Mittendrin Generation 50plus - Nummer 229 Jahrgang 22 Oktober 2021 - Flensburg Journal
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Nummer 229 Jahrgang 22 Oktober 2021 Mittendrin Generation 50plus
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2 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021
Liebe Leserin, lieber Leser, ßung der Rathausstraße für den Durchgangsver- Der Profisport darf wieder vor einer großen Zu-
kehr. schauerzahl auftreten, es wird interessant, ob
„Corona, Corona, Corona …“ – wer hätte vor an- Der September war in Deutschland geprägt vom die Fans tatsächlich bald wieder unbeschwert
derthalb Jahren gedacht, dass uns die Pandemie Wahlkampf, insbesondere die drei Kanzlerkandi- in die Stadien und Sporthallen strömen werden.
derart lange und intensiv in ihren Klauen halten daten wurden im TV auf allen Kanälen sinnbild- Der Monat Oktober steht vor der Tür, wir wün-
würde? Und doch ist heute, am Herbstbeginn lich „durch den Wolf gedreht“. Wer in Angela schen uns, dass er vom Wetter her ein „golde-
des Jahres 2021, einiges anders. Hierzulande Merkels große Fußstapfen treten wird, ist trotz ner“ werden möge. Die beiden Feiertage am
sind gut zwei Drittel der Menschen vollständig soeben erfolgter Bundestagswahl vielleicht 3. und 31.10. fallen in 2021 jeweils auf einen
geimpft, die aktuell vierte Welle beunruhigt uns noch gar nicht entschieden. Die Meinungsum- Sonntag – gewähren uns also keine zusätzliche
nicht mehr in dem Maße, wie noch vor Jahres- fragen geben kein klares Bild ab, zudem wird Freizeit. Die Schüler haben in der ersten Mo-
frist die damals zweite Welle der Infektionen sich wohl erst nach Bildung einer regierungsfä- natshälfte ihre zweiwöchigen Herbstferien – sie
mit jenem Virus. higen Koalition der kommende Kopf der nächs- seien ihnen gegönnt, mussten sie doch seit der
Unsere nördlichen Nachbarn haben bereits sämt- ten Regierung finden lassen. Schulöffnung vor rund sechs Wochen auch viel
liche Corona-Beschränkungen im Alltag aufge- Nach dem Rückzug der NATO aus Afghanistan Disziplin in den Schulen beweisen – wohl über-
hoben – in Dänemark liegt die Impfquote schon übernahmen am Hindukusch die Taliban das Sa- wiegend mit Erfolg, haben sich doch nur sehr
bei etwa 83 Prozent. In Flensburg stagniert die gen. Es muss sich in den nächsten Wochen erst wenige Schüler an Schulen mit dem Corona-Vi-
Zahl der Infizierten auf mäßigem Niveau, auch noch zeigen, wie ernst sie ihre Ankündigung rus infiziert. Am 31. Oktober werden die Uh-
bei uns kehrt allmählich der gewohnte Alltag nehmen, das Land und seine Bürger moderat zu ren wieder von der Sommer- auf die Winterzeit
zurück: Gerade ist der Herbst-Jahrmarkt zu Ende regieren und zu führen. umgestellt, nutzen Sie bis dahin die noch recht
gegangen – ein gelungenes Event, wie auch der Die Bundeswehr wird möglicherweise in Kürze hellen Nachmittage und Abende.
erste verkaufsoffene Sonntag in Flensburg. Die ihren Auslandseinsatz in Mali beenden: Das Flensburg Journal wünscht Ihnen einen
Impfzentren in Schleswig-Holstein haben vor Nach Berichten über eine vermutliche Zusam- schönen, erholsamen Oktober 2021, genießen
wenigen Tagen ihre Türen geschlossen. Wir be- menarbeit der Regierung in Mali mit russischen Sie die Herbsttage, bleiben Sie gesund und
schäftigen uns schon wieder mit Problemen wie Söldnern stellt Ministerin Annegret Kramp-Kar- möglichst immer gut gelaunt!
im vergangenen Jahrzehnt vor Corona, aktuell renbauer den Einsatz der Bundeswehr in dem
diskutiert Flensburg über die geplante Schlie- afrikanischen Land infrage. Ihr Redaktionsteam
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FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 3
Inhalt Vorwort 3 Inhaltsverzeichnis 4 Mobilität in Flensburg 6 Dr. Fabian Geyer: Wir müssen an der Stadt der Zukunft bauen! 8 Flensburger Köpfe: Harald Jacobsen – Ein Leben für den Sport 16 Die Beate Uhse Chronik Folge 9: Die Realteilung und der 70. Geburtstag 24 Mehr Raum für Gründungen: Hochschule öffnet „Opportunity Space“ 28 Flensburger Straßen und Stadtteile: Sybille Woltersdorf – Lebensmittelpunkt Fruerlund 30 OPPSNAPPT - … un allens op Platt! Hochtiets-Malöör 40 100 Jahre Tischlerei Gimm 41 Stadtführungen in Flensburg und Glücksburg 48 MITTENDRIN – Generation 50 plus 49 Handball Aktuell: SG-Spieler-Portrait: Anton Lindskog 64 SEIDON : Wie kann ich meinen Ruhepuls effektiv senken? 67 Holtegel: Stark. Stärker. Fachstark 71 Bauen – Wohnen – Leben 76 Rund ums Auto 82 Freizeittipps 84 Veranstaltungstipps 86 Termine 88 JOB und KARRIERE 90 Rechtsberatung: Kein Kauf von Immobilienanlageobjekten ohne gründliche Prüfung 93 Impressum 93 4 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021
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FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 5
Mobilität in Flensburg
Man mag es gar nicht wahrhaben wol- Zeit trafen wie kaum andere. Doch Städten bereits in vollem Gange sind Preise gewinnen kann. Darü-
len, doch der Herbst hat (mehr oder was ist bei uns in Flensburg eigent- und wie diese dadurch menschen- ber hinaus ist das Busfahren
weniger) heimlich Einzug genommen. lich alles passiert? Für die Radlosen freundlicher werden, führte der re- in Flensburg nach einem Be-
Die Tage werden wieder viel zu schnell folgt eine Zusammenstellung von nommierte dänische Architekt und schluss von Stadtverwaltung
kürzer und Lampen leuchten wieder Highlights der letzten Wochen und Stadtentwickler Jan Gehl aus. und Politik seit Neuestem an
tagsüber. Auch auf so manchem Ar- Monate. jedem letzten Freitag im Mo-
beitsweg müssen morgens wieder die Mobilitätswoche & -fest nat kostenlos! Auf den Stadt-
Fahrradlampen angeschaltet werden. Dialog- & Fachtage buslinien wird an diesen Tagen
Apropos Fahrrad! In Flensburg war Der Flensburger Fahrradsommer fand bis zum 29. Juli 2022 keine
in diesem Sommer das Fahrrad allge- In der ersten Septemberwoche fanden in der seit 2002 stattfindenden Eu- Fahrkarte benötigt.
genwärtig. Sei es durch zahlreiche die Dialog- und Fachtage zum Mega- ropäischen Mobilitätswoche (16. –
Aktionen und Veranstaltungen, viele trend Mobilität und Stadtveränderung 22.09.) einen würdigen Abschluss mit Und wie geht´s weiter?
neue Fahrradständer im Stadtgebiet statt. Unter der Überschrift „Willst einem bunten Programm. Im Fokus
oder die temporäre Umbenennung des du Flensburg verändern, beginne mit der EMW stand wie im gesamten Som- „Wer Fahrrad fährt, nimmt
Rathauses in „Radhaus Flensburg“. Im dem Fahrrad!“ wurden Vorträge ge- mer das Fahrrad. Der Höhepunkt folg- die Welt anders wahr“, so die
Rahmen des Flensburger Fahrradsom- halten, Veranstaltungen abgehalten te in der Mitte der EMW, nämlich am Flensburger Oberbürgermeis-
mers standen im Sommer die nachhal- und Dialoge zwischen Experten und 19.09. in Form des großen Mobilitäts- terin Simone Lange.
tige Mobilität und grüne Infrastruktur Interessierten ermöglicht. Wie solche fests, das von der Stadtverwaltung Während des Fahrradsommers
im Fokus. Themen, die den Nerv der Transformationsprozesse in anderen organisiert wurde. Zu diesem Anlass wurden vom Fahrrad aus zahl-
wurde die Schiffbrücke ganztägig für reiche neue Perspektiven in
PKW gesperrt und in eine einzige gro- puncto nachhaltige Mobilität
ße Aktionsfläche umgewandelt. und Infrastruktur aufgezeigt.
Ein weiteres Highlight: In ganz Flens- Im Rahmen vom „Masterplan
burg konnte nicht nur der ÖPNV kos- Mobilität“ der Stadt Flens-
tenlos genutzt werden, sondern auch burg werden bereits seit 2019
eine Fähre zwischen dem Fest auf viele Prozesse mit ähnlichen
der Schiffbrücke und der Ausstellung Perspektiven sukzessive um-
„Fahr Rad – Die Rückeroberung der gesetzt.
Stadt“ im Robbe & Berking Museum. Konkret angegangen werden
Eine hervorragende Gelegenheit, um dabei unter anderem die Ein-
mal eine andere Perspektive auf die richtung von Fahrradstraßen,
Stadt zu bekommen! die Erstellung eines neuen
Parkraumkonzepts unter Be-
Fotowettbewerb & ÖPNV teiligung der Flensburger*in-
Fotos: Katrin Storsberg
nen und der Ausbau von Rad-
Mit Herbstbeginn ist jedoch noch abstellmöglichkeiten.
nicht Schluss mit allem! Aktuell läuft „Die neuen Eindrücke waren in
noch bis zum 17.10. der Fotowettbe- der Tat nachhaltig und werden
werb „FahrRad in Flensburg“, bei dem auch in künftige Prozesse mit
man mit kreativen, fahrradbezogenen einfließen“, so Simone Lange
Jan Gehl mit Oberbürgermeisterin Simone Lange Schnappschüssen themenbezogene mit Blick in die Zukunft.flj
6 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021
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FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 7
haben, was Menschen, Material
Dr. Fabian Geyer: und Waren betrifft und einen
permanenten Austausch über
unsere Grenzen. Keiner möchte
Wir müssen
mehr die Situation haben, wie
wir es im Februar hatten, mit
diesen enorm hohen Inziden-
zen in Flensburg. Diese waren
an der Stadt lokal begründet. Es gab ein
bis zwei Großereignisse, die
dafür gesorgt haben, und es
der Zukunft bauen! war nicht die gesamte Region
verseucht. Ob es zukünftig so
kommen wird, dass die Inzi-
denz noch gleichlautend ist
mit hohen Zahlen an schweren
Erkrankungen, das kann ich
nicht beurteilen, aber sicher-
lich muss man da aufmerksam
sein. Wir wünschen uns na-
türlich weiterhin eine offene
Grenze wie zur Zeit.
Im Gespräch mit dem Flensburg Journal zeit herausgekommen sind. Teilweise gut besucht, und auch die dänischen Wir freuen uns darüber, dass
bewertet und resümiert der Geschäfts- haben die Unternehmen, die darunter Kunden sind wieder da. Es war aber die Stadt wieder gut besucht
führer des Arbeitgeberverbandes Flens- litten, dass sie geschlossen waren, zwischenzeitlich nicht so ganz un- ist und dass die Dänen wie-
burg – Schleswig – Eckernförde e.V., z. B. Hotel und Gastronomie, viel kritisch, dass so viele Dänen hierher der da sind, und diese freuen
Dr. Fabian Geyer die coronabedingte früher mit dem Ende des Lockdowns kamen aufgrund der hohen Inziden- sich auch, dass sie hier wieder
wirtschaftliche Situation aus Unter- gerechnet. Sie hatten viel in Hygie- zwerte in Dänemark. Wir haben jetzt einkaufen, essen gehen und
nehmensverbandssicht. ne-Konzepte investiert und gehofft, kein Unternehmen mehr, das komplett einfach das Leben genießen
dass sie mit dem Strom der Locke- geschlossen ist, auch die Veranstal- können. Rein sachlich ein La-
Mehr als 15 Monate Corona: rungen wieder öffnen dürfen. Diese tungsbranche kann langsam wieder gebild zu erstellen und hohe
Wie bewerten Sie die Situation? atmen natürlich jetzt wieder auf, und öffnen. Wir vom Arbeitgeberverband Inzidenzzahlen in Einklang mit
das sieht man auch in der Stadt. haben auch wieder Präsenz-Veranstal- dem Laufen unserer Wirtschaft
Erstmal sind wir froh, dass wir aus Die Gastronomie ist in Flensburg im tungen durchgeführt. Bei allen stellt zu bringen, ist schwierig. Das
dieser schlimmen langen Lockdown- Gegensatz zu anderen Kommunen sich natürlich die Frage: Wird das Letzte, was wir brauchen,
Angebot angenommen? Kommen die ist ein weiterer Lockdown im
Menschen? Aktuell sind die Besuche Herbst oder Winter. Wir dürfen
z.T. noch zurückhaltend. auch nicht blauäugig sein und
Anfang dieses Jahres hatten wir noch sagen „es geht jetzt los wie
eine sehr düstere Prognose, was die früher“. Wir im Grenzbereich
Unternehmens-Insolvenzen angeht. müssen die Zahlen im Blick
Das hat sich nicht bewahrheitet. Im behalten. Nun ist die Kom-
Grunde sind sich alle Experten nicht mune natürlich kaum in der
so einig, woran das gelegen hat. Lage (Grenz-)Schließungen zu
Ich denke, dass es an den enormen beeinflussen. Wir haben das
staatlichen Hilfen lag, dass es viele kommunale Recht und nicht
am Markt überhaupt noch gibt. Die alle Möglichkeiten alles allein
Hilfen sind zum Teil sehr großzügig zu entscheiden. Das geht nur
und schnell ausgezahlt worden. Für im Einklang mit der Landes-
manche ist es wiederum nicht gut ge- und Bundespolitik. Es werden
laufen. Sie warten bis heute noch auf nun die Entscheidungen und
Hilfen. Im Großen und Ganzen haben Maßnahmen zu treffen sein,
diese Maßnahmen aber gewirkt. damit wir nicht diesen einen
Wir sagen DANKE für die Unterstützung Rückfall erleben, ohne dass
Anfang des Jahres war Flensburg
während der schwierigen, letzten Monate! DER Hotspot. Hat man es versäumt,
schon wieder Panik oder Be-
fürchtungen verbreitet oder
die Grenzen zu schließen oder den Unternehmen das Gefühl
Treueaktion im Oktober: Flensburg abzuriegeln? gegeben wird, es kann wieder
zu einer Schließung kommen.
20% auf alle Wir befinden uns immer noch in einer Das wäre ganz fatal. Die Pla-
Verkaufsprodukte
Phase der Anspannung. Es ist ja nicht nungssicherheit, die die Un-
so, als gäbe es Corona nicht mehr. Wir ternehmen monatelang nicht
befinden uns in einem europäischen hatten, die wünschen wir uns.
und weltweiten Netz. Ganz im Gegen- Jetzt werden die Menschen
Große Straße 18 satz zu Australien, das sich abschotten wieder zueinander kommen,
24937 Flensburg konnte, weil es eine Insel ist. Das konn- und wir wünschen uns einfach
www.fasson-friseure.de ten wir nicht. Wir sind mitten in Eu- eine vorausschauende Politik,
ropa und haben natürlich mit unseren damit die Unternehmen besser
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europäischen Nachbarn das Schicksal planen können als in der Ver-
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zu teilen, dass wir einen Grenzverkehr gangenheit.
8 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021
Thema Staatshilfen. Die in welcher Branche jetzt die wirt- gen extrem vorsichtig umgegangen Corona. Es gibt dutzende von Ideen,
große Insolvenz-Welle ist schaftliche Erholung so groß ist, dass werden. Wenn man über Vermögens- wie früher den „Kohle Pfennig“ oder
ausgeblieben. Wie ist da die Kreditrückführung realistisch ge- steuern redet, sind deshalb keine die Branntwein-Steuer für den Schiff-
insgesamt Ihre wirtschaftli- leistet werden kann. Es werden vie- Betriebsvermögen gemeint, sondern bau der kaiserlichen Flotte. Ich könn-
che Einschätzung? le Unternehmen ihre Verluste nicht dass Superreichen ein höherer Steu- te mir vorstellen, dass so etwas im
wieder aufholen, aber es genügt ja, ersatz zugemutet wird. Das aber wird politischen Kontext einer neuen Koa-
Ich würde jetzt nicht von dem wenn man so aufgestellt ist, dass die unsere Schuldensituation nicht verän- lition tatsächlich aufkommt. Da muss
dicken Ende reden wollen. Ich Umsätze und Gewinne ausreichen, um dern, weil damit kaum hohe Einnah- man sehen, welchen psychologischen
glaube, dass das Insolvenz-Ri- Kredite zu bedienen und aus dem Tal men generiert werden. Und deswegen Effekt das hat. Wobei die Sondersitu-
siko höher eingeschätzt wor- der Tränen wieder eine Perspektive muss man sich genau überlegen, mit ation mit der Wiedervereinigung und
den ist, als es tatsächlich zu zu haben. Ich glaube nicht, dass wir welchen steuerlichen Instrumenten dem Solidaritätszuschlag als Son-
Beginn des Jahres war. Wir das dicke Ende so erleben, dass wir man politisch operiert. Ich glaube, deropfer anders war als die jetzige
haben vermutet, dass mit den wie anfangs befürchtet tatsächlich man sollte die Steuern überhaupt Situation. Wenn man ein solch gro-
zurückgefahrenen Insolvenz- viele Insolvenzen und Pleiten erle- nicht anfassen und erst einmal schau- ßes Gebiet zweier Länder zusammen-
antragsfristen die Insolven- ben werden. en, dass man auf den drei genannten führt, hat das nochmal eine andere
zen automatisch steigen. So Steuersäulen tatsächlich sagt: Okay, Dimension als eine Ausnahme-Kri-
war die Einschätzung aller Betrachten wir jetzt mal den Ver- wir gehen den Weg der kontinuierli- sensituation wie durch Corona.
Experten und so habe ich es braucher. Irgendwann müssen die chem Einnahme-Verbesserung, damit
auch flächendeckend gehört. ganzen Corona Staatshilfen ja rück- diese drei Komponenten möglichst Ist das denn aus Ihrer Sicht Kalkül
Die haben vermutlich die Si- finanziert werden müssen - durch gestärkt werden. Das Nächste ist, und der Parteien, die um das Kanzler-
tuation ein Stück weit zu ne- Steuern oder sonstige Abgaben. das finde ich erst mal als einen guten amt werben, dass das Thema Corona
gativ gesehen oder sind sel- Ansatz, dass man sich jetzt im euro- dort ja auch gar nicht im Moment
ber überrascht, dass es nicht Wir haben von Seiten der Bundesre- paweiten Kontext darauf geeinigt hat, debattiert wird?
dazu gekommen ist. Das heißt gierung den Begriff der „Bazooka“ dass große internationale Konzerne
aber nicht, dass es in Zukunft gehört. Wenn man den Begriff wei- überhaupt Steuern in Europa zahlen Corona ist kein Wahlkampfthema.
dabei bleiben wird. Es gibt terspinnt, muss man wissen, dass die müssen. Insgesamt wären das vermut- Man kann mit Corona-Politik im Mo-
zwei Komponenten, die für ja mal nachgeladen werden muss. Wir lich aber nur zwei bis drei Milliarden, ment nicht punkten. Bei vielen Men-
mich zunächst mal relevant haben europaweite Ziele einer Wirt- die Deutschland zufließen. schen ist es ein bisschen aus dem
sind. Das eine ist die Kon-
junktur-Prognose: Die Voraus-
schau aller seriösen Institute
schaftsstabilität jedes einzelnen Mit-
gliedstaats, darunter auch Deutsch-
land. Die Stabilität kann nicht über
Seit fast 60 Jahren
Und wenn Sie es pessimistischer
betrachten: Mit was rechnen Sie?
Kopf raus, da man geimpft ist und ein
bisschen sorgloser geworden ist. Mit
dem Corona-Thema möchte man die-
und Experten ist äußerst po- die nächsten Jahre gewährleistet sein, Baustoffe und Zubehör nach Maß! se Stimmung nicht verderben. Auch
überInhaber geführt
sitiv für Deutschland. wenn sich nicht im Bereich der Steuer- Wir werden sehen. Die Politik spricht deswegen ist Corona wohl kein Wahl-
Wir haben zwar eine hohe In- einnahmen rasch wieder eine positive ganz viele neue Sonderabgaben. kampfthema.
flation im Vergleich zu vorher Tendenz ergibt. Die wesentlichen Er- Tierwohl, Ökologie und Klimawandel, Es ist aber ein Thema, weil die nächs-
und immer noch eine Null- bringer der Steuern, was die letzten
Zusammenarbeit mit vielen
Seit 6060Jahren
zinsphase. Das sind Umstän- Jahre angeht, waren Einkommenssteu-
de, die dafürsprechen, dass
die Konjunktur abgebremst
werden könnte, weil wir die
er, weil die Beschäftigung exorbitant
gut war, die Unternehmenssteuer, weil
viele Branchen zum Teil sehr gut ver-
Seit
Seit fast
fast 60 Jahren
Jahren
regionalen Unternehmen
Kostensteigerungen in vie- dienten, und die Mehrwertsteuer, weil Baustoffe
Baustoffe und
undZubehör
Fachberater Zubehör
für nach
nachMaß!
Maß!
len Bereichen (Baukosten, der Konsum exorbitant hoch war.
Energiekosten) haben. Und Es geht darum zu erfahren, in welchen jeden
Inhaber
Inhaber Bereich
geführt
geführt
trotzdem gehen die Institu- Bereichen der Staat zukünftig auf der
gebot und zuverlässige
te noch von einem Konjunk- Einnahmenseite wieder mehr verbu-
turaufschwung 2021 aus. Das chen als ausgeben wird. Das Diktat der AnZusammenarbeit
Schnelle
Zusammenarbeit mit
mitvielen
vielen
Jahr ist nicht mehr lang und
2022 wird ein noch höherer
Sparsamkeit sehe ich bei keiner Partei
(im Bundestagswahlkampf). Alle rufen
Lieferung
regionalenzu
regionalen Ihnen nach Hause
Unternehmen
Unternehmen
Aufschwung erwartet. Das im Grunde genommen nach Mehraus-
Laub- und
stimmt positiv und lässt die
Insolvenzgefahr wiederum ein
gaben. So ist es in Wahlkampfzeiten
Usus, dass man seiner Klientel gerecht
Hauseigene
Fachberater
Rasensammler Sägerei
Fachberaterfür
für für
Stück weit schrumpfen. wird. Folglich muss die Einnahme- individuellen
Für jeden
müheloses
zeitsparendes
Bereich Zuschnitt
jedenundBereich
Ich sehe allerdings das Aus- seite so positiv sein, dass zusätzlich Einsammeln von Blättern
laufen der Hilfen. Und ich die Rückführung der sehr hohen und und Rasenschnitt.
kann überhaupt noch nicht coronabedingten Ausgaben funktio- Viele Baustoffe
Schnelle
Schnelleund und
undzuverlässige
zuverlässige
49 cm Arbeitsbreite
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abschätzen, wie die Prüfun- niert. Das lässt wieder eine sehr hohe
gen ausfallen werden. Wir Beschäftigungsquote erhoffen und es Lieferung
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haben jetzt die Rückmeldung wird viele Unternehmen geben müs-
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Nur solange der Vorrat reicht!
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bekommen, dass erste Un- sen, die hohe Gewinne machen. Und
ÖHauseigene
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n Gar ten be uch!
nungszeiten:
i uenss!
ternehmen keinen Anspruch der Staat braucht Mehrwertsteuerein-
IhreZuschnitt
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Mo. - Fr. von
finfdeIh
individuellen
individuellen Zuschnitt
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auf die Hilfen besaßen, diese nahmen, der private Konsum darf also
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werden mit Sicherheit zurück- nicht abgewürgt werden. Wenn man 6.00 - 18.00 Uh
und Sa. von
gezahlt werden müssen. Dann jetzt über Steuererhöhungen redet, r
7.00 - 12.00 Uh
stellt sich die Liquiditätsfra-
ge. Und es betrifft zudem die
muss geschaut werden, in welchen
Bereichen diese drei Steuerschrau-
Viele
VieleBaustoffe
Baustoffeund
und
Frage der Rückführung von ben nicht negativ beeinflusst werden. Artikel
Artikellagernd
lagernd Hauptstraße 22
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Krediten. Es sind viele Unter- Das heißt, ich darf die Unternehmen
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24975 Hürup
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nehmen über staatliche Kredi- nicht höher besteuern und ich darf
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n:n: · Telefon: 04634 - 93 17- 0
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te am Leben gehalten worden. die Mehrwertsteuer nicht erhöhen. nu
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Da muss man einfach sehen, Deswegen muss mit Steuererhöhun- o.o.- Fr
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FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 0 0Uh
.0.0 Uhrr 9
0000- 12
7.7. - 12
Sie sprachen die Digitalisierung an. Arbeit erleichtert, Arbeitswe-
Wie sehen Sie die Homeoffice Dis- ge erspart und wirklich sinn-
kussion in der Zukunft? voll effektiv für beide Seiten
genutzt werden kann, sollte
Ich war verwundert, wie irrational man dies tun. Aber von dem
man mit dem Thema Homeoffice um- Homeoffice-Gedanken müssen
geht. Gerade auch von Seiten der Po- wir weg, hin zu einem mobi-
litik, dass ausgerechnet ein SPD-Ar- len Arbeiten in Prozessen, in
beitsminister das Thema so dermaßen denen sich die Menschen im-
nach vorne getrieben hat, hat mich mer noch untereinander prä-
überrascht. Homeoffice hat für die sent begegnen. In diese Pro-
Arbeitnehmervertretungen massive zesse gehen wir jetzt hinein.
Nachteile, denn für den Betriebsrat Das betrifft nicht die Produk-
ist ein Homeoffice-Mitarbeiter gar tionsmitarbeiter und Dienste
nicht sichtbar. Es ist viel schwieri- am Menschen, sondern dieje-
ger, Arbeitszeiten zu kontrollieren nigen, die am PC ihre Arbeit
und Arbeitsschutz zu organisieren. leisten können. Das Thema
Der gesetzliche Homeoffice-Anspruch Homeoffice (ich bin die gan-
ist zum Glück nicht gekommen. Das ze Zeit nur noch zuhause und
Thema Homeoffice ist aus meiner das ist quasi mein Büro – mei-
Sicht irrational und falsch besetzt. ne Arbeit aus dem Betrieb ist
Wir werden viel mehr mobile oder hy- ausgelagert) mag in großen
bride Arbeit erleben, ein Schub, den Konzernen oder IT-Unterneh-
Deutschland gebraucht hat. Nicht men eine zentrale Rolle spie-
über die Radikalität einer Corona len, in denen die Mitarbeiter
te Generation mit den finanziellen stoffen bin ich optimistisch, dass Pandemie, aber in dem Bewusstsein, dezentral eingesetzt werden,
Corona-Folgen belastet sein wird. Es auch in den nächsten Jahren wei- dass wir diese wie in anderen Staaten z.B. auf verschiedenen Konti-
spielt also schon eine Rolle, aber an- tere Impfstoffe gefunden werden. längst übliche Mobilität nutzen wie nenten. Bei uns hier in unse-
dere Themen verdrängen das. Corona Menschen werden dennoch daran er- z.B. Konferenzen digital durchzufüh- rer etwas kleinteiligen regio-
wird politisch im Wahlkampf nicht kranken und sterben. Das müssen wir ren. Es müssen nicht alle mit dem nalen Struktur wird das nicht
öffentlich breitgetreten, weil die akzeptieren. Über 350.000 Krebstote Flugzeug anreisen für eine dreistün- die Rolle spielen.
Parteien mit ihrem Programm natür- im Jahr hat keiner mehr gesprochen, dige Konferenz, sondern man kann
lich im Wesentlichen das beschwören, über 80.000 Tote in Verbindung mit so etwas digital veranstalten. Wenn Es gibt aber auch positive
wofür sie da sind oder wie sie sich Corona sprechen wir ständig. Men- ich technisch einwandfreies Arbeiten Homeof f ice-Rückmeldun-
selbst definieren. Nur leider haben schen sterben und erkranken, blei- von unterwegs aus garantieren kann, gen…
die auf viele Dinge keine Antworten. ben nie dauerhaft gesund und jetzt ist das eine wunderbare Geschichte.
werden wir das organisieren müssen. Wir erleben in den Unternehmen und Ich verurteile das auch nicht.
Haben Sie die Hoffnung, dass Coro- Was nicht funktionieren wird ist dass Behörden, die echtes Homeoffice aus Wir sollten Homeoffice nur
na nächstes Jahr kein Thema mehr Corona dazu führt, dass wir uns nur Gründen des Pandemieschutzes ein- nicht als eine Art Götzen
sein wird? noch virtuell oder in einem digitalen führten, dass die Mitarbeiter derzeit oder das neu erfundene Ar-
Online-Format miteinander befassen. gerne wieder in den Betrieb zurück- beitsmodell propagieren.
Corona wird die nächsten Jahrzehnte Die Präsenz auf Großveranstaltungen kehren. Unsere Unternehmen werden Ich hingegen sehe auch das
genau wie die Winter-Grippe, Teta- werden wir wieder zulassen, weil die einen Weg finden, gemeinsam mit Bedürfnis vieler Mitarbei-
nus oder andere Krankheiten präsent Menschen das einfach brauchen. Aber den Mitarbeitern zu verabreden, wel- ter, die gerne wieder in den
sein. Es wird ein fester Bestandteil es wird vielleicht in manchen Berei- che Möglichkeiten des mobilen Ar- Betrieb möchten. Wenn aber
unseres Krankheitskatalogs. Durch chen ein verändertes Miteinander beitens möglich sind. Wenn Arbeiten jemand autark arbeitet, seine
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10 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021gital zuliefert, kann er das auch von deswegen: Wir sehen uns nicht alle
zu Hause, wenn er das denn möchte am Laptop oder Tablet sitzen, irgend-
und es für den Betrieb ihn Ordnung wo an einem schönen See und eine
ist. Aber die Frage ist halt nur: „Sind Gurke knabbernd. So arbeitet nur
die Mitarbeiter, die das betrifft, auch eine Minderheit. Dieses Bild, das da
damit einverstanden? Finden die das vermittelt wird, das mag es eher im
eigentlich gut, nur zu Hause zu sit- studentischen Bereich geben oder
zen?“ So muss man das auch mal be- manchen ausgewählten Branchen.
trachten. Aber was ich täglich sehe, glaube ich
nicht, dass das so einfach mobil um-
Ein Zwang ist sicherlich nicht gut. setzbar ist.
Aber ein Modell mit beispielsweise
zwei Tagen im Büro und drei Tage Viele sehnen sich nach sozialen
im Home-Office scheinen viele zu Kontakten wie vor der Pandemie.
bevorzugen? Aber das kann sicherlich noch dau-
ern.
Das ist dann aber in der Regel mo-
biles Arbeiten und kein Homeoffice. Das geht vielen frustrierten Men-
Wir müssen von dem Begriff Abstand schen, die daheim arbeiten, so. Die
nehmen, es geht um flexible Arbeits- Kollegen habe ich seit über einem
formen und -zeiten. Unternehmen Jahr nicht mehr im Betrieb gesehen
müssen sich überlegen, wie sie ihre oder da ist jemand neu eingestellt
Arbeitsaufgaben bestmöglich schaf- worden, den habe ich nicht ein ein-
fen. Das haben die schon immer ge- ziges Mal persönlich gesehen. Wir
Neue Küche?
macht. Seit Jahrhunderten stellen sprechen immer noch von einem Team
Unternehmen die Frage: „Wie kann und Betriebsklima. Deswegen ist es
ich besser werden, effektiver?“ Aber ganz wichtig wieder mal ins Büro
das reine Homeoffice, also von zu zurückzukehren, und auch dass die Schon mal an m+t Möbel gedacht?
Hause aus dieselbe Arbeitsorgani- Unternehmensleitungen sehr schnell
sation vorzuhalten wie im Büro, das dazu zurückkommen, diesen Spirit
wird nicht flächendeckend das Modell aktiv vor Ort zu steuern. Sonst habe
der Zukunft sein. Dann müssen wir ich irgendwen draußen sitzen, und
uns auch darüber unterhalten, wie was hab ich mit dem zu tun?
man das alles gesamtgesellschaft-
lich durch Tarifverträge und Gesetze Dann wird der Mitarbeiter oder Kol-
regelt. Und die Mitarbeiter müssen lege zu einer Nummer
für sich selber definieren, gemein-
sam mit den Arbeitgebern: Was ist Ja, so kann es kommen, und das
eigentlich Arbeitszeit? Im Grunde möchte ich nicht. Für mich ist der
genommen ist es nicht: „Ich mache Mensch kein Algorithmus. Es ist mei-
mal hier 5 Minuten Emailkorrespon- ne feste Überzeugung, dass ein Be-
denz“, sondern es ist konzentrierte trieb noch von Menschsein geprägt
Arbeitsleistung in einem definierten wird und nicht nur von „Innen ver-
Zeitrahmen. Und wir müssen gucken gibt Arbeitsaufträge nach Draußen“.
was zeitgemäß ist und was effektiv. LIFEST
YLE
Was schützt die Mitarbeiter und wie Die Mitarbeiter sind ja eine wichti-
kommen wir insgesamt zu dem Bild ge Säule im Rahmen der Unterneh-
des Unternehmens, wie es sich selbst mensidentität… Möbe
l|K
sieht: Bestmöglich aufgestellt, at- Acces üchen
soires
traktiv, aber gleichzeitig effizient Ja, die Mitarbeiter sind sogar DIE
und erfolgreich. Und wir haben den Säule! Aus Unternehmenssicht sind
Gesundheitsschutz zu beachten. Das meine Mitarbeiter mein Aushänge-
sind viele Faktoren, die eine Rolle schild. Wenn ein Mitarbeiter z. B.
spielen. Ich kann auch im Homeof- mit meinen Kunden schlecht umgeht,
fice total genervt sein, weil nebenan wird sofort gesagt, das Unternehmen
das Kind unruhig ist. Solche Faktoren sei schlecht.
müssen eine Rolle spielen und kön-
nen dazu führen, dass Homeoffice Aber manchmal arbeiten die Mitar-
oder mobiles Arbeiten noch belas- beiter ja auch nur so, wie es von
tender ist als mit drei Kollegen im
Büro zu sitzen. Es gibt kein starres
oben vorgegeben wird.
Exklusive Möbel & Traumküchen
Schema, sondern wir müssen immer
den Einzelfall betrachten.
Natürlich. Die Unternehmensphiloso-
phie muss darauf ausgerichtet sein, auf über 4.000 m 2
dass jeder das Unternehmen reprä- Planung bei Ihnen Zuhause
Es gibt viele Arbeitsaufträge, die sentiert oder repräsentieren kann,
Kompetente Fachberatung
gar nicht mobil umsetzbar sind mit Überzeugung. Und dazu gehört
natürlich auch der Kick nach innen. Lieferung & Montage
Das stimmt. Es gibt zig-Millionen Das schaffe ich nicht, indem ich mei-
Arbeitsverhältnisse, die einfach gar ne Arbeitsaufträge nach außen er- Behmstr. 2-4, Flensburg | 0461 99058 | m-t-moebel.de
nicht dafür in Betracht kommen. Und teile, weil die Mitarbeiter dann eher
FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 11will. Aber ich befürchte, dass
viele dieser Projekte wie in
der Vergangenheit schlicht-
weg verpuffen. Deswegen ist
die Frage tatsächlich: Wie sind
diese Projekte definiert? Auf
was sind sie bezogen und wo
ist die Bedürftigkeit dahinter?
Wie innovativ ist das tatsäch-
lich? Löst es Innovationen
aus? Befördert es Innovation?
Ich glaube eher nicht, sondern
ich glaube, die Motivation
muss eine andere sein, indem
ich das, was ich mir vornehme,
das, was mir an Innovationen
in meinem Kopf ist, das, was
ein Unternehmen, ein priva-
ter Mensch an Kreativität hat,
dass das zugelassen wird. Und
das Kapital wird derjenige in
der heutigen Zeit sowieso
leicht bekommen. Kapital ist
privat genug da, dafür brau-
so eine Art Freelancer sind. Und die War es nicht einfach das Gebot der von unseren Mitgliedsunternehmen che ich nicht die Stadt. Und
Mitarbeiter fühlen sich zum Teil auch Stunde Mitarbeiter ins Home Office widergespiegelt bekommen: „Lass deswegen finde ich, ist das
so. Ich bin skeptisch und halte nichts zu schicken? So blieb die Anste- mich mit dem Quatsch in Ruhe. Ich nicht das, was wir uns hier
von diesen starren Homeoffice-Mo- ckungswelle unter Kontrolle möchte das mit meinem Mitarbeiter wünschen.
dellen. Deswegen habe ich auch die- individuell vereinbaren können.“ Ge- Das heißt, Ihre Befürchtung
se Gesetzesinitiative nicht begriffen. Das ist ja auch in Ordnung. Ich habe setzliche Ansprüche wären da kontra- ist da, dass viele Projekte
Mich hat das irritiert, gerade weil es das auch verstanden, aber ich habe produktiv gewesen. dann keine Nachhaltigkeit
aus der Ecke kam, in der immer so viel nicht verstanden einen dauerhaften haben?
Wert gelegt wird auf: „Ja, wir müssen Anspruch auf Homeoffice politisch Es gibt aktuell die Aktion „Flens-
die Menschen mitnehmen und jeder durchsetzen zu wollen, weil das die burg startet durch“ für Projekte mit Ja, weil eben keiner dafür ein-
muss sich wertgeschätzt fühlen.“ Akzeptanz nicht erhöht. Wir haben einer Förderung bis zu einer Summe steht. Es ist etwas anderes,
von 25 000 Euro. Wie ist Ihre Mei- wenn ich eigenes Kapital ein-
nung dazu? setze oder einen Kredit auf-
nehme. Dann habe ich ein vita-
Zunächst einmal vertrete ich im We- les Interesse daran erfolgreich
sentlichen Privatunternehmen und zu sein. Dass diese Investiti-
diese leben davon, dass sie privat Un- on, die ich habe, sich lohnt,
ternehmen führen mit eigenem Kapi- dass ich selber dafür einstehe.
6. SCHLESWIG-HOLSTEINISCHES
PROTHESENFORUM
tal. Meine Vorstellung von Wirtschaft Bekomme ich eine Förderung
ist so, dass Unternehmen die Freiheit in Höhe von X, ohne dafür in
haben müssen, das zu tun, was sie irgendeiner Form einen sub-
5. + 6. November 2021 im
sich vornehmen im Rahmen der Geset- stanziellen, nachhaltigen Wert
Strandhotel Glücksburg ze und Verordnungen. Das allerdings bieten oder schaffen zu müs-
funktioniert bei uns zum Teil nicht. sen, hatte ich nur eine gute
Wir haben eine Sicht auf Privatunter- Idee. In der Vergangenheit ist
Freitag ist Orthesen-Tag
nehmen, die mit hohem Argwohn und es aber oft so gewesen, dass
Anmeldung bis zum 30.10.2021 Skepsis behaftet ist. Die Idee, Din- das erstmal super klingt, aber
ge staatlich zu fördern, hat für mich in wenigen Jahren nicht mehr
über kontakt@schuett-jahn.de oder
immer so den Eindruck: „Wir machen sichtbar ist. Ich tue mich so
telefonisch unter 0461 / 493 493 was, wir fördern was und damit sind ein bisschen schwer mit dieser
wir wirtschaftsfreundlich und innova- Aktion, weil ich glaube, dass
Mehr Informationen tiv.“ Innovationen aber kommen aus wir jetzt die Stadt Flensburg
und den Zeitplan finden Sie sich heraus und die Möglichkeit ge- für die nächsten 20 bis 30
auf www.schuett-jahn.de fördert zu werden ist nicht die Trieb- Jahre bauen müssen. Und das
feder, die für Innovationen sorgen. erfordert mehr als ein solches
Deswegen ist es schön darüber nach- Programm.
zudenken, dass man Projekte fördert,
wenn diese Projekte nachhaltig die Was sind aus Ihrer Sicht die
Zukunft gestalten. Das klingt erst mal wichtigsten Stellschrauben?
nett, aber das ist nicht das, wie ich
mir Wirtschaftspolitik oder nachhalti- Eine Stadt so zu planen, die
ge Entwicklung einer Stadt vorstelle. an vielen Stellen darauf war-
Und deswegen hat es für mich so ein tet den nächsten Schritt zu
bisschen den Wert von Aktionismus. gehen. Damit meine ich nicht
Heideland Süd 7 • 24976 Handewitt/OT Weding • Tel.: 0461 / 493 493
So mag es dem einen oder anderen einen Hotel-Neubau. Das ist
und in Husum, Harrislee, Flensburg-Twedter Plack • www.schuett-jahn.de
helfen, der ein Projekt anschieben nicht das, was uns wirklich
12 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021DIESEDIESE FLÄCHE
FLÄCHE WIRD WIRD
DIESE NICHTW
FLÄCHE
NICHT
nach vorne bringt und an dem man tereien statt, trotzdem einigt man DIESE
DIESE FLÄCHE
FLÄCHE WIRD
WIRD
DIESEVOLLSTÄNDIG NICHT
NICHT
GENUTZT.
VOLLSTÄNDIG
FLÄCHE GENUTZT.
WIRD NICHT G
sich monatelang verbeißen muss. sich. Genau wie im Land. Es ist na- VOLLSTÄNDIG
VOLLSTÄNDIG
VOLLSTÄNDIG GENUTZT.
GENUTZT.
Sondern entscheidend ist tatsächlich, türlich immer schwierig, das aus un-
UND UND IHRE?
VOLLSTÄNDIG
IHRE? UND IHRE?
GENUTZT.
in welchen Bereichen die Stadt ihr Ge-
sicht verändert in eine Richtung, die
serer Sicht zu beeinflussen, weil es die
Wähler sind, die für die Zusammenset-
UND
UND IHRE?
IHRE?
UND IHRE?
abgestimmt in der Kommunalpolitik zung verantwortlich sind. Wir leiden
ist, denn die Stadtverwaltung hat nur unter einer exorbitant geringen Wahl-
auszuführen: Vornehmlich diese Stadt beteiligung. Unsere Kommunalpoli-
sichtbar neu gestalten und weiter zu tik müsste alles daransetzen, für die
entwickeln! Eine Stadt der Zukunft. Wähler und die Bürger dieser Stadt so
In Städten wie Rostock sehe ich mehr attraktiv zu sein, dass es schön und
Drive und Innovation. Hier in Flens- begehrenswert ist mitzumachen. Und
burg wird viel zerredet und Intrans- zwar nicht nur für die eigene Klientel,
parenz gepflegt. Die Menschen warten sondern wirklich offen für alle. Und es
darauf, auch die Unternehmen ganz ist unschön, wenn das Gremium, das
klar, dass in Flensburg in bestimmten massiv kritisiert wird – die Kommu-
Bereichen tatsächlich auch energisch nalpolitik in Flensburg wird ja insbe-
entschieden und umgesetzt wird. Und sondere massiv kritisiert – im Grunde
über wieviel Themen wir jetzt schon genommen zu wenig Konsens findet
seit 20 Jahren reden ist unfassbar. Ich und die richtigen Entscheidungen
fände es wirklich schön, wenn wir ei- trifft. Und in der Folge dann natürlich
nen Geist entwickeln, der die Stadt so der Verwaltung das Spielfeld überlässt
sieht, wie sie 2030 oder 2040 für die und das nicht das widerspiegelt, was
Menschen, die hier wohnen, aussehen sein sollte, dass nämlich die Kommu-
könnte. Und an diesem Modell, das nalpolitik bestimmt und nicht die Ver-
dann abgestimmt und politisch abge- waltung. Auf der anderen Seite sind
segnet ist, wird zielgerichtet gearbei- die Bürger aber selber schuld, wenn
tet. Man lässt es zu, den Menschen, die sie Politik nicht aktiv mitgestalten.
kreativ sind, die mitarbeiten wollen, Wir haben einige Parteien, in denen
auch die Freiheit zu geben, an diesen jüngere Mitglieder jetzt das Sagen
Baustellen mitzuarbeiten. Flensburg haben. Das ist sehr zu begrüßen, hat
hat viele Potenziale, die noch nicht aber nicht dazu geführt, dass man im
gesehen oder umgesetzt werden und Rat jetzt unbedingt entscheidungs-
Ideen werden häufig begraben, bevor freudiger geworden ist. Ich glaube,
sie ausgesprochen sind. Wir müssen auch da spielen gewisse unsichtbare
an der Stadt der Zukunft bauen, nicht Hürden eine so große Rolle, dass man
nur als luftleeren Raum oder stadtteil- schon von vornherein sagt: Wenn der
bezogen betrachtet oder in kleineren Vorschlag aus einer anderen Fraktion
Projekten. Wir haben eine schwierige kommt, und man diesen innerlich teilt,
Lage, im Grenzbereich haben wir wie- ihn dennoch nicht unterstützen kann
der gesehen, wie durch die Schließung oder darf. Und das möchten die Bür-
der Grenze zu Dänemark die Stadt lei- ger eigentlich nicht sehen. Also die-
det. Die Dänen machen die Grenze zu ses „Ich beharre darauf, weil es jetzt
und wir sind wieder Zonenrandgebiet. unsere Meinung ist“, das genau ist der
Gerade deswegen müssen wir schauen, Eindruck, der eben dazu führt, dass
wie wir im Kontext im Wettbewerb mit man sich von der Kommunalpolitik
anderen Regionen agieren. Flensburg abwendet. Die Kommunalpolitik muss
steht nicht allein. Flensburg ist im bald entscheiden, ob sie immer mehr
Konsens mit Kreis- und Grenzgebiet in die Breite gehen will oder ob sie
bis runter zum Kanal zu denken. Und sich wieder zusammenrauft und sagt:
da entwickelt sich meines Erachtens Eigentlich wollen alle das Gleiche:
zu wenig. Dass man ein stadtübergrei- Eine funktionierende, prosperierende,
fendes Gewerbegebiet erschließt ist innovative Stadt, die auch in Zukunft
gut, aber nicht der ganz große Wurf. attraktiv bleibt oder ihre Attraktivität
in irgendeiner Form zurückgewinnt.
Sie sagten gerade die Politik ent- Wir haben 2023 Kommunalwahl und
ICH ICH VERKAUFE
VERKAUFE ICH VERKAUFE
scheidet, die Verwaltung setzt um. ich denke, man sollte sich da auf den
ICH
ICH
ICH VERKAUFE
VERKAUFE
IHRE IMMOBILIE:
VERKAUFE IHRE IMMOBILIE
Die Flensburger Ratsversammlung
besteht aus unfassbar vielen Par-
Weg machen, nicht noch eine Fraktion
zu bilden, sondern tatsächlich zu sa-
IHRE
IHRE
IHRE IMMOBILIE:
IMMOBILIE:
IMMOBILIE:
teien, die alle scheinbar im Frakti- gen: Okay, welche Fraktionen können IHRE IMMOBILIE:
onsdenken arbeiten und nicht für Mehrheiten bilden, um übergreifende
die Bürger der Stadt im Kollektiv. Entscheidungen unter Berücksichti-
Es wirkt für Außenstehende eher gung der verschiedenen Interessen
wie ein Gegeneinander als ein zu treffen? Noch mehr Splitter-Frak-
Miteinander. Ein Beispiel der jün- tionen finde ich persönlich nicht gut,
TIMTIM TIMI M M O B I L I E
geren Vergangenheit ist die Heiz-
pilzdiskussion. Wie ist denn die-
denn es kann nicht gutgehen, dass
jede Stimme eine eigene Fraktion hat. TIM
TIM I M M O B IILMI E MN OBILIEN
TIMII MMI MMMMOOOBBBII LLI LII EEI ENNN
ses Problem zu lösen? Hier brauchen wir mehr Persönlichkei-
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FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 Telefon 0461 66 01 01 03, www.kania-immobilien.deR
Der Herbst ist die beste Pflanzzeit
Alle Monate mit einem „R“ – September,
Oktober, Dezember – sind die perfekten
Pflanzmonate!
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fallen und das oberirdische Wachstum wird eingestellt.
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offen ist. Jetzt ist also die ideale Pflanzzeit für Bäume,
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Harald Jacobsen
Ein Leben für den Sport!
Bei schönem Wetter sitzt Harald Ja- talgische Gefühle aus. Dort, wo heute dänischen Minderheit ist seit einem war. Die Große Straße 83
cobsen gerne auf dem Nordermarkt das „Café Central“ seine Gäste emp- halben Jahrhundert der Arbeitgeber hatte im Erdgeschoss einen
und trinkt einen Cappuccino. Eine der fängt, residierte einst die „Flensborg des Journalisten. Und der hat noch Empfangsbereich. Hier saß die
vielen Gastronomien löst bei ihm nos- Avis“. Die zweisprachige Zeitung der genau in Erinnerung, wie es damals Administration, und auch ein
Gemüsehändler bot seine Wa-
ren an. Die Mitglieder der Re-
daktion nahmen einen kleinen
Gang zwischen den Häusern
und gelangten über ein Trep-
penhaus in den ersten Stock.
„Hinter diesem zugemauerten
Fenster saß die Sportredakti-
on“, zeigt Harald Jacobsen auf
die Fassade.
Seit 50 Jahren lebt er mit der
„Flensborg Avis“ – und nur
20 Jahre lebte er ohne sie. Er
wurde am 4. Mai 1951 in der
Norderallee 19 geboren – aus-
gerechnet die Hausnummer,
die heute die „Flensborg Avis“
im Wittenberger Weg hat. Das
Haus seiner Jugend lag zwi-
schen „Sonnberg Rum“ und
„Piet Henningsen“. Den Hafen
im Blick, da weckten die För-
de-Dampfer durchaus das In-
teresse des Jungen. Noch lie-
ber war ihm aber der Fußball.
Der kleine Harald schloss sich
allerdings zunächst keinem
Flensburger Klub an, sondern
dem TSV Nord Harrislee. Der
Grund: Vater Kurt war ein am-
bitionierter Tischtennisspie-
ler, mehrfacher Stadtmeister
und schlug für den TSV Nord
auf, zusammen mit Heie Ja-
cobsen und Peter Toft, dem
bis kürzlich langjährigen Vor-
16 FLENSBURG JOURNAL • 10/2021sitzenden des TC Mürwik. Da Sportwissen des Jünglings überprüf- erschien. 1974 fusionierten beide immer mehr dänische Brocken auf.
war es naheliegend, dass sich te. „Da zog ich mich gut aus der Af- Zeitungen zu einer zweisprachigen Immer wieder besuchte er nördlich
nicht nur die Sportbegeiste- färe“, erinnert sich Harald Jacobsen. Publikation. Harald Jacobsen konnte der Grenze eine Hojskole, um seine
rung, sondern auch die Ver- „Ich spielte nicht nur Fußball, ich war nur Deutsch, schnappte bei DGF aber Sprachkenntnisse zu verbessern, ehe
einsmitgliedschaft auf seinen ja auch schon beim Boxen und beim
Sohn Harald übertrug. Feldhandball und hatte Kontakte zum
Harald besuchte zunächst die Rudern und zum Schwimmen.“
Christian-Voigt-Schule in der
Schlossallee, dann das Alte
Gymnasium. Dort tauchte
Ein paar Tage später in der Briesenka-
serne. Plötzlich hieß es: „Telefon, die
Presse!“ Wieder war es „Helle“ Burg
Der Stoff - Filiale
in Flensburg
eines Tages ein junger Refe- hardt. Er brauchte dringend einen
rendar auf: Wilfried Tetens. Schreiberling. An einem Sonntag im
Dieser war Harald Jacobsen August 1971 feierte Harald Jacobsen
als aufstrebender Hand- seine Premiere als freier Mitarbeiter.
ball-Schiedsrichter bekannt. Er besuchte am frühen Nachmittag die
Die Schulzeit endete mit der FTB-Fußballer am Schützenhof, eilte • Mode- & Kinderstoffe
Mittleren Reife. Es folgte schnell nach Hause in die Waldstraße,
beim Finanzamt eine Ausbil- um einen Text auf Papier vorzuschrei-
• Deko- & Patchworkstoffe
dung zum Steuerassistenten, ben und meldete sich um 17 Uhr auf • unzählige Kurzwaren
dann die Bundeswehr. Der dem Nordermarkt. In den Zeitungsräu-
junge Flensburger hatte ein men tippte er in die Schreibmaschine • Nähmaschinen-Fachhändler
Heimspiel: ein Jägerbataillon – und bald konnte sein erster Bericht
für Bernina & Brother
in der Briesenkaserne. An ei-
nem Wochenende entspannte
zur Druckerei.
Da der 20-Jährige bei der Bundeswehr Wir
er bei seinen Eltern. Doch ein
unscheinbarer Anruf sollte den
in der Schreibstube gelandet war und
die Straf- und Urlaubspläne erstellte,
freuen uns
weiteren Lebensweg entschei- konnte er Wehrdienst und Sportbe- auf Sie!
dend beeinflussen. trieb gut in Einklang bringen. Und
Am Apparat: Ernst Helmut direkt danach bot ihm der Journa-
„Helle“ Burghardt. Dieser war lismus ein relativ gutes Einkommen,
Fußball-Trainer von DGF Flens- sodass er sich eine Wohnung im Jun-
borg und zugleich Sportchef kerhohlweg, einen hellblauen Kadett
der „Südschleswigschen Hei- und eine rothaarige Verlobte leisten
matzeitung“. Bei den Kickern konnte.
herrschte Personalnot, sodass Harald Jacobsen schrieb auf Deutsch.
sie für ein Turnier ihre Mann- Die „Südschleswigsche Heimatzei-
schaft mit einem Jungspund tung“ war die deutschsprachige Zei-
auffüllte. Harald Jacobsen tung der dänischen Minderheit. Im Angelburgerstr. 54 • 24937 Flensburg • Tel. 0461-22204
stellte sich ins Tor – und den selben Gebäude saß die „Flensborg Mo.-Fr.: 09.30-18 Uhr/Sa.: 09.30-14 Uhr • www.der-stoff.de
Fragen des Redakteurs, der das Avis“, die damals nur auf Dänisch
FLENSBURG JOURNAL • 10/2021 171992 ein Viermonats-Sprachkurs an- mit zum TSV Munkbrarup, wo gerade
stand: „Danach konnte ich Dänisch ein Männerbereich aufgebaut wur-
fast perfekt“, erzählt der Journalist. de. Der Novize landete im Tor. „Vom
„Aber ich schrieb trotzdem nur selten Tischtennis hatte ich gute Reflexe,
auf Dänisch, da ich dafür doppelt so Angst habe ich sowieso nicht, und
lange gebraucht hätte.“ vom Fußball und Tischtennis hat-
Seine eigenen sportlichen Aktivitä- te ich das Auge für lange Pässe und
ten dominierte lange Zeit der Fußball. das Stellungsspiel“, erklärt er rück-
Über Umwege gelangte er zum Hand- blickend. Mit Munkbrarup glückte der
ball. Er mischte bei der Betriebssport- Durchmarsch von der Kreisklasse C in
mannschaft des Finanzamtes mit, die die Kreisliga. „Ich hatte sogar zwei
mit Günter Wilkat sogar einen B-Na- Angebote aus der Bezirksliga, die ich
tionalspieler in ihren Reihen hatte. ablehnte“, verrät Harald Jacobsen. „Es
Am Wirtschaftsgymnasium in der Ma- wäre wohl die Oberliga möglich gewe-
rienallee etablierte sich eine Hand- sen, aber das Wochenende gehörte
ball-AG, die es zur Schul-Europameis- nun einmal dem Sportjournalismus.“
terschaft brachte. Spieler wie Boy Nebenbei trainierte er Jugendteams.
Boysen, Rüdiger Vollmer oder Wilhelm Schon bald lotste DGF ihn in seine
Thomsen landeten später mit dem TSB weibliche Handball-Abteilung: Zu-
Flensburg in der Handball-Bundesliga. nächst brachte er den ganz kleinen
Harald Jacobsen begann auf Vereinse- Mädchen das Handball-ABC bei, dann
bene ganz unten. Ein Klassenkamerad der D-Jugend. „Nach uns folgte im-
am Wirtschaftsgymnasium nahm ihn mer die C-Jugend“, erinnert sich der
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