Leitlinien und Qualitätssicherung: "Ziemlich beste Freunde" - Ina Kopp Jahrestagung des AQUA-Instituts, Göttingen 14.05.2014
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Jahrestagung des AQUA-Instituts, Göttingen 14.05.2014 - Qualität kennt keine Grenzen - Leitlinien und Qualitätssicherung: „Ziemlich beste Freunde“ Ina Kopp AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement c/o Philipps-Universität Marburg
Exkurs: warum die Wahl einer Analogie zu einem Kinofilm? - „Ziemlich beste Freunde“ erzählt von der Freundschaft zwischen dem ehemaligen Pommery-Geschäftsführer, der seit einem Unfall Tetraplegiker ist und seinem Pflegehelfer, der eine Haftstrafe hinter sich hat. - Einer kann letztlich nicht ohne den anderen. - Persönliches Fazit: Die Zusammenführung guter, aber nicht perfekter, verbesserungswilliger, am Ergebnis orientierter Initiativen ist zielführend.
Leitlinien als Grundlage für die Qualitätssicherung? (...kann man ihnen trauen...) Leitlinien ...sind systematisch entwickelte Aussagen, die den gegenwärtigen Erkenntnisstand wiedergeben und den behandelnden Ärzten und ihren Patienten die Entscheidungsfindung für eine angemessene Versorgung in spezifischen klinischen Situationen erleichtern. ...enthalten Empfehlungen zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Sie basieren auf einer systematischen Sichtung der Evidenz und der Abwägung von Nutzen und Schaden alternativer Vorgehensweisen. nach Institute of Medicine 1990; WHO 1998; Europarat 2001; Institute of Medicine 2011 : Clinical Practice Guidelines we can trust http://www.iom.edu/Reports/2011/Clinical-Practice-Guidelines-We-Can-Trust.asp
Besonderheit des Leitliniensystems in Deutschland • Verortung der Verantwortung für die Erstellung von Leitlinien bei den Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften („bottom up“ Ansatz) • Verortung der Verantwortlichkeit für die - Sammlung von Leitlinien (zentrales Register) - Koordination der Aktivitäten der Fachgesellschaften (Abstimmung) - Vervollständigung der Konsensbildung (Diagnostik und Therapie) - bei der AWMF als Dachverband (derzeit 168 Mitgliedsgesellschaften) • Ziele (u.a.): - Sektorübergreifende Sichtweise (Kooperation ambulant/stationär) - Transparenz und Qualitätssicherung (Gesundheitsberichterstattung) - Kooperation von Wissenschaft und Selbstverwaltung http://www.svr-gesundheit.de/Gutachten/Gutacht95/kurzf95.pdf
Voraussetzung: Methodische Qualität von Leitlinien • AWMF REGELWERK www.awmf.org (html, pdf, english version) • METHODENREPORT NVL-PROGRAMM www.versorgungsleitlinien.de • DELBI
Methodische Qualität: Kernkriterien Systematische Suche, Auswahl, Bewertung der Evidenz S2e S3 Strukturierte Konsenfindung durch ein repräsentatives Gremium S2k S3 Transparenz (Methodik, Interessenkonfliktregulierung) S1 S2k S2e S3
Qualitätsmanagement der Leitlinien im AWMF- Register: check 2002 Kriterien: „Checkliste Methodische Qualität„ Version 2/1999 Extraktion: Zufalls-Stichproben S1 (35), S2 (35); alle S3 (17): 01.09.02 Publiziert: DGCH-Mitteilungen 1/2005 http://www.awmf.org/ (Publikationen zu Leitlinien) Cluzeau Int J Quality in Health Care 1999,11(1):21 Vergleiche: Graham CMAJ 2001,165(2):157-63 2009 Kriterien: „DELBI“ Version 1/2008; Kriterien 8, 10, 23 Extraktion: alle S2 (115), alle S3 (85): 24.KW 09 Publiziert: Gerken, Kopp, Lelgemann; EbM- Kongress 2010 http://www.egms.de/static/de/meetings ebm2010/10ebm078.shtml Vergleiche: Alonso-Coello Qual Saf Health Care 2010 19:1-7
Qualitätsmanagement für LL im AWMF-Register Prüfung durch IMWi: - LL-Interaktionen: Vermeidung ungeklärter Widersprüche - Kriterien der Methodischen Qualität, CoI - Aktualität www.awmf.org, „Leitlinien“, Rubrik „AWMF-Regelwerk-LL-Register“
Hilfen für Leitlinienentwickler http://www.awmf.org/leitlinien/awmf-regelwerk/ll-entwicklung.html Hilfen und Werkzeuge, z.B: Manual Systematische Literaturrecherche für die Erstellung von Leitlinien ÄZQ-Manual Qualitätsindikatoren für NVL
Neu: AWMF-Regelwerk Leitlinien als Druckversion Im Buchhandel: Zuckschwerdt-Verlag, ISBN 978-3-86371-0828, 14,90 € Kostenlos für Leitlinien-Beauftragte und -Koordinatoren der AWMF: Senden Sie einen an sich selbst adressierten, als "Büchersendung" gekennzeichneten, mit 1,00 € frankierten Briefumschlag (DIN C4) an: AWMF-IMWi c/o Phlipps-Universität Marburg Karl-von-Frisch-Str. 1 35043 Marburg
Engagement der Fachgesellschaften: Leitlinien im AWMF-Register 2002- 2013 S1 S2 S3 900 800 700 600 500 400 130 300 28 35 77 113 50 200 17 100 121 165 171 109 119 120 172 0 Mai 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014
Vervollständigung der Konsensbildung: Patientenbeteiligung in Leitlinien 39 Leitlinien S3 123 44 Leitlinien S2 159 3 Handlungsempfehlungen S1 449 100 Organisationen der Selbsthilfe/Patienten-/Verbrauchervertretung Beteiligt an 83/282 Leitlinien S2/S3 (29,4%) http://www.awmf.org; Stand: 30.11.2013
Patientenorientierung: andere Werteurteile Beispiel: Blutdruck-Management bei Typ-2-Diabetes NVL Diabetes 2013 ESH/ESC 2013 ADA 2013 • Individualisierung der Management Therapieziele Shared decision making, …requires that goals and • Priorisierung des patient preferences: treatment plan are Behandlungsvorgehens not adressed individualized and take • verständliche Aufklärung patient preferences into über Nutzen und Schaden account in absoluten Zahlen Orientierungsgrößen: Goal / Target: Goals: • systolisch: < 140 mmHg B • SBP: < 140 mmHg A • systolic: < 140 mmHg B • diastolisch: 80 mmHg A • DBP: 80 mmHg A Lower targets may be approp- Wiederanstieg der Komplikationsrate overt proteinuria: SBP
Transparenz: Interessenkonflikte in Leitlinien (Grundgesamtheit: n=142 , publiziert/aktualisiert 01.01.2011-30.11.2013) Angaben zu den Fragen des AWMF-Formulars in online-Publikation nein (keine/vertraulich) 4,9% 10,6% aggregiert (ja/nein) Nennung der Institutionen unklar (Firma x, Organisation y, FG z...) 8,5% nein 83,3% 21,8% selbst fremd 18,3% 51,4% Angaben zur Art der Bewertung der Interessenkonflikte
Transparenz von Interessenkonflikten: Status S1 am 30.11.2013 (Grundgesamtheit: n= 223 , publiziert/aktualisiert 01.01.2011-30.11.2013) keine Angabe 0,9 % 9,9% Angabe aggregiert ja/nein Nennung der Institutionen (Firma x, Organisation y, FG z...) 89,2 %
Erprobung des Umgangs mit Interessenkonflikten Bewertung*: „Risk of Bias“ Individuelle Ebene (Personenbezogen) Ausprägung der • Finanzielle Zuwendungen: Sekundärinteressen - Umstand per se - Absolute Werte (Höhe der Beträge) - Bisher nicht: Relative Werte (Bezug zum Einkommen) • Akademische Interessen: Umstand per se Ausmaß des Konflikts Intensität (Dauer, Tiefe) der Beziehung zu einem Sponsor bisher nicht: zu einer „Schule“ / Akademie Ausmaß der Entscheidungs- • Rolle und Ermessensspielraum der Person im und Ermessensfreiheit LL-Gremium • Rolle protektiver Faktoren (Methodik nach AWMF-Regelwerk) - Zusammensetzung des LL-Gremiums - Strukturierte Konsensfindung - Einsatz externer Methodiker, Moderatoren, Begutachter Gesamteinschätzung Qualitativ oder mit Likert-Skalen zur Einschätzung der Relevanz von IK in Bezug auf LL-Inhalte * nach Thompson und Emanuel, zitiert in: DNEbM. Interessenkonfliktregulierung: Internationale Entwicklungen und offene Fragen. 2011 www.dnebm.de
Erprobung des Umgangs mit Interessenkonflikten Regulierung* Gruppenebene (Bezug auf LL-Gremium) Offenlegung • Dargelegte Interessen und Bewertungsergebnisse • Offene Diskussion der in der Leitliniengruppe Diskussion und • Einschätzung von Ausgewogenheit / Pluralismus Gesamteinschätzung des der Interessen Risk of Bias für die • Gegenüberstellung des Primärinteresses (ggf. Leitliniengruppe insgesamt Unverzichtbarkeit der Expertise Einzelner) Management • Zusammensetzung des LL-Gremiums • Evidenzbewertung durch externer Methodiker Einsatz protektiver Faktoren • Strukturierte Konsensfindung (AWMF-Regelwerk) • Moderation durch externe Methodiker • Externe Begutachtung, öffentliche Konsultation Ausschluss (Prohibition): • Stimmenthaltung im Konsensusprozess • Kompletter Ausschluss von Beratungen zu Regulierung des Einflusses einzelnen Themen Einzelner * nach IOM 2009: DNEbM. Interessenkonfliktregulierung: Internationbale Entwicklungen und offene Fragen. 2011 www.dnebm.de
Ökonomische Erwägungen in LL-Empfehlungen: Ausschöpfung von Effizienzreserven • Reduktion der Antibiotikatherapie bei (i.d.R.) viraler Pharyngitis • Reduktion bildgebender Diagnostik bei unspezifischem Kreuzschmerz ohne Zeichen von „red flags“ • Vermeidung routinemäßiger Verwendung von Hydrokollodiden (HAES) bei Keislaufinstabilität ohne adäquate Indikationsstellung NVL-Ziel: Reduktion von Pharmakotherapie bei milden depressiven Episoden zugunsten von mehr aktiver Begleitung im primärärztlichen Setting und bei Bedarf Psychotherapie (evtl. teurer) www.choosingwisely.org, Leitlinien unter www. awmf.org Pharmakotherapie bei Depression: OECD Health at a Glance 2013
Angaben zu ökonomischen Aspekten in Leitlinien Ökono- gesamt mische Aspekte Ja: 18,8 % Evidenz- und Konsensbasierte 123 72 Leitlinien S3 Nein: Evidenz- oder Konsensbasierte 158 29 81,2 % Leitlinien S2 Handlungs- empfehlungen S1 453 37 Register gesamt 734 138 Suche: „ökonom“ , „kosten“; Treffer: 680; Ausschluss: 542 (Doubletten, nicht mind. eine, über übliche Disclaimer hinausgehende Angabe http://www.awmf.org; Stand: 25.11.2013
Leitlinien und Wissen der Fachgesellschaften: Integration in Gesundheitssystementscheidungen SGB V: -Verankerung der Stellungnahmeberechtigung der wissenschaftlichen Fachgesellschaften (§92 Abs. 7d, §137f Abs. 2) G-BA Verfahrensordnung: - Stellungnahmen zu Nutzenbewertungen, DMP etc. (AWMF, FG) IQWiG: - Stellungnahmen zu Berichtsplänen und Vorberichten Nutzenbewertungen (nicht: AMNOG), Gesundheitsinformationen AQUA-Institut - Stellungnahmen zu Qualitätssicherungsverfahren, Leitlinien-basierte Qualitätsindikatoren Nationales Programm für Leitlinien der Leitlinienprogramm Versorgungs-Leitlinien Wiss. Medizinischen Onkologie Fachgesellschaften
Zwischenfazit ≈20 Jahre nach SVR-Auftrag Sammlung von Leitlinien, Koordination durch AWMF, Vervollständigung der Konsensusbildung über Diagnostik und Therapie und Abstimmung zwischen den einzelnen wissenschaftlichen Gesellschaften: - Interdisziplinärer Diskurs, Patientenbeteiligung - Zusammenführung von Leitlinien verschiedener Herausgeber - Trend zu S3 und Kooperation mit Methodikern für prioritäre Aspekte kontinuierlicher Prozess Sektorübergreifende Sichtweise, Transparenz und Qualitätssicherung, Kooperation von Wissenschaft und Selbstverwaltung: - NVL-Proramm, OL-Programm, Konsens über Methodik - leitlinienbasierte QI: Vernetzung mit AQUA-Institut (§137a), Registern ausbauwürdige Ansätze
Leitlinien und Qualitätssicherung: ( ...warum kann keiner ohne den anderen...) Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 2 2011
Effects of guidelines on quality of care - 2004 Folie geklaut von Jeremy Grimshaw, G-I-N 2012 (www.g-i-n.net)
Messung von Leitlinieneffekten: Notwendige Technologiebewertung Formative Evaluation - Monitoring- Prozess der Leitlinie Implemen- Nutzen tierung Eher punktuell, problemorientiert: Studien der Versorgungsforschung
Messung von Leitlinieneffekten: Notwendige Technologiebewertung Formative Evaluation Summative Evaluation - Monitoring- - Schließende Wertung- Prozess der Leitlinie Implemen- Nutzen tierung Eher punktuell, Studien und nachhaltige problemorientiert: Strukturen- impact-orientiert: Studien der Register, Zertifizierung, Versorgungsforschung ext. QS ( SGB V)
Messbarmachung von Leitlinieneffekten: Übersetzung ausgewählter Empfehlungen / Ziele in Messgrößen Beurteilungskriterium Leitlinienempfehlung Qualitätsindikator (Qualitätsziel) Prozessqualität: Zähler: Die präoperative Markierung und der Sicherstellung korrekter Anteil Pat. mit bildgebende Nachweis Exzision nicht tastbarer Intraoperativem einer adäquaten Läsionen : Präparatröntgen Resektion sollen bei Möglichst viele Eingriffe Nenner: nicht tastbaren mit intraoperativem Veränderungen Präparatröntgen nach alle Pat. mit grundsätzlich erfolgen. präoperativer Draht- Markierung Markierung gesteuert fragwürdigen LoE 3b, EG A durch Mammographie Gewebes Kreienberg, Kopp et al. 2004, 2008: S3-LL Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms der Frau Schulz, Albert 2003, 2008: S3-LL Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
Messung von Leitlinienkonformität Berücksichtigung von Einflussfaktoren Strukturen - organisatorische, personelle, edukative Einflussfaktoren Lernumfeld, Beteiligte, lokaler Konsens Führung Material Setting Dijkstra R. et al. 2006, BMC Health Services Research, 6:53 Margolis CZ, Cretin S 1999 ; Rogers E M. (2003)
Messung von Leitlinienkonformität: Individuelle Entscheidung berücksichtigen Arzt Patient Objektive Erfahrungen Kompetenz Subjektive Erfahrungen Individ. Ent- Erwartungen Intuition scheidungs- Werte (Präferenzen) Ethos und Recht Kostenbewusstsein Situation Bewältigungsstrategien Kultureller Hintergrund Externes Wissen Vorgegebener als Entscheidungshilfe: rechtlicher, Leitlinien ethischer, Evidenzberichte Wissensbanken sozialer und ökonomischer Rahmen
Messbarmachung von Leitlinienkonformität: Übersetzung ausgewählter Empfehlungen / Ziele in Messgrößen mit Referenzbereichen Beurteilungskriterium Qualitätsindikator Leitlinienempfehlung (Qualitätsziel) (Referenzbereich) Zähler: Prozessqualität: Die präoperative Anteil Pat. mit Markierung und der Sicherstellung korrekter Intraoperativem bildgebende Nachweis Exzision nicht tastbarer einer adäquaten Läsionen : Präparatröntgen Resektion sollen bei Möglichst viele Eingriffe Nenner: nicht tastbaren mit intraoperativem Alle Pat. mit Veränderungen Präparatröntgen nach Markierung grundsätzlich erfolgen. präoperativer Draht- fragwürdigen Markierung gesteuert Gewebes LoE 3b, EG A durch Mammographie ( > 95%) Kreienberg, Kopp et al. 2004, 2008: S3-LL Diagnostik und Therapie des Mammakarzinoms der Frau Schulz, Albert 2003, 2008: S3-LL Brustkrebs-Früherkennung in Deutschland
Qualitätssicherung nach SGB V: Beispiel Bundesweite Erfassung Brustkrebs Qualitätsindikator aus S3-Leitlinien: „Radiologische Kontrolle der korrekten Exzision präoperativ nicht tastbarer, mit Draht markierter Läsionen der Mamma“ 120 100 91,2% 94,2% 95,6% 83,9% Referenz- 80 65,0% bereich: 57,4% >95% 60 36,0% 40 20 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Quellen: Anne Reiter; Qualitätsreport 2006, 2009
Qualitätssicherung nach SGB V: Beispiel Ambulant erworbene Pneumonie Quellen: Qualitätsreports 2005- 20011
Evidenzgrundlage leitlinienbasierter QI Although measures based on guidelines that are supported by multiple, consistent randomized trials (i.e., what is often referred to as Level I evidence) is ideal, limiting measures to this evidence base would result in very few performance measures.... There are many processes of care that are unlikely to be tested in clinical trials and yet may still be important and useful as a basis for performance measures….
Validierung von klinischen Messgrößen/Qualitätsindikatoren RAND/UCLA QUALIFY Validität - Evidenz/professioneller Konsens - gesundheitlicher Nutzen für Patienten - Ärzte mit besserem Ergebnis sind auch besser - Beeinflussbarkeit durch den Adressaten Machbarkeit - Informationen in einer typischen Krankenakte - Krankenaktendaten reliabel und unverzerrt - Fehlen der Daten zum QI ist selber ein Zeichen für schlechte Qualität.
Ausblick: Core Reporting Standards for Guideline Based Performance Measures 1. Guideline selection 2. Selection of guideline recommendations 3. Selection process of performance measures from recommendations 4. Core attributes of performance measures 5. Specification of performance measures 6. Intended use of performance measures 7. Practice test of performance measures 8. Review and reevaluation of performance measures. 9. Composition of the panel deciding on guideline-based p m Basierend im Wesentlichen auf: -Kötter et al. Methods for the guideline-based development of quality indicators -a systematic review. Implement Sci. 2012 -Delphiverfahren der Working Group - hier Ergebnis der 2. Runde (30 Mitglieder aus 10 Ländern, chair: M. Nothacker)
Strukturen für die (potentielle) Analyse von Umsetzung und Effekten von Leitlinien - Versorgungsanalysen des IQWiG (n=1) - Gesundheitsberichterstattung des Bundes und der Länder - Erhebungen des Statistischen Bundesamts - Register (Krebsregister und andere) - Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (KBV) - Routinedaten von Krankenkassen und/oder KVen - Qualitätsberichte der Krankenhäuser - Evaluationsberichte von Disease Management-Programmen - Versorgungsforschung (Förderprogramme, Einzelstudien) - Internationale Datenbanken (z.B. OECD)
Qualität = Vielfalt und Vernetzung von Aktivitäten Evidenzsynthese Generierung von Evidenz EbM / HTA Studiengruppen Externe Vergleichende Wissenstransfer Qualitätssicherung Leitlinien der Fachgesellschaften Register z.B. Onkologie DMP Umsetzung: Freiwillige Qualitätsinitiativen Qualitätszirkel Peer review Verfahren Zertifizierungen …….
Ein fortbestehendes Handicap: fehlende akademische Anerkennung http://www.awmf.org/die-awmf/awmf-stellungnahmen.html
Fazit Eine Entwicklung von Leitlinien ohne Qualitätsziele / Qualitätsindikatoren widerspricht der Leitliniendefinition Eine Entwicklung von Qualitätsindikatoren ohne Leitlinien lässt die Adressaten im Stich: bei der Erarbeitung von Lösungsstrategien für erkannte Qualitätsprobleme sind sie sich selbst überlassen Kein Goldstandard, aber zunehmender internationaler Konsens über die Methodik zur Entwicklung leitlinienbasierter QS- Instrumente – Grundlage: starke Empfehlungen Auch QI bedürfen regelmäßiger Wartung! Oft ist weniger mehr!
http://www.gin2014.com.au/
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