LEITFADEN Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungsbzw. Lieferantenkette Hilfestellungen beim Aufbau eines nachhaltigen Lieferanten-managements
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LEITFADE N Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette Hilfestellungen beim Aufbau eines nachhaltigen Lieferanten- managements PERSPEKTIVEN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Vorwort Management der ökologischen, sozialen und wirtschaftli- Dieser Leitfaden soll alle Unternehmen der Immobilienwirt- Im Kapitel 1 werden zunächst wichtige Grundlagen zum chen Auswirkungen des unternehmerischen Handelns so- schaft unabhängig von ihrer Größe ermutigen, sich mit dem Thema erläutert. Hierzu gehört die Einordnung des Liefer- Der ZIA Zentraler Immobilienausschuss e.V. ist sich der wie die Förderung guter Unternehmensführung über den Thema Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungs- bzw. Liefe- ketten-Managements in den Kontext der gesellschaftlichen gesellschaftlichen Verantwortung der Immobilienbranche gesamten Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistun- rantenkette auseinanderzusetzen. Bei der Zusammenstel- Verantwortung sowie die Darstellung der wesentlichen bewusst und arbeitet seit Jahren in Kooperation mit dem gen. Das Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfungs- bzw. Lie- lung der Inhalte wurde ein großes Augenmerk auf Vollstän- Wertschöpfungsketten innerhalb der Immobilienwirtschaft. ICG Institut für Corporate Governance e.V. zusammen, um ferkette ist es, für alle an der Herstellung und Vermarktung digkeit, Praxisrelevanz und eine verständliche Darstellung Zudem wird ein Überblick über bestehende Regelwerke das Themenspektrum gesellschaftlicher Verantwortung in- beteiligten Akteure langfristig einen ökologischen, sozialen gelegt. Der Leitfaden soll insofern eine Hilfestellung bieten, und Berichtsstandards gegeben. Hinweise zu öffentlich zu- nerhalb der Immobilienbranche darzustellen, zu informieren und wirtschaftlichen Nutzen zu schaffen. um ein individuelles Lieferantenmanagement zu entwi- gänglichen Leitfäden, Brancheninitiativen sowie externer und praktische Handlungsempfehlungen für die Implemen- ckeln, zu implementieren oder zu erweitern, welches auf Präqualifikationsplattformen bilden eine gute Startbasis für tierung und Umsetzung in den Unternehmen zu geben. Der ZIA Zentraler Immobilienausschuss e.V. und das ICG die eigenen Nachhaltigkeitsziele zugeschnitten ist. In der den Leser, um in das komplexe Thema einzusteigen. Institut für Corporate Governance in der deutschen Im- Regel werden die jeweiligen Einkaufsabteilungen der Un- Gesellschaftliche Verantwortung wird in internationalen mobilienwirtschaft e.V. haben das Thema bereits 2015 als ternehmen diesen Prozess federführend betreuen (siehe Im Kapitel 2 werden verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte Normen und Zielen internationaler Organisationen wie wichtigen Teil der ganzheitlichen, unternehmerischen Ver- Abbildung 2). dargestellt, die in der Immobilienbranche im üblichen Ge- z. B. der DIN ISO 26000, UN Global Compact und DNK Deut- antwortung in einer Übersicht dargestellt (siehe Abbildung schäftsbetrieb relevant sind. Hierbei wurden zahlreiche Prä- scher Nachhaltigkeitskodex beschrieben. Dieser Leitfaden 1). Wertschöpfungsketten- bzw. Lieferkettenmanagement qualifikationsunterlagen, Verhaltenskodizes für Lieferanten beschäftigt sich mit einem wichtigen Teilaspekt gesell- ist der Übersichtlichkeit halber dort der ökonomischen Säu- sowie Vertragstexte von Auftraggebern aus verschiedenen schaftlicher Verantwortung von Unternehmen, nämlich mit le der Nachhaltigkeit zugeordnet, wenngleich es als Quer- Branchen ausgewertet. Die identifizierten Nachhaltigkeits- der Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette. schnittsthema sowohl ökonomische als auch ökologische aspekte wurden zur besseren Orientierung für den Leser Dies ist ein komplexes Themenfeld und erfordert das aktive und soziale Aspekte berührt. dieses Leitfadens nach den sieben Kriterien der DIN 26000 *HVHOOVFKDIWOLFKH9HUDQWZRUWXQJ &RUSRUDWH6RFLDO 5HVSRQVLELOLW\ >&65@ +LOIHVWHOOXQJGHV ,&*,QVWLWXWIU&RUSRUDWH*RYHUQDQFH LQGHU 1DFKKDOWLJHXQGZHUWHRULHQWLHUWH8QWHUQHKPHQVIKUXQJ &RUSRUDWH6XVWDLQDELOLW\ /HDGHUVKLS =,$/HLWIDGHQV $XIWUDJJHEHU =,$=HQWUDOHU,PPRELOLHQ$XVVFKXVVH9 gNRORJLVFKH GHXWVFKHQ,PPRELOLHQZLUWVFKDIWH9 gNRQRPLVFKH1DFKKDOWLJNHLW 6R]LDOH1DFKKDOWLJNHLW 1DFKKDOWLJNHLW &RUSRUDWH*RYHUQDQFH gNRQRPLH gNRORJLH 6R]LRNXOWXUHOO &RUSRUDWH&LWL]HQVKLS &RPSOLDQFH 0DUNWFKDQFHQ DXFKGXUFK 5HVVRXUFHQ 'LYHUVLWlW 8QWHUQHKPHQVVSHQGHQ (LQNDXI 3HUVRQDO +6(4 ZHLWHUH .RUUXSWLRQVEHNlPSIXQJ 1DFKKDOWLJNHLW 0DWHULDOHIIL]LHQ] 9LHOIDOWVPDQDJHPHQW .DSLWHO )KUXQJVNXOWXU (UWUDJVRSWLPLHUXQJ .OLPDVFKXW] *HVXQGKHLW 6LFKHUKHLW (LQIKUXQJ (QHUJLHPDQDJHPHQW,62 8QWHUQHKPHQVVSRQVRULQJ 8QWHUQHKPHQVHWKLN .RVWHQHIIL]LHQ] DP$UEHLWVSODW] &25HGXNWLRQ %UDQFKHQ 3UlTXDOLILNDWLRQV 7UDQVSDUHQ] .UHLVODXIZLUWVFKDIW 0LWDUEHLWHURULHQWLHUXQJ LQLWLDWLYHQ SODWWIRUPHQ 5LVLNRPDQDJHPHQW 8QWHUQHKPHQVVWLIWXQJHQ 5HSRUWLQJ 9HUZHUWXQJ%HVHLWLJXQJ :HLWHUELOGXQJ 0DQDJHPHQWV\VWHPH :HUWVFK|SIXQJV /LHIHU )UHLZLOOLJH=HUWLIL]LHUXQJHQ $UEHLWVSODW]VLFKHUKHLW *HPHLQQW]LJHV ,62 NHWWHQPDQDJHPHQW '*1%%5(($0*()0$,62 :RUN/LIH%DODQFH (QJDJHPHQW 1DFKKDOWLJNHLWVDQIRUGHUXQJHQ 1DFKKDOWLJNHLWVDQIRUGHUXQJHQ 1DFKKDOWLJNHLWVDQIRUGHUXQJHQ 1DFKKDOWLJNHLWVDQIRUGHUXQJHQ .DSLWHO 1DFKKDOWLJNHLWV 2UJDQLVDWLRQ 0HQVFKHQUHFKWH gNRQRPLH gNRORJLH 6R]LDOHV ',1 ,62 gNRQRPLH gNRORJLH 6R]LDOHV gNRQRPLH gNRORJLH 6R]LDOHV gNRQRPLH gNRORJLH 6R]LDOHV )DLUH%HWULHEV XQG*HVFKlIWVSUDNWLNHQ &RPSOLDQFH 8PZHOW $UEHLWVSUDNWLNHQ DVSHNWH .RQVXPHQWHQDQOLHJHQ (LQELQGXQJXQG(QWZLFNOXQJGHU*HPHLQVFKDIW *OREDO &RP SDFW 0HQVFKHQUHFKWH 81 .RUUXSWLRQVSUlYHQWLRQ 8PZHOWXQG.OLPD $UEHLWVQRUPHQ /LHIHUDQWHQPDQDJHPHQW .DSLWHO $UEHLWVVFKULWWH]XU,PSOHPHQWLHUXQJHLQHV .DSLWHO 6WUDWHJLH 3UR]HVVPDQDJHPHQW &RPSOLDQFH 8PZHOWEHODQJH $UEHLWQHKPHUEHODQJH 0HQVFKHQUHFKWH *HVHOOVFKDIW .DSLWHO QDFKKDOWLJHQ/LHIHUNHWWHQPDQDJHPHQWV 3UlTXDOLIL]LHUXQJVIUDJHERJHQ 6WUDWHJLVFKH$QDO\VHQ 'HXWVFKHU 9HUDQWZRUWXQJ 1DFKKDOWLJ 3ROLWLVFKH(LQIOXVVQDKPH NHLWVNRGH[ ,QDQVSUXFKQDKPHQDWUOLFKHU5HVVRXUFHQ $UEHLWQHKPHUUHFKWH 0HQVFKHQUHFKWH *HPHLQZHVHQ XQG0DQDKPHQ 5HJHOQXQG3UR]HVVH *HVHW]HV5LFKWOLQLHQ $UEHLWVKLOIHQIU '1. 5HVVRXUFHQPDQDJHPHQW &KDQFHQJHUHFKWLJNHLW :HVHQWOLFKNHLW .RQWUROOH NRQIRUPHV9HUKDOWHQ =LHOH $QUHL]V\VWHPH .OLPDUHOHYDQWH(PLVVLRQHQ 4XDOLIL]LHUXQJ GLHSUDNWLVFKH 7LHIHGHU:HUW %HWHLOLJXQJYRQ$QVSUXFKVJUXSSHQ $QZHQGXQJ .DSLWHO .DSLWHO VFK|SIXQJVNHWWH ,QQRYDWLRQV XQG3URGXNWPDQDJHPHQW 9HUKDOWHQVNRGH[IU'LHQVWOHLVWHU1DFK 9RUVFKOlJHIUGLH%HZHUWXQJYRQ$XIWUDJ *UDSKLNLQ$QOHKQXQJDQ=,$ +UVJ ,&*1DFKKDOWLJH8QWHUQHKPHQVIKUXQJLQGHU,PPRELOLHQZLUWVFKDIW6 ',1,62.DSLWHO%LOG =HKQ3ULQ]LSLHQHLQHUYHUDQWZRUWXQJVYROOHQ8QWHUQHKPHQVIKUXQJ 'HXWVFKHU1DFKKDOWLJNHLWVNRGH[ XQWHUQHKPHU XQG/LHIHUDQWHQ QHKPHUQKLQVLFKWOLFKQDFKKDOWLJHU$VSHNWH Abb. 1: Dimensionen der gesellschaftlichen Verantwortung, eigene Darstellung Abb. 2: Hilfestellung des ZIA-Leitfadens beim Aufbau eines nachhaltigen Lieferantenmanagements, eigene Darstellung 2 3
gruppiert. Bei der Zusammenstellung der Einzelaspekte Es erscheint wichtig, in diesem Zusammenhang darauf hin- wurde Wert auf eine möglichst vollständige Auflistung der zuweisen, dass jedes Unternehmen seine eigenen Risiken in der Praxis vorkommenden Themen gelegt. in Bezug auf Lieferketten und Gesundheitsschutz im An- gesicht einer internationalen Pandemie und unter Berück- Im Kapitel 3 werden Arbeitshilfen für die praktische Anwen- sichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen individuell dung zur Verfügung gestellt, die Unternehmen der Immobi- analysiert und mögliche Krisenprozesse in individuellen Kri- lienwirtschaft in die Lage versetzen sollen, ihr individuelles senhandbüchern niederschreibt. nachhaltiges Lieferkettenmanagement aufzubauen bzw. zu implementieren. Hierzu wurden inhaltliche Themen- und An diesem Leitfaden haben verschiedene Akteure der Im- Verfahrensvorschläge zur individuellen Verwendung und mobilienwirtschaft aus den verschiedenen Lebenszyk- eigenen Anpassung erarbeitet: lusphasen mitgewirkt, denen unser besonderer Dank gilt: Arbeitsschritte zur Implementierung eines nachhalti- Apleona GmbH (Jörg Niescher) gen Lieferkettenmanagements Becker & Kries Holding GmbH & Co. KG Verhaltenskodex für Dienstleister, Nachunternehmer (Stefanie Frensch) und Lieferanten Berlin Hyp AG (Oliver Mehrholz, Marion Voigt, Präqualifizierungsfragebogen für die vorgenannten Michelle Fischer) Abbildungsverzeichnis Gruppen BNP Paribas Real Estate Holding GmbH Vorschläge für die Bewertung von Auftragnehmern (Hermann Horster) Abb. 1: Dimensionen der gesellschaftlichen Verantwortung, eigene Darstellung 2 hinsichtlich nachhaltiger Aspekte denkstatt GmbH (Amira Zauchner) Abb. 2: Hilfestellung des ZIA-Leitfadens beim Aufbau eines nachhaltigen Lieferantenmanagements, eigene Darstellung 3 GGBA German Green Building Association e.V. Abb. 3: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement, eigene Darstellung 9 Nicht alle Nachhaltigkeitsaspekte sind für alle Unterneh- (Dr. Birgit Memminger-Rieve) Abb. 4: Wertschöpfungsketten in der Immobilienwirtschaft, eigene Darstellung 10 men der Immobilienwirtschaft gleichermaßen relevant HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH Abb. 5: Gesellschaftliche Verantwortung gemäß DIN ISO 26000, eigene Darstellung bzw. Ergänzungen 13 (z. B. abhängig von den eigenen Nachhaltigkeitszielen, der (Sven Kiss, Marie-Luise Schneider) Abb. 6: Überblick über die GRI-Standards und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung 14 Unternehmensgröße, nationaler oder internationaler Liefer- ista International GmbH (Dr. Simon Weihofen) Abb. 7: Überblick über die DNK-Kriterien und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung 15 beziehungen, etc.). Gleichwohl wurden in diesem Leitfaden Noventic GmbH (Thies Grothe) Abb. 8: Überblick über die ESG-Kriterien und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung 16 viele Aspekte zusammengetragen, die in der Praxis bereits Union Investment Real Estate GmbH Abb. 9: Mögliche Inhalte in einem Verhaltenskodex für Lieferanten, eigene Darstellung 17 Anwendung finden, jedoch für das einzelne Unternehmen (Jan von Mallinckrodt) Abb. 10: Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfaltspflicht gemäß NAP, eigene Darstellung 30 ggf. nicht relevant sind. Trotzdem werden diese hier bei- Abb. 11: Handlungsfelder zur Verbesserung der Umweltleistung gem. DIN ISO 26000, eigene Darstellung 39 spielhaft aufgeführt, um die große Bandbreite nachhaltiger Abb. 12: Ansätze und Strategien zur Verbesserung der Umweltleistung gem. DIN ISO 26000, eigene Darstellung 40 Themen sichtbar zu machen. Gero Gosslar Abb. 13: Handlungsfelder zur Umsetzung fairer Betriebs- und Geschäftspraktiken gem. DIN ISO 26000, eigene Darstellung 42 ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. Abb. 14: Handlungsfelder zur Berücksichtigung von Konsumentenanliegen gem. DIN ISO 26000, eigene Darstellung 45 Das Kapitel 4 schließt mit einem Fazit und Ausblick über die Geschäftsführer Abb. 15: Gütezeichen für Produktgruppen und Gebäudesiegel (Auswahl), eigene Darstellung 46 weitere Entwicklung. Abb. 16: Handlungsfelder zur Entwicklung der Gemeinschaft gem. DIN ISO 26000, eigene Darstellung 48 Abb. 17: Verpflichtungserklärungen und Nachweise im Rahmen der Lieferantenentwicklung, eigene Darstellung 53 Im Angesicht der Covid-19-Pandemie und den hieraus resul- Abb. 18: Nachweisführung nach Risikoklassen, eigene Darstellung 54 tierenden weltweiten Maßnahmenpaketen von Regierungen Abb. 19: Konzeptionierung eines individuellen Präqualifizierungsfragebogens, eigene Darstellung 70 hinsichtlich Grenzschließungen und Hygienemaßnahmen Abb. 20: Schema zur Bewertung von Lieferanten durch ein gewichtetes Punktesystem, eigene Darstellung 74 wurden Unterbrechungen in den internationalen Liefer- Abb. 21: Vorschläge für die Gewichtung und Punktevergabe bei der Lieferantenbewertung, eigene Darstellung 79 ketten für viele Unternehmen zu einem großen Problem. Abb. 22: Vorschläge für eine Lieferantenklassifizierung, eigene Darstellung 80 4 5
Inhaltsverzeichnis 2.7.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................47 2.7.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................49 Vorwort ................................................................................................................................................................................................................2 3. Arbeitshilfen für die praktische Anwendung ..................................................................................................................50 Abbildungsverzeichnis................................................................................................................................................................................5 3.1 Arbeitsschritte zur Implementierung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements ...................................................................50 3.1.1 Klares Bekenntnis der Unternehmensführung .............................................................................................................................................50 1. Einführung ............................................................................................................................................................................................8 3.1.2 Einrichtung einer interdisziplinären CSR-Arbeitsgruppe...............................................................................................................................50 1.1 Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette.............................................................................................................8 3.1.3 Definition wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte und unternehmensinterner Zuständigkeiten .......................................................................51 1.2 Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenketten im Immobilienlebenszyklus...............................................................................................9 3.1.4 Definition konkreter Maßnahmen und Kontrollmechanismen .......................................................................................................................52 1.3 Gesetzliche Grundlagen, Normen und Rahmenwerke..........................................................................................................................11 3.1.5 Kooperation mit Lieferanten ........................................................................................................................................................................55 1.3.1 Gesetzliche Grundlagen ..............................................................................................................................................................................11 3.1.6 Strategische Einbindung und Schulung der Einkaufsabteilungen .................................................................................................................56 1.3.2 Normen ......................................................................................................................................................................................................12 3.1.7 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................57 1.3.3 Rahmenwerke ............................................................................................................................................................................................14 3.2 Verhaltenskodex für Dienstleister, Nachunternehmer und Lieferanten.............................................................................................58 1.4 Informationsportale, Brancheninitiativen und Präqualifikationsplattformen....................................................................................18 3.2.1 Organisation ...............................................................................................................................................................................................60 1.4.1 Informationsportale.....................................................................................................................................................................................18 3.2.2 Menschenrechte .........................................................................................................................................................................................60 1.4.2 Brancheninitiativen .....................................................................................................................................................................................18 3.2.3 Arbeitspraktiken .........................................................................................................................................................................................62 1.4.3 Präqualifikationsplattformen .......................................................................................................................................................................23 3.2.4 Umwelt .......................................................................................................................................................................................................63 3.2.5 Faire Geschäftspraktiken ............................................................................................................................................................................66 2. Nachhaltigkeitsaspekte ..............................................................................................................................................................27 3.2.6 Konsumentenanliegen ................................................................................................................................................................................68 2.1 Organisationsführung / Governance........................................................................................................................................................28 3.2.7 Entwicklung der Gemeinschaft....................................................................................................................................................................68 2.1.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................28 3.3 Präqualifizierungsfragebogen der Immobilienbranche ........................................................................................................................69 2.1.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................29 3.3.1 Struktur ......................................................................................................................................................................................................69 2.2 Menschenrechte .........................................................................................................................................................................................29 3.3.2 Themenschwerpunkte ................................................................................................................................................................................71 2.2.1 Menschenrechte allgemein .........................................................................................................................................................................29 3.3.3 Systematik der Fragen und Antworten ........................................................................................................................................................72 2.2.2 Abschaffung aller Formen von Zwangs- oder Pflichtarbeit ...........................................................................................................................32 3.4 Vorschläge für die Bewertung von Auftragnehmern hinsichtlich nachhaltiger Aspekte ................................................................73 2.2.3 Abschaffung von Kinderarbeit .....................................................................................................................................................................33 3.4.1 Grundstruktur eines Bewertungssystems ....................................................................................................................................................73 2.2.4 Beseitigung von Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf ......................................................................................................................34 3.4.2 Definition von Kategorien, Oberthemen und Einzelthemen...........................................................................................................................75 2.2.5 Vereinigungsfreiheit und tatsächliche Anerkennung des Rechts auf Kollektivverhandlungen ........................................................................35 3.4.3 Festlegung der Punktevergabe und Gewichtung der Einzelthemen ..............................................................................................................77 2.3 Arbeitspraktiken..........................................................................................................................................................................................36 3.4.4 Festlegung von Lieferantenklassen .............................................................................................................................................................80 2.3.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................36 3.4.5 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................81 2.3.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................37 2.4 Umwelt .........................................................................................................................................................................................................39 4. Fazit und Ausblick ..........................................................................................................................................................................82 2.4.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................39 2.4.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................41 Anlagen..............................................................................................................................................................................................................85 2.5 Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken .................................................................................................................................................42 Anlage 1: GRI-Standards mit Bezug zur Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette........................................................................................86 2.5.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................42 Anlage 2: DNK-Standards mit Bezug zur Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette ......................................................................................91 2.5.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................43 Anlage 3: ESG-Kriterien mit Bezug zur Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette .........................................................................................92 2.6 Konsumentenanliegen ...............................................................................................................................................................................44 Anlage 4: Präqualifizierungsfragebogen der Immobilienbranche (Muster)....................................................................................................93 2.6.1 Beschreibung .............................................................................................................................................................................................44 Anlage 5: Verhaltenskodizes für Lieferanten verschiedener Industriebranchen ...........................................................................................98 2.6.2 Weitergehende Informationsmaterialien ......................................................................................................................................................47 Anlage 6: Glossar......................................................................................................................................................................................................99 2.7 Entwicklung der Gemeinschaft ................................................................................................................................................................47 Anlage 7: Literaturverzeichnis .............................................................................................................................................................................101 6 7
%HVFKlIWLJWH.XQGHQ/LHIHUDQWHQ$NWLRQlUH,QYHVWRUHQ*HZHUNVFKDIWHQ0HGLHQVWDDWOLFKHRGHU 6WDNHKROGHU ]LYLOJHVHOOVFKDIWOLFKH$NWHXUHHWF (UZDUWXQJHQ (UZDUWXQJHQ ,QIRUPDWLRQ (UZDUWXQJHQ ,QIRUPDWLRQ ,QIRUPDWLRQ ,QWHUHVVHQ ,QWHUHVVHQ ,QWHUHVVHQ 1. Einführung rischen Handelns von Unternehmen festgelegt ist. Von der sogenannten CSR-Berichtspflicht (CSR: Corporate Social $XIWUDJJHEHU gNRQRPLVFKH1DFKKDOWLJNHLW gNRORJLVFKH1DFKKDOWLJNHLW 6R]LDOH1DFKKDOWLJNHLW 1.1 Nachhaltigkeit in der Wertschöp- Responsibility – Gesellschaftliche Verantwortung) sind $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV fungs- bzw. Lieferantenkette jedoch nicht nur die definierten großen, sondern indirekt auch kleine und mittlere Unternehmen betroffen, da gro- $XIWUDJQHKPHU gNRQRPLVFKH1DFKKDOWLJNHLW gNRORJLVFKH1DFKKDOWLJNHLW 6R]LDOH1DFKKDOWLJNHLW 'LHQVWOHLVWHU Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeu- ße Auftraggeber mit CSR-Berichtspflicht auch von ihren /LHIHUDQWHQ $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV 1DFKXQWHUQHKPHU tung. Interne und externe Stakeholder (Beschäftigte, Kun- Auftragnehmern wie z. B. Lieferanten, Nachunternehmern den, Lieferanten, Aktionäre, Investoren, Gewerkschaften, und Dienstleistern zunehmend fundierte Informationen 3URGX]HQWHQ gNRQRPLVFKH1DFKKDOWLJNHLW gNRORJLVFKH1DFKKDOWLJNHLW 6R]LDOH1DFKKDOWLJNHLW Medien, staatliche oder zivilgesellschaftliche Akteure) ver- zu nachhaltigen Aspekten unternehmerischer Tätigkeit $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV $QIRUGHUXQJ 1DFKZHLV langen zunehmend Transparenz nicht nur im Hinblick auf verlangen. Auch vor dem Hintergrund der Globalisierung 5RKVWRII gNRQRPLVFKH1DFKKDOWLJNHLW gNRORJLVFKH1DFKKDOWLJNHLW 6R]LDOH1DFKKDOWLJNHLW finanzielle Kennzahlen, sondern auch auf die Offenlegung rücken für eine wachsende Zahl an Unternehmen zuneh- OLHIHUDQWHQ nicht-finanzieller Angaben zum eigenen Geschäftsbetrieb mend Anforderungen in den Blick, die über das eigene sowie auch zur gesamten Wertschöpfungs- bzw. Liefer- Unternehmen hinausgehen. kette – von der Rohstoffgewinnung bis zum Vertrieb. Unabhängig von der vorgenannten EU-Berichtspflicht Abb. 3: Nachhaltiges Lieferkettenmanagement, eigene Darstellung Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung er- werden zunehmend kleine, mittlere und große Unterneh- fordert von einem Unternehmen gebührende Sorgfalt, um men durch ihre Auftraggeber aufgefordert, ihr Lieferket- tatsächliche oder mögliche negative soziale, umweltbe- tenmanagement sozial und ökologisch verantwortungsvoll Unternehmen sind in der Wertschöpfungskette fast im- stattung von Nachhaltigkeitsaspekten aller Akteure der zogene und wirtschaftliche Auswirkungen der Entschei- zu gestalten und über ihr Nachhaltigkeitsmanagement zu mer zugleich sowohl Auftraggeber, die Nachhaltigkeits- Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette existieren ver- dungen und Aktivitäten im Rahmen der Geschäftstätigkeit berichten. Einkäufer des Auftraggebers geben Anforde- aspekte von ihren Lieferanten fordern als auch Auftrag- schiedene Rahmenwerke, die im nachfolgenden Kapitel identifizieren zu können. Ziel ist stets, negative Auswir- rungen an ihre Lieferanten weiter und fordern Nachweise, nehmer, die Nachhaltigkeitsaspekte gegenüber ihren 1.3 näher beschrieben werden. kungen zu vermeiden oder zu verringern. Das Vorgehen dass soziale und ökologische Standards erfüllt werden. Auftraggebern nachweisen müssen. Nachhaltiges Lie- eines Unternehmens mit gebührender Sorgfalt kann auch Auftragnehmer wiederum stellen durch die Formulierung ferkettenmanagement wird also zunehmend zu einem zur Folge haben, dass auf das Verhalten Dritter Einfluss von Anforderungen bei ihren Produzenten oder Zulieferern Schlüsselthema für alle großen, mittleren und kleinen 1.2 Wertschöpfungs- bzw. Lieferanten- genommen wird, wenn z. B. festgestellt wird, dass Lie- nachhaltige Kriterien sicher. Unternehmen, die entweder auf freiwilliger Basis über ketten im Immobilienlebenszyklus feranten, Subunternehmer oder Dienstleister Menschen- die eigene gesellschaftliche Verantwortung ihres unter- rechts- und andere Verletzungen verursachen und das Im Ergebnis wird die Transparenz über Aktivitäten ge- nehmerischen Handelns transparent berichten wollen Die Immobilienwirtschaft gehört zu den größten Wirt- Unternehmen als Auftraggeber selbst darin verwickelt sellschaftlicher Verantwortung nicht nur im eigenen Un- oder die durch konkrete Anforderungen ihres Auftragge- schaftssektoren in Deutschland. Die Branche vereinigt sein könnte (siehe Fußnote1). ternehmen, sondern auch in der gesamten Wertschöp- bers hierzu verpflichtet werden. Teilweise verlangen Auf- 25 % aller Unternehmen und 10 % aller Beschäftigten auf fungs- bzw. Lieferantenkette erhöht. Dieser durchgängige traggeber von ihren Auftragnehmern die Durchführung sich und erwirtschaftet insgesamt 20 % der deutschen Der gesetzliche Rahmen zum Thema Nachhaltigkeit bil- Prozess wird im Folgenden kurz als nachhaltiges Liefer- spezieller Audits, die Grundvoraussetzung für eine Ange- Bruttowertschöpfung (siehe Fußnote2). Trotz der Vielzahl det innerhalb der Europäischen Union die EU-Richtlinie kettenmanagement bezeichnet (siehe Abbildung 3). botsabgabe sind. Industrieunternehmen verschiedener der Akteure in den einzelnen Bereichen können die we- 2014/95/EU zur Angabe nicht-finanzieller Informationen Branchen gehen verstärkt dazu über, ihre potenziellen sentlichen Wertschöpfungsketten in der Immobilienwirt- und Diversität, in der eine Berichtspflicht für bestimmte Auftraggeber über Online-Portale oder durch externe Au- schaft in die folgenden drei Gruppen unterteilt werden, die große, am Kapitalmarkt tätige Unternehmen mit mehr als ditoren vor Ort im Rahmen eines Präqualifikationsverfah- im Übrigen auch den folgenden drei Immobilien-Lebens- 500 Beschäftigten zu nachhaltigen Aspekten unternehme- rens auditieren zu lassen. Für die einheitliche Berichter- zyklusphasen entsprechen: 1 „Sie [Die Organisation] sollte die möglichen und tatsächlichen Auswirkungen ihrer eigenen Entscheidungen und Aktivitäten berücksichtigen, aber auch die möglichen negativen Folgen der Handlungen anderer Gruppen oder Personen, deren Aktivitäten maßgeblich mit denen der eigenen Organi- 2 sation verbunden sind.“ (Quelle: DIN 26000, Seite 100) Siehe Website des ZIA: https://www.zia-deutschland.de/marktdaten/bedeutung-der-immobilienbranche/ 8 9
1.3 Gesetzliche Grundlagen, Normen und maß, Intensität) beurteilt werden. Die Risiken sollen so- Rahmenwerke wohl aus eigenen Tätigkeiten des Unternehmens abge- leitet werden als auch die gesamte Wertschöpfungskette 1.3.1 Gesetzliche Grundlagen (Erzeuger, Dienstleistungen, Lieferkette, Kette von Sub- unternehmern) berücksichtigen. Dies soll jedoch nicht zu EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nicht-finanzieller übermäßigem Verwaltungsaufwand für kleine und mittlere Informationen und Diversität Unternehmen führen (siehe Fußnote4). Bestimmte große kapitalmarktorientierte Unternehmen sollen eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen, die min- 1. Entwicklung / Planung Abbildung 4). Anhand dieser Übersicht kann jeder Akteur destens Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitneh- 2. Bau / Revitalisierung / Rückbau der Immobilienwirtschaft seinen Platz in den drei haupt- merbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur 3. Betrieb / Management / Verwertung sächlichen Wertschöpfungsketten ermitteln. Hierbei gibt Bekämpfung von Korruption und Bestechung enthalten es durchaus Marktteilnehmer, die in allen drei Wertschöp- soll. Hierzu gehört auch eine Beschreibung der Konzepte, Innerhalb dieser drei Wertschöpfungsketten sind zahlrei- fungsketten aktiv sind wie z. B. Immobilieneigentümer, Ergebnisse und Risiken in Bezug auf diese Belange sowie che Beteiligte aktiv, die entweder nach Tätigkeitsfeldern Berater, Kreditinstitute oder integrierte Immobiliendienst- Angaben zu den Prüf- und Überwachungsprozessen (sog. (sogenannte Branchencluster) oder nach Berufsgruppen leister. Due-Diligence-Prozessen), die vom Unternehmen auch in (wesentliche Akteure) gruppiert werden können (siehe Bezug auf seine Lieferkette und die Kette von Unterauf- CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz tragnehmern angewendet werden, um bestehende und potenzielle negative Auswirkungen auf den Geschäfts- Die vorgenannte EU-Richtlinie wurde durch das CSR-Richt- betrieb zu erkennen, zu verhindern und abzuschwächen. linie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) vom 18.04.2017 in (siehe Fußnote3) nationales Recht umgesetzt. Ab dem Geschäftsjahr 2017 /HEHQV]\NOXVSKDVHQ (QWZLFNOXQJ3ODQXQJ %DX5HDOLVLHUXQJ %HWULHE0DQDJHPHQW müssen große kapitalmarktorientierte Unternehmen sowie 5FNEDX Bei der Berichterstattung sollen die Unternehmen ange- Banken und Versicherungen, die im Jahresdurchschnitt (UVWHOOHQ (QWZLFNHOQ3ODQHQXQG%DXHQ %HWUHLEHQ 9HUPLHWHQ 9HUZDOWHQ9HUPLHWHQ%HZLUWVFKDIWHQXQG%HWUHLEHQ ,QYHVWLHUHQ (UZHUEHQ%HZLUWVFKDIWHQXQG9HUlXHUQ messene Informationen zu den Belangen bereitstellen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen, deutlich um- %UDQFKHQFOXVWHU )LQDQ]LHUHQ %HVWDQGV1HXEDX XQG8QWHUQHKPHQVILQDQ]LHUXQJ für das Unternehmen ein wesentliches Risiko darstellen. fangreicher als bisher über nichtfinanzielle Sachverhalte JHP=,$ 1XW]HQ 1XW]HUXQG0LHWHU %HUDWHQ 6WUDWHJLVFKHRUJDQLVDWRULVFKHUHFKWOLFKHZLUWVFKDIWOLFKHVWHXHUOLFKHXQGWHFKQLVFKH%HUDWHU Hierbei sollen die Risiken nach Priorität (Schwere, Aus- berichten. Unternehmen müssen gem. § 289c Abs. 2 zu- )RUVFKHQ /HKUHQ 4XDOLIL]LHUXQJXQG3URIHVVLRQDOLVLHUXQJ (LJHQWPHU ,QGXVWULHXQWHUQHKPHQ,QYHVWPHQWXQWHUQHKPHQ,PPRELOLHQJHVHOOVFKDIWHQ,PPRELOLHQEHVWDQGVKDOWHU 3 %HUDWHU 8QWHUQHKPHQVEHUDWHU6WHXHUEHUDWHU5HFKWVDQZlOWHEHUDWHQGH,QJHQLHXUH*XWDFKWHU0DNOHU „Um die Konsistenz und Vergleichbarkeit der offengelegten nichtfinanziellen Informationen unionsweit zu erhöhen, sollten bestimmte große Unterneh- .UHGLWLQVWLWXWHXQG9HUVLFKHUXQJHQ men eine nichtfinanzielle Erklärung erstellen, die mindestens Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschen- :HVHQWOLFKH rechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung enthält. Diese Erklärung sollte eine Beschreibung der Konzepte, Ergebnisse und Risiken in +RFKVFKXOHQ)RUVFKXQJVHLQULFKWXQJHQ%UDQFKHQYHUElQGH :HUWVFK|SIXQJV Bezug auf diese Belange umfassen und in den Lagebericht des betroffenen Unternehmens aufgenommen werden. Die nichtfinanzielle Erklärung sollte NHWWHQ 3URMHNWHQWZLFNOHU 3URMHNWVWHXHUHU $VVHW0DQDJHU)RQGV0DQDJHU LQGHQGUHL/HEHQV auch Angaben zu den Due-Diligence-Prozessen umfassen, die vom Unternehmen angewendet werden, auch, falls dies relevant und verhältnismäßig ]\NOXVSKDVHQ $UFKLWHNWHQ %DXWUlJHU 3URSHUW\0DQDJHU&HQWHU0DQDJHU ist, in Bezug auf seine Lieferkette und die Kette von Unterauftragnehmern, um bestehende und potenzielle negative Auswirkungen zu erkennen, zu ,QJHQLHXUH %DXXQWHUQHKPHQ )DFLOLW\0DQDJHU verhindern und abzuschwächen.“ (Quelle: Richtlinie 2014/95/EU des europäischen Parlaments und des Rates vom 22.10.2014, Ziffer 6) )DFKSODQHU =XOLHIHUEHWULHEH 7HFKQXQGNDXIP'LHQVWOHLVWHU+DQGZHUNVXQWHUQHKPHQ 4 „Die dieser Richtlinie unterliegenden Unternehmen sollten angemessene Informationen zu Belangen bereitstellen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sehr wahrscheinlich zur Verwirklichung wesentlicher Risiken mit schwerwiegenden Auswirkungen führen werden oder zum Eintritt solcher Risiken =,$ +UVJ 1DFKKDOWLJNHLW ± .RGH[%HULFKWHXQG&RPSOLDQFH-XOL6HLWH :HVHQWOLFKH$NWHXUHJHP=,$HLJHQH(UJlQ]XQJHQXQG'DUVWHOOXQJ geführt haben. Die Schwere solcher Auswirkungen sollte nach ihrem Ausmaß und ihrer Intensität beurteilt werden. Die Risiken nachteiliger Auswirkun- gen können aus eigenen Tätigkeiten des Unternehmens herrühren oder mit seiner Geschäftstätigkeit und, falls dies relevant und verhältnismäßig ist, seinen Erzeugnissen, Dienstleistungen und Geschäftsbeziehungen, einschließlich seiner Lieferkette und seiner Kette von Subunternehmern, verknüpft sein. Dies sollte nicht zu übermäßigem Verwaltungsaufwand für kleine und mittlere Unternehmen führen.“ Abb. 4: Wertschöpfungsketten in der Immobilienwirtschaft, eigene Darstellung (Quelle: Richtlinie 2014/95/EU des europäischen Parlaments und des Rates vom 22.10.2014, Ziffer 8) 10 11
mindest zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, 1.3.2 Normen %H]LHKXQJ]ZLVFKHQHLQHU2UJDQLVDWLRQLKUHQ zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung $QVSUXFKVJUXSSHQXQGGHU*HVHOOVFKDIWI von Korruption und Bestechung Auskunft geben. Darüber Norm DIN ISO 26000 hinaus müssen gem. § 289c Abs. 3 auch Angaben über wesentliche Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf Wie bereits im Vorwort erwähnt ist das Thema des Wert- nichtfinanzielle Aspekte gemacht werden. Hierzu gehört schöpfungs- bzw. Lieferkettenmanagements ein Teil der u.a. die Darstellung der wesentlichen Risiken, die wahr- ganzheitlichen Betrachtung gesellschaftlicher Verantwor- $QVSUXFKVJUXSSHQ LQGHU scheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf tung von Unternehmen. Die maßgebliche Norm bildet die :HUWVFK|SIXQJVNHWWH ]% die nichtfinanziellen Aspekte haben oder haben werden DIN ISO 26000 (Leitfaden zur gesellschaftlichen Verant- und sowohl mit der eigenen Geschäftstätigkeit der Kapital- wortung). Sie stellt sehr anschaulich die Beziehungen $XIWUDJQHKPHU gesellschaft als auch mit seinen Geschäftsbeziehungen, eines Unternehmens bzw. einer Organisation zu Gesell- Produkten oder Dienstleistungen verknüpft sind. Die- schaft, Umwelt und anderen Anspruchsgruppen dar. Zu- 1DFKXQWHUQHKPHU ser Passus verweist indirekt auf mögliche Risiken in der dem werden Handlungsempfehlungen zur gesellschaftli- /LHIHUDQWHQ Wertschöpfungs- bzw. Lieferantenkette, wobei das Gesetz chen Verantwortung in sieben Kernthemen übersichtlich hierzu keine expliziten Aussagen macht. (siehe Fußnote5) strukturiert und beschrieben (siehe Abbildung 5). Die Ergebnisse der nichtfinanziellen Berichterstattung 1. Organisationsführung / Governance 4XHOOH ',1,62/HLWIDGHQ]XUJHVHOOVFKDIWOLFKHQ können einer freiwilligen inhaltlichen Prüfung unterzogen 2. Menschenrechte 9HUDQWZRUWXQJ.DSLWHO%LOG werden. Als Vorbereitung auf eine externe Prüfung nicht- 3. Arbeitspraktiken finanzieller Kennzahlen durch den Wirtschaftsprüfer sollten 4. Umwelt Unternehmen ihre internen Datenerhebungsprozesse bzw. 5. Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken (Compliance +DQGOXQJVHPSIHKOXQJHQ]XGHQVLHEHQ.HUQWKHPHQ ihr Datenmanagement optimieren, damit die Inhalte und die Management System) JHVHOOVFKDIWOLFKHU9HUDQWZRUWXQJ Datenqualität einer externen Prüfung standhalten. Entspre- 6. Konsumentenanliegen chende Rahmenwerke für die Nachhaltigkeitsberichterstat- 7. Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft tung (siehe nächstes Kapitel) gewährleisten eine hohe Be- richtsqualität in Bezug auf Vollständigkeit, Vergleichbarkeit, Die Akteure innerhalb der Wertschöpfungs- bzw. Liefer- Genauigkeit, Klarheit, Aktualität und Verlässlichkeit. kette sind wichtige Anspruchsgruppen in der Gesellschaft. ,QMHGHPGHUVLHEHQ .HUQ Auch sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung WKHPHQ ZHUGHQ DXFK innerhalb der vorgenannten sieben Kernthemen. $VSHNWHGHU gNRQRPLH *HVXQGKHLW 6LFKHUKHLWVRZLH 5 „(3) Zu den in Absatz 2 genannten Aspekten sind in der nichtfinanziellen Erklärung jeweils diejenigen Angaben zu machen, die für das Verständnis des :HUWVFK|SIXQJVNHWWH Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage der Kapitalgesellschaft sowie der Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die in Absatz 2 genannten Aspekte erforderlich sind, einschließlich (…) EHUFNVLFKWLJW 2. der wesentlichen Risiken, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit der Kapitalgesellschaft verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwie- gende negative Auswirkungen auf die in Absatz 2 genannten Aspekte haben oder haben werden, sowie die Handhabung dieser Risiken durch die Kapitalgesellschaft 4XHOOH',1,62.DSLWHO%LOG 3. der wesentlichen Risiken, die mit den Geschäftsbeziehungen der Kapitalgesellschaft, ihren Produkten und Dienstleistungen verknüpft sind und die sehr wahrscheinlich schwerwiegende negative Auswirkungen auf die in Absatz 2 genannten Aspekte haben oder haben werden, soweit die Angaben von Bedeutung sind und die Berichterstattung über diese Risiken verhältnismäßig ist, sowie die Handhabung dieser Risiken durch die Kapitalgesell- schaft“ (Quelle: CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz vom 11.04.2017, § 289c Abs. 3 Ziffern 3 und 4) Abb. 5: Gesellschaftliche Verantwortung gemäß DIN ISO 26000, eigene Darstellung bzw. Ergänzungen 12 13
1.3.3 Rahmenwerke In den vorgenannten Standards sind auch Aspekte enthal- lysten (siehe Seite 16). Unternehmen haben die Möglichkeit, ten, die speziell auf die Berichterstattung der Wertschöp- für jeden Indikator anzugeben, ob sie ihn erfüllen (comply) Für die jeweiligen Unternehmensgrößen haben sich un- fungs- bzw. Lieferkette des Unternehmens gerichtet sind. oder eine Erklärung für die Abweichung bzw. Nichtberück- terschiedliche internationale und nationale Rahmenwerke Diese sind mit einem gelben Pfeil in der nachfolgenden sichtigung abgeben (explain). Der sogenannte „comply or ex- und Berichtsstandards entwickelt, um über nicht-finanzi- Grafik markiert (siehe Abbildung 6). plain“-Ansatz bedeutet, dass einzelne Indikatoren auch nicht elle Informationen gemäß der bestehenden CSR-Berichts- berichtet werden müssen, sofern sie nicht wesentlich sind, pflicht zu berichten. Hierzu gehören auch Nachhaltigkeits- Eine detailliertere Zusammenfassung der GRI-Standards die Daten nicht verfügbar sind oder andere nachvollziehbare aspekte in der Lieferantenkette. Mit den nachfolgend mit Bezug zur Lieferkette ist in Anlage 1 dieses Leitfadens Gründe genannt werden können, warum nicht offengelegt aufgeführten Rahmenwerken können Unternehmen die als Übersicht dargestellt. wird. Der DNK-Berichtsstandard ist mit 20 Kriterien der Be- Anforderungen des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes richtsstandard mit dem geringsten Umfang und eignet sich (CSR-RUG) zu nicht-finanziellen Informationen zu allen angewendete Rahmenwerk für die Nachhaltigkeitsbe- Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) daher vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Aspekten der Nachhaltigkeit erfüllen. richterstattung von Unternehmen und Organisationen. Die Richtlinien sind modular aufgebaut und in drei univer- Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex enthält über zwanzig In den vorgenannten Kriterien sind auch Aspekte enthal- GRI Sustainability Reporting Standards selle sowie 33 themenspezifische Standards gegliedert. qualitative Kodex-Kriterien und ergänzend über 28 GRI- bzw. ten, die speziell auf die Berichterstattung der Wertschöp- Das Rahmenwerk gilt für am oder nach dem 1. Juli 2018 16 EFFAS-Leistungsindikatoren. Die European Federation fungs- bzw. Lieferkette des Unternehmens gerichtet sind. Die Sustainability Reporting Standards der Global Re- veröffentlichte Berichte oder sonstige Dokumente und ist of Financial Analysts Societies (EFFAS) ist ein europaweiter Diese sind mit einem gelben Pfeil in der nachfolgenden porting Initiative (GRI) sind das weltweit am häufigsten unter dem Link www.globalreporting.org abrufbar. Zusammenschluss nationaler Berufsverbände für Finanzana- Grafik markiert (siehe Abbildung 7). 1DFKKDOWLJNHLWVNRQ]HSW 1DFKKDOWLJNHLWVDVSHNWH 7KHPHQVSH]LILVFKH*5,6WDQGDUGVLP'HWDLO 6WUDWHJLH 8PZHOWEHODQJH 6WUDWHJLVFKH$QDO\VHXQG0DQDKPHQ ,QDQVSUXFKQDKPHQDWUOLFKHU5HVVRXUFHQ :HVHQWOLFKNHLW 5HVVRXUFHQPDQDJHPHQW =LHOH .OLPDUHOHYDQWH(PLVVLRQHQ 7LHIHGHU:HUWVFK|SIXQJVNHWWH *HVHOOVFKDIW 3UR]HVVPDQDJHPHQW $UEHLWQHKPHUUHFKWH $UEHLWQHKPHU &KDQFHQJHUHFKWLJNHLW EHODQJH 9HUDQWZRUWXQJ 4XDOLIL]LHUXQJ 5HJHOQXQG3UR]HVVH 0HQVFKHQUHFKWH .RQWUROOH *HPHLQZHVHQ $QUHL]V\VWHPH %HWHLOLJXQJYRQ$QVSUXFKVJUXSSHQ &RPSOLDQFH /HJHQGH '1.6WDQGDUGV /HJHQGH ,QQRYDWLRQV XQG3URGXNWPDQDJHPHQW 3ROLWLVFKH(LQIOXVVQDKPH PLW%H]XJ]XU/LHIHUNHWWH *5,6WDQGDUGVPLW%H]XJ]XU/LHIHUNHWWH *HVHW]HV XQGULFKWOLQLHQNRQIRUPHV9HUKDOWHQ 4XHOOH.RQVROLGLHUWHU6DW]GHU*5,6WDQGDUGVIUGLH1DFKKDOWLJNHLWVEHULFKWHUVWDWWXQJ6HLWH/LQNZZZJOREDOUHSRUWLQJRUJ 4XHOOH'HXWVFKHU1DFKKDOWLJNHLWVNRGH[ 6WDQG-XOL /LQNKWWSVZZZGHXWVFKHUQDFKKDOWLJNHLWVNRGH[GH Abb. 6: Überblick über die GRI-Standards und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung Abb. 7: Überblick über die DNK-Kriterien und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung 14 15
Eine detailliertere Zusammenfassung der DNK-Standards menstellung von sogenannten ESG-Kriterien und zugehö- Eine detailliertere Zusammenfassung der ESG-Kriterien nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch in der mit Bezug zur Lieferkette ist in Anlage 2 dieses Leitfadens rigen Key Performance Indicators (KPIs) veröffentlicht, um und KPIs mit Bezug zur Lieferkette ist in Anlage 3 dieses gesamten Wertschöpfungs- bzw. Lieferkette durchzuset- als Übersicht dargestellt. über Aspekte in den Bereichen Umwelt (E: Environment), Leitfadens als Übersicht dargestellt. zen. Gemeinsam können Auftraggeber und Lieferanten Gesellschaft (S: Society) und Compliance und Recht (G: dadurch nicht nur Mindeststandards sicherstellen, son- European Federation of Financial Analysts Societies Governance) zu berichten. Die KPIs der EFFAS werden UN Global Compact (UNGC) dern die gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkun- (EFFAS) u.a. auch im Berichtsstandard des Deutschen Nachhaltig- gen ihrer Tätigkeit weltweit verbessern. Der Aufbau einer keitskodex herangezogen. Die KPIs sind insbesondere für Darüber hinaus gibt es internationale Standards, die auf nachhaltigen Lieferkette bleibt für Unternehmen eine Die European Federation of Financial Analysts Societies Industrieunternehmen entwickelt worden, wobei die EF- die Freiwilligkeit der Unternehmen für eine verantwortli- enorme Herausforderung. Daher bieten Publikationen des (EFFAS) ist ein europaweiter Zusammenschluss nationa- FAS für 114 Branchen Vorschläge für ein Indikatoren-Set che Gestaltung von Lieferketten setzen. Hierzu gehört der UNGC praktische Hinweise für den schrittweisen Aufbau ler Berufsverbände für Finanzanalysten. Die Organisation macht. Zu den vorgenannten Indikatoren gehören auch UN Global Compact (UNGC), der die beigetretenen Unter- und die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Lieferket- vertritt mehr als 17.000 Kapitalmarktexperten in 26 Län- Aspekte, die speziell auf die Berichterstattung der Wert- nehmen auffordert, die zehn universellen Ziele des UNGC ten-Managements. Ein Leitfaden des UNGC macht u.a. dern Europas. Der deutsche Mitgliedsverband Deutsche schöpfungs- bzw. Lieferkette des Unternehmens gerichtet Vorschläge für mögliche Inhalte in einem Verhaltenskodex Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management sind. Diese sind mit einem gelben Pfeil in der nachfolgen- Menschenrechte (2 Ziele) für Lieferanten (siehe Abbildung 9) (DVFA) hat in Zusammenarbeit mit der EFFAS eine Zusam- den Grafik markiert (siehe Abbildung 8). Arbeitsnormen (4 Ziele) Umweltschutz (3 Ziele) und Korruptionsbekämpfung (1 Ziel) ( 6 * 9 0HQVFKHQUHFKWHXQG 8PZHOWVFKXW] .RUUXSWLRQVEHNlPSIXQJ *HQHUDO (QYLURQPHQWDO 6RFLDO *RYHUQDQFH /RQJWHUP 9LDELOLW\ $UEHLWVQRUPHQ (6*(QHUJ\HIILFLHQF\ (6*'HSOR\PHQWRI (6*,QYHVWPHQWVLQ (6*'LPHQVLRQRI (6*5 'H[SHQVHV =ZDQJVDUEHLW *LIWLJH6XEVWDQ]HQXQG&KHPLNDOLHQ ,QWHUHVVHQNRQIOLNWH UHQHZDEOHHQHUJ\ DFFRUGDQFHZLWK(6* SHQGLQJOHJDOSURFHHGLQJV (6*3DWHQWV (6**+*HPLVVLRQV .LQGHUDUEHLW 5RKVWRIIQXW]XQJ *HVFKHQNH%HZLUWXQJHQXQG(LQODGXQJHQ (6*1262(PLVVLRQV (6*6XSSOLHU (6*&RQWULEXWLRQVWR (6*,QYHVWPHQWVLQ (6*6WDIIWXUQRYHU (6*:DVWH DJUHHPHQWVLQDFFRUGDQFH SROLWLFDOSDUWLHV UHVHDUFKRQQHZULVN $UEHLWV]HLWHQ 5HF\FOLQJIlKLJNHLWXQG8PJDQJPLW 6FKPLHU XQG%HVWHFKXQJVJHOGHU (6*7UDLQLQJ ZLWK(6* TXDOLILFDWLRQ (6*(QYLURQPHQWDO (6*&XVWRPHUUHWHQWLRQ /|KQHXQG6R]LDOOHLVWXQJHQ 3URGXNWHQDP(QGHLKUHU+DOWEDUNHLW %XFKKDOWXQJXQG*HVFKlIWVXQWHUODJHQ FRPSDWLELOLW\ (6*+HDOWK VDIHW\RI (6*0DWXULW\RI SURGXFWV (6*&XVWRPHUVDWLVIDFWLRQ 0HQVFKHQZUGLJH%HKDQGOXQJ 7UHLEKDXVJDVHPLVVLRQHQ 6FKXW]YRQ,QIRUPDWLRQHQ :RUNIRUFH (6*(QGRIOLIHF\FOH LPSDFW (6*5HVWUXFWXULQJ 'LVNULPLQLHUXQJVYHUERW (QHUJLHYHUEUDXFK 0HOGXQJYRQ9HUVW|HQ (6*$EVHQWHHLVPUDWH UHODWHGUHORFDWLRQRIMREV (6*'LYHUVLW\ 9HUHLQLJXQJV XQG7DULIIUHLKHLW 8PJDQJPLW:DVVHUXQG$EZDVVHU (6*/LWLJDWLRQULVNV (6*RI&UHGLWORDQV EHKDQGOXQJ (6*&RUUXSWLRQ $UEHLWVVFKXW] XQGHUJRQH(6*VFUHHQLQJ /XIWYHUVFKPXW]XQJ (6*5HYHQXHVIURP .DWDVWURSKHQEHUHLWVFKDIW (6*RIIXQGVPDQDJHG QHZSURGXFWV %LRGLYHUVLWlW LQDFFRUGDQFHWR(6*FULWHULD %HUXIVEHGLQJWH9HUOHW]XQJHQXQG.UDQNKHLWHQ (6*)LQDQFLDOLQVWUXPHQWV KHOGLQDFFRUGDQFHWR(6* %UDQGVFKXW] FULWHULD $UEHLWVK\JLHQH .|USHUOLFKDQVSUXFKVYROOH$UEHLWHQ (6XSSO\&RQVWUDLQWV 66XSSOLHUDJUHHPHQWV 9,QQRYDWLRQ /HJHQGH (3URGXFWLRQ 6KRUWIDOO DQGVXSSO\ FKDLQ SDUWQHUV 96XSSO\&KDLQ 6FKXW]YRUULFKWXQJHQDQ0DVFKLQHQ VFUHHQHG IRU ULVLN RI (6* (6*.3,VPLW%H]XJ LQIULQJHPHQW ]XU/LHIHUNHWWH 4XHOOH *HVFKlIWVVWHOOH 'HXWVFKHV *OREDO &RPSDFW 1HW]ZHUN +UVJ 1DFKKDOWLJNHLW LQ GHU /LHIHUNHWWH (LQ SUDNWLVFKHU /HLWIDGHQ ]XU NRQWLQXLHUOLFKHQ 9HUEHVVHUXQJ $XJXVW 6HLWH 4XHOOH'9)$ 6WDQG6HSWHPEHU /LQNKWWSZZZGYIDGHILOHDGPLQGRZQORDGV3XEOLNDWLRQHQ6WDQGDUGV.3,VBIRUB(6*BBB)LQDOSGI /LQN KWWSVZZZJOREDOFRPSDFWGHZ$VVHWVGRFV/LHIHUNHWWHQPDQDJHPHQWQDFKKDOWLJNHLWBLQBGHUBOLHIHUNHWWHSGI Abb. 8: Überblick über die ESG-Kriterien und ihren Bezug zur Lieferkette, eigene Darstellung Abb. 9: Mögliche Inhalte in einem Verhaltenskodex für Lieferanten, eigene Darstellung 16 17
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