FACHTAG "DEMOGRAFIE KONKRET"- Wie können Mehrgenerationenhäuser den demografischen Wandel in ihren Kommunen mitgestalten?"

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FACHTAG "DEMOGRAFIE KONKRET"- Wie können Mehrgenerationenhäuser den demografischen Wandel in ihren Kommunen mitgestalten?"
FACHTAG „DEMOGRAFIE KONKRET“ –
Wie können Mehrgenerationenhäuser den demografischen
Wandel in ihren Kommunen mitgestalten?“

ÄLTER . Die gestiegene Lebenserwartung führt zu einer größeren Zahl älterer und hochbetagter Menschen.
WENIGER . Die Bevölkerung schrumpft aufgrund von seit Jahrzehnten zu niedrigen Geburtenzahlen.
VIELFÄLTIGER . Die Bevölkerungsentwicklung wird stark von Wanderungsbewegungen beeinflusst.

DOKUMENTATION DES FACHTAGES
21. Juni 2018 im Treffpunkt Freizeit Potsdam

                                            Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg
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Programm und Zielstellung des Fachtages

Ziel der Fachtagung war es, mit den Teilnehmer*innen ins Gespräch zu kommen, wie Mehrgenerationen-
häuser (MGH) ihre Kommune beim Umgang mit demografischen Veränderungen und Herausforderungen
(noch besser) unterstützen können. Anhand von Erfahrungswerten aus einzelnen Kommunen soll das
Anforderungsprofil und die Rolle der MGH in diesem Prozess weiter geschärft bzw. beschrieben werden.

Neben dem sozialwissenschaftlichen Blick auf die spezifischen Entwicklungen in einer Kommune berichten
wir an Thementischen aus der praktischen Arbeit in den MGH und möchten mit Ihnen „umsetzbare Modelle“
zur sozialräumlichen Einbettung der MGH diskutieren (Grundlage bilden die Beschlüsse der
Gebietskörperschaften über die kommunale Einbindung der MGH in die sozialräumlichen Planungen ab dem
01.01.2017).

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Der Fachtag wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft der Mehrgenerationenhäuser Land Brandenburg (LAG
MGH BRB) organisiert. Die Vorbereitung erfolgte mit Unterstützung des Ministeriums für Arbeit, Soziales,
Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg (MASGF) und in Rücksprache mit dem
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Insgesamt sind 120 Teilnehmer*innen unserer Einladung gefolgt. Von ehrenamtlich engagierten
Bürger*innen bis hin zu Vertreter*innen vom Städte- und Gemeindebund Brandenburg, aus dem MASGF,
dem BMFSFJ und der Landespolitik war die „Spannbreite“ der Teilnehmer*innen.

Eröffnung und Begrüßung

Sven-Olaf Obst vom BMFSFJ                               Michael Ranft, MASGF Land Brandenburg

Fachlicher Input

Demografie konkret – Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten
für ein nachhaltiges Wirken der MGH im Sozialraum

Prof. em. Dr. Uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-Universität Gießen

Die Redebeiträge finden Sie auf der Homepage der LAG Mehrgenerationenhäuser Land Brandenburg:
www.lag-mgh-brb.de/fachtag2018_rueckblick

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ThemenTalks

ThemenTalk 1
Die Rolle der MGH bei der Gestaltung des demografischen Wandels
verantwortlich: Manuela Hartert, Nadine Ganzert

Die Mehrgenerationenhäuser übernehmen seit mehreren Jahren mit ihren kommunalen Akteuren eine
wichtige Rolle bei der Gestaltung demografischer Veränderungen in den jeweiligen Sozialräumen. Sie müssen
sich der zunehmenden Komplexität der Herausforderungen stellen, sich intensiv mit Einflussfaktoren und
Wechselwirkungen demografischer Entwicklungen auseinandersetzen und Entscheidungen nicht nur für die
Gegenwart, sondern auch für die Zukunft treffen. Transparenz sollte dabei jedem Handeln zu Grunde liegen. So
leisten sie konkrete Beiträge für die zukünftige Entwicklung der Kommune, u.a. in Bezug auf Stadtentwicklung,
Mobilität, Digitalisierung, Geflüchtete, Partizipation, Familien- und Seniorenpolitik. Wie verändern sich unsere
Zielgruppen und ihre Bedürfnisse? Was bedeuten diese Veränderungen für die Ausrichtung unserer Angebote
und Dienstleistungen? – darauf sind Antworten zu finden.

Welche Rolle nehmen die MGH in diesem Prozess ein? Hier ein paar Punkte:
   • Mittler und Ansprechpartner
   • Initiator und Netzwerker
   • Beratungs- und Bildungsanbieter
   • Impulsgeber
   • Fundraiser
   • und haben eine Labor- und Vorbildfunktion.

Aber: Vorsicht vor inhaltlicher „Überfrachtung“ und personeller Überforderung.

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ThemenTalk 2:
Faktoren für eine erfolgreiche Kommunikation zwischen MGH und Kommunen
verantwortlich: Dorren Schulz, Christian Boldt

Ziel war es, Erfahrungen und Tipps auszutauschen, um Verantwortliche in der Kommune zu gewinnen, das
MGH zu unterstützen bzw. gemeinsam an der Gestaltung demografischer Entwicklungen zu arbeiten. Als
wichtige Faktoren für eine gelingende Zusammenarbeit mit der Kommune und Möglichkeiten für eine
politische Unterstützung wurden herausgearbeitet:
     • Kontaktpflege zu Ansprechpersonen auf verschiedenen Ebenen in der Kommune
     • Präsenz zeigen auf kommunalen Veranstaltungen
     • „Arbeiten auf Augenhöhe“
     • „Sprache der Verwaltung“ verstehen und darauf eingehen
     • „Türöffner“ finden und pflegen (Pat*innen, Vorstandsmitglieder)
     • regelmäßige Berichterstattung über die Arbeit der MGH
     • Kontinuität vonseiten des MGH sichern, Vertrauen erzeugen
     • Drittmittelakquise- Wertschätzung der Kommune erwirken.

ThemenTalk 3:
Bedarfsermittlung, Kernangebote eines MGH, Wünsche und Ideen der Gäste
verantwortlich: Heike Kötter, Jana Jähnke

Mehrgenerationenhäuser nutzen verschiedene Wege, um Bedarfe der Bürger*innen zu erfassen, an andere
Akteure weiterzugeben, gemeinsam Lösungsansätze zu finden und sich daraus ergebende Projekte
umzusetzen. Aus den Erfahrungen der Teilnehmer*innen wurden die nachfolgend genannten Mittel zur
Bedarfsermittlung herauskristallisiert:

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•   Sozialberichte der Kommunen
    •   Erhebung sozialraumbezogener Daten mittels Befragungen, Interviews,
        Gesprächen, „Runder Tische“ usw.
    •   Einsatz digitaler Medien wie Facebook und WhatsApp-Gruppen, Onlinebefragungen
    •   Auswertung der Presse
    •   Persönliche Ansprache im und außerhalb des MGH (Bastelstand, Veranstaltungen, Partner)
    •   „Wunschbriefkasten“
    •   Offlinefragebögen in Amtsblättern und durch Verteilung bei Partnern (Preis ausloben)
    •   Bürgerforen und Bürgerkonferenzen
    •   Workshops in einzelnen Ortsteilen oder Stadtteilen
    •   Sozialraumkonferenzen als Regelinstrument
    •   regelmäßige Gespräche mit kommunalen Entscheidungsträgern, Bürgersprechstunden
    •   Erfahrungen anderer MGHs oder ähnlicher Institutionen (in anderen Regionen) aufgreifen
        (Landes- oder Bundesebene)
    •   Eigene Beobachtungen, Vermutungen, „Menschenverstand“,
        Schlussfolgerungen auf Basis von Fachwissen

ThemenTalk 4:
MGH als „Scharnier“ zwischen Bürgerbeteiligung und sozialräumlichen
Planungsprozessen
verantwortlich: Kerstin-Leutert Glasche, Uwe Rühling

Die Mehrgenerationenhäuser fördern den Dialog, stärken echte Bürgerbeteiligung und damit den
Zusammenhalt der Menschen vor Ort. Damit werden Sie zum wichtigen Partner ihrer Kommune. Will das
MGH seine „Scharnierfunktion“ erfolgreich umsetzen, muss es regelmäßig in sozial- und familienpolitischen
Entscheidungsgremien (Jugendhilfe- und Sozialausschuss, Stadtverordnetenversammlungen,
Gemeinderatssitzungen etc.) berichterstatten.
MGH sind nah dran an den Menschen in ihrer Umgebung. Sie nehmen deren Bedürfnisse ernst und speisen
diese ein in den kommunalen Diskurs. Mit dem Synonym „Scharnier“ für MGH assoziiert man z.B.
Beweglichkeit, Rotation, Türöffner, feste Verankerung – aber es ist Vorsicht geboten: Es droht auch Defekt
und Zerbrechlichkeit bei schlechter Pflege oder Überspannung.

Die o.g. Ergebniszusammenfassung bildet nur einen Ausschnitt der umfangreichen Sichtweisen und Bedarfe
der Teilnehmer*innen des ThemenTalks ab. Grundsätzlich war sich die Mehrzahl der Diskutant*innen über
die besondere Bedeutung und Rolle der MGH in der sog. „Scharnierfunktion“ einig. Um dieser
Herausforderung erfolgreich Rechnung tragen zu können, müssen aber verlässliche Rahmenbedingungen
gewährleistet und sichergestellt werden, die den Dreiklang von Bund-Land-Kommune erfordern. Nur in
diesem Kontext werden wir die demografischen Aufgabenstellungen der Perspektive lösen können.

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Abschluss von Kooperationsvereinbarungen

Auf dem Fachtag wurden zwei Kooperationsvereinbarungen mit der Landesarbeitsgemeinschaft
Mehrgenerationenhäuser (LAG MGH) unterzeichnet:

Fachstelle Altern und Pflege im Quartier                Kompetenzzentrum Demenz
(FAPIQ)                                                 für das Land Brandenburg

Die Vereinbarung gilt als Grundlage für die             Die Vereinbarung gilt als Grundlage für die
Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspart-           Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspart-
nern, um Initiativen und Menschen vor Ort bei der       nern, um Initiativen und Menschen mit Demenz und
Entwicklung und Realisierung alterns-freundlicher       ihren Familien vor Ort ein gutes Leben zu
Lebensräume zu unterstützen. Im Schwerpunkt             ermöglichen und bei der Entwicklung und
beziehen sich die Partner dabei auf die Etablierung     Realisierung demenzfreundlicher Lebensräume zu
und den Erfahrungsaustausch von/zu Angeboten            unterstützen. Im Schwerpunkt beziehen sich die
aus den Themenbereichen Alltagsunterstützende           Partner dabei auf die Etablierung und den
Angebote und Quartiersentwicklung.                      Erfahrungsaustausch von/zu Angeboten aus den
                                                        Themenbereichen Stärkung der Selbsthilfe von
Partnerin ist Frau Antje Baselau.                       pflegenden Angehörigen und Öffentlichkeitsarbeit.

                                                        Partnerin ist Frau Brigitta Neumann.

Podiumsdiskussionen

Eingeladen waren Vertreter*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen, die die Arbeit der MGH kennen
und schon länger begleiten. In der Diskussion ging es vor allem darum, wie die MGH nachhaltig in den
jeweiligen m Sozialraum verortet werden können, welche Handlungsansätze gefordert sind und wie eine
Unterstützung bei der Umsetzung geleistet werden kann.

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1. Diskussionsrunde

Sylvia Lehmann, Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Landtag Brandenburg
Kerstin Schulz, Koordinatorin Jugendhilfe- und Sozialplanung LK Spree-Neiße
Brigitta Neumann, Kompetenzzentrum Demenz
Nora Görke, Bürgemeisterin Kyritz
Norman Asmus, MASGF Land Brandenburg
Birgit Uhlworm, Stadtverordnete Königs Wusterhausen, GF SHIA Brandenburg

2. Diskussionsrunde

Thekla Scaar, ehrenamtlich Engagierte Guben
Ruth Zakrzewski, ehrenamtlich Engagierte Guben
Antje Baselau, Projektleitung FAPIQ Potsdam
Kerstin Klebsattel, AWO Bezirksverbandes Potsdam e.V.
Heike Kötter, MGH Königs Wusterhausen
Dr. Ilona Schulz, Stadtverordnete Spremberg

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Alle Podiumsteilnehmer*innen kennen ihre bzw. die Mehrgenerationenhäuser sehr gut, wiederspiegeln in
ihren Aussagen, dass die Idee „Mehrgenerationenhaus“ weiterhin gemeinsam gelebt und nachhaltig
unterstützt werden muss.

Die Ergebnisse der Diskussion lassen sich in einem ersten Schritt anhand eines
exemplarischen Mehrgenerationenhauses darstellen:

Merkmale
   • offener Tagestreff mit Cafeteria/ Bistro
   • Kompetenzzentrum für das Miteinander der Generationen
   • alle Generationen begegnen sich in einem öffentlichen Raum
   • Niedrigschwelligkeit
   • Barrierefreiheit
   • selbstverständliches Geben und Nehmen zwischen Menschen verschiedenen Alters
   • generationenübergreifende Angebote
   • Kinderbetreuung- Hausaufgaben
   • Zusammenwirken von Haupt- und Ehrenamtlichen
   • Ort für Bürgerschaftliches Engagement
   • Entwicklung als Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe vor Ort
   • Netzwerkknotenpunkt, Partner in „lebenden Netzwerken“
   • Einbeziehung der lokalen Wirtschaft
   • Projekte über den Tellerrand
   • Ideengeber, Hutträger und Umsetzer

Angebotspalette
   • offener Treff Begegnen, quatschen, Pläne schmieden
   • Angebote singen, tanzen, Spielen, Hilfsangebote, Information und Beratung Natur und neue
       Medien erleben
   • Ressourcenpool Technik , Mobiliar, Humanressourcen
   • Veranstaltungsraum Familien, Fortbildung, Workshops, MGH trifft …
   • Partner in Sozialraumkonferenzen, Lokalen Bündnissen für Familien, Politischen Raum
   • Berichterstattung Sozialausschuss, Gemeindevertretersitzungen, Stadtverordnetenversammlungen
   • Durchführung zentraler Veranstaltungen Polittalk, Familienkonferenzen, Bildung, Gesundheitstage,
       Familiensportfeste, Handwerkermärkte
   • Blick über den Tellerrand LAG, andere Gremien, Weitergabe von Erfahrungswissen, Gutes und Neues
       von anderen zur Anwendung bringen
   • Seismograph für die Anliegen der Menschen, den Menschen eine Stimme geben
   • Öffentlichkeitsarbeit MGH Song, MGH Film, Broschüre, Tagungen usw.

In einem zweiten Schritt geht es darum, Rahmenbedingungen, Strategien und Ziele zu formulieren, die
Mehrgenerationenhäuser dauerhaft als ein Steuerungselement in den jeweiligen Sozialräumen etablieren.
Die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Mehrgenerationenhäuser wurden eingangs durch Prof. em. Dr. Uta
Meier-Gräwe wissenschaftlich untermauert. Nun gilt es, gemeinsam am Konzept Mehrgenerationenhäuser
2030 zu arbeiten.

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Öffentliche Wahrnehmung der MGH in Zitaten:

„Wenn es die Mehrgenerationenhäuser nicht geben würde, müsste man sie erfinden.“

„Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.“

„Mehrgenerationenhäuser sind ganz nah dran am Puls der Menschen
und machen ihr Umfeld lebenswerter!“

„Mehrgenerationenhäuser spiegeln die Vielfalt unseres Landes
und unserer Gesellschaft wieder.“

„Glück kommt selten allein. Deshalb sind Mehrgenerationenhäuser das Modell der Zukunft:
 voneinander lernen, gebraucht werden, Freude teilen. Ein echtes Glücksrezept!“

„MGH sind „Gemischtwarenläden“ mit Qualitätsprodukten zu sozialverträglichen Preisen“

Anerkennung drückt sich aber nicht nur in Worten aus.

Seit 2006 gibt es das Programm Mehrgenerationenhaus mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen plus
Sonderschwerpunktsetzungen (ggf. benennen). Die Mehrgenerationenhäuser verstehen sich dabei als ein
Instrument zur Gestaltung des demografischen Wandel in unserer Gesellschaft. Neu im Programm ist, dass
die Mehrgenerationenhäuser auf der Grundlage eines Beschlusses der jeweiligen Gebietskörperschaft
arbeiten, der die kommunale Einbindung der Mehrgenerationenhäuser in sozialräumliche Planungsprozesse
festschreibt. Im Prozess der Umsetzung sind regional Strukturen entstanden, die flexibel im Verbund
Lösungen erarbeiten und umsetzen. Das Anforderungsprofil an die Koordinator*innen hat sich in den letzten
Jahren wesentlich erhöht. Früher mehr ein „offener Treff“ verkörpern sie heute im kommunalen Kontext eine
sog. „Scharnierfunktion“ und haben den Blick über den „Tellerrand“ hinaus gerichtet. Sie verstehen sich als
Sozialraummanager“, die zuhören, anregen, Impulsgeber und „Hutträger“ sind. Nach Einschätzung von Frau
Giffey fließen für jeden Euro, mit dem der Bund fördert, weitere öffentliche und private Mittel in Höhe von
3,6 Euro in die Mehrgenerationenhäuser. Der Nebeneffekt dabei ist, dass der Verwaltungsaufwand stark
zunimmt und damit Zeit für die eigentliche Arbeit verlorengeht.

Um diesen Herausforderungen erfolgreich Rechnung tragen zu können, müssen verlässliche
Rahmenbedingungen gewährleistet und sichergestellt werden, die den Dreiklang von Bund-Land-Kommune
erfordern (z.B. trilateralen Vereinbarungen). Nur im Kontext Bund-Land-Kommune werden wir die
demografischen Aufgabenstellungen der Zukunft lösen können.

Um den dabei erzielten Mehrwert messbar zu machen, arbeitet das Bundesarbeitsministerium gemeinsam
mit ausgewählten Mehrgenerationenhäuser an Qualitätskriterien, die eine besserer Abrechenbarkeit der
erbrachten Leistungen möglich machen und für eine nachhaltige Förderung der MGH unerlässlich sind.

In diesen Kriterien sind Grundvorrausetzungen und -ausstattungen zu formulieren, die aus unserer Sicht und
aus Sicht von Brinkmann und Gintzel (2014:112) zukünftig erforderlich sind.

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Personelle Ressourcen für

    •   Koordination und Kooperation der Netzwerkbeziehungen im Sozialraum und mit den
    •   Verwaltungsstrukturen der Kommune/des Landkreises,
    •   Gemeinwesenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit,
    •   Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung der freiwillig Engagierten,
    •   Information, niedrigschwellige Beratung, Vermittlung,
    •   Bedarfseruierung, Angebotskonzeption und Angebotsevaluation.

Werden diese Aufgaben in ihrer Ganzheitlichkeit betrachtet, resultieren daraus, zwei Vollzeitstellen
(gegenwärtig: 0,5 bis 0,75 Stellen). Des Weiteren zeichnet sich aufgrund der Komplexität und Ansprüche der
Leitungs-/Koordinierungsaufgaben die Notwendigkeit ab, die Stellen zumindest anteilig
durch qualifiziertes Fachpersonal zu besetzten.

Räumliche Ressourcen

Unabhängig von allen Bedingungen müssen Räume für den Offenen Treff, für Beratungsangebote und ein
Büro für die Mitarbeiter*innen vorhanden sein.
Für den weiteren Raumbedarf ist entscheidend, in welchem Verbund sich das Mehrgenerationenhaus
befindet. Die Einbindung in einen Gebäudekomplex mit anderen
Einrichtungen – sowohl des eigenen Trägers als auch anderer Träger/Anbieter – der Sozialen Arbeit oder
Bildung (Volkshochschule, Berufliche Bildung, Kindertageseinrichtung,
Erziehungsberatung, Begegnungsstätte, Jugendhaus u. a. m.) können einen geringeren
oder höheren eigenen Raumbedarf bestimmen. Im ländlichen Raum empfiehlt sich die Schaffung von
Außenstellen.

Finanzierung

In diesem Punkt können wir ebenfalls auf Frau Giffey verweisen, die anstelle einer Projektförderung eine
strukturelle Förderung von Angeboten, wie unserem, vorschlägt. Der Ansatz, der im Bundesnetzwerk der
Mehrgenerationenhäuser verfolgt wird, ist, das sich die Partner (Bund, Land, Kommune) jeweils mit 30 T€ an
der Gesamtfinanzierung beteiligen.

Strategien

Neben dem demografischen Wandel gilt es parallel den digitalen Wandel ganzheitlich zu betrachten und
weitere Schritte der Umsetzung festzulegen. Das betrifft neben der technischen Ausstattung und der
Kommunikation nach Innen und nach Außen vor allem die Arbeitsorganisation, das Personalmanagement und
schließlich auch das Thema Führung.

Wir laden sie recht herzlich ein, uns in diesem Prozess weiter zu begleiten und mit beizutragen, die
Planungssicherheit in den Häusern weiter zu erhöhen.

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