Management Summary Die gesundheitliche und sozioökonomische Last ausgewählter Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland - WifOR Institute
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NOVEMBER 2021 Management Summary Die gesundheitliche und sozioökonomische Last ausgewählter Herz- Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland Jennifer Branner Franziska Sende Lukas Mai Malina Müller Prof. Dr. Dennis Ostwald
Management Summary Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit 34,3% aller Todesfälle die häufigste Todesursache in Deutschland1 und mit hohen Kosten für das Gesundheitssystem verbunden2. Über die gesundheitliche Last für Patient:innen hinaus stellen sozioökomische Auswirkungen aufgrund von Produktivitätsverlusten im Bereich der Erwerbstätigkeit und unbezahlten Arbeit einen Aspekt der Krankheitslast dar, der aus volkswirtschaftlicher und gesellschaftlicher Per- spektive bedeutend ist. Für einige Herz-Kreislauf-Erkrankungen, darunter der Herzinfarkt und der Hirninfarkt, ist Atherosklerose, um- gangssprachlich auch Arterienverkalkung genannt, ein wesentlicher Risikofaktor. Zu den bekannten und potenzi- ell beeinflussbaren Entstehungsbedingungen von Atherosklerose zählen Bluthochdruck, ein hoher Cholesterin- spiegel (LDL-C), und bestimmte Lebensstil- oder Verhaltensaspekte wie etwa Bewegungsmangel, Fehlernährung, Übergewicht und der Konsum von Alkohol und Tabak.3–6 Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurde das Verhalten und der Lebensstil der deutschen Gesellschaft durch die umfangreichen Eindämmungsmaßnahmen in besonderem Maße beeinflusst. Stimmen aus Medizin und Wis- senschaft vermuten, dass sich diese Umstände negativ auf bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkran- kungen, wie körperliche Aktivität, auswirken.7,8 Der Nutzen von Prävention im Bereich dieser Risikofaktoren und damit ein mögliches Vorbeugen kardiovaskulärer Erkrankungen ist potenziell groß. Aktuelle Zahlen, die sowohl die gesundheitliche als auch die sozioökonomische Krankheitslast der maßgeblich durch Atherosklerose beeinflussten Herz-Kreislauf-Erkrankungen abbilden, fehlen aber bislang für Deutschland. Ebenso ist noch unklar, inwiefern anhand des aktuellen Forschungsstandes zur COVID-19-Pandemie zukünftige Entwicklungen abgeleitet werden können. Um diese Lücken zu schließen, hat WifOR die vorliegende Studie durchgeführt. Quantifizierung der Krankheitslast und sozioökonomischen Auswirkungen Abbildung 1: Anzahl der in Krankenhaus und Rehabilitation verbrachten § Im Jahr 2019 wurden den zehn ausgewählten Tage nach Diagnosegruppen (ICD-10), 2019 Krankheitsdiagnosen insgesamt 1,1 Mio. Hospita- lisierungen, 174 Tsd. Reha-Aufenthalte und 158 Tsd. Todesfälle zugeordnet. § Damit waren rund 8,3 Mio. Tage Aufenthalt im Krankenhaus und 4,4 Mio. Tage in Rehabilitati- onseinrichtungen verbunden (Abbildung 1). § Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte gingen mit ei- nem geschätzten Ausfall von 14,4 Mio. Stunden Erwerbsarbeit einher (Tabelle 1). Das entspricht fast einer Stunde pro im Krankenhaus verbrachtem und 1,6 Stunden pro in Reha verbrachtem Tag. § Daneben gingen 40,6 Mio. Stunden für unbe- zahlte Arbeit verloren – etwas mehr als 3 Stunden pro Tag, die Patient:innen andernfalls mit Hausar- beit, ihren Kindern, der Pflege von Angehörigen oder ehrenamtlichem Engagement verbracht hät- ten. § Fast drei Viertel (73,9%) der Produktivitätsver- luste aufgrund von Hospitalisierungen und Rehabi- litation im Jahr 2019 betreffen unbezahlte Arbeit. Quelle: Eigene Berechnung auf Grundlage von Daten des Statistischen Bundesamtes 1
§ Der monetäre Wert des Produktivitätsverlustes beträgt insgesamt zwischen einer halben Mrd. und 1,1 Mrd. Euro aus volkswirtschaftlicher Perspektive, abhängig davon, ob er mit dem aktuellen Mindestlohn oder dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn bewertet wird. § Daneben führen Todesfälle, die vor dem Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung auftreten, zu ver- lorenen Lebensjahren, den sogenannten „Years of life lost“. Bei einer Betrachtung über die erwartete Rest- lebenszeit gehen aufgrund der ausgewählten Krankheitsdiagnosen rund 1,6 Mio. Lebensjahre verloren (undiskontiert). Das entspricht im Durchschnitt fast 10 Jahren pro Person. § In unserer Schätzung sind die verlorenen Lebensjahre äquivalent zu 159,5 Mio. Stunden an bezahlter Arbeit und 1,8 Mrd. Stunden an unbezahlter Arbeit (Tabelle 1). Das bedeutet, mit jedem Todesfall gehen 1 Tsd. Stunden Verlust an Produktivitätspotential im Bereich der Erwerbsarbeit und 11 Tsd. Stunden im Be- reich der unbezahlten Arbeit einher. Tabelle 1: Sozioökonomische Last ausgewählter Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2019 Verlorene produktive Zeit gesamt und pro Ereignis Produktivitätsverlust verbunden mit… Erwerbsarbeit Unbezahlte Arbeit Hospitalisierungen 7,4 Mio. Stunden 26,6 Mio. Stunden pro Fall Kurzzeitige 6,8 Stunden 24,4 Stunden Verluste im Rehabilitationen 7,0 Mio. Stunden 14,0 Mio. Stunden Jahr 2019 pro Fall 40,2 Stunden 80,4 Stunden Verlorene Lebensjahre 159,5 Mio. Stunden 1,8 Mrd. Stunden Lebenszeit- pro Todesfall 1.007 Stunden 11.219 Stunden horizont Quelle: Eigenen Berechnungen auf Grundlage verschiedener Datenquellen; siehe Methodisches Vorgehen. § Die Zahlen machen zwei Dinge deutlich: Obwohl von den ausgewählten Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor allem ältere Personen betroffen sind, ist der Umfang verlorener produktiver Zeit mit 55,0 Mio. Stunden in einem Jahr und 1,9 Mrd. Stunden über die verlorenen Lebensjahre beachtlich. Zum anderen wird die sozio- ökonomische Krankheitslast bei Vernachlässigung unbezahlter Arbeit insbesondere bei Personen im Renten- alter unterschätzt. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf bekannte Lebensstil- Risikofaktoren (Literaturübersicht) § Signifikante Gewichtszunahme: Zwischen April und August 2020 wurde in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr eine signifikante Gewichtzunahme von ca. einem Kilo und einer halben Einheit des Body-Mass-Index (BMI) gemessen.9 § Rückgang der sportlichen Aktivität während der Pandemie für manche: Im März 2020 berichteten Män- ner, dass sie im Durchschnitt 1,4 Stunden und Frauen 0,5 Stunden weniger Sport pro Woche betrieben als in einer vergleichbaren Querschnittserhebung im Oktober 2019 (signifikanter Rückgang).10 Konträr zu diesen Erkenntnissen stehen die Ergebnisse einer weiteren Befragung, die keinen signifikanten Rückgang der sportlichen Aktivität im April 2020 verglichen mit Daten aus den Jahren 2014 und 2015 erken- nen ließen. Personen mit Kindern, geringerer Bildung und geringeren persönlichen Ressourcen zeigten wäh- rend der ersten Lockdown-Phase ein erhöhtes Risiko, die WHO-Empfehlung von 2,5 Stunden sportlicher Ak- tivität pro Woche nicht zu erfüllen.11 Eine weitere Befragung zeigt ein differenzierteres Bild: So gaben 31% einen Rückgang der körperlichen Akti- vität an, während 27% gleichbleibend aktiv waren und 6% mehr Sport trieben. Die verbleibenden 36% der Befragten waren weder während noch vor der Pandemie körperlich aktiv. Mit zunehmendem Alter berichteten die Befragten häufiger, sich während der Pandemie weniger zu bewegen.12 2
§ Mehr Zeit vor dem Bildschirm, mehr Snacks, weniger Sport – aber schnelle Rückkehr zum Ausgangs- niveau: Zudem kam es zu einer signifikanten Zunahme von Bildschirmzeiten und Zwischenmahlzeiten, wäh- rend körperliche Aktivitäten abnahmen. Die Häufigkeit von Zwischenmahlzeiten und körperlicher Aktivität kehrte jedoch innerhalb von zwei Monaten zum Ausgangsniveau zurück. Ausschließlich die Bildschirmzeit stieg weiter an.13 § Mindestens eine Verhaltensänderung mit potenziell negativen gesundheitlichen Folgen: 58,5% gaben in einer Umfrage an, ihre sportliche Aktivität reduziert und/ oder ihre Nahrungsaufnahme während der ersten Lockdown-Phase erhöht zu haben. Als Hochrisikogruppe wurden 18,8% der Befragten eingestuft. Diese be- richteten weniger körperlich aktiv zu sein, während sie gleichzeitig mehr aßen. In der Stichprobe waren diese Personen eher weiblich, jünger als 65 Jahre und empfanden ein hohes subjektives Stressniveau.14 § Gemischte Ergebnisse hinsichtlich des Alkoholkonsums: In einer europaweiten Studie berichteten deut- sche Befragte einen leichten Rückgang des Alkoholkonsums insgesamt im zweiten Quartal 2020.15,16 Die selbstberichtete Konsumfrequenz stieg im Durchschnitt geringfügig an, während die Menge des konsumierten Alkohols gleichblieb und Rauschtrinken signifikant abnahm.15 Eine weitere Umfrage zeigt ein differenzierteres Bild: 35,5% gaben an mehr, 21,3% weniger zu trinken und 43% der Befragten änderten ihr Konsumverhalten nicht.17 Personen, deren Beruf oder Finanzen negativ be- einflusst worden waren, hohen subjektiven Stress empfanden, mehr als einmal in der Woche Alkohol tranken oder einen hohen Alkoholkonsum aufwiesen berichteten häufiger einen Anstieg ihres Alkoholkonsums.15,17,18 § Gemischte Ergebnisse hinsichtlich des Tabakkonsums: Während eine Befragung keine ursächlich auf die Pandemie zurückzuführenden Unterschiede bei Tabakrauchenden feststellte9, berichteten in zwei weite- ren Umfragen 42,7%18 bzw. 45,8%17 der Raucher:innen einen erhöhten Tabakkonsum während der ersten Lockdown-Phase. Jedoch gaben auch 9,0% der Raucher:innen an, weniger zu rauchen und 9,9% mit dem Rauchen aufgehört zu haben, während 4,0% der Befragten mit dem Rauchen anfingen.17 Personen mit einem höheren subjektiven Stressempfinden zeigten ein erhöhtes Risiko, während der ersten Lockdown-Phase ihren Tabakkonsum zu erhöhen.17 § Zu den limitierenden Faktoren der vorhandenen Evidenz gehört unter anderem, dass sich die Untersu- chung mit wenigen Ausnahmen auf den Zeitraum März-Juni 2020 beziehen. Die Ableitung mittel- oder lang- fristiger Prognosen ist dadurch erschwert. Zudem basieren 5 der zitieren Untersuchungen auf einem so genannte „Convenience Sample“.14–18 Das be- deutet, dass Studienteilnehmer:innen nicht durch eine gezielt zufällige Auswahl gewonnen wurden. Dadurch können Personengruppen unter- oder überrepräsentiert sein, z.B. wenn seltener ältere und häufiger gut ge- bildete Personen befragt werden. Die Repräsentativität dieser Untersuchung ist eingeschränkt. Außerdem wurden Verhaltensweisen häufig nicht zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst. Stattdessen basieren die Ergebnisse auf der subjektiven Wahrnehmung von Verhaltensänderungen oder dem retrospektiv berich- teten Verhalten. § Fazit: Die Forschungsliteratur mit hoher Aussagekraft für die deutsche Bevölkerung zu Lebensstil- Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist noch begrenzt und die Ergebnisse teils heterogen. Jedoch gibt es Hinweise auf vulnerable Gruppen und damit die Möglichkeit, gezielte Präventions- und Unterstützungsangebote für vergleichbare Situationen zu entwickeln. Methodisches Vorgehen und Limitationen In der vorliegenden Studie wurde die gesundheitliche und sozioökonomische Krankheitslast ausgewählter kardi- ovaskulärer Erkrankungen im Sinne von Produktivitätsausfällen in Form bezahlter und unbezahlter Arbeit im Jahr 2019 bestimmt. Berücksichtigt wurden dabei zehn Krankheitsdiagnosen (ICD-10-GM), die durch Atherosklerose maßgeblich beeinflusst werden: Ischämische Herzkrankheiten (I20-I25), darunter der akute Myokardinfarkt (I21) 3
und chronische ischämische Herzkrankheit (I25); Hirninfarkt (I63); ein Anteil (82,5%19) der nicht als Blutung oder Infarkt bezeichneten Schlaganfälle (I64); ein Anteil (82,5%19) der nicht näher bezeichneten Folgen einer zerebro- vaskulären Krankheit (I69); sowie Atherosklerose (I70). Das Jahr 2019 wurde gewählt, da es die aktuelle, noch nicht von der COVID-19-Pandemie verzerrte Faktenbasis für die Bestimmung der Krankheitslast darstellt. Die Berechnung erfolgte in aufeinanderfolgenden Schritten (Abbildung 2): In einem ersten Schritt wurden die vollstationären Hospitalisierungen und Rehabilitationsfälle je Diagnose be- stimmt und die Anzahl der Tage ermittelt, die Patient:innen in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen verbracht haben. 20,21 Darüber hinaus wurden die Todesfälle ermittelt und entsprechend der durchschnittlichen Lebenserwartung nach Altersgruppe die verlorenen Lebensjahre bestimmt. 22,23 Abbildung 2: Vereinfachte Darstellung der Berechnungsschritte zur Quantifizierung der gesundheitlichen und sozioökonomischen Krankheitslast Die sozioökonomische Krankheitslast wurde durch die potenziellen Verluste bezahlter und unbezahlter Arbeit für die deutsche Gesellschaft ermittelt, die während eines Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalts oder im Todesfall entstehen. Als unbezahlte Arbeit werden Tätigkeiten in den Bereichen Kinderbetreuung, informelle Pflege, Haus- haltsproduktion (u.a. Einkaufen, Gartenarbeit, Reparaturen) sowie ehrenamtliches Engagement bezeichnet. Es handelt sich um Aktivitäten, die grundsätzlich durch einen unbeteiligten Dritten als Dienstleistung, z.B. von einer Haushaltshilfe, erledigt werden könnten, stattdessen aber ohne monetäre Entlohnung von der Person selbst ge- leistet werden und als wichtiger Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand betrachtet werden können. In einem nächsten Schritt wurde entsprechend der alters- und geschlechtsspezifischen Erwerbstätigkeit und der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden der Produktivitätsverlust bezahlter Arbeit bestimmt.24,25 Zur Ermittlung des Produktivitätsverlustes in Form unbezahlter Arbeit wurden alters- und geschlechtsspezifische Daten der Zeit- verwendungserhebung herangezogen.26 In einem letzten Schritt wurden die Produktivitätsausfälle monetär bewertet. Die verlorenen Stunden bezahlter Arbeit wurden mit dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn (27,75 Euro) bewertet.27 Die Stunden unbezahlter Arbeit wurden entsprechend des sogenannten Spezialistenansatzes mit dem Bruttostundenlohn verschiedener Berufsgruppen bewertet. Der aktuelle Mindestlohn (9,60 Euro) wurde zum Vergleich in einem Alternativszenario als unterer Grenzwert verwendet. Der Berechnung liegen eine Reihe von Annahmen zugrunde, die einen Einfluss auf die Ergebnisse und ihre Belastbarkeit haben. Eine zentrale Annahme ist, dass Personen, die aufgrund einer der ausgewählten Diagnosen hospitalisiert werden, in Reha sind oder versterben, sich hinsichtlich produktiver Tätigkeiten nicht systematisch von der gleichaltrigen Allgemeinbevölkerung unterscheiden. Den errechneten monetären Wert der Produktivitäts- ausfälle bestimmt maßgeblich der in der Bewertung von bezahlten und unbezahlten Arbeitsstunden angesetzte Stundenlohn. Weitere Annahmen beziehen sich auf den Umfang der geleisteten bezahlten und unbezahlten Ar- beit von Personen, die in den zugrundeliegenden Statistiken als eine Altersgruppe, zum Beispiel „75+“, zusam- mengefasst werden. Die Sensitivität der Ergebnisse hinsichtlich der getroffenen Annahmen wurde anhand von Alternativszenarien, in denen zentrale Annahmen variiert werden, untersucht. Das methodische Vorgehen der Literaturrecherche zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die oben genannten Risikofaktoren orientiert sich an der Zielstellung und der Methodik einer systematischen Literaturrecher- che. Zu diesem und zwei weiteren Aspekten der Fragestellung wurde jeweils mit einer Kombination von Stichworten 4
in englischer Sprache in der Literaturdatenbank PubMed nach Publikationen mit wissenschaftlicher Begutachtung („Peer Review“) gesucht. Um wichtige deutschsprachige und in deutschen Fachmedien erschienene Literatur ein- zubeziehen, wurden zusätzliche Suchabfragen mit vereinfachten Kombinationen aus Stichworten in deutscher Sprache in Google Scholar durchgeführt. Die Suche umfasste zwischen 01.01.2020 und 30.08.2021 erschienene Literatur. Insgesamt wurden die Abstracts von 391 Treffern gesichtet und durch jeweils mindestens zwei Personen anhand definierter Einschluss- und Ausschlusskriterien bewertet. 14 Publikationen zu Lebensstilveränderungen erfüllten die definierten Kriterien und wurden in die Zusammenfassung aufgenommen. In der Auswahl der Literatur wurden enge Ausschlusskriterien angewandt, weshalb Diskussionsbeiträge, Stellung- nahmen, Einzelbeobachtungen und neuere, noch nicht wissenschaftlich begutachtete Studien nicht berücksichtigt wurden. Obwohl auch diese Beiträge von großer Relevanz sein können, erfüllen sie nicht das Ziel, einen Überblick bereits gesicherter Erkenntnisse mit hoher Aussagekraft zu geben. Eine ausführlichere Darstellung der Vorgehensweise, Methoden und Limitationen erscheint in Form eines Projekt- berichtes. Literaturverzeichnis 1. Statistisches Bundesamt. Anzahl der Gestorbenen nach Kapiteln der und nach Geschlecht für 2020 [Internet]. Stat. Bundesamt. 2021 [cited 2021 Nov 4];Available from: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Um- welt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/gestorbene_anzahl.html 2. Statistisches Bundesamt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen die höchsten Kosten [Internet]. Stat. Bun- desamt. 2017 [cited 2021 Apr 19];Available from: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemittei- lungen/2017/09/PD17_347_236pdf.html 3. Kuhlmann I, Chin D, Rimbach G. Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen und Atherosklerose. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2015. 4. Mach F, Baigent C, Catapano AL, et al. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk. Eur Heart J 2020;41(1):111–88. 5. Robert Koch-Institut, Statistisches Bundesamt (Destatis). Gesundheit in Deutschland 2006 [Internet]. Berlin: Rob- ert Koch-Institut; 2006 [cited 2021 Apr 19]. Available from: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitor- ing/Gesundheitsberichterstattung/GesInDtld/GiD_2006/gesundheitsbericht.html;jses- sionid=E7B6CFE36081741A6676723245777F40.internet081?nn=7054960 6. World Health Organization. Cardiovascular diseases (CVDs) Fact Sheet [Internet]. World Health Organ. 2021 [cited 2021 Jun 25];Available from: https://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/cardiovascular-diseases- (cvds) 7. Woods JA, Hutchinson NT, Powers SK, et al. The COVID-19 pandemic and physical activity. Sports Med Health Sci 2020;2(2):55–64. 8. Mattioli AV, Ballerini Puviani M, Nasi M, Farinetti A. COVID-19 pandemic: the effects of quarantine on cardiovas- cular risk. Eur J Clin Nutr 2020;74(6):852–5. 9. Damerow S, Rommel A, Prütz F, et al. Gesundheitliche Lage der Bevölkerung zu Beginn der COVID-19-Pande- mie. J Health Monit 2020;5(4):1–34. 10. Engels ES, Mutz M, Demetriou Y, Reimers AK. Levels of physical activity in four domains and affective wellbeing before and during the Covid-19 pandemic. Arch Public Health 2021;79(1):122. 11. Maertl T, De Bock F, Huebl L, et al. Physical Activity during COVID-19 in German Adults: Analyses in the COVID- 19 Snapshot Monitoring Study (COSMO). Int J Environ Res Public Health 2021;18(2):507. 12. Mutz M, Gerke M. Sport and exercise in times of self-quarantine: How Germans changed their behaviour at the beginning of the Covid-19 pandemic. Int Rev Sociol Sport 2021;56(3):305–16. 5
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Impressum Version November 2021 Veröffentlichung durch WifOR Darmstadt Rheinstraße 22 D-64283 Darmstadt Telefon: +49 6151 50155-0 E-Mail: kontakt@wifor.com Autor:innen Jennifer Branner Franziska Sende Lukas Mai Malina Müller Prof. Dr. Dennis Ostwald Würdigung Dieses Projekt wurde mit finanzieller Unterstützung von Novartis Deutschland durchgeführt. 7
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