Bildgebung in der Neuroonkologie - Asenbaum S www.kup.at/ - Krause und Pachernegg
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Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Bildgebung in der Neuroonkologie Homepage: Asenbaum S www.kup.at/ Journal für Neurologie JNeurolNeurochirPsychiatr Neurochirurgie und Psychiatrie Online-Datenbank mit Autoren- 2009; 10 (2), 9-15 und Stichwortsuche Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21 Preis : EUR 10,–
EINLADUNG ZUM WEBINAR MS UND DIE VERBORGENEN SYMPTOME DER KOGNITION Freitag, 12. November 2021 | 16.00 bis 18.00 Uhr Erkenntnisse zum Thema “MS & Kognition” werden von nationalen und internationalen Experten und Expertinnen vorgetragen. Die Vorträge decken die wissenschaftliche Perspektive über Diagnose, neuropsychologische Aspekte als auch die Patientensicht eines Betroffenen ab. Hier geht´s zum Programm Wissenschaftlicher Vorsitz REFERENT*INNEN Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger Univ.-Prof. Dr. Prof. Dr. Dipl.-Psych. MBA, FEAN Christian Enzinger Iris-Katharina Penner Uniklinik Graz MBA, FEAN Düsseldorf Uniklinik Graz Prim. Univ.-Prof. Dr. Priv.-Doz. Mag. Dr. Elisabeth Fertl Daniela Pinter Wien Uniklinik Graz Bitte melden Sie sich über folgenden Link für die virtuelle Veranstaltung an: Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie innerhalb weniger Minuten ein E-Mail mit Informationen zur Teilnahme. https://medahead-fortbildung.at/event/ms-und-kognition-2021/ Entsprechende Vorkehrungen für die Veranstaltung und bei der Veranstaltung werden nach der aktuellen COVIDGesetzgebung bzw. COVID-Verordnung getroffen. Live-Übertragung aus Wien Laut Regelwerk der Ärztekammer (Ärztlicher Verhaltenskodex) und Pharmaindustrie (Pharmig Verhaltenskodex) gilt diese Einladung ausschließlich für Ausübende von Gesundheitsberufen und ist nicht übertragbar. Novartis Pharma GmbH Jakov-Lind-Straße 5 / Top 3.05, 1020 Wien Mit freundlicher Unterstützung der Novartis Pharma GmbH Tel.: 01-866 57-0, Fax.: 01-866 57 16369, www.novartis.at Datum der der Erstellung Erstellung 10/2021 11/2021 AT2110041868 AT2111021580 Schlaganfall Akademie Fortbildungsreihe zum Thema Stroke ÖGSF Online-Fortbildung Management raumfordernder Hirninfarkte 15. November 2021 14.00 bis 15.00 Uhr Referent: Priv.-Doz. DDr. Simon Fandler-Höfler Universitätsklinik für Neurologie Medizinische Universität Graz Jetzt online unter Onlineanmeldung https://bit.ly/3AuYk7J anmelden AT/PX/0921/PC-AT-102638 Die Teilnahme an dieser Fortbildungsveranstaltung ist Angehörigen der Fachkreise gemäß Pharmig VHC Artikel 2.2 vorbehalten und ist nicht übertragbar. Wissenschaftlicher Fortbildungsanbieter: Österreichische Schlaganfall Gesellschaft, 1070 Wien Mit freundlicher Unterstützung von
Bildgebung in der Neuroonkologie Bildgebung in der Neuroonkologie S. Asenbaum Kurzfassung: Sowohl radiologische als auch nuk- stoffwechsels bzw. der Aminosäurenaufnahme im oncology. Perfusion- and diffusion-weighted mag- learmedizinische Verfahren haben einen hohen Stel- Tumor. Durch gezielte Verknüpfung aller bildgeben- netic resonance tomographies are increasingly ap- lenwert in der Neuroonkologie. Neben der konventio- den Modalitäten sollte es möglich sein, eine verbes- plied in the management of brain tumors, providing nellen Magnetresonanztomographie (MRT) und der serte Aussagekraft bezüglich Diagnose, Prognose new insights into the pathophysiology of tumors. Ad- Magnetresonanzspektroskopie (MRS) werden zuneh- oder Therapieansprechen bei Hirntumoren zu erzie- ditionally, glucose metabolism and amino acid up- mend funktionelle Verfahren in der MRT eingesetzt: len. take are investigated using positron emission tom- die perfusions- und die diffusionsgewichtete MR-Bild- ography. Multimodal imaging should improve diag- gebung. Die Positronenemissionstomographie (PET) Abstract: Brain Tumor Imaging. Functional nosis und therapy evaluation in oncology. J Neurol dient in erster Linie der Bestimmung des Glukose- imaging methods are of special importance in neuro- Neurochir Psychiatr 2009; 10 (2): 9–15. Einleitung Die T1-Sequenzen bieten eine hochstehende anatomische Auflösung; bei Störung der Blut-Hirn-Schranke kommt es zu Wenige Bereiche in der Neurologie stehen in einem derartig einer verstärkten Kontrastmittelanreicherung im Gewebe. engen Kontakt mit allen Möglichkeiten der Bildgebung wie Das Gadolinium-basierte Kontrastmittelenhancement weist die Neuroonkologie: Beginnend bei der Diagnostik und eine intravasale Komponente (der Tumorvaskularisierung Differenzialdiagnostik, über eine Therapieevaluierung und bzw. dem Blutvolumen entsprechend) sowie eine extravasale schließlich bis zur Verlaufskontrolle und Rezidivdiagnostik. als Ausdruck der Störung der Blut-Hirn-Schranke auf. Für das Management des neurologischen Tumorpatienten sind radiologische Untersuchungen unerläßlich. Nicht unum- Die meisten Hirntumoren stellen sich in T1-gewichteten Auf- stritten hingegen ist die Bedeutung der nuklearmedizinischen nahmen hypointens, in T2-, FLAIR- und protonengewichte- Methoden. ten Aufnahmen hyperintens dar. Die bei hochmalignen Pro- zessen vorliegende Störung der Blut-Hirn-Schranke führt zur Im vorliegenden Artikel soll eine Übersicht gegeben werden: Kontrastmittelspeicherung, dies korrespondierend zu zell- Einerseits über die Möglichkeiten der Magnetresonanztomo- reichen Tumorarealen mit Neovaskularisierung. graphie (MRT) in der Neuroonkologie, andererseits über die der Positronenemissionstomographie (PET). Der Fokus soll Auch wenn das Tumorvolumen in T2-gewichteten Sequenzen dabei auf der Untersuchung von Gliomen, in erster Linie bei WHO-Grad-II-Tumoren den stärksten Prognosefaktor Astrozytomen, liegen. Fragestellungen und Indikationen für darstellt, ist trotz hervorragender räumlicher Auflösung die die Bildgebung sind die Differenzierung Hirntumor versus Spezifität der konventionellen MRT inkl. Kontrastmittelgabe nicht-neoplastische Raumforderung und die Artdiagnose des mäßig, insbesondere bei posttherapeutischer Bildgebung. Die Tumors, die Frage nach dem Malignitätsgrad und einem mög- konventionelle MRT weist beim Tumor-Grading eine Sensiti- lichen Biopsieort, nach der Tumorausdehnung, nach Informa- vität zwischen 55 und 83 % auf [1]. tionen hinsichtlich Therapieplanung bzw. -evaluierung und -monitoring, eine Verlaufsbeobachtung des Krankheitsge- schehens und die Unterscheidung Tumorrezidiv vs. Strahlen- Funktionelle MR-Verfahren nekrose. In den vergangenen Jahren wurden neue, funktionell-dynami- sche Verfahren in die Palette der zur Verfügung stehenden Magnetresonanztomographie MRT-Verfahren aufgenommen. Schlagwortartig handelt es sich dabei um die perfusionsgewichtete MR-Bildgebung zur Konventionelle MR-Verfahren Untersuchung der Mikrozirkulation (Perfusions-MRT) und Standardmäßig werden in der Neuroonkologie T1-, T2-, pro- um Sequenzen zur Darstellung der Wasserdiffusion (Diffu- tonengewichtete und FLAIR- (Fluid-Attenuated Inversion sions-MRT). Recovery-) Sequenzen eingesetzt, sowie T1 mit Kontrast- verstärkung durch paramagnetische Substanzen (wie Gadoli- Perfusions-MRT nium). Es können Informationen hinsichtlich Größe, Lokali- Perfusions-MRT ist eine dynamische, kontrastverstärkte sation, Ödem und Masseneffekt des Tumors sowie Hirn- MRT zur Untersuchung der mikrovaskulären Permeabilität druckzeichen, Einblutung oder Nekrose gewonnen werden. und des Blutvolumens, und dient als Marker der Angio- genese, vorrangig dem Tumorgrading sowie der Prognose- beurteilung; die Sensitivität der Perfusions-MRT ist hoch, die Aus den Universitätskliniken für Neurologie und Nuklearmedizin, Medizinische Spezifität jedoch niedrig. Die Perfusions-MRT beruht auf Universität Wien Korrespondenzadresse: Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Susanne Asenbaum, MSc, Signaländerungen, die durch die Passage eines Tracers/Kon- Universitätsklinik für Neurologie, Medizinische Universität Wien, A-1090 Wien, trastmittels durch das (zerebro-) vaskuläre System hervorge- Währinger Gürtel 18–20; E-Mail: susanne.asenbaum@meduniwien.ac.at rufen werden. J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2) 9 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
Bildgebung in der Neuroonkologie Suszeptibilitätsgewichtete T2* Perfusions-MRT (DSC PWI- Dynamische, kontrastverstärkte, T1-gewichtete Perfusions- MRT) MRT (DCE PWI-MRT) Die verhältnismäßig neue Dynamic Susceptibility Contrast- Die Dynamic Contrast Enhanced- (DCE-) MRT gibt Aus- (DSC-) Technik ermöglicht die Messung verschiedener Para- kunft über die endotheliale Permeabilität (sowie das Plasma- meter der zerebralen Hämodynamik: relatives regionales volumen bzw. das extravasal-extrazelluläre Kompartment). zerebrales Blutvolumen, durchschnittliche Passagezeit eines Maßzahl ist Ktrans (Contrast transfer coefficient) und reflektiert (paramagnetischen) Kontrastmittels (wie Gadolinium) in einen T1-Signalanstieg bedingt durch Anhäufung von Kon- Form eines (Kontrastmittel-) Bolus bzw. die mittlere Transit- trastmittel im Gewebe. Es besteht eine Korrelation zur Malig- zeit, zerebrale Perfusion und theoretisch auch die Gewebe- nität und damit zur Prognose: Neben der Permeabilität wird permeabilität, jeweils unter Verwendung von T2*-Gewich- auch die Angiogenese untersucht, da Ktrans auch von der tungen, selten auch von T2. vaskulären Oberfläche bzw. Dichte und dem Fluss abhängig ist. Vorteile dieser Sequenz sind die bessere räumliche Auf- Auf T2*-gewichteten Sequenzen der Perfusions-MRT ist eine lösung (T1!) und die Unabhängigkeit von Suszeptibilitäts- Signalminderung in Abhängigkeit vom zerebralen Blutvolu- artefakten. men fassbar: Je größer das regionale zerebrale Blutvolumen, desto größer die Signalminderung. Bei einer Störung der Nach Law et al. [1] zeigt die DCE PWI-MRT beim Tumor- Blut-Hirn-Schranke kommt es zu einer Unterschätzung des Grading eine hohe Sensitivität, jedoch eine begrenzte Spezifi- zerebralen Blutvolumens (siehe auch [2]). tät. Bei konventionellem MRT reflektiert eine verstärkte Gadoli- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die nium-Aufnahme in Tumoren eher eine Störung der Blut-Hirn- DCE PWI-MRT: Malignität, Monitoring bei Radiatio. Schranke als das Tumorblutvolumen. DSC PWI-MRT bietet hingegen direkte Information über die Tumordurchblutung Diffusions-MRT und damit über die Angiogenese. Mit steigender Malignität Diese Technik basiert auf der regellosen Bewegung der Was- kommt es zu einer Gefäßproliferation und Neovaskularisie- sermoleküle, der Brown’schen Molekularbewegung, die indi- rung, die eine Erhöhung des relativen regionalen zerebralen rekt durch eine spezielle Abfolge von Gradientenpulsen Blutvolumens bewirken. Die Perfusions-MRT mit der DSC- erfasst werden kann. Die Diffusions-MRT ist demnach ein Technik erlaubt eine Zuordnung zu hoch- bzw. niedrigmalig- Maß für die Zelldichte/zelluläre Reorganisation und für den nen Gliomen beruhend auf lokal erhöhtem zerebralem Blut- extrazellulären Raum. volumen im hochmalignem Gliom. Ein Threshold von < 50 % Signalabfall bei vermehrter Kontrastmittelanflutung erlaubt Folgende quantitative Variablen können beim Diffusions- eine Abgrenzung Tumor vs. normal scheinende weiße Sub- MRT erhoben werden: der Apparent diffusion coefficient stanz in T2*. (ADC), die „mean diffusivity“ (MD) und die fraktionale Anisotropie (FA; als Maß für die Integrität der Nervenfasern, Infiltrativ wachsende Gliome zeigen im Gegensatz zu Meta- s. „Diffusion tensor imaging“). stasen oft hypervaskularisierte Areale außerhalb der Tumor- grenzen. Abszesse weisen hingegen keine Neovaskularisierung In vivo wird die Diffusion durch den ADC quantifiziert. Die auf. So eignet sich DSC PWI-MRT für die Differenzialdiag- ADC-Maps stellen das negative Bild des DWI-Signals ohne nose Tumor vs. ADEM-Herd oder Abszess, und zum Nachweis T2-Beteiligung (also ohne T2 „shinethrough“) dar. Bei der Entwicklung anaplastischer Areale innerhalb eines Tumors. Tumorwachstum und Malignisierung kommt es durch Zell- proliferation zu einer intrazellulären Volumenzunahme, und Weber et al. [3] konnten bei Astrozytomen II aufzeigen, dass damit zu einer Einschränkung der Wasserdiffusion und einer eine Erhöhung des regionalen zerebralen Blutvolumens (und Abnahme des ADC (= dunkel im ADC-Bild, hell im Diffu- der zerebralen Perfusion) bereits prospektiv in Arealen mit sionsbild), der auch invers mit der Cholinkonzentration korre- späterer Entdifferenzierung feststellbar war. Entsprechend liert. Das perifokale Tumorödem mit Erhöhung des extrazel- konnte sowohl bei niedrig- als auch bei hochmalignen Glio- lulären/interstitiellen Wasseranteils oder Zellnekrosen bewir- men gezeigt werden, dass ein relativ hohes zerebrales Blut- ken eine Erhöhung des ADC durch Erleichterung der Diffu- volumen mit der Zeit bis zur Progression negativ assoziiert ist sion. Eine ADC-Reduktion kann auch bedingt sein durch [4]. Perfusions-MRT ist darüber hinaus auch im Rahmen Hypoxie und Azidose, freie Radikale, Zellschwellung, Apo- einer Biopsieplanung sinnvoll. ptose oder Mikroblutungen (siehe auch [2]). Auch hinsichtlich anderer Fragestellungen konnte Perfusions- DWI-MRT kann herangezogen werden für: Unterscheidung MRT eingesetzt werden. Sugahara et al. [5] zeigten für Perfu- KM-aufnehmender solider Tumor, nicht KM-aufnehmender sions-MRT eine Sensitivität von 50 % und eine Spezifität von Tumor, aktiver Tumoranteil, peritumoröses Ödem, nekroti- 90 % bei der Differenzialdiagnose Rezidiv vs. unspezifische scher (Zentrum-Diffusions-MRT hypointens, sofern keine Kontrastaufnahme auf. DSC PWI-MRT erwies sich als hilf- Einblutung) oder zystischer Tumoranteil von normalem Hirn- reich bei der Differenzialdiagnose Nekrose vs. Rezidiv [6]. gewebe oder zur Differenzialdiagnose nekrotischer Tumor (mit Ausnahme der Metastasen eines kleinzelligen Bronchus- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die karzinoms) vs. Abszess (Zentrum-Diffusions-MRT hyper- DSC PWI-MRT: Angiogenese, Malignität, Biopsie, Thera- intens), sowie für die Differenzialdiagnose verschiedener pieansprechen (Abb. 1). Tumortypen. 10 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2)
Bildgebung in der Neuroonkologie Die Methode erlaubt präoperativ eine gute Darstellung wich- tiger Faserbündel, und kann differenzialdiagnostisch zur Ab- grenzung von Arealen mit Tumorinfiltration (eingeschränkte Diffusion) gegenüber einem raumfordernden Druck des Tu- mors auf extrazelluläres Gewebe eingesetzt werden. Price et al. [10] fanden größere Abnormitäten bei DTI-MRT als auf dem T2-gewichteten MRT in 10/13 Patienten mit hochmalignen Gliomen, sowie bei 4/13 auch kontralaterale Auffälligkeiten, d. h. es schien möglich, okkulte Marklager- infiltrationen aufzuzeigen. Lee et al. [11] verglichen FA und MD bei niedrig- und hoch- malignen Gliomen; in nicht-kontrastmittelaufnehmenden Tumoren zeigte lediglich die MD-Ratio einen signifikant niedrigeren Wert bei hochmalignen Gliomen. Die Bedeutung Abbildung 1: Präoperative MRT bei histologisch gesichertem Glioblastoma multi- dieser Methode für ein Tumor-Grading scheint daher gering. forme. A: T1-gewichtete MRT mit Kontrastmittel: deutliches, ringförmiges KM-En- hancement um hypointense Läsion. B: Diffusions-MRT: Gestörte Diffusion im Bereich des Tumors. C: Perfusions-MRT: DSC PWI-MRT mit T2* und einer Single shot FFE-EPI- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die Sequenz: erhöhtes CBV im Bereich des KM-aufnehmenden Tumoranteils. D: T2-ge- DTI-MRT: Integrität der weißen Substanz bzw. Tumorinfil- wichtete MRT mit hyperintenser Läsion. (Zur Verfügung gestellt von Univ.-Prof. Dr. M. Thurnher, Univ.-Klinik für Radiodiagnostik, Medizinische Universität Wien) tration, Radiotherapieplanung (Abb. 1). Ein zytotoxisches Ödem führt (im Gegensatz zum vasogenen Magnetresonanzspektroskopie (MRS) Ödem) zu verminderten ADC-Werten: Bei einem zytotoxi- In der klinischen Anwendung erfolgt bei der MRS eine schen Ödem besteht eine intrazelluläre Wasserakkumulation, Detektion des Wasserstoffkerns 1H (= Proton), wobei eine die zu einer eingeschränkten Beweglichkeit der Wassermole- Abhängigkeit der Resonanzfrequenz vom Einbau dieses küle führt (siehe auch [7]). Kerns in die unterschiedlichen Moleküle besteht. Die MRS dient der biochemischen Charakterisierung pathophysiologi- Bei hochmalignen Gliomen entsteht durch Mischung von scher Prozesse. Tumorsignal und vasogenem Ödem ein inhomogenes Diffu- sions-MRT-Bild; bei niedrigmalignen Tumoren ist der ADC- Zu unterscheiden sind die Single- vs. Multivoxel-Spektrosko- Wert erhöht (homogen), es sei denn, dieser wird durch einen pie („chemical shift imaging“, CSI) in 2D und 3D. T2-Durchscheineffekt verändert (siehe auch [2]). Je nach verwendeter Echozeit können verschiedene Metaboli- Auch zur Frage des Therapieansprechens wurde die Diffu- ten detektiert werden, im gesunden Gehirn hauptsächlich sions-MRT eingesetzt. Murakami et al. [8] schlossen aus dem N-Acetyl-Aspartat (NAA; Marker neuronaler und axonaler minimalsten ADC-Wert als Zeichen des höchstmalignen Are- Integrität), Cholin (Marker des Zellmembranumsatzes) und als vor Therapiebeginn erfolgreich auf die Prognose des Pati- Kreatinin (Marker der zellulären Energiebereitstellung, im enten. Aus dem umgekehrten Verhältnis Zelldichte vs. ADC Prinzip Kombination aus Kreatin und Phosphokreatin). könnte ein Übergang des aktiven Tumorgewebes in Nekrose mit ADC-Anstieg im Vergleich mit Vor-MRT auf ein Anspre- Seit geraumer Zeit ist der Einsatz der MRS in der Neuroonko- chen auf die Therapie schließen lassen, ein Abfall auf Tumor- logie bestens etabliert. Neben pathologischen Veränderungen rezidiv. Mardor et al. [9] konnten solches bei Hirntumoren der oben angeführten Metaboliten (NAA-Reduktion, Cholin- unterschiedlicher Histologie bei Strahlentherapie aufzeigen. Erhöhung) können Tumoren Peaks für Laktat (kennzeichnend für anaerobe Glykolyse oder Nekrose), Lipide (für Zellmem- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die Dif- branuntergang/Nekrose sprechend) und/oder Myo-inositol fusions-MRT: Differenzialdiagnose Tumor vs. Abszess, zyto- (glialer Marker) aufweisen. Niedriggradige Astrozytome zei- toxisches vs. vasogenes Ödem, Rezidiv vs. Nekrose, Zell- gen eine reduzierte NAA/Kreatinin-Ratio, erhöhtes Cholin/ dichte, Biopsie, Therapiemonitoring und Therapieansprechen Kreatinin und Cholin/NAA bzw. Myo-inositol/Kreatinin, bei Radiatio. hochgradige Astrozytome zusätzlich einen Laktatpeak bei stärker ausgeprägten Abweichungen von NAA/Kreatinin und Diffusion tensor imaging (DTI-MRT) Cholin/Kreatinin bzw. Cholin/NAA. Die Diffusion Tensor Imaging- (DTI-) MRT ist eine Modifi- kation der Diffusions-MRT. Die Diffusion im Marklager- Einsatzgebiete sind die Diagnose bzw. Differenzialdiagnose bereich ist quer zum Verlauf der Axone relativ eingeschränkt, von zerebralen Raumforderungen (neoplastisch/nicht-neo- also richtungsabhängig oder anisotrop. Diese anisotrope Was- plastisch, Metastase/Gliom, Tumor/MS-Plaque, Tumor/Ischä- serbewegung kann mittels Diffusionstensoren beschrieben mie, intraaxialer/extraaxialer Prozess) sowie die Differenzie- und die fraktionale Anisotropie (und die „Mean diffusivity“, rung des histologischen Tumorgrades. mathematisch äquivalent dem „Apparent diffusion coeffici- ent“) berechnet werden. Der längste Vektor zeigt in Richtung Moller-Hartmann et al. [12] konnten aufzeigen, dass durch der dominanten Nervenbahn (DTI-basiertes Fibertracking). eine MRS die korrekten Diagnosen zerebraler tumoröser J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2) 11
Bildgebung in der Neuroonkologie Abbildung 2: Präoperative MRS bei histologisch gesichertem Glioblastoma multiforme (s. Abb. 1). Single-voxel MRS mit PRESS. Erhöhter Cholin-Peak bei niedrigem NAA-Peak, positiver Laktat/ Lipid-Peak. (Zur Verfügung gestellt von Univ.-Prof. Dr. M. Thurnher, Univ.-Klinik für Radiodiagnostik, Medizinische Uni- versität Wien) Läsionen gegenüber einer konventionellen MRT von 55 % an, mit besserer Darstellung der Blutabbauprodukte und der auf 71 % gesteigert werden konnte. Auch in einer Review- venösen Versorgung, sowie mit guter Korrelation zur Histo- arbeit aus 2006 von Hollingworth et al. [13] wird besonders logie. auf die verbesserte diagnostische Zuordnung des Tumors (Differenzialdiagnose einer zerebralen Raumforderung, nied- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die rig- vs. hochmaligne Gliome) durch eine zusätzlich zur kon- SWI-MRT: Tumorgrading, Biopsie. ventionellen MRT vorgenommene MRS hingewiesen. Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die Multimodales Imaging MRS: Abgrenzung hochmalignes Gliom und Metastase vs. In Anbetracht der vielfältigen Möglichkeiten der Bildgebung Abszess, Rezidiv vs. Strahlennekrose, atypisches Meningeom mit unterschiedlichsten „funktionellen“ Ansatzpunkten samt vs. andere Meningeomarten, Therapieansprechen [14], und diverser Einschränkungen dürfte eine Verknüpfung dieser für Identifizierung neoplastischer Läsionen [15] (Abb. 2). Methoden helfen, etwaige Schwachpunkte zu minimieren (siehe auch [19]). Funktionelle MRT (fMRT) Die funktionelle MRT (fMRT) im herkömmlichen Sinn dient Al-Okaili et al. [20] erstellten eine Strategie für die Durch- der Abgrenzung funktionell bedeutender Areale. führung verschiedener MRT-Verfahren bei intrazerebralen Raumforderungen: Durch einen vorgegebenen und struktu- Eine erhöhte zerebrale Aktivierung führt durch erhöhten rierten Einsatz der konventionellen MRT, der Perfusions- und O2-Bedarf zu vermehrter Perfusion und vermehrter O2-Anlie- Diffusions-MRT sowie der MRS konnte für die Unterschei- ferung. Die BOLD- (blood oxygen level dependent-) Technik dung neoplastischer vs. nicht-neoplastischer Prozess eine verwendet Änderungen der regionalen Deoxyhämoglobin- Sensitivität von 97 % bei einer Spezifität von 67 % erreicht Konzentration auf der einen, und suszeptibilitätsgewichtetes werden. MRT auf der anderen Seite. Auch Zonari et al. [21] kombinierten Diffusions-, Perfusions- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die MRT und MRS zur Abgrenzung von niedrig- von hochmalig- fMRT: Schonung funktionell wichtiger Areale und Bahnen, nen Gliomen, und fanden beste Ergebnisse für die Bestim- Selektion jener Patienten für intraoperative kortikale Stimu- mung des regionalen zerebralen Blutvolumens sowie eine lierung, Hilfe bei der Neuronavigation (siehe auch [16]). weitere Verbesserung der Resultate durch Einschluss der NAA/Kreatinin-Ratio. Suszeptibilitätsgewichtete MRT (SWI-MRT) Susceptibility weighted- (SW-) MRT beruht auf Suzeptibili- Auf der anderen Seite ergaben sich für Fayed et al. [22] tätsunterschieden verschiedener Gewebe wie Blut, Eisen und in Hinblick auf Malignitätsbeurteilung keine Vorteile der Verkalkungen. Im Speziellen ist hier nun die Darstellung klei- Perfusions-MRT gegenüber konventioneller MRT. ner Venen sowie die von Hämosiderin, Ferritin oder Kalzium- ablagerungen gemeint. In Hinblick auf onkologische Pro- Sadeghi et al. [23] verglichen die Ergebnisse der Perfusions- blemstellungen stellt sich die Frage nach Mikroblutungen in und DSC-MRT mit histopathologischen Ergebnissen. Gefäß- Tumoren. Die SWI-MRT zeigt eine gute Auflösung durch und Zelldichte korrelierten mit dem Ausmaß des regionalen T2*-Bilder, eine Unterdrückung des Liquorsignals und er- zerebralen Blutvolumens. laubt eine gute Abgrenzung eines Ödems. Positronenemissionstomographie Bagley et al. fanden bereits 1997 [17] mit SWI-MRT Unter- schiede im Ausmaß der Mikroblutungen in Abhängigkeit von Auch die ursprüngliche funktionelle Bildgebung, die Nukle- der Tumorhistologie. Sehgal et al. [18] sahen SWI-MRT als armedizin, bietet verschiedene Modalitäten zur Darstellung komplementär zu herkömmlichem Kontrastmittel-T1-MRT und Beurteilung von Raumforderungen an: 12 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2)
Bildgebung in der Neuroonkologie PET mit [18F] FDG Abbildung 3: Präoperative Methionin-PET Bei dieser Untersuchungstechnik wird 2-[18F]-Fluoro-2- bei histologisch gesichertem Glioblastoma Deoxy-D-Glukose (FDG) als Glukose-Analogon verwendet. multiforme (siehe Abb. 1, 2). Abnorme und deutlich erhöhte Methionin-Aufnahme im Eine gesteigerte FDG-Aufnahme in Tumoren beruht auf einer Bereich des Tumors mit einer Uptake-Ratio hohen Glykolyserate in malignen Zellen, auf einem erhöhten Tumor versus kontralateral von 3,5. Glukosetransport in Tumorzellen bei einer im Gehirn ver- mehrten Expression von GLUT-1 und GLUT-3 mRNA, einer verstärkten Hexokinase-Reaktion mit einer erhöhten Aktivität der Hexokinase und einem in Relation zum umgebenden Ge- webe reduzierten Spiegel von Glukose-6-Phosphatase. Je- doch kommt es auch zu einer erhöhten Aufnahme von FDG in Makrophagen und Granulationsgewebe. In vitro konnte eine strenge Korrelation zwischen der Anzahl von aktiven Tumor- Wie zuletzt von Floeth et al. [27] an Hand von FET-PET bei zellen und der FDG-Speicherung dargestellt werden. niedrigmalignen Gliomen diskutiert wurde, dürfte allerdings die Tatsache der erhöhten Aminosäurenaufnahme an sich die Das Ausmaß der FDG-Aufnahme im Tumor korreliert mit der Prognose bestimmen, und nicht das Ausmaß der Speicherung. Histologie sowie der Prognose (siehe auch [24]). Als Ein- schränkung sind der prinzipiell bereits hohe kortikale Glu- Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die koseumsatz sowie der Einfluss von Kortikoiden auf die FDG- PET mit [11C]- oder [18F]-markierten Aminosäuren: Tumor- Aufnahme anzuführen. Einen hohen Stellenwert hat die FDG- diagnose neoplastisch vs. nicht-neoplastisch, Nekrose vs. PET bei der Differenzialdiagnose von kontrastmittelaufneh- Rezidiv, Therapieansprechen Chemotherapie (Abb. 3). menden Raumforderungen und der Abgrenzung von Lympho- men (mit hoher FDG-Speicherung) [25], und sollte nach Kosaka et al. [25] vor allem ergänzend bei unklaren MRT- Weitere PET-Tracer Ergebnissen eingesetzt werden. Bei der Differenzialdiagnose Tumoren sind durch eine höhere Zellteilungsrate und höhere Tumor vs. Nekrose zeigt die FDG-PET eine Sensitivität von DNA-Replikation charakterisiert. Ein Radiopharmakon zum 81–86 % und eine Spezifität von 40–94 % [26]. Nachweis dieser DNA-Replikation ist 3’-Deoxy-3’-[18F] Fluorothymidin (FLT), die Speicherung ist abhängig von der Zusammenfassend gelten folgende Einsatzgebiete für die Aktivität der Thymidin-Kinase 1. Der Einsatz dieses Prolife- PET mit [18F] FDG: Grading, Biopsieort, Nekrose vs. Rezi- rationsmarkers dient zur Abschätzung eines Therapieerfolges div, maligne Transformation, Therapiemonitoring (nur nach bei/nach Strahlen- oder Chemotherapie. mehrwöchigem Intervall!). Während die direkte Messung und Darstellung der Perfusion bzw. des Sauerstoffmetabolismus in der nuklearmedizini- PET mit [11C]- oder [18F]-markierten Amino- schen Neuroonkologie aufgrund technischer Probleme keine säuren Bedeutung in der Routine erlangt hat, wurde in den letzten In Tumoren ist die Aminosäurenaufnahme durch einen ver- Jahren ein Hypoxie-Marker – [18F] Fluoromisonidazol – ein- stärkten Transport über das Aminosäure-Carrier-System er- gesetzt. Grundlage dieser Untersuchung ist, dass als Resultat höht – bedingt durch einen Bedarf an Aminosäuren sowie eines forcierten Wachstums und/oder einer insuffizienten durch die veränderte Oberflächenstruktur der Tumorzellen. Tumor-Angiogenese ein Sauerstoffmangel entsteht, der die Radioaktiv markierte Aminosäuren wie L-[Methyl-11C]- Entdifferenzierung und Metastasierung beschleunigt. Indika- Methionin (MET) erlauben ein Aufzeigen dieser gesteigerten tion für diese Methode wäre eine prospektive Abschätzung Aminosäurenaufnahme, ebenso wie mit [18F] markiertes eines eventuellen Therapieerfolgs, da Tumoren mit hypoxi- L-Tyrosin (O-(2-[18F]fluoroethyl)-L-tyrosin (FET)) oder schen Anteilen ein vermindertes Ansprechen auf Strahlen- auch Fluoro-L-phenylalanin (FDOPA). Je nach verwendetem oder Chemotherapie zeigen (siehe auch [24]). Tracer ist zu einem geringen Ausmaß zusätzlich auch ein Einbau in Proteine vorhanden. PET und MRI Eine passive Diffusion von AS durch eine gestörte Blut-Hirn- In den vergangenen Jahren sind vermehrt Studien veröffent- Schranke ist möglich, entzündliche Veränderungen haben licht worden, die Korrelationen zwischen MRT und PET un- keinen relevanten Einfluss. Prinzipiell besteht eine Korrela- tersuchten, vor allem zwischen [18F] FET-PET und konven- tion zwischen MET-Aufnahme im Tumor und der Tumor- tioneller MRT in Hinblick auf Verbesserung der Diagnose, histologie, eine höhere Aufnahme spiegelt mehr aktiv teilende Differenzialdiagnose sowie Prognose. FET-PET erwies sich Tumorzellen und größeres malignes Potenzial wider. Daher durchgehend als wertvolle Hilfestellung in der Interpretation wird die Aminosäurenaufnahme als Proliferationsmarker an- der MRT-Bilder. So zeigten Pauleit et al. [28] auf, dass der gesehen. Weitere Korrelationen bestehen zwischen Amino- kombinierte Einsatz MRT/FET-PET gegenüber MRT alleine säurenaufnahme und Prognose sowie Ki-67-Expression oder die Spezifität von 53 % auf 94 % hob. Gefäßdichte (siehe auch [24]). Aminosäuren-PET eignet sich auch sehr gut für die Rezidivdiagnostik und die Abgrenzung Sadeghi et al. [29] verglichen DSC MRT und MET PET, und zwischen Tumor und Strahlennekrose. fanden signifikante Korrelationen zwischen endothelialer J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2) 13
Bildgebung in der Neuroonkologie Tabelle 1: Bildgebende Verfahren mit spezieller Berücksichtigung der Neuroonkologie. Nach [31]. Methode Grundlage Anmerkung Indikation Konventionelles MRTT1, T2, FLAIR Relaxationszeiten Basisprotokoll T1 + KM Zusätzlich paramagnetische Substanz Störung der BHS Basisprotokoll, Malignitätsbeurteilung PWI-MRT DSC PWI-MRT Dynamische Untersuchung der CBV Tumorangiogenese, Tumorgrading, KM-Passage Therapie, Biopsie DCE PWI-MRT Dynamische Untersuchung der Endotheliale Permeabilität Tumorgrading, Therapie KM-Passage DWI-MRT Beweglichkeit der Wasserprotonen Zelldichte, ADC DD, Biopsie, Therapiebeurteilung DTI-MRT Beweglichkeit der Wassermoleküle in Fibre tracking, FA Marklagerintegrität, Radiatio bestimmten Richtungen MRS Single Voxel Metabolitenkonzentration DD Tumor, Tumor vs. Abszess CSI Metabolitenkonzentration Multivoxel, 2D oder 3D + Invasivität, Biopsieort, Planung Radiatio, DD Rezidivnekrose SWI-MRT Hämosiderin, Ferritin, Kalzium + kleine Venen Tumorgrading, Biopsie fMRI Endogenes Deoxyhämoglobin Kortikale Aktivierung Abgrenzung funktionell bedeutender Areale PET-FDG Glukosemetabolismus Malignität, Biopsie, Therapie, DD Rezidivnekrose PET-AS AS-Aufnahme DD Tumor, DD Rezidivnekrose, Therapieansprechen MRT = Magnetresonanztomographie; T1,… = Wichtung; FLAIR = Fluid-attenuated inversion recovery; KM = Kontrastmittel; PWI = perfusions- gewichtete MRT; DSC = Dynamic susceptibility contrast; DCE = Dynamic contrast enhanced; DWI = diffusionsgewichtete MRT; DTI = Diffusion tensor imaging; MRS = Magnetresonanzspektroskopie; CSI = Chemical shift imaging; SWI = Susceptibility weighted; fMRI = funktionelles MRT; PET = Positronenemissionstomographie; FDG = Fluorodeoxyglukose; AS = Aminosäure; BHS = Blut-Hirn-Schranke; CBV = Cerebral blood volume; ADC = Apparent diffusion coefficient; FA = fraktionale Anisotropie; DD = Differenzialdiagnose Zellproliferation bzw. Mitoseaktivität und beiden Imaging- PET-MRT wird in diesem Zusammenhang einen weiteren, Modalitäten. wichtigen Entwicklungsschritt darstellen. Eine signifikante Korrelation zwischen FET-Aufnahme und Relevanz für die Praxis NAA-Konzentration bzw. der Cholin/NAA-Ratio, als Aus- druck der Tumorinfiltration bzw. des Neuronenunterganges, Neuentwicklungen in der MRT- und PET-Technik ermög- fanden Stadlbauer et al. [30] (nur) in den Tumorarealen mit lichen die Untersuchung verschiedenster Stoffwechselvor- höchster FET-Aufnahme. gänge in Hirntumoren. Durch einen komplementären Ein- satz können unterschiedlichste Fragestellungen immer Schlussfolgerung und Ausblick gezielter beantwortet werden, eine grundlegende Kenntnis dieser Methoden ist dafür unerlässlich. In der Neuroonkologie sind zukünftige Entwicklungen in der Bildgebung, als Kernstück jeder Patientenbetreuung und (derzeitigen und in Entwicklung befindlichen) Therapie, von unmittelbarer Konsequenz. Von radiologischer Seite ist die Literatur: value of perfusion-sensitive contrast-enhanced MR imaging for differentiating tumor recur- Einführung der Hochfeld- und Ultrahochfeld-MRT mit einer 1. Law M, Yang S, Wang H, Babb JS, Johnson rence from nonneoplastic contrast-enhancing G, Cha S, Knopp EA, Zagzag D. Glioma grading: tissue. AJNR 2000; 21: 901–9. besseren Signal-to-Noise-Ratio und einer höheren Sensitivität sensitivity, specificity, and predictive values 6. Cha S. CNS tumors: monitoring therapeutic für Suszeptibilitätskontraste verknüpft; eine Verbesserung of perfusion MR imaging and proton MR spec- response and outcome prediction. Top Magn troscopic imaging compared with conventional der DTI und der fMRT bzw. der MRS ist zu erwarten. Nukle- MR imaging. AJNR 2003; 24: 1989–98. Reson Imaging 2006; 17: 63–8. armedizinische Entwicklungen laufen unter anderem in Rich- 7. Rees J. Advances in magnetic resonance 2. Hartmann M, Heiland S, Sartor K. Functional imaging of brain tumours. 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Chheang S, Gruber ML, Miller DC, Golfinos 9. Mardor Y, Pfeffer R, Spiegelmann R, Roth JG, Zagzag D, Johnson G. Gliomas: predicting Y, Maier SE, Nissim O, Berger R, Glicksman Kernstück zukünftiger Bildgebung sollte das multimodale time to progression or survival with cerebral A, Baram J, Orenstein A, Cohen JS, Tichler T. blood volume measurements at dynamic sus- Early detection of response to radiation Tumorimaging sein, um komplementär die verschiedensten ceptibility-weighted contrast-enhanced per- therapy in patients with brain malignancies Facetten des Tumormetabolismus zu erfassen, und um die fusion MR imaging. Radiology 2008; 247: using conventional and high b-value diffu- 490–8. sion-weighted magnetic resonance imaging. unterschiedlichen anatomischen und biochemischen Aspekte 5. Sugahara T, Korogi Y, Tomiguchi S, Shigematsu J Clin Oncol 2003; 21: 1094–100. darzustellen (Tab. 1). Dazu sollten auch jetzt schon Bild- Y, Ikushima I, Kira T, Liang L, Ushio Y, Takahashi 10. Price SJ, Burnet NG, Donovan T, Green fusionen der verschiedenen Imaging-Methoden gehören, die M. Posttherapeutic intraaxial brain tumor: the HA, Peña A, Antoun NM, Pickard JD, Carpen- 14 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2009; 10 (2)
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