Wir stehen heute da, wo wir sind, weil schon viele Aktivist*innen vor uns gekämpft haben
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Stimme-Talk Junger Aktivismus und minoritäre Allianzen | Teil 2 „Wir stehen heute da, wo wir sind, weil schon viele Aktivist*innen vor uns gekämpft haben“ Foto: Minitta Kandlbauer Foto: Osman Çetin I m zweiten Teil der Gesprächsreihe mit jungen Aktivist*innen spricht Cornelia Kogoj mit Noomi Anyanwu vom Black Voices Anti-Rassismus-Volksbegehren und Samuel Mago von der Hochschüler*innenschaft Österreichischer Roma und Romnja [HÖR] über die Aktualität historischer Kämpfe und die Wichtigkeit von Allianzen mit anderen Minderheiten sowie mit der Mehrheitsgesellschaft. Am 8. April 2021 wurde die Es gibt zwar in Österreich über 15 Ro- Wir haben uns bewusst dafür ent- Hochschüler*innenschaft mavereine, die sich für die Anliegen schieden, eine Jugendorganisation Österreichischer Roma und der Volksgruppe einsetzen, Policys zu gründen, deren Fokus auf Akade- Romnja – HÖR – gegründet. ausarbeiten, Gedenkveranstaltungen miker*innen und Hochschüler*innen Das Gründungsdatum ist wohl organisieren und eine ganz tolle und liegt. Auch um aufzuzeigen, dass es kein Zufall: An diesem Tag vor wichtige Arbeit leisten. Aber ein spe- innerhalb der Volksgruppe selbst- fünfzig Jahren, am 8. April zifischer Jugendverein hat trotzdem verständlich Menschen mit höherer 1971, wurde in London unter gefehlt. Auch wenn sich junge Leute Bildung gibt und um Klischees von dem Motto „Opre Roma“ – Roma, immer sehr stark in der Bewegung ungebildeten Roma und Romnja, Sin- erhebt euch – der Interna- engagiert haben, wie etwa damals ti und Sintizze etwas anderes entge- tionale Romatag ausgerufen. für die Anerkennung der Roma als genzusetzen. Samuel, welche Bedeutung hat österreichische Volksgruppe[1]. Dieser Um auf deine Frage zurückzukom- diese historische Komponen- Kampf ist ja größtenteils von jungen men, warum der 8. April für uns te für euch als junge Akti- Aktivist*innen ausgegangen, die sich eine so bedeutende Rolle spielt: Der vist*innen? organisiert haben und aufgestanden Launch von HÖR gerade am 8. April sind, um sich gegen Diskriminierun- 2021 war uns deshalb so wichtig, weil Samuel Mago: Da muss ich etwas gen zu wehren. wir an diesem Tag das 50-jährige weiter ausholen: Die Idee zur Grün- [1] Die Anerkennung als Volksgruppe (lt. Volksgruppengesetz von 1976) wurde ihnen lange verwehrt. dung einer Jugendorganisation ist Diese erfolgte erst im Jahr 1993. Dabei gilt Roma als Oberbegriff für die Burgenland-Roma, Sinti schon über einige Jahre in uns gereift. und Lovara. 24
Jubiläum des Internationalen Roma- leine gegen Antiziganismus kämp- Warum habt ihr dafür das Mit- tages feiern. Wir wollten damit die- fen können. Wir werden es auch tel des Volksbegehrens ge- se 50-jährige Bewegung von starken nicht ohne die die Mitwirkung der wählt? Roma und Romnja, Sinti und Sintizze Mehrheitsgesellschaft schaffen. Na- sichtbar machen – von Leuten, die türlich spielt es dabei eine wahnsin- Noomi Anyanwu: Um auf das „Wa- sich trotz der grausamen Diskrimi- nig wichtige Rolle, dass wir andere rum“ antworten zu können, möchte nierungen für ihre Rechte eingesetzt Minderheiten als Unterstützer*innen ich kurz unsere Ziele erklären. Nach haben. So haben wir diesen Tag auch mit ins Boot holen. Und dass wir uns den „Black Lives Matter“-Protesten zum Anlass genommen, um auf die vice versa mit ihnen solidarisieren. in ganz Österreich und vor allem Arbeit von Rudi Sarközi, Ceija Stojka, Die meisten Minderheiten haben der großen Demonstration in Wien Ilija Jovanović und hunderten wei- mit ähnlichen rassistischen Mecha- wollten wir die damit einhergegan- teren Aktivist*innen vor uns auf- nismen zu kämpfen. So war es uns gene mediale Aufmerksamkeit nut- merksam zu machen. Wir möchten zwar sehr wichtig, dass unser Vor- zen, um nicht nur über Polizeigewalt quasi ihren Weg weitergehen und als stand ausschließlich aus Rom*nja gegenüber Schwarzen Menschen in laute Stimme für junge Rom*nja und und Sinti*zze besteht. Nichtdesto- den USA zu sprechen, sondern ge- Sinti*zze fungieren. Ich finde es un- trotz haben wir quasi eine „Quote“ nerell über Rassismus und speziell glaublich wichtig, aus der Arbeit der eingeführt, die uns ermöglicht, eine über Rassismus in Österreich. Die- Generationen vor uns zu lernen. Und bis zwei Personen mithereinzuholen, se Diskussion wird zwar schon seit auch, dass wir uns dessen bewusst die nicht aus der Roma-Community Jahrzehnten geführt, aber sie hat sind, dass wir nicht von Null anfan- stammen, aber sehr wohl einen Min- erst jetzt eine breitere Öffentlichkeit gen müssen, sondern hinter uns 50 derheiten-Background haben. Wir erlangt. Man kann sich dem Thema Jahre politische Arbeit in Europa und sind daher unglaublich glücklich kaum mehr entziehen, sei es in den Jahrzehnte politische Arbeit in Öster- darüber, dass Beni Hess, u. a. ehe- Medien oder im privaten Umfeld. reich haben. maliger Co-Präsident der Jüdischen Wir wollten diese Aufmerksamkeit Was uns auch noch wichtig ist: österreichischen Hochschüler*innen, nutzen, um von den Medien als Ras- HÖR ist ein Sprachrohr sowohl für außerordentliches Mitglied unseres sismus-Expert*innen – aber nicht die autochthonen Gruppen als auch Vorstands ist. Es bestehen jedenfalls nur – eingeladen zu werden. Wir für die vielen Studierenden, die erst Allianzen mit der Jüdischen Commu- hatten endlich die Möglichkeit, über seit Kurzem in Österreich sind, für nity, von der wir eine starke Unter- strukturellen Rassismus zu sprechen. die zugewanderten Rom*nja und stützung erfahren. Oder eben auch Bislang wurde man nämlich von Sinti*zze etwa aus Osteuropa oder mit dem Black-Voices-Volksbegeh- Journalist*innen immer nur zu den aus Deutschland. Wir möchten eine ren, deren Vertreter*innen auf uns persönlichen rassistischen Erfahrun- Anlaufstelle für alle sein. zugekommen sind. Wir haben die gen befragt, nicht jedoch über deren Gelegenheit erhalten, unsere Anlie- Hintergründe. Allianzen spielen innerhalb gen auf deren Social-Media-Kanälen Da wir ganz klare politische For- der doch sehr heterogenen Ro- zu verbreiten und sind sehr froh, ein derungen und Vorschläge aufstellen ma-Community offensichtlich Teil dieses ersten antirassistischen wollten, erschien uns das Mittel des eine große Rolle. Wie schaut Volksbegehrens in Österreich zu sein. Volksbegehrens als ein sehr zielfüh- es mit dem strategischen An- Jetzt arbeiten wir daran, Allianzen rendes. Denn ein Volksbegehren satz der „minoritären Allian- mit weiteren Minderheitengruppen muss Forderungen anführen, die in zen“ aus, den die Initiative zu bilden. Folge auch gesetzlich umgesetzt wer- Minderheiten seit ihrer Grün- den können. Als aktionistisches Mit- dung verfolgt? Dabei verbün- Stichwort Black-Voices-Volks- tel ist ein Volksbegehren nicht sehr den sich Minderheiten im Kampf begehren: Noomi, du bist verbreitet und kann gerade deshalb um gleiche Rechte und gegen Co-Initiatorin und Spreche- mehr Aufmerksamkeit generieren. Diskriminierung, auch um sich rin dieses Volksbegehrens, Darüber hinaus kann man mittels nicht gegenseitig ausspielen einer Initiative, deren zent- eines Volksbegehrens communi- zu lassen. Aber auch damit rale Forderung die Einführung tyübergreifend agieren und auch Minderheitenkämpfe, die meist eines nationalen Aktions- anderen Gruppen eine Plattform getrennt voneinander gesehen plans gegen Rassismus ist. bieten. Wir arbeiten mit vielen Leu- werden, zusammengeführt wer- Gefordert werden einerseits ten aus der muslimischen oder den den. Sind solch „minoritäre antirassistische Maßnahmen, South-East-Asians-Communitys zu- Allianzen“ für euch wichtig? die in alle gesellschafts- sammen. Unser Ansatz ist, dass wir politisch relevanten Berei- nur wirksam gegen Rassismus in Mago: Ja, absolut! Allianzen mit che wie Medien, Bildung oder Österreich vorgehen können, wenn anderen Minderheitengruppen sind Arbeitsmarkt hineinwirken wir uns zusammenschließen, also uns unglaublich wichtig. Ich habe in sollen, und andererseits die Hand in Hand mit anderen Grup- meiner aktivistischen Arbeit gelernt, Repräsentation und Gleich- pen agieren. Zudem ist bei einem dass Rom*nja und Sinti*zze nicht al- stellung von People of Colour. Volksbegehren auch sehr wichtig, die 25
Noomi Anyanwu [oben links], Cornelia Kogoj [oben rechts] und Samuel Mago [unten] im Gespräch. weiße Mehrheitsgesellschaft anzu- heitengeschichte(n)? Auch um alles Fakten, die man sich heute gar sprechen bzw. zum Unterschreiben etwa aufzuzeigen, dass Ras- nicht vorstellen kann, die aber auch zu motivieren. Als Angehörige/r der sismus und Antiziganismus Teil der österreichischen Geschich- weißen Mehrheitsgesellschaft kann sowie Kämpfe dagegen eine te sind. Und es ist wichtig, darüber man sich in der Regel leicht heraus- historische Kontinuität ha- zu sprechen, inwiefern sie mit dem nehmen, weil man ja nicht betroffen ben? Heute zu tun haben. Überdies gilt sei. Das wäre aber der falsche Ansatz. es auch, die in Schulen unterrich- Denn weiße Menschen sind auch von Anyanwu: Der „Black History Month“ tete offizielle Geschichte kritisch zu Rassismus betroffen, wenn auch im wurde in Österreich nicht zum ersten hinterfragen. Dazu fallen mir etwa positiven Sinne, da sie davon profi- Mal begangen, aber es war das erste die Rassismen in Immanuel Kants tieren. Ich glaube, genau das gilt es Mal, dass er eine breitere Öffentlich- Werk ein. In einer anderen aktuellen zu thematisieren und aufzubrechen. keit erreichte. Es geht dabei um die Diskussion geht es um die Herkunft Und ich bin überzeugt davon, dass historische Sichtbarkeit. Schwarze Beethovens. Es gibt starke Hinweise ein Volksbegehren der beste Weg Geschichte wird sehr oft weißgewa- darauf, dass seine Mutter Schwarz dafür ist. schen. In der Geschichtsschreibung war, aber Beethoven auf Gemälden werden Menschen, die Großartiges „weißgewaschen“ wurde. Meine nächste Frage bezieht geleistet haben, bewusst ausge- Wir haben jedenfalls Lehrmate- sich auf die Geschichte von schlossen. Es geht darum, diese rialien zu Schwarzer Geschichte in Minderheitenbewegungen. Im Menschen anzuerkennen und ein Österreich erstellt und diese an den heurigen Februar wurde in Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Unterricht in Schulen angepasst.[2] Österreich nach amerika- deren Geschichte oft ausradiert wur- Ein weiteres Beispiel: Wir haben nischem Vorbild der „Black de. Es darf nicht vergessen werden, einen offenen Brief formuliert, der History Month“ ausgerufen. dass Menschen zu „Völkerschauen“ die kolonialen Strukturen in Bil- Dieser wurde in den 1920er in den Prater gegangen sind, um sich dungs- und Kultureinrichtungen Jahren in den USA initiiert, ausgestellte Schwarze Menschen wie etwa Museen thematisiert. Da um auf den Beitrag von Af- anzuschauen. Niemand redet mehr war Raubkunst ein großes Thema. roamerikaner*innen an der darüber und die wenigsten wissen Wir arbeiten mit mehreren Museen amerikanischen Geschichte davon. Oder die Geschichte von in Wien zusammen. Ein gelungenes aufmerksam zu machen. Wel- Angelo Soliman, dem fürstlichen Beispiel für den Umgang mit Min- chen Stellenwert hat für euch Kammerdiener und Zeitgenossen derheitengeschichte ist etwa das die Sichtbarkeit von Minder- Mozarts, der – nur weil er Schwarz Haus der Geschichte Österreich. Es war – nach seinem Tod ausgestopft ist dem Volksbegehren zu verdan- [2] Die Unterrichtsmaterialien finden sich auf der Website des Black-Voices-Volksbegehrens: und im jetzigen Naturhistorischen ken, dass Museen mittlerweile auf https://blackvoices.at. Museum ausgestellt wurde. Das sind einem guten Weg sind. 26
Setzt ihr euch auch mit histo- Noomi, du hast vorhin darüber Anyanwu: Allianzen und Bünd- rischen Formen von Aktivis- gesprochen, dass weiße Menschen nisse zwischen unterschiedlichen mus auseinander, um darauf auch von Rassismus betroffen sind, Minderheiten-Communitys sind aufzubauen? weil sie davon profitieren. Dadurch essenziell. Gleichzeitig ist mir aber tragen sie auch Verantwortung für auch wichtig, Diskriminierungs- Anyanwu: Ja, auf jeden Fall! Auch die Aufarbeitung dieser Geschichte. formen nicht gleichzusetzen. Ras- in Bezug darauf, was du, Sami, vor- Ich möchte aber auch hinzufügen, sismus ist immer noch ein weißes hin gesagt hast: Wir stehen heute da, dass ich – als jemand der über ein globales System. Es geht dabei wo wir sind, weil schon viele Akti- white-passing-privilege [3] verfügt auch um Kapitalismus und um die vist*innen vor uns gekämpft haben. und in der Mehrheitsgesellschaft weiße Vorherrschaft. Diese gilt es Wir müssen nicht bei Null beginnen. als Österreicher gelesen wird und gemeinsam zu bekämpfen – sowohl Wir haben etwa einen Beirat, in dem nicht als Rom – zusätzliche Ver- mit anderen Minderheiten als auch auch ältere Aktivist*innen vertre- antwortung trage, anderen min- mit der Mehrheitsgesellschaft. Es ist ten sind. Das ist ein sehr wichtiger orisierten Gruppen mit weniger mehr als peinlich, wenn sich weiße Grundstein für uns – und für mich Repräsentationsmöglichkeit eine Menschen herausnehmen zu sagen, persönlich. Es gibt so viel Vorarbeit, Bühne zu bieten. sie möchten mit Rassismus nichts auf die wir aufbauen, so viele Ide- zu tun haben, und nicht mitkämp- en, die wir aufgreifen und weiter- Anyanwu: Das stimmt. Colourism fen wollen. Das geht mittlerweile führen können. Dafür bin ich sehr ist auch innerhalb von Schwarzen gar nicht mehr. Man kann sich nicht dankbar. Es ist ganz wichtig, dass Communitys ein Thema, da es un- mehr ausreden, man wisse zu wenig das uns jüngeren Aktivist*innen terschiedliche Diskriminierungsfor- darüber, man hätte nichts mitbe- bewusst ist. men gibt, die davon abhängen, wie kommen. Es ist mehr als an der Zeit, weit entfernt du von der weißen He- mitzumachen. Und es ist mehr als Mago: Weil du gefragt hast, ob wir teronormativität bist. erwünscht. Gleichzeitig ist wichtig, auf den historischen Kämpfen auf- dass man als weiße Person ihren bauen: Ja, das tun wir! Es frustriert Noomi, mit welchen zusätz- Platz kennt und weiß, wann die Büh- mich unfassbar, dass Minderheiten lichen Herausforderungen ne minorisierten Gruppen überlas- in der österreichischen Geschichte hast du als Schwarze Frau zu sen werden sollte. Wann Schwarze behandelt werden, als wären sie erst kämpfen? Menschen selbst sprechen müssen seit kurzem hier. Roma und Romn- und wann man Zivilcourage zeigen ja haben schon in Österreich gelebt, Anyanwu: In der Einleitung un- und intervenieren muss. Es ist also bevor Mozart die Kleine Nachtmusik seres Forderungspapiers ist der essentiell, dass der Rassismus von komponiert und Jahrhunderte be- geschlechtssensible Umgang klar allen gemeinsam gekämpft werden vor Klimt den Kuss ausgestellt hat. artikuliert. Denn Antirassismus ist muss. Und wir tun so, als wären sie im- für uns immer intersektional, ge- mer noch Fremde. Diese Geschichte nauso wie jeder andere politische ist einfach ausradiert worden. Ein Kampf auch. Wir haben zum Beispiel konkretes Beispiel: Nur wenige wis- den feministischen Kampftag am 8. sen, dass Roma und Romnja in der März bewusst genutzt, um auf die Habsburgermonarchie die Zungen intersektionalen Kämpfe von Frau- herausgeschnitten wurden, wenn en und FLINTA*-Personen[4] aus den sie auf der Straße Romanes gespro- Communitys aufmerksam zu ma- Noomi Anyanwu, geboren 2000, ist Studen- chen haben. Diese Menschen sind in chen. Denn Diskriminierungsformen tin der Romanistik und Afrikawissenschaften, Aktivistin und Sprecherin des Black Voices der NS-Zeit ermordet worden, weil hängen immer eng zusammen. Das Anti-Rassismus-Volksbegehrens. Sie ist be- sie Minderheitenangehörige waren. sehen wir etwa auch daran, dass reits seit ihrem 15. Lebensjahr politisch aktiv, aktuell unter anderem online als @thisisnoomi. Diese durch jahrhundertelangen Hassmails und Drohungen, die ich Außerdem tritt sie als Trainerin und Beraterin zum Thema Anti-Rassismus für Organisatio- Rassismus ausgelösten Traumata nach öffentlichen Auftritten regel- nen oder in der Erwachsenenbildung auf. Ihre können wir nicht einfach unter den mäßig bekomme, immer gleichzei- Schwerpunktthemen sind Feminismus und Anti-Rassismus. Teppich kehren. Migration, Assimi- tig extrem rassistisch und sexistisch lation und Integration sind ja keine sind. Samuel Mago geboren 1996 in Budapest, neuen Themen. Roma und Romnja lebt seit 2000 in Wien. Er ist stellvertreten- werden seit Jahrhunderten assimi- Und wie schaut die Zukunft von der Präsident (mit Sladjana Mirković) der HÖR (Hochschüler*innenschaft Österreichischer liert. minoritären Allianzen aus? Roma und Romnja), studiert derzeit Trans- kulturelle Kommunikation an der Uni Wien, ist Rom*nja-Aktivist und Schriftsteller in der [3] Der Begriff „White Passing“ lässt sich übersetzen mit ,,als weiß durchgehend“. Diese aus den USA edition exil. Samuel Mago stammt aus einer stammende Bezeichnung bezieht sich auf Menschen, die sich zwar selbst als nicht-weiß identifizieren, Rom*nja-Familie mit mütterlicherseits jüdi- aber häufig/immer/manchmal als weiß wahrgenommen werden. „Passing“ spielt auch bei Gender schen Wurzeln. Er arbeitet als Antirassismus- eine große Rolle z. B. bei „Cis- oder Straight Passing“ (Quelle: https://radikal.jetzt/white-passing). trainer und für ORF-Produktionen. [4] Der Begriff FLINTA* steht für Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen https://www.hoer-info.at – also Personen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität patriarchal diskriminiert werden (Vgl. https://bit.ly/3w8h6z7). https://blackvoices.at 27
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