Mailand, Italien, 2020 - AUSLANDSSEMESTER AN DER UNIVERSITA' COMMERCIALE 'LUIGI BOCCONI', SOMMERSEMESTER 2020 - Uni Bielefeld

Mailand, Italien, 2020
AUSLANDSSEMESTER AN DER UNIVERSITA' COMMERCIALE 'LUIGI
           BOCCONI', SOMMERSEMESTER 2020

       | Green Management and Corporate Sustainability | 31.07.2020

•   PROMOS Auslandssemester an der UNIVERSITA' COMMERCIALE 'LUIGI
    BOCCONI', Mailand, Italien, 23.01.2020 bis 31.07.2020

    Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

    in diesem Bericht möchte ich über meine Erfahrung im Rahmen des
    Auslandsaufenthalts an der Bocconi Uni, Mailand, berichten. Ich habe das
    Auslandssemester dort in meinem 5. Mastersemester absolviert und gleichzeitig
    meine Masterarbeit nebenher vollendet. Die Bocconi gehört zu einen der
    renommiertesten Business Schools in Europa. Das Kursangebot, die kulturelle
    Erfahrung, wie auch der Einblick in eine Business School im Süden Europas waren
    meine Motivation für den Auslandsaufenthalt. Italien selbst war für mich zudem
    immer ein Land, was einen positiven Eindruck auf mich machte durch Menschen,
    Kultur, Klima, Strände und Natur.

    (1) Kurze Überblick: Zeitpunkt, Dauer, Ort/Land, Art des
    Auslandsaufenthaltes (Studium, Praktikum,
    Freiwilligenarbeit, Forschungsarbeit etc.), Studienfach

       -   Zeitpunkt: 23.01.2020 – 31.07.2020
       -   Dauer: 6 Monate
       -   Ort/ Land: Mailand / Italien
       -   Art des Aufenthalt: PROMOS Freemover Auslandssemester
       -   Studienfach an Heimuni: Uni Bielefeld, M.Sc. Wirtschaftswissenschaften

    (2) Was war die Motivation für den Auslandsaufenthalt,
    was für Erwartungen und Vorstellungen waren daran
    geknüpft?
    Motivation, Vorbereitungen und Bewerbungsverfahren
    Hauptgrund für mich nach Mailand zu gehen, war die starke Repoutation der Uni,
    insbesondere für Nachhaltigkeitsthematiken gepaart mit Wirtschaft.

    Vorbereitung: Um ein Auslandssemester an der Università Bocconi absolvieren zu
    können, muss man einige Vorbereitungen treffen, welche jedoch mit überschaubarem

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Aufwand zu meistern sind. Zunächst muss man auf der Homepage der Università Bocconi
nach dem Programm „Single Course“ (oder auch auf Italienisch „Corsi Signoli“) Ausschau
halten – so nennt sich das Freemover-Programm der Universität. Hier ist wirklich alles
sehr detailliert und schön beschrieben, sodass man schnell erfährt, welche Schritte im
einzelnen zu bewältigen sind. Sobald man sich entschieden hat, sein Auslandssemester an
der Università Bocconi zu absolvieren, muss man sich auf der Homepage in dem
entsprechenden Portal als „Single Course Student“ anmelden. Sehr angenehm ist, dass
man für das Freemover-Programm keinerlei Nachweise wie Transcript of Records,
Immatrikulationsbescheinigung oder TOEFL-Ergebnis einreichen muss. Dies macht die
Prozedur sehr einfach und unkompliziert. Des Weiteren ist die hohe Flexibilität dieses
Programms sehr erfreulich, denn man muss sich im Vorhinein noch nicht verbindlich auf
Anzahl und Art der gewünschten Kurse festlegen. Nach offiziellem Beginn der Kurse in
Mailand hat man anschließend volle zwei Wochen Zeit während einer sogenannten „Add-
and-Drop-Period“ sich verschiedene Kurse anzusehen und sich dann erst verbindlich auf
die gewünschten Kurse festzulegen. Dies geschieht im Studienbüro, bei der man dann
auch den Nachweis über die Erfolgte Überweisung der Studiengebühren vorlegen muss.
Alles kann auch online gemacht werden. Die Kosten belaufen sich auf 170 Euro pro Credit
Point zuzüglich einer einmaligen Anmeldegebühr von 200 Euro. So kommt man mit
beispielsweise 5 Kursen á sechs Credit Points auf einen Gesamtbetrag von 5300 Euro.

Ich habe mich konkret auf einen Kurs beworben. Anfang Januar habe ich die Kursgebühr
überwiesen und schon ist war ich im Kurs eingeschrieben. Die Kursgebühr zzgl. Büchern
hat ingesamt ca. 1200€ betragen. Das PROMOS Stipendium, welches man früher
beantragen muss (ca. im August oder September war die Deadline meine ich), hat die
Finanzierung vereinfacht. Es wurde weder nach einem Englischnachweis noch nach einem
Notennachweis gefragt. Als Freemover wird einem zudem nichts erklärt oder irgendein
Service direkt geliefert. Dies war ich bereits von anderen Unis gewohnt. Alles muss man
alleine herausfinden, was allerdings problemlos funktioniert. In der Uni gibt es wie bereits
gesagt einen international student desk, der bei Fragen zur Hilfe steht (auch per e-mail).
Für Online Probleme gibt es einen IT Service der sehr zuverlässig direkt über eine
Onlineseite auf der e-learning Platform der Uni Bocconi arbeitet. Diesen habe ich in
Zeiten von Corona sehr geschätzt, da ein paar Online Platform Features nicht sonderlich
intuitiv waren. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Hilfestellung on-demand.

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(3) Wie wurde der Auslandsaufenthalt organisiert:
Kontaktaufnahme, Visum, Wohnung (hier und im
Gastland), Versicherung, Impfungen, Universität
(Urlaubssemester?), Reiseplanung, Finanzielles etc.
Nach der Zusage der Bocconi Universität Mailand habe ich auch direkt weitreichende
Informationen über die Universität, Unterbringungsmöglichkeiten und die Stadt selbst
erhalten. Zudem gibt es an der Universität den International Student Desk, der immer für
die Auslandsstudenten helfend zur Verfügung steht und auch schnell und hilfreich auf E-
Mails antwortet.

Wohnsituation: Da ich anfangs keinerlei Italienisch konnte, fiel mir eine eigenständige
Wohnungssuche schwer. Auch aufgrund deutlich zu hoher Mietkosten habe ich mich bei
den Wohnheimen der Universität beworben. Einen Platz bekam ich dann in dem
Wohnheim „Arcobaleno“, in dem überwiegend Austauschstudenten wohnen. Hier teilt
man sich eine 2 Zimmer Wohnung mit einem Bad und einer kleinen Küche, die jedoch
leider nur mit Kühlschrank und Mikrowelle ausgerüstet ist. Zum Kochen musste man
dann in Gemeinschaftsküchen gehen. Das Wohnheim Arcobaleno ist leider das von der
Universität am weitesten entfernte. Mit der Straßenbahn kommt man jedoch innerhalb
von 25 Minuten direkt zur Uni. Die Miete für das Zimmer war in der Höhe von 600 € im
Monat, was viel ist, in Mailand jedoch fast normal. Einmal in der Woche putzt eine
Putzfrau das Zimmer, tauscht Bettbezüge und Handtücher aus. Gründlich wird hierbei
nicht geputzt, so dass man schon selbst noch etwas dazu tun muss. Dennoch habe ich
mich in Arcobaleno wohlgefühlt und empfehle auch zukünftigen ERASMUS/PROMOS-
studenten im Wohnheim unterzukommen, da man dort sehr schnell und viele
internationale Kontakte knüpfen kann. Im Wohnheim ist immer etwas los. Während der
Pandemie war es allerdings sehr ruhig.

Universität: Anders als das Wohnheim liegt die Universität Bocconi zentral in Mailand.
Der Campus ist sehr modern. Man findet viele ruhige Lernplätze in der Bibliothek und in
den sogenannten Study rooms. Außerdem gibt es drei Cafeterien, wobei eine davon ein
kleineres Essensangebot hat. In den anderen zwei Cafeterien findet man sehr gutes und
günstiges Essen. Die Kurswahl beschränkt sich auf höchstens 5 Kurse. Ich hatte hierbei
Vorlesungen in einer Kursgröße von 50 – 200 Studenten, aber auch kleine Kurse mit nur
ungefähr 10 Studenten. Die kleineren Kurse haben mir sehr gut gefallen, da es mehr ein
miteinander lernen ist, jeder sich einbringt und mehr Interesse entwickeln kann. Generell
legt die Uni viel Wert auf Gruppenarbeiten, dies wurde allerdings durch die Pandemie
ebenfalls gelockert und ich habe mich für die Einzelleistung entschieden.

Freizeit: In dem Wohnheim, in dem ich gewohnt habe, war direkt 2 Gehminuten entfernt
eine Laufstrecke, die ideal zum Joggen ist. Mailand selber ist eine tolle Stadt mit vielen

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Unternehmens- und Ausgehmöglichkeiten. Auch wenn dies während meiner Zeit dort nur
begrenzt möglich war, ist es eine tolle Stadt um etwas zu unternehmen. Die Stadt ist
jedoch hochpreisig. Das sollten Studenten beachten.

(4) Was waren meine Aufgaben vor Ort (Praktikum) bzw.
welche Kurse habe ich besucht (Studium)? Wie sah mein
Alltag aus? Besonderheiten? Unterschiede?

Ich habe vor Ort bzw. online einen Kurs besucht. Wegen Corona kam alles anders
als geplant und ich habe meine Zeit an der Bocconi digital erlebt. Hier der
Kursüberblick zu dem von mir belegten Kurs „Green Management and Corporate
Sustainability“:

1. Course overview

Climate change, energy security and ecosystem degradation are among today’s
most pressing issues, receiving broad attention from political institutions,
advocacy groups, media and public opinion. Companies are influencing climate
change and ecosystem transformations as emitter of pollutants and greenhouse
gases, and as users of ecosystem services and natural resources. These challenges
have emerged as key drivers for many businesses and organizations all over the
world. Companies are expected to tackle sustainability issues developing and
diffuse low-carbon and green technologies, sustainable business models, and
innovative practices. These challenges are altering the social and competitive arena
dramatically, creating new market opportunities that are pivotal to success in the
21st century. The course is intended to familiarize graduate students with these
challenges both addressing the macro and systemic perspective, and micro and
organizational level of action. The course will provide knowledge of climate
change and energy risks, relevant regulatory frameworks (in particular, the United
Nations Framework Convention on Climate Change - UNFCCC) and corporate
strategic responses. Specific emphasis will be oriented to firm innovation
processes, new business models and the development of sustainable supply
chain.The course will equip students with skills and competencies to address
quantitative and qualitative problems related with these new challenges. It will
include the exam of best practices and various case studies showing how firms can
meet sustainable goals and market/financial goals.

2. Learning objectives

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Students who complete this course will:

• Acquire basic notions of climate change science and energy scenarios

• Understand the interdependences between the natural environment and
business, with particular attention to climate change, resource scarcity and
ecosystem services

• Understand the role of regulations and mandatory mechanisms (focus on
UNFCCC) for business

• Familiarize with mitigation and adaptation strategies

• Understand the relevance of industry self-regulation mechanisms

• Develop knowledge and skills to analyze firm strategies and practices to address
the sustainability challenge

• Understand new managerial approaches and concepts such as green innovation,
clean tech, design for sustainability, sustainable supply chain

• Acquire basic knowledge on the main tools to manage environmental and
sustainability issues

• Provide an exposure to practical cases and company presentation in this area

3. Course contents and organization

The course is based on active teaching methodologies aimed at maximizing
students’ participation. In addition to theoretical sessions, all participants will be
involved in the discussion of case studies and incidents obtained using real-life
examples. Company presentations and field projects will be integral part of the
program.

The course contents are organized into 5 Modules and 2 Tracks:

• Business responses: Innovation, sustainable supply chain and new business
models

• UNFCCC Climate Change Strategy Role Play

A detailed description of the Tracks and Modules is provided below

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Dieses Modell konnte so nicht direkt angewendet werden. Track 2 fand nicht statt
und Track 1 bestand aus Online-Präsentationen.

Mein Alltag war geprägt von dem Kurs und diversen anderen
Onlineveranstaltungen, da ich kaum eine Möglichkeit hatte, nach draußen zu
gehen. Mailand war der Hotspot der Coronakrise und dementsprechend
Sperrzone. Dennoch war das online Format mit LIVE Kursen gut umgesetzt und
sehr praktisch ausgerichtet.

(5) Was waren schöne Erlebnisse, wichtige Erfahrungen,
Schwierigkeiten? Allgemeines Fazit: Wie war der
Auslandsaufenthalt (empfehlenswert? Warum (nicht)?)
Die Bilder sprechen für sich.

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Fazit: Dieses Auslandssemester war kein normales Auslandssemester. Dennoch hat
die Bocconi sich bemüht, das meiste daraus zu machen. Alle Vorlesungen wurden
digital abgehalten und es lief gut. Die finale Klausur wurde ebenfalls digital

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abgehalten und bestand aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.
Insgesamt hat es mir trotz der wiedrigen Umstände gut gefallen.

Übrigens: Hier findest du den kompletten Campus im Video. Ein Grund mehr, die
Bocconi zu besuchen.

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