krankenhäusern. Düsseldorf Wir Ärztinnen und Ärzte unterstützen täglich unsere Patienten bei der Einhal- tung gesundheitsbewussten Verhaltens. Nur bei uns werden geltende Vor- schriften nicht mit der gebotenen Sorgfalt beachtet. Arbeitsschutz gilt auch für angestellte Ärztinnen und Ärzte, für uns und zur Sicherheit unserer Patienten. Wir haben großen Wert daraufgelegt, unser Genfer Gelöbnis an dieser Stelle 26 marburger bund
KAMMERWAHL zu modifizieren: „Ich werde auf meine eigene Gesundheit, mein Wohlergehen und meine Fähigkeiten achten, um eine Behandlung auf höchstem Niveau leisten zu können.“ Nachtarbeit und Wochenenddienste – ein zermürbender Prozess Als Marburger Bund beklagen wir Missstände öffentlich. Die Probleme der Überarbeitung werden auch in unsere Familien getragen. Nachtarbeit, Wochenenddienste und eine permanente hohe Inanspruchnahme wirken zermürbend. Burnout und Depressionen treten immer öfter auf. ANDREAS FLEISCHER Mitglied im Arbeitskreis Worin liegen die Missstände begründet? Wenn Kliniken sich aus einem System Junge Ärzte des MB NRW/ finanzieren müssen, in dem nur 40 Prozent der Bevölkerung Beiträge zum RLP, Universitätsklinikum Bonn Gesundheitswesen zahlen, kann das System nicht gesund funktionieren. Auch bei Ausnutzung der letzten Rationalisierungsreserve bleiben unsere Kliniken chronisch unterfinanziert, weil die Länder ihren Investitionspflichten nicht nachkommen. Das Thema steht auf der Tagesordnung. Gerade in der VKA-Tarifrunde haben wir es uns zum Ziel gesetzt, unsere Arbeitsbelastung zu senken. Wir sind als Berufsverband und Gewerkschaft zugleich gefordert. In beiden Bereichen benötigen wir Ihre Solidarität und Unterstützung! Geben Sie dem Marburger Bund bei der Kammerwahl Ihre Stimme, denn in den Kliniken können wir angestellte und beamtete Ärztinnen und Ärzte es nur gemeinsam erreichen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. KAMMERWAHL 2019 – Wahlfrist: 28. Juni 2019 27
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