Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland Ausgabe 3 / August 2022

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Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland Ausgabe 3 / August 2022
Malteser Ehrenamtsmonitor
für Deutschland
Ausgabe 3 / August 2022
Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland Ausgabe 3 / August 2022
M ALT E SE R EH R ENA M T SMON I TOR F Ü R DE U T S C H L A N D | AUS GABE 3 – AUGUST 202 2

                          Digitalisierung als Chance
                          für das ehrenamtliche
                          Engagement

                           Die Pandemie hat den Einzug der Digitalisie­                       Die Malteser haben es sich als eine der großen
                           rung in immer mehr Bereiche des Lebens we­                         Hilfsorganisationen in Deutschland zur Auf­
                           sentlich beschleunigt. Dies verändert auch die                     gabe gemacht, möglichst viele Menschen für
                           Bedingungen für ehrenamtliches Engagement:                         ein Ehrenamt zu begeistern und Hürden abzu­
                           Digitale Möglichkeiten können den Einstieg in                      bauen. Das digitale Ehrenamt kann dabei eine
                           klassische ehrenamtliche Tätigkeiten erleichtern                   Rolle spielen. Es bietet im Vergleich zum klassi­
                           oder diese sinnvoll ergänzen. Darum haben die                      schen Ehrenamt mehr zeitliche Flexibilität und
                           Malteser den dritten Malteser Ehrenamtsmonitor                     spricht gerade jüngere Menschen an.
                           unter das Thema „Digitales Ehrenamt“ gestellt.
                                                                                              Gleichzeitig – auch das zeigt der aktuelle Ehren­
                          Mit dem Ehrenamtsmonitor befragen die                               amtsmonitor – sind digitale Möglichkeiten sich
                          Malteser regelmäßig Menschen in Deutsch­                            zu engagieren derzeit noch relativ unbekannt.
                          land bezüglich ihrer Einstellung und nach ihrer
                          Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement.                          Grund genug für die Malteser, neben den be­
                          Die aktuelle Befragung wurde im Juli 2022 von                       stehenden Initiativen zur Förderung des Ehren­
                          YouGov durchgeführt. Über 2.000 Menschen ha­                        amts die Chancen der Digitalisierung herauszu­
                          ben an der Umfrage teilgenommen. Damit sind                         stellen, um zur aktiven Mitarbeit zu motivieren
                          die Ergebnisse repräsentativ für die deutsche                       und so noch mehr Menschen helfen zu können.
2                         Bevölkerung.
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Spontanes Engagement wird bislang bevorzugt

Nachdem die beiden vergangenen Ehrenamts­           Obwohl die Mehrheit somit von der Bedeutung
monitore von akuten Krisensituationen geprägt       des Ehrenamts überzeugt ist, ist die Bereitschaft
waren (bei Ausgabe 1 im September 2021 Corona-      zum eigenen Engagement eher rückläufig. Aktu­
Pandemie und Flutkatastrophe an Ahr und Erft,       ell sagen nur noch 21 % der Befragten, dass ihre
bei Ausgabe 2 im April 2022 der Beginn des          Bereitschaft zum Engagement (stark) gestiegen
Ukraine-Kriegs), fand die aktuelle Befragung        sei. Im April 2022 waren es noch 31 % (siehe
in der Ferienzeit und unter weniger akuten          Ergebnisgrafik auf Seite 4).
Krisenmeldungen statt. Dennoch messen die
Menschen in Deutschland dem ehrenamtlichen          Die meisten möchten dabei kein langfristiges
Engagement nahezu unverändert eine wichtige         oder dauerhaftes Engagement eingehen. Mehr
Bedeutung bei.                                      als ein Drittel aller Teilnehmenden der Befra­
                                                    gung (36 %) würde sich allenfalls spontan zur
So sagen zwei Drittel der Menschen in Deutsch­      Mitarbeit entscheiden wollen, 12 % würden sich
land (67 %), dass ehrenamtliches Engagement         auch als Spontanhelfer registrieren lassen.
hinsichtlich des sozialen Zusammenhalts sowie
bei Naturkatastrophen und Pandemien (sehr           Das bestätigt die Befunde der beiden ersten
viel) wichtiger geworden ist. Auch für die Bewäl­   Ehrenamtsmonitore: Die Menschen in Deutsch­
tigung der Folgen des demo­grafischen Wandels,      land sind hilfsbereit in Krisen, engagieren sich
der Migration und für die öffentliche Sicherheit    aber lieber spontan als regelmäßig und organi­
spielt für mehr als die Hälfte der Menschen in      siert in festen Strukturen.
Deutschland das Ehrenamt in den letzten Jah­
ren eine wichtigere Rolle.

Ist ehrenamtliches Engagement in Deutschland Ihrer Meinung nach in folgenden Bereichen
während der letzten Jahre wichtiger geworden?

Pandemien                                                 23 %                        41 %                      17 %        5 4      11 %

Naturkatastrophen (z. B. als Folge des
                                                            27 %                          40 %                      17 %         3 2 10 %
Klilmawandels)

Öffentliche Sicherheit und Terrorgefahr                 19 %                   31 %                        30 %              5 3     11 %

Sozialer Zusammenhalt (z. B. Einsamkeit, Armut)               30 %                         37 %                    17 %          4 3 9%

Demografischer Wandel (z. B. Überalterung)             16 %                    37 %                        26 %             5 2     13 %

Migration / Zuwanderung                                17 %                    35 %                      24 %           5    6      13 %

                                                         Sehr viel wichtiger                          Viel weniger wichtig
                                                         Wichtiger                                    Weniger wichtig
                                                         Keine Veränderung                            Weiß nicht / keine Angabe

                                                                                                                                             3
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                          Vor diesem Hintergrund können Angebote                              Ergänzung zum klassischen Ehrenamt bietet
                          zum digitalen Engagement den Einstieg ins                           digitales Engagement mehr Flexibilität und ist
                          Ehrenamt erleichtern und so die Bereitschaft                        so mitunter besser mit Familie und Beruf zu
                          für ein regelmäßiges Engagement steigern. Als                       vereinbaren.

                          Welche der folgenden ehrenamtlichen Aktivitäten zur Bewältigung von gesellschaftlichen
                          Herausforderungen wären Sie bereit unter Berücksichtigung Ihrer aktuellen Lebensumstände
                          zu übernehmen?

                          Ich würde mich immer spontan entscheiden wollen,
                                                                                                                             36 %
                          ob ich mithelfen kann, möchte mich aber nicht langfristig engagieren

                          Ich würde mich offiziell als Spontanhelfer / in registrieren lassen,
                                                                                                                12 %
                          damit man mich bei Bedarf direkt ansprechen kann

                          Ich würde eine Basisschulung absolvieren,
                                                                                                               10 %
                          um besser helfen zu können

                          Ich würde mich regelmäßig in einer Hilfsorganisation engagieren                      8%

                          Ich bin bereits regelmäßig in einer Hilfsorganisation engagiert                      7%

                          Keine der genannten ehrenamtlichen Tätigkeiten                                              23 %

                          Weiß nicht / keine Abgabe                                                             13 %

                                                                                                                                               C R EDI T S: MOR I TZ K ÜST N ER/M ALT E SER

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Digitales Ehrenamt: Initiative ist gefragt

Im Mittelpunkt des dritten Malteser Ehrenamts­        Wie bekannt ist Ihnen der Begriff "digitales Engagement"?
monitors standen darum die bestehenden oder
künftigen Möglichkeiten des digitalen Ehren­          Ich habe noch nie von digitalem
                                                                                                                     46 %
amts. Dieses umfasst dabei jedes freiwillige und      Engagement gehört
unentgeltliche Ehrenamt, das online zeit- und
                                                      Ich habe eine ungefähre Vorstellung
ortsunabhängig geleistet werden kann.                 davon, was digitales Engagement                         26 %
                                                      sein könnte
Neben der Social-Media-Arbeit und Webseiten-
                                                      Ich weiß, was digitales Engagement
Gestaltung zählen dazu beispielsweise auch die        ist, habe mich jedoch noch nie in                   13 %
Mitarbeit an Medien- und Internetkampagnen,           dieser Form engagiert
das IT- und Projektmanagement, aber auch digi­
                                                      Digitales Engagement ist mir sehr
tales Mentoring und Online-Beratungen.
                                                      bekannt. Ich bin schon in diesem                     3%
                                                      Bereich tätig
Digitale Kompetenz ist heute kein ernsthaftes
Hindernis mehr bei der Frage, ob sich jemand          Weiß nicht / keine Abgabe                           12 %
digital engagieren kann. Rund zwei Drittel
der Befragten verbringen täglich mehr als eine
Stunde in ihrer Freizeit am Laptop (64 %) oder        Wissen Sie heute bereits, wie Sie sich digital
an einem Mobilgerät (72 %).                           engagieren könnten?

Die meisten der Befragten (87 %) fühlen sich          Ja, ich habe eine klare Vorstellung,
dabei im Umgang mit digitalen Geräten (eher/          wie ich mich digital engagieren                       4%
                                                      könnte
sehr) sicher. Das gilt insbesondere für die jün­
geren Befragten, die auch digitalen Mobilgeräte       Ich habe eine ungefähre
wie Smartphone und Tablet überdurchschnitt­           Vorstellung, wie ich mich digital                      24 %
lich lange nutzen.                                    engagieren könnte

                                                      Nein, ich habe keine
Anders steht es um den Faktor „Wissen“: Knapp         Vorstellung, wie ich mich digital                                 61 %
die Hälfte der Befragten hat noch nie von der         engagieren könnte
Möglichkeit gehört, sich digital ehrenamtlich
                                                      Weiß nicht / keine Abgabe                          11 %
engagieren zu können. Nur 3 % sind bereits in
diesem Bereich aktiv.

Dieses offensichtliche Informationsdefizit geht       Welche Form von Ehrenamt können Sie sich vorstellen auszu-
einher mit mangelndem Wissen über die Mög­            üben: Digitales Engagement oder Ehrenamt vor Ort?
lichkeiten, wie man sich digital engagieren
könnte. 61 % der Befragten, die sich noch nicht       Digitales Engagement                                   6%
digital engagiert haben, wüssten auch nicht, wie
sie dies tun könnten.                                 Ehrenamt vor Ort                                       25 %

Aus Sicht der Malteser sollte es darum gehen,                                                                24 %
                                                      Beides, je nach Aufgabe
mehr digitale Angebote zum Engagement zu
schaffen und die Informationen darüber brei­
                                                      Keines von beiden                                          32 %
ter verfügbar zu machen. Ansatzpunkte gibt
es: Knapp ein Viertel der Befragten kann sich
                                                      Weiß nicht / keine Abgabe                           13 %
ein digitales Ehrenamt genauso gut vorstellen
wie ein klassisches Engagement. Ebenso viele
Befragte gäben dem klassischen Ehrenamt vor
Ort den Vorzug. Aber nur 6 % würden sich aus­
schließlich digital engagieren wollen.                                                                                                      5
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                          Das bekräftigt die Position der Malteser, dass di­                  den konkreten Nutzen für Hilfsbedürftige als
                          gitales Engagement die bestehenden Angebote                         Pluspunkt der digitalen Hilfsangebote an.
                          nicht verdrängen, sondern ergänzen kann und
                          soll. Das gilt sowohl bei der Hilfe für Menschen                    Die Befragten sind sich auch möglicher Nachtei­
                          in Not als auch bei der kreativen Schaffung von                     le des digitalen Engagements bewusst. Der Weg­
                          Engagementmöglichkeiten.                                            fall des Gemeinschaftsgefühls, das sonst bei eh­
                                                                                              renamtlichen Tätigkeiten entsteht, sieht über ein
                          Der Ehrenamtsmonitor fragte gezielt nach den                        Viertel der Befragten (27 %) als Risiko an.
                          konkreten Vorzügen eines digitalen Engage­
                          ments. Hier wurden insbesondere die zeitliche                       Auch der fehlende digitale Zugang zu insbeson­
                          Flexibilität (37 %), die Möglichkeit, neue Erfah­                   dere älteren Mitbürgern (von 22 % genannt) so­
                          rungen zu machen (22 %) sowie die Vereinbar­                        wie deren möglicherweise mangelnder Akzep­
                          keit mit Beruf oder Studium (19 %) als größte                       tanz digitaler Hilfen (von 19 % genannt) stellen
                          Vorteile genannt. 19 % der Befragten sehen sogar                    mögliche Probleme dar.

                          Was sind Ihrer Meinung nach für Ehrenamtliche die persönlichen Vorteile eines digitalen
                          Engagements gegenüber einem klassischen Ehrenamt?

                          Zeitliche Flexibilität                                                                37 %

                          Neue Erfahrungen machen / persönlich wachsen                                22 %

                          Konkreter Nutzen für Hilfsbedürftige                                       19 %

                          Vereinbarkeit mit dem Job / Studium                                        19 %

                          Breite inhaltliche Auswahl an Themen
                                                                                                    16 %
                          (nach Interesse)

                          Das Gefühl von Freude und Erfüllung                                       16 %

                          Möglichkeit, soziale Kompetenzen einzubringen                             16 %

                          Bietet wenige Hürden, niedrigschwelliges Angebot                          14 %

                          Möglichkeit, berufliche Kompetenzen zu
                                                                                                    14 %
                          transferieren

                          Es gibt meiner Meinung nach keine Vorteile                               12 %

                          Soziale Anerkennung (z. B. Arbeitgeber, Bekannte)                       10 %

                          Weiß nicht / keine Abgabe                                                      24 %

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Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland Ausgabe 3 / August 2022
M ALT E SE R EH R ENA M T SMON I TOR F Ü R DE U T S C H L A N D | AUS GABE 3 – AUGUST 202 2

Digital engagiert: Angebote der Malteser

Dennoch werden die Malteser auch als Antwort       Via. Digitale Trauerbegleitung der
auf den aktuellen Ehrenamtsmonitor ihre Hil­       Malteser
fen für Menschen in Notlagen zukünftig auch
verstärkt mit digitalen Mitteln gestalten und      Digitalisierung und Ehrenamt – Wie passt das
ausbauen. Die Ergebnisse des Ehrenamtsmoni­        zusammen? Ein gutes Beispiel liefert Via, die di­
tors lassen Möglichkeiten erkennen.                gitale Trauerbegleitung der Malteser. Als Ergän­
                                                   zung zu Krisenchat und Telefonseelsorge bietet
In der Praxis bestätigen die Erfahrungen aus       Via seit rund 1,5 Jahren eine langfristige digitale
dem Corona-Lockdown, dass die Digitalisie­         E-Mail-Begleitung für trauernde Menschen
rung auch im Ehrenamt Einzug hält und Posi­        durch besonders qualifizierte Freiwillige. Das
tives bewirken kann. Hier umfasst das digitale     digitale Format bietet viele Vorteile, sowohl für
Angebot der Malteser Aktionen wie das „Digita­     das Ehrenamt als auch für diejenigen, die das
le Kochen“ oder das „Digitale Ferienlager“ der     Angebot in Anspruch nehmen.
Malteser Jugend, aber auch Online-Qualifizie­
rungsmöglichkeiten und E-Learning-Inhalte für      Während Ehrenamtliche von der Möglichkeit
Ehrenamtliche.                                     profitieren, zeitlich flexibel und ortsungebun­
                                                   den Trauernde zu begleiten, nehmen 90 % der
                                                   Trauernden das Angebot anonym in Anspruch –
                                                   ein Pluspunkt gegenüber der normalen Trauer­
             Per Telefon oder eben digital –       begleitung.
             in jedem Fall erleichtert die Mög-
                                                    Für beide Seiten sind die Hürden auch deshalb
             lichkeit, mein Ehrenamt aus der
                                                    geringer, weil keine Wegzeiten und -kosten
   Ferne zu versehen, es mir sehr, mich zu          entstehen und auch Corona-Risikogruppen ge­
   engagieren. So lassen sich Job, Studium und      schützt bleiben. „Die hohe Nachfrage zeigt, dass
   Ehrenamt für mich optimal verbinden.             der Bedarf sehr groß ist“, betont Dirk Blümke,
                                                    Leiter der Fachstelle Hospizarbeit, Palliativ­
   Niklas Blais ist seit 2021 ehrenamtlich im
   Malteser Telefonbesuchsdienst aktiv und gibt
                                                    versorgung & Trauerbegleitung der Mal­      teser.
   bei „Studenten helfen Schülern“ Hausaufgaben-   „Am Ende des Jahres werden uns rund 1.500
   Hilfe per Zoom                                   Anfragen von Trauernden erreicht haben. Das
                                                    sind fast dreimal so viele wie im ersten Jahr des
                                                    Angebots.“

                                                                                  Die Malteser begleiten den
                                                                                  Trauerprozess mit Via. –
                                                                                  digital und trotzdem persönlich

                                                                                  www.via-app.org

                                                                                                                                             7
Malteser Ehrenamtsmonitor für Deutschland Ausgabe 3 / August 2022
M ALT E SE R EH R ENA M T SMON I TOR F Ü R DE U T S C H L A N D | AUS GABE 3 – AUGUST 202 2

                          Als konsequent digitales Angebot ist auch                           zusammen.digital: In Zukunft
                          das Qualifizierungskonzept online-basiert. Alle                     digital
                          Trauerbegleiterinnen und -begleiter sowie die
                          hauptamtlichen Koordinationskräfte werden
                          umfangreich in der Trauerberatung ausgebildet.

                          Die hauptamtlichen Koordinationskräfte ver­
                          fügen darüber hinaus über ein Zertifikat in der
                          Online-Beratung, welches auch dem Ehrenamt „Via.“ ist eines der Projekte, das im Rahmen des
                          angeboten wird. Ergänzend werden Fortbil­ Malteser Digitalisierungsprogramms zusammen.
                          dungen zu bestimmten Themenfeldern wie z. B. digital, das vom Bundesamt für Bevölkerungs­
                          Suizid angeboten.                                 schutz und Katastrophenhilfe gefördert wird.
                                                                            Hier werden auch umfassende neue Ansätze
                          Ein regelmäßiger persönlicher Austausch zwi­ und Angebote systematisch entwickelt und
                          schen Beratung und Koordination schafft eine      erprobt.
                          Gemeinschaft im Ehrenamt. In diesem Rahmen
                          werden auch andere Dienste der Malteser vorge­ Bislang arbeiten die Malteser auf diese Weise
                          stellt, um das Netzwerk der Hilfsorganisation zu  an 17 wegweisenden Projekten. Einige der Pro­
                          zeigen sowie das Angebot für die Freiwilligen     jekte haben einen ganz praktischen Nutzen
                          bei Bedarf zu erweitern. Externe Supervision so­ wie die Online-Software ARNO, mit der Non-
                          wie das Angebot eines Vier-Augen-Prinzips für     Profit-Organisationen Einsätze und Ressourcen
                          die Trauerbegleitung gewährleisten eine gleich­ besser planen und verwalten können. Andere
                          bleibende Beratungsqualität.                      Projekte klären die Potenziale für weitere digi­
                                                                            tale Hilfsangebote oder fördern grundsätzlicher
                          Via wird agil und passend zum Bedarf weiter­ die IT-Kompetenz im Ehrenamt. Dabei werden
                          entwickelt. Die so erfolgreich gestartete Online- die Anforderungen der Ehrenamtlichen an die
                          Trauerberatung wird in Kürze um einen Erinne­ technische Einbindung, mobile Zusammen­
                          rungsraum, ein privater digitaler Raum, der von   arbeit und Schulungsbedarfe erhoben, um diese
                          Familie und Freunden eingerichtet werden kann, bedarfsgerechter zu gestalten.
                          sowie einen virtuellen Lernraum mit Informa­
                          tionen zum Thema Trauer ergänzt.                  Das so gewonnene Knowhow steht auch an­
                                                                            deren beteiligten Partnerorganisationen zur
                                                                            Verfügung. So versetzt zusammen.digital
                                                                            ehren­amtliche Hilfsorganisationen in die Lage,
                                         Die Malteser wollen die digi-      hilfsbedürftigen Menschen in Krisen und Not­
                                         tale Transformation in ihren       lagen noch bedarfsorientierter helfen zu können.
                                         ehrenamt­lichen Diensten aktiv     Ehrenamtlich Helfende können durch die Mög­
                              gestalten. Zusammen.digital ist ein           lichkeiten der Digitalisierung besser begleitet
                                                                            werden. Und: Das Ehrenamt wird als wichtiger
                              Zukunftslabor, mit dem wir wichtige
                                                                            Baustein für den gesellschaftlichen Zusammen­
                              Impulse setzen und bewusst auch Vor-
                                                                            halt weiter gestärkt.
                               schläge aus den Reihen der Helferinnen
                               und Helfer einfordern.                                         www.malteser.de/zusammendigital.html

                               Sven Dinglinger, Leiter des Programms
                               zusammen.digital, ist selbst seit Jugendjahren
                               ehrenamtlich aktiv bei den Maltesern

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M ALT E SE R EH R ENA M T SMON I TOR F Ü R DE U T S C H L A N D | AUS GABE 3 – AUGUST 202 2

Die Malteser

Wer wir sind                                       und Krankentransport, Hausnotruf und Menü­
Die Malteser? Das sind für viele diejenigen, die   service. Die Malteser betreiben Krankenhäuser,
Erste Hilfe leisten und sich um alte, kranke und   Altenhilfeeinrichtungen, Schulen und soziale
bedürftige Menschen kümmern. Dabei spielt für      Einrichtungen für Jugendliche, Suchtkranke
uns die Herkunft, Religion und politische Über­    und Asylsuchende.
zeugung ebenso wenig eine Rolle wie der Grund,
weshalb Menschen in Not geraten sind.              Wie wir arbeiten
                                                   Die Malteser erfüllen ihren 950 Jahre alten
Der Malteser Hilfsdienst e.V. wurde vor bald       Ordensauftrag in einer zeitgemäßen Form, die
70 Jahren als Katastrophenschutz- und Hilfsor­     den Bedürfnissen der Menschen und den Rah­
ganisation gegründet. Heute sind die Malteser in   menbedingungen gerecht wird. Alle Dienste
Deutschland eine katholische Hilfsorganisation     und Einrichtungen der Malteser sind gemein­
und Träger von stationären Einrichtungen des       nützig: Was erwirtschaftet wird, fließt zurück in
Gesundheits- und Sozialwesens.                     die Hilfe für Menschen in Not.

Was wir tun                                        Mit über einer Million Mitgliedern und För­
Mehr als 80.000 Malteser engagieren sich ehren-    derern zählen die Malteser zu den größten
und hauptamtlich für Menschen in Notlagen.         kari­
                                                       tativen Dienstleistern in Deutschland. Ein
Überwiegend ehrenamtlich geprägt sind der          Großteil der Arbeit wird an den über 700 Stand­
Zivil- und Katastrophenschutz, die Erste-Hilfe-    orten von mehr als 50.000 Ehrenamtlichen er­
Ausbildung, die Begleitung von alten, kran­        bracht, die sich im Katastrophenschutz und
ken oder benachteiligten Menschen sowie die        Sanitätsdienst genauso wie in der Erste-Hilfe-
Jugend- und Auslandsarbeit. Zu den sozialunter­    Ausbildung oder in einer Vielzahl von sozialen
nehmerischen Diensten gehören Rettungsdienst       Diensten engagieren.

Malteser Hilfsdienst e.V.
Erna-Scheffler-Str. 2
51103 Köln

Telefon 0221/9822-0
Telefax 0221/9822-1499

malteser@malteser.org
www.malteser.de                                                                                                                             9
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