Maerz Musik Festival für Zeitfragen - Berliner Festspiele
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ansicht der Umschaltzentrale im Haus der Berliner Festspiele vor dem Umbau 2010 © Berliner Festspiele, Foto: Kordula Rüter 26.3. Fr / Fri 19:00 SCHULE MACHEN: QUERKLANG Experimentelles Komponieren in der Schule Die Festivalausgabe 2021 Seit über 15 Jahren bringt das Projekt QuerKlang im Rahmen von MaerzMusik findet digital statt. Kollektiv-Kompositionen von Schüler*innen aus Berlin zur Uraufführung. Begleitet von Teams, bestehend aus Pädagog*innen, Komponist*innen und Sehen Sie diesen Film Studierenden, erforschen sie Klänge, setzen diese in Beziehung zueinander im Festivalstream oder und machen ihre Entdeckungen für andere hörbar. Die Welt der Schule, die ab 27. März 2021 auf der universitären Ausbildung und die der Musiker*innen und Komponist*innen MaerzMusik on Demand. werden dabei in einen spannungsreichen Zusammenhang gebracht. Programm Uraufführungen von Gruppen-Kompositionen durch Schüler*innen von Carl-Kraemer-Grundschule (Wedding) Goethe Gymnasium (Wilmersdorf) Musikgymnasium C.P.E.Bach (Mitte) Schule am Schloss (Charlottenburg) Immanuel-Kant-Gymnasium (Lichtenberg) Robert Blum Gymnasium (Schöneberg) begleitet durch ihre Musiklehrer*innen sowie Robin Hayward, Mijin Oh, Irene Galindo Quero, Anna Clementi, Sascha Dragićević, Mathias Hinke, Kerstin Wiehe und Studierende der Universität der Künste Berlin. Projektteam Lara Bäucker / Katja Brunsmann / Mathias Hinke / Stefan Roszak / Henning Wehmeyer / Kerstin Wiehe Gesamtvideo Lia Hovhannisyan Technische Koordination Christoph Engelke Mastering www.querklang.eu www.facebook.com/experimentelleskomponieren QuerKlang ist ein Projekt von KULTURKONTAKTE e. V. / k&k kultkom in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin / klangzeitort und Berliner Festspiele / MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Finanziert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 1
PROGRAMMNOTIZ QuerKlang ist „ganz einfach: Man kann mit allem, ja wirklich mit ALLEM Musik machen. Man braucht einfach nur Ideen. Ideen und Fantasie. Und mit Fantasie entstehen Geschichten, die man nicht einmal träumt. Es entstehen Welten. Welten, die ihre eigenen Geschichten erzählen. Geschichten, die durch die Musik, durch die Klänge lebendig werden. Und so was schafft man nicht einfach so. So etwas muss man können. Und dieses Können wurde uns sehr gut durch QuerKlang vermittelt.“ so Isabell – eine Schülerin zu dem durchlaufenen experimentellen kollektiven Kompositionsprozess. In diesem Jahr war das kollektive experimentelle Komponieren bei QuerKlang für die beteiligten Schüler*innen und auch begleitenden Teams – zusammen gesetzt aus Komponist*in, Lehrer*in und Studierenden – nicht ganz so einfach. Bereits im November, kurz nachdem die Kompositionsphasen in den 6 betei ligten Schulklassen begonnen haben, sind alle Schüler*innen ins Homeschooling geschickt worden und damit auch ein kollektiver Kompositionsprozess, der von Begegnung, Diskurs, Reflexion und gemeinsamen künstlerischen Erlebnisse gespeist wird, in die Wohnungen der Schüler*innen – ergänzt durch wöchent liche online-Begegnungen – verschoben worden. Es gab viele gemeinsame Herausforderungen zu meistern und es zeigt sich in den hier im Streaming zusammengefassten Ergebnissen, dass die Schüler*innen den Kompositionsprozess auf unterschiedliche Weise genutzt haben, um ihre Situationen zu verarbeiten und sich über die entstandenen Kompositionen wieder verbunden fühlen zu können. Wie wichtig und bedeutend das für die Schüler*innen war, zeigte sich uns in den wöchentlichen Meetings in den genutzten Konferenzplattformen, in denen die Schüler*innen immer alle anwesend waren und ihre Erfolge und Ergebnisse, aber auch Sorgen und technischen Schwierigkeiten, zum Ausdruck bringen konnten und dies auch rege genutzt haben. Dennoch ist ein analoger Kompositionsprozess im Kollektiv etwas anderes, kann wilder und diverser sein, es kann mehr probiert werden, Reibung entstehen und gemeinsam aufgelöst werden. Die gemeinsame Aufführung am Ende mit technischen Proben auf der Bühne oder in den Foyers der großen Häuser, die Teile der beteiligten Schüler*innen noch nie vorher betreten haben, im Rahmen eines so wichtigen Festivals für aktuelle Musik, schweißt die Gruppen oftmals sehr zusammen und das Glücksgefühl darüber, etwas Wichtiges geschaffen und präsentiert zu haben, bleibt vielen als wichtiger Impuls für weiteres musikalisches und kreatives Schaffen erhalten. Wir hoffen, dass unsere jungen Komponist*innen dies zumindest ansatzweise auch in diesem Jahr erleben und freuen uns wie immer schon auf die gemein samen Reflexionen. Beteiligen Sie sich gerne auch daran nach dem Ansehen unserer Ergebnisse. Wir freuen uns immer über konstruktive Anregungen! Kerstin Wiehe für das gesamte Projektteam und alle Beteiligten 3
HaLluzInAtIonEn Eine Komposition der Schüler*innen des Zusatzkurs Musik der 11. Klasse des Immanuel-Kant-Gymnasium Berlin-Lichtenberg: Sarah Buchholz, Leon Freier, Louise Fink, Hang Minh Hoang, Nick-Laurin, Anton Mrosko, Claudia Ngo, Mandy Nguyen, Johanna M. Oberländer, Charlotte Otterbein, Tim Pechardscheck, Minh Nguyen Quang, Lilly Rohde, Jule Stolzenburg, Phuong Trinh Trinh, Erik Türülümow, Maxim Weise Begleitet durch: Sascha Dragicevic, Sybille Minnich-Schmidt (NACHHALL) Mit 18 kleinen Klang-Sniplets (ca. 30 sec. Länge), die im „Homeschooling“ mit Materialien rund um den Schreibtisch entstanden sind, wurde experimentiert. Dabei stand das Hören im Mittelpunkt. Anschließend kamen das Vergleichen und letztendlich das Ausprobieren verschiedener Sound Verände- rungen hinzu. Gruppen wurden gebildet, die über Klangmöglichkeiten diskutiert haben. Am Ende ist eine musikalische Collage entstanden, die vielleicht Halluzinationen gleicht. Eine relativ lockere Bilder- sammlung soll diese ergänzen. 4
A BEAT AGAINST CORONA Eine Komposition der Schüler*innen der der Klasse 8e der Schule am Schloss: Ali Anani, Amir Arfo, Çağda Anka, Saliha Bilbay, Adem Ben Majdouba, Domenic Cabrera, Denis Djuric, Stephanie Fels, Amina Görlt, Tim Heuer, Johan Honorio de Olivera Bialluch, Tim Imer, Monaliza Jazaj, Dilara Kilic, Eslem Kurt, Heiko Le, Ghadeer Nakkash, Helena Pietschmann, Mohammad Rada, Julian Schmidt, Kristina Trucic, Dominik Trunkwalter, Emir Türkdal, Leon Vietz, Sahira Pinar Yilmaz Begleitet durch: Inka Gbur, Janet Gräfer, Robin Hayward, Carolin Schnitzer Unser Abschlussstück der Projektphase QUERKLANG trägt den Titel „A Beat Against Corona“, denn unsere Beats sind weiter entstanden und haben die tägliche Langeweile hin und wieder durchbrochen. In dem entstandenen Stück präsentieren wir die Dinge, die uns aktuell beschäftigen und die unseren Alltag in den letzten Wochen und Monaten ausgemacht haben. Dafür haben wir Geräusche, Beats, Texte und Klänge benutzt. 5
STILLE Eine Komposition der Schüler*innen der Klasse 8a des Robert Blum Gymnasiums: Sayen Eberhardt, Elvis Nuno Gierke, Leia Haarhuis, Khadija Harb, Nando Herzberg, Lucia Viktoria Hetzel, Sadil Issat, Lina Jahn, Ela Karatas, Aya Kheder, Lilli Talitha Krischel, Yannick Link, Schania Mahdi, Lieselotte Nordmann, Tyler Marie Özütok, Livia Sofia Palupski, Zoe-Amina Papadimitriou, Olivia Plaza Lindauer, Antonia Luise Polinna, Annelie Salomon, Kiara Scheicht, Gustav Anton Siegrist, Selma Steiner, Spirou Theodoridis, Davin Tohan, Tilda Meta Frieda Tränkle, Nahuel Ludwig Wetzstein, Makbule Yasar, Maya Zaher, Vika Merle von Schrenk, Luise Wandji Begleitet durch: Mathias Hinke, Inke Kühl, Dorothea Ruthemeier, Henning Wehmeyer, Kerstin Wiehe (Schools of Tomorrow) Liebe*r Künstler*in, wir begrüßen euch herzlich zu unserem Stück „Stille“. Am Anfang haben wir verschiedene Ideen für die Beschreibung unserer Kompositionen gefunden. Um alles zusammenzufassen haben wir uns auf „Stille“ geeinigt, um die Vielfalt unserer Ergebnisse zu beschreiben. Und durch Corona waren wir gezwungen zuhause zu bleiben. Die Stille, die Corona ausgelöst hat, trifft man überall um uns herum. Und es ist auch ironisch gemeint – wir sind gleichzeitig laut und leise und wollen alle gehört werden. 6
QUERKLÄNGE Eine Komposition der Schüler*innen der Klasse 6a der Carl-Kraemer-Grundschule: Firat Arslan, Olcayto Bakirci, Mohammad El-Saadi, Rami Ali Ghamlouch, Maha Hassan, Tammo Hüsken, Can Izbudak, Lamis Jomaa, Yahya Kashem, Yaqin Miaari, Bartu Mutlu, Elif Parlak, Lorentso Rusev, Tobias Rzepucha Begleitet durch: Susann Köppl, Jennie Lee, Mijin Oh, Linda Romanova Ob Plastikflasche, Rassel, Stift oder Papier – mit allen möglichen nur die Spielanweisungen der Dirigenten und spielen dazu ihre Alltagsgegenständen können wir interessante Klänge erzeugen. Klänge. Zum Schluss wurde alles zusammengefügt. Besonders Wie klingt etwas, wenn man darauf klopft oder etwas gegen spannend ist dabei die Symbiose von der individuellen Klang einander reibt, fallenlässt, schlägt, zupft oder es anfängt zu vorstellung und Interpretation (sowohl seitens der Dirigenten knistern? Die Klasse 6a der Carl-Kraemer-Grundschule aus als auch die der Musiker/innen) sowie der Umsetzung und Berlin-Wedding hatte Lust, dies näher zu erkunden. Die Gestaltung der Klänge. Schüler*innen haben sich auch vorgestellt, wie Bilder oder Fotos klingen würden, wenn man sie mit Gegenständen oder selbst All die Dinge oder Gegenstände, die uns im Alltag, z.B. in der gebastelten Instrumenten vertont. „Wir haben dirigiert, haben Schule, Zuhause, unterwegs in Bus und Bahn begegnen oder uns eigene Instrumente gemacht und zu Bildern Geräusche, sich um uns herum bewegen, können klingen. Sie können Klänge gemacht. Die Musik klang für mich am Anfang komisch, unsere Fantasie anregen und unsere Kreativität erwecken. aber später war es sehr gut!“, berichtet ein Schüler. Fröhliche Musik, mitreißende Rhythmen oder traurige Klänge Am Ende entstand ein kurzer Film mit live eingespielten Klang- gehören genauso zu unserem alltäglichen Leben wie schrille aufnahmen. Hier werden die Bilder gezeigt, die sich die Kinder Töne, Lärm von draußen oder die Stille. Wir alle erleben mal zum Vertonen ausgesucht haben sowie die zwei Dirigenten, Harmonie und Ordnung im Leben, mal Disharmonie und Chaos. die die Abfolge der Bilder dirigieren. Die kompositorische Idee Das sind die Geräusche des Lebens. Klänge, die uns bewegen. dahinter: Die zwei Dirigenten blicken bei ihrer Videoaufnahme Stelle auch du dir doch einmal die Welt in Klängen vor! nur auf die wechselnden Bilder, die Musiker*innen sehen aber Wie klingt deine Welt? 7
KLANGWELTEN Eine Komposition der Schüler*innen der 5. Klasse des Goethe-Gymnasiums-Wilmersdorf: Max Andre, Damiana De Masi, Maira Dietrich, Mattes Ehlert, Wanja Friedrich, Stella Fusati, Elsa Geske, Jakob Giering-Jänsch, Alfons Glaeser, Lydia Harsch, Felix Hodes, Amina Jedbabaei, Jonathan Kautz, Jaron Klemmer, Ecrin Kocatürk, Ellen Kolb, Ella Kurths, Robert Martinovic, Oleksandr Martynovskyi, Benjamin Missal, Marie Röper, Ronja Rufert, Mitja Schröder, Malin Schulz, Elena Schütze, Kai Thürmann, Dante Vakhnenko, Henri Weiß, Mathilda Winkelblech, Rosalie Wrasse, Roman Zoi, David Zvjagin Begleitet durch: Kateryna Garanich, Irene G. Quero, Inga Sander, Elmar Schmitz Ein Stück der Umgebung ist ein Stück für uns alle. Zunächst haben wir Miniaturen komponiert, die zusammengestellt worden sind. Daraus sind neue Miniaturen entstanden. Wir haben dann vier Gruppen gebildet, die jeweils einen Schwerpunkt hatten: Stille, Klangfinder, Comic und digitale Klänge. In diesen Gruppen haben wir gelernt wie man Klänge kombiniert. Daraus sind neue Miniaturen entstanden, die wir zum Schluss zu unserer Komposition zusammen- gesetzt haben.Wir haben ein Stück komponiert, bei dem man einmal darüber nachdenkt, was Musik sein soll. In diesem Werk finden sich auch Orte der Stille. Was Musik ist, kann man in dieser Komposition hören. 8
DIE LAUTE STILLE Eine Komposition der Schüler*innen der 5. Klasse des Musikgymnasium C. P. E. Bach: Leandro Bringenberg, Margaret Caltabiano, Katharina Elisabet Dondalska, Kolja Ernst, Tabea Keil, Kira Elisabeth Koch, Kaspar Körner, Feodora Krawatzek, Yike Ou, Katharina Sattarov, Roman Spirin, Lennard Noah Voigt Begleitet durch: Anna Clementi, David Kuen, Anastasia Tschernikova, Henning Wehmeyer, Sabine Zimmer ... der Klang des Bodens, Farbe, Papier, ein Kissen für Ottos Mops, ein CD-Player, Kuscheltier, meine Geige, Musik, Wassergeräusche, ein Cello, ein Stift, ein Affe, Tisch und Kühlschrank, Schneebesen, Gummibänder, Spaß ... Die laute Stille! 9
Biografien Lara Bäucker, geboren 2000 in Berlin, ist als Tutorin für das Inka Gbur ist seit 2018 an der Schule am Schloss als Musik- Projekt Quer Klang tätig. Sie ist Komponistin und Multi- und Englischlehrerin tätig. Zuvor studierte sie an der UdK und Instrumentalistin. 2019 begann sie ihr Studium Musik auf der FU in Berlin, sowie an der McGill University in Kanada. Lehramt an der Universität der Künste Berlin. Aus Begeiste- Schon während ihrer Schulzeit wurde ihr Interesse an rung für experimentelle Musik und neues Musiktheater experimenteller Musik geweckt. Das pädagogische Konzept besucht sie seither zahlreiche außercurriculare Kurse. Sie des Quer Klangprojekts begeistert sie bereits seit sie 2011 als ist Mitglied des Jungen Konsortium Berlin und tritt bei Studentin einen Durchgang begleitete. Sie freut sich sehr, Konzerten als Querflötistin auf und unterrichtet Klavier und dass sie in diesem Jahr mit ihrer Klasse teilnehmen kann. musikalische Früherziehung. Janet Gräfer, 1992 in Düsseldorf geboren, ist Master Katja Brunsmann arbeitet nach über 20 Jahren im Berliner studentin für Lehramt Musik an der Universität der Künste Schuldienst – mit parallelen Lehraufträgen in Musik Berlin. Ihren Bachelor in Musikerziehung mit dem pädagogik an der UdK Berlin - seit September 2020 als Schwerpunkt Pop-Gesang absolvierte sie am Institut für abgeordnete Lehrkraft an der UdK Berlin. Als Musiklehrerin Musik der Hochschule Osnabrück, wo sie zu gleichen Teilen hat sie mit Schüler*innen an mehreren Quer Klang- und als künstlerische Sängerin und Berufsmusikerin sowie als anderen Kompositionsprojekten teilgenommen. Als musik Gesangspädagogin ausgebildet wurde. Janet Gräfer ist pädagogische Dozentin an der UdK Berlin arbeitet sie in den Hochzeitssängerin und Frontfrau verschiedener Eventbands, Lehramtsstudiengängen Musik und gehört zum Erfahrungs- die national und international tätig sind. Pädagogisch arbeitet steam von Quer Klang. sie als Vocalcoach und realisierte eigenverantwortlich Gesangsprojekte an Schulen, welche sie speziell für Kinder Die italienisch-schwedische Sängerin Anna Clementi wuchs mit Sprachstörungen konzipierte. Die positiven Einflüsse in Rom auf, wo sie zunächst Querflöte studierte. Nach ihrem des Singens auf die psychische und physische Gesundheit Abschluss schloss sie eine Schauspielausbildung ab, dann und das übergeordnete Credo „Jeder kann singen“ nehmen zog sie nach Berlin. Dort begegnete sie dem Komponisten in ihrer Arbeit einen großen Stellenwert ein. Dieter Schnebel, bei dem sie dann an der HdK experimentelle Vokalmusik und experimentelles Musiktheater studierte. Der Tubist und Komponist Robin Hayward wurde 1969 in Daraus ergab sich eine langjährige Zusammenarbeit, die bis Brighton / England geboren. Seit 1998 lebt und arbeitet er heute reicht. Ebenfalls wirkte sie lange Jahre in der, von in Berlin, wo er u.a. die Echtzeitmusikszene mitprägte. In Dieter Schnebel gegründeten Gruppe, Die Maulwerker. Ein seinem Schaffen hat er radikale Innovationen im Bereich der besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Werk von John Spieltechniken von Blechblasinstrumenten eingeleitet, zuerst Cage, dessen Werke sie weltweit aufgeführt hat. durch die Entdeckung des „Geräusch-Ventils“ und später durch die Entwicklung der ersten völlig mikrotonalen Tuba Sascha Dragićević widmet sich als Komponist einem Klang- in 2009. 2012 erfand er das Hayward Tuning Vine, welches spektrum, das in der Verbindung von instrumentalen mit ursprünglich aus dem Wunsch resultierte, den in der mikro- elektroakustischen Klängen neue Klangräume eröffnen tonalen Tuba enthaltenen harmonischen Raum darzustellen. möchte. Seine Werke wurden international von namhaften 2005 gründete er das Ensemble Zinc & Copper, um die Interpreten, wie dem Collegium Novum Zürich, dem Möglichkeiten von Blechblasinstrumenten aus der Perspek Ensemble Modern, dem Minguet Quartett oder dem Ensem- tive der experimentellen Musik zu erforschen. In 2010 ble Adapter aufgeführt. Zu den zahlreichen Auszeichnungen gründete er zusammen mit Kolleg*innen das mikrotonale gehören z.B. ein Stipendium an der Cité Internationale des Tubatrio Microtub und das mikrotonale Tuba- Kontrabassduo Arts Paris oder der erste Preis beim 13. internationalen Reidemeister Move, in 2014 folgte das Quartett Tonaliens. Kompositionswettbewerb Hitzacker. Er lebt und arbeitet in Mit diesen Ensembles komponiert und tourt er regelmäßig Berlin. und veröffentlicht auch als Solist zahlreiche Aufnahmen. Die Konzertpianistin Kateryna Garanich wurde in der Ukraine Mathias Hinke schreibt für Ensembles und Orchester in geboren. Sie ist Preisträgerin bei internationalen Wett Europa und Amerika, für Solist*innen und auch für Laien. In bewerben und Festivals. Ferner wird sie als Stipendiatin von seiner Arbeit beschäftigt er sich mit gruppendynamischen der Konrad-Adenauer-Stiftung gefördert. Sie studierte Prozessen. Mathias engagiert sich schon seit dem Ende Solo-Klavier und Liedbegleitung in Deutschland und an- seines Studiums in pädagogischen Bereichen. Nach einer schließend macht sie jetzt ihr Lehramtstudium an der UdK. Gastprofessur unterrichtet er Komposition im Institut Die eigene Liebe zur Musik möchte sie gerne an die Schüler* für experimentelle Musik an der UdK. Er ist Teilnehmer des innen weitergeben und zeigen, wie wertvoll und wichtig die Erfahrungsteams von Quer Klang. Musik bzw. das Musikverständnis für jeden Menschen ist. 10
Susann Köppl, geboren 1980, studierte Philosophie und Mijin Oh wurde 1988 in Seoul, Korea geboren und sie erhielt Musikwissenschaften an der TU Berlin. Nach ihrer Promotion mit 8 Jahren ihren ersten Klavierunterricht und begann mit in der Philosophie stieg sie quer ins Lehramt ein und unter- 17 Jahren zu komponieren. Sie studierte ihren Bachelor richtet seit 2017 an einer Grundschule im Berliner Wedding. in Komposition an der Chugye Universität der Künste bei Als Musikerin ist sie in verschiedenen Projekten tätig. Prof. Inho Park. Im Jahr 2013 zog sie nach Deutschland und absolvierte Ihr Aufbaustudium bei Prof. Manfred Trojahn und Inke Kühl studierte von 1986-1988 Theater an der scuola ihr Masterstudium an der Universität der Künste bei Elena „circo a vapore“ in Rom und von 1992–2001 „Großfach Kunst“ Mendoza. Ihre Stücke wurden von zahlreichen Ensembles an der UdK Berlin. Das Zweite Staatsexamen als Studienrätin wie Ensemble Octans, Ensemble CON-FUSION, Duo macht sie 2007. Seit 1984 ist sie als freischaffende Künst LUKO, Ensemble Musikfabrik, Ensemble KNM und United lerin, Performerin und Musikerin (Violine und Saxofon) tätig. Instruments of Lucilin aufgeführt. Mijin Oh lebt derzeit als Als mittlerweile Mutter zweier Kinder unterrichtet sie zudem freischaffende Komponistin in Berlin. seit 2011, die Fächer Kunst, Kultur und Theater am Robert- Blum Gymnasium. Irene Galindo Quero – Komponistin. 1985 in Granada geboren. Sie begibt sich gerne an jene Grenzen, wo sich David Kuen, geboren 1994 in Freiburg im Breisgau erhielt Musik und Sprache treffen und wo ihre scheinbaren Gemein- seinen ersten Hornunterricht am städtischen Konservatorium samkeiten oft bei genauer Betrachtung grundsätzliche in Karlsruhe bei Hermann Schneider. 2015 begann er an der Unterschiede aufweisen. Sie studierte in Granada bei Pedro Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar bei Prof. Guajardo, in Freiburg bei Cornelius Schwehr und Mathias Jörg Brückner Horn zu studieren. Seit 2017 setzt David Kuen Spahlinger und bei Johannes Schöllhorn in Köln. 2014–2016 seine Studien bei Prof. Christian-Friedrich Dallmann an der unterrichtete sie Komposition an der Musikhochschule Universität der Künste Berlin fort. Schwerpunkte seiner Saragossa (CSMA), Spanien. Sie lebt mit ihrer Familie in musikalischen Arbeit bilden kammermusikalische Tätigkei- Berlin. ten, Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik und dem Naturhorn. Linda Aurora Romanova, geb. 1986 in Berlin, hat peruani- sche Wurzeln und ist seit über 15 Jahren als freischaffende Jennie Lee wurde 1994 in Greenville, North Carolina, USA Klavierpädagogin tätig. Sie hatte bereits im Alter von geboren. Sie ist mit 15 Jahren nach Winston-Salem umge 5 Jahren ihre Freude am Klavierspiel entdeckt. Ihr Musik zogen, um an der University of the Arts North Carolina einen studium absolvierte sie u.a. an der Universität der Künste High-School Abschluss mit Hauptfach Operngesang zu Berlin. Sie arbeitete an verschiedenen Musikschulen mit machen. Danach zog sie nach Dallas, um an der Southern Menschen aller Alterklassen, zuletzt an der staatlichen Methodist Univeristy einen Bachelors of Music in Opern Musikschule Fanny Hensel in Berlin-Mitte. Aktuell widmet gesang und einen Bachelors of Arts in Deutsch und Italie- sie sich ihrem Lehramtsstudium für das Fach Musik an der nisch zu absolvieren. Parallel dazu liess sie sich zur Yoga UdK Berlin und strebt den Abschluss Master of Education lehrerin ausbilden. 2017 ist Jennie nach Deutschland an. Sie liebt lange Spaziergänge in der Natur, Opern wie gekommen und hat zwei Jahre als Fulbrightsstipendiatin „Onegin“ und „Tosca“, Violinmusik, urige Jazzkeller, Salsa und als Englischsprachassistentin an der Julius-Leber tanzen, Reisen und die Zeit mit ihrer Familie. Schule in Hamburg gearbeitet. Zurzeit studiert sie an der Universität der Künste Berlin und ist bestrebt, 2022 einen Stefan Roszak ist Musikpädagoge und Instrumentenbauer. Abschluss als Masters of Music Education zu erlangen. Nach langjähriger Forschungs- und Lehrtätigkeit am Institut Neben der Musik gehören Yoga, Reisen und gutes Essen zu für Kunstdidaktik und Ästhetische Erziehung der UdK ist ihren Leidenschaften. er als Seminar- und Workshopleiter in ganz Deutschland unterwegs. Schwerpunkte seiner Arbeit sind ästhetische Sybille Minnich-Schmidt ist seit 1999 Musik- und Deutsch- Bildung, experimentelle Musikpädagogik, musikalische lehrerin am Immanuel-Kant-Gymnasium Berlin-Lichtenberg. Improvisation und Instrumentenbau. Seit September 2017 Von Quer Klang hat sie über den Musikkurs ihres Sohnes arbeitet Stefan Roszak als Kulturmanager bei C. Bechstein am Hertz-Gymnasium und der Aufführung im Vorraum der in Berlin. Philharmonie erfahren. Das war ein toller Auftritt. In diesem Jahr nimmt sie an NACHHALL teil, nachdem sie im letzten Dr. Dorothea Ruthemeier unterrichtet seit 2011 am Robert Durchgang mit einem Zusatzkurs Musik 11 bei Quer Klang Blum Gymnasium die Fächer Musik, Philosophie, Ethik, dabei war. Trotz Corona-Schwierigkeiten war es ein inspirie- Theater und Kultur. Dorothea ist seit 2012 Kulturbeauftragte rendes Erlebnis: Zwei Schüler*innen aus ihrem Kurs haben im am Robert Blum Gymnasium im Rahmen des Programms Anschluss sogar ein eigenes experimentelles Stück erstellt. „Kulturagenten für kreative Schulen“. Sie ist selbst Geigerin Was will man mehr? (Diplom Orchestermusik) und hat an der UdK Berlin in 11
Musikwissenschaft 2010 über Neue Musik promoviert. Sie Henning Wehmeyer unterrichtet am Musikgymnasium Carl war 2009 und 2010 Lehrbeauftragte an der UdK und hat Philipp Emanuel Bach in Berlin. Von 2015 bis 2020 war er Aufsätze über Neue Musik publiziert. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikpäda gogik der Universität der Künste Berlin. Bis 2015 arbeitete er Inga Sander hat mit sieben Jahren angefangen Cello zu als Studienrat mit den Fächern Musik, Geschichte und spielen. Sie hat in Antwerpen und in Kopenhagen ihr Politikwissenschaft an verschiedenen Schulen in Berlin und Bachelor und Master Studium abgeschlossen.Mit ihrem Hamburg. An der Staatlichen Ballettschule Berlin und Schule Quereinstieg Lehramt Master Studium an der Universität für Artistik leitete er den Fachbereich Künste und Gesell- der Künste wird ihre klassische Ausbildung durch viele schaftswissenschaften. Die Initiierung und Begleitung kreative Kurse bereichert. Ihr Wunsch ist es mit Musik interdisziplinärer (Bildungs-)Prozesse sowie die Auseinan- besondere Erlebnisse zu schaffen, sei es in Kammermusik dersetzung mit Erinnerungskultur bilden den Schwerpunkt Konzerten oder im Schulunterricht. seines künstlerisch-wissenschaftlichen und pädagogischen Wirkens. Seit 2015 gehört er mit seiner (musik-)pädagogi- Elmar Schmitz wurde 1968 in Kevelaer (Niederrhein) schen und schulischen Expertise zum Erfahrungsteam von geboren. Violoncello- und Klavierunterricht. Nach dem Abitur Quer Klang – Experimentelles Komponieren in der Schule. Lehramtsstudium Musik an der Musikhochschule Köln. Seit Als stellvertretender Vorsitzender des Führungskräftenetz- 2004 Lehrer am Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf. werks Genshagener Kreis e.V., setzt er sich mit Projekten für Leitung des Orchesters bis Sommer 2016. Kompositionen: die Zivilgesellschaft in Berlin und Brandenburg ein. 3 Klaviersonaten (1993/95, 1994, 1999), Streichquartett (1991/92), Lieder, zwei Trios für Vibraphon, Flöte und Kerstin Wiehe gründete und leitet k&k kultkom und initiierte Violoncello (2000/01, 2003/04), Aphorismen für Marimba- den Kulturkontakte e. V. und Quer Klang – Experimentelles phon und Sopransaxophon (2005/06), Intermezzo für Komponieren in der Schule sowie die Weiterentwicklungen Vibraphon, Flöte und Violoncello (2004), Sinfonia Requiem – wie NACHHALL. Arbeitsschwerpunkte sind schnittstellen-, Den Opfern der Leningrader Blockade (2018/19: UA 3. Satz: genre- und grenzüberschreitende kulturelle und auf Bildung 23.11.2019), Konzertstück für Violine und Klavier (1989), bezogene Projekte sowie die Initiierung und Moderation von Orgelfantasie („Kündet allen in der Not“, 1995), Konzertstück Vernetzungs-, Denk- und strukturellen Prozessen und für Xylophon und Klavier, Musik zu Thomas Binns Kurzfilm Projekten für vielfältige Themen und Bereiche. Querschnitts- „AUGEN-BLICK“ (1999, UA: 14.11.1999) u.a. ziel ist dabei eine chancengerechte Zukunft für alle Men- schen. Sie forscht und arbeitet u.a. zum Thema experimen- Die aus dem Allgäu stammende Mezzosopranistin Caroline telle Lernformen und neue Formen des Lernens und Lehrens Schnitzer schloss im Februar 2020 ihr Master-Studium im in Anlehnung an künstlerische Praxis. Lehraufträge an Fach Operngesang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler verschiedenen Universitäten. Ehrenamtliche Mitarbeit in in Berlin ab. Um ihrer eigenen Kreativität und Vorstellung von verschiedenen Vereinen und Verbänden. Musiktheater einen Raum zu gegeben, gründete sie 2018 zusammen mit ihren Kommiliton*innen das Berliner Oper*et- Sabine Zimmer studierte in Leipzig und Wien Klavier, ten-Kollektiv tutti d*amore. Mit ihrer Stimme und darstelleri- Kammermusik und Improvisation. In ihrem künstlerischen schen Fähigkeit verfolgt Caroline Schnitzer das Ziel, Oper an musikalischen Schaffen sowie in ihrer pädagogischen Arbeit unkonventionellen Orten einem neuen Publikum zu öffnen mit Kindern und Jugendlichen geht es immer um den und sie damit vom Ruf einer unzeitgemäßen Kunstform zu einmaligen Moment. Ihre Passion für die absolute Präsenz befreien. im musikalischen Augenblick kommt besonders in ihren improvisierten Stummfilm-Vertonungen zum Tragen: im Anastasia Tchernikova ist eine Musikpädagogin, Dirigentin Zusammenspiel mit bewegtem Licht auf der Leinwand. und Pianistin, die sich mit der musikalisch-kreativen Lehre Deutschlandweit ist Sabine Zimmer solistisch als auch mit im Früherziehungs- und Grundschulalter beschäftigt. dem Improvisationsensemble TRANSFORMER auf diesem Seit ihrem Studium (Bachelor of Music Education, 2011) an Gebiet als gefragte Spezialistin tätig (Stummfilmfestival der University of Toronto war sie in der Leitung von diversen Karlsruhe; Filmmuseen Düsseldorf, Potsdam u.a.). Seit 2006 Ensembles im Bereich zeitgenössischer Werke für Kammer- lebt und arbeitet sie mit ihrer Familie in Berlin. orchester und Kammeroper tätig. Mit ihrem Ensemble „Musica Reflecta“ führte sie eine Konzertreihe und einen monatlichen Workshop zur Zusammenarbeit von Kompo- nist*innen und Musiker*innen mit dem Canadian Music Centre durch. Seit 2016 lebt Anastasia mit ihrer Familie in Berlin und studiert im Q-Master Lehramt Musik an der Universität der Künste Berlin. 12
QuerKlang ist ein Projekt von KULTURKONTAKTE e. V. / k&k kultkom in Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin / klangzeitort und Berliner Festspiele / MaerzMusik – Festival für Zeitfragen. Finanziert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie 13
IMPRESSUM Künstlerische Leitung / Artistic Director Berno Odo Polzer Organisationsleitung / Head of Organisation Ilse Müller Produktion / Production Ina Steffan, Helena Boysen, Juliane Spence Organisation & Spielstättenleitung / Organisation & Venue Management Anna Crespo Palomar (Halim El-Dabh Invocations, TIMEPIECE) Julian Dittrich (Thinking Together, Wissenschaftskolleg zu Berlin) Karsten Neßler (Haus der Berliner Festspiele) Astrid Rysavy (TIMEPIECE) Juliane Spence (Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin) Leo Wölfel (silent green) Veranstalter Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH Intendant / Director Dr. Thomas Oberender Kaufmännische Geschäftsführung / Business Management Charlotte Sieben Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10719 Berlin +40 30 245 89 0 info@berlinerfestspiele.de berlinerfestspiele.de Gefördert durch Medienpartner 14
3
maerzmusik berlinerfestspiele blnfestspiele blog.berlinerfestspiele.de #maerzmusik 4
Sie können auch lesen