Makro & Märkte in Zeiten des Coronavirus - Asset Management, Investment Office 17. März 2020 - LUKB
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Aktueller Marktüberblick Aktien Kurs % Zeit Währungen Kurs % Zeit Nachrichtenfluss per 16./17. März 2020 SMI 8’165 -0.8 11:36 EUR in CHF 1.0558 -0.3 11:51 DAX 8’687 -0.6 11:36 USD in CHF 0.9560 1.0 11:51 Euro Stoxx 50 2’391 -0.7 11:36 EUR in USD 1.1043 -1.2 11:51 • Massiver Einbruch des US-Marktes am gestrigen Abend S&P 500 2’386 -12.0 Vortag • Volatilitätsindex erreicht neues Rekordhoch Rohstoffe % Zeit Dow Jones 20’189 -12.9 Vortag Gold 1’472 -2.8 11:51 • Starker Rückgang bei Rohstoffpreisen TOPIX 1’268 2.6 07:00 Silber 12.2 -5.5 11:51 Hang Seng 23’264 0.9 09:09 Öl 29.1 1.5 11:41 • Asien hat dagegen im Plus schliessen können aufgrund von Hoffnungen auf CSI 300 3’710 -0.5 08:59 Australien 5’333 5.4 07:49 mehr Stimulusmassnahmen aus den USA Volatilität (VIX) 80.3 -2.9 11:35 • Neuseeland hat bereits 4% vom BIP an Massnahmen angekündigt Futures Kurs % Zeit • IMF bereit, USD 1 Billion am Krediten bereit zu stellen, zunächst v.a. über SMI 8’108 -0.7 11:35 DAX 8’655 -0.7 11:35 EM FX vs. USD Kurs % Zeit Erlass von Schulden Russ. Rubel 74.86 0.6 11:51 S&P 500 2’445 1.2 11:41 Chin. Yuan 7.02 0.4 11:51 Mex. Peso 22.89 0.2 11:51 • in einigen Schwellenländern erfolgten Zinssenkungen (Südkorea, Chile, Renditen 10J Rendite BP Zeit Südafr. Rand 16.60 -0.6 11:51 Tschechien...) Schweiz -0.53 12 08:05 Deutschland -0.40 15 11:51 Türk. Lira 6.48 0.8 11:51 • Bank of Japan weitet Ankäufe von Wertpapieren (ETF, J-REITS) aus Bras. Real 5.00 2.9 Vortag USA 0.81 -17 11:51 Indon. Rupiah 15’160 1.7 09:59 UK 0.50 9 11:51 Indische Rupie 74.23 0.3 11:51 Japan 0.02 3 10:50 Italien 2.27 48 11:51 Frankreich 0.31 29 11:51 Spanien 1.00 38 11:51 Daten per 17. Mär 2020, 11:51 Uhr. Quelle: Refinitiv Eikon Investment Office (MAI) 17.03.2020 2
Das Corona-Virus breitet sich global aus (II) Investment Office (MAI) 17.03.2020 4
Aktienmarkt-Korrektur in Hochgeschwindigkeit Der Crash 2020 sucht seinesgleichen • Nie ist der SMI schneller von einem Allzeithoch in Bärenmarkt-Territorium (-20 %) gefallen (er brauchte 16 Tage) • Der Verlust in den 3 Handelswochen bis zum 12. März (-25.9 %) ist die schlechteste 3-Wochen-Performance seit Berechnung des SMI • Der aktuelle Verlust des SMI seit Jahresbeginn liegt bei 22.5 %. Im Vergleich zu allen anderen Jahren seit 1988 hatte der SMI per Mitte März noch nie mehr verloren gegenüber dem jeweiligen Jahresbeginn • Bewertungen nicht günstig, aber relativ zu Obligationen fair bis attraktiv Investment Office (MAI) 17.03.2020 5
Renditen steigen trotz Sell-off an • Aktien-Selloff der letzte Tage ist einher gegangen mit Rendite-Anstieg • Grund dafür kann geringe Liquidität im Staatsanleihenmarkt sein • Wenn grössere Anleger aufgrund des Selloffs bei Aktien zu stark in Bonds übergewichtet sind, können sie gezwungen sein, in einen illiquiden Markt zu verkaufen und damit die Preise zu drücken (was zu höheren Renditen führt) • Gleiches kann passieren, wenn Investoren ganze diversifizierte Portfolios (Aktien + Bonds) liquidieren (müssen) Investment Office (MAI) 17.03.2020 6
Schweizer Franken stabil (dank SNB) • Der Schweizer Franken zeigte sich erneut äusserst stabil gegenüber den Hauptwährungen • Dies ist wohl erneut hauptsächlich auf Interventionen der SNB zurückzuführen Investment Office (MAI) 17.03.2020 7
SNB muss intervenieren • Wie die wöchentlichen Daten der SNB zeigen (jeweils von Donnerstag bis Mittwoch der Folgewoche), sind die Sichteinlagen der Geschäftsbanken bei der SNB deutlich am Steigen • Dies ist der beste zeitnah zur Verfügung stehende Indikator für das Ausmass von Deviseninterventionen der SNB Investment Office (MAI) 17.03.2020 8
Massiver Einbruch beim Ölpreis • Der Streit zwischen Russland und Saudi-Arabien hat dazu geführt, dass Saudi-Arabien den Ölmarkt einerseits durch eine Ausweitung der Fördermenge flutet und andererseits eine Niedrigpreispolitik vollzieht • In der Folge ist der Ölpreis massiv eingebrochen • Das dürfte einerseits die US- Ölindustrie schwer treffen, anderen ölexportierenden Ländern schaden (z.B. Venezuela) und bei uns zu einem massiven Rückgang der Gesamtinflation führen Investment Office (MAI) 17.03.2020 9
Finanzmarkt-Volatilität auf Krisen-Hochs • In diesem Umfeld ist die Volatilität der Märkte auf Niveaus gestiegen, die sich das letzte Mal im Jahr 2008 während der Globalen Finanzkrise beobachten liessen • Am 16. März 2020 verzeichnete der Volatilitäts-Index VIX sogar ein neues Allzeithoch Investment Office (MAI) 17.03.2020 10
Risikoprämien für Unternehmensanleihen steigen • Die Flucht der Anleger in sichere Anlagen (bzw. die mangelnde Nachfrage nach risikoreicheren Anlagen) hat u.a. auch einen Anstieg der Risikoprämien bei Unternehmensschuldnern ausgelöst • So müssen von Rating-Agenturen mit BBB eingestufte Unternehmen mittlerweile einen zusätzlichen Aufschlag von fast 100 Basispunkten gegenüber dem Niveau von Mitte Februar 2020 zahlen • Bei Hochzinsanleihen ist das Bild noch dramatischer. Da solche Anleihen üblicherweise kurze Laufzeiten haben, besteht ein substanzielles Risiko, dass sich solche Unternehmen nicht refinanzieren können. Investment Office (MAI) 17.03.2020 11
Risikoprämien innerhalb Eurozone steigen auch • Ähnlich wie bei Unternehmen tritt auch bei Staatsanleihen wieder ein höheres Mass der Differenzierung zwischen den Bonitäts-Abstufungen auf • Das besonders von der Covid-19 Epidemie betroffene Italien muss beispielsweise einen Aufschlag von 2.5 Prozentpunkten gegenüber Deutschland zahlen, wenn es neue Anleihen begibt (Laufzeit: 10 Jahre) Investment Office (MAI) 17.03.2020 12
Schwellenländer-Währungen stark unter Druck • Ein weiterer Ausdruck für die Risiko- Aversion der Anleger ist die Entwicklung von Schwellenländer- Währungen in den letzten Tagen • Die wichtigsten Währungen sind bereits deutlich unter Druck gekommen (der chinesische Yuan ist hingegen weiterhin sehr stabil im Vergleich zum US-Dollar) Währungskürzel: RUB = Russischer Rubel TRY = Türkische Lira MXN = Mexikanischer Peso BRL = Brasilianischer Real ZAR = Südafrikanischer Rand INR = Indische Rupie Investment Office (MAI) 17.03.2020 13
Chinesische Datenübersicht • Die in dieser Woche veröffentlichten Makro-Daten zu den Monaten Januar und Februar (kombiniert, wie immer zum Jahresbeginn in China) zeigen einen massiven Einbruch bei Einzelhandel, Industrieproduktion und Investitionen an • Die Lage scheint sich in China derzeit zu stabilisieren, jedoch benötigt das Hochfahren der Kapazitäten Zeit. Entsprechend dürften auch die Märzdaten noch negative Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr ausweisen • Die chinesische BIP-Schätzung für Q1 2020 wird am 17. April publiziert Investment Office (MAI) 17.03.2020 14
US-Stimmungsindikatoren • Der erste Datenpunkt für das US-Verbrauchervertrauen im März zeigte • Als erster Stimmungsindikator für die US-Wirtschaft im März dient der noch einen vergleichsweise kleinen Rücksetzer Empire State Index für den Staat New York • Das kann auch daran liegen, dass es sich um einen frühen Schätzwert • Es zeigt sich bereits eine deutliche Eintrübung bei der Einschätzung der handelt, der nur Anfang März umfasst Geschäftslage und auch beim Auftragseingang • Der finale Märzwert wird zum Monatsende veröffentlicht. Es besteht das • Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Daten für den April sogar noch Risiko, dass dieser dann deutlich nach unten korrigiert wird. schlechter ausfallen Investment Office (MAI) 17.03.2020 15
Unsere aktuelle Positionierung Obligationen Aktien Cash CHF EUR GBP* USD JPY EM CHF EUR GBP* USD JPY EM NT Deutlich übergewichten x x Übergewichten x x Neutral gewichten x x x x x x Untergewichten x Deutlich untergewichten x x x * GBP: beinhaltet zudem alle europäischen Währungen ausser EUR ** deutlich über/untergewichtet = Abweichung von mehr als 2 Prozentpunkten zur Strategie (Basis: Strategie Ausgewogen) Positionierung gültig ab 9. März 2020 Wir empfehlen im aktuellen Marktumfeld weiterhin, auf einen aktiven Zukauf von Aktien zu verzichten, auch wenn die aktuelle Positionierung von Aktien im Portfolio wegen der neuerlichen Kursrückschläge derzeit unter den taktischen Quoten liegt. Bei unserer Beurteilung bezüglich der Wiederaufnahme eines Rebalancing sind zwei Punkte sehr wesentlich 1. Zeichen, dass die in Italien getroffenen Massnahmen in den kommenden Tagen zu einem Rückgang bei der Zahl der täglichen Neuerkrankungen führen - Italien ist ein wichtiger Vorlaufindikator für viele andere europäische Länder, die ähnliche Massnahmen mit zeitlicher Verzögerung getroffen haben 2. Das Fiskalmassnahmen beschlossen werden, die insbesondere für die USA noch deutlich über das hinaus gehen, was bisher angekündigt wurde Investment Office (MAI) 17.03.2020 16
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