Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020

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Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
Eine Publikation der Technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH und der Käpt´n Browser gGmbH

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                                                                                                                                      Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner
                                                                                                                                   AUSGABE 1 - 2020
Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
Inhalt

                                                                                                                         10 Best-Practice KITA
                                               4 Editorial                                                               Naturkindergarten
                                               Ziele und Inhalte des Magazins                                            Am Spitzberg
                                               „Begeistern und Bilden“                                                   8 Fragen zu Kreativität an …
                                                                                                                         Kreativitätsförderung im
                                                                                                                         Naturkindergarten Am Spitzberg

                                                                                                                         12 Best-Practice KITA
                                               6 Brainstorming                                                           KITA Sonnenschein
                                               Wie definieren Sie Kreativität?                                            Kunst als ganzheitliches Lernen
                                               Antworten aus Umfrage                                                     Projektarbeit mit der
                                                                                                                         kinderKUNSTmagistrale

                                               8 Einblick                                                                14 Best-Practice SPB*
                                               Kreativität fördern heißt, das                                            Ludwig-Bechstein-Grundschule
                                               Selbstbewusstsein stärken!                                                Sei doch mal kreativ!
                                               Was ist Kreativität und wie                                               Einblicke in die Kreativ-AG
                                               kann diese gefördert werden?                                              *SPB: Sozialpädagogischer Bereich

                                                                                                                         17 Wussten Sie, dass …?
                                                                                                                         Unnützes Wissen zu Kreativität

    Impressum
    tjfbg gGmbH, Wilhelmstraße 52 · 10117 Berlin                                Käpt’n Browser gGmbH, Wilhelmstraße 52 · 10117 Berlin
    Fon (030) 97 99 13-0, Fax -22 | www.tjfbg.de                                Fon (030) 97 99 13-10, Fax -22 | www.kaeptnbrowser.de
    Geschäftsführer: Thomas Hänsgen M. A. (V.i.S.d.P.),                         Geschäftsführer: Thomas Hänsgen M. A. (V.i.S.d.P.)
    Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 121600 B                              Amtsgericht Berlin-Charlottenburg HRB 99234 B

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Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
26 Best-Practice
                                           18    Best-Practice SPB                                              Weiterführende
                                           Schule am Senefelderplatz                                            Schule
                                           All inclusive! Ausdruck, Musik,                                      Nelson-Mandela-
                                           Tanz, Aktion, Inspiration,                                           Sekundarschule
                                           Kreativität                                                          Good food is good mood!
                                           Einfach mal wirklich frei sein!                                      Nelson Mandela sucht
                                                                                                                den Superwrap

                                                                                                                28 Best-Practice JFE*
                                                                                                                Kinder-, Jugend- und
                                           20 Best-Practice SPB                                                 Kiezzentrum Berlin-Johannisthal
                                           Schule an den Püttbergen                                             Wo sprudelt Fantasie am besten?
                                           Beygeistern und Bilden                                               Kreativitätsangebote in
                                           Was Beyblade alles kann!                                             der Fantasieschmiede
                                                                                                                *JFE: Jugendfreizeiteinrichtung

                                                                                                                30 Best-Practice JFE
                                           22 Rein geschaut!                                                    Spielhaus Friedrichshagen
                                           Die KON TE XIS                                                       Von der pädagogischen
                                           Bildungswerkstatt                                                    Bedeutung der Graffiti-Kunst …
                                           stellt sich vor                                                      Graffiti und Pädagogik – Wie
                                                                                                                passt das zusammen?

                                                                                                                34 Portrait
                                                                                                                Thalia-Grundschule
                                                                                                                KITA WirbelZwirbel

                                                                                                                36 Tüftel´s Beitrag
                                                                                                                       Vorschau

Redaktion: Stefanie Theile                          Druck:     Saxoprint GmbH    Um einer gendersensiblen Schreibweise gerecht zu werden, wird im
Layout:     Stephan Goltz                           Auflage:   5700              Magazin meist eine geschlechtsneutrale Formulierung verwendet. Wenn
Fachbeirat: Stefanie Fischer, Torsten Schulz        Ausgabe:   1-2020 / BuB 15   dies aus Gründen der Lesbarkeit nicht möglich ist, beziehen sich die Bei-
Kontakt: magazin@tjfbg.de                           ISSN       2196 - 6273       träge dennoch selbstverständlich in gleicher Weise auf alle Menschen.

                                                                                                                                                             3
Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
Liebe Lesende,

    vielfältige pädagogische Projekte sowie        Fachkräfte der tjfbg und Käpt´n Browser
    Angebote erleben und mitgestalten,             gGmbH auf und machen diese für eine breite
    inspirierende und auch mal weniger in-         Öffentlichkeit sichtbar. Ergänzt wird der
    spirierende Gespräche mit pädagogischen        Blick auf die pädagogische Praxis durch
    Fachkräften und anderen Fachpersonen           Interviews und Fachbeiträge mit und von
    führen, Erfahrungen austauschen, Ein-          Fachpersonen, die die theoretische Ebene
    richtungen kennenlernen und Anregungen         des jeweiligen Themas beleuchten. Das
    für die eigene pädagogische Praxis mit-        Magazin „Begeistern und Bilden“ unterstützt
    nehmen, hilfreichen fachlichen Input er-       so eine inhaltlich-fachliche Auseinander-
    halten, pädagogische Diskussionen führen,      setzung mit pädagogischen Themen und
    Kontakte knüpfen und das eigene Wissen         die Umsetzung in den pädagogischen Alltag
    als pädagogische Fachkraft in Theorie und      durch praxisnahe Angebote und Projekte.
    Praxis vertiefen und mit anderen teilen …      Gleichzeitig gibt es Impulse und Anre-
                                                   gungen zum Nachdenken, Überdenken und
    Ist das nicht inspirierend ?                   (Weiter-) Entwickeln von Pädagogik und
    Ich kann dies mit einem klaren JA be-          stärkt den Austausch und die Vernetzung
    antworten. In unterschiedlichen beruflichen     untereinander.
    Kontexten, sei es in der Arbeit als Päda-
    gogin in KITA und Schule, als externe          Kreativität in der Pädagogik
    Evaluatorin für KITAS, Fortbildnerin oder      Wie Sie wissen, hält das pädagogische
    KITA-Leitung, hatte ich die Möglichkeit all    Arbeitsfeld immer wieder neue Heraus-
    dies zu erleben. Und ich kann sagen, dass      forderungen bereit. An dieser Stelle kommt
    diese wertvollen Erfahrungen mich als          die pädagogische Kreativität jeder einzelnen
    Mensch und Pädagogin geprägt haben.            Person ins Spiel. Sie ist vorzugsweise dann
    ABER ich habe auch zu oft erlebt, dass         nötig, wenn gewohnheitsmäßiges Handeln
    viele dieser gelungenen Praxisbeispiele,       und erworbene Routinen zu kurz greifen.
    notwendigen fachlichen Auseinander-            Dann heißt es: Mutig sein! Trauen Sie sich,
    setzungen, wertvollen Gedanken, Er-            Vorhandenes neu zu erfinden und einen
    fahrungen, Impulse und Kooperations-           Perspektivwechsel einzugehen. Tauschen
    möglichkeiten zur Weiterentwicklung der        Sie sich mit anderen Menschen über Erfolge
    pädagogischen Praxis und vor allem die         und Schwierigkeiten aus. Überlegen Sie ge-
    Menschen, die dies alles ermöglichen, selten   meinsam, was Sie bewegt, motiviert und zu
    den Weg aus der Einrichtung herausfinden        Veränderungen anregt. So können Sie Ihre
    und somit nicht geteilt werden können.         Erfahrungen und Überlegungen mit Ihrem
    Genau an diesem Punkt möchte das Maga-         beruflichen Alltag und Ihren Visionen ver-
    zin „Begeistern und Bilden“ ansetzen.          knüpfen und neue Ideen, Kontakte, Lösungs-
    Die Beiträge zeigen unter anderem an-          ansätze und sicher auch den einen oder
    hand von Best-Practice-Beispielen die          anderen Stolperstein entstehen lassen …
    ausgezeichnete pädagogische Praxis der

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Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
E D I TO R I A L

Ich möchte Sie dazu ermutigen, das
Magazin „Begeistern und Bilden“ als
Vernetzungsstelle, Inspirationsquelle und
Pool für theoretischen, aber auch praxis-
bezogenen Input anzunehmen!
Damit das Magazin „Begeistern und
Bilden“ seine Wirkung entfalten kann,
brauchen wir Ihre Mitarbeit. Geben Sie
uns Hinweise zu Best-Practice-Beispielen,
Einrichtungen oder Mitarbeitenden, die
vorgestellt werden sollten, werden Sie
Mitglied der Arbeitsgruppe Magazin
„Begeistern und Bilden“, reichen Sie Fach-
beiträge ein und vieles mehr. Schreiben Sie
uns Ihre Ideen, Anregungen und Kritik an
magazin@tjfbg.de.
Liebe Lesende, begeben Sie sich nun auf
eine spannende Entdeckungsreise und
erfahren Sie, wie wir bei der tjfbg und
Käpt´n Browser gGmbH junge Menschen
darin unterstützen ihre eigene Kreativität
(weiter-) zu entwickeln oder uns von ihnen
inspirieren lassen.                                                                        Foto: Friedo Hehmann

DANKE! DANKE! DANKE!
Ich möchte ein DANKESCHÖN an all die
Menschen aussprechen, die dazu beige-
tragen haben, dass die erste Ausgabe des
Magazins „Begeistern und Bilden“ im Jahr              Stefanie Theile
2020 unter meiner Redaktion heraus-             Redakteurin/Projektleiterin
gebracht werden konnte. Sie alle haben mir    Magazin „Begeistern und Bilden“,
durch Ihre Kooperation, Unterstützung,             Schulsozialarbeiterin,
Offenheit und Mitarbeit eine hervorragende      Gottfried-Keller-Gymnasium
Starthilfe gegeben.                                 magazin@tjfbg.de
                                                     0160 97 21 31 01
Ihre Stefanie Theile

                                                                                                                  5
Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
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B R A I N S TO R M I N G

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                                                                                       ɼŘĆƀƋƥƞ-áĥƋ÷ƬƄčƑ
                                                                                    ŘīƅƀƧćƑƞđƜčƔƍƝƚëƒĴƥƔŔ
                                                                                  ŮđƄƋƟáĥƓđƠɥQ÷ƔćƢ÷ƑƝƄůƞƂƤ÷Ĭ
                                                                                  ŘĬƃPƎƭƢŮÜƓƈƨƧŮ÷ƑƬŔáŇƊ÷Ƨɥ
                                                                                   ÷ŎƎƍƝƞŇ÷-ƑƄƢơ÷ƈŔƞƍƳŘī
rđƄ²ŇƞÜƓƈƯƢŔáŔɦ                                                                  ÷ƈćƞƍ÷ƧJƄŇƍƞƧđĬƄƢƆ÷ƧƄī
                                                                                  J÷ŇƍƭƄīƏƨɥ|ĬƆ÷ưĹčƍƥđìƇƄ
                                                                                     8ò÷ƄƍƮƧòŠđƄƋƟáĥƓđƠĢƄƢƓ
                                                                                   ĆĹŇƃ÷ƫĬƔƍƝćƆƟŎɥòÜƃƔƫìƇ
                                                                                  ŎƓ÷ƔƞƫĬɥʁ|īƃđƄƜĢƞɿĴòƄƑ
                                        ɽF÷òƄƮƍƛ÷ŎƓƈƦīƓƞŘƧòƒƎƦƢŔ
                                                                                      ʁņŘƄƑƝƞĬƊ÷ƧɿòŝŇƅ÷Ƨɥ
                                           ůđƑƤĥƈƂơĆƑƞđƄxáŔđƆƤƄƢŔɥɾ
                                                                                    hŇĴƁƥƄīƋĹŎŘƍƠƄĬƌƢƭò÷Ƒ
                                                    ÜĬƎƍƲī
                                                                                  k÷ƀĥƢƓáŔƕ÷ƫëƈƍƝƞĬɥJ÷ŇƍƄƧ
                                                                                       òŘƑƜčʁīÜƂơƄĬƮƍƝ
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                                                                                      -÷čƋƄƫćƞƑƧ÷ƄŇƋƚŘƛŔɥɽ
                                                                                         -ŇÜƍƤ¾ƈŔƊƨưŎƊđ
Illustrationen: Stephan Goltz

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                                -ŇđƄƃƨ4÷ơīƀƍƧ
                                                                                                                                  7
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Kreativität
                                   fördern heißt, das
                                   Selbstbewusstsein
                                        stärken!
                                                         von Kunigunde Berberich

                                                „Über spielerische
                                          Experimente können sich Kinder
                                         und Erwachsene den Dingen dann
                                              unbekümmert nähern.“
                                                    (Petra Kathke, Professorin für Kunstpädagogik)

    Mit den ersten Spuren, die mein heute 29      Doch WAS IST DIE KREATIVITÄT des                   Für mich ist Kreativität, fantasievolle schöp-
    Jahre alter Sohn Frederik mit sichtbarem      Menschen, die scheinbar eng verknüpft mit          ferische Ideen zu haben und diese zu ge-
    Vergnügen hinterlassen hatte, begann mein     der Menschwerdung und so alt wie die               stalten, auf Entdeckungsreisen zu gehen, zu
    Interesse für Kinderzeichnungen. Dazu kam,    Evolutionsgeschichte ist? Begeistert sind wir      spielen und zu experimentieren und Dinge
    dass er eine Kindergruppe besuchte, deren     von Höhlenmalereien und den Werkzeugen,            zu verwandeln – dabei stets für Versuche
    Erzieherin uns Eltern ermutigte, den Ge-      die bereits in der Steinzeit entwickelt wur-       und Irrtümer offen zu sein und das Ziel nicht
    staltungswillen der Kinder zu unterstützen,   den. Die lateinische Wurzel „creare“ bedeutet      aus den Augen zu verlieren.
    indem wir ihnen vielfältiges Material und     schaffen, erzeugen, gebären und weist auf           Die Kreativität gibt der Fantasie Gestalt,
    genügend Raum zum Experimentieren zur         eine schöpferische Kraft hin, die Erschaffung       lässt sie Realität werden, da sie sonst nicht
    Verfügung stellten.                           von etwas Neuem.                                   sichtbar, nicht fassbar und nicht hörbar
    Von da ab beschäftige ich mich intensiv mit   Es gibt keine allgemeingültige und an-             wäre. Sie bliebe nur ein geistiges Bild, eine
    dem Thema Kinderzeichnungen und der           erkannte Definition, eine jedoch konsens-           Vorstellung.
    Förderung von Kreativität. Theoretisch,       fähige und oft verwendete ist, dass kreative       Wenn Kreativität Kinder befähigt lebens-
    indem ich viele Bücher las und Vorträge       Ideen sowohl neu als auch nützlich sind.           tüchtig zu werden, ihr Leben später selber
    und Fortbildungen besuchte. Und praktisch,    Die Kreativitätsforschung, die im Wesent-          in die Hand zu nehmen, Problemen nicht
    indem ich intensiv die gestalterischen        lichen nach dem zweiten Weltkrieg in den           aus dem Weg zu gehen, sondern eigen-
    Tätigkeiten meiner Söhne und später vieler    USA entwickelt wurde, hoffte durch die              ständig nach Lösungen zu suchen, dann
    Kinder und Erwachsener begleitete und         Erforschung des Phänomens menschlicher             muss es unser aller Anliegen sein, diese zu
    noch immer begleite. Nach meinem Stu-         Kreativität auf bessere Antworten für ge-          fördern.
    dium der Architektur gründete ich eine        sellschaftliche Bedingungen und Probleme.
    Jugendkunstschule, leitete dort viele Jahre   Deshalb wurden kreative Prozesse genau
    Kunstkurse und verschiedene Kunst-            analysiert und auch erprobt, welche Be-
    projekte, unterrichtete Kunst an der ört-     dingungen die Entwicklung der mensch-
    lichen Grundschule und organisiere Kunst-     lichen Kreativität fördern. Dabei wurde allen
    projekte in KITAS. Als Dozentin der           klar, dass Kreativität sich auf alle Bereiche
    ästhetischen Bildung gebe ich mein Wissen     und Anforderungen gesellschaftlichen
    auch an Fachschulen für Erziehung und an      Lebens bezieht und dass jeder Mensch über
    Hochschulen weiter.                           sie als Kompetenz verfügt. Sie kann gefördert
                                                  und entwickelt werden, aber genauso
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EINBLICK

                                                                                                                                                                     Fotos: Kunigunde Berberich
                        Wie kann ich Kreativität fördern?
                        Zu wissen, dass der kreative Prozess         Eigentlich ist es ganz einfach ein kreativi-       Im Unterricht, in den Seminaren und Fort-
                        (angelehnt an das Phasenmodell von           tätsförderndes Angebot zu entwickeln,              bildungen steht für mich die erlebte oder
                        Graham Wallas, Soziologe und Sozial-         zumindest wenn folgende Punkte beachtet            verpasste Lust am Experimentieren mit
                        psychologe), in der Regel in vier Phasen     werden:                                            vielfältigen Materialien im Zentrum. Das
                        stattfindet, hilft entsprechend ein Angebot                                                      Ausprobieren mit eigenen Händen, Augen
                                                                     • Verschiedene Materialien anbieten
                        zu entwickeln:                                                                                  und Ohren zu Erfahrungen zu machen, die
                                                                       (z. B. Farben, Papier, Holz, Steine)
                                                                                                                        bleibende Spuren hinterlassen, aus Blüten
                        1. Ein Problem selbstständig erkennen
                                                                     • Anreize schaffen (Spaziergang im                  selbst Farben herzustellen, mit Ruß und
                        2. Sich fragen, wie es gelöst werden kann      Wald, Stadt, Museen)                             Feuer zu malen, mit im Wald selbst
                                                                     • Zeit und Ruhe, um mit den Materialien            gefundenen Materialien zu gestalten und
                        3. Sein Wissen, seine Erfahrungen in die
                                                                       vertraut zu werden, damit zu                     in die Welt der Farben einzutauchen – das
                           Überlegungen einbringen
                                                                       experimentieren                                  sind Erlebnisse, die besonders nachhaltig
                        4. Eine Lösung anstreben, auf ihre                                                              wirken, weil wir sie mit unseren eigenen
                                                                     • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten
                           Brauchbarkeit hin überprüfen und                                                             Sinnen erleben.
                                                                       („Du schaffst es schon!“)
                           dann tatsächlich umsetzen; einen
                           neuen Weg suchen, sehen, gehen            • Keine ständigen Verbote, Gebote
                           und alleine finden                           und Belehrungen

                                                                     • Kinder ernst nehmen, ihnen
                                                                       Beachtung schenken

                                                                                                                                                       Zum Weiterlesen:
                                                                                                                       Widlöcher, D.: Was eine Kinderzeichnung verrät.
                                                                                                                                             Fischer Taschenbuch, 1984
                                                                                                                    Kathke, P.: Sinn und Eigensinn des Materials. Band 1.
                                                       Kunigunde Berberich                                                                             Beltz Verlag, 2001
Foto: Linus Berberich

                                                       Lehrkraft,                                                          Braun, D.: Handbuch Kreativitätsförderung –
                                                                                                                         Kunst und Gestalten in der Arbeit mit Kindern.
                                                       Fachschulen für angewandte Pädagogik
                                                                                                                                                    Herder Verlag, 2007
                                                       k.berberich@ffap.de
                                                                                                        Seitz, M. + R.: Schule der Phantasie. Lernen braucht Kreativität.
                                                       030 50 91 18 31
                                                                                                                                           Klett/Kallmeyer Verlag, 2012

                                                                                                                                                                                                  9
Magazin für Eltern, Pädagogen und Partner - AUSGABE 1 2020
Fragen
                                                        zu Kreativität an …
                                                          … Arite
                                                            A     Martin
                                                          Einr
                                                          Einrichtungsleitung des
                                                          Naturkindergartens Am Spitzberg der
                                                          Natu
                                                          Käpt
                                                          Käpt’n Browser gGmbH

                                                      von Arite Martin und Stefanie Theile

     BuB: Im Sächsischen Bildungsplan ist der Bildungsbereich ästhe-       Zauberwald“ und „Ritter und Burgen“. Im Rahmen des Projektes
     tische Bildung fest verankert. Wie wird dieser pädagogische Schwer-   „Abenteuer im Zauberwald“ haben wir verschiedene Märchen
     punkt in Ihrer Einrichtung umgesetzt?                                 näher betrachtet, ein Theaterstück einstudiert und die Einrichtung
     Arite Martin: Wir haben bereits beim Bau der Einrichtung darauf       stimmungsvoll mit Tüchern und Lichtern dekoriert. Im Projekt
     geachtet, dass die Farbgestaltung der Einrichtung Naturtönen          „Ritter und Burgen“ haben wir u. a. den Eingangsbereich des Kinder-
     entspricht. So sind beispielsweise die Wände überwiegend in           gartens als Burg umgestaltet.
     Orange-, Beige- oder Grüntönen gestrichen. Aber auch bei den
     Spielmaterialien achten wir darauf, möglichst viele Materialien       BuB: Warum ist Kreativität für die Entwicklung von Kindern wichtig?
     aus Holz und weiteren Naturmaterialien bereitzustellen und wenige     Arite Martin: Kreativität fördert das Denkvermögen von Kindern.
     aus Plastik. So ermöglichen wir den Kindern eine ruhige und an-       Da spielen viele Dinge eine Rolle. Zum Beispiel die somatische
     regende Lernumgebung, die nicht reizüberflutend wirkt.                 Bildung beim Ausschneiden oder die ästhetische Bildung bei der
     Sehr beliebt ist auch unser gut ausgestatteter Kreativraum. Die       Auswahl von Farben aber auch die mathematische Bildung beim
     Kinder können hier jederzeit die vorhandenen Materialien nutzen       Abmessen von Holzlatten. Das sind alles wichtige Grundlagen für
     und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Materialien sind so     die Entwicklung von Kindern.
     untergebracht, dass sie sich diese selbst holen können.
     Zudem bieten wir Projekte an, die die Kinder in ihrer Kreativitäts-   BuB: Ist Kreativität erlernbar?
     entwicklung unterstützen, wie beispielsweise „Abenteuer im            Arite Martin: Ja, aber man muss die Möglichkeiten dazu bekommen!

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B E S T- P R AC T I C E K I TA

                                                                                                                                          Foto: Adobe-Stock
BuB: Wie meinen Sie das genau? Was können Erwachsene tun, um
Kinder zu ermutigen ihre kreativen Potenziale auszuschöpfen?
Arite Martin: Ich denke, da spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Ein wichtiger Punkt ist zunächst das Vorleben. Viele Dinge in
unserer Einrichtung sind aus eigener Kreativität des Teams ent-
standen. Aber auch Teilhabe an kreativen Ideen, zeitliche und
räumliche Möglichkeiten, anregende Materialien und Achtsamkeit
vor dem Tun anderer bilden gute Voraussetzungen dafür. Glück-
licherweise ist unser Haus so gestaltet, dass die Kinder den Haus-
meister und die pädagogischen Fachkräfte jederzeit bei ihrem Tun
beobachten oder auch mitarbeiten können.

BuB: Im Naturkindergarten verbringen Kinder und pädago-                   BuB: Über welche Kompetenzen sollten pädagogische Fachkräfte
gische Fachkräfte viel Zeit in der Natur. Wie wirkt sich das              in Ihrer Einrichtung verfügen, um die ästhetische Bildung von
naturpädagogische Konzept auf die Kreativitätsentwicklung von             Kindern zu unterstützen?
Kindern aus?                                                              Arite Martin: Sie sollten selbst gerne kreativ tätig sein, Liebe zur
Arite Martin: Das Außengelände und der Wald sind Bewegungs-               Natur mitbringen und gerne draußen sein. Wer jeden Tag mit
baustelle für die Kinder. Sie spielen mit Dingen, die die Natur           Stöckelschuhen kommen will, ist bei uns fehl am Platz.
hergibt, wie beispielsweise Stöcke, Äste, Blätter, Steine, Eicheln oder
Kastanien. Wir verlegen unsere Angebote oft nach draußen. Die             BuB: Wer ist kreativer? Sie, als pädagogische Fachkräfte, oder die
Kinder basteln, bauen und werkeln dann draußen. Manchmal                  Kinder?
werden Bastelmaterialien mit nach draußen genommen und                    Arite Martin: Das hält sich die Waage.
manchmal wird etwas aus Naturmaterialien hergestellt. Die Kinder
mögen es auch sehr mit Werkzeugen zu arbeiten. Kürzlich haben             BuB: Was war das meistgenutzte Material im letzten Jahr?
sie Absperrzäune zusammengezimmert, die sie sehr vielfältig in            Arite Martin: Wir haben sehr viel aus Holz hergestellt. Aber auch
ihr selbstbestimmtes Spiel einbeziehen.                                   fester Karton und Pappe spielten eine große Rolle.

                                                                                                            Arite Martin
                           Fotos: Arite Martin

                                                                                                            Einrichtungsleitung,
                                                                                                            Naturkindergarten Am Spitzberg
                                                                                                            a.martin@kaeptnbrowser.de
                                                                                                            035032 712 94

                                                                                                                                                              11
Kunst als
                                         ganzheitliches
                                            Lernen
                                                               von Sascha Ruß
     Foto: Adobe-Stock

                         Unsere Kindertageseinrichtung KITA             Lernprozesse berücksichtigen die soziale
                         Sonnenschein liegt im aufstrebenden            und kulturelle Umgebung der Kinder und
                         Stadtbezirk Tiergarten-Süd angrenzend an       deren Familien. Das Lernen findet unter
                         den Stadtbezirk Schöneberg. Die unmittel-      Beteiligung gemeinsam zwischen Kindern
                         bare Lebenswelt der Kinder ist durch die       sowie zwischen Kindern und Erwachsenen
                         Vielseitigkeit der beiden Stadtbezirke ge-     statt.
                         prägt. Die KITA verfügt durch seine zentrale
                         Lage im Stadtgebiet über einen wichtigen       kinderKUNSTmagistrale
                         sozialräumlichen Bezug für Familien.           Ein wichtiger Bildungspartner aus dem
                         Unsere Kinder werden ab dem ersten             Sozialraum ist das Team der kinderKUNST-
                         Lebensjahr bis zum Schuleintritt in alters-    magistrale. Durch die Öffnung unserer
                         gemischten Bezugsgruppen begleitet. Die        KITA in den Sozialraum schaffen wir für
                         Kinder gestalten unter Berücksichtigung        die Kinder wichtige Bezüge zu ihrem un-
                         ihrer individuellen Selbstbildungs-            mittelbaren Lebensumfeld. Das Team der
                         potenziale mit den pädagogischen Fach-         kinderKUNSTmagistrale unterstützt uns,
                         kräften eine an den Kindern orientierte        den sozialräumlichen Arbeitsschwerpunkt
                         Lernumgebung. Als Lernbegleiter unter-         im KITA-Alltag aufzugreifen und diesen als
                         stützen wir die Kinder in ihrem kindlichen     Bildungs- und Lernangebot verbindlich zu
                         Forschungs- und Entdeckungsdrang. Die          integrieren.

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B E S T- P R AC T I C E K I TA

                                                 wollen wir als ein verbindliches und wieder-
                                                 kehrendes Bildungs- und Lernangebot
                                                 unserer KITA weiter ausbauen und festigen.
                                                 2018 entstanden so tolle Kunstobjekte aus
                                                 unterschiedlichen Alltagsmaterialien.

Kunst als Bildungsangebot für                    Kunstaktion „Brückenschlag“
nachhaltige kindliche Entwicklung                2019 lädt die Kunstaktion „Brückenschlag“
Es sind immer wieder ganz besondere Tage,        die Vorschulkinder zu einer aktiven Kunst-
wenn das Team der kinderKUNSTmagistrale          betrachtung in Galerien und Museen ein,
zum gemeinsamen kreativen Arbeiten ein-          mit anschließenden kreativen Arbeiten in
lädt. Sie schaffen durch ihre Projekte ein        festen Arbeitsgemeinschaften. So sollen
sinnliches sowie aktives Lernangebot für         besonders Kinder aus Risikolagen zusätz-
die Kinder. Das selbst Ausprobieren und          lichen künstlerischen und kulturellen
Erlernen künstlerischer Techniken bis zu         Input erhalten, um gut vorbereitet in die
Klangexperimenten sowie das Einbinden            Schule zu starten. Die Kunstaktion findet in
unterschiedlicher Materialien schaffen ein        Zusammenarbeit mit KITA und Grundschule
sinnliches und ganzheitliches Lern- und          statt. Ganz nebenbei öffnen wir die KITA
Bildungsangebot. Dabei stehen die Kinder         für die Familien als ein attraktives sozial-
als Akteure im Mittelpunkt ihres eigenen         räumliches Kinder- und Familienangebot.
Schaffens.
                                                 Wie geht es weiter?
Kunstaktion „Nimm Platz!“                        Um die Nachhaltigkeit der Zusammenarbeit
Gemeinsam setzten wir die Kunstaktion            mit der kinderKUNSTmagistrale zu sichern,

                                                                                                                             Foto: Sascha Ruß
„Nimm Platz!“ um. Im unmittelbaren               erweitern wir derzeit das pädagogische
Sozialraum befindet sich der Magdeburger          Konzept für die Nutzung des Kinderateliers
Platz, eine Grünfläche mit Spielplatz, der        und planen zudem eine Kinderwerkstatt
durch die Auswirkungen der unmittelbaren         einzurichten.
Straßenprostitution gefährdet ist. Die
soziale Belebung und das öffentliche Enga-
gement für Orte wie diesen sind für sozial-
räumliche Begegnungsstätten und im
Besonderen für Familien wichtig. Durch die
gemeinsame Kunstaktion „Nimm Platz!“
haben wir den Magdeburger Platz ins Zen-
trum für die Kinder und Familien gesetzt.
In der Kunstaktion machten sich die Kinder
wie auch ihre Eltern mit dem Platz vertraut.
Nach einer Ortsbegehung und dem Ent-
wickeln eigener Gestaltungsideen als Mo-
delle in bunter Knete, realisierten die Kinder
eine Idee von mobilen Spiel- oder Kunst-
objekten. Präsentiert haben sie ihre Arbeit
im Rahmen des offenen Angebotes jeden
                                                                                                                                   Foto: Adobe-Stock

Donnerstag in den Projekttagen direkt auf
dem Magdeburger Platz. Von April bis
Oktober 2018 belebten sie so die bis dahin
wenig wahrgenommenen Grünflächen des
Platzes. Höhepunkt war das Sommerfest
mit der kinderKUNSTmagistrale, ein                           Sascha Ruß
Aktionstag mit Mitmach-Angeboten für                         Einrichtungsleitung,
Familien sowie befreundete Menschen.                         KITA Sonnenschein
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit                    sonnenschein@kaeptnbrowser.de
dem Team der kinderKUNSTmagistrale                           030 23 00 51 78

                                                                                                                            13
Wir sind
                                                                                     einfach frei!
                                                                                     Es fühlt sich
                                                                                   irgendwie nicht
                                                                                  wie Arbeit an. Wir
                                                                                  reden, sind kreativ,
                                                                                     haben Spaß.
                                                                                   Manchmal hören
                                                                                   wir auch Musik,
                                                                                      singen und
                                                                                        tanzen.
                                                                                             (Fatma Türk)

                      von Stefanie Theile

     So beschreibt Fatma Türk, duale Studierende im zweiten
     Semester des Studienganges Soziale Arbeit mit dem
     Schwerpunkt Ganztagsschule der Hochschule für
     angewandte Pädagogik, die Stimmung in der von ihr
     wöchentlich angebotenen Kreativ-AG. Das offene
     Angebot richtet sich an alle interessierten Jungen
     und Mädchen des sozialpädagogischen Bereiches der
     Ludwig-Bechstein-Grundschule (Praxisstelle).

     Fatma Türk meint mit ihrer Aussage „einfach frei sein“        Doch es ist nicht alles Gold, was klebt!
     die vielen positiven Aspekte eines offenen AG-Angebots         Was ist eigentlich mit den Herausforderungen, die
     für Kinder.                                                   ein offenes AG-Angebot mit sich bringt?
     • Beteiligung durch vielfältige Angebotsauswahl               • wechselnde Gruppengröße
        und Auswahl der AG nach persönlichem Interesse             • sich ändernde Gruppendynamik
     • Stärkung der Eigenverantwortung und des Selbstwertgefühls   • Angebotsentwicklung für eine
     • Lernen durch intrinsische Motivation                           „unbekannte“ Gruppe von Kindern,
     • Verantwortungsübernahme für die                                die unterschiedliche Vorkenntnisse,
        persönliche Freizeitgestaltung                                Interessen und Wünsche haben

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B E S T- P R AC T I C E S P B

                                       Vision vs. Realität

pädagogische Zielsetzung                                  pädagogischer Alltag

     Fatma Türk steht jede Woche vor einer Gruppe       Nachdem Fatma Türk das Kreativangebot vorgestellt hat, sind
     von Kindern und ist gespannt, welche pädago-       Sätze zu hören wie „Ich kann das nicht.“, „Fatma, kannst du das
         gischen Herausforderungen die Kreativ-AG       für mich machen?“ oder „Ich kann nicht falten.“. Einige
diesmal für sie bereithalten wird. Sie überlegt sich    Kinder haben Schwierigkeiten, Papierstreifen zu schneiden oder
             im Vorfeld genau, welches Angebot für      eine gerade Linie zu ziehen. Andere erreichen schnell einen
      verschiedene Alters- und Entwicklungsstufen       kreativen Flow-Zustand, zeigen sich erfinderisch bei Heraus-
sowie Interessen ansprechend und machbar, nicht         forderungen oder unterstützen sich gegenseitig beim Aufkleben
  überfordernd und unterfordernd sein könnte. Sie       bunter Papierstreifen.
          achtet darauf, dass die Entwicklung unter-    Fatma Türk ist immer mittendrin! Sie unterstützt, wo es
  schiedlicher Kompetenzen unterstützt wird, wie        nötig ist, ermutigt, wo es Zuspruch und Vertrauen in die
   beispielsweise schneiden, falten und messen. In      eigenen Fähigkeiten braucht und zeigt sich wertschätzend
     angeleiteten Angeboten möchte sie die Kinder       sowie anerkennend gegenüber den künstlerischen Tätig-
 darin unterstützen, ihre motorischen Fähigkeiten       keiten der Kinder. Durch Geduld und Zuspruch schafft sie es,
       zu erweitern und künstlerische Techniken zu      die Kinder darin zu unterstützen, mit Herausforderungen
       erlernen. In freien Angeboten können sie das     kreativ umzugehen, Stolpersteine aus dem Weg zu räumen
          Wissen und die Fertigkeiten, die sie haben,   und aus diesen zu lernen. Sätze wie „Ich kann das nicht.“ oder
 anwenden und eigene kreative Ideen entwickeln.         „Machst du das für mich?“ werden von kreativen Lösungs-
    Fatma Türk sagt, dass sie neben dem Spaß und        findungen, gegenseitiger Unterstützung, Vertrauen in die
     der Freude an kreativen Tätigkeiten sowie der      eigenen Fähigkeiten sowie kreativer Freiheit abgelöst. Die
  Weiterentwicklung feinmotorischer Kompeten-           Kinder setzen das vorgeschlagene Angebot nach eigenen
 zen die Kinder hauptsächlich in der Entwicklung        Interessen und Vorstellungen um, wobei sich einige stark an die
         ihrer Frustrationstoleranz stärken möchte.     Vorlage halten und andere diese durch eigene Ideen erweitern.
             Eine große Herausforderung für eine        Alles ist erlaubt! Die Ergebnisse scheinen alle zufrieden zu
                Studierende im zweiten Semester!        stellen und werden anschließend im Hort ausgehängt.

                                                                                                                      15
Und wie ist das mit der kreativen
     Frustration der pädagogischen
     Fachkräfte in einer AG?
     Fatma Türk erklärt, dass sie erst lernen
     musste, dass nicht alles perfekt sein muss
     und die eigene Vorstellung des Endergeb-
     nisses nicht immer dem der Kinder ent-
     spricht. Sie haben ihren eigenen Kopf und
     damit auch ihr eigenes kreatives Verständ-
     nis. Bewertungen sind in kreativen Prozes-
     sen hinderlich. Keiner sollte das Gefühl
     haben, etwas falsch gemacht zu haben.
     Fatma Türk schafft es in ihrer AG, den
     Kindern die nötige Freiheit zu geben kreative
     Prozesse zu erleben und Frustration als
     wesentliches Element für diese anzu-
     nehmen. Sie hat erkannt, dass die Kinder
     meist viele Ideen haben. Die einen mehr
     und die anderen weniger. Sie gibt den
     Kindern, die viele Ideen haben die Freiheit,
     die sie brauchen, um sich kreativ ausleben
     zu können. Und sie bietet den Kindern, die
     weniger Ideen haben und etwas unsicher
     sind, die nötige Struktur und Unterstützung,
     die sie brauchen, um ihre eigene Kreativität
     zu entdecken.

     Sind Kreativität und Frustration also eng
     miteinander verbunden? Ist, wer kreativ
     ist, automatisch mit Frustration konfron-
     tiert? Was denken Sie?

                                                                  Fotos: Stefanie Theile

                                   Fatma Türk
                                   Duale Studentin,
                                   Ludwig-Bechstein-Grundschule
                                   f.tuerk@tjfbg.de
                                   030 76 68 78 25

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W U S S T E N S I E , DA S S ...?

      WUSSTEN

      SIE,       dass …
                                                                                … Lila einst eine der
                                                                                  teuersten Farben
                                                                                       der Welt war?
                                                                         Da die Farbe damals aus Muscheln gewonnen wurde
                                                                         und für ein Pfund Farbpigment bis zu vier Millionen
                                                                         Muscheln benötigt wurden, war die Farbe entsprechend
                                                                         teuer. Sie wurde demzufolge auch nur für Details von
                                                                         Gemälden von Königen und Kaisern verwendet, wie
                                                                         beispielsweise den Rand von Gewändern.
                                                                         (Kuivenhoven, 2019)

                                                                                                        … die
                                                                                                        Mona Lisa
        … Kunst ein                                                                                     auf dem
       olympisches
                                                                                                        weltberühmten
       Ereignis war?
                                                                                                        Ölgemälde keine
 Pierre de Coubertin war der Ansicht, dass ein                                                          Augenbrauen
   Olympionike eine athletische und kunst-
schaffende Person sein könnte. So geschah es,                                                            hat?
dass zwischen 1912 und 1984 Kunstschaffende
 die Möglichkeit hatten mit einem vom Sport
 inspirierten Kunstwerk an den Olympischen
  Spielen teilzunehmen. Mit Medaillen aus-
   gezeichnet wurden vom Sport inspirierte                     Es gibt unterschiedliche Theorien hierzu. Eine ist, dass es in der Zeit um 1500,
 Werke in folgenden Kategorien: Architektur,                   als Leonardo da Vinci das Ölgemälde der Mona Lisa anfertigte, als weibliches
    Musik, Malerei, Skulptur und Literatur.                    Schönheitsideal galt, keine Augenbrauen zu haben. (Engelmann, 2017)
              (Kuivenhoven, 2019)                              Eine andere Theorie besagt, dass die Augenbrauen bei einem
                                                               Restaurierungsversuch ausgelöscht wurden. (Baier, 2017)

Literaturverzeichnis:
Baier, U. (22.10.2007). Forscher entdeckt Mona Lisas Augenbrauen. Abgerufen 06.03.2020,
von https://www.welt.de/kultur/article1287419/Forscher-entdeckt-Mona-Lisas-Augenbrauen.html

Engelmann, L. (22.10.2017). Wer war Mona Lisa wirklich. Abgerufen 06.03.2020,
von http://www.weekend.at/entertainment/mona-lisa-da-vinci/41.228.100

Kuivenhoven, M. (16.05.2019). 8 lustige Fakten über die Kunst, die du wahrscheinlich nicht kennst.
Abgerufen 05.03.2020, von https://artpub.com/de/inspiration/kunst/8-lustige-fakten-ueber-die-kunst
                                                                                                                                                  17
All inclusive!
                       Ausdruck, Musik, Tanz, Aktion, Inspiration, Kreativität

                                                           von Stefanie Theile

                                    Wo?                    Schule am Senefelderplatz

                                                           Inklusive Performance-AG für
                                   Was?                    Kinder mit und ohne Förderbedarf

                               Für wen?                    derzeit Kinder der Klassenstufen 3 und 4

                                                                                           Schauspielfähigkeiten ausbauen

                             Tanzen nach Gefühlen

        Pädagogische Aufgaben                                                     Pädagogische Ziele
 … Impulse geben, ohne die Individualität der Kinder                 … vielfältige Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten
 einzuschränken | Raum zum Ausprobieren und Erkunden                 kennen lernen | eigene Individualität und kreatives Potenzial
 bieten | Unterstützung bei der Herausarbeitung des Szenischen       entdecken | Wertschätzung und Respekt füreinander
 in der Darstellung | Organisation einer Performance für die         entwickeln | Umgang mit Emotionen | eigenen Blick auf die Welt
 schulinterne Veranstaltung „Kleine Künstler, große Künstler“        erforschen | normative Vorgaben, Vergleiche und Bewertungen
                                                                     hinterfragen | kritisch-konstruktives Feedback geben | Selbst-
                                                                     bewusstseinsstärkung | eine Performance für die schulinterne
                                                                     Veranstaltung „Kleine Künstler, große Künstler“ gestalten

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B E S T- P R AC T I C E S P B

                                                   Gedanken
                                                  der Kinder …

                                    Freude                           Herausforderungen
                          an der Performance-AG:                     in der Performance-AG:
                                        … frei sein                  … vor Kindern zu tanzen, die unbekannt sind
                     … Gefühle zeigen und tanzen                     … auf der Bühne stehen
                            … vor anderen tanzen                     … Einbezug von Requisiten in die Show
                              … Shows ausdenken
                … so zu tanzen, wie ich mich fühle
                   … mit anderen zusammen sein

                      Frei sein

                                                                                 Vor Publikum performen

                                                      Erfolge
                                                   in der Performance-AG:
                                                        … Spaß haben
                                            … vor anderen Menschen frei tanzen
                                        … zu üben, was auf YouTube gesehen wurde
                              … etwas zu performen, was Anderen nicht so gut gefallen könnte
                                                                                                                                  Fotos: Stefanie Theile

                                                                                        Salome Rott
Was wünscht sich Salome Rott?                                                         Schulhelferin,
… mehr Raum, Zeit und Wertschätzung im Schulalltag für                    Schule am Senefelderplatz
Projekte wie die Performance-AG!                                                    b.rott@tjfbg.de
                                                                                   030 44 68 90 18

                                                                                                                                  19
Beygeistern
                                                     und Bilden
                                                        von Felix Knappe/Hannes Kunkel/Stefanie Theile

                                                                                                         Das kreative Potenzial der AG
                                                                                                         „Beyblade – Let it rip“…
                                          Beyblades sind Plastikkreisel, die                             Wir beobachteten seit längerem einen
                                                                                                         Beyblade-Hype unter den Kindern der Schule
                                              mittels Starter und Reißleine                              an den Püttbergen. Also entschlossen wir uns
                                    angetrieben werden und ursprünglich                                  kurzer Hand diesen Hype aufzugreifen und
                                                                                                         boten die AG „Beyblade – Let it rip“ an. Klar,
                                     in Arenen aus Plastik gegeneinander                                 zunächst scheint alles vorgegeben: die
                                                    antreten bzw. kämpfen.                               Beyblades, die dazugehörigen Anstarter und
                                                                                                         die Arenen. Doch genau an dieser Stelle ent-
                                       Primäres Ziel ist es, dass der eigene                             stand für uns eine Lücke. Es sollten größere
                                   Kreisel länger in Fahrt bleibt als der des                            Arenen sowie eigens durch die Kinder her-
                                                                                                         gestellte Arenen aus Schuhkartons sein. So
                                                  Gegners oder der Gegner.                               wollten wir den Kindern ermöglichen ihre
                                                                                                         kreativen Fantasien auszuleben und eigene
                                                                                                         Arenen zu erstellen.

                                                                                                         Ideensammlung
                                                                                                         Zunächst überlegten wir gemeinsam mit den
                                                                                                         Kindern, wie mögliche Arenen aussehen
                                                                                                         könnten und alle fertigten eine Skizze an.
                                                                                                         Es entstanden die tollsten und zugleich
                                                                                                         absurdesten Ideen. Der Kreativität waren
                                                                                                         keine Grenzen gesetzt. Beim nächsten Treffen
Foto: Felix Knappe/Hannes Kunkel

                                                                                                         sollte es nun ans Eingemachte gehen.

                                                       Felix Knappe und Hannes Kunkel
                                                       Erzieher,
                                                       Schule an den Püttbergen
                                                       f.knappe@tjfbg.de und h.kunkel@tjfbg.de

               20
B E S T- P R AC T I C E S P B

                                                                                                                                             Fotos: Felix Knappe/Hannes Kunkel
                         Fotos: Adobe-Stock

                                                            Schuhkarton-Arenen                            Arena aus MDF-Platten

Arenen aus Schuhkartons                        Ein positiver Nebeneffekt dieser Arenen ist,    anderem hielten wir fest, dass anderen
Aus handelsüblichen Schuh- oder Papp-          dass sie sehr nachhaltig und robust sind.      Kindern nach einem Wettkampf geholfen
kartons sowie Schere, Kleber, Farbe, Pinsel,   Zudem sind sie dauerhaft nutzbar für die       wird, die verlorenen Teile wieder zu finden
Holznägel, Draht, Glitzer, Tacker und un-      Kinder, da sie in der Schule verbleiben.       und ein neuer Battle erst nach gemein-
zähligen anderen Materialien wurden viele                                                     samer Absprache begonnen wird – sprich:
einzigartige Arenen hergestellt.               Doch funktioniert meine Arena auch?            jeder hilft jedem. Nach einem kleinen
Doch sowohl der Ideenreichtum der Kinder       Alles war getrocknet, alles war bereit für     theoretischen Unterricht und stetigem
als auch unserer war bei langem noch nicht     ein Turnier. Ein langer Flur der Reihe nach    Erinnern an die Regeln, hielten sich bald
ausgeschöpft. Die Beyblades sollten nicht      bestückt mit den eigenen Arenen der Kinder.    alle an die vereinbarten Absprachen. Zudem
nur kämpfen können, sie sollten auch in        Es müssen um die 20 gewesen sein. Dazu         konnten so alle Kinder in einem Turnier
der Lage sein eine gewisse Strecke zurück-     kamen die herkömmlichen Arenen sowie           auch als Schiedsrichter fungieren.
zulegen. So entwickelten wir nicht nur         die Ausdauer-Arenen. Es war eine große
sogenannte Battle-Arenen, sondern auch         Begeisterung unter den Kindern zu spüren,      Resümee – wie geht es weiter?
Ausdauer-Arenen. Diese Arenen, gespickt        als bei unserem ersten Turnier die eigene      Die Beyblade-AG hat den Nerv der Kinder
mit Hindernissen und einer vorgegebenen        Arena zur Austragungsstätte wurde. Einige      unserer Schule getroffen und ist sehr gut
Fahrbahn, sollten unseren Beybladern           nahmen ihre Arena sogar mit nach Hause,        angekommen. Beybladen ist nicht nur
noch einmal neue Impulse setzen.               gestalteten sie dort weiter oder bauten ihre   kreiseln, ist nicht nur Sieg und Niederlage.
                                               Beyblade-Fähigkeiten aus.                      Beybladen kann eine ganze Menge mehr
Arenen aus Satellitenschüsseln                                                                und fördert nebenbei die sozialen, moto-
und MDF-Platten                                Kein Beyblade-Wettkampf ohne Regeln!           rischen und gestalterischen Fähigkeiten
So bauten wir aus Satellitenschüsseln und      Wir schauten den Kindern beim Spielen,         der Kinder.
MDF-Platten Arenen, in denen die Aus-          Gewinnen und Verlieren zu. Dabei be-
dauer der Kreisel mittels Stoppuhr gemes-      obachteten wir zum Beispiel, dass auch in      In diesem Sinne: 3,2,1, let it rip!
sen wurde. Es entstanden Arenen, in denen      laufende Zweikämpfe einfach mit einem
die Kreisel Hindernisse überwinden oder        weiteren Kreisel reingestartet oder das
bestimmte Strecken zurücklegen mussten.        nicht immer fair gespielt wurde. All das
In manche Arenen wurden Schikanen              brachte uns zum Nachdenken und Handeln:
eingebaut, damit sich die Beyblades ver-       Gemeinsam mit den Kindern erarbeiteten
langsamen, wenn sie dagegen fahren.            wir ein einfaches Regelwerk. Unter

                                                                                                                                             21
Im Gespräch mit dem Team der
      Rein geschaut!                                                 KON TE XIS Bildungswerkstatt
                                                                             von Karoline Klaus/Stella Kießlinger/
                                                                                 Harald Weis/Stefanie Theile

                                                                                                +DUDOG
                    .DUROLQH                                                                      :HLV
                     .ODXV                          6WHOOD
                                                  .LHOLQJHU

               Karoline Klaus                      Stella Kießlinger                             Harald Weis
               Fachberaterin                         Fachberaterin                               Fachberater
     Fortbildung Natur-Umwelt-Technik,   Fortbildung Natur-Umwelt-Technik,           Fortbildung Natur-Umwelt-Technik,
        KON TE XIS Bildungswerkstatt        KON TE XIS Bildungswerkstatt                KON TE XIS Bildungswerkstatt
              k.klaus@tjfbg.de                  s.kiesslinger@tjfbg.de                         h.weis@tjfbg.de
              030 97 99 13-186                     030 97 99 13-184                           030 97 99 13-215

22
R E I N G E S C H AU T !

                       Als trägereigene Fortbildungseinrichtung für die
                      Bereiche Natur, Umwelt und Technik der tjfbg und
                     Käpt’n Browser gGmbH ist es die Aufgabe von Stella
                   Kießlinger, Karoline Klaus und Harald Weis Erwachsene
                    und Kinder an die genannten Themenbereiche heran-
                        zuführen und diese gemeinsam zu erarbeiten.

BuB: Wie kam es zur Gründung einer trägerinternen Fort-               In der Arbeit mit Kindern ist es für uns besonders wichtig, die
bildungseinrichtung zu den Themenbereichen Natur, Umwelt              Explorationsfreude der Kinder zu stärken und sie so für die Bereiche
und Technik?                                                          Natur, Umwelt und Technik zu begeistern. Oft legen wir hierzu
KON TE XIS-Team: Nach dem ersten Pisa-Schock im Jahr 2001 soll-       Materialien zu einem ausgewählten Thema bereit und motivieren
ten verstärkt naturwissenschaftliche und technische Schwerpunkte      die Kinder, sich diese anzusehen und damit etwas zu machen. Wir
an Grundschulen und KITAS angeboten werden. Um das zu unter-          machen hierbei keine Vorgaben, wir sagen ihnen nicht, was sie
stützen, wurde die KON TE XIS Lernwerkstatt Technik, heute            machen sollen und auch nicht, wie die Materialien funktionieren.
KON TE XIS Bildungswerkstatt, ins Leben gerufen.                      Da kann es schon mal vorkommen, dass eine Krokodilklemme nicht
                                                                      zur Weiterleitung von elektrischem Strom genutzt wird, sondern
BuB: Was ist Ihnen besonders wichtig in Ihrer Arbeit?                 um eine Kette zu bauen. In diesem Prozess gibt es kein Richtig oder
KON TE XIS-Team: Wir versuchen, Erwachsenen und Kindern neben         Falsch. Wir arbeiten mit dem, was uns die Situation bietet. Durch
dem fachlichen Lernen im Unterricht andere Wege zum Verstehen         Fragen der Kinder entwickeln sich meist weitere Fragen, die dazu
und Begreifen unserer Schwerpunktthemen Natur, Umwelt und             führen, das Thema gemeinsam zu erschließen.
Technik aufzuzeigen. So möchten wir Interesse und Freude am
Erkunden, Experimentieren sowie Lernen wecken.                        BuB: Wie schaffen Sie es, Kinder und Erwachsene für die Themen-
In der Erwachsenenbildung versuchen wir zu verdeutlichen, dass        bereiche Natur, Umwelt und Technik zu begeistern?
es nicht nötig ist, bereits ein umfangreiches Wissen oder zumindest   KON TE XIS-Team: Wir versuchen, unsere eigene Begeisterung für
mehr Kenntnisse als Kinder haben zu müssen, um sich gemeinsam         die genannten Themen an andere weiterzugeben. Das klappt
ein bestimmtes Thema zu erschließen. In unseren praxisbezogenen       meistens gut. Zudem haben wir den Vorteil, dass wir nicht den
Fortbildungen zeigen wir vorrangig auf, dass es darum geht, sich      typischen Klischees von Personen, die im Bereich der Naturwissen-
gemeinsam neuen Themen zuzuwenden und Antworten auf Fragen            schaft tätig sind, entsprechen. Wir tragen z. B. keine dicke Hornbrille
zu finden. Wir stellen beispielsweise Arbeitsweisen und Methoden       und zwei aus unserem Team sind auch noch Frauen … (alle lachen).
zur Annäherung an solche Themen vor.                                  Da sind einige Fortbildungsteilnehmende dann doch manchmal
                                                                      überrascht. Und das Wichtigste: Wir versuchen den Menschen die
                                                                      Angst vor den Themen Natur, Umwelt und Technik zu nehmen.
                                                                      Bei uns geht es in erster Linie ums Ausprobieren und Machen
                                                                      (lassen).

                                                                                                                                                23
Das bietet die
                                                                              KON TE XIS
                                                                          Bildungswerkstatt
                  Materialverleih
                                                                               intern an
             für Feste, Projekte, AGs etc.

           Fortbildungen für Erwachsene
     inhaltliche und methodische Erarbeitung von
        Fragestellungen und Themenbereichen

                Angebote für Kinder
       Projektarbeit in KITA und Schule oder in
          der KON TE XIS Bildungswerkstatt
                                                                                              Publikationen
                                                                                          zu den Themen Natur,
                                                                                           Umwelt und Technik

                                                                                               Ausbildung
                                                                                             im Bereich MINT
                                                                                      Lehre an Hoch- und Fachschule
                                                                                             im Bereich MINT

                                             Tüftelwettbewerb                         Schulübergreifende Aktionen
                                   Wettbewerb für Schulen und KITAS                  Angebote für Kinder in den Ferien

                                     AG Natur - Umwelt -Technik                             Praxisanregungen
                              Auseinandersetzung mit den Themen Natur,                    Ideen und Anleitungen
                                 Umwelt und Technik und Umsetzung
                                                                                               für Projekte
                                          in den Schulalltag

                                              Materialkisten
                              Materialien zu übergeordneten Themen, die
                               ausgeliehen werden können, um damit in
                                 der Praxis selbständig mit Kindern zu
                                                arbeiten

24
R E I N G E S C H AU T !

                     BuB: Wie fangen Sie ein neues Projekt an? Welche Fragen stellen
                     Sie sich?
                     KON TE XIS-Team: Wir beginnen eigentlich immer mit einem Brain-
                     storming zum Thema und überlegen, was wir dazu schon gesehen           BuB: Wieviel Pädagogik steckt in Ihren Projekten?
                     haben, was wir bereits kennen oder ob wir dazu schon mal was           KON TE XIS-Team: Viel – alles was wir tun, ist durchzogen von
                     gemacht haben. Dann unterhalten wir uns und überlegen, ob unsere       unserer pädagogischen Haltung.
                     Ideen ins Setting passen. Im Rahmen eines schulübergreifenden
                     Angebotes stellen wir uns zum Beispiel Fragen wie: Ist das Angebot     BuB: Wie viel Kreativität brauchen Sie für Ihre pädagogische Arbeit?
                     selbsterklärend? Können sich die Kinder damit frei beschäftigen?       KON TE XIS-Team: Ordentlich!
                     Welchen Mehrwert hat das für pädagogische Fachkräfte? Wenn
                     diese Fragen geklärt sind, geht es an die Umsetzung.                   BuB: Was ist Kreativität für Sie?
                                                                                            KON TE XIS-Team: Ein Sehnsuchtsbegriff … Es braucht unter-
                     BuB: Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitsplatz?                          schiedliche Methoden, Raum, Zeit, andere Menschen und Austausch,
                     KON TE XIS-Team: Die Vielseitigkeit! Wir können unsere eigenen         um kreativ zu werden. Oft ist Kreativität knallharte Arbeit, trial
                     Interessen vertiefen, an andere weitergeben und den einen oder         and error. Man muss mit Rückschlägen umgehen können.
                     die andere für bestimmte Themen anstecken. Außerdem können
                     wir uns eigene Schwerpunkte setzen und haben eine tolle Team-          BuB: Wie bleiben Sie auf dem aktuellen Stand?
                     arbeit.                                                                KON TE XIS-Team: Unsere Antennen sind eigentlich immer in
                                                                                            Bereitschaft. Wir verfolgen im Internet viele Initiativen zu unseren
                     BuB: Was wären Sie jetzt, wenn nicht Mitarbeitende bei                 Themen, sind in Netzwerken aktiv, haben Newsletter und Zeit-
                     KON TE XIS?                                                            schriften abonniert und verfolgen pädagogische Diskurse. Auch
                     KON TE XIS-Team: Vielleicht Künstler, Schriftsteller oder Maler. Wer   im Alltag, zum Beispiel bei einem Museumsbesuch, kann es vor-
                     weiß, eventuell auch irgendwo anders im Bildungsbereich tätig,         kommen, dass wir überlegen, wie wir das, was wir gesehen oder
                     z. B. in der redaktionellen Arbeit oder in der Erwachsenenbildung      erlebt haben, in unsere Arbeit integrieren können.
                     für nachhaltige Entwicklung und Umweltbildung.
                                                                                            BuB: Was machen Sie bei einer kreativen Blockade?
                                                                                            KON TE XIS-Team: Süßigkeiten essen, spazieren gehen, loslassen,
                                                                                            sich etwas Anderem widmen. Wir haben festgestellt, dass es am
                                                                                            besten ist, parallel an drei Sachen gleichzeitig zu arbeiten, um bei
                                                                                            einer Blockade einfach etwas anderes machen zu können. Meist
                                                                                            kommen die Ideen dann.
Fotos: tjfbg gGmbH

                                                                                                                                                                   25
Good
                                                       food
                                                        is
                                                       good
                                                       mood!
                                                       von Stefanie Theile

                                   Das Erfolgsrezept …

                        12
                      Workshop-
                    teilnehmende
                                             1
                                        pädagogische
                                          Fachkraft
                                                             14
                                                          Workshop-
                                                          Einheiten
                                                                              14
                                                                             Gerichte
                                                                                         12x
                                                                                        positives
                                                                                        Feedback
Foto: Adobe-Stock

        26
B E S T- P R AC T I C E W E I T E R F Ü H R E N D E S C H U L E

                                                                                                                                            Fotos: Stefanie Theile
Unter diesem Motto biebietet Mandy Reinert       Themenschwerpunkte, in denen bestimmte                     Infos zum Koch-Workshop
für die Schülerschaft de
                      der Mittelstufe (7. bis    Fertigkeiten und Grundlagen des Kochens
10
10. Klasse) der Nelson-M
                Nelson-Mandela-Sekundar-         gefragt waren. In kleineren Kochgruppen
schule einen Koch-Workshop
                       k      an. Sie möchte     bereiteten die Teilnehmenden einfache            12          Workshop-Teilnehmende
gesunde Alternativen zu Fertiggerichten          Rezepte zu und erprobten u. a. unter-
aufzeigen und ihrem Wunsch, Alltags-             schiedliche Schneidetechniken von Gemüse,
kompetenzen in der Schule zu erlernen,           das Abwiegen von Zutaten, das Lesen von               .      Jahrgangsstufe
nachkommen.                                      Rezepten und die Verteilung unterschied-
Ein Gericht zuzubereiten erfordert die unter-    licher Aufgaben innerhalb der einzelnen
schiedlichsten Fähigkeiten und Fertigkeiten:     Kochgruppen. In den verbleibenden Ein-           1x          wöchentlich
Teamwork, Kommunikation, Planung von             heiten wurden in Kleingruppen
Arbeitsabläufen, Umgang mit Lebens-              verschiedene Koch- und Backrezepte aus-
mitteln, Zeitmanagement sowie Ordnung            probiert und anschließend gemeinsam             je 1,5       Stunden,
und Sauberkeit in der Küche. All das sollten     genossen. Die Mahlzeiten boten stets einen                   ein Schulhalbjahr lang
die Teilnehmenden des Koch-Workshops             passenden Rahmen für ein gegenseitiges
erfahren.                                        Feedback zu Geschmack, Aussehen und
                                                 möglichen Änderungsvorschlägen der                1          wöchentlicher Einkauf
Von der Planung zur Genussbotschafterin          Gerichte.                                                    der Lebensmittel durch
Zur Vorbereitung des Koch-Workshops hat          Neben Spaß und Experimentierfreude                           die pädagogische Fachkraft
Mandy Reinert die kostenlose Weiterbildung       waren ein gutes Zeitmanagement, gegen-
„Ich kann kochen“, die von der Sarah Wiener      seitige Unterstützung, Vorplanung und
Stiftung angeboten wird, absolviert und          Improvisationstalent gefragt, damit alle         10€         pro Person
wurde zur Genussbotschafterin ausgebil-          sich mit ihren unterschiedlichen Fertig-
det. Mit Rezepten und Ideen für das Kochen       keiten einbringen konnten und der zeitlich
mit Jugendlichen startete sie in ihren ersten    begrenzte Rahmen, durch den nur eine
Koch-Workshop.                                   Auswahl einfacher Rezepte möglich war,
                                                 ausgeglichen werden konnte.
In die Küche, fertig, lecker!
Da sich die Teilnehmenden freiwillig für den     Nelson-Mandela sucht den Super-Wrap!
Koch-Workshop angemeldet haben, war ihre         Den krönenden Abschluss des Koch-Work-
Motivation von Anfang an sehr hoch. Mandy        shops bildete ein von den Teilnehmenden                                   Mandy Reinert
Reinert erhielt diese aufrecht, indem sie ihre   geplanter Kochwettbewerb. Vier Kochteams                           Schulsozialpädagogin,
Wünsche und Ideen bei der Auswahl der            traten gegeneinander an und bereiteten                    Nelson-Mandela-Sekundarschule
Gerichte und Planung des Koch-Workshops          Wraps zu, die anschließend von einer Jury                             m.reinert@tjfbg.de
berücksichtigte. Zudem entschieden sie sich      verkostet und ausgezeichnet wurden.
neben ihren Kochkünsten auch ihre Back-
künste zu erweitern.                             Ich würde sagen, Mandy Reinert hat das
                                                 Motto des Koch-Workshops erfolgreich
Bevor alle die Kochlöffel zum ersten Mal          umgesetzt. Gutes Essen macht gute Laune!
schwangen, gab Mandy Reinert eine Ein-
                                                                                                                                                                     Foto: tjfbg gGmbH

führung in die Küche und damit ver-
bundener Regeln sowie eine Belehrung
über die Hygienevorschriften. In den darauf-
folgenden vier Einheiten erarbeiteten sie

                                                                                                                                                  27
Wo sprudelt Fantasie am besten?
                                                                   von Stefanie Theile

     Auf dem Weg zur KITA, in einer langweiligen Schulstunde, im Gespräch mit Freunden, beim Zubereiten
     des Abendessens, unter der Dusche, im Bett kurz vorm Einschlafen, beim Fußballspielen, beim
     Schlangestehen im Supermarkt … Eine lange Liste, die noch nicht vollständig ist, da Menschen an
     den unterschiedlichsten Orten kreativ sind und ihre Fantasie entdecken. Ein wundervoller Ort zum
     Fantasieren, Ausdenken, Ausprobieren und Machen, ist die Fantasieschmiede – ein kunterbunter,
     großer und einladender Kreativbereich, des Kinder-, Jugend- und Kiezzentrums Berlin-Johannisthal
     (kurz: JuJo). Das Nachmittagsangebot des Kinderbereiches richtet sich an Kinder von sechs bis ca.
     zwölf Jahren. Mit Ausnahme der Schmuckwerkstatt. Dieses Angebot richtet sich neben Kindern
     auch an Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren. Und das Besondere: Auch Eltern sind willkommen!
     Alle anderen Bereiche des JuJo sind elternfreie Zone. Durch die Öffnung der Fantasieschmiede für     In der Schmuckwerkstatt
     Eltern, sind die pädagogischen Fachkräfte dem Interesse einiger Eltern nachgekommen, die sich        können Kinder und
     wünschten, an diesem bunten Ort gemeinsam Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.                      Jugendliche
                                                                                                          … Glasperlen herstellen und
                                                                                                          daraus Schmuck anfertigen
                                                                                                          Farbigen Glasstab unter einer
                                                                                                          Flamme erhitzen, so dass er

                           Ɲ Ƅ  ɳ  Ü Ɣ Ć Ɔ ƞ ƩÜŎƒƭɢ                                                   formbar wird und das nach-

                 ŎđƄƒƜčƌƢ÷                       ƞđƓɥ
                                                                                                          giebige Glas um den Perlendorn

       H÷ŵ-ƀƍƭƚ Ƒ÷ƀƭƢŮđƓáŔ‹ đƑƤĥƈƂơĢ                                                                    (eine Art Stab) wickeln. Dorn

        4đƄŇƖƢƫòH
                                                                                                          solange drehen bis die ge-
                                                                                                          wünschte Perlenform entstanden
                                                                          In der Töpferei können          ist. Abkühlen lassen und wenn
                                                                          Kinder und Erwachsene           gewünscht weitere Farben
                                                                          … dekorative Gegenstände        ergänzen. Danach Perlen
                                                                          aus Ton herstellen              auffädeln und ein Armband
In der Nähschmiede können                                                 Ton weich klopfen, mit          oder eine Kette anfertigen.
Kinder und Erwachsene                 In der Malecke können               Wasser befeuchten und mit       … Schmuck aus Gießharz
… die Kunst des Nähens                Kinder und Erwachsene               den Händen formen, even-         gießen
erlernen                              … großflächig im Stehen             tuell mit Schabern und          Harz mit Härter mischen, wenn
An der Nähmaschine:                   malen                               Kratzwerkzeugen verzieren,      gewünscht mit Pigmenten
Schnittmuster anfertigen,             Papier an die große, mit            trocknen lassen und ab in den   färben und beispielsweise
Stoff aussuchen, an die               Holzplatten verkleidete,            Brennofen. Danach               Glitzer, getrocknete Blumen oder
Nähmaschine setzen, Pedal             Wandfläche anbringen.               bemalen und wieder in den       Sternchen hinzugeben. Masse in
treten und schneidern.                Pinsel, Rollen, Farbe               Ofen.                           eine Gießform geben und
Mit der Hand: Das Ganze geht          schnappen und loslegen.             … an der Töpferscheibe          trocknen lassen. Im Anschluss
auch noch manuell. Schnitt-           … oder auch im Sitzen               formen                          noch schleifen, feilen und bei
muster und Stoff liegen               Papiere, Stifte und Farben          Ton weichklopfen, auf der       Bedarf Farbe auftragen.
bereit? Dann Faden durchs             nehmen. Zeichnen, malen,            Scheibe zentrieren und          … Schmuck aus Metall mit
Nadelöhr fädeln,                      kritzeln, spritzen …                losdrehen. Immer wieder         traditionellen Goldschmiede-
Nadel in den Stoff stechen,                                               befeuchten nicht vergessen.     techniken anfertigen
Faden durchs Loch ziehen und                                              Auch hier gilt: im Anschluss    Entwurf ausdenken, feilen,
wieder und wieder                                                         trocknen lassen, brennen,       sägen, löten, verschiedene
und wieder.                                                               bemalen und erneut brennen.     Verzierungstechniken anwenden
                                                                                                          bis das Schmuckstück wie
                                                                                                          gewünscht aussieht.

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