DIGITALER ARBEITSPLATZ 2020 - MARKTÜBERSICHT - Hirschtec
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MARKTÜBERSICHT D I G I TA L E R A R B E I T S P L AT Z 2020
Wissen ist die Quelle des Erfolgs jeder Unter- Seit 2005 digitalisiert HIRSCHTEC interne nehmung – und nichts ist so schnell überholt, Kommunikation und Zusammenarbeit. wie der „aktuelle Wissensstand“. Als Full-Service Agentur für digitale Ar- Permanente Weiterbildung ist der Schlüssel beitsplätze hat sich HIRSCHTEC auf die zum persönlichen Erfolg und dem Aufstieg ei- schlüsselfertige Einführung von Intranets und nes Unternehmens. Die SCM richtet sich mit Kollaborationslösungen spezialisiert und ist ihrem Weiterbildungsprogramm an Führungs- neben dem Hauptsitz in Hamburg mit Büros in kräfte von heute und morgen. Düsseldorf, Berlin, Wien und Zürich präsent. Dabei verbindet sie die Bereiche Kommuni- Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kation und Management mit gezielter Weiter- unterstützen Kunden wie die Deutsche Bahn, bildung in Form von Tagungen, Workshops, Deutsche Bundesbank, Air Liquide, Siemens Intensivkursen sowie Inhouse-Schulungen Gamesa, Ricola, Wiener Städtische Versi- und publiziert darüber hinaus Fachbücher und cherung, FRoSTA und Weleda. Sie werden Studien. begleitet von der Strategieentwicklung über die Konzeptions- und Umsetzungsphase bis SCM – School for Communication and hin zum Betrieb und Kommunikations- und Management Change-Initiativen. Lars Dörfel Lehmbruckstraße 24 | 10245 Berlin Die 360-Grad-Agentur gehört laut BVDW-Ran- king 2019 zu den 50 größten Digitalagenturen Telefon: +49(0)30 47 98 97 89 Fax: +49(0)30 47 98 98 00 in Deutschland und belegt Platz 3 unter den E-Mail: info@scmonline.de am schnellsten wachsenden. www.scmonline.de HIRSCHTEC GmbH & Co. KG Lutz Hirsch Burchardstraße 17 | 20095 Hamburg Telefon: +49(0)40 822 17 94-0 Fax: +49(0)40 822 17 94-99 E-Mail: info@hirschtec.eu www.hirschtec.eu 2
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S 1. Einleitung 4 2. Enterprise Collaboration Platform – die Basis 6 3. Information Platform – die Ergänzungen zur Enterprise Collaboration Platform 8 3.1 Classic Intranet 9 3.2 Add-on 10 3.3 Social Intranet 11 3.4 Mobile Intranet 12 4. Process Platform - die Speziallösungen für Prozesse und Workflows 13 5. Collaboration Suite – die Alternativen 14 6. Fazit 15 7. Zusammenfassung Kernergebnisse YouGov-Umfrage im 16 Auftrag von HIRSCHTEC: „Der digitale Arbeitsplatz ganzheitlich gedacht: Mythos oder Realität?“ 8. Kurzinterview mit Kay Mantzel, Experience Lead, 22 Microsoft Deutschland, zum Thema „Digital Workplace“
1. E I N L E I T U N G Kann das Thema Intranet heute noch isoliert Information: z. B. sich zum Unternehmen in- betrachtet werden oder muss es vielmehr formieren (Top-down und Bottom-up) sowie in den Kontext des digitalen Arbeitsplatzes Experten suchen (Digital Workplace) gerückt werden? In den Mobile: z. B. sich ohne PC-Zugang informie- vergangenen vier Jahren hat HIRSCHTEC ren (Zugriff via Smartphone), sich schnell jährlich die Studie „Marktübersicht – Intranet mit Kollegen austauschen (Chat) und Trends“ veröffentlicht und im Zuge des- sen unterschiedlichste Lösungen im Bereich rozesse: z. B. Prozess-Schritte digital be- P Intranet mit ihren spezifischen Stärken und dienen durch Workflows und elektronische Schwächen vorgestellt. Dabei wurden für Formulare die verschiedenen Plattformen stets die aus utzerakzeptanz: z. B. durch die Perfor- N unserer Projekterfahrung entscheidenden mance der Plattform, eine einfache und Schwerpunktbereiche eines Digital Work- verlässliche Suche oder eine durchgängige place anhand zahlreicher Anwendungsfälle User Experience betrachtet, bewertet und verglichen: ollaboration: z. B. durch die Zusammen- K arbeit in Gruppen an Dokumenten und Wikis Abb. 1: Schwerpunktbereiche des digitalen Arbeitsplatzes Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) M o b i le ( Z u g r i f fe , C h a t ) P ro z e s s e ( S c h n i t t st e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) Nutzerakzeptanz ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) 4
Der Intranet-Markt ist dabei stetig gewach- DIE FOLGENDEN CLUSTER sen und die bestehenden Lösungen haben W U R D E N E R S T E L LT: an Reife gewonnen. Doch mittlerweile findet ein großer Umbruch in Organisationen statt. nterprise Collaboration Platform: Infra- E Die Konsequenz: Das Thema Intranet kann struktursysteme für Zusammenarbeit und nicht länger losgelöst von anderen digitalen die Basis des digitalen Arbeitsplatzes Tools und Prozessen betrachtet und bewertet werden. Organisationen gehen mittlerwei- I nformation Platform: Add-on-Lösungen le verstärkt dazu über, ganzheitliche Digital zu den „Enterprise Collaboration“- Plattfor- Workplaces einzuführen, deren Basis in der men, Classic Intranet, Social Intranet und Regel eine Enterprise Collaboration Platform Mobile Intranet, die eine Enterprise Colla- darstellt (z. B. Microsoft Office 365 oder die boration Platform sinnvoll ergänzen G Suite von Google). Diese wird häufig von den rocess Platform: Systeme, spezialisiert P IT-Verantwortlichen aufgrund langfristiger, auf Prozesse und Workflows architektonischer Entscheidungen und der grundsätzlichen Ausrichtung der IT-Abteilung Collaboration Suite: Alternativsysteme, die vorgegeben. alle funktionalen Anforderungen in sich ver- einen können Aber lassen sich wirklich alle Anforderungen mit dieser „einen“ Plattform abbilden? Gibt es grundsätzliche Alternativen zur Enterpri- se Collaboration Platform? Oder können bzw. LINK TIPP S: sollten weitere, ergänzende Technologien ein- gesetzt werden? Wenn ja, welche? Das Ergeb- X ING-Insider-Beitrag Lutz Hirsch: nis wird häufig ein Zusammenspiel mehrerer Das Motto beim digitalen Arbeitsplatz? Applikationen sein. Genau diese Szenarien Einfach statt komplex! gilt es zu identifizieren und einander gegen- überzustellen. Damit letzten Endes gute Ent- scheidungen getroffen werden können, ist es darüber hinaus essenziell, wie gut sich ein be- stimmtes „Digital Workplace“-Szenario ohne individuelle Anpassungen umsetzen lässt. Wir haben deshalb ganz bewusst darauf ver- zichtet, die einzelnen Lösungen aus funk- tionaler Sicht miteinander zu vergleichen. HIRSCHTEC-Seite zu Software-Lösungen: Stattdessen möchten wir anhand der Schwer- punkte und einer Cluster-Bildung eine erste Indikation liefern, welche Szenarien Sinn machen könnten. Dazu haben wir die Funkti- onen der verschiedenen Produkte analysiert, Cluster für die Plattformen gebildet und dann herausgearbeitet, wie diese Cluster die oben beschriebenen Schwerpunktbereiche (Kolla- boration, Mobile, Information, Prozesse, Nut- zerakzeptanz) funktional abdecken. 5
2. E N T E R P R I S E C O L L A B O R AT I O N P L AT FO R M - DIE BASIS Die führende Technologie im Bereich des der größte Add-on-Hersteller LumApps mitt- digitalen Arbeitsplatzes ist aktuell nahezu lerweile ebenfalls Integrationsszenarien zu alternativlos Office 365 von Microsoft1. Dies Office 365 entwickelt. Des Weiteren hat Goog- spiegelt sich nicht nur in der rasant wachsen- le sein soziales Netzwerk Google+ für Privat- den Anzahl der Unternehmen wider, die auf kunden bereits eingestellt5. Office 365 als strategische Plattform setzen, sondern auch mit Blick auf vergleichbare Lediglich für kleinere Organisationen mit bis Lösungen der Konkurrenz. zu 250 Mitarbeitenden sind Lösungen aus dem Bereich der Collaboration Suite denkbar. So hat sich IBM aus dem Feld der Kommu- Doch auch hier sollten die Anforderungen ge- nikation und Kollaboration weitestgehend nau beleuchtet und mit dem Benchmark Office zurückgezogen (IBM Websphere, IBM Connec- 365 verglichen werden. tions und Lotus Notes sind verkauft worden an HCL Technologies2). Jive, das vor rund zehn Für die meisten Organisationen stellt sich Jahren aufstrebende und mit einer Milliar- deshalb mittlerweile nicht mehr die Frage, denbewertung an die Börse gebrachte Social ob es Alternativen zu Office 365 gibt, sondern Intranet, ist an ESW Capital3 verkauft worden ob Lücken geschlossen werden müssen. Eine und Lösungen wie Slack werden durch Mi- Szenarienbewertung sollte daher die Mehr- crosoft in Form von Microsoft Teams einfach werte und Integrationsfähigkeit der ergän- nachgebaut und verbessert, so dass ihnen zenden Technologien aufzeigen. Und bei all letzten Endes nur die Flucht in Partnerschaf- diesen Überlegungen darf vor allem eines ten wie z. B. mit Atlassian4 bleibt. nicht vergessen werden – der Nutzer. Er sollte bei allen „Digital Workplace“-Entscheidungen Vergleichbare Lösungen stellen daher aktuell im Mittelpunkt stehen und ist aktuell mit den im Grunde genommen nur noch Confluence zahlreichen Möglichkeiten und der Applika- von Atlassian und die G Suite von Google dar: tions-Vielfalt von Office 365 oft noch über- Dabei ist Confluence jedoch per se ein Wiki fordert bzw. fühlt sich weitestgehend allein und deshalb häufig nicht gänzlich in der Or- gelassen. ganisation verbreitet. Zudem fehlen wichtige Funktionen wie E-Mail und Kalender, um den digitalen Arbeitsplatz ganzheitlich abzubilden. Darüber hinaus zeigen sich aufgrund einer Vielzahl an Plug-ins, die für einen umfassenden Einsatz erforderlich sind, Schwierigkeiten bei der Update-Fähigkeit. Hingegen bietet Goog- le mit der G Suite zwar einen ganzheitlichen Ansatz, die Marktdurchdringung ist jedoch keineswegs vergleichbar mit Office 365. Dies zeigt sich unter anderem auch daran, dass 6
Das Augenmerk liegt bei allen „Enterprise Deshalb werden oft ergänzende Technologien Collaboration“-Lösungen auf der Kollabora- eingesetzt, um die anderen Bereiche für diese tion. Unsere Analysen zeigen, dass Anwen- Zielgruppen besser abzudecken. dungsfälle für die digitale Zusammenarbeit rund 40 Prozent des Funktionsumfanges die- ser Plattformen ausmachen. Der Rest verteilt sich auf die Bereiche Information (15 Prozent), Mobile (10 Prozent), Prozesse (20 Prozent) und Lösungen: Nutzerakzeptanz (15 Prozent). Digitale Zu- Office 365, G Suite, Confluence sammenarbeit ist jedoch häufig nicht für alle Nutzerinnen und Nutzer in der Organisation relevant (z. B. für Mitarbeitende in der Pro- duktion). Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) 15 % I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) 40 % 10 % Mobile ( Z u g r i f fe , C h a t ) 20 % P ro z e s s e ( S c h n i t t s t e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) 15 % Nutzerakzeptanz ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 2: Schwerpunktbereiche des digitalen Arbeitsplatzes 1 gl. Datanyze.com: https://www.datanyze.com/market-share/office-suites/Germany/office-365-market-share V 2 Vgl. Heise Online (7.12.2018): https://www.heise.de/newsticker/meldung/IBM-verkauft-Notes-Domino-Same- time-Connections-Portal-und-weitere-Produkte-4245314.html 3 Vgl. Jivesoftware.com (12.6.2017): https://www.jivesoftware.com/news-room/press-releases/aurea-completes- acquisition-of-jive-software/# 4 Vgl. Atlassian.com: https://www.atlassian.com/partnerships/slack 5 Vgl. Google.com: https://support.google.com/plus/answer/9195133 7
3. I N FO R M AT I O N P L AT FO R M Technologien, die die Enterprise Collaboration Platform etwa für Unternehmensnachrichten und die Top-down-Kommunkation ergänzen, lassen sich wie folgt unterscheiden: CLASSIC INTRANET: SOCIAL INTRANET: Historisch gewachsene Content-Manage- Systeme, spezialisiert auf die „einfache“ ment-Systeme (CMS) zur Darstellung zentral Erstellung von statischen Inhalten (Top-down), eingestellter, statischer Inhalte (Top-down). Kommunikation (Top-down und Bottom-up) so- wie Interaktion und Vernetzung. ADD-ON: Software-Lösungen, die die Enterprise Colla- MOBILE INTRANET: boration Platform ergänzen, um die Anforde- Die Mitarbeiter-App als Erweiterung für ein rungen an ein Intranet bestmöglich im Standard Classic Intranet oder eine Enterprise Collabo- abbilden zu können. ration Platform. 8
Information Platform 3.1 C L A S S I C I N T R A N E T Classic-Intranet-Lösungen sind häufig histo- Diese Anforderungen lassen sich nur noch mit risch gewachsen. Zu Beginn der 2000er Jahre erheblichem Zeit- und Ressourcen-Aufwand besaßen viele Organisationen zunächst eine über ein Classic Intranet abbilden. Dies zeigt Website und benötigten anschließend eine in- auch die nachfolgende Grafik. Das Themen- terne Plattform für die Mitarbeitenden, um ei- feld Kollaboration wird funktionsseitig nahezu nige wichtige Dokumente, den Speiseplan und nicht unterstützt (nur 3 Prozent). ggf. aktuelle Nachrichten zu verteilen. Ent- schieden wurde sich dabei - aufgrund der ver- Deshalb beschränken sich diese Plattformen gleichbaren Anforderungen - meistens für die häufig lediglich auf die Bereitstellung von In- gleiche Technologie, auf der auch die bereits formationen und die bestmögliche Unterstüt- bestehende Website-Lösung basierte. Der zung der redaktionellen Abläufe und Struktu- Grund hierfür: Synergien heben und es den ren. Ein digitaler Arbeitsplatz wird mit einem Redakteuren so leicht wie möglich machen. Classic Intrantet so kaum abbildbar sein. Inzwischen sind die Anforderungen an eine Website und die an ein Intranet jedoch sehr Frameworks & Lösungen: unterschiedliche. Intranet-Lösungen sollen Coremedia, Drupal, FirstSpirit, interaktiv, personalisiert und nutzerzentriert Joomla, Liferay, PHP, TYPO3, sein. Wordpress 3% Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) 15 % I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) Mobile 17 % 50 % ( Z u g r i f fe , C h a t ) P ro z e s s e ( S c h n i t t s t e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) 15 % Nutzerakzeptanz ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 3: Schwerpunktbereiche eines Classic Intranets 9
Information Platform 3.2 A D D - O N Der „Add-on“-Markt ist schon heute ein sehr großer, sodass Organisationen, wenn sie ein Add-on einführen möchten, viele Auswahl- möglichkeiten haben. Weltweit gibt es allein 28 % 25 % im SharePoint On-Premises- und Share- Point Online-Umfeld über 60 unterschiedliche Hersteller. Viele bieten kleinere Mehrwerte, einige ausgewählte helfen dabei, einen vollum- fänglichen digitalen Arbeitsplatz abzubilden. 11 % Entstanden sind die jeweiligen Lösungen 23 % durch Kundenanforderungen, die sich wie- 13 % derholt haben oder sehr ähnlich gewesen sind. Auf SharePoint spezialisierte Agenturen haben daher zunächst Individuallösungen entwickelt und anschließend festgestellt, Abb. 4: Schwerpunktbereiche dass sich daraus auch ein Standard-Produkt eines Add-ons kreieren lässt, so dass die Lösungen allen zu- künftigen Kunden viel schneller, umfangrei- cher und günstiger angeboten werden können – die Geburt des Add-ons. durchgehende Navigation, Mehrsprachigkeit, Heute müssen sich die „Add-on“-Hersteller nahtlose Integration von MS Teams und Yam- jedoch mehr und mehr den Herausforderun- mer etc.). gen, die die Standardfunktionen der Enter- prise Collaboration Platform – und hier vor Grundsätzlich ermöglichen Add-ons jedoch allem Microsoft Office 365 – mit sich bringen, deutlich ausgewogenere Plattformen und stellen. kürzere Projektlaufzeiten. Dies verdeutlicht auch unsere Analyse der Funktionsbereiche Microsoft bietet teilweise Verbesserungen (siehe Abb. 4). Hier zeigen die Add-Ons eine (z. B. mit SharePoint Modern), die einige Funk- sehr ausgeglichene Verteilung ihrer Funktio- tionen der Add-ons obsolet machen (z. B. nen, sodass sehr viele Anwendungsfälle aus moderne Oberflächenelemente, vorgefertig- allen Schwerpunkten abgedeckt werden. te Web Parts oder Menülösungen). Momen- tan stellt sich deshalb die Frage, wie schnell Add-ons für Office 365: Beezy, Interact Intra- „Add-on“-Hersteller die neue „Sharepoint net, Matchpoint, Omnia, Powell, Sharespaces, Modern“-Technologie in ihr Produkt über- Valo, Wizdom nehmen und welche zusätzlichen Mehrwer- Add-ons für Confluence: Linchpin te sie out-of-the-box anbieten können (z. B. Add-ons für G Suite: LumApps, Happeo 10
Information Platform 3.3 S O C I A L I N T R A N E T 10 % Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) 28 % I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) 30 % Mobile ( Z u g r i f fe , C h a t ) P ro z e s s e ( S c h n i t t s t e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) 24 % 8% Nutzerakzeptanz ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 5: Schwerpunktbereiche eines Social Intranets Social Intranets haben ihre Stärke vor allem keine Überschneidungen mit einer Enterpri- in der Nutzerakzeptanz. Diese Lösungen ma- se Collaboration Platform gibt. Eine vertiefte, chen es sowohl den Redakteuren als auch strukturierte Zusammenarbeit ist nur mit 10 den lesenden Nutzerinnen und Nutzern sehr Prozent vertreten. Die interaktive Informa- einfach, da sie sich stark an den gängigen tionsverbreitung, mobile Szenarien und ein Standards der im Internet bekannten Portale deutlicher Fokus auf Nutzerakzeptanz machen orientieren. Ihre Schwäche ist der geringere mit ca. 82 Prozent den Schwerpunkt eines So- Funktionsumfang im Bereich der Prozesse cial Intranets aus. und Kollaborationsmöglichkeiten, wenn es um die gemeinsame, parallele Bearbeitung von Dateien oder Wiki-Artikeln geht. Lösungen: Genau dies kann aber auch wiederum eine COYO, Staffbase Stärke bei der ganzheitlichen Betrachtung des digitalen Arbeitsplatzes sein, da es wenig bis 11
Information Platform 3.4 M O B I L E I N T R A N E T Mobile Intranets (auch Mitarbeiter-App ge- (vor allem Blue Collar Worker) zu sparen. Doch nannt) lassen sich mit Abstand am schlankes- auch hier ist Microsoft mit Kaizala und der ver- ten umsetzen. Sie dienen in der Regel dazu, günstigten F1 Lizenz auf dem Vormarsch und alle Mitarbeiter über die privaten mobilen sollte zumindest als Vergleich hinzugezogen Endgeräte zielgerichtet mit Informationen zu werden. versorgen. Ihr Anspruch ist es daher nicht, ein bestehendes Intranet abzulösen oder gar ei- Dies zeigt auch die Betrachtung der Schwer- nen digitalen Arbeitsplatz darzustellen. punkte. Die mobile Informationsverteilung mit einer hohen Nutzerakzeptanz macht eine gute Ganz im Gegenteil: Sie sind als mobile Er- Mitarbeiter-App aus. gänzung des Bestehenden zu verstehen und können dabei helfen, Lizenzkosten für eine aufwendige Enterprise Collaboration Platform Lösungen: für Mitarbeitende ohne festen PC-Arbeitsplatz Beekeeper, Flip, Quiply, Sitrion One, Speakap 55% % 19 % Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) 23 % I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) M o b i le ( Z u g r i f fe , C h a t ) 8% P ro z e s s e 45 % ( S c h n i t t st e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) N u t z e ra k z e p t a n z ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 6: Schwerpunktbereiche eines Mobile Intranets 12
4. P R O C E S S P L AT FO R M Zwar lassen sich einfachere Prozesse wei- Es lässt sich folglich festhalten: Eine Process testgehend mit der jeweiligen Enterprise Platform kann weitgehend unabhängig vom Collaboration Platform abbilden. Für die Um- digitalen Arbeitsplatz betrachtet werden. Ver- setzung komplexerer Prozesse braucht es suche von SAP mit SAP Jam, Salesforce mit jedoch Fachanwendungen und Speziallösun- Chatter oder Oracle mit Oracle Social Network gen. Im Rahmen des digitalen Arbeitsplatzes (Social Cloud) haben sich nicht wirklich durch- geht es dann darum, wie genau diese Prozes- gesetzt und werden nicht aus-, sondern eher se für den Nutzer zugänglich gemacht werden zurückgebaut. können (Single-Sign-On, aktive und passive Personalisierung der Absprünge). Hier bie- ten sich mittlerweile gute Lösungen aus dem Lösungen: Bereich der Add-ons und Social Intranets in SAP, Oracle, Salesforce Form von Digital Hubs (z. B. Powell Hub, Wiz- dom Power Panel oder COYO Launchpad) an. 3% 5% 7% Ko l l a b o r a t i o n 14 % (Gruppen, Dateien, Wiki) I n fo r m a t i o n ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) Mobile ( Z u g r i f fe , C h a t ) P ro z e s s e ( S c h n i t t s t e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) 71 % Nutzerakzeptanz ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 7: Schwerpunktbereiche einer Process Platform 13
5. COLLABORATION SUITE - DIE ALTERNATIVEN Was bietet sich nun aber für kleinere Organi- Ein paralleler Einsatz von Enterprise Colla- sationen an? Diese sollten sich einmal näher boration Platform und Collaboration Suite ist mit einer Collaboration Suite beschäftigen. daher nicht ratsam, da es große Funktions- Lösungen in diesem Bereich bieten einen ähn- überschneidungen gibt. lichen Funktionsumfang wie eine Enterprise Für größere Organisationen mit mehr als 250 Collaboration Platform mit Screensharing, Mitarbeitenden reicht die Abbildung der jewei- Videotelefonie, CRM, etc. in pragmatischeren ligen Anwendungsfälle allerdings häufig nicht Ausprägungen – und zu deutlich geringeren aus. Die Collaboration Suite ist oft nicht für Preisen. Die Betrachtung der Schwerpunkt- den Betrieb in multinationalen Konzernen mit bereiche zeigt, dass alle Anwendungsfälle gut mehreren tausend Mitarbeiterinnen und Mit- abgedeckt werden können und in Summe ein arbeitern ausgelegt und verlangt aufwendige nahezu vollständiger digitaler Arbeitsplatz Anpassungen bei der Abbildung von komple- angeboten werden kann. xen Inhaltsstrukturen. Lösungen: Bitrix24, Xelos Pro, JUST Social 15 % Ko l l a b o r a t i o n (Gruppen, Dateien, Wiki) 30 % I n fo r m a t i o n 15 % ( N e w s , P ro f i l , R e d a k t i o n s f u n k t i o n e n ) M o b i le ( Z u g r i f fe , C h a t ) 15 % P ro z e s s e 25 % ( S c h n i t t st e l le n , A n w e n d u n g e n , Wo r k f lo w ) N u t z e ra k z e p t a n z ( S u c h e , Pe r fo r m a n ce , U s a b i l i t y ) Abb. 8: Schwerpunktbereiche einer Collaboration Suite 14
6. FA Z I T Kommen wir auf die Ausgangsfrage zurück, ob Organisationen ihre „Digital Workplace“-Anfor- derungen mit „einer“ Plattform abbilden können oder ob sie neben der bestehenden Enterprise Collaboration Platform weitere Ergänzungen benötigen, so steht fest: Eine Enterprise Colla- boration Platform reicht in der Regel nicht alleine aus, sondern sollte durch ein Add-on oder ein Social Intranet ergänzt werden. Liegt der Fokus allein auf Kollaboration und der mobilen Informationsverteilung genügt hier auch ein Mobile Intranet als Zusatz. Eine Enterprise Colla- boration Suite ist gerade für kleine und mittelständische Unternehmen mit nicht allzu großer Komplexität der Unternehmensorganisation geeignet. Zudem darf eines nicht vergessen werden: Ein modernes Intranet ist zwar ein zentrales Ele- ment des zukünftigen, digitalen Arbeitsplatzes und kann als Eintrittstor in eben diesen dienen, Kommunikations- und Personal-Abteilungen dürfen sich aber nicht dem Thema Enterprise Col- laboration Platform – und hier vor allem Office 365 – verschließen. Sie müssen vielmehr Treiber des damit einhergehenden Wandels sein, die Tool-Landschaft mit definieren und einzelne Ins- trumente in ihren Anwendungsfällen klar voneinander abgrenzen – und vor allem: Sie müssen Leitplanken vermitteln und Orientierung stiften, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neuen digitalen Tools für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit nicht nur kennen, sondern auch verwenden können und wollen. Wenn es darum geht, den digitalen Arbeitsplatz erfolgreich einzuführen, so wird das Zusam- menspiel von Kommunikations-, HR- und IT-Abteilungen folglich zum entscheidenden Erfolgs- faktor. Organisationen, die den Digital Workplace weiterhin nur durch die „IT-Brille“ sehen und die hohe Relevanz der kommunikativen Begleitung und des Change Managements bei der Einführung und der weiteren täglichen Nutzung vernachlässigen, werden langfristig Einbußen an Arbeitgeberattraktivität, Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsvorteilen erleiden. Damit ge- nau das nicht geschieht und der digitale Arbeitsplatz nicht zur technologischen Investitionsruine verkommt, gilt es Schwellen auf dem Weg zum Digital Workplace abzubauen, die Akzeptanz für neue Instrumente und Arbeitsweisen zu steigern und so letzten Endes dafür Sorge zu tragen, dass der digitale Arbeitsplatz auch wirklich produktiv genutzt wird. LINK TIPP S: ideo V V ideo Office 365: Chancen und Den digitalen Arbeitsplatz Herausforderungen für und Office 365 erfolgreich den digitalen Arbeitsplatz kommunikativ einführen X ING-Insider-Beitrag V ideo Lutz Hirsch Office 365 Tools: Key- Interne Digitalisierung Tools erklären, Funkti- mit Office 365: Unterneh- onen vorstellen & Use men brauchen völlig neue Cases erläutern Denkmuster 15
7. DER DIGITALE ARBEITS- PLATZ GANZHEITLICH GEDACHT: MYTHOS ODER REALITÄT? ZUSAMMENFASSUNG DER KERN- ERGEBNISSE EINER YOUGOV-UMFRAGE IM AUFTRAG DER HIRSCHTEC 16
Alter 18 – 24 40% 25 – 34 38% MODERNISIERUNGSBEDARF DES 35 – 44 29% DIGITALEN ARBEITSPLATZES: ÜBERSICHT „SEHR HOCH“ + „HOCH“ Unabhängig davon, wie modern Sie 45 – 54 28% Ihren digitalen Arbeitsplatz aktuell empfinden … Wie hoch schätzen Sie 55 + 19% den Modernisierungsbedarf für Ihren digitalen Arbeitsplatz ein? Befragungszeitraum: Antwort: „sehr hoch” + „hoch” 10.05.-17.05.2019 Der ganzheitlich gedachte Digital Workplace vermissen. Sehen durchschnittlich nur 29 ist zwar mittlerweile in den Unternehmen der Prozent der Berufstätigen dringenden, das DACH-Region angekommen, gänzlich etab- heißt sehr hohen bis hohen Modernisierungs- liert ist er aber längst noch nicht. Zu diesem bedarf am digitalen Arbeitsplatz, so sind es Ergebnis kommt eine aktuelle YouGov-Um- bei den 18- bis 24-Jährigen 40 Prozent – und frage im Auftrag von HIRSCHTEC unter 1.000 damit mehr als doppelt so viele wie bei den Berufstätigen, die hauptsächlich im Büro über 55-Jährigen (19 Prozent). arbeiten, in Deutschland, 251 in der Schweiz und 250 in Österreich. Und auch mit Blick auf die interne Kommu- nikation zeigt sich: Wo die Hälfte der älteren Auffallend dabei: Es sind vor allem die jun- Beschäftigten überzeugt ist, dass in ihrem gen Berufstätigen in Deutschland, die einen Unternehmen eine Kultur des Teilens und der moderneren digitalen Arbeitsplatz verlangen Zusammenarbeit herrscht, sind es bei den und eine Kultur des Teilens im Unternehmen jüngeren nur 41 Prozent. 17
J Ü N G E R E U N D Ä LT E R E BESCHÄFTIGTE MIT UNTER- SCHIEDLICHEN ERWARTUNGEN AN D E N D I G I TA L W O R K P L A C E Alter 18 – 24 41% 25 – 34 48% 35 – 44 50% 45 – 54 44% 55 + 50% Antwort: „Stimme voll & ganz zu” + „stimme zu” KULTUR DES TEILENS UND DER ZUSAMMENARBEIT: ÜBERSICHT „STIMME VOLL & GANZ ZU“ + „STIMME ZU“ Wenn Sie einmal an Barrieren für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen denken: Inwiefern stimmen Sie der folgenden Aussage zu? In meinem Unternehmen besteht eine Kultur des Teilens und der Zusammenarbeit. Befragungszeitraum: 10.05. – 17.05.2019 Speziell die jungen Beschäftigten, die noch am Hingegen scheinen ältere Berufstätige, die Anfang ihres Berufslebens stehen, scheinen keine digitale Kind- und Jugendzeit hatten, folglich am stärksten mit dem Digital Work- diese Vergleiche und Anforderungen nicht an place (Hardware, Anwendungsprogramme, den Tag zu legen. So fühlen sich 58 Prozent der Zugang zur digitalen Arbeitsumgebung von über 55-jährigen Berufstätigen gut durch ihre außerhalb des Unternehmens) zu hadern. Ein derzeitige digitale Arbeitsausstattung unter- möglicher Grund: Sie sind aus ihrem privaten stützt. Sogar 76 Prozent sagen, dass diese Alltag die intuitive Nutzung digitaler Tools einen hohen Stellenwert in ihrem Unterneh- wie Social Media oder Messenger-Dienste, men einnimmt. Bei den 25- bis 34-Jährigen den mobilen Zugriff auf verschiedenste Apps (61 Prozent) und den 18- bis 24-Jährigen (63 sowie eine optimale Hardware-Ausstattung Prozent) sind es dagegen signifikant weniger mit Smartphone, Laptop und Co. gewohnt. Befragte, die dieser Aussage zustimmen. Diesen „Internet“-Standard, mit dem sie aufgewachsen sind, erwarten sie auch im Ar- beitsalltag. 18
M O D E R N E R A U M KO N Z E P T E , D I E KO M M U N I K AT I O N U N D A U S - TA U S C H FÖ R D E R N ? N U R I N 50 % D E R U N T E R N E H M E N R E A L I TÄ T Alter 18 – 24 63% 25 – 34 61% 35 – 44 71% 45 – 54 67% 55 + 76% Antwort: „Ja, voll & ganz” + „Ja, eher schon” STELLENWERT DER DIGITALEN ARBEITSAUSSTATTUNG: ÜBERSICHT „JA, VOLL & GANZ“ + „JA, EHER SCHON“ Haben Sie das Gefühl, dass die digitale Arbeitsausstattung bei Ihnen im Unternehmen einen hohen Stellenwert einnimmt? Befragungszeitraum: 10.05.-17.05.2019 Ebenfalls auffällig: Betrachtet man den digi- Wenn Unternehmen den Digital Workplace talen Arbeitsplatz ganzheitlich – als Zusam- ganzheitlich angehen wollen, dann sollte er menspiel von Hard- und Software, persön- daher diese drei Aspekte der modernen Ar- licher und digitaler Kommunikation sowie beitswelt miteinander verbinden: Transpa- modernen Raumkonzepten – so zeigt sich: Nur renz, Beteiligung und Flexibilität. Das heißt die Hälfte der Berufstätigen in Deutschland aber auch, dass das Raumkonzept genau diese stimmt der Aussage (voll und ganz) zu, dass drei Faktoren widerspiegeln, auf Offenheit an- die räumliche Ausstattung ihrer Büroflächen gelegt und ein Abbild der Unternehmens-DNA den Austausch und die Kommunikation för- sein sollte. dert. Integriert gedachte „Digital Workplace“- Konzepte scheinen folglich noch längst nicht gänzlich etabliert zu sein. 19
DACH-REGION: DIGITALE ARBEITS- AUSSTATTUNG SPIELT GRÖSSTE ROLLE IN SCHWEIZER UNTERNEHMEN Stimme voll & ganz zu – Stimme zu 50% Stimme eher zu – Stimme eher nicht zu 41% Stimme nicht zu – Stimme überhaupt nicht zu 8% Weiß nicht/keine Abgabe 2% Anteil der Befragten RÄUMLICHE AUSSTATTUNG DER BÜROFLÄCHEN Wenn Sie einmal an Barrieren für die interne Kommunikation und Zusammenarbeit in Ihrem Unternehmen denken: Inwiefern stimmen Sie der folgenden Aussage zu? Die räumliche Ausstattung unserer Büroflächen unterstützt Austausch und Kommunikation. B e f r a g u n g s z e i t r a u m : 1 0 . 0 5 . – 1 7 . 0 5 . 2 0 1 9 Vergleicht man darüber hinaus die Umfrage- ergebnisse für Deutschland, Österreich und die Schweiz, so fällt auf: Was den Modernisie- rungsbedarf des digitalen Arbeitsplatzes, die Unterstützung durch die digitale Arbeits- und Raumausstattung sowie die Kultur des Teilens betrifft, zeigen sich keine signifikanten Unter- schiede zwischen den drei Ländern. Aller- dings haben Schweizer Berufstätige (77 Pro- zent: “ja, voll und ganz” und “ja, eher schon”) mit Abstand am häufigsten das Gefühl, dass die digitale Arbeitsausstattung einen ho- hen Stellenwert in ihrem Unternehmen ein- nimmt (Deutschland: 69 Prozent, Österreich: 68 Prozent). 20
Schweiz 77% Deutschland 69% Österreich 68% Anteil der Befragten STELLENWERT DER DIGITALEN ARBEITSAUSSTATTUNG: ÜBERSICHT „JA, VOLL & GANZ“ + „JA, EHER SCHON“ Haben Sie das Gefühl, dass die digitale Arbeitsausstattung bei Ihnen im Unternehmen einen hohen Stellenwert einnimmt? Befragungszeitraum: 10.05. – 17.05.2019 Die Ergebnisse decken sich mit den Beobach- tungen, die auch wir bei HIRSCHTEC machen. Gerade Schweizer Unternehmen haben ein großes Bewusstsein für den positiven Effekt einer modernen digitalen Arbeitsausstattung auf die eigene Arbeitgeberattraktivität. Ein Bewusstsein, das zwar schon in vielen, aber längst noch nicht allen deutschen und öster- reichischen Unternehmen angekommen ist. Deutschland Die verwendeten Daten beruhen auf einer On- line-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1.000 Personen aus Deutschland, die überwiegend im Büro arbeiten, zwischen dem 10.05.2019 und 17.05.2019 teilnahmen. Schweiz Die verwendeten Daten beruhen auf einer LINK TIPP: Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 251 Personen aus der Schweiz, tudie „Der digitale Arbeitsplatz S die überwiegend im Büro arbeiten, zwischen ganzheitlich gedacht“ dem 14.05.2019 und 16.05.2019 teilnahmen. Österreich Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 250 Personen aus Österreich, die überwiegend im Büro arbeiten, zwischen dem 10.05.2019 und 14.05.2019 teilnahmen. 21
8. KURZINTERVIEW M I T K AY M A N T Z E L Experience Lead, Microsoft Deutschland zum Thema „Digital Workplace“ K AY MANTZEL Fünf Fragen an Kay Mantzel, Experience Lead bei Microsoft, zum Begriffsverständnis „Digi- tal Workplace“, zu digitalen Trends sowie zu Herausforderungen für Unternehmen, wenn sie Schwellen auf dem Weg zum digitalen Ar- beitsplatz abbauen und Mitarbeitende befähi- gen wollen, digitale Tools produktiv zu nutzen. 22
HIRSCHTEC: Alle reden vom Digital Work- Security: Cyber-Angriffe bleiben für Un- place. Aber wenn es darum geht, den digita- ternehmen in Deutschland das größte Ri- len Arbeitsplatz zu definieren, dann gehen siko für die eigene IT-Infrastruktur (Studie die Meinungen teils stark auseinander. Was Computerwoche & CISCO). Für uns hat verstehen Sie bei Microsoft ganz konkret un- die Sicherheit von Daten höchste Priori- ter dem Digital Workplace? tät, deshalb investieren wir beispielsweise Wir sprechen vom Modern Workplace und jährlich 1 Milliarde Dollar in die Forschung weniger vom Digital Workplace. Denn wir und Entwicklung von Sicherheitslösungen. glauben, dass eine Abgrenzung zwischen Wir glauben dabei an vier grundlegende analog und digital in unserer vernetzten Prinzipien: Transparenz, Sicherheit, Daten- Welt kaum noch möglich ist. Der Modern schutz und Compliance. Workplace ist also nicht nur digital, er bringt zeitgemäße, moderne Arbeitsweisen und Simplicity: Auch das Verwalten der IT-Infra- Technologien zusammen, angepasst an die struktur ist deutlich komplexer geworden. Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitar- Darum sind in Microsoft 365 verschiedene beiter. Der Modern Workplace ist individuell: Tools und Funktionen integriert, die die Ar- Seine Gestaltung hängt von zentralen Fragen beit von IT-Administratoren vereinfachen ab, die jedes Unternehmen individuell für sich und das Infrastruktur-Management grund- beantworten muss. Neben der notwendigen sätzlich transformieren – allen voran Enter- Soft- und Hardware geht es vor allem auch um prise Mobility + Security. die Grundwerte der Unternehmensidentität, die eigene DNA und Unternehmenskultur. Aus Kreativität: Neue Technologien wie künst- unserer Sicht besteht der Modern Workplace liche Intelligenz helfen uns auf vielerlei Art aus fünf zentralen Säulen: und Weise, unsere persönliche Produktivität zu erhöhen. Sie erleichtern unsere Arbeit, eamwork: Arbeit wird in Zukunft immer T versorgen uns mit besseren Entscheidungs- häufiger projektbezogen in Gruppen statt- grundlagen und sparen uns Zeit, damit wir finden. Der Modern Workplace unterstützt uns auf das konzentrieren, was wir am bes- diese Arbeitsweise bestmöglich und trägt ten können: Das kreative Schaffen neuer, dazu bei, Silos und Grenzen zwischen Hi- smarter Inhalte. erarchieebenen, Disziplinen und Ländern einzureißen. HIRSCHTEC: Unternehmen, die einen digita- len Arbeitsplatz – z. B. auf Basis von Office obilität: Moderne Arbeit emanzipiert sich von M 365 – einführen möchten, sehen sich aktu- Ort und Gerät bzw. Plattform – Dateien und ell mit vielen Herausforderungen konfron- Informationen müssen jederzeit synchroni- tiert: Was sind Ihrer Erfahrung nach die drei siert vorliegen. Nur so können verteilte Teams größten? erfolgreich zusammenarbeiten und Unter- V iele Unternehmen haben die Notwendigkeit nehmen es ihren Beschäftigten ermöglichen, der digitalen Transformation und des moder- flexibel zu arbeiten, etwa im Homeoffice. nen Arbeitsplatzes erkannt, dennoch stehen 23
die Veränderungsprozesse vielerorts noch am deutsche Unternehmen umfassend mit dem Anfang. Um herauszufinden, woran das liegt, Thema auseinandersetzen, um auch in Zukunft haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit konkurrenzfähig und innovativ zu bleiben. YouGov mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Organisationen befragt: HIRSCHTEC: Wie können Organisationen Nicht einmal jeder vierte Beschäftigte erkennt genau diese Herausforderungen am bes- in seinem Unternehmen eine klar definierte ten meistern und welche Rolle spielt dabei Strategie für die digitale Transformation, nur vielleicht auch eine gute Zusammenarbeit jeder Zehnte erlebt die Entwicklung dieser zwischen Kommunikations- und IT-Abtei- Digitalisierungsstrategie als gemeinschaftli- lungen? chen Prozess von Unternehmensleitung und Siehe oben – steht die Strategie für den Belegschaft. Und das, obwohl die Mehrheit Modern Workplace, ist es wichtig, alle Un- der Beschäftigten der digitalen Transformati- ternehmensbereiche in Planung und Rollout on positiv gegenübersteht. Das ist aus unserer einzubeziehen. Unternehmen müssen ihre Sicht eine der zentralen Herausforderungen, Beschäftigten auf dem Weg mitnehmen, sie vor denen Unternehmen stehen. Der Modern frühzeitig abholen, ihnen Informations- und Workplace entsteht nicht durch die Einfüh- Schulungsangebote zur Verfügung stellen. Nur rung eines neuen Tools, mit dem die Mitarbei- wenn die Kolleginnen und Kollegen erkennen, tenden Gifs versenden können, sondern nur welche Vorteile die Veränderungen für sie und auf Basis einer umfassenden Strategie. ihren Arbeitsalltag mit sich bringen, werden neue Technologien auch adoptiert. Die interne Die zweite Herausforderung, vor der Unterneh- Kommunikation und auch die HR-Abteilung ha- men heute stehen: Digitalisierung ist zu selten ben innerhalb dieses Change-Prozesses eine Chefsache. Unserer Befragung folgend sieht wichtige Rolle – während die IT die technolo- nur jeder Vierte die Geschäftsführung oder den gischen Veränderungen vorantreibt, müssen Vorstand als treibende Kraft der Transformati- diese Unternehmensbereiche gemeinsam mit on. Allzu häufig wird sie als rein technologische Geschäftsleitung und Belegschaft die kultu- Fragestellung beispielsweise in der IT verortet. relle Transformation gestalten. Einen Konferenzraum für Video-Telefonie aus- zustatten, macht aber noch keine erfolgreiche HIRSCHTEC: Wir beobachten, dass die Mitar- digitale Transformation. Die Veränderung der beiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen Arbeitsweise im Unternehmen muss strate- durchaus digital kompetent sind. Trotzdem gisch vorangetrieben und ganzheitlich gedacht kann ein Zuviel an digitalen Instrumenten sie werden – kulturell und technologisch. leicht verwirren. Wie ist hier die Strategie von Microsoft, Kunden einen einfachen Ein- Auch fehlende Digitalkompetenz oder fehlen- stieg in die digitale Arbeitswelt zu verschaf- de Ressourcen in der IT sind eine große Hürde fen? für Unternehmen. Mein Rat ist hier ganz klar: Wir stellen Unternehmen mit Microsoft 365, Suchen Sie sich einen starken Partner, der auf unserer Komplettlösung für den Modern Modern-Workplace-Lösungen spezialisiert ist Workplace aus Windows, Office 365 und En- und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn treprise Mobility + Security, alle Tools für eines ist klar: Es ist höchste Zeit, dass sich zeitgemäßes Arbeiten zur Verfügung. Welche 24
Lösungen tatsächlich zum Einsatz kom- schwindigkeit ist nicht abzusehen, wie die men, muss das Unternehmen auf Basis der Arbeitswelten künftig aussehen werden. Was Arbeitsweise und Kultur entscheiden. Deshalb jedoch absehbar ist: Flexibilität und Agilität ist es wichtig, alle Beschäftigten in den Pla- werden die Arbeit der Zukunft prägen. Ar- nungsprozess einzubeziehen und die Lösun- beit wird noch häufiger als heute in Teams gen bereitzustellen, die ihren Bedürfnissen stattfinden – Teams, die über Organisationen, entsprechen. Ländergrenzen, Zeitzonen und Sprachen hin- weg zusammenarbeiten. Technologien müssen Wir haben außerdem gute Erfahrungen damit daher noch viel stärker auf Teams ausgelegt gemacht, pro Unternehmensbereich Power sein und die Zusammenarbeit so einfach und User zu definieren, die den Kolleginnen und nahtlos wie möglich machen. Kollegen den Weg ebnen: Diese technologie- affineren Personen testen Tools und können Teams werden in der Arbeitswelt von mor- ihre Erfahrungen mit der für sie besten Lö- gen aber nicht nur aus Menschen bestehen, sung ins Team hineintragen. sondern auch Mensch und Maschine wer- den enger zusammenarbeiten. Intelligente Zudem setzen wir für einen einfachen Einstieg Technologien wie Künstliche Intelligenz wer- in die digitale Arbeitswelt auf tiefe Integration: den schon in wenigen Jahren aus unserem Neben den bekannten Office-Anwendungen Arbeitsleben nicht mehr wegzudenken sein. ist Microsoft Teams unser zentraler Kolla- Sie werden uns helfen, mit der steigenden borationshub. Aus dieser Anwendung her- Komplexität unserer Aufgaben Schritt zu aus können Beschäftigte Dateien ablegen, halten – beispielsweise indem sie uns repetiti- gemeinsam bearbeiten, an Calls und Video- ve Arbeit abnehmen, Prozesse automatisieren konferenzen teilnehmen, sich untereinander und uns bessere Entscheidungsgrundlagen und im Team austauschen. Über Konnektoren zur Verfügung stellen. Damit schenken sie können auch externe Anwendungen direkt uns Zeit. Zeit, in der wir uns wieder auf das in Teams eingebunden werden. Das Tool ver- Wesentliche – unsere Mitarbeiter, Kunden und eint damit die allermeisten Bedürfnisse un- Partner – konzentrieren und unsere mensch- ter einem Dach und reduziert die Anzahl der lichen Stärken stärker in Projekte einbringen Lösungen, mit denen wir im Alltag arbeiten, können. In diesem Sinn glaube ich, dass die dramatisch. Arbeitswelt von morgen eine humanere sein wird. HIRSCHTEC: Zu guter Letzt noch ein kleiner Ausblick in die Zukunft: Welche „Digital Workplace“-Trends im Bereich KI, Automa- tisierung oder auch Personalisierung sehen Sie aktuell und was wird uns in den kommen- den Jahren erwarten? Die digitale Transformation schreitet rasant voran und bringt vielfältige Veränderungs- prozesse für die moderne Arbeitswelt mit sich – bei der aktuellen Entwicklungsge- 25
INTERESSIEREN SIE SICH FÜR WEITERE STUDIEN UND WHITEPAPER? T R E N D M O N I TO R I N T E R N E T R E N D M O N I TO R M O B I L E K O M M U N I K AT I O N 2 0 1 9 I N T E R N E K O M M U N I K AT I O N U N D D I G I TA L W O R K P L A C E 2 0 1 9 Der Trendmonitor Interne Kommunikation 2019 von SCM und Staffbase, der auf einer Online- … und mit den Ansprüchen verändern sich Befragung von über 250 Kommunikationsver- auch die Möglichkeiten, die interne Kommu- antwortlichen aus dem deutschsprachigen nikation auf Basis neuer, digitaler Plattfor- Raum im Frühjahr 2019 basiert, konstatiert ei- men bietet. Der Trendmonitor Mobile Interne nen Kulturwandel in der organisationsinternen Kommunikation und Digital Workplace 2019, Kommunikation. eine Studie, die SCM in Kooperation mit MPM Corporate Communication Solutions durch- Welcher der beiden nachfolgenden Positionen führte, nimmt daher gezielt den Digitalen Ar- stimmen Sie persönlich am meisten zu? beitsplatz und seine Bedeutung in den Blick. Die vorrangige Aufgabe der internen Kommunikation ist es, die Menschen im Welcher der beiden nachfolgenden Positio- Unternehmen auf allen Ebenen zu ak- nen stimmen Sie persönlich am meisten zu? tiver Kommunikation zu befähigen. Interne Kommunikation sollte sich auf digitale, mobil verfügbare Kommunikations- 65,5% kanäle konzentrieren. Digital Workplace ist davon losgelöst zu sehen und Sache der IT. 16,95% 34,5% Die vorrangige Aufgabe der internen Kom- munikation ist es, wichtige Unternehmens- 83,05% botschaften und damit verbundene Inhalte nach innen zu tragen. Digital Workplace und Kommunikation ge- hören zusammen und müssen ganzheitlich gedacht werden. Die Interne Kommunikation So sieht heute bereits die überwiegende ist hier Treiber und muss eng mit HR und IT Mehrheit der Befragten die Befähigung aller zusammenarbeiten. Menschen im Unternehmen zu aktiver Kom- munikation als Hauptaufgabe der internen Es zeigt sich: Die interne Kommunikation ist Kommunikation. Die Zeiten, in denen interne selbstbewusst und versteht sich als Treiber Kommunikation vornehmlich als Sender von des digitalen Arbeitsplatzes. In diesem Zu- Botschaften des Unternehmens in Erscheinung sammenhang gestaltet sie – in enger Zusam- trat, scheinen in den allermeisten Fällen vorü- menarbeit mit IT und HR – zunehmend auch ber zu sein – nur noch ein Drittel sieht darin die Kollaboration im Unternehmen und erweitert Kernaufgabe der internen Kommunikation. somit ihren Wirkungsradius. Sichern Sie sich die Langauswertungen dieser und weiterer Studien kostenlos unter: I N T E R N E - K O M M U N I K AT I O N . N E T / W H I T E PA P E R - S T U D I E N 26
Fokus interne Kommunikation Beyond: Seit 2013 das Leitmedium für interne Kommunikation rund um die — Man muss Themen Führungskommunikation, Verände- rungskommunikation, Unternehmenskultur. einfach alle haben Alle Ausgaben können Sie hier bestellen: www.interne-kommunikation.net/beyond 27
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