Mai 2022 - Mein Segensort - Wo ich Kraft, Zuversicht und Freude schöpfen kann 11 Krieg in der Ukraine und Glaube an - Dekanat Fürth

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Mai 2022 - Mein Segensort - Wo ich Kraft, Zuversicht und Freude schöpfen kann 11 Krieg in der Ukraine und Glaube an - Dekanat Fürth
mai 2022

Mein Segensort - Wo ich Kraft, Zuversicht und Freude schöpfen kann
     Immer sonntags: Friedhofs-Café        Netzwerk zu Altersfragen: Interview        Krieg in der Ukraine und Glaube an
04 Konzert: Classic meets Jazz        09   mit Rudolf Koch                       11   einen Gott des Friedens
Mai 2022 - Mein Segensort - Wo ich Kraft, Zuversicht und Freude schöpfen kann 11 Krieg in der Ukraine und Glaube an - Dekanat Fürth
editorial                                      meinung und serie

Liebe Leserinnen und Leser,                    Die Serie: Jetzt ist die Zeit - für Veränderungen
                                               Simon Ascherl aus St. Martin zum Übergang ins Berufsleben
Orte, an denen man Kraft schöpfen kann,
die einen stark und zuversichtlich machen                                                       tenleben hin zum deutlich zeitintensiveren
und einem Mut zusprechen – das sind Se-                                                         Berufsleben: d.h. von reichlich Freiraum
gensorte, zum Beispiel der, an dem Jakob                                                        hin zum Vollzeitjob mit neuer Verantwor-
aus dem Alten Testament auf der Flucht                                                          tung. Gleichzeitig geht dabei auch meine
ein ermutigendes Erlebnis hat: Wie in ei-                                                       Zeit als Ehrenamtlicher in der Jugendar-
nem Traum öffnet sich der Himmel über                                                           beit langsam zu Ende und mir stellt sich die
ihm und eine Himmelsleiter erscheint,                                                           Frage: „Wo finde ich in der Kirche meinen
auf der Engel zu ihm hinab- und wieder                                                          Platz?“ Eine Antwort darauf ist gar nicht
hinaufsteigen. Gestärkt und ermutigt ver-                                                       mal so leicht, da sich die meisten Ange-
lässt er diesen Platz, der für ihn zu einem                                                     bote an Kinder und Jugendliche, Familien
Segensort geworden ist.                                                                         und Senioren richten. Hier wünsche ich
Andrea Felsenstein-Roßberg denkt auf                                                            mir, dass Kirche ihren Blick weitet und die
Seite 3 über Segensorte nach. Sie ist                                                           Suchenden - wie mich und andere junge
Segensort-Expertin. Als Referentin für                                                          Erwachsene - einbeziehen kann. Wie kann
Spiritualität und Kirchenraum am Gottes-                                                        der Übergang aus der prägenden Zeit der
dienst-Institut Nürnberg beschäftigt sie       Wo finde ich als junger Erwachsener meinen       Jugendarbeit gelingen? Wo gibt es Platz für
sich mit der Atmosphäre und Strahlkraft        Platz in der Kirche? - überlegt Simon Ascherl.   junge, vor Ideen und Erfahrung sprudelnde
von Kirchenräumen. Sie bietet Kirchen-                                                          Menschen? Junge Erwachsene brauchen
gemeinden auch Fortbildungen an, zum           „Jetzt ist die Zeit“ für Veränderungen. Das      gerade wegen der Veränderungen im Klei-
Beispiel „Einfach einen Audioguide ma-         spüren wahrscheinlich aktuell zahlreiche         nen und im großen Weltgeschehen eine
chen“, um den eigenen Kirchenraum zu           Menschen beim Blick in die Weltpolitik.          Heimat, in der sie sich engagieren können,
entdecken, am Dienstag, 17. Mai beim           Doch für mich ist zur Zeit auch im Kleinen       und eine Gemeinde, mit der sie sich verbun-
evangelischen Bildungswerk https://            und im privaten Raum eine Menge Verän-           den fühlen können. So erfahren sie auch
www.ebw-fuerth.de.                             derung. Wie viele andere junge Menschen          in Zeiten der Veränderung Sicherheit und
Pfarrerin Irene Stooß-Heinzel kommen-          befinde ich mich im Übergang vom Studen-         Geborgenheit. Dafür ist jetzt die Zeit.
tiert hier auf der Seite 2 ihre eigene Suche
nach Segensorten in der Natur.
Wer weiß, wo die persönlichen Quellen
der Kraft sind, kann sie aufsuchen und
aus ihnen schöpfen.
                                               Kommentar                                        hat: „Sei gelobt, mein Herr, durch unsere
                                                                                                Schwester, die Mutter Erde, die uns trägt
                                               Spirituelle Spaziergänge
                                                                                                und ernährt und vielerlei Frucht bringt und
Vielleicht finden Sie dazu noch mehr in        Ich bin gerne draußen unterwegs und habe         farbige Blumen und Gras.“ Die Natur, die
dieser Ausgabe, jedenfalls: Einen Mai vol-     die Natur als Kraftort für mich entdeckt. So     Schöpfung selbst lobt Gott. Wenn ich sie
ler wohltuender Segensorte                     viel Leben um mich herum, - und alles, was       bewusst wahrnehme, kann ich einstimmen
                                               es ausmacht: frisches Grün, das im Frühling      darin, seine Gegenwart spüren: in der Sonne
wünscht Ihnen                                  aus der kahlen Erde sprießt, eine Überfülle      auf meiner Haut und den Wind in meinen
                                               von Farben und Düften im Sommer, aber            Haaren.
                                               auch Blätter, die fallen, Bäume, die Winter-     Eine einfache Übung gibt es, um zur Ruhe zu
Christiane Lehner,                             ruhe halten. Die Natur erlebe ich als Spiegel    kommen und Kraft zu schöpfen. Ich suche
Monatsgruß-Redakteurin                         meines Lebens - mit allen Wechselspielen,        mir einen schönen Platz irgendwo draußen
                                               aber voll unbändiger, unzerstörbarer Kraft zu    und schaue mich um. Ich konzentriere mich
                                               wachsen. Richtige Wunder hält die Natur be-      auf drei Dinge, die ich sehe, und drei Geräu-
                                               reit! Im Stadtpark zum Beispiel gibt es einen    sche, die ich höre. In der nächsten Runde
                                               bis auf die Rinde ausgehöhlten Baumstumpf,       wähle ich nur zwei davon und schaue auf
                                               aus dem neue Zweige und Blätter sprießen.        die Farben, Formen bzw. den Klang. In der
                                               Ich mache deshalb gerne spirituelle Spa-         dritten Runde fokussiere ich ein Objekt oder
                                               ziergänge, allein und mit anderen. Mit           ein Geräusch: Wie würde ich es malen oder
                                               achtsamem Blick kann ich es spüren: die          fotografieren, kann ich es nachsingen? Ich
                                               Lebensenergie rund um mich herum. Für            werde ruhig dabei, bin in Kontakt mit der
                                               mich ist es eine Erfahrung göttlicher Energie,   Natur und mir selbst.
                                               wie sie auch Franz von Assissi ausgedrückt                    Irene Stooß-Heinzel, Pfarrerin

                                   02
thema des monats

„Segen macht reich, friedvoll und manchmal auch richtig glücklich“
Auf der Suche nach persönlichen Segensorten - Segen als Gottesgeschenk im ganz normalen Alltag

Persönliche Segensorte - gibt es die? Aber     Kirchenlieder, was mir so einfällt. Ich liebe    Kirchenräume als Oasen der Ruhe
sicher! Mir fiel sofort ein: Mein Segensort    diese kleinen Auszeiten. Einfach dasitzen,
ist profan, aber heilig, völlig unmystisch,    in die Weite schauen, singen, die Beine          Damit wirbt die Evangelische Landeskir-
aber zutiefst spirituell, ganz irdisch, aber   baumeln lassen, die Natur um mich herum          che für offene Kirchen: „Kommen Sie zu
irgendwie wirklich himmlisch. Es ist der Ort   einatmen, die Wiesen, Felder, Bäume, Flur-       sich!“ Und viele Gemeinden verstehen:
meiner Entspannung, meiner Träume, mei-        wege. Eine Freude!                               Wir haben mit unseren Kirchenräumen
ner Liebe, meines Gebets: Es ist mein Bett!                                                     ein großes Potential anzubieten. Denn:
Wenn ich nach langen Tagen, erschrecken-                                                        Kirchen sind Orte des Segens. Wochentags
den Nachrichten, leicht entnervt und tod-                                                       aufgeschlossen eröffnen sie den Gästen,
müde da hineinfalle, ziehe ich mir die Decke                                                    den Gottessehnsüchtigen, denen, die ein-
hoch über die Schultern, kuschle mich ein                                                       fach mal vorbeischauen, mitten im Alltag
im Warmen, Weichen und bin einfach so                                                           Oasen der Ruhe. Da kann man zu sich kom-
dankbar. Dankbar, nicht im Kalten, im Re-                                                       men, Worte für ein Gebet finden, Kerzen
gen, auf hartem Boden die Nacht ausharren                                                       für andere Menschen in Not anzünden,
zu müssen, sondern in die offenen Arme                                                          Unausgesprochenes in ein Anliegenbuch
meines fraglos freundlichen Bettes zu fal-                                                      schreiben. Als kleine Orientierungshil-
len. Danke, lieber Gott, dass ich das habe.                                                     fe liegt ein schriftlicher Kirchenführer
Diesen Luxus! Mit einem tief zufriedenen                                                        bereit. Oder man kann eine App auf sein
Lächeln gleite ich dann in die Nacht. Ja,                                                       Smartphone herunterladen, die wie ein
danke, dass ich so ein warmes wunderbares                                                       Audioguide den Kirchenraum und seine
Bett habe! Das kann ich jede Nacht sagen.                                                       Bedeutung erläutert, Orgelmusik erklin-
Was für ein Segen!                                                                              gen lässt, Impulse gibt für eigene Gedan-
                                                                                                ken, den Betrachtenden hinter die Dinge
Resonanzräume                                                                                   blicken lässt.

Wahrscheinlich gibt es viele Segensorte,                                                        Segen für Lebensübergänge
die man mit dem großen Wort „Segen“ gar
                                               Der Hochstand am Waldrand als Segensort
nicht verbinden würde, so schlicht sind sie.                                                    Im Kirchenraum hat der Segen feste Plät-
So alltäglich normal! Und doch besonders.      Shalom                                           ze: Am Taufstein wird er den kleinen Kin-
Denn diese Orte treten in Resonanz mit uns.                                                     dern oder Erwachsenen als das große JA
Lösen etwas aus in uns. Kennen Sie Ihren       Ein Segensort-, der Kollege runzelt die Stirn.   Gottes mit auf den Lebensweg gegeben.
Segensort? Ich hab mal nachgefragt. Man        Denkt nach. Das ist für mich eigentlich nicht    Am Altar empfangen ihn Konfirmandin-
stößt auf kuriose Dinge.                       direkt ein Ort. Das ist ein Ereignis. Das ist,   nen und Konfirmanden, Hochzeitspaare,
                                               wenn sie alle, unsere erwachsenen Kinder,        Jubilare. Segen als Kraft für den Übergang
Ganz bei mir sein                              wieder heimgekommen sind, um den Tisch           in neue Lebensphasen. Gottes Segen will
                                               sitzen. Ich habe mich wieder ins Zeug gelegt,    und wird dabei sein. Auch jeden Sonntag
Segensort, sagt eine Freundin, das ist - und   habe toll gekocht, mit großer Vorfreude.         auf dem Weg in die neue Woche, wenn
sie überlegt noch kurz, ob dieses gewich-      Und es schmeckt ihnen. Und sie erzählen.         am Ende des Gottesdienstes der Segen
tige Wort wirklich dafür herhalten kann        Wir diskutieren das Leben, die aktuelle Lage,    allen zugesprochen wird. Dann teilt er sich
- Segensort ist für mich der Hochstand am      Gott und die Welt. Dazu ein feiner Rosé….        leise aus in unserem ganz normalen Alltag,
Waldrand oben auf der Hochebene. Ehr-          Das reinste Vergnügen. Segen eben.               kriecht ins warme Bett, sitzt mit auf dem
lich! Da fahre ich immer wieder mit dem        Ein anderer erzählt von dem Duft der Mu-         Hochstand, am Familientisch, schlendert
Rad hin. Gerne am Abend. Klettere hinauf       seen und Bibliotheken. Da riecht es immer        durchs Museum. Macht reich, friedvoll
und schaue in die untergehende Sonne.          besonders. Da geht ihm das Herz auf. Der         und manchmal auch richtig glücklich. So
Ein großartiges Farbenspiel. Die Waldrän-      Segen ist das Eintauchen in eine andere          ist er eben. Ein Geschenk Gottes! Gehen
der davor werden zu Scherenschnitten.          Welt, die alles andere vergessen lässt.          Sie auf die Suche. Es lohnt sich!
Schwarz filigran. Warum ein Segensort? Es      Der große Segen mitten im kleinen Alltag.
ist wie beim Bergsteigen. Ich betrachte die    So teilt er sich aus. Shalom an besonde-
Welt von oben, bin allem enthoben, ganz bei    ren Orten, in besonderen Erfahrungen von                         Andrea Felsenstein-Roßberg,
mir. Zwischen Himmel und Erde. Manchmal        Verbundenheit und Freude, von Lachen und         Referentin für Spiritualität und Kirchenraum
beginne ich dort zu singen. Abendlieder,       Trost, von Stille und „Bei-sich-sein-können“.    am Gottesdienst-Institut, Nürnberg

                                                                                                  03
bildungswerk                                  aktuelles

Spiritueller Kunstspaziergang                 Friedhofs-Café startet in die vierte Saison
Figuren von Gudrun Kunstmann und Eva          Neu ist die Kooperation mit der Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche
Herrmann stehen im Mittelpunkt eines
einstündigen Kunstspaziergangs. Es geht                                                                          Im Friedhofs-Cafe sollen
darum, zu sehen und zu hören, ohne zu                                                                            sich Besucherinnen und
urteilen und zu werten. Gestalt, Farbe,                                                                          Besucher treffen und
Größe sprechen ihre eigene Sprache, ge-                                                                          wohlfühlen können. Es
hen in Dialog mit ihrer Umgebung. Was                                                                            soll Raum für Austausch,
haben die Figuren mir zu sagen und er-                                                                           Begegnung und Gesprä-
zählen sie von einer anderen Wirklichkeit                                                                        che bieten und die Mög-
als der meinen? Spende erbeten; Anmel-                                                                           lichkeit, in Gemeinschaft
dung bis 28. April                                                                                               mit anderen Menschen
Sonntag, 1. Mai, 11 bis 12 Uhr, Treffpunkt:                                                                      Trauer zu bewältigen.
Auferstehungskirche                                                                                              Das Projekt des FZF gibt
                                                                                                                 es seit Sommer 2019
Schreibabend für Frauen                                                                                          und ist seit Anfang an
Mit der Autorin und Diplom-Psychologin        Das ehrenamtliche Team lädt mit selbst gebackenen Kuchen und spendenfinanziert. Seit
Ruth Lenz-Tichai zum Thema „Ideen für         einer Tasse Kaffee zum Verweilen ein.                              dieser Saison gibt es
ein gutes Leben hätte ich schon...“; Ge-                                                                         eine Kooperation mit der
bühr 20 Euro; Anmeldung bis 18. Mai           Das Friedhofs-Café des Freiwilligen Zent-      Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche. Dank der
Freitag, 20. Mai, 18 bis 21 Uhr, Evangeli-    rums Fürth (FZF) hat seine Freiluft-Saison     Unterstützung durch Pfarrer Walter Drescher
sches Bildungswerk                            eröffnet. Seit dem 17. April findet das mobile wird der Kaffee zukünftig im Gemeindehaus
                                              Fahrrad-Café bei gutem Wetter wieder jeden     der Kirche gebrüht und kann dann per Hand-
Habitatspiel                                  Sonntag von 14 bis 16 Uhr auf dem Fürther      wagen gebracht werden. So ist der Café-
Im interaktiven Habitatspiel „Was lebt        Friedhof, Erlanger Str. 97 statt: An einem     Betrieb auch ohne Auto möglich.
denn da? Natur rund ums Haus“ können          ruhig gelegenen Rondell wird der Sonnen-       Kontakt: Freiwilligen Zentrum Fürth, 0911
die Teilnehmenden entdecken, wie alles        schirm aufgespannt und das ehrenamtliche       2174782, fzf@iska-nuernberg.de
mit allem zusammenhängt und was wir           Team lädt mit selbst gebackenen Kuchen                                Freiwilligen Zentrum
selbst tun können, damit die Natur in         und einer Tasse Kaffee zum Verweilen ein.
unserer Nachbarschaft aufblüht. Veran-
staltung für Kinder ab 5 Jahren und Er-
wachsene im Rahmen der Langen Nacht
der Wissenschaften (Kinderprogramm),          Mit Akkordeon und Sopransaxophon im Gepäck
entsprechendes Ticket erforderlich. An-       Rendevouz mit alten Meistern: Classic meets Jazz in der Lukas-Kirche
meldung bis 19. Mai
Samstag, 21. Mai, 14 bis 17 Uhr, Gemein-                                                      Bach bis Ravel, stets gewürzt mit einer Prise
dehaus Auferstehung,                                                                          Jazz. Das Programm verspricht interessante
                                                                                              Klänge, virtuoses Zusammenspiel und span-
Autorenlesung                                                                                 nende Improvisationen. Im Mittelpunkt ste-
Ewald Arenz liest aus „Der große Som-                                                         hen Ausschnitte aus Modest Petrowitsch
mer“. Im Mittelpunkt der Lesung mit an-                                                       Mussorgskys berühmtem Werk „Bilder einer
schließendem Gespräch steht die Rolle                                                         Ausstellung“ aus dem Jahr 1875. Die Bilder,
von Großeltern. Eintritt 5 Euro; Anmel-                                                       die Mussorgsky zu seinem Zyklus inspiriert
dung bis 18. Mai                                                                              haben, beschreiben Gemälde seines kurz zu-
Sonntag, 22. Mai, 16 Uhr, Auferstehungs-                                                      vor gestorbenen Freundes Viktor Hartmann.
kirche                                                                                        Die Nürnberger Künstlerin Uschi Faltenba-
                                              Stephan Greisinger und Fred Munker              cher hat sie speziell für dieses Programm
                                                                                              neu interpretiert.
Aktuelles zu den Veranstaltungen im                                                           Der Eintritt ist frei, um Spenden wird ge-
Bildungswerk auf der Webseite                 Mit Akkordeon und Sopransaxophon im             beten, am Samstag, den 14. Mai, um 19.30
                                              Gepäck treten Fred Munker und Stephan           Uhr, in der Lukas-Kirche im Stadtteil Für-
                 www.ebw-fuerth.de
                 ebw.fuerth@elkb.de           Greisinger eine abwechslungsreiche musi-        berg (Eichenstraße 9, 90768 Fürth).
                 0911 / 74 57 43              kalische Reise durch mehrere Jahrhunderte
                 Otto–Seeling–Prom. 7         an – von Barock bis Impressionismus, von                             Daniel Wanke, Pfarrer

                                   04
aktuelles                                                                                      kurz notiert

          Fürther Netzwerk zu Altersfragen notwendig                                                     Gedenkfeier für Sternenkinder
          Interview mit Rudolf Koch, Referent für Altersfragen und Seelsorger für ältere Menschen        Die Ökumenische Gedenkfeier für ver-
                                                                                                         storbene Kinder am Fürther Sternenfeld
                                                         Landrat in Oberasbach. Zwei Ausstellun-         gestaltet Diakon Horst Lenski, Klinik-
                                                         gen zu Pflegethemen im Café SAMOCCA,            seelsorger am Fürther Klinikum.
                                                         die Vergissmeinnicht-Gottesdienste für          Samstag, 7. Mai, 11 Uhr, Gräberfeld für
                                                         Menschen mit Demenz und ihre Angehö-            stillgeborenes Leben, Fürther Friedhof,
                                                         rigen zusammen mit dem Diakonischen             Erlanger Str. 97, 90765 Fürth
                                                         Werk (DW), ein Renten-Eintritts-Seminar,
                                                         der Basiskurs „Ehrenamtliche Seelsor-           Gottesdienst über Hagar
                                                         ge“ mit dem DW und dem Evangelischen            Mit Musik von Yulim Kim. Michael
                                                         Bildungswerk.                                   Herrschel (Rezitation), Kirchenmu-
                                                                                                         sikdirektorin (KMD) Sirka Schwartz-
                                                         MG: Wie wird sich die Altersstruktur in Fürth   Uppendieck (Klavier). Predigt: Irene
                                                         und in der Region verändern?                    Stooß-Heinzel
                                                                                                         Sonntag, 8. Mai, 9.30 Uhr, Aufer-
                                                         Rudolf Koch: Die Gruppe der „jungen Al-         stehungskirche
                                                         ten“ wächst in den kommenden Jahren
Rudolf Koch betont die Vielfalt des Alters und spricht   rasant. Das sind diejenigen, die nicht mehr     Gottesdienst über Maria Magdalena
gerne über das „positive Älterwerden“.                   so kirchlich geprägt sind. Haben wir sie        Mit Liedern von Tina Ternes & Michael
                                                         von Seiten der Kirche im Blick? Können          Herrschel. Andrea Wurzer (Sopran),
          Vor gut zehn Jahren startete Pfarrer Rudolf    sie bei uns einen Platz für ehrenamtliches      Marion Ludwig (Flöte), KMD Sirka
          Koch als Referent auf der neu geschaffe-       Engagement finden? Wir haben eine Ver-          Schwartz-Uppendieck (Klavier). Predigt:
          nen Stelle für Altersfragen und Seelsor-       netzungsplattform „Das Alter im Blick“          Christian Krause.
          ge für ältere Menschen im Dekanat. Im          begonnen: Wichtig ist, dass wir uns in          Sonntag, 15. Mai, 10 Uhr, St. Paul
          Interview mit dem Monatsgruß blickt er         den Kirchengemeinden, dem Diakoni-
          jetzt zurück auf diesen Zeitraum und seine     schen Werk und dem Bildungswerk zu              Gottesdienst Kantate
          Arbeit. Anlass: Er geht in den Ruhestand.      den Altersfragen zusammenschließen und          Im Gottesdienst zum Sonntag Kantate
                                                         austauschen. Ich hoffe sehr, dass diese         werden Werke von J.H. Schein und D.
          Rudolf Koch: Die Stelle ist einmalig ge-       „Plattform“ noch richtig Fahrt aufnimmt!        Buxtehude von der Fränkischen Kan-
          wesen - zur einen Hälfte „Altenheimseel-       Und wir auf keinen Fall nach dem Motto          torei aufgeführt. Leitung und Orgel:
          sorge“ in sechs Altenheimen, zur anderen       von Dieter Hildebrandt handeln, der einmal      Tobias Kraft.
          Hälfte „Referent für Altersfragen“, wo es      gesagt hat: „Im Prinzip ist Altern erlaubt.     Sonntag, 15. Mai, 10 Uhr, St. Michael
          um die Vernetzung mit allen ging, die sich     Es wird aber nicht gerne gesehen!“
          auch mit „Älterwerden“ beschäftigen, wie                                                       Church goes to Cinema
          dem Seniorenrat, den Kirchengemeinden,         MG: Wie stellen Sie sich selbst die nächsten    Im Mittelpunkt des experimentellen
          dem Diakonischen Werk, dem Hospizver-          zehn Jahre vor?                                 Gottesdienstes steht ein Filmausschnitt
          ein, dem Freiwilligenzentrum. Da ist ein                                                       oder Kurzfilm.
          Netz entstanden zum „Gut-Älterwerden“          Rudolf Koch: Ich durfte ja jetzt so viel über   Sonntag, 29. Mai, 10.30 Uhr, Erlöser-
          – und das braucht man rechtzeitig.             das „positive Älterwerden“ reden (neben         kirche
                                                         all dem Negativen, das mit dem Altwerden
          Monatsgruß (MG): Welche Projekte sind          auch einhergehen kann und nicht schön           Vernissage: Maresy Schlüter
          Ihnen in besonders guter Erinnerung?           geredet werden soll): dass es Vielfalt be-      Eine Einführung in ihre Kunst und das
                                                         deutet, geschenkte Jahre, neue Freiheit der     Leben von Maresy Schlüter (geb. 1946
          Rudolf Koch: Unser erstes „Freunde-Speed-      Lebensgestaltung, Freundschaft, Engage-         in Wien, gest. 2018 in Fürth) geben ihr
          Dating 60+“ im Rahmen der Gesundheits-         ment für andere, Entdeckungen im Außen          Ehemann, der Schriftsteller Reinhard
          messe, die Vorträge zum Älterwerden mit        und Innen - Jetzt möchte ich’s auch gerne       Schlüter, und die Künstlerin Ulrike Irr-
          unserer Arbeitsgruppe „Reif für’s Leben“       erleben!                                        gang. Als musikalisches Programm bie-
          - der erste war mit dem Autor Hajo Schu-                                                       ten KMD Sirka Schwartz-Uppendieck
          macher und seinem Buch „Restlaufzeit“.         Hinweis: Die Verabschiedung von Pfarrer         (Klavier) und Michael Herrschel (Ge-
          Ökumenische Seniorengottesdienste für die      Rudolf Koch findet am Donnerstag, den           sang) Chansons der österreichischen
          Stadt. Das Initiieren des „Friedhofs-Cafés“.   19. Mai, um 18 Uhr mit einem Gottesdienst       Komponistin Lucia Perné von dar.
          Der politische Stammtisch „Beruhigt alt        in St. Michael statt, anschließend gibt es      Donnerstag, 26. Mai, 16 Uhr, Auf-
          werden – was brauchen wir dazu?“ mit dem       einen Empfang in der Grünen Scheune.            erstehungskirche

                                                                                                         09
impressum                                                       diakonie

monatsgruß                                                     „Wir freuen uns auf engagierte Menschen“
Monats-Zeitschrift für die                                     Stadtteilnetzwerk Eigenes Heim/Schwand sucht kreative Köpfe
evangelisch–lutherischen Kirchengemeinden in Fürth,
67. Jahrgang / 2022
Auflage: 26. 000 Exemplare                                                                                   die Diakonie Fürth. Die Idee beim neuen
Herausgegeben von der
Evang.-Luth. Gesamtkirchengemeinde Fürth,                                                                    Kreativangebot ist, dass sich kleine Gruppen
Vorsitzender: Dekan Jörg Sichelstiel
Pfarrhof 3, 90762 Fürth                                                                                      im Gruppenraum des Stadtteilbüros zum
Telefon: 0911 - 76 66 490, Fax: 0911 - 76 66 499
Verantwortlich: Christiane Lehner                                                                            gemeinsamen kreativen Werkeln treffen.
Mitverantwortlich: Redaktionsbeirat                                                                          Eine Teeküche ist vorhanden. Stadtteil-
Telefon: 0911-78714525
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit.fuerth@elkb.de                                                                koordinatorin Natalia Haras bietet Unter-
Druck - 100% Recyclingaltpapier                                                                              stützung in organisatorischen Fragen und
Nova.Druck Goppert GmbH, Andernacher Straße 20,
90411 Nürnberg, Telefon 0911 - 58 05 46 70                                                                   steht als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
                                                                                                             Natalia Haras betont: „Wir freuen uns auf
                                                               Kreativangebot sucht Kreative                 engagierte Menschen mit interessanten
                                                                                                             Ideen.“
                                                               Wer gerne strickt, häkelt, bastelt oder       Kontakt: Natalia Haras, Koordiniertes
Redaktionsschluss Juliausgabe: 30. Mai 2022
Texte und Bilder soweit nicht anders gekennzeichnet            handwerklich geschickt ist und Lust hat,      Stadtteilnetzwerk Eigenes Heim/Schwand,
von Christiane Lehner (cle)
                                                               das eigene Können an andere Stadtteil-        Albrecht-Dürer-Straße 3, 90766 Fürth;
Motiv Titelbild: Leiter zum Hochsitz / imagii by
pixabay                                                        bewohner*innen weiterzugeben, ist genau       Tel.: 0911 80 19 19 88 oder 0176 45 55 09 76
Fotonachweise: Seite 2 oben Simon Ascherl; Seite 3
eiger4000 by pixabay; Seite 4 oben Tanja Elm, unten            richtig beim neuen Kreativangebot des         Mail: eigenesheim@diakonie-fuerth.de
Stephan Greisinger /Fred Munker; Seite 10 Diakonie
Bayern; Seite 11 Luise Leikam Schule;
                                                               Koordinierten Stadtteilnetzwerks Eigenes      www.stadtteilnetzwerke-fuerth.de
                                                               Heim/Schwand, eines von fünf Koordi-          www.diakonie-fuerth.de
                                                               nierten Stadtteilnetzwerken, die von der
                                                               Stadt Fürth gefördert werden. Träger ist                 Michael Kniess, Diakonie Fürth
 Facebook @evangelisch.in.fuerth
 Instagram @stadt.land.fuerth_evangelisch
 YouTube Evang.-Luth. Dekanat Fürth
 www.fuerth-evangelisch.de

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  Miteinander ist einfach.
                                                                                                          Perspektiven schaffen.
                                                                                                          HEUTE. MORGEN. IN ZUKUNFT.

                                                                                                          Helfen Sie helfen
                                                                                                          Sparkasse Fürth
                                                                                                          IBAN DE79 7625 0000 0009 9810 85
                                                                                                          BIC BYLADEM1SFU
                     www.die-stifter.de . Telefon (09 11) 78 78 - 0

   Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Fürth
   Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden haben wir einiges erreicht.
   Seit Gründung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Fürth im Jahr 2006 kom-
   men die Erträge aus den Stiftungen gemeinnützigen Projekten in der Stadt
   und im Landkreis zugute. Die Schwerpunkte sind vielfältig und reichen von
   Umwelt- und Tierschutz, Jugendhilfe und Seniorenarbeit bis hin zu Sport,
   Kultur und Wissenschaft.
   Viele einzelne Namens- und Themenstiftungen sind unter einem Dach ver-
   eint und machen die Stiftergemeinschaft somit zu einer der größten ihrer
   Art in Deutschland.

   Gründen auch Sie eine Stiftung – das ist einfacher, als Sie denken. Oder Sie
   engagieren sich in einer bereits bestehenden Stiftung.
                                                                                                            Die Stiftung der Diakonie Fürth
                                                                                                            www.diakonie-fuerth.de/mitstiften
                                                                Sparkasse
                                                                 Fürth
                                                                      Gut seit 1827.

                                             10
aktuelles                                                                                       kurz notiert

Wir glauben an einen Gott des Friedens                                                          Zeltlager für Jugendliche
Der Krieg in der Ukraine macht Angst und stellt Gewissheiten in Frage
                                                                                                Zum Zeltlager Poppenreuth mit dem Mot-
Es ist Krieg – und ich kann es kaum fassen.     bin verwirrt und verängstigt. Wie so viele      to „Ein Jahr in einer Woche“ vom 1. bis 7.
All die anderen Länder waren irgendwie so       alte Menschen.                                  August 2022 in Pottenstein können sich
weit weg. Klar haben wir geholfen, als 2015                                                     Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jah-
die Flüchtlinge kamen. Aber es gab eine         Alte Traumata                                   ren anmelden: egal ob aus Poppenreuth
Distanz - zu meinen innersten Gefühlen.                                                         oder aus anderen Kirchengemeinden.
                                                Russland, Ukraine und Krieg – das ruft die      Abwechslungsreiche Freizeitbeschäfti-
Viele haben Angst                               alten Traumata hervor, in einer Art und         gungen wie Spikeball, Ultimate Frisbee,
                                                Weise, die wir uns Nachgeborenen kaum           Diskussions- und Kreativworkshops,
Jetzt ist Krieg in der Ukraine. Zahllose alte   vorstellen können. Ein Zeitungsartikel be-      Abende am Lagerfeuer werden geboten
Geschichten brechen auf. Geschichten, der       richtet, dass ein Kind ein anderes verhaue,     – Anmeldung bis zum 26. Juni; Vortreffen
Eltern und Großeltern vom Krieg damals.         weil es ein „Russe“ sei. Dabei ist doch ein     am 14. Juli um 19.30 Uhr.
Da bin ich nicht neutral. Ich bin verwirrt,     Kind ein Kind – oder? Aber machen wir           Mehr Informationen und Anmeldung:
verängstigt, betroffen, ratlos, wütend und      Erwachsenen es besser? Viele Russen und         www.peter-und-paul-poppenreuth.de/
entsetzt. Um mich herum geht es unzähli-        Russlanddeutsche werden attackiert. Ich         zeltlager-2022;
gen Menschen genauso. Beim Unterricht in        bin verunsichert, ob die Geschichte der         Kontakt: zeltlager@jugend-ppp.de
der Grundschule erzählen Kinder angstvoll,      Ukraine wirklich sachlich dargestellt wird.
dass sie träumen, in Fürth sei Krieg. Für       Ich frage mich das, ohne die Not und den
viele Jugendliche steht fest: Der Atomkrieg     Wahnsinn zu mindern.                            Friedensaktion
kommt. Bei den Erwachsenen nehme ich
eine große Spannbreite an emotionalen
Reaktionen wahr: Von Kapitulationsfor-
derungen bis zum Kriegseintritt, von Waf-
fenlieferung bis zu: „Deutschland muss sich
raushalten“. Bei allem ist es kaum auszuhal-
ten, DASS Krieg ist. Jetzt, direkt neben uns.

Flüchtlinge aus aller Welt

Weil es direkt neben uns ist, deshalb ist
vielleicht auch die Hilfsbereitschaft so groß
viel größer als 2015, als die anderen Flücht-
linge kamen – von weiter weg. Kann man
                                                Friedensaktion der Luise Leikam Schule          Friedensbotschaften zum Mitnehmen
denn Flüchtling gegen Flüchtling ausspie-
len? Ukraine als Europa scheint dem Herzen      Beten um Frieden
näher als Syrien und Afghanistan. Obwohl                                                        Bei einem Aktionstag zum Thema Frieden
der Verstand uns sagt, dass ein Mensch ein      Sie merken, wie ich im Nebel stochere in        in der evangelischen Luise Leikam Schule
Mensch ist und dass es in Not zu helfen gilt.   meinen Gedanken, in meinen Gefühlen, in         in Fürth haben Schülerinnen und Schüler
                                                meiner politischen und christlichen Gedan-      Plakate gestaltetet und in den Pausenhö-
Verunsicherung durch Berichterstattung          kenwelt. Was also soll im „Monatsgruß“          fen aufgehängt. Alle Kinder konnten sich
                                                stehen zum Krieg? Vielleicht, dass es gilt,     kleine Zettelchen mit Friedensbotschaften
Doch wer definiert „Not“. Sind es die Me-       das Stimmungsbild in unserem Land und           abreißen und in die Hosentasche stecken.
dien? Ist es die Politik? Wem ist zu trauen?    der Welt in seiner Zerrissenheit und Vielfäl-   Auf den Zettelchen standen:
Menschen, die schon lange hier leben und        tigkeit wahrzunehmen. Vorschnelle Urteile       Friede, eine helfende Hand, eine gute
in den 90er Jahren aus Kasachstan gekom-        zu meiden, den Menschen als Menschen            Freund/in, Miteinander und viele Worte,
men sind, die erzählen ganz Anderes über        zu sehen, egal welcher Nationalität und,        die wir alle in dieser Zeit gut brauchen
die Ukraine als es jetzt in den Wort- und       jedenfalls tue ich dies: um Frieden beten.      können.
Bildmedien marktschreierisch berichtet          Dafür bieten Kirchengemeinden Räume.
wird. Sind Nachrichten neutral oder ist es      Denn wir bekennen und glauben an einen          Friedensgebete
Medienwirtschaft, die hier „Not“ definiert?     Gott des Friedens.                              In vielen Kirchengemeinden finden Frie-
Ich weiß es nicht. Ich wüsste es gerne, dann                                                    densgebete statt. Die Termine sind auf
könnte ich besser entscheiden. Doch ich                            Sabine Heider, Pfarrerin     www.fuerth-evangelisch.de

                                                                                                11
kirchengeschichten

Türme sind weithin
sichtbar.
Platz für Botschaften,
Orte des Dialogs.

Kirche und Kunst
miteinander,
in der
Auferstehungskirche,
seit 2006.

(Text: Irene Stooß-Heinzel,
Foto: Auferstehungskirche)
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