MAUER-GESCHICHTEN. DIE DEUTSCHE TEILUNG - STÄDEL OHNE GRENZEN - Städel ...
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STÄDE L OH NE GRE NZE N B I LD UNG S WOCHE 2021 Schön, dass du bei unserer digitalen Bildungswoche mitmachst! Du findest auf diesem Arbeitsblatt spannende Infos zu Kunstwerken aus dem Städel Museum und Anleitungen zu einem Workshop. Viel Spaß! Sieh dir zur Einstimmung ein kurzes Willkommensvideo an! F Link S EKUNDA R STUF E 2 M AUER- GESC H ICHTEN. DIE DEUTSCHE TEILU NG Für den Workshop brauchst du: • Schreibblock, Bleistift • Zeichen- und Farbstifte • alte Zeitschriften, Magazine, Prospekte, etc. • Papier • Schere und Kleber 1/9
GE TEILT E VERG AN G ENH E I T Die Vorstellung einer streng bewachten, innerdeutschen Grenze scheint heute undenkbar – doch seit Mauerfall und Wiedervereinigung sind gerade einmal rund 30 Jahre vergangen. Das geteilte Land hat die deutsche Geschichte der Nachkriegszeit geprägt und auch direkten Einfluss auf die Kunst genommen. Erlebe anhand ausgewählter Werke des Städel Museums, wie Künstler diese spannungsreiche Phase in ihren Werken zum Thema machten. AU S D EM MU S E UM Sieh dir die folgenden Bilder an und lies die kurzen Texte dazu. Alle Kunstwerke findest du auch in der Digitalen Sammlung des Städel Museums: sammlung.staedelmuseum.de sammlung.staedelmuseum.de. Das Städel Museum hat dort bereits mehr als 22.000 gemeinfreie Werke mit der Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0 lizensiert. Dies ermöglicht es allen Nutzern, die gemeinfreien Abbildungen der Kunstwerke unter Nennung des Städel Museums zu vervielfältigen, zu nutzen und zu bearbeiten. Will McBride, Bernauer Straße Berlin, 1961 (Abzug 1992), 70,0 x 85,0 cm, Silbergelatine-Ab- zug, Barytpapier, DZ BANK Kunst- sammlung im Städel Museum, Städel Museum, Frankfurt am Main, © Will McBride, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main F Das Bild in der Digitalen Sammlung Berlin, 1961: Zwei junge Männer laufen dem Fotografen Will McBride vor die Kamera. Mit ihren glänzenden Lackschuhen, den schmalen, schwarzen Hosen und einem Hemd unter der Jacke sind sie modern angezogen. Bezug auf das, was direkt hinter ihnen passiert ist, nehmen sie nicht: In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 hatte der SED-Parteiführer Walter Ulbricht mit Erlaubnis der Sowjetunion den Bau der Mauer befohlen – und damit die Teilung der Stadt besiegelt. 2/9
Noch haben die aufeinandergestapelten Steine und Betonplatten nichts von dem später unüberwindbaren Bollwerk, das die politische Spaltung Deutschlands und Europas zementieren sollte. Beinahe provisorisch wirkt die Mauer auf der Fotografie. Dennoch wird bereits deutlich, dass die Grenze rigoros und rücksichtslos durch die Stadt gezogen wird. Die U-Bahn-Schienen enden fortan hier – mit dramatischen Folgen auf beiden Seiten. Als der junge amerikanische Künstler Will McBride 1953 seinen Militärdienst in Würzburg antrat, ahnte er sicherlich noch nicht, dass er den Rest seines Lebens in Deutschland verbrin- gen würde. In Westberlin fand er zwei Jahre später seinen Lebensmittelpunkt und etablierte sich als freischaffender Fotograf. Es war ein anregender Ort voller Gegensätze: McBride hielt Trümmerlandschaften und Mauerbau genauso fest, wie die nach neuen Freiheiten suchende Jugend. BE R L IN - STADT D ER KÜ NST L E R In der Geschichte des geteilten Deutschland spielte Berlin eine ganz besondere Rolle: Obwohl sie inmitten der sowjetischen Besatzungszone lag, wurde die ursprüngliche Hauptstadt von den Alliierten in vier Sektoren unterteilt. Der östliche Teil stand unter Kontrolle der Sowjetunion. Westberlin hingegen wurde Frankreich, Großbritannien und den USA zugeordnet. So konkurrierten auf engstem Raum zwei vollkommen unterschiedliche politische Systeme miteinander und teilten die Stadt in Ost- und Westberlin. In den 1960er Jahren polarisierte keine andere Stadt so sehr wie Westberlin. Mit dem Mauerbau wurde sie aufgrund ihres Sonderstatus inmitten der DDR zum Anziehungspunkt für junge Menschen. Verlassene Häuser ermöglichten günstiges Wohnen. Hier gab es weder die Wehrpflicht noch eine Sperr- stunde. Westberlin war von einem besonderen Gefühl der Freiheit durchzogen – ein Mythos, der die Stadt noch heute prägt. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler fanden hier eine neue Heimat und Inspiration. In diesem Umfeld konnte sich Kreativität unkontrolliert entfalten – der perfekte Ort für die Entstehung unterschiedlicher Subkulturen. Bedrückend eng wirkt das Bild auf uns. Die Häuser der anderen Straßenseite sind in unmittelbarer Nähe und doch durch die hohe Mauer unerreichbar. Der Maler Rainer Fetting hielt 1977 seine Wahrnehmung der geteilten Stadt fest. Menschenleer, in stark kontrastierenden Farben gemalt wirkt sie bedrohlich und fremd. Die rohe, unsaubere Malweise scheint sich dem Leben hier an- zupassen. Und doch kündigt sich in der bunten Farbigkeit über beiden Teilen der Stadt bereits eine Form von Lebenshunger an, der sich in dem massiven Wunsch nach Veränderung in den 1980er Rainer Fetting, Erstes Mauerbild, 1977, 160,0 x 190,0 cm, Tempera auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, © Rainer Fetting, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main Jahren Bahn brechen sollte. F Das Bild in der Digitalen Sammlung 3/9
Als Rainer Fetting 1975 nach Westberlin zog, war die Mauer bereits fest im Stadtbild verankert. An ihrer Grenze wurden zahlreiche Menschen beim Fluchtversuch von Ost nach West erschossen. Doch die Sehnsucht nach einem Leben in Freiheit, dem Wiedersehen mit Familien- angehörigen und der Wunsch nach anderen Lebensbedingungen waren in der DDR groß. Das Leben auf den beiden Seiten der Mauer unterschied sich deutlich voneinander. Zwei voll- kommen unterschiedliche Systeme bestimmten den Alltag politisch, wirtschaftlich und kulturell. Wie die jungen Künstlerinnen und Künstler in seinem Umfeld, forderte auch Rainer Fetting eine stärkere Radikalität: Kunst solle nicht abgetrennt vom Leben stattfinden. Beides bedinge und vermische sich vielmehr. Rainer Fettings Realität war die unmittelbare Nachbarschaft der Mauer auf der Westberliner Seite. Hier lebte und arbeitete er. Die Mauer wurde zu seinem wichtigsten Motiv. Er malte und zeichnete sie gleich mehrfach, aber nicht als politisches Statement – sondern als ein Malerisches. Das Lebensgefühl der Künstlerinnen und Künstler rund um Rainer Fetting drückte sich in heftiger, roher Malerei in starken Farben aus. In dieser Art der Malerei am Vorabend der 1980er Jahre zeigt sich bereits eine neue Sehnsucht: Der Wunsch nach dem Ende des Zeitalters der Ideologien. Wie es ist, in solch einem zweigeteilten Land zu leben, lässt sich für uns heute kaum noch nachvollziehen. Doch auch in der restlichen Welt kommt es infolge von Kriegen und politischen Auseinandersetzungen zu neuen Grenzen, die das Schicksal der Menschen gravie- rend verändern. Kennst du aktuelle Beispiele solcher geteilten Länder? Recherchiere im Internet. Wie kam es zur Trennung? Welche politischen Systeme stehen sich hier gegenüber? Gibt es Tendenzen einer Annäherung? Zwei laufende Gestalten in Grautönen – und dahinter ein abstrakter Farbstrudel. Was so merkwürdig widersprüchlich erscheint, ist ein künstlerischer Kommentar. Denn auch der Kunstbetrieb war stark von den politischen Entwicklungen geprägt. Indem Martin Kippenberger verschiedene Stile in einem Bild vereint, widersetzt er sich künstlerischen, ideologischen und politischen Vorgaben: Mit den kräftigen, aus großen Pinselstrichen entstandenen Farbspuren im Bildhintergrund bezieht er sich auf die informelle Malerei. Das einfarbige Rechteck hingegen muss als Anspielung auf die russische Avantgarde verstanden werden. Die beiden Frauen im Vordergrund erinnern an den Sozialistischen Realismus. Erfahre in der Infobox, warum dieser Stilmix so brisant ist. Martin Kippenberger, Zwei proletarische Erfinderinnen auf dem Weg 1978 ging der in der Bundesrepublik aufge- zum Erfinderkongreß, 1984, 160 x 133 cm, Öl und Silikon auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, © Estate of Martin Kippenberger, wachsene Martin Kippenberger nach West- Galerie Gisela Capitain, Cologne, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main berlin, um sich der dortigen Künstlerszene F Das Bild in der Digitalen Sammlung anzuschließen. Die Unterschiede im geteilten 4/9
Deutschland kommentierte er teils bissig oder zynisch mit den Mitteln der Malerei. Der Titel dieses Bildes zum Beispiel beschreibt, die Frauen seien auf dem Weg zum Erfinderinnen- kongress. Doch vielmehr erscheinen sie wie Bäuerinnen oder Arbeiterinnen – die typischen Heldinnen der sozialistisch geprägten Welt. In der DDR wurden auf solchen Erfinder- kongressen „neue“ Errungenschaften vorgestellt – die jedoch häufig bereits überholt waren. Andererseits hatten Frauen im Osten wesentlich mehr Möglichkeiten der wissenschaftlichen und beruflichen Entfaltung. Auch darauf spielt Kippenbergers Titel an. EI N B R I S A NT E R ST I L M I X Martin Kippenberger bezieht sich mit der informellen Malerei auf eine Kunstrichtung, die sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Frankreich aus über Westeuropa verbreitet hat – zeitgleich mit dem Abstrakten Expressio- nismus in den USA. Gegenständliche Darstellungen – z. B. von Menschen oder Landschaften – rücken in den Hintergrund. Die Malerei scheint dadurch von ideologischen Abgrenzungen und den Zwängen der Tradition befreit. Die informelle, abstrakte Malerei wird oft als Reaktion der Sprachlosigkeit auf die Gräueltaten von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg interpre- tiert. Sie gilt aber auch als Sinnbild für die Freiheit westlicher Demokratien. Karl Otto Götz, Ohne Titel, 1956, 122 x 91 cm, Acryl auf Leinwand, Städel Museum, Frankfurt am Main, © VG Bild-Kunst Bonn 2021, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main F Das Bild in der Digitalen Sammlung Eine revolutionäre Formensprache entwickelte die russische Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In der Zeit der Umwälzungen, die mit der Russischen Revolution einhergehen, sollte auch für die Kunst eine neue Ausdrucksform gefunden werden, die den gesellschaftlichen Veränderungen entsprachen. Kasimir Malewitsch gilt als prägende künstlerische Kraft. 1915 malt er erstmals ein schwarzes Rechteck auf weißem Grund und stößt damit radikal ein neues Zeitalter der Kunst an. Kasimir S. Malewitsch, Das schwarze suprematistische Quadrat, 1915, Tretjakow-Galerie, Moskau, Foto via Wikimedia Commons, Public Domain F Das Bild auf Wikipedia Ganz und gar nicht abstrakt malt Martin Kippenberger im Vordergrund zwei Frauen. Sie erinnern an Arbeiterinnen des Sozialistischen Realismus: Vermeintlich wirklichkeitsnah und gleichzeitig verherrlichend werden Themen aus dem Arbeitsleben und der Technik dargestellt, die dem gesell- schaftlichen und sozialen Aufbruch im Bild huldigen. Die Gemälde und Skulpturen, aber auch Plakate und Briefmarken entsprachen der kommunis- tischen Forderung, Kunst immer in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Nach 1945 wurde diese Kunstauffassung für den gesamten Ostblock verbindlich. Pavel Filonov, Udarnitzi (rekordbrechende Arbeiterinnen) in der Fabrik Krasnaya Zaria, 1931, Öl auf Leinwand, 66 x 92 cm, The State Russian Museum, Moskau, Foto via Wikimedia Commons, Public Domain F Das Bild auf Wikipedia 5/9
Abstrakte Malerei und Informel im Westen – russische Avantgarde und Sozialistischer Realismus im Osten? So einfach lässt sich Kunst nicht einteilen. Ein Künstler, der sich zunächst bewusst zwischen den Stilen bewegte, war Willi Sitte. Gelber Himmel, ein paar Häuser und im Vordergrund seltsame Farbflächen. An vielen Stellen ist sogar der Pinselstrich noch sicht- bar. Erst nach und nach setzt das Auge diese Bildelemente zu einem Hinterhof mit Dächern, Fassaden und Baumstrukturen zusammen. Hier begegnen abstrakte Formen gegenständlicher Darstellung. Klar abge- grenzte Formen treffen auf unsaubere Farb- spuren. Das Bild von Willi Sitte entzieht sich der eindeutigen stilistischen Zuordnung und jeder ideologischen Zuschreibung. Die spannungsreiche und durchaus schillern- de Biografie des Künstlers unterstreicht diese Widersprüchlichkeit: Im Auftrag der SED Willi Sitte, Blick auf Kröllwitz, 1958, 99,0 x 79,5 cm, Öl auf Hartfaserplatte, Städel Museum, Frankfurt am Main, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: © Landesleitung kam das Parteimitglied Walter Städel Museum, Frankfurt am Main F Das Bild in der Digitalen Sammlung Sitte nach Ende des Zweiten Weltkriegs nach Halle (Saale), um an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zunächst als Hochschullehrer und später als Professor zu unterrichten. Doch seine modernistischen Arbeiten und deren Nähe zu den westlichen Avantgarden wider- sprachen den Normen des geforderten Sozialistischen Realismus und damit den ideologischen Vorgaben der DDR–Regierung. Sitte wurde scharf kritisiert und vom Ausstellungsbetrieb aus- geschlossen. Nach einem Parteiverfahren und einer öffentlich publizierten Selbstkritik konnte Walter Sitte 1963 wieder am kulturellen Leben teilnehmen. Aufgrund seiner Parteinähe wurde er im darauffolgenden Jahr in den Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler in der DDR gewählt. Seine nunmehr bedingungslose Staatstreue – u. a. als Mitglied des Zentralkomitees der SED – und sein Engagement als Kulturpolitiker sicherten ihm zahlreiche Ehrungen und Einzelausstellungen. Er wird zu einem der einflussreichsten Künstler der DDR. Die gleiche Staatstreue wird ihm nach dem Zusammenbruch der DDR zum Verhängnis. Man warf ihm vor allem sein unnachgiebiges Verhalten gegenüber anderen, sozialismuskritischen Künstlern vor. Erst langsam finden heute seine künstlerischen Arbeiten wieder Beachtung. Das gilt auch für zahlreiche andere ostdeutsche Künstlerinnen und Künstler. In der Aufarbei- tung wird deutlich, dass sie sich trotz staatlicher Reglementierung und enger gestalterischer Vorgaben gewisse Spielräume künstlerischer Selbstbehauptung erarbeiten konnten. 6/9
Thomas Demand, Büro, 1995 (2007), 186,0 x 242,0 cm, C- Print, DZ BANK Kunstsammlung im Städel Museum, Städel Museum, Frankfurt am Main, © VG Bild- Kunst, Bonn 2021, Foto: © Städel Museum, Frankfurt am Main F Das Bild in der Digitalen Sammlung Thomas Uhlemann, Die gestürmte Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990, 1990, Foto: © Bundesarchiv Ein verwüstetes Büro: Schubladen und Schränke stehen offen, Papiere liegen verteilt auf Tisch und Boden. Wurden hier in kürzester Zeit gewaltsam Akten und Dokumente durchwühlt? Aber etwas scheint merkwürdig. Erst auf den zweiten Blick wird klar, dass das ganze Chaos nicht echt ist. Ein Modell aus Pappe! Auf den Stühlen kann man nicht sitzen und die Lampe leuchtet nicht. 1995, als das Bild von Thomas Demand entstand, war die Wiedervereinigung gerade fünf Jahre alt. Zahlreiche Fotos in den Zeitungen dokumentieren dieses besondere und vielschichtige Ereignis. Doch welche Bilder beeinflussen unsere Erinnerung? Und welche Erinnerungen prägen uns? Bei vielen Menschen löst diese Arbeit von Thomas Demand etwas aus – denn sie identifizieren sie als Nachbau eines echten und bedeutungsvollen Ereignisses der deutsch- deutschen Geschichte: Nur wenige Monate nach dem Mauerfall begann der Aus- und Inlands- geheimdienst der DDR, die Staatssicherheit, damit, Akten zu vernichten. Sie umfassten die jahrelangen Aufzeichnungen der heimlichen Überwachung von Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen und Organisationen. Am 15. Januar 1990 stürmten aufgebrachte Menschen die Zentrale der Staatssicherheit, um erfolgreich die Aktenvernichtung aufzuhalten. Fotos der verwüsteten Büroräume werden in den Zeitungen veröffentlicht und bezeugen die organisierte Bespitzelung. Das Originalfoto hat sich in viele Köpfe eingebrannt. Thomas Demand baute es in Original- größe nach und fotografierte sein Modell, das er anschließend vernichtete. Der Raum mag aus Pappe, die Inhalte der Akten nicht sichtbar sein. Dennoch verdeutlicht das Werk, wie stark Bilder unsere Erinnerung an einen Moment bestimmen. So, wie die Erinnerungen an das Gefühl der ständigen Überwachung mit allen daraus folgenden Konsequenzen noch heute Emotionen auslösen, leben zahlreiche Menschen mit den vielfältigen, eindrücklichen Erfahrungen im geteilten Deutschland. 7/9
WOR KS H O PA N LE ITUNG MAUERW ELT E N Begib dich auf die Spuren der Vergangenheit und forsche über das Leben im geteilten Deutsch- land nach. Nutze dafür das Internet oder befrage Menschen, die diese Zeit der Teilung mit- erlebt haben. Notiere dir die wichtigsten Ereignisse, Erinnerungen und Emotionen aus deiner Recherche. Nun gilt es, diese künstlerisch umzusetzen. Du kannst dafür die wichtigsten Stichworte wählen oder dich auch nur auf einen Begriff konzentrieren. Wähle Motive, Farben oder Mal- weisen bewusst aus, damit sie zu dem passen, was du ausdrücken möchtest. Du kannst auch Fotos ausschneiden und als Collage aufkleben oder mit Worten arbeiten. Dein Kunstwerk soll eindrucksvoll für die Zukunft festhalten, wie die Menschen mit der Teilung umgegangen sind. Gestalte dein Bild auf einem Untergrund deiner Wahl – oder nutze die leere Mauer von Rainer Fetting. In Berlin haben viele Menschen die Mauer mit Kunst bemalt, beschrieben und besprüht, um so ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Noch heute kann man sich Teile davon ansehen und das Lebensgefühl der geteilten Stadt nachspüren. EN W E IT E R E T H E M Aufklärung Deutsche Teilung Schön, dass du mitgemacht hast! Zeig uns deine Ergebnisse. Deine Lehrerin oder dein Lehrer kann uns eure Fotos an bildungswoche@staedelmuseum.de schicken. Eine Kooperation von und 8/9
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