Management Sum- mary des Qualitäts-berichts "Berufsprüfung 2020" - Fachfrau für Justizvollzug/Fachmann für Justizvollzug mit eidgenössischem ...
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Management Sum- mary des Qualitäts- berichts «Berufsprüfung 2020» Fachfrau für Justizvollzug/Fachmann für Justizvollzug mit eidgenössischem Fach- ausweis Freiburg, April 2021
Inhaltsverzeichnis Management Summary ..........................................................................................................1 Revision der Berufsprüfung .............................................................................................1 Prüfungskandidat*innen ...................................................................................................2 Prüfungsexpert*innen.......................................................................................................2 Prüfungskommission ........................................................................................................3 Gesamtanalyse ................................................................................................................3 Empfehlungen zur Weiterentwicklung .............................................................................4 Prüfungsvorbereitung .......................................................................................................4 Prüfungsdurchführung......................................................................................................5 Prüfungsnachbearbeitung ................................................................................................5
Management Summary Revision der Berufsprüfung Die Revision der Berufsprüfung startet im Jahr 2010 mit einer internen Analyse, an welche sich externe Analysen anschliessen. Basierend auf den Ergebnissen entsteht der Auftrag, eine neue Berufsprüfung zu entwerfen und eine neue Grundausbildung zu konzipieren. Die Revision führt zu den für die Berufsprüfung neuen Grundlagendokumenten: Qualifika- tionsprofils, Prüfungsordnung und Wegleitung zur Prüfungsordnung. Diese Grundlagen werden bereits durch die aufgrund der Trennung von Ausbildung (Schweizerisches Kom- petenzzentrum für den Justizvollzug SKJV ) und Prüfung neu gegründete Trägerschaft eid- genössische Prüfungen der Mitarbeitenden im Justizvollzug (epjv) unterzeichnet. Die ope- rative Geschäftsführung für die eidgenössischen Prüfungen wird dem SKJV mittels einer Leistungsvereinbarung übertragen. Die Grundausbildung wird zum auf die Berufsprüfung vorbereitenden Lehrgang und startet die neukonzipierte Ausbildung basierend auf dem neuen Qualifikationsprofil im Sommer 2018. Parallel beginnt die Detailentwicklung der ersten Berufsprüfung nach neuer Struktur, Form und mit neuem Inhalt für die Prüfungssession 2020. Im Rahmen der Berufsprüfung werden die für die Aufgaben einer Fachfrau für Justizvoll- zug/eines Fachmanns für Justizvollzug nötigen Kompetenzen aus folgenden Handlungs- kompetenzbereichen in drei Prüfungsteilen vernetzt geprüft: 1
Prüfungskandidat*innen Die Prüfungskandidat*innen werden zentral in der Grundausbildung im SKJV auf die Be- rufsprüfung vorbereitet. Seitens der Trägerschaft epjv erhalten sie die notwendigen Infor- mationen zu den Rahmenbedingungen der Prüfungssession und eine Nullserie der Prü- fung, um eine klarere Vorstellung der konkreten Prüfung zu erhalten, aber auch als Unter- stützung für ihre finale Prüfungsvorbereitung. Alle Kandidat*innen haben die schriftlichen Prüfungsteile gleichzeitig an zentralem Prüfungsort abgelegt. Die mündlich/praktische Prü- fung haben die Kandidat*innen in Form eines halbtätigen Postenlaufs absolviert. Über die Prüfungsergebnisse und die Beschwerdemöglichkeiten inkl. der Prüfungseinsichtnahme sind die Kandidat*innen zeitnah informiert worden und 19 Kandidat*innen haben die Mög- lichkeit zur Prüfungseinsichtnahme genutzt. Aus der Einsichtnahme ging eine Beschwerde hervor. Prüfungsexpert*innen Knapp 60 Prüfungsexpert*innen sind im Hinblick auf die Berufsprüfung 2020 gemäss dem Anforderungsprofil der Trägerschaft epjv rekrutiert und mandatiert worden. Als Leitfaden für die Arbeit der Prüfungsexpert*innen gilt ein neu erstelltes Handbuch. Zudem qualifiziert und unterstützt die zeitnah an der Prüfungssession durchgeführt Schulung - basierend auf den konkreten Prüfungsunterlagen - die Prüfungsexpert*innen für ihre Tätigkeit. Im Rahmen der Durchführung der Berufsprüfung haben die Prüfungsexpert*innen die beiden schriftlichen Prüfungsteile gemeinsam in einem Korrekturteam bestehend aus zehn deutschsprachigen, sechs frankophonen und zwei italophonen Prüfungsexpert*innen, gestützt auf konkreten Korrekturvorgaben, durchgeführt. Auslegungsbedürftige Antworten der Kandidat*innen 2
wurden direkt im Korrekturteam besprochen, um so die harmonisierte Beurteilung weiter- zuentwickeln. Für die Beurteilung des mündlichen/praktischen Prüfungsteils sind pro Prü- fungsposten immer zwei Prüfungsexpert*innen tätig. Die Prüfungsduos bestehen im Mini- mum immer aus einer Prüfungsexpertin/einem Prüfungsexperten mit praktischem Bezug zur Tätigkeit der Fachfrauen und Fachmänner für Justizvollzug. Für die Beurteilung der Leistungen der Kandidat*innen liegt den Prüfungsexpert*innen ein Beurteilungsraster vor. Im Anschluss an ihren Einsatz haben die Prüfungsexpert*innen eine Evaluation durchge- führt und zeigen sich grundsätzlich zufrieden mit der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungssession und sind motiviert auch im kommenden Prüfungsjahr 2021 wieder als Prü- fungsexpert*innen tätig zu sein. Prüfungskommission Die Prüfungskommission hat eine zeitlich komprimierte Durchführung der Berufsprüfung an zentralem Prüfungsort mit gleichen Bedingungen für alle Kandidat*innen geplant. Die Ent- wicklung der konkreten Prüfung resp. die Erstellung der Prüfungsunterl agen inkl. der Nullserie ist in einer so genannten Autor*innengruppe mit erfahrenen Fachpersonen aus dem Justizvollzug und in fachlicher Begleitung des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) und der Geschäftsstelle «Prüfungswesen» durchgeführt worden. Die Aufsicht der Prüfung hat die Prüfungskommission vor Ort übernommen. Im Rahmen der Notensitzung am 25.09.2020 hat die Prüfungskommission die grundlegenden Kennzahlen zu Erfolgen (133) resp. Misserfolgen (21) diskutiert und die Prüfungsresultate genehmigt. Die Prüfungskandidat*innen wurden mit einem neu erstellten dreisprachigen Notenausweis über ihre Resultate informiert und die Direktionen der Institutionen des Freiheitsentzugs haben die Prüfungsergebnisse (bestanden resp. nicht-bestanden) ihrer Kandidat*innen er- halten. Im Anschluss an die Prüfungssession hat sich die Prüfungskommission am 20. No- vember 2020 zu einem halbtägigen Workshop getroffen, um eine Gesamtevaluation der Prüfungssession 2020 vorzunehmen. Ziel war es, eine Bestandsaufnahme zu machen und gemachte Erfahrungen aufzuzeigen, Stärken und Schwächen zu analysieren sowie Weiter- entwicklungen zu identifizieren, Basierend auf dem Workshop ist der ausführliche Quali- tätsbericht und das entsprechende Management Summary entstanden. Gesamtanalyse Die erstmalige Durchführung der Berufsprüfung nach revidierter Prüfungsordnung vom 01.09. – 16.09.2020 im Festsaal St. Leonhard in Freiburg und im Centre Loewenberg in Murten ist gelungen. Die Handlungskompetenzen von 154 Kandidat*innen wurden von 51 motivierten Prüfungsexpert*innen unter der engagierten Aufsicht der Prüfungskommission 3
vernetzt geprüft. Die Kandidat*innen absolvierten eine schriftliche Prüfung von 180 Minuten mit neun Praxisfällen aus dem Berufsfeld, eine geleitete Fallarbeit von 120 Minuten zu den zentralen Prozessen und Aufgaben und drei mündlich/praktische Prüfungsposten mit Hand- lungssimulationen, Rollenspielen und Videoanalysen. 133 erfolgreiche Absolvent*innen tra- gen seither den Titel «Fachfrau für Justizvollzug/Fachmann für Justizvollzug» mit eidg. Fachausweis. Empfehlungen zur Weiterentwicklung Prüfungsvorbereitung Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation hat anlässlich einer Erfah- rungsveranstaltung diverser Akteure in der höheren Berufsbildung Ende 2020 die Kommu- nikation und Zusammenarbeit zwischen vorbereitenden Lehrgängen und Prüfungsträger- schaften als wesentlich Faktor gewichtet. Dieser Austausch soll daher auch unter dem Dach des SKJV vertieft werden, beispielsweise dahingehend, dass die Erfahrungen aus der Be- rufsprüfung im Hinblick auf die Vorbereitung der Kandidat*innen der Grundausbildung kom- muniziert werden. Die Nullserie als Hilfsmittel zur konkreten Prüfungsvorbereitung soll den Prüfungskandi- dat*innen zeitnaher zur Berufsprüfung übermittelt werden, um den Theorie-Praxis-Transfer zu erleichtern. Die Rekrutierung von kompetenten Prüfungsexpert*innen aus der Berufspraxis der Fach- frauen und Fachmänner für Justizvollzug mit hohen Sprachkompetenzen ist weiterhin an- zustreben. Die Schulung der Prüfungsexpert*innen ist zu spezifizieren und weiter zu konkretisieren. Für die Durchführung der Berufsprüfung 2021 sind aufgrund der Umstände neue, respek- tive zusätzliche Räumlichkeiten zu organisieren, damit einerseits gewissen Pandemie be- dingten und prüfungsorganisatorischen Herausforderungen Rechnung getragen werden kann und andererseits für die nicht mehr zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten für den mündlich/praktischen Prüfungsteil Ersatz gefunden werden kann. Die Prüfungserstellung soll durch die Geschäftsstelle «Prüfungswesen» noch zentraler ge- führt werden, um so die Orientierung über die Handlungskompetenzen und die Musterlö- sungen resp. die Beurteilungsraster klar beibehalten und nachverfolgen zu können. Die Musterlösungen beziehen die durch die Grundausbildung entwickelten Standards noch konsequenter ein. 4
Die Praxisorientierung soll durch die Lieferung von Ideen, Szenarien für Prüfungsfälle, Prü- fungsfragen und Prüfungszusatzdokumenten oder der Validierung von Prüfungsfällen und Musterlösungen durch den Einbezug der Autor*innengruppe und/oder der Prüfungsex- pert*innen erreicht werden. Prüfungsdurchführung Für die Durchführung der Berufsprüfung sind zusätzliche Checklisten beispielsweise bzgl. des Prüfungssettings, der Aufgaben, Abläufe und Zuständigkeiten für alle Beteiligten zu erstellen. Die Prüfungsraumplanung und die Ablaufplanung sind mit einem zusätzlichen Raum (War- teraum für die Kandidat*innen) und zusätzlichen Pausen (für die Prüfungsexpert*innen) zu ergänzen. Aus didaktischer Überlegung soll die Berufsprüfung 2021 mit dem Prüfungsteil 1 starten, da der Prüfungsteil 2 gemäss den gemachten Erfahrung 2020 die grössere Herausforde- rung für die Kandidat*innen darstellt. Die Prüfungsunterlagen sollen mit dem passenden Layout noch «Kandidat*innenfreundli- cher» gestaltet werden, um die Kandidat*innen beim Umgang mit der Herausforderung «Schriftlichkeit» zu unterstützen. Für die Prüfungsaufgaben und -anforderungen ist einerseits eine grössere Variabilität und andererseits eine Kompatibilität mit den Ausbildungsübungen der Grundausbildung anzu- streben. Ein intensiviertes Briefing der Darsteller*innen im Hinblick auf eine Harmonisierung der Rol- lengestaltung (Videoerstellung, Rollenspiele) ist anzustreben. Für die Korrektur resp. die Beurteilung der Prüfungsleistungen sind zusätzlich strukturierte Begründungshilfen für die Prüfungsexpert*innen zu entwickeln. Prüfungsnachbearbeitung Ein vollständig via System zu generierender Notenausweis ist anzustreben. Die Einreihung des Abschlusses in den nationalen Qualifikationsrahmen wird aktuell bean- tragt und steht im Interesse aller Beteiligten, damit die berufliche Mobilität der erfolgreichen Absolvent*innen weiter ausgebaut werden kann. Ein Evaluationskonzept ist zu erarbeiten, in welchem die Evaluationsmassnahmen und Evaluationsmethoden festgelegt werden. Für die Evaluation stehen idealerweise auch für andere Beteiligte als die Prüfungsexpert*in- nen oder Dritte digitale, passende, leicht anwendbare Tools zur Verfügung, deren Resultate 5
einfach zusammengefügt und ausgewertet werden können. 6
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