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BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18308 21. Wahlperiode 10. 09. 19 Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft Einrichtung und Etablierung eines dualen praxisintegrierenden Studiengangs Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie in Hamburg 1. Anlass ämter zuständigen Finanzbehörde sowie von den Leitungen der Bezirksämter Wandsbek und Ham- Der demografische Wandel macht sich auch im burg-Nord unterzeichnet worden ist, setzte das Bereich der sozialpädagogischen Fachkräfte Personalamt ein Projekt „Studiengang Soziale immer stärker bemerkbar. Von den im Dezember Arbeit im öffentlichen Dienst“ ein. 2017 beschäftigten rund 2.300 Vollkräften wer- den bis 2025 allein altersbedingt rund 640 oder Ziel des Projekts war und ist die Entwicklung und 27,7 % ausscheiden (Quelle: Personalbericht Einführung eines dualen Studiengangs Soziale 2018, Drucksache 21/13830). Der Bedarf an sozi- Arbeit in Kooperation mit einer Hochschule. Die alpädagogischen Fachkräften insbesondere in Studierenden sollen dabei die wissenschaftlichen den Jugendämtern der Bezirksämter wird bei Aspekte der Sozialen Arbeit mit den praktischen gleichbleibend anspruchsvollen und komplexen Inhalten verknüpfen und sich – bei einer wissen- Aufgabenstellungen auch weiterhin bestehen. schaftlichen und generalistischen Grundausrich- Um langfristig den Einsatz von Fachkräften der tung des Studiums – frühzeitig mit Themen der Sozialen Arbeit in den Bezirksämtern, aber auch Praxis wie Kinderschutz, dem Spannungsfeld von Fachbehörden der Freien und Hansestadt Ham- Hilfeleistung und Kontrolle in den Aufgabenfel- burg (FHH) zu sichern, sieht das Regierungspro- dern der Jugendämter bis hin zu den Aufgaben gramm für die 21. Legislaturperiode zentrale Stra- als Eingriffsverwaltung sowie rechtlichen Frage- tegien zur Anwerbung, Entwicklung und Bindung stellungen beschäftigen. Die Studierenden sollen qualifizierter Fachkräfte und die Einführung eines so bereits im Studium durch die Erfahrungen in Studiengangs „Soziale Arbeit im öffentlichen der Praxis ein konkretes und anschauliches Bild Dienst“ vor. staatlicher Sozialarbeit gewinnen. Mit der Einfüh- Im Nachgang zu einer Kooperationsvereinbarung rung eines dualen Studiengangs soll zugleich die „Fachkräftestrategie Sozialpädagoginnen und aktuell praktizierte 18-monatige berufsbeglei- Sozialpädagogen“ vom 9. Februar 2015, die von tende Einführungsfortbildung „Neu im ASD“ für den Staatsräten des Personalamtes, der Behörde neue Kolleginnen und Kollegen in den Allgemei- für Arbeit, Soziales, Familie und Integration nen Sozialen Diensten entfallen bzw. wesentlich (BASFI) und der für die Aufsicht über die Bezirks- reduziert werden können. 1
Drucksache 21/18308 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Parallel zur Arbeit der Projektgruppe wurde von rfolgen Sondierungsgesprächen konkretere Ver e der Bürgerschaft in 2016 eine Enquete-Kommis- handlungen mit der Evangelischen Hochschule sion „Kinderschutz und Kinderrechte weiter stär- für Soziale Arbeit & Diakonie geführt. ken“ eingesetzt, die Ende des Jahres 2018 70 Handlungsempfehlungen formuliert hat. Dazu 3. Kooperation mit der Evangelischen Hoch- gehört die Empfehlung, die Themen „Kinder- schule für Soziale Arbeit & Diakonie schutz“ und „Kinderrechte“ sowohl in der For- Die Stiftung „Das Rauhe Haus“, die Träger der schung als auch in der Lehre an den entspre- Evangelischen Hochschule ist, ist mit ihrer fast chenden Universitäten und Hochschulen deutlich 200-jährigen Geschichte ein bekannter und etab- stärker zu verankern (siehe Drucksache lierter Träger der Sozialen Arbeit sowie vielfälti- 21/16000). ger Bildungs- und Ausbildungsangebote im Raum Vor diesem Hintergrund verständigten sich der Hamburg. Die FHH ist in verschiedenen Berei- Senat der FHH und die Evangelische Hochschule chen Kooperationspartner der Stiftung. für Soziale Arbeit & Diakonie Ende 2018 darauf, Die Evangelische Hochschule ist als ehemalige die Einrichtung eines dualen Studiengangs, der Fachhochschule für Sozialpädagogik seit 1971 als praxisintegrierender Studiengang Soziale fest in der Hamburger Hochschullandschaft ver- Arbeit konzipiert und auch für andere Träger ge- ankert. Gemäß einer Fördervereinbarung sind die öffnet wird, zum Wintersemester 2020 anzustre- Nordkirche und die FHH durch die BWFG an der ben. Durchführung der Vollzeit-Studiengänge „Soziale Arbeit“ (Bachelor und Master) an der Evangeli- 2. Projektverlauf schen Hochschule finanziell beteiligt. Darüber Mit der Projekteinsetzungsverfügung vom 31. Juli hinaus bietet die Hochschule Studiengebühren 2015 wurde ursprünglich das Ziel verfolgt, mög- finanzierte berufsintegrierende und berufsbeglei- lichst ab Herbst 2018 ein duales Studienangebot tende Bachelor- und Master-Studiengänge im anbieten zu können. Da die Gespräche mit den in Bereich der Sozialen Arbeit und Diakonie an. Ins- Frage kommenden Hochschulen mehr Zeit bean- gesamt studieren aktuell rund 600 zukünftige spruchten als ursprünglich geplant, wurden in Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Dia- 2017 zunächst in einem Pilotvorhaben acht Stu- koninnen und Diakone an der Evangelischen dierende in einem Ausbildungsverhältnis einge- Hochschule. stellt. Diese absolvieren ihre berufstheoretischen Das Bekenntnis zur evangelischen bzw. zu einer Studienabschnitte im Rahmen eines dualen Stu- christlichen Kirche ist keine Zugangsvorausset- diums an der Verwaltungs- und Wirtschaftsaka- zung. Die Studierenden müssen die Bereitschaft demie (VWA) und Berufsakademie (BA) Lüneburg mitbringen, ethische und interreligiöse Frage bzw. an der Dualen Hochschule Baden-Württem- stellungen zu reflektieren. Rund 15 hauptamtlich berg. Zur weiteren Überbrückung wurden auch in Lehrende, Professorinnen und Professoren und 2018 und 2019 jeweils acht Studierende einge- wissenschaftliche Mitarbeitende sowie ca. 50 stellt. Lehrbeauftragte sichern die wissenschaftliche Nach Prüfung verschiedener denkbarer Koope Lehre und ermöglichen ein partizipatives, for- rationspartner sind Sondierungsgespräche zu- schendes Lehren und Lernen. In allen Studien- nächst mit dem Department Soziale Arbeit der gängen ist ein intensiver Theorie-Praxis-Transfer Hochschule für Angewandte Wissenschaften grundlegend. Hamburg (HAW) geführt worden. Hintergrund war Die Ausbildung von Sozialarbeiterinnen und Sozi- die erfolgreiche Kooperation mit dem Department alarbeitern an der Evangelischen Hochschule ist Public Management der HAW im Bereich des du- regional und überregional fachlich hoch an alen Bachelor-Studiengangs Public Manage- erkannt, ihre Absolventinnen und Absolventen ment, aus dem die Anwärterinnen und Anwärter münden zu einem erheblichen Teil in Beschäfti- der FHH für die Laufbahngruppe 2 ab dem ersten gungsverhältnisse bei freien Trägern und der Einstiegsamt (ehemaliger gehobener Dienst) des FHH ein. Darüber hinaus hat sie Erfahrungen mit allgemeinen Verwaltungsdienstes hervorgehen. und Expertise in der Konzeption berufs- und pra- Die Gespräche sind im Sommer 2018 ohne eine xisintegrierender Studienmodelle. finale Verständigung durch die HAW auf Grund Die FHH und die Evangelische Hochschule haben von Einwänden des Departments Soziale Arbeit im Dezember 2018 Eckpunkte zur Einrichtung beendet worden. eines dualen praxisintegrierenden Studiengangs Nach der Absage des Departments Soziale Arbeit Soziale Arbeit vereinbart. Die Gesamtverantwor- der HAW Hamburg wurden nach bereits vorab tung für die Curricula des Studiengangs – sowohl 2
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/18308 das Praxis- als auch das wissenschaftliche Curri- 4. Aufgaben der Kooperationspartner culum – obliegt gemäß den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu dualen Studiengängen Kooperationspartner bei der praktischen Durch- der Hochschule. Die Hochschule gestaltet den führung sind neben der Evangelischen Hoch- theoretischen bzw. wissenschaftlichen Teil und schule, dem Landesbetrieb ZAF/AMD und der entwickelt das Rahmenpraxiscurriculum. Die BASFI als ministerielle Behörde die Dienststellen, FHH führt den praktischen Teil des Studiums in in denen die berufspraktischen Abschnitte des den Behörden und Ämtern der FHH sowie in Hos- Studiums durchgeführt werden. Dies gilt insbe- pitationen bei öffentlichen und freien Trägern und sondere für die Bezirksämter mit einem Schwer- sonstigen Organisationen und Einrichtungen punkt auf den Jugendämtern und hier wiederum durch. Das Studium an der Hochschule und das dem Allgemeinen Sozialen Dienst. Einsatzfelder Studium in den Praxisstellen werden aufeinander im Rahmen der Praxisphasen des Studiums abgestimmt und eng miteinander verzahnt. Der können aber auch in Fachbehörden, anderen be- duale Bachelor-Studiengang „Soziale Arbeit“ zirklichen Fachämtern und z.B. im Bereich der wird gemeinsam entwickelt und soll zum Winter- Schulsozialarbeit liegen. semester 2020 erstmals angeboten werden. Die Evangelische Hochschule verantwortet feder- Der Studiengang soll mit einer Kapazität von zu- führend und in enger Abstimmung mit der FHH nächst 60 Studienanfängern pro Jahr eingerichtet das Studium und dessen Fortentwicklung. werden. Davon sind 40 Plätze für die Studieren- den vorgesehen, die vom Landesbetrieb ZAF/ Die Federführung für die Konzeption, Organisa- AMD in einem gemeinsam mit der Evangelischen tion und Durchführung der Auswahlverfahren zur Hochschule konzipierten Auswahlverfahren für Gewinnung der Studierenden, die als Nach- die FHH eingestellt werden. Die Studierenden er- wuchskräfte bei der FHH angestellt werden sol- halten eine Ausbildungsvergütung, die sich an len, hat der Landesbetrieb ZAF/AMD. Weiterhin den Anwärterbezügen der Bachelor-Studieren- verantwortet der Landesbetrieb die Konzeption den im Bereich Public Management orientiert und und Durchführung des Personalmarketings, das auf Bestreben Hamburgs voraussichtlich zum dauerhaft die Gewinnung einer ausreichenden Jahreswechsel im TV-L tarifiert wird. Sie werden Anzahl von Bewerberinnen und Bewerbern ge- nach erfolgreichem Studienabschluss in die währleistet. Dazu gehören z.B. auch die Durch- Dienststellen der FHH übernommen. Das Stu- führung von Informationsveranstaltungen für dium soll sieben Semester umfassen. Die ersten Schülerinnen und Schüler sowie die Präsentation beiden Semester finden überwiegend im Rahmen auf Ausbildungsmessen. Der Landesbetrieb ZAF/ des Studiums an der Hochschule statt. Dem AMD stellt die (künftig) Studierenden zentral als eigentlichen Studienbeginn vorgeschaltet wird Nachwuchskräfte im Tarifbeschäftigtenverhältnis eine durch die FHH gestaltete sechswöchige Ein- für die FHH ein, verantwortet die Personalbetreu- führungsphase, in der die Studierenden die FHH ung, koordiniert zentral die berufspraktischen als ihren Arbeitgeber kennenlernen und erste Studienphasen, sichert deren organisatorische Kontakte zu ihren späteren Praxis- und Ausbil- Qualität und ist als dualer Partner der Hochschule dungsstationen knüpfen. Im zweiten Studienjahr zuständig für Grundsatzfragen des Studiums. Er verteilen sich Praxisstationen und Studienzeiten übernimmt zudem die Abwicklung der Studien an der Hochschule nahezu jeweils hälftig, im drit- gebühren mit der Evangelischen Hochschule. Es ten Studienjahr überwiegen die praktischen Stu- wird auf der Grundlage der Erfahrungen mit den dienzeiten. Im letzten Studiensemester soll die Pilotjahrgängen sowie der Bewerbungen im Be- Bachelor-Thesis erarbeitet werden. Während des reich Public Management von einem Schlüssel gesamten Studienverlaufs sichern Theorie-Pra- von 1:15 Bewerbungen ausgegangen, sodass pro xis-Seminare den Wissens- und Erfahrungstrans- Einstellungsjahr voraussichtlich rund 600 Bewer- fer. bungen in einer Vorauswahl zu bewerten sein werden. Nach vier Jahren, befinden sich perspek- Zur Durchführung des Studiums bedarf es einer tivisch bis zu 160 Nachwuchskräfte zeitgleich im gesicherten Finanzierung und im Hinblick auf Ausbildungssystem. Hinzu kommt der Jahrgang, eine verlässliche Planbarkeit einer zeitlich ver- der aus den Nachwuchskräften besteht, die im bindlichen Perspektive von mindestens fünf Stu- Zeitraum von der Unterzeichnung eines Ausbil- dienjahrgängen. Es ist beabsichtigt, die Zusam- dungsvertrages mit der FHH bis zum Studienbe- menarbeit zwischen der FHH und der Evangeli- ginn betreut werden. In der Regel umfasst dieser schen Hochschule in einer Kooperationsverein- Zeitraum mehrere Monate und kann bei fehlender barung zu kodifizieren. Betreuungsleistung zum Bindungsverlust führen. 3
Drucksache 21/18308 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Die Aufgaben einer Ausbildungsleitung, die in laufender Verwaltungstätigkeit in der Pro- Kooperation mit der Evangelischen Hochschule duktgruppe 252.01 „Steuerung und Service“. die Abläufe in den berufspraktischen Abschnitten Die Personalbedarfe der Bezirke sind nicht Ge- steuert sowie die Ausbilderinnen und Ausbilder genstand dieser Drucksache, sondern sollen von berät, teilen sich der Landesbetrieb ZAF/AMD den zuständigen Behörden in das bestehende und die BASFI. Personalbemessungssystem integriert bzw. im In der BASFI, die die Fach- und Rechtsaufsicht Rahmen der Haushaltsaufstellung für den Dop- u.a. über die bezirklichen Jugendämter führt, soll pelhaushalt 2021/2022 innerhalb ihres gesamten zukünftig ein sog. Praxisbüro im Sozialpädagogi- Einzelplanes separat abgebildet werden. schen Fortbildungszentrum (SPFZ) für die fach liche Begleitung aller Studiengänge „Soziale 5.1 Kosten der Evangelischen Hochschule Arbeit“ in Hamburg, insbesondere des künftigen Die Planung der Evangelischen Hochschule ist dualen Studiengangs an der Evangelischen auf eine Laufzeit von fünf Kohorten 2020 bis 2024 Hochschule vorgehalten werden. Das Praxisbüro ausgerichtet. Mit der FHH besteht Einvernehmen soll die fachliche Aufsicht über alle Praxisstellen darüber, dass es eine gemeinsame Planungs führen, während der Landesbetrieb ZAF/AMD die sicherheit über zunächst fünf Jahre geben soll. strukturelle Koordination und Organisation wahr- Die Regelfinanzierung des Studiengangs soll nimmt. Das Praxisbüro ist – in enger Abstimmung über arbeitgeberseitig zu tragende Studienge- mit den Dienststellen der Berufspraxis, der Evan- bühren erfolgen. Diese belaufen sich auf 494 gelischen Hochschule und dem Landesbetrieb Euro/Monat bzw. 2.960 Euro pro Semester. Diese ZAF/AMD als dualen Partner der Hochschule – Studiengebühr bleibt für die ersten fünf Jahr- verantwortlich für die FHH-seitige Begleitung der gänge konstant. fachlich-inhaltlichen Gestaltung und (Fort-)Ent- wicklung der berufspraktischen Studieninhalte. Für den Studiengang plant die Evangelische Vorgesehen ist, dass das Praxisbüro ab 2020 mit Hochschule Vollzeitstellen für hauptamtlich Leh- vier Mitarbeitenden eingerichtet wird. rende, eine Verwaltungsstelle und Mittel für Lehr- beauftragte ein. Weiterhin erfordert der Aufbau Die Bezirksämter werden im dualen Studium den des Studiengangs die Übernahme von Anlaufkos- größten Teil der Praxisausbildung wahrzuneh- ten in den Jahren 2020 bis 2022 von insgesamt men haben. Die Praxisausbildung wird in einem 673 Tsd. Euro; diese sollen vereinbarungsgemäß Praxiscurriculum sowie einer Arbeitsrichtlinie durch die FHH getragen werden. Diese Anlauf- konkretisiert, die die Zusammenarbeit von Hoch- kosten beinhalten Personalstellen, die bereits vor schule und Praxis z.B. in Form von gemeinsamen der Aufnahme von Studierenden besetzt werden Fachveranstaltungen und Qualitätszirkeln be- müssen (Studiengangs-Koordination, Verwal- schreibt. Die Bezirksämter weisen darauf hin, tung), vorlaufende Sachkosten sowie den Umbau dass die vorgesehene künftige Ausbildungsleis- und Einrichtung bzw. die Anmietung von geeigne- tung im Rahmen eines dualen Studiums, d.h. mit ten Räumlichkeiten. einem hälftigen Studienanteil in Praxisstellen, aufwachsend zusätzliche personelle Ressourcen Zusammenfassend sind folgende Anlaufkosten in den Jugendämtern und insbesondere den ASD der Evangelischen Hochschule zu finanzieren, erfordern wird. Angaben in Tsd. Euro: Kalenderjahr . . . . . . . . . . 2020 2021 2022 5. Finanzielle Auswirkungen Personalkosten . . . . . . . . 181 181 117 Durch die Einführung des Studiengangs werden Sachkosten Kosten beim Landesbetrieb ZAF/AMD als perso- (inkl. Raumkosten) . . . . . . 42 78 74 nalverwaltende, studienkoordinierende sowie das Anlaufkosten gesamt . . . . 223 259 191 Auswahl- und Einstellungsverfahren durchfüh- render Stelle (Ausbildungsvergütungen der Stu- 5.2 Kosten im Landesbetrieb ZAF/AMD und Praxis- dierenden, Finanzierung der Studienplätze sowie büro der BASFI zusätzliche Personal- und Sachkosten) entste- hen. Der Landesbetrieb ZAF/AMD stellt die (künftig) Studierenden zentral als Nachwuchskräfte im Ta- In der BASFI entstehen durch die Einrichtung des rifbeschäftigtenverhältnis für die FHH ein, verant- Praxisbüros zusätzliche Personalkosten in der wortet die Personalbetreuung, koordiniert zentral Produktgruppe 254.05 „Bereichsübergreif. Hil- die berufspraktischen Studienphasen, sichert fen/Leistungen“ sowie zusätzliche Kosten aus deren organisatorische Qualität und ist als dualer 4
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/18308 Partner der Hochschule zuständig für Grundsatz- diums, das Personalmarketing und Bewerbungs- fragen des Studiums. Er übernimmt zudem die management, für die Personal- und Grundsatz- Abwicklung der Studiengebühren mit der Evan- sachbearbeitung sowie die Ausbildungskoordina- gelischen Hochschule. Die Studierenden erhal- tion. Weiterhin sind zu berücksichtigen die Aus- ten eine Ausbildungsvergütung, die sich an den bildungsvergütungen der Studierenden sowie die Bezügen von Anwärterinnen und Anwärtern im an die Evangelische Hochschule zu entrichten- Bachelor-Studium Public Management orientiert. den Studiengebühren. Nach erfolgreichem Studienabschluss werden sie Zusammenfassend sind für die vereinbarte Ver- in Dienststellen der FHH übernommen. Es entste- tragslaufzeit mit der Evangelischen Hochschule hen beim Landesbetrieb ZAF/AMD ab 2019 auf- folgende Kosten durch den Landesbetrieb ZAF/ wachsend Kosten für die Ausgestaltung des Stu- AMD zu finanzieren, Angaben in Tsd. Euro: Haushaltsjahr 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Personalkosten 84 424 428 503 511 518 526 534 542 Studierende 0 570 2.084 3.628 5.202 5.655 5.728 5.801 5.876 Vergütungen - 510 1.788 3.095 4.432 4.826 4.899 4.972 5.047 Studiengebühren - 60 296 533 770 829 829 829 829 Sachkosten 4 39 31 34 35 35 35 35 35 Gesamtkosten 88 1.033 2.543 4.165 5.748 6.208 6.289 6.370 6.453 Das Praxisbüro der BASFI verantwortet FHH-sei- der Hochschule. Die Erfüllung von Anforderun- tig die fachlich-inhaltliche Koordination der Stu gen an Anleiterinnen und Anleiter in der Berufs- dieninhalte in der Praxis und die ministeriellen praxis werden über Fortbildungen und fachliche Belange der Sozialen Arbeit. Es entwickelt die Qualifikationen sichergestellt. berufspraktischen Studienzeiten (Praxis-Curricu- In 2020 entstehen für das Praxisbüro im Umfang lum) in Kooperation mit den Dienststellen der Be- von vier VZÄ Personalkosten in Höhe von 365 rufspraxis, der Evangelischen Hochschule und Tsd. Euro sowie Kosten aus laufender Verwal- dem Landesbetrieb ZAF/AMD als dualen Partner tungstätigkeit in Höhe von 37 Tsd. Euro. Haushaltsjahr 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 Personalkosten 0 365 369 375 380 386 392 398 404 Sachkosten 0 37 37 37 37 37 37 37 37 Gesamtkosten 0 402 406 412 417 423 429 435 441 Die aufgeführten Kosten werden in den Jahren In den Einzelplänen 1.1 und 4 werden Ziele und 2019/2020 aus bestehenden Ermächtigungen Kennzahlen in den Produktgruppen 204.03 ZAF/ für den Landesbetrieb ZAF/AMD bzw. im Einzel- AMD und 254.05 Bereichsübergreifende Hilfen/ plan 4 abgedeckt. Leistungen im Rahmen der Planaufstellung 2021/2022 überprüft und gegebenenfalls ange- Die Anlaufkosten der Hochschule sowie die Studi- passt. engebühren und die Personalkosten der Studie- renden für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 werden im Rahmen der Bewirtschaftung aus Er- mächtigungen des Einzelplans 9.2 finanziert. 6. Petitum Für die Kostenbedarfe ab 2021 erforderliche Er- mächtigungen werden mit Vorlage des Doppel- Der Senat beantragt, die Bürgerschaft wolle von haushalts 2021/2022 im Rahmen der Haus- den Ausführungen in dieser Drucksache Kenntnis haltsanmeldungen berücksichtigt. nehmen. Gestaltung und Layout: Lütcke & Wulff, Rondenbarg 8, 22525 Hamburg, Tel. (0 40) 23 51 29-0 5
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