Leitfaden für eine inklusive Sprache - Alexandria (UniSG)

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Leitfaden für eine inklusive Sprache - Alexandria (UniSG)
­Leitfaden für eine
 inklusive ­Sprache
Leitfaden für eine inklusive Sprache - Alexandria (UniSG)
Geleitwort des Rektors

Die Universität St.Gallen fördert die         umzusetzen. Der Code of Conduct unserer
Diversität von Studierenden, Lehrenden        Universität hält fest: Wir achten auf eine
und Mitgliedern der Verwaltung auf            inklusive Sprache. Dieser Sprachleitfaden
allen Stufen. Die Vielfalt an unserer         will die Angehörigen unserer Universität
Hochschule ist Ausdruck von Qualität          dafür sensibilisieren, dass Sprache als
und Exzellenz. Auch die an unserer            Mittel der Diskriminierung empfunden
Universität verwendete Sprache soll           werden kann. Sprachverwendung ist
dieser Vielfalt gerecht werden. Denn          stark mit Gewohnheiten verbunden.
Sprache bildet nicht einfach Wirklichkeit     Dieser Sprachleitfaden soll dazu anregen,
ab, sondern prägt unsere Vorstellungen        Gewohnheiten zu überdenken.
von Wirklichkeit. Dabei unterliegt sie        Er enthält Angebote, wie eine inklusive
einem kontinuierlichen Wandel. Eine           Sprache gestaltet werden kann. Wir
inklusive Sprache, die darauf achtet, nicht   ermutigen alle Angehörigen unserer
zu diskriminieren, ist Ausdruck eines         Universität, sprachliche Möglichkeiten
demokratischen Aushandlungsprozesses          der Inklusion anzuwenden und so
von Chancengleichheit, Fairness               zu einem verantwortungsvollen und
und Respekt. Dabei erweist sich der           werteorientierten sprachlichen Handeln
gesellschaftliche Wandel sowohl als           beizutragen.
Herausforderung als auch als Chance. Die
Angehörigen unserer Universität ­sollen       Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller
ermutigt werden, ­Inklusion sprachlich        Rektor der Universität St.Gallen

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Leitfaden für eine inklusive Sprache - Alexandria (UniSG)
Leitfaden für eine inklusive Sprache
Autorin Prof. Dr. Christa Binswanger

Kurze Statements von Angehörigen             voraus: Sie haben verstanden, wie wichtig
der Universität St.Gallen                    es ist, mit Stellenausschreibungen alle
                                             potentiellen Kandidat*innen zu erreichen
„Menschen zu nehmen, wie sie sind, wie       oder in einem Team durch bewusst inklu-
sie sich fühlen, ist Ausdruck von Respekt.   dierende Sprache ein Gefühl der Zugehö-
Dieser Respekt kommt auch durch die          rigkeit zu schaffen.“
verwendete Sprache zum Ausdruck und          Prof. Dr. Gudrun Sander
bedeutet für die Angesprochenen etwas        Direktorin Competence Center for Diversity
Unbezahlbares: Anerkannt zu sein als das,    and Inclusion
was sie sind.“
Assistenzprof. Dr. Martin Föhse              „Die Sprache widerspiegelt nicht nur die
Law School                                   Gesellschaft, sondern hat auch Einfluss
                                             auf unser Denken. UniGay setzt sich da-
„Sprache schafft Wirklichkeit. Bewusste      her stark ein für die Inklusion und Sicht-
Sprachhandlungen sind ein Werkzeug für       barmachung aller Geschlechteridentitä-
Geschlechtergleichstellung. UNIVERSA         ten, um nachhaltig die Diversität an der
setzt sich daher für eine Sprache ein, die   HSG zu fördern. Besonders der Einsatz
der Vielfalt von Geschlecht Rechnung         des Gender Gap und des Gender-Stern-
trägt sowie Personen aller Geschlechter      chens helfen, dass sich alle Personen mit
inkludiert und sichtbar macht.“              dem Gesagten miteinbezogen fühlen.“
Joèlle Ochsner                               Vorstand von UniGay
Studentin und Mitglied bei «UNIVERSA –       Verein der LGBT+ an der HSG
The Women’s Business Network»
                                             „Die HSG wurde als reine Männerinstitu-
„Sprache bestimmt unser Denken und           tion gegründet. Studenten waren damals
unser Handeln. Wenn wir nur von ‚den         Männer, die Frauen waren keineswegs
Managern’ reden, reproduzieren wir           mitgemeint. In den letzten J­ ahrzehnten ha-
damit auch die bestehenden Geschlechter-     ben grundlegende Veränderungen stattge-
verhältnisse. Wenn wir etwas verändern       funden. An der HSG sind jetzt alle in ihrer
wollen, ist es deshalb wichtig, mit unse-    Vielfalt willkommen. Bei Diversity & Inclu-
rer Wortwahl (aber auch unserer Gestik       sion legen wir Wert darauf, dieser Vielfalt
und Mimik) alle Angesprochenen zu            auch sprachlich gerecht zu werden.“
­inkludieren. Viele Unternehmen sind der     Dr. Verena Witzig
 Universität hier bereits einen Schritt      Fachspezialistin Diversity & Inclusion

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Kurze Statements von Angehörigen               „Sprache ist der musikalische Spiegel
der Universität St.Gallen                      unserer Gedanken, unseres Befindens,
                                               unserer Empathie; aber auch unserer tra-
„Im ‚Kodex HSG’ halten wir unsere              dierten Einstellungen, W   ­ erthaltungen und
Werte und Prinzipien und deren zentrale        unserer sozialen Prägung.
Bedeutung für unser tägliches Tun fest:        Wir verraten also nicht nur über unser
Akademische Freiheit, Verantwortung,           Handeln, sondern bereits über Stimme
Integrität, Professionalität, Kollegialität,   und Sprache die bewusste aber auch
Nachhaltigkeit, Transparenz. Folgerichtig,     unbewusste An- oder Aberkennung der
wenn wir diese Punkte auch alltäglich in       Gleichwertigkeit, der Gleichstellung und
unserer Sprache integrieren – gesprochen,      der Gleichberechtigung der Verschieden-
geschrieben, spürbar gelebt.“                  artigkeit und Vielfalt von Menschen.
Dr. Bruno Hensler                              Wir alle sind aufgerufen, an unseren
Verwaltungsdirektor                            ­Werthaltungen, Einstellungen und dem
                                                U­mgang mit unseren ­Befindlichkeiten
„Als ich meine erste Professur bekommen         tagtäglich zu arbeiten, damit keine
habe, war ich noch recht jung und eine der      ­Missklänge das Gegenüber treffen.
wenigen Frauen in der Fakultät. Da habe          Liebe Angesprochene, behandeln Sie die
ich mir vorgenommen, auch in meiner              Anderen ebenso in Sprache und Stimme,
Sprache zu zeigen, dass es anderen Frauen        wie auch Sie selbst behandelt werden
anders gehen kann, wenn alle sich gemein-        möchten.“
sam um gleiche Chancen bemühen. Die be-          Prof. Dr. Nils Jent
ginnen in der Sprache. Ich benutze deshalb       Direktor angewandte Forschung, Center
in der mündlichen Rede immer die Paar-           for Disability and Integration &
form, Studentinnen und Studenten, in der         Prof. Dr. Christa Binswanger
schriftlichen Sprache das Gender-Stern-          Leiterin Fachbereich Gender und Diversity
chen, Student*innen. Jedes einzelne Mal ist
ein kleiner Fingerzeig, dass wirklich alle     „Eine diskriminierungsfreie Sprache ver-
gemeint sind, nicht nur die, die bislang       bindet. Als ‚Sprachrohr der HSG’ laden
aufgrund überkommener gesellschaftlicher       wir alle HSG-Angehörigen dazu ein, sich
Normen gemeint waren.“                         in dieser zeitgemässen Ausdrucksweise
Prof. Dr. Miriam Meckel                        zu üben. Gut gemacht stört eine diskri-
Direktorin des Instituts für Kommunikations-   minierungsfreie Sprache den Lesefluss
und Medienmanagement                           nicht. Im Gegenteil, sie bereichert Texte

                                                                                          4
und Beiträge. Wir möchten allen Fach-      ausgrenzenden oder gar verletzenden
leuten der HSG diesen Sprachleitfaden      ­Charakter ihrer Ausdrucksweise. Der
als Orientierung beim Schreiben und         vorliegende Sprachleitfaden soll mit-
Sprechen ans Herz legen. Parken Sie         helfen, dieses Bewusstsein zu schaffen,
sprachlich einfach um im Kopf – es wird     indem er adäquate Formulierungen
Sie bereichern.“                            anbietet und damit den Mangel ­anderer
Annkathrin Heidenreich                      Formulierungen verdeutlicht. Wer diesen
Medienbeauftragte, HSG Kommunikation        Mangel einmal erkannt hat, wird – aus
                                            Achtung und Respekt vor anderen
 „Wenn Sprache diskriminiert, steckt        ­Menschen – gern auf die hier angebote-
meist keine Intention dahinter. Vielmehr     nen Guidelines zurückgreifen.“
fehlt den Sprechenden oder Schreiben-        Dr. Marc Meyer
den oft schlicht das Bewusstsein für den     Studiensekretär, Direktor Studium & Lehre

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Ziel
Der Sprachleitfaden an der HSG

• fördert die inklusive und diskriminierungsfreie Benennung
  der ­Personen, von denen die Rede ist,

• unterstützt die Durchbrechung von stereotypen Rollen­
  zuweisungen zu Geschlecht und weiteren Zuordnungen,

• leitet dazu an, generisches Maskulinum an der HSG nicht
  mehr zu verwenden,

• bietet sprachliche Identifikationsmöglichkeiten für die
  Vielfalt aller, die an der Universität arbeiten, forschen,
  lehren und lernen.

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So schliesst etwa das generische
­1. Inklusive Sprache                          ­Maskulinum weibliche Personen aus
                                                und sollte deshalb durch inklusive
                                                Formen ersetzt werden. Auch die
1.1. Diversität in der Sprache                  ­Gruppe ­derjenigen Personen, die sich
                                                 einem binären Geschlechter­system nicht
Das Leitbild unserer Universität hält            zugehörig fühlen, soll angesprochen
fest: „Wir praktizieren im Umgang                werden. ­Angehörige der Universität
mit D­ iversität eine aktive und von             sollen in keiner Weise sprachlich
der gesamten Universität getragene               diskriminiert werden.
Inklusionspolitik. Zu diesem Zweck
tragen wir problemlösungsorientiert            Auch gilt es zu berücksichtigen, dass
Sorge für die uneingeschränkte                 ­Individuen nicht nur aufgrund einer
Gleichstellung aller Mitglieder                 Kategorisierung einer Gruppe zugeteilt
der Universität ungeachtet ihres                ­werden oder sich zugehörig fühlen,
Geschlechts, ihrer religiösen und                sondern dass sich bei allen Menschen
sexuellen Orientierung, ihrer sozialen           verschiedene Überkreuzungen von
und ethnischen Herkunft oder ihrer               Differenzkategorien finden. Personen
gesundheitlichen Bedürfnisse und                 an der HSG sollen in ihrer Vielfalt
­Einschränkungen“.                               respektiert werden und nicht aufgrund
                                                 von ­Geschlecht, sexueller Orientierung,
Sprache kann verletzend wirken,                  Behinderung, ethnischen Merkmalen,
wenn sie zur Stereotypisierung oder              Alter oder Religion diskriminiert werden.
Herabsetzung bestimmter Gruppen
eingesetzt wird oder bestimmte
Personengruppen nicht benennt. Auch
wenn keine diskriminierende Absicht bei
der sprechenden Person vorhanden ist,
können Äusserungen auf angesprochene
Personen d ­ iskriminierend wirken. Der
Sprachleitfaden nimmt diesbezüglich die
­Perspektive der Angesprochenen ein und
 will für diese Perspektive sensibilisieren.

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1.2. Geschlechtergerechte ­Sprache
als Teil der HSG-Inklusionspolitik            2. Umsetzung einer
Geschlecht in der Sprache wird in die-
sem Sprachleitfaden als Schwerpunkt           gendersensiblen,
­behandelt, weil das Geschlecht bei
 Personenbezeichnungen in der deutschen       ­inklusiven Sprache
 ­Sprache oft explizit gemacht werden
  muss. Linguistische Debatten zeigen         Um gendersensibel zu formulieren, gibt
  auf, dass Personenbezeichnungen im          es zwei Strategien: Entweder wird die
  ­Deutschen eine Asymmetrie aufweisen:       Strategie der Neutralisierung verwendet,
   Weibliche Bezeichnungen werden             oder die angesprochenen Geschlechter
   ­benachteiligt und männliche Formen        werden sichtbar gemacht. Persönlicher
    dominieren.                               Stil und Werthaltungen, kreative Mög-
                                              lichkeiten sowie der Kontext spielen
Diese Dominanz in der Sprache, so das         eine wichtige Rolle dafür, welche der im
linguistische Argument, wirkt sich auf        ­Folgenden dargestellten sprachlichen
die Wahrnehmung von Geschlecht in der          ­Formen für Einzelne am passendsten sind.
Realität aus. Lange galt das generische
Maskulinum als eine Form, in der Frauen       Dieser Leitfaden stellt eine Auswahl
„mitgemeint“ seien. Diese Position ist        von Möglichkeiten zur Verfügung und
heute überholt. Im Sinne der Inklusions-      macht bezüglich der Wahl verschiedener
politik an unserer Universität werden         ­Strategien in der Umsetzung einer
im Folgenden Vorschläge gemacht, wie           ­inklusiven Sprache keine Vorschriften.
dieser Asymmetrie sprachlich entgegen-
gewirkt werden kann. Eine weitere Frage       2.1. Strategie der Neutralisierung
gilt es derzeit bezüglich der Geschlechter­   Die deutsche Sprache bietet viele kreative
vielfalt zu lösen: so sollten auch non-­      neutralisierende Formulierungen an, um
binäre Geschlechterpositionen in einer        Inklusion sprachlich umzusetzen, ohne
inklusiven Sprache benannt werden.            das Geschlecht explizit zu machen.

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2.1.1. Substantivierung von                Zum Beispiel durch Passivkonstruktionen:
­Partizipien und Adjektiven                Das Formular ist bei der Prüfungs-
Zum Beispiel:                              administration einzureichen.
Die Mitarbeitenden; Die Studierenden       (Statt: Jeder muss das Formular bei der
Die Erfahrenen; Die Jungen                 Prüfungsadministration einreichen).

2.1.2. Umschreibungen, Ableitungen         2.2. Strategie der Sichtbarmachung
und Kollektivbezeichnungen                 Mit dieser Strategie sprechen Sie die
Zum Beispiel:                              Geschlechtergruppen, an die Sie sich
Die Vertretung; Das Kollegium              wenden, explizit an. Bei der Verwendung
Die Pflegekraft; Das Team                  dieser Strategie ist es sinnvoll, sich in
                                           einem Text oder in einer mündlichen
2.1.3. Geschlechterneutrale                Rede jeweils für eine der verschiedenen
­Personenbezeichnungen                     Möglichkeiten zu entscheiden und diese
Zum Beispiel:                              Formen nicht zu mischen. Unproblema-
Das stimmberechtigte Mitglied              tisch ist es hingegen, die Strategie der
(Statt: Der Stimmberechtigte)              Sichtbarmachung mit der Strategie der
Jede einzelne Person entscheidet …         Neutralisierung zu kombinieren.
(Statt: Jeder Einzelne entscheide …)
Alle haben das Recht …                     2.2.1. Paarform (sog. Vollform)
(Statt: Jeder hat das Recht …)             Zum Beispiel:
Wer am Unisport teilnehmen will, muss …    Doktorandinnen und Doktoranden
                                           Professorinnen und Professoren
2.1.4. Geschlechterneutrale                Sekretärinnen und Sekretäre
­Formulierungen
Zum Beispiel durch direkte Anrede:         Mit Paarformen sprechen Sie die männ-
Bitte beachten Sie, dass …                 liche und die weibliche Geschlechter-
Sie sind teamfähig und bringen Erfahrung   gruppe an. Gegenüber dem generischen
im Bereich Soziologie der Arbeit mit.      Maskulinum inkludieren Sie die weibliche
                                           Geschlechtergruppe explizit.
Zum Beispiel mit Hilfe von Adjektiven:     Sie verbleiben dabei in einem binären
Die ärztliche Diagnose                     Geschlechterverständnis.
(Statt: Die Diagnose des Arztes …)

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2.2.2. Binnen-I                             2.2.4. Gender Gap (statischer
Zum Beispiel:                               ­Unterstrich), Gender-Sternchen
SportlerInnen; DoktorandInnen;               und Doppelpunkt
ProfessorInnen                              Mit Gender Gap, Gender-Sternchen
                                            und Doppelpunkt sprechen Sie auch
Diese Form entstand im Kontext der          die sogenannte dritte, non-binäre
Frauenbewegung. Dabei wird im               Geschlechter­kategorie an: also Menschen,
Wortinneren das weibliche Geschlecht        die sich identitär oder biologisch in einem
durch ein Binnen-I markiert. Diese          ­Zwischenraum der Geschlechterpolarität
Form verbleibt in einem binären              befinden. Diese Varianten unterstreichen
­Geschlechterverständnis.                    die sprachliche Inklusion des gesamten
                                             Spektrums von Geschlechterdiversität.
2.2.3. Der Schrägstrich
Zum Beispiel:                               Gender Gap
Sportler/innen ebenfalls üblich:            Bei dieser Form wird ein Unterstrich
Sportler/-innen                             (_) zwischen der männlichen und der
Professor/innen ebenfalls üblich:           ­weiblichen Form eingefügt.
Professor/-innen                             Zum Beispiel:
                                             Sportler_innen; Student_innen; ­­­
Diese Form entstand ebenfalls im Kontext     Ärzt_innen
der Forderung nach der Sichtbarmachung
von Frauen in der S
                  ­ prache. Sie verbleibt   Gender-Sternchen (Asterisk)
in einem binären Geschlechterverständnis.   Beim Gender-Sternchen wird ein
                                            ­Sternchen (*) zwischen der männlichen
                                             und der weiblichen Form eingefügt.
                                             Zum Beispiel:
                                             Sportler*innen, Student*innen; ­
                                             Ärzt*innen

                                                                                     10
Doppelpunkt                                  Gender Gap, Gender-Sternchen,
Bei dieser Form wird ein Doppelpunkt         Doppelpunkt, Binnen-I und Schrägstrich
(:) zwischen der männlichen und der          gelten als sog. Sparformen, weil sie
­weiblichen Form eingefügt.                  gegenüber den ausgeschriebenen
 Zum Beispiel:                               Paarformen kürzer sind. Binnen-I und
 Sportler:innen, Student:innen;              Schrägstrich werden derzeit mehr
 Ärzt:innen                                  und mehr von Gender Gap, Gender-
                                             Sternchen und Doppelpunkt abgelöst,
Diese sprachlichen Formen erfassen ge-       da sich die Forderung der Akzeptanz
schlechtliche Diversität am ­deutlichsten.   von Geschlechtervielfalt und weiteren
Alle drei Formen sind derzeit im             Diversitäts-Kategorien mehr Gehör
­Gebrauch. Laut dem Rat für deutsche         verschafft.
 Rechtschreibung (Stand: November 2018)
 wird das Gender-Sternchen an Hoch-
 schulen und in Verwaltungen immer
 häufiger verwendet.

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Verwendete Quellen

Rat für deutsche Rechtschreibung (2018). Bericht         Schoenthal, G. (1989). Personenbezeichnungen
   und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte              im Deutschen als Gegenstand feministischer
   Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche            Sprachkritik. Zeitschrift für germanistische
   Rechtschreibung am 16.11.2018 – Revidierte               Linguistik, 17(3), 296-314.
   Fassung aufgrund des Beschlusses des Rats
                                                         Sczesny, S., Formanowicz, M. & Moser, F. (2016).
   vom 16.11.2018. rechtschreibrat.com/DOX/
                                                            Can gender-fair language reduce gender
   rfdr_2018-11-28_anlage_3_bericht_ag_ge-
                                                            ­stereotyping and discrimination? Frontiers in
   schlechterger_schreibung.pdf
                                                            Psychology, 7, 1-11.
Reisigl, M. (2018, 18. Dezember). Neokonservative
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   feuilletonistische Sprachkritik. Eine linguistische
                                                            (2018). Sprache und Bild. Ein Leitfaden zur
   Replik. Gender Campus. gendercampus.ch/
                                                            Gleichbehandlung aller Geschlechter.
   de/blog/post/neokonservative-feuilletonisti-
                                                            hslu.ch/en/lucerne-university-of-applied-­sciences-
   sche-sprachkritik-eine-linguistische-replik/
                                                            and-arts/about-us/portrait/diversity/projekte/
Genderleicht.de (o.D.). So geht Gendern beim                sprachleitfaden/
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   Leitfaden_GD2019.pdf
                                                            Bern. unibe.ch/universitaet/portraet/selbstver-
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                                                            Text und Bild. gleichstellung.uzh.ch/de/angebote/
                                                            sprachleitfaden.html

                                                                                                              12
Impressum
Autorin: Prof. Dr. Christa Binswanger
Mitarbeit Fachbereich Gender & Diversity: Annick Bosshart und Dr. Margit Werk-Albers
Mitarbeit Diversity & Inclusion: Dr. Verena Witzig und Dr. Anna-Katrin Heydenreich
Grafik & Illustration: Marlies Löcker, fernbedienen.com

Dank
Mit herzlichem Dank für Diskussion und konstruktive Kritik an das HSG-Soundingboard
für den Sprachleitfaden, namentlich: Regula Dietsche, Martin Foehse, Christoph Frei, Maria
­Camilla Fuchs, Esther Germann, Annkathrin Heidenreich, Sabrina Helmer, Julia Huefner,
Nils ­H. Jent, Nora Keller, Robert Kordts-Freudinger, Peter Leibfried, Andreas Oberholzer,
Joèlle Ochsner, Ulrich Schmid, Chris Steyaert

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Universität St.Gallen (HSG)
Diversity & Inclusion
Universität St.Gallen
Rosenbergstrasse 51
9000 St.Gallen
gleichstellung@unisg.ch
                              AKKREDITIERUNGEN
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