Lost Generation meets Smartphone-Generation
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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Versöhnung über den Gräbern Arbeit für den Frieden Berlin, 14. November 2014 „Lost Generation meets Smartphone-Generation“ Ein multimediales Bildungsangebot des Volksbundes Der Begriff „Lost Generation“ umschreibt die verlorene junge Generation, die sich Mitte 1914 einem Krieg auslieferte, ohne zu wissen, dass sie sich schon bald in einer weltweiten Kata- strophe ungeahnten Ausmaßes befinden würde. Die „Lost Generation“ steht im Mittelpunkt der App, die 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkrieges vor allem die heutige junge Generation ansprechen soll, frei nach dem Motto: „Lost Generation meets Smartphone-Generation“. Startscreen der App (Android-Version) Werner-Hilpert-Straße 2 • 34112 Kassel • Tel.: 0561 – 7009 – 265 • Fax: 0561 – 7009 – 285 E-Mail: presse@volksbund.de • Internet: www.volksbund.de Spendenkonto 3 222 999 Commerzbank Kassel BLZ 520 400 21 IBAN DE23 5204 0021 0322 2999 00 BIC COBADEFF520
2 Die App soll junge Menschen für das Thema Erster Weltkrieg sensibilisieren und ihnen Schick- sale von jungen Menschen nahebringen, die den Ersten Weltkrieg real erlebt und durchlitten haben. Wie in einem Zeitsprung können die Ängste, Hoffnungen und Schicksale dieser jungen Menschen vor einhundert Jahren erlebt werden. Etwa 120 Minuten Videomaterial sowie rund 700 Einzelbilder mit begleitenden Texten werden dazu angeboten. Zielsetzung Die Informationen über den Ersten Weltkrieg sollen für junge und junggebliebene Menschen mittels eines modernen Mediums – interessant und zeitgemäß aufbereitet – präsentiert wer- den. Besonders junge Menschen hegen eine sehr hohe Affinität zu Smartphones und Tablet- Computern, die zu ständigen Begleitern vieler junger und junggebliebener Menschen gewor- den sind. Gleichzeitig sollen die Informationen ohne großen logistischen und personellen Auf- wand möglichst vielen interessierten Menschen zugänglich angeboten werden können Herausgeber / Auftraggeber Die App wurde im Auftrag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. produ- ziert, der anerkannter Träger der politischen Erwachsenenbildung und der freien Jugendhilfe ist. Seitens des Volksbundes wurde das Projekt konzeptionell und redaktionell von Herrn Dworak betreut. Kooperationspartner Das Projekt konnte dank der freundlichen Unterstützung des Bundesarchivs, das auch Ko- operationspartner des Projektes ist, und des Deutschen Historischen Museums realisiert werden. Darüber hinaus haben eine beeindruckende Vielzahl von Wissenschaftlern, Museen, Vereinen und Archiven aus dem In- und Ausland das Projekt mit Ratschlägen sowie Bild- und Quellen- materialien unterstützt. Alle Unterstützer sind im Impressum der App aufgeführt. Die Avatare Die Avatare sind die Hauptdarsteller der App. Sie erscheinen zunächst virtuell, sind aber real. Sie haben zur Zeit des Ersten Weltkrieges tatsächlich gelebt. Ihre Geschichte ist nicht erfun- den, sondern wurde anhand von Originaldokumenten wie Feldpostbriefen und Fotos rekon- struiert. Zur Auswahl stehen fünf verschiedene Avatare bzw. junge Menschen aus unterschiedlichen Milieus. Sie erzählen ihre Lebensgeschichte anhand von Bildern und Originaldokumenten, professionelle Sprecher leihen ihnen ihre Stimme. Die dahinter stehenden historischen Figu- ren sind zur Zeit des Ersten Weltkrieges selbst noch Jugendliche. Der Nutzer der App lernt diese Jugendlichen kennen und erfährt, wie ihre Lebenswelt aussah, was sie in der damaligen Zeit erlebten und was der Krieg für ihr Leben bedeutete.
3 Übersicht aller Avatare Als 13-jähriger Gymnasialschüler schließt sich Ernst Sachse der Jugend- Ernst Sachse gruppe „Hildesheimer Wandervögel“ an, die ihre Freizeit ohne Eltern und Erwachsene verbringen, was ihn maßgeblich prägt. Im Alter von 17 Jahren schließt er die Schule ab und tritt auf einem großen Landwirtschaftsgut in der Lüneburger Heide den „Vaterländischen Hilfsdienst“ an. Dort lernt er seine große Liebe Dorle kennen. Im Februar 1918 wird er zur Feldartillerie in Hannover eingezogen und bekommt im September den Marschbefehl an die Front ... Hermann Der 16-jährige Schüler eines Internates aus Stolberg bei Aachen ist ein Böddinghaus sehr ambitionierter und fleißiger Schüler, der auf sein Abitur hin arbeitet. Nach dem Attentat von Sarajewo überstürzen sich die Ereignisse, und Hermann und seine Mitschüler fiebern dem Krieg entgegen. Als der Krieg ausbricht, möchte Hermann unbedingt Soldat werden. Er kann seine El- tern überzeugen und darf sich freiwillig melden. Im Sommer 1914 wird er in ein Ersatzbataillon bei Koblenz aufgenommen und zieht im Januar 1915 nach Frankreich an die Front … Ezechiel Hasgall kommt ursprünglich aus Gailingen am Bodensee, eine Ezechiel Hasgall Gemeinde, die fast so viele jüdische wie christliche Einwohner hat. Erst auf dem Gymnasium lernt er erstmals die Ablehnung und den Hass einiger deutscher Mitschüler gegenüber den Juden kennen. Bei Kriegsbeginn stu- diert er in Berlin und besucht das dortige Rabbinerseminar. Er wird im März 1915 zur Infanterie eingezogen und kommt an die Westfront. Wie viele jüdische Soldaten kämpft er im Ersten Weltkrieg in der deutschen Armee ... Der aus einer sehr gläubigen Familie stammende 13-jährige Wilhelm Fries Wilhelm Fries geht auf die Volksschule. Sein Vater und seine Brüder arbeiten in der In- dustrie, als der Krieg ausbricht. Wilhelm und seine Mitschüler fiebern auf- geregt und begeistert dem Krieg entgegen. Seine drei Brüder werden zum Kriegsdienst eingezogen und fallen. Er selbst wird an der Heimatfront ein- gesetzt und produziert in einem Metallbetrieb, in dem er seine Ausbildung macht, Artilleriegranaten für den Kriegseinsatz. Mit dem Tod seiner drei Brüder verändert sich seine bis dahin positive Einstellung zum Krieg … Drei Jahre vor Kriegsbeginn legt die junge Marie Stier ihr „Versprechen“ Marie Stier als Diakonisse des evangelischen Diakoniewerks ab und arbeitet in Kran- kenhäusern, Heimen und Kirchengemeinden rund um Schwäbisch Hall. Nach Kriegsbeginn kommt sie unter der Leitung des Roten Kreuzes als Krankenschwester in ein Lazarett nach Ludwigsburg. Im Januar 1915 wird sie an der Ostfront eingesetzt. Ihr Glaube an Gott hilft ihr, die schrecklichen Erlebnisse und die schwere Arbeit in den Lazaretten, in denen sie einge- setzt wird, zu verkraften ...
4 Aufbau und Inhalte der App Lost Generation Die App gliedert sich in verschiedene Ebenen, in denen multimediale Informationen angeboten werden, die sich gegenseitig ergänzen. In der AVATAR-Ebene präsentieren die 5 Avatare ihre STORY bzw. Lebensgeschichte mittels kurzer Episodenvideos mit einer Länge von jeweils rund 3 Minuten. Für jeden Avatar werden jeweils 5 dieser Videoclips angeboten, die wiederum in einer DOKU-Ebene vertieft werden. Hier können die Originaldokumente und Fotos aus der Story in unbearbeiteter Form angese- hen und dazu begleitende Texte mit weiteren Hintergründen nachgelesen werden. Avatar-Ebene Doku-Ebene Diese Informationen werden wiederum durch weitere Videoclips und Hintergrundinformationen ergänzt, die über ein jederzeit aufrufbares MENÜ abrufbar sind. Hier finden sich INFOCLIPS, die anhand aus- gesuchter historischer Filmmaterialien interes- santes Basis-Wissen zu den fünf Kernthemen des Krieges bieten (Jugend, Kriegsbeginn, Front, Heimatfront und Kriegsende), mit denen alle Avatare in gleicher Weise verbunden sind. Diese Kernthemen bieten zugleich als „roter Fa- den“ didaktische Anknüpfungspunkte für den Einsatz der App im Unterricht oder Seminaren. Menü: Infoclips In der FACTS-Ebene des MENÜS befinden sich weitere bezugnehmende Themen-Informati- onen und bieten ein erstes Basiswissen zum Ersten Weltkrieg aus deutscher Sicht (zu Themen wie z. B. Mythos Langemarck, Kriegsverbrechen, Propaganda, Arbeiterjugendbewegung, Rüstungsindustrie, Dolchstoßlegende etc.). Auch hier findet man viele Möglichkeiten zur per- sönlichen Anknüpfung bzw. Interessensschwerpunktbildung. Ebenfalls im MENÜ abrufbar ist eine ZEIT- LEISTE, die wie ein Zeitstrahl die chronologi- sche Abfolge der wichtigsten Kriegsereignisse erfasst. Wichtige Eckdaten können hier recher- chiert und mit einer in der App integrierten LANDKARTE verglichen werden. Über „Mehr- Dazu“-Buttons erfolgen Verknüpfungen zu Info- clips oder Facts. Menü: Zeitleiste
5 Auf der LANDKARTE bieten sich die Möglich- keit des Überblickes der wichtigsten Ereignisse des Ersten Weltkrieges und ein geographischer Abgleich. Sie dient als Pendant zur Zeitleiste. Mit einem Klick auf die Pins wird eine Kurzinfor- mation zum Ereignis dargeboten. Menü: Landkarte Einsatzmöglichkeiten für die App Auf Basis des Blended-Learning-Prinzips verbindet die App die Flexibilität der Präsenzlehre mit der Effektivität von elektronischen Lernformen. Somit ermöglicht die App sowohl das Ler- nen anhand mobiler Endgeräte, Smartphones und Tablets als auch gruppenspezifisches Ler- nen im Klassenverband oder im Rahmen von friedenspädagogischen Seminarangeboten. Mit der „Lost Generation“-App des Volksbundes besteht ein interessanter Ansatz für Schulen: Lernen geschieht im Wechsel von selbstständigen App- und Online-Aktivitäten im normalen Schulunterricht. Fragen können sowohl in selbständigen Phasen während des normalen Un- terrichts oder in Form von Hausaufgaben bearbeitet werden. Diese können sowohl einzeln vom Schüler/in oder in Kleingruppen bearbeitet werden. In der Schule lassen sich viele Gele- genheiten finden, in denen die App genutzt werden kann, beispielsweise zur Unterstützung didaktischer Unterrichts-Arrangements: • Selbständiges Erarbeiten in Einzel-und Gruppenarbeit von Unterrichtsinhalten mit den auf der Web-Seite befindlichen Arbeitsblättern und Projektanregungen • Gestalten und Publizieren von Ergebnisdokumenten, aus deren Summe gemeinsame Wissensressourcen oder individuelle Portfolios entstehen. Pädagogisches und didaktisches Begleitmaterial Auf der Internetseite www.lost-generation.eu bietet der Volksbund eine Beschreibung der App und deren Funktion, ergänzende Informationen sowie Materialen und Anregungen für deren Einsatz im Unterricht und friedenspädagogischen Seminaren. Bereitstellung der App und Verlinkung zu anderen Medien Die App kann für die unterschiedlichen Betriebssysteme (iOS und Android) direkt von den jeweiligen Downloadportalen auf die mobilen Kommunikationsgeräte (Smartphones und Tab- let-PC) installiert werden. iOS: https://itunes.apple.com/us/app/lost-generation/id935320886?l=de&ls=1&mt=8 Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.volksbund.lostgeneration&hl=de Die App und deren Nutzung sind kostenlos. Aufgrund der Datenmenge sollte die App nur über eine gute WLAN-Verbindung installiert und eine entsprechende Ladedauer von 20 bis zu 40 Minuten eingeplant werden! Über die App besteht die Möglichkeit des direkten Zugriffs auf Facebook, Youtube und das Internetangebot des Volksbundes (www.lost-generation.eu). Über Facebook können sich die Nutzer gegenseitig ihre Erfahrungen mitteilen, Arbeitsergebnisse vorstellen oder die App be-
6 werten. Bei Youtube können selbst produzierte Videos oder Avatare anderen Nutzern vorge- stellt werden. Registrierungen sind nicht notwendig, die Schülerinnen und Schüler brauchen keine eigene E-Mail Adresse, Facebook ist freiwillig. Alle Funktionen können in Einzelarbeit genutzt werden, gemeinsames Arbeiten ist auf allen Ebenen möglich. Produktionsfirma Firma audiobits – digitale Klangwelten Ute Schneider-Ludwig & Markus Ludwig GbR Auf der Weismark 35 54294 Trier Ute Schneider-Ludwig ist ausgebildete Diplom-Pädagogin. Markus Ludwig ist Journalist, Moderator und Redakteur, der viele Jahre in verschiedenen privaten Radiostationen gearbeitet hat. Für ihre Projekte greifen sie auf einen Pool von professionellen Sprechern und Spreche- rinnen sowie freie Mitarbeiter zurück, zu denen neben Komponisten, Texter, Grafik- und Web- designer auch Historiker gehören. Die Firma audiobits hat bereits für den Volksbund einen AudioGuide für den Waldfriedhof Halbe produziert. Wissenschaftliche Recherchen und Begleitung Stefan Nies, freiberuflicher Historiker Büro für Geschichte Huckarder Str. 8 - 12 44147 Dortmund Tel. 0231 952 965 81 post@stefan-nies.de weitere Infos unter: www.stefan-nies.de Dieter Pfau, freiberuflicher Historiker Historische Dienstleistungen und Publikationen - Geschichte kompakt - Mauerstraße 5 57072 Siegen Tel. 0271 3356958 dpfau@t-online.de weitere Infos unter: www.zeitspuren-siwi.de Stefan Nies hat federführend die wissenschaftlichen Recherchen und Verhandlungen wegen der Bildnutzungsrechte geführt. Dieter Pfau hat dabei unterstützt und drei der insgesamt 5 Avatare (darunter Ezchiell Hasgall und Wilhelm Fries) recherchiert und aufgearbeitet.
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