Mein Auslandssemester in der Ukraine 1. Motivation 1.1 Wieso Ukraine?

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Mein Auslandssemester in der Ukraine 1. Motivation 1.1 Wieso Ukraine?
Mein Auslandssemester in der Ukraine

                                         1. Motivation

                                     1.1 Wieso Ukraine?

Als Studierende der Integrierten Europastudien habe ich mich auf Osteuropa und Mittel-Osteuropa
spezialisiert. Da ich Polnisch als Muttersprache schon beherrsche, begann ich ab dem 1.
Semester Russisch als Sprache neu zu lernen. Aus diesem Grund beschäftigte ich mich vor allem
mit der russischen Kultur, Wirtschaft und Politik. Eine Trilaterales Jugendforum veränderte mein
Interesse schlagartig – das „Deutsch-Polnisch-Ukrainische- Jugendforum, das von der Konrad-
Adenauer-Stiftung, der Deutschen Botschaft Kiew, der Robert-Schuman-Stiftung und der Petro-
Poroschenko-Stiftung organisiert worden ist.
Auf diesem Jugendforum wurden die Europäische Integration der Ukraine, zu Klimawandel und
Energiepolitik sowie die Aufarbeitung der Geschichte besprochen. Dieser erste Aufenthalt in der
Ukraine hat mein Interesse gegenüber diesem Land geweckt. Nachdem ich auch mein Praktikum
in der Ukraine absolviert habe war mir bewusst, dass ich sehr gerne in der Ukraine mein
Auslandssemester ablegen möchte. Da ich mich sehr für die Östliche Partnerschaft interessiere
und die Ukraine sich zu dem Zeitpunkt meiner Wahl im Prozess des Assoziierungsabkommen mit
der EU befand, schien es mir auch unter diesem Aspekt interessant mich länger dort aufzuhalten.

                                     1.2 Wieso Charkiw?

Charkiw (ukrainisch Харків; russisch Харьков/Charkow) ist nach Kiew die zweitgrößte Stadt der
Ukraine und mit 42 Universitäten und Hochschulen das bedeutendste Wissenschafts- und
Bildungszentrum des Landes. Für mich kam Charkiw vor allem als Studienort in Frage, da
aufgrund der Nähe zu Russland dort vorwiegend Russisch gesprochen wird. Die Bevölkerung der
Stadt besteht mehrheitlich aus Ukrainern und Russen. Daneben gibt es kleinere Minderheiten, wie
etwa Armenier, Aserbaidschaner, Weißrussen, Usbeken oder Tataren (Viele von Ihnen kommen
zum Studium nach Charkiw).
Etwa zwei Drittel der Stadtbevölkerung, auch Ukrainer, sind russischsprachig. Die russische
Sprache dominiert im Alltag, viele Bewohner verstehen das Ukrainische nicht. Der Großteil der
Einwohner spricht zu Hause ausschließlich Russisch, hinzu kommen viele zweisprachige
Haushalte. Seit der Unabhängigkeit nimmt die Verbreitung des Ukrainischen aber zu.2012 wurde
in der gesamten Oblast Charkow, und damit auch in der Stadt selbst, Russisch als regionale
Amtssprache anerkannt. Damit hat Russisch nach mehr als 20 Jahren wieder eine offizielle
Stellung in Charkiw.
Außerdem gilt Charkiw als „Studentenstadt“ der Ukraine. Es gibt viele Freizeitangebote,
Studentenrabatte, Museen, Theater und die Zugverbindungen von dort sind auch sehr gut.
Außerdem gefällt mir, dass Charkiw obwohl es sich um eine Großstadt handelt, trotzdem sehr
provinziell scheint und man sich sehr leicht zurechtfindet. Die Metro ist sehr modern und
ermöglicht es schnell von Ort zu Ort zu fahren.
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Wie kommt man am besten nach Charkiw?
Es gibt viele Möglichkeiten um nach Charkiw zu reisen. Die bequemste ist die Fluglinie „Wizzair“-
Da es keine Direktverbindung von Charkiw aus nach Deutschland gibt, kann man entweder von
Dortmund aus nach Donezk fliegen oder von Hamburg-Lübeck nach Kiew. Anschließend kann man
entweder per Nacht-oder Schnellzug nach Charkiw fahren. Die Preise für die Flugtickets liegen in
eine Richtung zwischen 50-80€, die Zugtickets zwischen 8-20€. Das gute an Wizzair ist, dass man
wenn man in die Ukraine fliegt 32kg Gepäck mitnehmen darf.
Als Alternative kann man auch mit dem Bus fahren, es gibt verschiedene Buslinien die von
Deutschland aus in die Ukraine fahren (mit einem Zwischenstopp an der polnischen Grenze).

             1.3 Wieso die Nationale Wassyl-Karasin-Universität Charkiw?

Die Nationale Wassyl-Karasin-Universität Charkiw (ukrainisch Харківський національний
університет імені В. Н. Каразіна; russisch Харьковский национальный университет имени В.
Н. Каразина) in Charkiw ist mit ca. 12.000 Studenten und ca. 1.300 Mitarbeitern eine der
wichtigsten Universitäten in der Ukraine. Sie wurde 1804 auf Initiative von Wassili Nasarowitsch
Karasin gegründet und 1805 eröffnet. Sie ist die zweitälteste Universität in der Ukraine nach der
Universität Lemberg. Im Jahr 2013, gehörte die N.W Karasin Universität dem Ranking nach
Academic Performance (URAP) nach, zu den besten Universitäten in der Ukraine und zu den
besten 1373 Universitäten weltweit. Sie verfügt auch über ein Deutsch-Ukrainisches Zentrum und
auch die dortige Soziologisch-Politische Fakultät gilt als gut ausgestattet.

                                        2. Vorbereitung

                        2.1 Kontakt mit der Universität aufnehmen

Da die Universität über keine Kooperationen mit ukrainischen Universitäten verfügt, habe ich
selbstständig versucht Kontakt zu der N.W. Karasin Universität in Charkiw aufzunehmen. Bisher
wurde mir gesagt, dass es nicht immer leicht war mit ukrainischen Universitäten Kontakt
aufzunehmen, da diese entweder zu hohe Studiengebühren forderten oder es häufig zu einer
Funkstille kam.
Da ich schon im Februar 201 3 als Praktikantin in Charkiw tätig war, konnte ich jedoch schon vor
Ort erste Gespräche führen und Dinge klären.
Durch meine vorherigen Kontakte mit dem Deutschen Zentrum Chakiw, hatte ich jedoch viel
Unterstützung und konnte letztendlich den ersten Meilenstein legen, deutsch- ukrainischen
Austausch an dieser Universität zu ermöglichen und zu fördern.
Dennoch war meine Immatrikulation noch ein langer Prozess, da ich die erste internationale
Studierende war, die sich nur für ein Semester an dieser Universität immatrikulieren wollte. Es
mussten zahlreiche Dokumente hin und hergeschickt werden – vor allem die sprachliche,
bürokratische Barriere war oft ein Hindernis.
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Weitere wichtige Punkte für einen Studienaufenthalt in der Ukraine:

      Visum

Ein wichtiger Punkt, der auf jeden Fall nicht außer Acht gelassen werden sollten. EU-Bürger dürfen
zwar visafrei und nur mit Reisepass einreisen – aber nur für einen Zeitraum bis zu drei Monaten.
Aus diesem Grund wird ein Visum benötigt, das rechtzeitig beantragt werden sollte.
Das nächstgelegene Konsulat ist das Generalkonsulat in Hamburg. Da es ein eher seltener Fall ist,
                                         dass ein Studierender ein Visum beantragt, kann der
                                         dortige Besuch etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
                                         Folgende Dokumente sind dabei wichtig:

                                             Auslandskrankenversicherungsnachweis (liegt bei
                                              ca. 125€ für 5 Monate)
                                             Kopie des Flugtickets
                                             Einladung der Universität
                                             Geburtsurkunde – Kopie
                                             Kreditkarte – Kopie
                                             2 Passfotos

Die Anfertigung dauert nicht lange, ich habe einen Abholtermin absprechen können, der mir zeitlich
passt.

     Übersetzungen
Es ist vom Vorteil im Voraus wichtige Dokumente wie z.B. die Geburtsurkunde, Notenübersicht,
den Reisepass, Gesundheitszeugnis etc. übersetzen zu lassen, da diese häufig gefordert werden.

    Passfotos
Auf jeden Fall sollte man ca. 20 Passfotos bereithaben, die Ukrainische Bürokratie liebt viele
Dokumente, auf denen fast überall unbedingt ein Foto aufgeklebt sein sollte.

2.2 Notwendige Dokumente für die Immatrikulation an der Universität

      Amtlich beglaubigte Übersetzung des Passes
      Amtlich beglaubigte Übersetzung der Geburtsurkunde
      Nachweis über den Schulabschluss
      Kopie der Einladung
      Universitätskontrakt
      4 Passfotos

2.3 Notwendige Dokumente für die Immatrikulation an der Soziologischen Fakultät

      Kopie des Reisepasses
      Drei Passfotos 3x4
      Nachweis über die Bezahlung des Wohnheims
      Nachweis über die Wohngenehmigung
      Medizinischer Nachweis (Tuberkulosetest)
      Bescheid des Dekanats
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3. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule

   Lage der Hochschule: Svobody Sq. 4, 61022, Charkiw, Ukraine
    Die Universität liegt direkt im Zentrum der Stadt, beim Platz der Freiheit. Dem angeblich
    größten Platz in Europa. Gleich daneben liegen die Metrostationen Dershprom und
    Uniwersytet. Außerdem fahren viele Marshrutkas und Busse von dort ab. Sie besteht aus
    mehreren Gebäuden: dem Hauptgebäude und dem Nordgebäude – diese liegen sich
    jedoch         genau gegenüber.
    Um die Universität herum gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants, Snackbars etc.

   Studiengebühren
    Ich habe für mein Semester 500€ gezahlt, dazu kamen noch ca. 90€ . Die Universität ist
    jedoch nach dieser Erfahrung bereit eine Kooperation mit der Universität Bremen
    einzugehen und Studiengebühren zu erlassen

   Dauer des Semesters:

           Vorlesungen: 01.09.20013 – 31.12.2013

           Prüfungen: 08.01.2014 – 25.01.201 4

   Unterrichtssprache: Da ich gemeinsam mit den ukrainischen Studierenden Vorlesungen
    besuchte, war die Unterrichtssprache Russisch (Charkiw, Ostukraine, ist die
    russischsprachige Region). Es kam jedoch vor, dass Teste und Zusammenfassungen auf
    ukrainisch geschrieben waren.

   Stundenplan: Ich hatte die Möglichkeit mir meinen Stundenplan an der soziologischen
    Fakultät selbst zuvor zusammenzustellen. Es war egal, aus welchen Semestern ich wählte.
    So besuchte ich immer Seminare mit verschiedenen Studierenden. Ich habe auch vor Ort
    einen Kurs gewechselt, da mir der vorherige nicht so gut gefallen hat. Dies verlief jedoch
    ohne Probleme.
    Ich hatte glücklicherweise auch die Möglichkeit Russischunterricht an der Philologischen
    Fakultät zu besuchen. Dies war der einzige Unterricht an der Universität, den ich mit
    internationalen Studierenden zusammen hatte. Mein Russischniveau war zu Beginn des
    Auslandssemesters B1, ich hatte daher Unterricht mit Studierenden Russischer Philologie.
    Es gab Unterricht über Russische Literatur und Grammatikunterricht. Die Lehrerin war sehr
    hilfsbereit und hat mir individuell auch sehr geholfen.

   Betreuung: Die Universität verfügt nicht über so ein ausgeweitetes Betreuungssystem
    internationaler Studierender wie das der Universität Bremen. Ich hatte jedoch meinen
    Ansprechpartner des Deutsch-Ukrainischen Zentrums (Dimitrij Kolczyk), die Dekanin der
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Soziologischen Fakultät (Olena Muradyan) und den DAAD-Lektor (Maximilian Döhner) –
       diese standen bei Fragen und Problemen immer zur Verfügung. Da ich wie zuvor erwähnt
       die erste Austauschschülerin war, gab es leider keine Orientierungswochen oder
       Einführungswochen.

      Notenbuch: An ukrainischen Universitäten wird noch wenig über das Internet geregelt.
       Dies bedeutet, dass Noten nach Prüfungen und Tests von den Professoren immer in
       Notenhefte
       eingetragen werden.

      Unterrichtsablauf: Wie in den meisten osteuropäischen Universitäten verläuft der
       Unterricht stark frontal und meistens ohne Folien und Unterrichtsmaterial. In den
       Seminaren kommt es zu Diskussionsrunden und wir Studierenden haben die Möglichkeit
       Referate zu halten. Das System ist deutlich verschulter als das deutsche
       Universitätssystem. Es müssen oft Essays und Hausaufgaben abgegeben werden,
       außerdem herrscht Anwesenheitspflicht. Nach Abschluss jedes Themas wird eine
       Modulprüfung abgelegt. Hierbei handelt es sich um offene Fragestellungen oder auch
       Multiple-Choice-Tests. Außerdem musste ich in diesem Semester auch eine große
       Hausarbeit in einem Seminar schreiben. Zum Ende des Semesters gab es dann
       Zwischenprüfungen und große Prüfungen. Ich versuchte soweit wie möglich mitzuhalten.
       Wenn ich merkte, dass meine Modulprüfungen nicht immer so gut waren, bat ich darum
       schriftliche Extraaufgaben nachzureichen.

                                      4. Studentenleben

      Wohnheim: Die Kosten des Wohnheims betrugen ca. 25€ im Monat. (Internet + 9€). Mein
       Zimmer befand sich auf einer Gastetage, d. h., dass auf dieser Etage nur hin und wieder
       Austauschgruppen oder Professoren einquartiert wurden. Das Zimmer verfügt über zwei
       Betten, einen Tisch, zwei Stühle und einen Kleiderschrank. Küche und Bad werden
       gemeinsam genutzt und von einer Putzfrau gereinigt. Die Küche ist etwas spartanisch
       eingerichtet – sie verfügt nur über zwei Herdplatten und zwei Waschbecken.
       Ein Nachteil des Wohnheims ist, dass es von 24:00 bis 06:00 geschlossen wird. Es ist
       jedoch         möglich bei vorheriger Absprache auch später zu kommen oder früher als
       06:00 das      Wohnheim zu verlassen.
       Die Lage des Wohnheims ist sehr zentral. Es liegt nur zwei Metrostationen vom
       Stadtzentrum und somit der Universität entfernt. Außerdem gibt es drumherum
       Einkaufspassagen, Waschsalons, Friseure, Cafés, Snackbars und viele Supermärkte.
       Neben          den Wohnheimen gibt es auch ein Sportzentrum in dem alle möglichen
       Sportarten angeboten           werden. Es gehört zur Universität und Studierende erhalten
       einen Rabatt, wenn Sie dort Sport treiben.
       Es gebe auch die Möglichkeiten eine Wohnung zu mieten – hierbei liegen die Preise
       zwischen 200-300€.

Notwendige Dokumente für das Wohnheim:

      Tuberkulosetest (kostet ca. 8€ in einer Privatpraxis)
      2 Passfotos
      Universitätsvertrag – Kopie
      Nachweis über Bezahlung der Wohnkosten (Kopie der Banküberweisung)

Anschießend erhält man einen „Propusk“, einen kleinen Papierausweis, den man besser immer bei
sich tragen sollte.
   Studententicket: In Charkiw gibt es kein Semesterticket. Studierende der V.N. Karasin
       Universität erhalten mit ihrem Studentenausweis Rabatt und zahlen 2,5 UAH pro Fahrt mit
       der Metro. Da ich nur einen vorläufigen Studentenausweis besaß, musste ich den vollen
       Preis zahlen: 3 UAH.
       Alternativen sind Marshrutkas, Busse und
       auch die Straßenbahn. Die Preise aller
       Verkehrsmittel bewegen sich zwischen 2 bis
       3,5 UAH.
       Zu Fuß ist z. B das Wohnheim nur zwei
       Metrostationen entfernt – d.h. ca. 20 Minuten.

      Mensa: Verhungern konnte man an der Universität nicht! Es gab auf fast jeder Etage einen
       kleinen Kiosk der Snacks und Getränke verkauft. Außerdem gab es mehrere kleine Mensen
       die Gerichte verschiedener Art anboten. Auch als Vegetarier konnte man sich dort gut
       ernähren. Der Preise für ein Mittagessen lag im Schnitt bei ca. 1.50 €, Tee kostet z. B. ca.
       20 ct.
       Auch außerhalb der Universität gibt es     zahlreiche Bistros, Restaurants etc., in
       denen man relativ günstig essen konnte.

      Bibliothek: Die Universität verfügt über eine große Bibliothek in der man Zugang zu
       Lehrbüchern und anderen Materialien hat.
       Die Karte kostet ca. 3,50€

                            Mit meinem Russischkurs im Theater

Aktivitäten

An der Universität gab es häufig sehr viele verschiedene Veranstaltungen. Ich erlebte z. B die
Soziologie-Konferenz 2013 mit. Dies war eine große soziologische Konferenz,zu der Professoren
aus Russland und auch Weißrussland eingeladen waren.
Des Weiteren gibt es an der Universität das „Deutsch-Ukrainische Zentrum“, das „Polnisch-
Ukrainische-Zentrum“, das „ Indisch-Ukrainische Zentrum“ und das „Afrikanisch-Ukrainische
Zentrum“. All diese Zentren boten verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen an.
Ich selber wirkte viel im Deutsch-Ukrainischen Zentrum mit. Dies bot mir die Möglichkeit sich
auszuprobieren, da ich viele Ideen einfach umsetzen konnte und die Möglichkeit hatte Projekte
und Veranstaltungen mitzugestalten.
Die ukrainischen Studierenden freuen sich sehr
darüber mit Muttersprachlern in Kontakt zu kommen
sie sind sehr neugierig und nehmen sehr gerne an
jeglichen Veranstaltungen teil! Zu Weihnachten
organisierten wir zum Beispiel einen internationalen
Weihnachtsmarkt, an dem wir über internationale
Weihnachtstraditionen berichteten.

Fazit:

Ich bereue meine Entscheidung als „Free-mover“ ins Auslandssemester gegangen zu sein auf
keinen Fall! Es war eine großartige Erfahrung für mich, und ich habe viele neue Eindrücke und
Erkenntnisse gesammelt und ich auch vor Ort viel reisen konnte, z. B. Nach Jalta, Kiew, Lemberg..

Da ich sozusagen ein „Versuchskaninchen“ war, da noch nie zuvor jemand für ein Semester an
dieser Universität studiert hat, kam es oft zu kleineren Problemen – diese waren aber
hauptsächlich bürokratisch bedingt.
Da es auch keine spezielle „Erasmus-Betreuung“ gab, musste ich aktiv viel selbst recherchieren
und suchen.
Charkiw ist aber eine große Stadt, die sehr aktiv lebt. Sie bietet viele Möglichkeiten und durch die
Hilfe von Sozialen Netzwerken, wie z. B. Facebook, war es möglich für mich verschiedene
Gruppen und Sprachklubs ausfindig zu machen, in denen ich neue Menschen kennen lernte, unter
denen viele selbst nicht aus der Ukraine stammten.
Eines meiner Ziele war es der ukrainische Kultur und der Russisch/Ukrainischen Sprache näher zu
kommen. Dieses Ziel habe ich erreicht! Da ich nur mit ukrainischen Studierenden zusammen
studierte und Vorlesungen in der russischen Sprache besuchte, merkte ich schnell, dass ich immer
flüssiger Spreche und mein Wortschatz sich schnell verbesserte.
Die Prüfungen und Tests jagten mir am Anfang immer bisschen Angst ein – aber eigentlich war
letztendlich doch alles machbar und man hätte sich im Endeffekt viel weniger stressen müssen.
Außerdem traf ich zu einem Zeitpunkt in der Ukraine ein, in dem viel passiert ist – die Proteste in
Kiew und der Euromajdan.
Da ich mich schon zu Beginn meines Auslandssemesters sehr für die Östliche Partnerschaft und
die Annäherung der EU an die Ukraine interessierte, war es natürlich ein besonderes Erlebnis für
mich vor Ort alles mitzuerleben.
Ich lernte vieles aus anderen Sichtweisen und Perspektiven kennen – die ich vorher nicht so
wahrgenommen hatte und konnte neue Ideen sammeln – evtl. auch für meine Bachelorarbeit.
Ich hoffe natürlich, dass die Probleme in der Ukraine bald bewältigt werden können und wieder
Ordnung ins Land kommt, mit der die Bürger zufrieden sind. Denn die Ukraine ist wirklich ein
sehenswertes Land mit schönen Landschaften, Städten, imposanter Architektur, vielen Traditionen
und natürlich hilfsbereiten und gastfreundlichen Menschen, die meinen Auslandsaufenthalt zu
etwas besonderem gemacht haben.
„Kulturbrunch“ im Deutschen Zentrum Charkiw
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