Merkur - Winkler Abiturtraining - Merkur Verlag
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Winkler Abiturtraining BWL mit Rechnungswesen | Controlling für das berufliche Gymnasium – Wirtschaft Merkur M Verlag Rinteln
Wirtschaftswissenschaftliche Bücherei für Schule und Praxis Begründet von Handelsschul-Direktor Dipl.-Hdl. Friedrich Hutkap † Verfasserin: Vera Winkler, Dipl.-Kffr. Zur Verfasserin: Vera Winkler war nach dem Abschluss des Studiums der Wirtschaftswissenschaften zunächst als Diplom-Kauffrau für einen deutschen Konzern im Controlling tätig, lehrte als Privatdozentin und wirkte ehrenamtlich im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handels- kammer mit. Seit Abschluss des zweiten Staatsexamens (Lehramtsbefähigung) unterrich- tet sie in allen Schulformen eines Berufskollegs in NRW. An der Erstellung der zentralen schriftlichen Abiturprüfung 2011 im Leistungskurs „Betriebswirtschaftslehre“ für NRW war sie maßgeblich beteiligt. Seit 2012 ist sie nebenberuflich als Lehrbeauftragte an der Hochschule Osnabrück und seit 2013 für den Merkur-Verlag als Autorin tätig. Von 2017 bis 2019 war sie Fachberaterin im Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung für die Bezirksregierung Münster. Seit Februar 2018 ist sie stellvertretende Schulleiterin in einem Berufskolleg in NRW. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilli- gung des Verlages. Hinweis zu § 60 a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Coverbild (klein): © atikinka2 – Fotolia.com * * * * * 6. Auflage 2021 © 2016 by Merkur Verlag Rinteln Gesamtherstellung: Merkur Verlag Rinteln Hutkap GmbH & Co. KG, 31735 Rinteln E-Mail: info@merkur-verlag.de lehrer-service@merkur-verlag.de Internet: www.merkur-verlag.de Merkur-Nr. 0380-06 ISBN 978-3-8120-1092-4
VORWORT Dieses Abitur-Trainingsbuch ist an die angehenden Abiturienten/-innen des Abiturjahrgangs 2022 zur Vorbereitung auf die zentrale Abiturprüfung des Landes Niedersachsen im Bildungs- gang des beruflichen Gymnasiums „Wirtschaft“1 gerichtet, kann aber durchaus auch zur Abi- turvorbereitung in anderen Bundesländern und in betriebswirtschaftlichen Studiengängen (Bachelor) eingesetzt werden. Es versteht sich als Ergänzung zum eingeführten Lehrbuch.2 Die in diesem Abitur-Trainingsbuch enthaltenen thematischen Schwerpunkte 2022 aus den Bereichen ³ Kosten- und Leistungsrechnung (Vollkostenrechnung, Grundzüge der Teilkostenrech- nung), ³ Marketing (Strategisches Marketing, Marktpolitische Entscheidungen treffen vor dem Hin- tergrund der Digitalisierung in den Bereichen Produkt- und Programmpolitik sowie Kom- munikationspolitik), ³ Qualitätsmanagement, ³ Statische Verfahren der Investitionsrechnung sowie Grundlagen aus dem Bereich ³ Controlling und Unternehmenssteuerung/Finanzcontrolling entsprechen den aktuellen Abiturvorgaben des Niedersächsischen Kultusministeriums.3 Eine Abiturvorbereitung mit den Original-Abiturklausuren der vergangenen Jahre ist nicht zwangsläufig zielführend, da die verbindlichen thematischen Schwerpunkte für jeden Abi- turdurchgang neu vom Niedersächsischen Kultusministerium festgelegt werden. Im Folgenden werden die abiturrelevanten Themenschwerpunkte sowie notwendiges Basis- wissen verständlich erklärt. Das wiederholte Wissen kann anschließend anhand abiturge- rechter Arbeitsaufträge und einer Beispiel-Abiturklausur mit den thematischen Schwer- punkten 2022 für Niedersachsen selbstständig geübt und die Arbeitsergebnisse mithilfe ausführlicher Musterlösungen überprüft werden. Um eine effektive Klausurvorbereitung zu gewährleisten, enthält dieses Abitur-Trainingsbuch: ³ Vorgaben für die schriftliche Abiturprüfung 2022, ³ Übersichten über wichtige thematische Zusammenhänge, ³ Hinweise zum Aufbau von Abiturklausuren bzw. zur Abiturvorbereitung, ³ einen Überblick über wichtige Methoden/Handlungsprodukte, ³ Übersichten, verständliche Erklärungen und Zusammenfassungen abiturrelevanter The- men, eingebettet in verschiedene situationsbezogene Fallsituationen, ³ abiturgerechte Arbeitsaufträge, die mithilfe von bereitgestellten Lösungsformularen (z. T. als Download) entweder handschriftlich oder mit Excel bearbeitet und sofort mithilfe der ausführlichen Musterlösungen verglichen werden können, ³ eine entnehmbare Formelsammlung, die alle für das Abitur 2022 relevanten Formeln ent- hält, ³ eine Beispiel-Abiturklausur mit den relevanten Abiturthemen 2022 zur themenübergrei- fenden Vorbereitung auf die schriftliche Abiturprüfung 2022 einschließlich Musterlösungen und Punktvergabe zur Selbstkontrolle. Viel Spaß bei der Abiturvorbereitung und Erfolg bei der Prüfung wünscht Ihnen Vera Winkler 1 http://www.nibis.de/nli1/bbs/archiv/rahmenrichtlinien/fg_ueber/brc_ueber.pdf [Zugriff: 14. 06. 2021]. 2 Z. B. Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen|Controlling – Berufliches Gymnasium Wirtschaft, Band 2 (Merkurbuch 0537) und Band 3 (Merkur- buch 0540), Merkur Verlag Rinteln. 3 https://www.nibis.de/uploads/mk-bolhoefer/2022/21BRCTS2022_Februar2021.pdf [Zugriff: 14. 06. 2021].
0 EINFÜHRUNG 0.1 Thematische Schwerpunkte für das Fach Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen | Controlling im Abitur 2022 A. [. . .] B . Thematische Schwerpunkte1 Schwerpunktübergreifend Eine aufgaben- und zielangemessene Auswahl und Anwendung von Strukturierungstechniken, Visualisierungsverfahren und Analyseverfahren wird vorausgesetzt. Die folgenden Handlungsergebnisse können Gegenstand der Abiturprüfung sein: Ent- scheidungsmatrix, Tischvorlage, Mindmap, Veröffentlichung (Pressemitteilung). Thematischer Schwerpunkt 1: Strategisches Marketing; Marktpolitische Entscheidungen treffen in den Bereichen Produkt- und Programmpolitik sowie Kommunikationspolitik (aus dem Lerngebiet 5 der RRL) Aufbauend auf einer konkreten Unternehmens- und Marktsituation einer Aktiengesellschaft sind mögliche Marketingstrate- gien aufzuzeigen. Insofern wird sich die Problemstellung nicht gezielt auf bestimmte Marketingziele und unternehmensstra- tegische Positionierungen beschränken, sondern so ausgestaltet sein, dass verschiedene Ansätze möglich sind. Die entspre- chende Strategieauswahl ist von den Schülerinnen und Schülern zu begründen. Auf dieser Grundlage sowie vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung sind im Rahmen der Produkt- und Pro- grammpolitik sowie Kommunikationspolitik mögliche Lösungsstrategien aufzuzeigen und zu begründen. Sollte die Kenntnis spezieller rechtlicher Regelungen im Rahmen der zu treffenden Analysen und Entscheidungen erforderlich sein, werden ent- sprechende Materialien zur Verfügung gestellt. Die absolute und relative Deckungsbeitragsrechnung ist als Analyse- und Planungsinstrument problembezogen anzuwenden und zu reflektieren. Thematischer Schwerpunkt 2: Vollkostenrechnung; Managementkonzepte im Rahmen aktueller Unterneh- mensstrategien anwenden (aus den Lerngebieten 3 und 6 der RRL) Hintergrund des thematischen Schwerpunkts ist die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft und daraus resultierende unternehmerische Strategien und Entscheidungen zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Im Bereich der Vollkostenrechnung werden die in den Rahmenrichtlinien angegebenen Inhalte erwartet. Die zentralen Fra- gestellungen im Rahmen der Vollkostenrechnung sind am Beispiel eines vorgegebenen bzw. teilweise vorgegebenen Daten- kranzes zu erarbeiten und zu erläutern; hierbei sind auch Berechnungen durchzuführen (kalkulatorische Kosten, BAB). Vor dem Hintergrund der konkreten Problemstellung sollen im Rahmen der Analysen Bewertungen vorgenommen, Schlussfol- gerungen gezogen und Entscheidungen begründet werden. Die Berechnung von Maschinenstundensätzen wird in diesem Zusammenhang nicht erwartet. Grenzen der Vollkostenrechnung sind im Vergleich zur Teilkostenrechnung vor dem Hinter- grund des unternehmerischen Handelns am Markt zu reflektieren. Der Inhaltsbereich „Qualitätsmanagement“ wird vollständig vorausgesetzt. Sollte die Kenntnis spezieller rechtlicher Rege- lungen im Rahmen der zu treffenden Analysen und Entscheidungen erforderlich sein, werden entsprechende Materialien zur Verfügung gestellt. Die von den Schülerinnen und Schülern aufgrund einer konkreten und komplexen Problemstellung zu erarbeitenden Lösun- gen setzen umfassende Kompetenzen bzgl. der Systematik von Entwicklungsprozessen (Analyse der Ausgangssituation, Stärken und Schwächen, Ziele bzw. Zielanforderungen, Maßnahmenauswahl, Controlling) voraus. Die Problemlösungen sind mehrperspektivisch und -schichtig (z. B. Umwelt- und Wertorientierung) zu begründen. Thematischer Schwerpunkt 3: Investitionsentscheidungen treffen und mit ausgewählten Controllinginstru- menten beurteilen (aus den Lerngebieten 4 und 7 der RRL) In der Problemstellung wird ein konkreter Investitionsanlass einer Aktiengesellschaft beschrieben. Im Rahmen der Entschei- dungsvorbereitung wird die Anwendung von statischen Verfahren der Investitionsrechnung vorausgesetzt. Die Verfahren sind problemorientiert und bezogen auf den Datenkranz der Unternehmung anzuwenden und in ihrem Aussagegehalt zu hinterfragen. Alle Inhaltsbereiche des Lerngebietes 7 werden grundsätzlich vorausgesetzt. Die notwendigen Kennzahlen des Finanzcon- trolling sollen auf der Basis einer vorstrukturierten Bilanz und GuV-Rechnung berechnet und analysiert werden. Es werden jedoch keine speziellen Bewertungskenntnisse (z. B. Bewertungsfragen bzgl. einzelner aktiver und passiver Bilanzpositionen) verlangt. Als Controllinginstrument ist insbesondere der Cashflow anzuwenden. C . Sonstige Hinweise Spezifische Hinweise und Erläuterungen sind im Rahmen des Abiturs 2022 nicht erforderlich (z. B. PC-Einsatz), da von einer rein schriftlichen Aufgabenlösung durch die Schülerinnen und Schüler ausgegangen wird. Quelle: https://www.nibis.de/uploads/mk-bolhoefer/2022/21BRCTS2022_Februar2021.pdf [Zugriff: 14. 06. 2021]. 1 Wichtiger Hinweis: Vor dem Hintergrund der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Unterrichtsbeeinträchtigungen wurden die themati- schen Schwerpunkte für das Prüfungsjahr 2022 angepasst. Diese Anpassungen sind im Folgenden grau unterlegt. 9 © MERKUR VERLAG RINTELN
Bilanzkennzahlen zur Mögliche Ursachen für Abweichungen/ F Formel Norm/Grundsatz Kapitalstruktur Beispiele für Gegensteuerungsmaßnahmen Eigenkapitalanteil Eigenkapital (EK) · 100 _____________________ Eine hohe Eigenkapitalquote ist grundsätzlich positiv zu be- Das Eigenkapital kann z.B. durch bzw. -quote Gesamtkapital (GK) werten, da ² eine Kapitalerhöhung zum Nennwert (Erhöhung des ge- ² sie zur Unabhängigkeit des Unternehmens von seinen zeichneten Kapitals), Die Eigenkapitalquote Gläubigern beiträgt, ² eine Kapitalerhöhung über dem Nennwert (Erhöhung des gibt an, zu wie viel Prozent das Gesamtka- ² Eigenkapital dem Unternehmen zeitlich unbegrenzt und gezeichneten Kapitals und der Kapitalrücklage) pital aus Eigenkapital zinslos zur Verfügung steht, ² Bildung von Rücklagen durch Einbehaltung eines Teils besteht. ² die Kreditwürdigkeit erhöht wird. des Jahresüberschusses Die Eigenkapitalquote sollte in Verbindung mit der Anlagen- gesteigert werden. Eine Erhöhung des Eigenkapitals kann quote bzw. mit den Deckungsgraden beurteilt werden. z. B. notwendig sein, um Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Fremdkapitalanteil Fremdkapital (FK) · 100 ______________________ Eine hohe Fremdkapitalquote ist grundsätzlich negativ zu be- Das Fremdkapital kann z. B. durch bzw. -quote bzw. Gesamtkapital (GK) werten, da ² die Tilgung von langfristigen Bankschulden bzw. Anspannungsgrad ² das Unternehmen in Krisenzeiten anfälliger ist, weil trotz ² den Ausgleich kurzfristiger Verbindlichkeiten (z.B. von kurzfristiges FK · 100 ggf. schlechter Ertragslage Zins- und Tilgungszahlungen Lieferantenkrediten) Die Fremdkapitalquote ____________________ geleistet werden müssen, welche die Liquidität belasten, gibt an, zu wie viel Pro- Gesamtkapital (GK) abgebaut werden. zent das Unternehmen ² die Kreditwürdigkeit unter einer hohen Fremdkapitalquo- Fremdkapital einsetzt. te leidet, mittelfristiges FK · 100 _____________________ ² bei hoher Verschuldung die Gläubiger zunehmend Ein- Gesamtkapital (GK) fluss auf die Geschäftsleitung nehmen, um die Verwen- dung ihrer Mittel zu kontrollieren. langfristiges FK · 100 ____________________ Da der Zinssatz für kurzfristige Kredite und damit die Zins- Die Umwandlung kurzfristiger in längerfristige Schulden Gesamtkapital (GK) und Liquiditätsbelastung i.d.R. höher ist als bei langfristigen (Umschuldung) kann die Liquidität kurzfristig verbessern. Krediten, ist ein hoher Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals © MERKUR VERLAG RINTELN negativ zu beurteilen. Verschuldungsgrad Fremdkapital (FK) · 100 ______________________ Die vertikale Kapitalstrukturregel besagt, dass das Ver- Eine Erhöhung des Verschuldungsgrades kann auf eine Ver- Eigenkapital (EK) hältnis von Fremd- zu Eigenkapital im Idealfall 1:1 betragen schlechterung der Geschäftslage hindeuten. Der Verschuldungsgrad sollte. Dies wird damit begründet, dass die Eigentümer des Allerdings sollte hier neben dem Risikoaspekt, der durch gibt das Verhältnis von Betriebes mindestens genau so viel durch Kapitaleinlagen einen hohen Verschuldungsgrad begünstigt wird, auch der Fremdkapital zu Eigen- oder Selbstfinanzierung beitragen müssen wie die Gläubiger. Aspekt der Rentabilität beachtet werden. Denn eine zusätzli- kapital an. Dieses Verhältnis wird in der Realität jedoch meist nicht ein- che Aufnahme von Fremdkapital kann unter bestimmten Vor- gehalten. aussetzungen zu einer Steigerung der Eigenkapitalrentabilität Eine Erhöhung des Verschuldungsgrades ist grundsätzlich führen (Leverage-Effekt). negativ zu beurteilen. Leverage-Effekt FK ___ Die Eigenkapitalrentabilität kann durch eine zusätzliche Kre- Die Aufnahme von Fremdkapital mit dem Ziel der Steigerung (.5 *.5 *.5ïL Ã ditaufnahme so lange gesteigert werden, wie der Zinssatz für der Eigenkapitalrentabilität ist jedoch kritisch zu beurteilen, EK Der Leverage-Effekt das zusätzlich aufgenommene Fremdkapital unterhalb der da weist nach, dass die zu- i = Fremdkapitalzins Gesamtkapitalrentabilität liegt (Hebelwirkung des Fremdka- ² die Annahmen z.T. realitätsfern sind (z.B. konstante Ge- sätzliche Kreditaufnah- pitals). samtkapitalrentabilität), me zu einer Steigerung ² die Abhängigkeit von Gläubigern steigt und ggf. Liquidi- der Eigenkapitalrentabi- tätsengpässe drohen, 23 lität führen kann. ² ggf. Kreditsicherheiten fehlen. 1.3 Aktuelle Kennzahlen und Kennzahlensysteme
1.6 Zusammenfassende Trainingsaufgabe zur Jahresabschlussanalyse Öko-Bilanz: Puma prangert eigene Umweltsünden an ǰȱ ĵǰȱ§DZȱ ȱ Ȭ ȱ¡ȱǰȱȱȱȱ §ȱȱȱȱ ȱ ȱ ȱ ȱ §ȱ ȱ ȱěȱ ȱǰȱ ȱȱ ǯȱ ȱ ȱ ŗśŖȱ ȱ ǯȱ ȱ ȱ ȱ ȱ ȱ ȱĴȱȱ ȱȱȱȱ£ȱȱ [Ȭ£ȱǰȱȱȱȱȱȱ ȱǰȱ ȱȱȱȱȱȱȱȱ Ȭ ǯȱ ȱ ȱ ȱ ȱ ȱ Ȭ ûȱ ȱ £ǯȱ ȱ ȱ ȱ ǯ ȱȱûȱȱãȱĵȱȱ¡ȱ £ȱ ƺȱ ȱ ȱ ĵȱ Ȭ ȱǯ ȱȱȱȱȱȱȱȱȱ ȱ ȱ ûȱ Ȭȱ ȱ ĵȱ ȱ ȱ Ȭ ǯȱȱȱȱ ȱȱȱ ȱȱȱȱȱǰȱ Ȭ ȱãȱǯȱȱ£ȱȱȱãȬ ĵȱȱȱęǯȱȱȱ ȱ Ȭȱ ȱ ǰȱ ȱ ȱ Ȭ ǰȱǮȱȱ §ȱ£ȱǰȱȱȱǰȱ £ȱȱȱȱǯȱ ȱȱ£ȱûȱŘŖŗŖȱ£Ȭ ȱȱȱȱȱȱȃǯȱ ȱȱȱȱ §ȱȱ ǰȱ ȱȱȱȱȱȱȱŗŚśȱȱ đȱ ȱȱȬĴȱȱȱŘŖŗśȱ ǯȱ ûȱȱ ȱ¡Ȭȱȱ¢ȬȱȱȬ £ȱ ǰȱ ȱ ȱ §ȱ ȱ Ȭ ȱȱȱşŚȱȱȱĴȱȱȱȱȱ ǰȱȱĵǯȱȱĚȱȱȱȱȱ ȱ ȱ ĵȱ ȱ ȱ ûȱ ȱ Ȭ ǰȱȱ¢ȱȱȱȱǰȱȱȱ Ȭȱȱȱȱȱȱ ǯȱ ȱȱ£ȱǯȱȱȱȱȱȱȱȱȬ ȱȱȱȱśŗȱȱȱûȱ Ȭ ȱȱȱȱûȱȱȱȱ£Ȭ ȱȱĵǰȱĵȱȱ§ȱȬ §ǯ £ǯȱ ĵȱȱȱûȱǰȱȱȱȱȱ£ȱãȬ ȱȱ£ȱȱ ȱȱȱ£Ȭ ȱ£ȱĚȱ ǯȱǽǯȹǯȹǯǾ ȱ ȱ ȱ ȱ ȱ §ȱ ƺȱ ȱ ȱ ûǰȱ ǰȱ §ȱȱǯȱȱãđȱ§ȱûȱȱ Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oeko-bilanz-puma-prangert-eigene-umweltsuenden-an-a-798252.html 1.6 Zusammenfassende Trainingsaufgabe zur Jahresabschlussanalyse Die Robotics AG ist ein seit ca. 20 Jahren in Stuttgart ansässiges Unternehmen, das Maschinen für Industrieunternehmen herstellt. Dazu verwendet die Robotics AG vor allem universell einsetzbare Maschinen und Werkzeuge. Das Unternehmen gehört zur Branche der Maschinen- und Metallwaren- industrie. Diese Branche war in den letzten Jahren durch einen kontinuierlichen Aufwärtstrend geprägt. Zunehmende Konkurrenz aus asiatischen Ländern bereitet den meisten Unternehmen dieser Branche aber zunehmend Sorgen. Dennoch wird in der Branche für das Berichtsjahr durchschnittlich eine Eigen- kapitalrentabilität von 6 % erwartet. Anhand eines Auszuges aus dem Geschäftsbericht der Robotics AG sollen Sie Informationen zur Ver- mögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens für das Vorjahr und das Berichtsjahr ableiten. 1 Dazu liegen folgende Informationen vor: Strukturbilanz der Robotics AG Strukturbilanz Berichtsjahr Vorjahr Abweichung in % in % AKTIVA in € in € in € in % vom GV vom GV Anlagevermögen 9.300.000 66,78 7.800.000 61,95 1.500.000 19,23 Vorräte 3.347.700 24,04 2.986.000 23,72 361.700 12,11 1 Forderungen 808.550 5,81 1.205.000 9,57 ï ï Flüssige Mittel 471.100 3,38 600.000 4,77 ï ï Summe Umlauf- 4.627.350 33,22 4.791.000 38,05 ï ï vermögen Gesamtvermögen 13.927.350 100,00 12.591.000 100,00 1.336.350 10,61 (GV) 1 kurzfristig 29 © MERKUR VERLAG RINTELN
38 2.1.2 Überblick über die Vollkostenrechnung Um die Vollkostenrechnung vollständig abzubilden, sind vier Schritte notwendig, die jeweils aufeinander aufbauen: Abgrenzungsrechnung Kostenartenrechnung Kostenstellenrechnung Kostenträgerrechnung (Ergebnistabelle) Grundlage ist die Gewinn- und Die in der Ergebnistabelle ermit- Ziel: Sie besteht aus der Verlustrechnung der Buchfüh- telten Kosten werden hier für Die in der Kostenartenrech- ² Kostenträgerstückrechnung rung: verschiedene Zwecke nach unter- nung ermittelten Gemeinkos- und der ² nicht betriebliche, außeror- schiedlichen Kriterien eingeteilt ten werden in den Betriebs- ² Kostenträgerzeitrechnung. dentliche und periodenfremde nach: abrechnungsbogen (BAB) Aufwendungen und Erträge ² der Verbrauchsart, z. B. in übernommen, um die Kalku- Kostenträgerstückrechnung: werden herausgerechnet, da Material-, Personalkosten, um lation vorzubereiten und die nur der Werteverzehr für die Kostenvergleiche zu ermög- Kosten in den Kostenstellen zu ermöglicht die Kalkulation kosten- KLR relevant ist, der regel- lichen, kontrollieren. deckender Preise, da sie die durch mäßig durch die Herstellung die Herstellung eines Kostenträ- ² dem Verhalten bei Änderung und den Verkauf der Produkte gers verursachten Selbstkosten der Beschäftigungslage in entstanden ist. ermittelt. Dazu gehören z. B. die: variable, fixe und Mischkosten ² kalkulatorische Kosten werden für die Teilkostenrechnung, Vorgehensweise: ² Zuschlagskalkulation als Vor- verrechnet, um Preis- bzw. ² möglichst verursachungs- und Nachkalkulation, © MERKUR VERLAG RINTELN ² dem zeitlichen Aspekt in Kostenschwankungen auszu- Ist- bzw. Normalkosten, um gerechte Verteilung der ² Rückwärtskalkulation, schalten und Vergleiche mit Kostenkontrollen zu ermög- Gemeinkosten auf die ² Differenzkalkulation, Vorperioden oder Vergleiche lichen oder Kostenstellen. ² Kalkulation mit Maschinen- mit branchengleichen Unter- ² Ermittlung der Zuschlags- ² der Verrechnung auf die stundensätzen und nehmen zu ermöglichen. sätze für die Kalkulation. Kostenträger in Einzel- und ² Prozesskostenkalkulation. Gemeinkosten für die Voll- ² Ermittlung und Analyse kostenrechnung. von Kostenabweichungen Kostenträgerzeitrechnung: im BAB. ermittelt alle Kosten, die für einen Kostenträger innerhalb eines Zeit- Ziel ist die Ermittlung der Kosten abschnitts entstanden sind sowie und Leistungen, des Betriebs- unter Einbeziehung der Umsatz- ergebnisses sowie der Wirt- erlöse das Umsatzergebnis. Nach Berücksichtigung der Kostenab- 2 Erfassung, Verteilung, Analyse und Zurechnung von Kosten (Vollkostenrechnung, Grundzüge der Teilkostenrechnung, aus Lerngebiet 3 der RRL) schaftlichkeit. weichung im BAB kann das Be- triebsergebnis ermittelt werden.
2 Erfassung, Verteilung, Analyse und Zurechnung von Kosten (Vollkostenrechnung, Grundzüge der Teilkostenrechnung, aus Lerngebiet 3 der RRL) 2.2 Vollkostenrechnung: Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung 2.2.1 Zuordnung der Kosten in der Kostenartenrechnung Die in der Ergebnistabelle ermittelten Kosten werden hier für verschiedene Zwecke z. B. nach folgenden Kriterien eingeteilt nach:1 ³ ihrem Ursprung, z. B. in Material-, Personalkosten etc., um Kostenvergleiche zu ermöglichen. Hier entscheidet jedes Unternehmen für sich selbst, für welche Kostenarten Verbrauchsarten gebildet werden. Es ist sinnvoll, die Kostenintensität zu berechnen, diese mit Vorperioden, Planwerten oder denen branchengleicher Unternehmen zu vergleichen und ggf. Ursachen für die Abweichungen festzustellen: Kosten je Verbrauchsart F Kostenintensität je Verbrauchsart = _______________________ · 100 Gesamtkosten ³ der Verrechnung auf die Kostenträger in Einzel- und Gemeinkosten für die Vollkostenrechnung: Einzelkosten Gemeinkosten Sind die Kosten, die in Industriebetrieben i. d. R. Sind die Kosten, die einem Kostenträger nicht dem Produkt bzw. der Produktgruppe, also dem direkt zurechenbar sind (z. B. kann man das Ge- Kostenträger, direkt zugeordnet werden können. halt des Buchhalters nicht direkt einem Produkt Dazu gehören die Materialeinzelkosten (der Roh- zuordnen, sofern verschiedene Produkte herge- stoffaufwand für ein Produkt ist aus der Stück- stellt werden. Auch lässt sich z. B. der Schmier- liste erkennbar), die Fertigungseinzelkosten (die stoffverbrauch für die Maschinen nicht eindeutig Fertigungslöhne für ein Produkt lassen sich aus einem Produkt zuordnen, wenn auf der Maschi- Zeitplänen ablesen), die Sondereinzelkosten der ne verschiedene Produkte hergestellt werden). Fertigung (z. B. Kosten der Konstruktion des Pro- Gemeinkosten können zu den fixen Kosten (z. B. dukts) und die des Vertriebs (z. B. eine speziell für Gehälter) und/oder zu den variablen Kosten (z. B. das Produkt notwendige Transportverpackung). Schmierstoffverbrauch, da dieser bei größerer Einzelkosten gehören zu den variablen Kosten. Produktionsmenge steigt) gehören. ³ dem Verhalten bei Änderung der Beschäftigungslage in variable, fixe und Mischkosten für die Teil- kostenrechnung: Variable Kosten Fixe Kosten Mischkosten ändern sich mit der Ausbrin- bleiben mit sich ändernder enthalten fixe und variable Be- gungsmenge. Dazu gehören alle Ausbringungsmenge kurzfristig standteile (z. B. bei Stromkosten Einzelkosten (Material-, Ferti- konstant. Dazu gehören die fixen eine monatliche Grundgebühr gungseinzelkosten), die Sonder- Gemeinkosten, z. B. Mietaufwand, zuzüglich Kosten in Abhängigkeit einzelkosten der Fertigung und Gehälter oder kalkulatorische von der Verbrauchsmenge). des Vertriebs sowie die variablen Kosten. Gemeinkosten. ³ der Liquiditätswirksamkeit in ausgabewirksame und nicht ausgabewirksame Kosten: Ausgabewirksame Kosten Nicht ausgabewirksame Kosten führen zu einer Geldvermögensänderung, dazu führen nicht zu einer Geldvermögensänderung, gehören z. B. Löhne, Gehälter, Mietaufwand. dazu gehören z. B. die kalkulatorischen Kosten. 1 Vgl. Eisele/Knobloch, a. a. O., S. 799 ff. 50 © MERKUR VERLAG RINTELN
2 Erfassung, Verteilung, Analyse und Zurechnung von Kosten (Vollkostenrechnung, Grundzüge der Teilkostenrechnung, aus Lerngebiet 3 der RRL) Technik zur Erstellung eines Betriebsabrechnungsbogens: 1. Man übernimmt die Gemeinkosten aus der Ergebnistabelle bzw. aus der Kostenartenrechnung in den BAB, 2. verteilt die Gemeinkosten möglichst verursachungsgerecht auf die Kostenstellen des BAB (mit- hilfe von Verteilungsschlüsseln, notfalls nach Schätzungen), 3. bildet die Summe der Gemeinkosten je Kostenstelle und hat damit die Material-, Fertigungs-, Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten auf Istkostenbasis ermittelt. 4. Dann übernimmt man die Materialeinzelkosten (Rohstoffaufwand) als Zuschlagsgrundlage für die Ermittlung des Materialgemeinkostenzuschlagssatzes sowie die Fertigungseinzelkosten (Fer- tigungslöhne) als Zuschlagsgrundlage für die Ermittlung des Fertigungsgemeinkostenzuschlags- satzes aus der Ergebnistabelle bzw. aus der Kostenartenrechnung und 5. ermittelt die Herstellkosten des Umsatzes als Zuschlagsgrundlage für die Berechnung des Verwal- tungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatzes1 nach folgendem Schema: Berechnung der Herstellkosten bzw. der Selbstkosten des Umsatzes F Fertigungsmaterial (MEK) + Materialgemeinkosten (MGK) = Materialkosten Fertigungslöhne (FEK) + Fertigungsgemeinkosten (FGK) + Sondereinzelkosten Fertigung (SEK Fertigung) = Fertigungskosten Materialkosten + Fertigungskosten = Herstellkosten der Erzeugung (HK d. E.) ï 0HKUEHVWDQG0LQGHUEHVWDQG = Herstellkosten des Umsatzes (HK d. U.) + Verwaltungsgemeinkosten (VerwGK) + Vertriebsgemeinkosten (VertrGK) + Sondereinzelkosten Vertrieb (SEK Vertrieb) = Selbstkosten des Umsatzes (SK d. U.) 6. Schließlich werden die Gemeinkostenzuschlagssätze auf Istkostenbasis ermittelt: Materialgemeinkosten (MGK) MGKZ2 = ___________________________ · 100 F Materialeinzelkosten (MEK) Fertigungsgemeinkosten (FGK) FGKZ3 = _____________________________ · 100 Fertigungseinzelkosten (FEK) Verwaltungsgemeinkosten (VerwGK) VerwGKZ4 = ____________________________________ · 100 Herstellkosten des Umsatzes (HK d. U.) Vertriebsgemeinkosten (VertrGK) VertrGKZ5 = ____________________________________ · 100 Herstellkosten des Umsatzes (HK d. U.) 7. Sollen im BAB Kostenabweichungen in den Kostenstellen ermittelt werden, müssen die Normal- gemeinkosten je Kostenstelle ermittelt und mit den Istgemeinkosten verglichen werden. Man ermittelt die Kostenüber- bzw. -unterdeckungen im BAB: F .RVWHQEHUE]ZXQWHUGHFNXQJLP%$% 1RUPDOJHPHLQNRVWHQï,VWJHPHLQNRVWHQ Die Gesamtabweichung im BAB ist die Summe der Kostenabweichungen aller Kostenstellen.6 1 2 3 4 5 6 1 Als Zuschlagsgrundlage zur Ermittlung der Verwaltungsgemeinkosten können auch die Herstellkosten der Erzeugung herangezogen werden. Dies wird in der Literatur unterschiedlich gehandhabt. 2 Materialgemeinkostenzuschlagssatz 3 Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz 4 Verwaltungsgemeinkostenzuschlagssatz 5 Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz 6 Vgl. Trainingsaufgabe 2.3 auf Seite 57 ff. bzw. Musterlösung auf Seite 133 ff. 52 © MERKUR VERLAG RINTELN
2.3 Zusammenhängende Trainingsaufgabe mit Musterlösung: Vollkostenrechnung im Unternehmen Brad Stark e. K. Arbeitsauftrag 2: Kostenträgerstückrechnung Der Sportartikelhersteller Brad Stark e. K. stellt Hanteln, Medizinbälle und Expander her. Folgende Infor- mationen liegen für die einzelnen Arbeitsaufträge vor: 2.1 Kostenträgerstückrechnung als Zuschlagskalkulation (Vor- und Nachkalkulation): Hanteln Der Rohstoffaufwand je Hantelpaar beträgt 3,50 €, die Fertigungslöhne 2,72 €. Diese Angaben gelten sowohl für die Vor- als auch für die Nachkalkulation. Brad Stark e. K. strebt einen Gewinn von 5 % an, an Kundenskonto sind 2 %, an Vertreterprovision 3 % und an Kundenrabatt 8 % anzusetzen. Ermitteln Sie (I) mithilfe der Zuschlagskalkulation den Angebotspreis für ein Hantelpaar. Berechnen Sie (I) den tatsächlichen Gewinn in Euro und Prozent unter der Voraussetzung, dass ein Hantelpaar zum kalkulierten Barverkaufspreis verkauft wurde (d. h. der Kunde tatsächlich den kalkulierten Kundenrabatt ausgehandelt hat, die Vertreterprovision dem geplanten Prozentsatz entspricht und der Kunde den Lieferantenkredit nicht in Anspruch genommen hat). Werten Sie die Kostenüber- und -unterdeckungen aus (II). Brad Stark e. K.: Kostenträgerstückrechnung für ein Hantelpaar: Zuschlagskalkulation als Vor- und Nachkalkulation Normal- Ist- Vor- Nach- Kosten- Kalkulationsschema Gemeinkosten- Gemeinkosten- kalkulation kalkulation abweichung zuschlagssatz zuschlagssatz Fertigungsmaterial + Materialgemeinkosten 20,00 % = Materialkosten Fertigungslöhne + Fertigungsgemeinkosten 110,00 % + SEK Fertigung = Fertigungskosten Herstellkosten + Verwaltungsgemeinkosten 8,50 % + Vertriebsgemeinkosten 8,00 % + SEK Vertrieb = Selbstkosten + Gewinn 5,00 % = Barverkaufspreis + Kundenskonto 2,00 % + Vertreterprovision 3,00 % = Zielverkaufspreis + Kundenrabatt 8,00 % = Angebotspreis 59 © MERKUR VERLAG RINTELN
3 Strategisches Marketing, Marktpolitische Entscheidungen treffen in den Bereichen Produkt- und Programmpolitik sowie Kommunikationspolitik (aus Lerngebiet 5 der RRL) ³ Normstratkegien nach Porter1 (abnehmergerichtete Strategie2): Konzentration auf Schwerpunkte Umfassende Kostenführerschaft Differenzierung/Qualitätsführer- (Strategie der Kostenführerschaft (auf dem Gesamtmarkt) schaft (auf dem Gesamtmarkt) bzw. Differenzierung auf einem Teilmarkt) Strategie Es werden auf dem Gesamtmarkt Produkte und/oder Dienstleistungen Die Strategien der Kostenführerschaft Maßnahmen zur Erzielung eines des Unternehmens werden auf dem und/oder die der Differenzierung wer- erheblichen Kostenvorsprungs im Gesamtmarkt in hoher Produkt- und/ den nur auf einem Teilmarkt ange- Vergleich zur gesamten Branche er- oder Servicequalität angeboten, um wendet. Dieser Teilmarkt kann eine griffen, um die Kostenvorteile durch die Einzigartigkeit im Vergleich zur Marktnische, d. h. eine bestimmte niedrige Preise (aggressive Preisstra- gesamten Branche herauszustel- Abnehmergruppe, oder ein begrenz- tegie) an die Kunden weiterzugeben. len und einen relativ hohen Preis zu ter geografischer Markt sein bzw. rechtfertigen. sich z. B. nur auf ein bestimmtes Pro- dukt des Produktionsprogramms be- schränken. Mit der Konzentration auf Schwerpunkte wird das Ziel verfolgt, sich im Gegensatz zu Unternehmen, die ihre Strategie branchenweit ver- folgen, nur auf ein begrenztes Ziel zu konzentrieren, um dort eine noch bessere Wirksamkeit bzw. Effizienz als die Konkurrenz zu erreichen. Maß- ² Einrichtung großer Produktions- ² Schaffung eines herausragenden Die vorab dargestellten Maßnahmen nahmen anlagen mit hoher Auslastung, Designs, Markennamens, Corpo- der Kostenführerschaft bzw. der Dif- um Kostendegressionseffekte zu rate Identity, Vertriebsweges etc. ferenzierung (Qualitätsführerschaft) erzielen und einen hohen Markt- durch geeignete Marketingmaß- werden – ggf. kombiniert – auf dem anteil durch niedrige Verkaufs- nahmen. Teilmarkt eingesetzt. preise zu erreichen. Dies erfor- ² Investitionen in hoch qualifizierte, dert hohe Anfangsinvestitionen hoch motivierte und kreative Mit- mit hohem Kapitalbedarf sowie arbeiter, um höchste Produktqua- eine ständige Modernisierung. lität und innovative Produkte oder ² Anbieten eines großen Sorti- Dienstleistungen zu entwickeln. ments von gleichartigen Produk- ² Entwicklung von Kundenbin- ten (Standardisierung), um einen dungskonzepten (z. B. Customer- möglichst einfachen, kosten- Relationship-Konzepte)3, um eine günstigen Herstellungsprozess individuelle Kundenbetreuung zu zu ermöglichen. gewährleisten. ² Ständige Kostenüberwachung ² Permanente Beobachtung der und klare Strukturierung von Ver- Markt- und Unternehmenssitua- antwortlichkeiten. tion. ² Kontrolle der Arbeitskräfte und Schaffung eines Anreizsystems zur Leistungssteigerung. ² Kontinuierliche Suche nach Mög- lichkeiten der Kostensenkung in Forschung und Entwicklung, durch Einsparungen im Ein- kauf, bei Werbung, Service und Vertrieb, Optimierung des Fer- tigungsprozesses, Suche nach günstigen Finanzierungsmöglich- keiten etc. 1 Vgl. Porter, a. a. O., S. 70 ff. 2 Vgl. Bruhn, a. a. O., S. 75 ff. 3 Vgl. Kapitel 3.4, Seite 95 f. 86 © MERKUR VERLAG RINTELN
3 Strategisches Marketing, Marktpolitische Entscheidungen treffen in den Bereichen Produkt- und Programmpolitik sowie Kommunikationspolitik (aus Lerngebiet 5 der RRL) Produktprogrammstrategien Produktidee, Produktentwick- Beibehaltung des bestehenden Verkleinerung des lung, Produktgestaltung Produktionsprogramms Produktionsprogramms Produktinnovation: Ein neuarti- Das Produkt wird unverändert Produktelimination: Heraus- ges Produkt wird auf dem Markt angeboten, z. B., wenn es sich nahme des Produktes aus dem eingeführt. um ein neu am Markt eingeführ- Produktionsprogramm, z. B. bei Man unterscheidet Differenzie- tes Produkt handelt. negativem Stückdeckungsbei- rung und Diversifikation. trag (sofern es sich nicht um ein Imageprodukt handelt), das Produkt technisch veraltet ist, der Verkauf aufgrund geänderter gesetzlicher Vorschriften verbo- ten ist o. Ä. Differenzierung Produktdifferenzierung ist die Ergänzung eines bereits eingeführten Produktes um eine neue Produktvariante, wobei das Grundprodukt verändert wird. Man unterscheidet fol- gende Arten: ² Vertikale: Die Produktvarianten werden in unterschiedlicher Qualität zu unterschiedli- Diese chen Preisen angeboten, z. B. Autos mit Stoff- oder Lederausstattung, Nahrungsmittel produkt- in Standard- bzw. Bio-Qualität politischen ² Horizontale: Es werden Produktvarianten angeboten, wobei Qualität und Preis je- Maßnahmen doch vergleichbar sind, z. B. Sitzbezüge in unterschiedlichen Farben oder Mustern. sollen dazu ² Zeitliche, auch Produktvariation bzw. Produktmodifikation genannt: Hier wird im führen, dass Allgemeinen ein bestehendes Produkt so verändert, dass es wieder attraktiver er- die Umsatz- scheint, z. B. durch neue Verpackung im Konsumgüterbereich oder „Facelift“ bei Au- kurve im tos (z. B. Golf IV, V, VI etc.). Produkt- lebenszyklus nicht in die Diversifikation Degenera- tionsphase Produktdiversifikation: Das Unternehmen nimmt Produkte in das Produktionsprogramm übergeht, auf, die in keinem direkten Zusammenhang mit dem bisherigen Produktionsprogramm sondern die stehen. Man unterscheidet folgende Arten: Nachfrage ² Vertikale: Ein Unternehmen wird in einer vor- oder nachgelagerten Produktionsstufe wieder aktiv, z.B. beteiligt sich ein Schokoladenhersteller an einer Molkerei. angeregt wird ² Horizontale: Neue Produkte der gleichen Produktionsstufe werden aufgenommen, (Relaunch). z. B. stellt ein Schokoladenhersteller zusätzlich Kekse oder Schokoriegel her. Dabei kann man Vorteile bereits bestehender Marken nutzen (z. B. Milka). ² Laterale: Völlig neue Produkt-/Markt-Felder, die in keinem Zusammenhang mit den bisherigen Aktivitäten des Unternehmens stehen, werden aufgenommen (z. B. bietet Tchibo mittlerweile auch Kleidung, Handys, Urlaubsreisen etc. an). Zusätzliche Möglichkeiten, Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu erlangen, sind z. B. Ser- viceleistungen wie kostenlose Zustellung, Installation, Finanzierungsmöglichkeiten, Garantieverlänge- rung, Kundendienst, Nachkaufgarantie, Inzahlungnahme des alten Produktes.1 Gelingt es dem Unternehmen, seine Produkte unter einer bestimmten Marke anzubieten, kann es weitere wichtige Wettbewerbsvorteile erlangen, da Marken für Kunden eine wichtige Orien- tierung bei der Kaufentscheidung liefern. Dabei leistet das Markenmanagement einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg und zur Steigerung des Unternehmenswertes (vgl. Kapitel 3.1.4 auf Seite 82 f.). Hinweis: Zur Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms sollten Sie die Arbeitsaufträge 1 und 2 auf Seite 72 ff. wiederholen! 1 Vgl. Homburg/Krohmer, a. a. O., S. 541 f. 90 © MERKUR VERLAG RINTELN
3.4 Aktuelle Entwicklungstendenzen in der Kommunikationspolitik 3.4.3 Digitalisierung im Rahmen der Kommunikationspolitik In der Kommunikationspolitik ist es ebenso wichtig für Unternehmen, die Kunden auf möglichst vielen Kommunikationwegen zu erreichen. Dazu bieten sich z. B. folgende Online-Marketingmaßnahmen an: CONTENT- SUCH- MARKETING LEAD- MASCHINEN- GUTSCHEIN- WEBSITE- GENERIE- WERBUNG MARKETING MARKETING RUNG INBOUND- DISPLAY- MARKETING MARKETING SUCH- MASCHINEN- OPTIMIERUNG Online- Marketing- maßnahmen E-MAIL- MARKETING INFLUENCER- AFFILIATE- MARKETING MARKETING KUNDEN- BEWERTUNGEN SOCIAL- MEDIA- MARKETING Beispiele für Online- Erläuterungen Marketingmaßnahmen Suchmaschinen- Suchmaschinenwerbung (engl. searchengineadvertising; Kurzform: SEA) nutzen werbung Unternehmen, damit die Kunden durch Eingabe bestimmter Suchbegriffe (engl. keywords) auf die Werbeanzeigen der Unternehmen aufmerksam werden. Für diese Leistung zahlen die Unternehmen, z. B. anhand der Häufigkeit der Clicks. Die zurzeit bekannteste Suchmaschine ist Google.1 Suchmaschinen- Websitebetreiber können mithilfe der Suchmaschinenoptimierung ihren Internet- optimierung auftritt im Hinblick auf relevante Suchbegriffe für allgemeine Suchmaschinen opti- mieren und so ihre Position im Ranking verbessern (z. B. um bei einer Google-Suche als Unternehmen an erster Position zu stehen und somit am häufigsten angeklickt zu werden). Dazu müssen die Websites auf ihre Suchmaschinentauglichkeit überprüft und die für ein gutes Ranking ausschlaggebenden Kriterien überarbeitet werden.2 Affiliate-Marketing Ein Websitebetreiber stellt einem Unternehmen Werbemöglichkeiten (z. B. Banner oder Verlinkungen zu Online-Shops) auf seinen Seiten gegen Zahlung einer Provi- sion zur Verfügung, um die Zielgruppe direkt auf der Partnerseite anzusprechen.3 Kundenbewertungen In der Regel erhalten Kunden auf den Websites die Möglichkeit, Bewertungen über das Unternehmen, das gekaufte Produkt, den Verkaufs- oder Rücknahmevorgang etc. abzugeben. Gute Kundenbewertungen stellen eine wichtige Werbemaßnahme für die Unternehmen dar. Gutschein-Marketing Kunden, die bereits mit Unternehmen in einer Geschäftsbeziehung stehen, erhalten z. B. per E-Mail in bestimmten Zeitabständen Gutscheine oder Rabatte für weitere Einkäufe. Durch Eingabe der Gutscheincodes können Kunden innerhalb eines be- stimmten Zeitabschnitts oder ab einer festgelegten Einkaufssumme günstiger ein- kaufen. Durch dieses Verfahren können Unternehmen die Kundenbindung erhöhen. 1 https://www.onlinemarketing-praxis.de/glossar/suchmaschinenwerbung-sea 2 https://www.onlinemarketing-praxis.de/glossar/suchmaschinenoptimierung-seo 3 https://www.onlinemarketing-praxis.de/glossar/affiliate-marketing 97 © MERKUR VERLAG RINTELN
THEMATISCHE SCHWERPUNKTE 2022 4 KONZEPTE DER UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG (AUS LERNGEBIET 6 DER RRL) 4.1 Qualitätsmanagement 4.1.1 Entwicklung des Qualitätsgedankens Klassische Merkmale Qualitätskontrolle ² Kontrolle des Endprodukts (bis ca. 1960) ² Ausschuss bzw. nachträglicher Fehlerkorrektur ² Reine Produktorientierung Qualitätssicherung Merkmale (seit ca. 1960) ² Kontrolle im Entwicklungs- und Herstellungsprozess ² Beginnende Fehlervermeidung (Schwerpunkt: technische Bereiche) Qualitätsmanagement1 (seit ca. 1980) nach der DIN-Norm ISO 9001 Die Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 ist national und international die meist verbreitete und bedeutendste Norm im Qualitätsmanagement (QM). Sie legt die Mindestanforderungen an ein QM fest, die Unternehmen umsetzen müssen, um ein Zertifikat über die Einhaltung der Norm ISO 9001 von einer zur Zertifizierung (Über- prüfung) berechtigten Organisation (z. B. TÜV) zu erhalten. Einbeziehung der Personen Führungsaufgabe Systemorientierter Managementansatz Da die Mitarbeiter das Wesen ei- Die Geschäftsführung muss das nes Unternehmens ausmachen, QM-System aktiv durch klare Dieser führt zur Strukturierung sollten sie in unternehmerische Visionen, Leitbilder und Ziele der Prozesse und deckt die Abläufe integriert werden. Dies aufrechterhalten und weiterent- wechselseitigen Abhängigkei- soll zur Steigerung der Motiva- wickeln. ten der Prozesse untereinander tion, des Engagements und der auf. Kreativität beitragen. Kundenorientierung Das Unternehmen muss seine Prozessorientierung Leistungen an den Kundenwün- Merkmale des schen orientieren und die Kun- Ein prozessorientiertes QM- Qualitätsmanage- denzufriedenheit ermitteln. System bildet die wesentlichen ments2 betrieblichen Prozesse ab und überprüft diese. Dabei werden Aufbau von Lieferanten- Möglichkeiten zur Optimierung beziehungen der Prozesse aufgedeckt. Die Beziehungen zwischen Unternehmen und Lieferan- ten sollten zum gegenseitigen Sachbezogener Ansatz zur Nutzen gestaltet werden, um Ständige Verbesserung Entscheidungsfindung die Wertschöpfungsfähigkeit Die Berücksichtigung sich ver- Entscheidungen sollten auf beider Seiten zu erhöhen. Aus ändernder Markt- und Kunden- einer verlässlichen Datenba- dem Aufbau von wechselseiti- erwartungen trägt zu einer Stei- sis beruhen. Dies ermöglicht gem Vertrauen kann sich dann gerung des Leistungspotenzials einerseits Vergleiche und an- eine langfristige, partnerschaft- eines Unternehmens und zur dererseits die Beurteilung der liche Zusammenarbeit (z. B. Sicherung eines Leistungsvor- Wirksamkeit ergriffener Maß- langfristige Lieferantenverträ- sprungs bei. nahmen. ge) entwickeln. 1 2 1 http://www.tuev-sued.de/management-systeme/iso-9001#tab_1399632486489630700758 2 Auch die Optimierung der Qualitätskosten (Minimum aus der Summe von Fehler-/Folgekosten und Fehlerverhütungs-/Prüfkosten) kann ermittelt werden. 99 © MERKUR VERLAG RINTELN
5.2 Investitionsentscheidungen 5.2.3.2 Statische Verfahren der Investitionsrechnung Kostenvergleichsrechnung vergleicht die pro Jahr anfallenden Gesamtkosten verschiedener Investitionsobjekte miteinander. Variable Kosten, z. B. Fixkosten ² Material- und Energiekosten, ² Löhne in Abhängigkeit von der geplanten Menge führen i. d. R. zu Auszahlungen. Auszahlungswirksame Nicht auszahlungswirksame Fixkosten sind z. B. Fixkosten sind z. B. ² Raumkosten, ² kalkulatorische Abschrei- ² Gehälter oder bungen und ² Gebühren. ² kalkulatorische Zinsen. Berechnung der kalkulatorischen Berechnung der kalkulatorischen Zinsen pro Jahr: Abschreibung pro Jahr: Kapitaleinsatz _______________ Nutzungsdauer durchschn. Kapitalbindung · Kalkulationszinssatz (in %)2 F bzw. bzw. 1 3 4 Anschaffungskosten – Restwert (Anschaffungskosten + Restwert ) _______________________________ Nutzungsdauer _________________________________ 2 · Kalkulationszinssatz (in %) F Man kann die jährlich anfallenden Kosten beider Alternativen absolut miteinander vergleichen oder auch die kritische Menge ermitteln (durch Gleichsetzen der Kostenfunktionen und Auflösen nach x), ab der die eine oder andere Variante kostengünstiger ist. 1 2 3 4 Gewinnvergleichsrechnung Sie baut auf der Kostenvergleichsrechnung auf und vergleicht die jährlichen Gewinne verschiedener Investitionsobjekte miteinander: jährlicher Gewinn = Jahresumsatz – jährliche Kosten F Auch hier kann man den Jahresgewinn verschiedener Alternativen miteinander vergleichen bzw. die Gewinnschwellen bestimmen. 1 Einschließlich Nebenkosten wie z. B. Transport oder Verpackung und abzüglich Minderungen wie z. B. Skonto; falls die Wiederbeschaffungskos- ten bekannt sind, sollte man diese zur Berechnung verwenden; einen eventuellen Restwert (Liquidationserlös) muss man subtrahieren, da er nicht zum Kapitaleinsatz gehört. 2 Kalkulationszinssatz = Zinssatz, der als Mindestverzinsung gefordert wird. Er wird subjektiv festgelegt und richtet sich i. d. R. nach dem Zinssatz 6 für alternative Geldanlagen. Bei einem Zinssatz von z. B. 6 % setzt man den Wert 0,06 bzw. ____ ein. 100 3 Einschließlich Nebenkosten, abzüglich Minderungen. 4 Einen eventuellen Restwert (Liquidationserlös) muss man addieren, da dieses Kapital im Unternehmen gebunden ist. 111 © MERKUR VERLAG RINTELN
6 BEISPIELKLAUSUR: ABITURPRÜFUNG 2022 Beispielklausur zur Abiturprüfung 2022 Profilfach Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen|Controlling Berufliches Gymnasium Wirtschaft Bearbeitungshinweise: ³ Nehmen Sie sich für die Lösung dieser Klausur 300 Minuten Zeit. ³ Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit den Musterlösungen auf Seite 147 ff. und bewerten Sie Ihre Ergebnisse selbstständig mithilfe der nachfolgend beigefügten Punkteverteilung (auf Seite 126). ³ Hinweis: Diese Klausur stellt nur ein Beispiel für die Abiturprüfung 2022 dar. In der Original-Klausur können auch andere Inhalte aus den thematischen Schwer- punkten enthalten sein. ³ Anders als im Abitur stehen Ihnen hier Excel-Tabellen zur Lösung einiger Aufga- ben zur Verfügung. A. Problem und Aufgabenstellung 1. Problemstellung Die Frogo AG verwöhnt mit Tiefkühlprodukten auch in der Pandemie Unternehmensprofil Das Unternehmen „Frozen Gourmet Food AG“, kurz Frogo AG, ist in Deutschland Marktführer im Seg- ment „Fertiggerichte“ für exquisite Tiefkühlkost, bietet aber auch weitere hochwertige Tiefkühlprodukte an. Zielgruppe sind gesundheitsbewusste Haushalte mit gehobenem Einkommen, die gutes Essen zu schätzen wissen, zeitlich aber sehr eingespannt sind. Ihre tiefgekühlten Nahrungsmittel verkauft die Frogo AG im Direktvertrieb ausschließlich an Endver- braucher über eigene Kühltransporter direkt zum Kunden an die Haustür. Dabei zeichnet sich die Frogo AG durch besonders kurze Lieferzeiten und zuverlässige Auslieferung der Bestellungen aus. Mithilfe einer optimierten Tourenplanung und einer kontinuierlichen ökologischen Verbesserung der Logistik versucht das Unternehmen, seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt nachzukommen. Gegründet wurde das Unternehmen vor ca. 10 Jahren. Mittlerweile verfügt die Frogo AG über mehrere Produktionsstandorte in Deutschland. Zur Herstellung der Produkte werden nur frische Zutaten aus regionalem, kontrolliertem Anbau verwendet. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, hohe Qualität aller Geschäftsprozesse vom ersten Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher zu garantieren. Diese Qua- lität hat natürlich ihren Preis. Leider bringen die Beschaffungsmärkte aufgrund der Corona-Pandemie große Herausforderungen durch steigende Erzeugerpreise für Nahrungsmittel mit sich. Auch Preise für die Energie sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Die Wärmeerzeugung beim Kochvorgang und die Tiefkühlung der Nahrungsmittel auf mindestens minus 18 Grad Celsius ist mit einem hohen Ener- giebedarf verbunden. Um die Energie so effizient wie möglich zu nutzen, hat die Frogo AG vor ca. drei Jahren in ein umfangreiches Wärmerückgewinnungssystem investiert. 115 © MERKUR VERLAG RINTELN
7 MUSTERLÖSUNGEN 1 C ONTROLLING UND U NTERNEHMENSSTEUERUNG (L ERNGEBIET 7) Musterlösungen zu 1.6: Jahresabschlussanalyse – Trainingsaufgabe auf Seite 29 ff. Arbeitsauftrag 1 (1.1): Berechnung der Bilanzkennzahlen zur Investierung und zur Zahlungsbereit- schaft Lösung Lösung Bilanzkennzahlen Formel Lösungsweg Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr zur Vermögensstruktur1 Anlagevermögen · 100 ______________________ 9.300.000 · 100 _______________ Anlagenquote 66,78 % 61,95 % Gesamtvermögen 13.927.350 Umlaufvermögen · 100 ______________________ 4.627.350 · 100 _______________ Umlaufquote 33,22 % 38,05 % Gesamtvermögen 13.927.350 zur Kapitalstruktur1 Eigenkapital · 100 _________________ 9.976.000 · 100 _______________ Eigenkapitalquote 71,63 % 75,04 % Gesamtkapital 13.927.350 Fremdkapital · 100 __________________ 3.951.350 · 100 _______________ Fremdkapitalquote 28,37 % 24,96 % Gesamtkapital 13.927.350 Anteil des langfristigen Langfristiges Fremdkapital · 100 ______________________________ 2.180.000 · 100 _______________ 15,65 % 12,58 % Fremdkapitals Gesamtkapital 13.927.350 Anteil des kurzfristigen Kurzfristiges Fremdkapital · 100 _____________________________ 1.771.350 · 100 _______________ 12,72 % 12,38 % Fremdkapitals Gesamtkapital 13.927.350 Fremdkapital · 100 __________________ 3.951.350 · 100 _______________ Verschuldungsgrad 39,61 % 33,27 % Eigenkapital 9.976.000 zur Investierung Eigenkapital · 100 _________________ 9.976.000 · 100 _______________ Deckungsgrad I 107,27 % 121,13 % Anlagevermögen 9.300.000 (Eigenkapital + langfr. FK) · 100 _____________________________ (9.976.000 + 2.180.000) · 100 ___________________________ Deckungsgrad II 130,71 % 141,44 % Anlagevermögen 9.300.000 zur Zahlungsbereitschaft Flüssige Mittel · 100 ________________________ 471.100 · 100 _____________ Liquidität 1. Grades 26,60 % 38,49 % kurzfristiges Fremdkapital 1.771.350 (Flüssige Mittel + kurzfr. Ford.) · 100 ___________________________________ (471.100 + 808.550) · 100 ________________________ Liquidität 2. Grades 72,24 % 115,78 % kurzfristiges Fremdkapital 1.771.350 Umlaufvermögen · 100 ________________________ 4.627.350 · 100 _______________ Liquidität 3. Grades 261,23 % 307,31 % kurzfristiges Fremdkapital 1.771.350 1 1 Nur zur Information, eine Berechnung ist nicht erforderlich, da die Kennzahlen aus der Strukturbilanz übernommen werden können. 127 © MERKUR VERLAG RINTELN
Winkler Formelsammlung für die abiturrelevanten Schwerpunkte 2022 zum Abiturtraining BRC für das berufliche Gymnasium – Wirtschaft Merkur M Verlag Rinteln
Sie können auch lesen