Deutsch Lehrplan Gymnasium - Schule und Ausbildung
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Lehrplan Gymnasium Deutsch 2004/2009/2013/2019
Die überarbeiteten Lehrpläne für das Gymnasium treten am 1. August 2019 in Kraft. Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (G/R/W) gilt folgende Rege- lung: für die Klassenstufen 7 und 8 am 1. August 2019 für die Klassenstufe 9 am 1. August 2020 für die Klassenstufe 10 am 1. August 2021 für die Jahrgangsstufe 11 am 1. August 2022 für die Jahrgangsstufe 12 am 1. August 2023 Impressum Die Lehrpläne traten 2004 bis 2009 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt. Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Gymnasien erfolgte im Rah- men der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe 2007 und nach Abschluss der Phase der begleite- ten Lehrplaneinführung 2009 und 2011 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinsti- tut bzw. dem Landesamt für Schule und Bildung Standort Radebeul Dresdner Straße 78 c 01445 Radebeul https://www.lasub.smk.sachsen.de/ Herausgeber: Sächsisches Staatsministerium für Kultus Carolaplatz 1 01097 Dresden www.sachsen-macht-schule.de Download: www.bildung.sachsen.de/apps/lehrplandb/
Deutsch Inhaltsverzeichnis Seite Teil Grundlagen Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne IV Ziele und Aufgaben des Gymnasiums VII Fächerverbindender Unterricht XI Lernen lernen XII Teil Fachlehrplan Deutsch Ziele und Aufgaben des Faches Deutsch 1 Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte 5 Klassenstufe 5 8 Klassenstufe 6 15 Klassenstufe 7 22 Klassenstufe 8 29 Klassenstufe 9 35 Klassenstufe 10 40 Ziele Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs 45 Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs 47 Ziele Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs 53 Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs 55 GY – DE 2013 III
Gymnasium Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne Grundstruktur Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymna- siums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für meh- rere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen. Lernbereiche, In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von Zeitrichtwerte 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wo- chen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbe- reich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden. Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lern- bereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. tabellarische Darstellung Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise. der Lernbereiche Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert Lernziele und Lerninhalte Bemerkungen Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Lernziele und Lerninhalte Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung. Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtli- che Erarbeitung der Lerninhalte. Bemerkungen Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernme- thoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Er- ziehungszielen des Gymnasiums. Verweisdarstellungen Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente ver- anschaulicht: LB 2 Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe Kl. 7, LB 2 Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe MU, Kl. 7, LB 2 Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches Lernkompetenz Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums) Wahlpflichtbereich Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache. IV 2019 GY – DE
Deutsch Beschreibung der Lernziele Begriffe Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Einblick gewinnen Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orien- tierung, ohne tiefere Reflexion über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammen- Kennen hängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typi- schen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Übertragen Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleich- baren Kontexten verwenden Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen Beherrschen Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Anwenden Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstrak- tion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- Beurteilen/ und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen Sich positionieren oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sach- Gestalten/ verhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Problemlösen Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbststän- dig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen GY – DE 2004 V
Gymnasium In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet: Abkürzungen GS Grundschule OS Oberschule GY Gymnasium FS Fremdsprache Kl. Klassenstufe/n LB Lernbereich LBW Lernbereich mit Wahlcharakter Gk Grundkurs Lk Leistungskurs WG Wahlgrundkurs Ustd. Unterrichtsstunden AST Astronomie BIO Biologie CH Chemie CHI Chinesisch DaZ Deutsch als Zweitsprache DE Deutsch EN Englisch ETH Ethik FR Französisch G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft GEO Geographie GE Geschichte GR Griechisch INF Informatik ITA Italienisch KU Kunst LA Latein MA Mathematik MU Musik PHI Philosophie PH Physik POL Polnisch P Schulspezifisches Profil RE/e Evangelische Religion RE/k Katholische Religion RU Russisch SOR Sorbisch SPA Spanisch SPO Sport TC Technik/Computer TSC Tschechisch Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht. VI 2019 GY – DE
Deutsch Ziele und Aufgaben des Gymnasiums Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit Bildungs- und entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allge- Erziehungsauftrag meine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hoch- schule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschafts- propädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium not- wendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verant- wortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesell- schaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums. Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entspro- chen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest. Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Stu- Bildungs- und dierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums. Erziehungsziele Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens, die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und die Werteorientierung in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen. Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen. Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Bei- trag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereit- schaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbeson- dere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereit- schaft enthalten. Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind. Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbststän- dig angewendet werden kann. [Wissen] Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adres- saten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit] Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkennt- nismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein] GY – DE 2019 VII
Gymnasium Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbst- verantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbe- reiten. [Lernkompetenz] Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation] Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwi- ckeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien] Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie ent- wickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnolo- gien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreati- ven Lösung von Problemen. [informatische Bildung] Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funk- tions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfas- sen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung] Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und ler- nen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität] Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und set- zen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkul- turelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel] Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schuli- schen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Le- ben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Hand- lungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung] Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Um- welt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökolo- gisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestal- tend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung] Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösun- gen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter VIII 2019 GY – DE
Deutsch Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit] Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verant- wortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft] Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezo- Gestaltung des gen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Bildungs- und Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwor- Erziehungsprozesses tung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der ge- meinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen. Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendif- ferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein viel- fältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen. Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zuneh- mend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielge- richtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen. In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unter- stützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zuneh- mend selbstständig zu arbeiten. Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand. Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit ande- ren, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der syste- matische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbst- gesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organi- sieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in an- gemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbst- ständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein. Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernat- mosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähig- keit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Un- terricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit. Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität GY – DE 2019 IX
Gymnasium nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachüber- greifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspekti- ven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen. In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvor- stellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt. Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Trans- parenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess beglei- ten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen. Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemein- schaftlichen Aufgaben reichen. Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kon- takte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbar- schaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Ge- meinschaft verbunden. Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Pla- nungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht. Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsens- fähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkreti- siert. Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kin- der und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell ein- zugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes ent- wickeln. Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, frei- zeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schul- klubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler. X 2019 GY – DE
Deutsch Fächerverbindender Unterricht Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrens- weisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfin- dung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens: Raum und Zeit Perspektiven Sprache und Denken Individualität und Sozialität Natur und Kultur Die thematischen Bereiche umfassen: thematische Bereiche Verkehr Arbeit Medien Beruf Kommunikation Gesundheit Kunst Umwelt Verhältnis der Generationen Wirtschaft Gerechtigkeit Technik Eine Welt Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbinden- den Unterricht. Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegun- gen sein: 1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt. 2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Per- spektive ein und leitet daraus das Thema ab. 3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen themati- schen Bereich und kommt schließlich zum Thema. Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisati- onsformen bestimmt. GY – DE 2019 XI
Gymnasium Lernen lernen Lernkompetenz Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Un- ter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvor- gänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähig- keit, das eigene Lernen zu steuern. Strategien Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen: - Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen - Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hin- sichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen - Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo- tivation und Konzentration fördern Techniken Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind: - Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Struktu- rierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken) - Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzge- staltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorberei- tung, Selbstkontrolle) - Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Ent- spannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens) - Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechni- ken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen) Ziel Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen. Konzeption Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompe- tenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht. Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un- terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bie- ten dazu Ansatzpunkte und Anregungen. XII 2019 GY – DE
Deutsch Ziele und Aufgaben des Faches Deutsch Im Zentrum des Deutschunterrichts stehen die deutsche Sprache und Litera- Beitrag zur allgemeinen tur. Bildung Durch die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache erwerben die Schüler wesentliche Kompetenzen, die ihnen eine Orientierung in der Welt ermöglichen, sie zu kulturellem Handeln befähigen und eine Grundlage für Studierfähigkeit und lebenslanges Lernen legen: Texte aller Art verstehen, aus ihnen Informationen gewinnen und verarbeiten, situativ angemessen in mündlicher und schriftlicher Form kommunizieren, verschiedene Schreibfor- men beherrschen und Medien zielgerichtet und reflektiert nutzen sind wichti- ge Voraussetzungen für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Indem die Ausbildung dieser Fähigkeiten Gegenstand des Deutschunterrichts ist, leistet das Fach einen grundlegenden Beitrag im Bildungs- und Erziehungs- prozess. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Hochsprache als Standard mit der größten kommunikativen Reichweite. Die Schüler erwerben anwendungsbe- reites Wissen, um Sprache als System zu verstehen. Angestrebt wird eine sichere Sprachbeherrschung, die komplexe Denk- und Verstehensprozesse ermöglicht und zu bewusstem mündlichem und schriftlichem Sprachhandeln führt. Die Schüler entwickeln die Fähigkeit, Kommunikationsprozesse so zu gestalten, dass sie zur Überwindung von soziokulturellen und interessenbe- dingten Barrieren beitragen. Sie lernen, ihr Kommunikationsverhalten zu verantworten und jede gewaltbezogene und menschenverachtende Sprach- verwendung zu erkennen und abzulehnen. Der Deutschunterricht fordert und fördert qualifizierte Leser, die Lesetechni- ken beherrschen, um die inhaltlichen und sprachlichen Herausforderungen von Texten aller Art zu bewältigen. Rezeptions- und Reflexionsfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen für die Aneignung von Wissen und die Entwick- lung von Leseinteresse. Die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen und historischen Erschei- nungsformen von Sprache und Literatur trägt zur Orientierung in der Kultur- und Geistesgeschichte bei und unterstützt die Ausbildung kultureller, sozia- ler und persönlicher Identität in einer globalisierten Welt. Dieser Lernprozess schließt den Respekt vor anderen Menschen und anderen Kulturen ein. Im Fach Deutsch erwerben die Schüler Wertvorstellungen, die auf einem hu- manistischen Menschenbild und demokratischen Grundwerten basieren. In literarischen Werken begegnen die Schüler Weltentwürfen, Denkmustern, Handlungsweisen und Vorstellungen aus verschiedenen Zeiten und Regio- nen. Dies erweitert ihren Erfahrungsbereich, eröffnet ihnen neue Perspekti- ven und Einsichten, regt zu Wertungen fremder und eigener Anschauungen an und fördert Empathie, Toleranz und Perspektivwechsel. Die Beschäfti- gung mit Literatur als sprachlich-künstlerischer Gestaltung von Wirklichkeit unterstützt die Entwicklung von Phantasie, Kreativität, Sensibilität und ästhe- tischem Urteilsvermögen. Die Schüler lernen, zwischen realen, fiktiven und virtuellen Welten zu unterscheiden und ihre eigenen Lebensumstände zu reflektieren und zu bewerten. Der Deutschunterricht fördert die Fähigkeit zur konstruktiven Strukturierung und positiven Beeinflussung von Teamprozessen. Die gemeinsame Bewälti- gung komplexer Kommunikationssituationen öffnet den Weg zur kompeten- ten, reflektierten Meinungsäußerung und zur Übernahme von Verantwor- tung. Der Deutschunterricht trägt zur Ausprägung von Medienkompetenz im Hin- blick auf Auswahl, Nutzung, Gestaltung und Verbreitung von traditionellen und digitalen Medien bei. Er vermittelt qualifizierte Methoden der Informati- onsgewinnung und -bewertung sowie der Darstellung und Präsentation von Ergebnissen und Erkenntnissen. Die Schüler lernen auch, sich mit Einflüs- GY – DE 2019 1
Gymnasium sen von Medien auf ihr Denken und Handeln auseinanderzusetzen und gesellschaftliche Entwicklungen in einer digitalisierten und medial gepräg- ten Welt zu reflektieren. Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtli- chen und ökonomischen Sachverhalten fördert der Deutschunterricht das Interesse der Schüler für Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsan- sätze müssen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen. Hierbei kommt der Bil- dung für nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle zu. allgemeine fachliche Aus dem Beitrag des Faches Deutsch zur allgemeinen Bildung ergeben Ziele sich allgemeine fachliche Ziele des Deutschunterrichts: - Entwickeln eines umfassenden Leseverstehens als Voraussetzung für die Aneignung der Welt durch Sprache und Literatur - Entwickeln von erweiterbarem Wissen, welches die Orientierung in der deutschen und europäischen Geistesgeschichte und die Teilhabe am kulturellen Leben ermöglicht - Entwickeln der mündlichen Sprachfähigkeit als Grundlage für ange- messenes und adressatengerechtes Handeln in persönlichen, fach- und berufsbezogenen und öffentlichen Kommunikationssituationen - Entwickeln der schriftlichen Sprachfähigkeit als Grundlage für das planvolle Gestalten aufgabenadäquater, inhaltlich angemessener, sprachlich und stilistisch stimmiger Texte; Einhaltung der hoch- sprachlichen Norm - Entwickeln von erweiterbarem und anwendungsbereitem Wissen zum System der deutschen Sprache; Entwickeln der Reflexionsfähigkeit über sprachliche Probleme und Sachverhalte Strukturierung Ausgangspunkt der Struktur des Lehrplans in den Klassenstufen 5 bis 9 ist, dass Sprache in mündlicher oder in schriftlicher Form auftritt. Jede sprachliche Tätigkeit ist aber auch geplant, und diese Planung oder Kon- zeption erfolgt wiederum mündlich oder schriftlich. Den Kombinations- möglichkeiten von Mündlichkeit und Schriftlichkeit auf medialer und kon- zeptioneller Ebene können verschiedene Textformen zugeordnet werden: Medial mündlich/konzeptionell mündlich: spontane Kommunikation, infor- melles Gespräch Medial mündlich/konzeptionell schriftlich: Vortrag, Referat Medial schriftlich/konzeptionell mündlich: Gesprächsnotiz, Gedächtnispro- tokoll Medial schriftlich/konzeptionell schriftlich: entfaltete Schriftlichkeit, wissen- schaftlicher Aufsatz Schriftlichkeit unter medialem und konzeptionellem Blickwinkel beinhaltet sowohl das eigenständige Schreiben als auch das Lesen von Texten. Es ist sinnvoll, diese beiden Bereiche im Lehrplan getrennt darzustellen. Außerdem ist im Deutschunterricht das System der deutschen Sprache selbst Unterrichtsgegenstand. Es ergeben sich daher vier Lernbereiche: - Sprechen und Zuhören - Schreiben - Lesen und Verstehen - Sprache thematisieren In der Praxis erscheinen die getrennt dargestellten Lernbereiche der Klas- senstufen 5 bis 9 als vielfältig verknüpfte sprachliche Tätigkeiten. Dem trägt der Deutschunterricht durch eine integrative Herangehensweise an die Umsetzung der Ziele und Inhalte der Lernbereiche Rechnung. Zusam- menhängende sprachliche Tätigkeiten sollen auch im Unterricht miteinan- der verknüpft werden. Dies realisieren die Lehrer, indem sie thematisch 2 2019 GY – DE
Deutsch zentrierte Sequenzen konzipieren, in denen Ziele mehrerer Lernbereiche verwirklicht werden. Integrativer Deutschunterricht und die zeitweise Fokus- sierung auf Ziele eines Lernbereichs ergänzen sich sinnvoll. In der gymnasialen Oberstufe treten an die Stelle der systematischen Lern- bereiche thematisch zentrierte Bereiche. Diese Lehrplanstruktur wurde auch für die Klassenstufe 10 gewählt, um ihre Gelenkfunktion hervorzuheben. In den thematischen Lernbereichen wird die Verknüpfung der Handlungsfelder des Deutschunterrichts stärker betont. Konkrete Inhalte können genauer festgeschrieben werden, was ab Klassenstufe 10 besonders für die zu be- handelnden literarischen Texte sinnvoll ist. Im Rahmen der thematischen Lernbereiche sind die jeweiligen speziellen fachlichen Ziele integrativ zu realisieren. Der Lehrplan ist spiralcurricular strukturiert, so dass Wiederholung, An- knüpfung und Progression ermöglicht werden. Grund- und Leistungskurs unterscheiden sich quantitativ und qualitativ vor allem durch besondere Schwerpunktsetzungen in den Inhalten und Metho- den, die der Vertiefung und Differenzierung dienen. Die Lernbereiche 3 und 5 im Grundkurs sowie die Lernbereiche 3 und 6 im Leistungskurs sind unterschiedlichen Jahrgangsstufen zuzuweisen. Die Wahlbereiche sollten in Jahrgangsstufe 11 und 12 aus unterschiedlichen Komplexen gewählt werden. Die Lernzielvorgaben ermöglichen den Lehrern weitgehende Freiräume und die Beteiligung ihrer Schüler bei der Auswahl von Texten und Medien. Lehr- planbegleitend wird für die Klassenstufen 5 bis 10 eine Lektüreempfehlung veröffentlicht. In Vorbereitung auf die Abiturprüfung gilt für die Jahrgangsstufen 11 und 12 korrespondierend mit den Vorgaben in den Lernbereichen eine verbindliche Lektüreliste, die vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus im Ministeri- alblatt veröffentlicht wird. Für die Planung und Durchführung des Deutschunterrichts am Gymnasium didaktische Grundsätze gelten folgende didaktische Grundsätze: Der Grundsatz der Schülerorientierung verlangt, den Unterrichtsprozess unter Berücksichtigung der individuellen Ausgangslagen so zu gestalten, dass der Lerngegenstand für die Schüler persönliche Bedeutsamkeit erlangt. In ausgewogenem Maße sind dabei geschlechtsspezifische Interessen zu berücksichtigen. Die in den Klassen bzw. Kursen vorhandene Mehrsprachig- keit wird als bereichernd anerkannt und für den Lernprozess genutzt. Dies gilt sowohl für die innere Mehrsprachigkeit (Dialekt, Soziolekte, Stan- dardsprache) jedes Schülers als auch für die durch das Fremdsprachenler- nen entstehende äußere Mehrsprachigkeit. Schüler, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist, werden gezielt gefördert und gefordert, indem ihre spezifische kulturelle und sprachliche Kompetenz in den Unterricht einbezogen wird. Nach dem Prinzip der Handlungsorientierung erweitern die Schüler ihre sprachlichen Kompetenzen bei der Bewältigung vielgestaltiger mündlicher und schriftlicher Kommunikationssituationen. Dabei werden alltagsweltlich ungesteuerter Spracherwerb und schulisch gesteuerte Sprachvermittlung aufeinander bezogen und reflektiert. Anzustreben ist die Einheit von Textre- zeption, -reflexion und -produktion. Sensibilität für Richtigkeit, Angemessen- heit und Wirkung sind ebenso zu fördern wie Kreativität und Flexibilität im Umgang mit gesprochener und geschriebener Sprache. Problemorientierter Deutschunterricht zielt auf Urteilsbildung, eigenständige Bewertung von Sachverhalten und das Entwickeln von Strategien zur Lö- sung komplexer Aufgabenstellungen. In der Auseinandersetzung mit ge- sprochenen und geschriebenen Texten werden Deutungen, Begründungen und Wertungen, Argumente und eigene Positionen erarbeitet und in eigen- ständig strukturierten Darstellungen oder kreativen Gestaltungen zum Aus- GY – DE 2019 3
Gymnasium druck gebracht. Methodenorientierung bedeutet, dass Methoden des Wissenserwerbs und der Kompetenzentwicklung Unterrichtsgegenstand sind. Dazu gehören Me- thoden des Erschließens von Texten, Recherche und Informationsbeschaf- fung, Beurteilen von Informationen, Methoden des Schreibens und Überar- beitens von Texten und Darstellungsmethoden in traditionellen und digitalen Medien. Ziel der Wissenschaftsorientierung im Deutschunterricht ist der Erwerb fach- spezifischen Wissens und die Erprobung wissenschaftlicher Denk- und Ar- beitsweisen im Sinne der Propädeutik. Unter Verwendung der Fachsprache werden die Schüler in Methoden wissenschaftlichen Arbeitens eingeführt. Sie stellen Beziehungen her, ordnen Positionen in umfassendere problem- bezogene oder theoretische Zusammenhänge ein und beurteilen Sachver- halte kriterienorientiert und distanziert. Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, müssen bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt wer- den. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwick- lung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorien- tierung, des Vernetzten Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Han- delns andererseits. 4 2019 GY – DE
Deutsch Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte Zeitrichtwerte Klassenstufe 5 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Lernbereich 2: Schreiben 35 Ustd. Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 45 Ustd. Lernbereich 4: Sprache thematisieren 40 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich 1: Blogbeitrag Wahlbereich 2: Schülerzeitung Wahlbereich 3: Literaturzeitung Klassenstufe 6 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Lernbereich 2: Schreiben 30 Ustd. Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 40 Ustd. Lernbereich 4: Sprache thematisieren 24 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich 1: Entstehung eines Hörbildes Wahlbereich 2: Vom Prosatext zum Hörspiel Wahlbereich 3: Ein Gedicht als Hörerlebnis Klassenstufe 7 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Lernbereich 2: Schreiben 30 Ustd. Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 40 Ustd. Lernbereich 4: Sprache thematisieren 24 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich 1: Werbung in Zeitungen und Zeitschriften Wahlbereich 2: Werbung im Fernsehen Wahlbereich 3: Werbung im Internet Klassenstufe 8 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Lernbereich 2: Schreiben 30 Ustd. Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 44 Ustd. Lernbereich 4: Sprache thematisieren 20 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich 1: Natur im Spiegel der Lyrik Wahlbereich 2: Politik im Spiegel der Lyrik Wahlbereich 3: Liebe im Spiegel der Lyrik GY – DE 2019 5
Gymnasium Klassenstufe 9 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Lernbereich 2: Schreiben 30 Ustd. Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 45 Ustd. Lernbereich 4: Sprache thematisieren 15 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich 1: Begrenztheit der Verhältnisse – Liebestragödien Wahlbereich 2: Lachend erkennen – Von der Kunst der Komödie Wahlbereich 3: Geschichte und Politik im Drama Klassenstufe 10 Lernbereich 1: Junge Menschen in der Literatur 30 Ustd. Lernbereich 2: Pragmatische Texte 15 Ustd. Lernbereich 3: Kurzprosa 10 Ustd. Lernbereich 4: Filme untersuchen und gestalten 10 Ustd. Lernbereich 5: Faust 25 Ustd. Lernbereich 6: Sprachfunktionen und Sprachkritik 10 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich Epischer Text 1: Identitätsentwürfe Wahlbereich Epischer Text 2: Sinneserfahrung Wahlbereich Epischer Text 3: Wahrheit und Verbrechen Jahrgangsstufen 11/12 – Grundkurs Lernbereich 1: Deutschsprachige Literatur seit 1945 36 Ustd. Lernbereich 2: Gestaltung von Reden 15 Ustd. Lernbereich 3: Konkurrenz literarischer Konzepte um 1800 40 Ustd. Lernbereich 4: Ein Gesellschaftsroman 20 Ustd. Lernbereich 5: Konkurrenz literarischer Konzepte um 1900 30 Ustd. Lernbereich 6: Stoffe und Motive 26 Ustd. Lernbereich 7: Materialgestütztes Schreiben 12 Ustd. Lernbereich 8: Sprachtheoretische Modelle 13 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich Theaterkonzepte 1: Soziales Drama Wahlbereich Theaterkonzepte 2: Episches Theater Wahlbereich Theaterkonzepte 3: Dokumentarisches Theater Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich Werkstatt 1: Debatte Wahlbereich Werkstatt 2: Theater Wahlbereich Werkstatt 3: Medien 6 2019 GY – DE
Deutsch Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs Lernbereich 1: Deutschsprachige Literatur seit 1945 36 Ustd. Lernbereich 2: Gestaltung von Reden 15 Ustd. Lernbereich 3: Konkurrenz literarischer Konzepte um 1800 45 Ustd. Lernbereich 4: Theaterkonzepte 20 Ustd. Lernbereich 5: Ein Gesellschaftsroman 20 Ustd. Lernbereich 6: Konkurrenz literarischer Konzepte um 1900 40 Ustd. Lernbereich 7: Stoffe und Motive 35 Ustd. Lernbereich 8: Materialgestütztes Schreiben 13 Ustd. Lernbereich 9: Sprachtheoretische Modelle 16 Ustd. Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich Autor und Werk 1: Karoline von Günderode Wahlbereich Autor und Werk 2: Heinrich von Kleist Wahlbereich Autor und Werk 3: Heinrich Heine Lernbereiche mit Wahlcharakter Wahlbereich Werkstatt 1: Debatte Wahlbereich Werkstatt 2: Theater Wahlbereich Werkstatt 3: Medien GY – DE 2019 7
Gymnasium Klassenstufe 5 Ziele 1. Entwickeln eines umfassenden Leseverstehens Die Schüler lesen fließend, sinnerfassend und sinngestaltend epische Texte, Gedichte und pragmatische Texte. Sie verfügen über elementare Lesetechniken und setzen sie zur Steigerung ihres Lesetempos und ihrer Lesegenauigkeit ein. Sie eignen sich Strategien an, um Texte zu verstehen und sich Inhalte einzu- prägen. Die Schüler können Einzelinformationen aus Texten beurteilen und weiterverwenden. Persön- liche Erfahrungen, Einstellungen und Wissen aus anderen Bereichen werden bewusst in die Auseinan- dersetzung mit Texten einbezogen. Die Schüler gestalten Texte um, z. B. durch Wechsel der Erzähl- perspektive oder im szenischen Spiel, und beurteilen die daraus entstehende Wirkung. Dabei differen- zieren sie ihr Urteilsvermögen und entwickeln Empathiefähigkeit. Die Schüler vertiefen ihr Wissen über Methoden der Informationsbeschaffung aus traditionellen und digitalen Medien. Sie reflektieren ihr Medi- enverhalten und beachten Verhaltensregeln bei digitaler Kommunikation. 2. Entwickeln von Wissen zur Orientierung in der Geistesgeschichte Die Schüler erweitern ihre Erfahrungen, ihr Alltagswissen und ihre Wertvorstellungen, indem sie sich mit aktueller Kinderliteratur und mit Texten aus vergangenen Zeiten und verschiedenen Ländern auseinan- dersetzen. Sie erwerben Wissen über weitere charakteristische Merkmale und Motive epischer und lyri- scher Texte. Durch produktiven Umgang mit dem Text erhalten und entwickeln sie ihre Freude am Lesen. Dabei erleben die Schüler Literatur als erfundene Wirklichkeit mit verschiedenen Deutungsmöglichkeiten. 3. Entwickeln der mündlichen Sprachfähigkeit Die Schüler erweitern kriterienorientiert in Partner- und Gruppengesprächen ihr Wissen über nicht stan- dardisierte und einfache standardisierte Gesprächssituationen. Sie beachten die Wirkung von Stimm- führung und Körpersprache. Äußerungen von Gesprächspartnern werden gezielt aufgegriffen. Sie lernen appellierend und argumentierend Meinungen und Haltungen zu vertreten und im Spiel Rollen zu gestal- ten. In kurzen Vorträgen setzen sie einfache Präsentationstechniken ein. 4. Entwickeln der schriftlichen Sprachfähigkeit Die Schüler berücksichtigen, dass sich Schreiben an einen räumlich bzw. zeitlich entfernten Leser richtet, auch dann, wenn es dazu dient, eigene Phantasien oder eigene Erkenntnisse zu entwickeln und festzu- halten. Sie beachten, dass situations- und partnergerechtes Schreiben eine, zumindest gedankliche, Konzeption verlangt, und setzen ihre sprachlichen Mittel dementsprechend differenziert und variabel ein. Beim sachorientierten und gestaltenden Schreiben auf der Basis ihres Erfahrungsbereiches vertiefen sie ihr Wissen über die Produktion von Texten. Die Schüler erkennen eigene Fehlerschwerpunkte und korri- gieren Fehler mittels geeigneter traditioneller und digitaler Nachschlagewerke. Sie erweitern ihr Wissen über Laut-Buchstaben-Beziehungen und über die Worttrennung und gewinnen Sicherheit im richtigen Schreiben. Sie unterscheiden regelgeleitete und Lernwörter. Die Schüler prägen eine gut lesbare Hand- schrift aus. Sie entwickeln selbst Medienprodukte und nutzen Mittel der Textgestaltung. 5. Entwickeln von Wissen und Reflexionsfähigkeit zum System der deutschen Sprache Die Schüler erfassen grundlegende Strukturen und Leistungen von einfachen und zusammengesetzten Sätzen. Sie beherrschen die Interpunktion am Satzende, bei einfachen Aufzählungen und bei zweiteiligen Satzgefügen. Sie kennen Formen und Funktionen von Verben, Substantiven, Adjektiven und Pronomen. Beim Sprechen, Schreiben und bei Textuntersuchungen greifen sie auf ihr Wissen über grundlegende Leistungen der Wortarten zurück. Die Schüler erweitern ihren Wortschatz durch Bildung von Zusammen- setzungen und Ableitungen. Am Gegenstand von Wortfamilien und Wortfeldern reflektieren sie Bezie- hungen innerhalb des Wortschatzes. Am Beispiel von Namen gewinnen die Schüler erste Einsichten in Prozesse der Sprachentwicklung. 8 2019 GY – DE
Deutsch Klassenstufe 5 Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 10 Ustd. Anwenden grundlegender Muster monologischen Aufbau und Struktur von Monologen Sprechens Zusammenhang von Artikulation, Klangfarbe, - Erzählen, Nacherzählen und Berichten Stimmführung einerseits und Verständlichkeit - kurzer Vortrag andererseits Anwenden von Verhaltensmustern dialogischen Vertreten eines eigenen Standpunktes Sprechens Begründen von Meinungen - aktives Zuhören, Anknüpfen im Dialog ausreden lassen, Toleranz - Grundlagen des Argumentierens, Appel- Kommunikationsfähigkeit lierens Einblick gewinnen in Präsentationstechniken altersgerechte traditionelle und digitale Formen - themengerechte Aufbereitung der Informatio- der Präsentation nen Medienbildung - Übersichtlichkeit, Anschaulichkeit, Knappheit Anwenden von Gestaltungsprinzipien künstle- rischer Texte - Rezitation und Vortrag von Gedichten kürzere lyrische Texte - sinnerfassendes und sinngestaltendes Vor- epische Texte mit hohem Anteil an direkter Rede lesen Lernbereich 2: Schreiben 35 Ustd. Kennen von Verfahren des Berichtens und Be- Arbeits-, Spiel- und Bastelanleitungen; treffen- schreibens des Bezeichnen, unpersönliche Ausdrucksweise, - Beschreiben von Gegenständen und einfa- Satzverknüpfung chen Vorgängen Abgrenzen vom Erzählen - Berichten über Alltagsgeschehen Kennen von Verfahren des Erzählens und Nach- Erweitern von Textteilen erzählens von erlebtem und erfundenem Ge- Spannungsbogen schehen Erweiterung des Wortschatzes direkte Rede LB 4 EN, Kl. 5/6, LB 3 Kennen verschiedener Formen und Methoden epische Kleinformen, Gedichte, Geschichten und gestaltenden Schreibens Gedichte zu Bildern, nach Clustern, Reizwörtern - nach literarischen Mustern Veröffentlichung von Texten in Schülerzeitun- - nach Vorgaben und Impulsen gen, Jahrbüchern und Themenheften - Schreiben mit Partnern und im Team LB 3 Anwenden von Gebrauchsformen für persönliche Mitteilungen: - Schreibanlass traditionelle und digitale Medien - Zweck Brief, E-Mail, Einladung, digitale Textnachricht - Adressatenbezug Kommunikation in sozialen Netzwerken - formale Gestaltung LB 1, 3 Kennen der Phasen der Textproduktion Verfahren des Beschreibens, Berichtens, gestal- tenden Schreibens - Planungs- und Konzeptionsphase Erfassen der Aufgabenstellung, Ideenfindung, Aufbauplan ausgehend von Mustern GY – DE 2019 9
Gymnasium - Formulierungsphase Vorentlastung durch gezielte Detailübungen - Überarbeitungsphase nach Anleitung, individuell, mit Partner, in Grup- pen Methodenbewusstsein Kennen von Methoden konzeptionellen Schrei- Verknappen bens Ordnen und Strukturieren - Stichpunkte Übersichtlichkeit - Gliederung LB 1, 3 - Mindmap Methodenbewusstsein Kennen von Laut-Buchstaben-Beziehungen bezeichnete und unbezeichnete Länge und Kür- - Wörter mit langen Vokalen ze von Vokalen - Wörter mit Doppelkonsonanten Wortbausteine - Wörter mit b, d, g am Stammende Ableiten, Verlängern von Wörtern - Schreibung der s-Laute Kennen der Grundregeln der Worttrennung Zerlegen und Aufbauen von Wörtern Kennen von Regeln der Groß- und Kleinschrei- Artikel, Attribuierbarkeit bung Kennen von Möglichkeiten zur Selbstkorrektur Übungen zum Auffinden von Wörtern mit altersgerechten traditionellen und Arbeits- und Übungshefte zur Freiarbeit, Fehler- digitalen Wörterverzeichnissen texte, Lernsoftware, digitale Textbearbeitung, Online-Nachschlagewerke Medienbildung Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 45 Ustd. Anwenden verschiedener Lesetechniken - sinnerfassendes Lesen Erwartungen an den Text; Sinneinheiten und Satzgrenzen - orientierendes, überfliegendes Lesen Lesegeschwindigkeit - genaues, verweilendes Lesen Verstehensschwierigkeiten lokalisieren Kennen von Strategien zum Leseverstehen - Gliedern eines Textes in Sinneinheiten Überschriften für Textabschnitte - Erkennen von Hauptgedanken wichtige und unwichtige Informationen, Kern- aussagen - Textabschnitte zusammenfassen Markieren von wesentlichen Textstellen, Schlüs- selwörtern - Textaussagen erklären und konkretisieren Umformulieren von Sätzen, Erklären von Wort- bedeutungen - Auswählen von Textinformationen nach zielgerichtetes Entnehmen, Ordnen und Nutzen vorgegebener Aufgabenstellung von Informationen - sinngestaltendes Lesen Betonung sinntragender Wörter und Silben, an- gemessene Sprechpausen Einblick gewinnen in die Bewertung von Texten - Unterscheiden von Texten für den privaten Situations- und Adressatenbezug, mediale Ver- und öffentlichen Gebrauch breitung LB 2 10 2019 GY – DE
Deutsch Klassenstufe 5 - Unterscheiden zwischen literarischen Texten und pragmatischen Texten - Verbinden von Informationen aus Texten mit Untersuchen von Bezügen Alltagswissen Einblick gewinnen in Strategien, um Inhalte aus Texten zu behalten - Einprägen von Inhalten kurzer Texte Nacherzählen LB 1 - auswendig lernen Gedichte, Monologe, Dialoge im Spiel - Weiterverwenden von Inhalten gelesener Umgestalten, Perspektivwechsel Texte Kennen von Möglichkeiten der Informationsbe- Suchtechniken schaffung - Nachschlagen Orientierung in altersgerechten Nachlagewerken - Internetrecherche altersgerechte Suchmaschinen, ausgewählte Web-Seiten, Software-Applikationen Arbeit mit dem Computer und digitalen mobilen Endgeräten Medienbildung Kennen von Sach- und Gebrauchstexten aus Texte aus traditionellen und digitalen Medien unterschiedlichen Kommunikationsbereichen - informierende Texte Kinder- und Jugendzeitschriften, Lexika, Inter- netseiten für Kinder - instruierende Texte Gebrauchsanleitung, Spielanleitung - diskontinuierliche Texte Grafik, Liste, Schaubild, Tabelle Kennen von Medieneinflüssen - Analysieren und Reflektieren des eigenen Präferenzen, Häufigkeit der Mediennutzung Medienverhaltens Medientagebuch - Verhaltensregeln bei digitaler Kommunikation Nettiquette: Verständlichkeit, Kürze, Höflichkeit Datenschutz Medienbildung Anwenden von Wissen über Lyrik - Gedichte im Jahreskreis - Grundstimmung von Gedichten Differenzierung heiterer, ernster, nachdenklicher Stimmungen LB 1 EN, Kl. 5/6, LB 3 - gattungsspezifische Besonderheiten: lyri- scher Sprecher, Vers, Strophe, Reim, ver- dichtete Sprache, sprachliche Bilder - persönliche Bedeutsamkeit Sich positionieren zu wesentlichen Inhalten eines Lesetagebuch; Leseerlebnisse und Leseerfah- aktuellen Kinderbuches rungen im Vergleich zur persönlichen Erfah- - Handlung, Figuren und ihre Konflikte rungswelt - Möglichkeiten der Konfliktlösung Rollenspiel, Begründen der eigenen Meinung Medienverbund GY – DE 2019 11
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