Methoden zur Messung der Portfoliomanagerleistung - Investment-Controlling - GIPS Tag 2011 Michaela Krahwinkel Frankfurt am Main 12. Mai 2011
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GIPS Tag 2011 Methoden zur Messung der Portfoliomanagerleistung – Investment-Controlling Michaela Krahwinkel Frankfurt am Main 12. Mai 2011
Übersicht 1 Situation und Aufgabe 3 2 Investment-Controlling 4 3 Methoden 10 4 Fazit und Ausblick 21
Situation und Aufgabe Krahwinkel 10.05.2011 3 Eine nachhaltige Wertsteigerung des Unternehmens erfolgt durch die Nutzenstiftung beim Anleger Ertrags- Ertrag orientiertes Wachstum Kundenzu- friedenheit Qualitäts- management Voraussetzung für ein ertragsorientiertes Wachstum ist das Qualitäts- management der Produkte und ein unabhängiges Investment-Controlling
1 Situation und Aufgabe 3 2 Investment-Controlling 4 2.1 Zweck 2.2 Grundlagen 2.3 Kommunikation 3 Methoden 10 4 Fazit und Ausblick 21
Investment-Controlling - Zweck Krahwinkel 10.05.2011 5 Investment-Controlling ist eine Teilaufgabe des Qualitätsmanagements ● ist ein Steuerungs- und Koordinationsinstrumentarium ● ist kontinuierliche und systematische Überwachung ● unterstützt die führungsverantwortlichen Stellen bei der zielgerichteten Anpassung bestehender betrieblicher Prozesse und der Produkte ● liefert entscheidungsrelevante Informationen und kann Kampagnen begleiten ● agiert unabhängig mit eigenständiger Wahl der Instrumente und Methoden ● verlangt die Integration der Qualitätsaspekte von Risiko- und Return- Informationen
Investment-Controlling - Grundlagen Krahwinkel 10.05.2011 6 Investment-Controlling hat eine strategische und eine operative Komponente Tun wir die richtigen Dinge? Tun wir die Dinge richtig? Strategisch Operativ Chancen/Risiken, Performance, Return versus Dimension Stärken/Schwächen Benchmark Zeitraum > = 1 Jahr < 1 Jahr Positiver (relativer) Return, Ziel Erfolgspotentiale Outperformance Composites/Produktgruppen, Portfolios, Segmente, Objekt Produktprogramme Strategien
Investment-Controlling - Grundlagen Krahwinkel 10.05.2011 7 Der Erfolg ist an organisatorische Voraussetzungen und eine geeignete Ausstattung mit Ressourcen gebunden. Organisation und Rechte Ressourcen ● Unabhängige Beurteilung des ● Fonds- und Benchmarkdaten, Portfoliomanagers zur Vermei- täglich auf Schlusskursbasis dung von Ineffizienzen durch Informationsasymmetrien ● Return- und Risikokennzahlen für Fonds und Benchmarks ● Klare organisatorische Trennung von konzipierenden, steuernden ● Daten zu Peergroups und überwachenden Einheiten ● GIPS Composites ● Hierarchische Gleichstellung von ● Attributionsanalysemodelle konzipierenden, steuernden und überwachenden Einheiten ● Analysetool Peergroups ● Eigenständige Wahl der ● Qualifiziertes Personal Methoden
Investment-Controlling - Grundlagen Krahwinkel 10.05.2011 8 Eine weitere Grundlage ist die Operationalisierung des Kundenauftrags Eine faire Leistungsbeurteilung ist ohne Kundenauftrag nicht möglich. In der zweckorientierten Beziehung zwischen Anleger und Asset Manager sind - eine präzise Beauftragung und die genaue Kenntnis der Kundenerwartung - sowie die Beurteilung der Auftragserfüllung Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Definition einer geeigneten Benchmark und von Risikolimiten ist not- wendig, wenn Anlageentscheidungen delegiert werden. Dies umfasst daher die Komponenten: - Operationalisierter Auftrag (Anlagepolitik zur Erfüllung der Ziele), - Adäquater Vergleichsmaßstab und Messlatte, kurz- und langfristig.
Investment-Controlling - Kommunikation Krahwinkel 10.05.2011 9 Erst die gezielte Kommunikation der Ergebnisse stiftet den Nutzen Die Analysen und das Informationssystem orientieren sich an den jeweiligen Steuerungsgrößen der Empfänger. ● Die inhaltliche Konsistenz der Informationen muss gewährleistet und der Detailgrad an die Bedürfnisse der jeweiligen Empfänger angepasst sein. ● Ein hierarchischer Aufbau (Top Down) ermöglicht den Zuschnitt der Information auf die Empfänger und eine schnelle Problemidentifikation. ● Nicht alle Informationen lassen sich in ein hierarchisches Kennzahlensystem integrieren. Eine Trennung bietet Abhilfe: - Standardanalysen beantworten die kontinuierlichen, weitestgehend gleichbleibenden Nachfragen eines konstanten Empfängerkreises, - Sonderanalysen liefern Informationen zu speziellen einzelfallbezogenen Problemstellungen.
1 Situation und Aufgabe 3 2 Investment-Controlling 4 3 Methoden 10 3.1 Abgrenzung und Festlegungen 3.2 Relativ zur Benchmark 3.3 Relativ zur Peergroup 3 Fazit und Ausblick 21
Methoden - Abgrenzung und Festlegungen Krahwinkel 10.05.2011 11 Ergebnisbeiträge des Portfoliomanagements müssen erfasst, erklärt und beurteilt werden Performance Beitragsanalysen Peergroupanalysen Kennzahlen: Aufspaltung des Vergleich mit in- und Berechnung der Anlageergebnisses in ausländischen Performance und des seine Erfolgsfaktoren Wettbewerbern auf eingegangenen Risikos Basis von Performanceattribution - Morningstar Composites gem. - Feri Global Investment Fixed Income Attribution - Lipper Performance Standards, - u.a. GIPS®
Methoden - Abgrenzung und Festlegungen Krahwinkel 10.05.2011 12 Das Benchmarkmodell beeinflusst die Beurteilung der Portfoliomanagerleistung Benchmarks können ex ante oder ex post festgelegt werden. ● Ex ante wird die Benchmarkstruktur vor der Leistungserstellung festgelegt. In der Rückschau wird der gesamte Excess Return über der Benchmark dem Portfoliomanager zugeschrieben. ● Ex post wird die Benchmark erst nach der Leistungserstellung festgelegt. Sie ergibt sich aus den tatsächlich im Portfolio eingegangenen Exposures: - In Risikofaktormodellen wird versucht, durch Regressionsverfahren auf tatsächliche Exposures des Portfolios gegenüber vordefinierten Faktoren zu schließen. - In Auszählmodellen* wird ein synthetisches Allokations-Portfolio gebildet, das sich aus der Kombination der tatsächlichen Portfolio-Allokation („Aus- zählung“ der Gewichte) mit den Returns repräsentativer Indizes ergibt. siehe Anhang * Diese Methode wird in der Returnattribution verwendet, um den Allokationseffekt des Portfolios zu ermitteln: Das so genannte Semi Notional Portfolio zeigt die Asset-Allocation-Wetten des Portfoliomanagers.
Methoden - Abgrenzung und Festlegungen Krahwinkel 10.05.2011 13 Vor der Leistungsbeurteilung muss ein Methodenrahmen zusammengestellt werden Durch die diffuse Verwendung von Fachbegriffen ist die Schaffung einer Nomenklatur notwendig. ● Die Begriffe Performance, , und Skill sind weder in der Wissenschaft noch in der Praxis eindeutig definiert. ● Ein Konzept für die Auswahl von Meßverfahren zur Leistungsbeurteilung ist unbedingte Voraussetzung. ● Benötigt wird ferner eine Struktur, in der sowohl die Definition als auch die Zuordnung von Meßverfahren möglich ist. ● Eine ausreichende Datenhistorie ermöglicht den Nachweis von Signifikanz.
Methoden – Relativ zur Benchmark Krahwinkel 10.05.2011 14 Beurteilungsobjekte werden auf unterschiedlichen Ebenen und in verschiedenen Dimensionen analysiert Beurteilungsobjekte: Ebenen: Dimensionen: Produkte Aufgabenstellung Erfolgsmaßstäbe Produkt - Relative Return Messung Begriffsdefinition und ● Symmetrische Return/ ● Vergangenheitsorientiert Messvorschrift für Risikoprofile ● Leistungsbeurteilung auf (Excess) Return ● Statische Benchmark Basis von Fondspreisen, ● Wertentwicklung absolut und ● Meist hohe Korrelation zur Ausschüttungen, Benchmark relativ zur Benchmark Benchmark und geringer -> externe Perf.-Analyse Risiko Tracking Error Analyse ● Unsicherheit über die abs. Produkt - Absolute Return ● Vergangenheitsorientiert und rel. Wertentwicklung ● Klassifizierung über ● Leistungsbeurteilung auf Performance Zielrenditen und/oder Basis von Beständen, Trans- ● Return und Risiko Risikovorgaben aktionen und Benchmarks kombinierende Rechen- ● z. B.: fixe Return- und /oder -> interne Perf.-Analyse gleichung Risikovorgaben als Prognose Skill Benchmark oder asymmet- ● Zukunftsorientiert ● Anteil der nicht aus Glück rischen Return-/Risiko- ● Einschätzung der zukünftig oder Zufall resultierenden profilen und dynamischer erwarteten Fondsleistung und somit replizierbaren Benchmark, Wertuntergrenze oder Leistungsquellen Performance (Fertigkeit)
Methoden – Relativ zur Benchmark Krahwinkel 10.05.2011 15 Relative-Return-Produkte kennzeichnen eine Index- Benchmark und ein symmetrisches Risiko-Ertrags-Profil Beispiel: Relativ-Return-Produkte (Excess) (Relatives) Performance Skill Return Risiko Messung α f(rF ,rBM ) R R( ) P P ( , R( )) Fertigkeitsanteil zum Beispiel zum Beispiel zum Beispiel aus Performance α rF rBM R σ() TE z.B. Signifikanz, P IR F=Fonds, BM= Benchmark ( ) Hypothesentests Analyse Returnattribution: Risikoattribution: Perf.-Attribtution: Fertigkeitsanteil z.Zt. BHB*-Modell z.B. Tracking- z.B. IR-Zerlegung der Ergebnisse Allokation Error-Zerlegung z.B. Signifikanz, Selektion Hypothesentests Prognose In Periode t E(α t 1 t ) E[(R(α t 1 ) t )] E[P( , R( )) t 1 t ] erwarteter Fertigkeitsanteil für Periode t+1 * Brinson, Hood, Beebower
Methoden – Relativ zur Benchmark Krahwinkel 10.05.2011 16 Für Absolute-Return-Produkte ändert sich der Inhalt des Methodenrahmens Beispiel: Fonds mit dynamischer Benchmark und Wertuntergrenze (Excess) (Relatives) Performance Skill Return Risiko Messung α f (rF ,rBM ) R R( ) P P ( , R( )) Fertigkeitsanteil rF rmin unter Nebenbed.: zum Beispiel aus Performance rBM maxrmin , rBM ' R(rF ) Rmax z.B. Signifikanz, P BM z.B. = CPPI-Strategie LPM2 ( ) Hypothesentests Analyse Returnattribution: Risikoattribution: Perf.-Attribtution: Fertigkeitsanteil z.Zt. BHB*-Modell Ursachen- z.B. Zerlegung der Ergebnisse Allokation erklärung der von Sortino z.B. Signifikanz, Selektion Allokation Hypothesentests Prognose In Periode t E(α t 1 t ) E[(R(α t 1 ) t )] E[P( , R( )) t 1 t ] erwarteter Fertigkeitsanteil für Periode t+1
Methoden – Relativ zur Peergroup Krahwinkel 10.05.2011 17 Peergroupanalysen erfolgen auf Unternehmens- und Einzelfondsebene Unternehmensebene Einzelfondsebene Motiv Externe, unabhängige Leistungsziele Dimension Award, Aggregationskennzahl Rang, Quantil innerhalb der auf KAG-Ebene Peergroup Objekte Produktgruppen, Fonds, Produktprogramm, Fondsprofile, Hauptwettbewerber-KAGen Hauptwettbewerberfonds Operative Hoher Anteil über Median, Besser als Peergroup- Ziele Besser als Wettbewerber- Median, besser als KAGen Hauptwettbewerberfonds
Methoden – Relativ zur Peergroup Krahwinkel 10.05.2011 18 Zur optimalen Interpretation der Portfoliomanagerleistung werden Bias-Effekte* im Peergroupumfeld analysiert Das Abschneiden eines Fonds in seiner meist heterogenen Peergroup ist nicht allein abhängig von der Leistung des Portfoliomanagers. ● Um die Wirkung von Bias-Effekten Einzelfondanalyse zu Fonds und Fondsprofil im Wettbewerbsvergleich 0 Rollierende 1-Jahres-Betrachtung von der aktiven Managementleistung 10 Fonds Fondsprofil (Benchmark) zu separieren, wird die Benchmark- 20 Perzentil in der Peergroup performance um Fondskosten gekürzt 30 40 und in der Peergroup gerankt. 50 ● Dahinter steckt die Überzeugung, dass 60 alle Bias-Effekte zwischen Fonds und 70 Peergroup gleichartig auch zwischen 80 Benchmark und Peergroup auftreten 90 100 ● Das Ergebnis ist die Position im Wett- Mrz 08 Sep 08 Mrz 09 Sep 09 Mrz 10 Sep 10 Mrz 11 bewerbsvergleich unter Vernachlässigung aktiven Managements und zeigt den Einfluss der Fondsprofile auf die Platzierung im Peergroupvergleich. * Bias-Effekte entstehen durch Abweichungen der Fondsprofile von den Profilen der Peergroups . Bias-Effekte sind z.B. Cap-Bias, Style-Bias, FX- Bias, Duration-Bias, Länder/Regionen-Bias, Bias aufgrund unterschiedlicher Bewertungszeitpunkte der Fonds.
1 Situation und Aufgabe 3 2 Investment-Controlling 4 3 Methoden 10 4 Fazit und Ausblick 21
Fazit und Ausblick Krahwinkel 10.05.2011 20 Fazit und Ausblick ● Der Unternehmenserfolg wird durch das Investment-Controlling gefestigt. ● Den Veränderungen des Asset Mangement müssen auch die Messverfahren Rechnung tragen – sie unterliegen der gewohnten kontinuierlichen Weiterentwicklung.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Michaela.Krahwinkel@Union-Investment.de
Anhang
Anhang: Methoden - Abgrenzung und Festlegungen Krahwinkel 10.05.2011 23 Returnattribution und Faktormodelle sind alternative Ansätze zur Leistungsbeurteilung Best Practice: Returnattribution ergänzt um entsprechende Limite und Risikokennzahlen Returnattribution Faktormodelle ● In der Returnattribution ist die ● In Faktormodellen wird der Risikowelt Nebenbedingung Return über systematische Risiken (Betas) erklärt ● Risikolimite sind Aktive Rendite Alpha Leitplanken ● Nur der nicht innerhalb derer systematisch mit die Outper- der Portfoliorendite Benchmark Limite Limite 1 * x1 formance variierende Teil des 2 * x2 3 * x3 der Management- Returns ist Manage- 4 * x4 leistung zuge- mentleistung (Alpha) ... rechnet wird Möglich- keitenraum
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