Modellierung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetze - TU Graz

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Modellierung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetze - TU Graz
Modellierung robuster repräsentativer
synthetischer Mittelspannungsnetze
Pascal Pfeifer
FGH e. V. – Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e. V.

Graz, 13.02.2020

 Agenda:
 ▪ Hintergrund und Zielsetzung
 ▪ Methodisches Vorgehen
 ▪ Exemplarische Ergebnisse
 ▪ Zusammenfassung
Modellierung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetze - TU Graz
Hintergrund und Zielsetzung
 Installierte Leistung
 Versorgungsaufgabe deutschlandweit sehr heterogen geprägt Windenergieanlagen
 Aktuelle Entwicklung: Energiewende, Elektrifizierung der Mobilitäts- und Wärmesektoren in Deutschland

➔ Regional Herausforderungen für die Verteilnetze
 Quantifizierung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen
 durch wissenschaftliche Untersuchungen erforderlich
 Physikalische Netzmodelle als Basis für technische Analysen
 Netzmodelle nicht öffentlich verfügbar
 ➔ Synthetische Erzeugung unter Berücksichtigung öffentlich verfügbarer Daten
 Erstellung und Untersuchung aller 4500 Mittelspannungsnetze aufwendig
 ➔ Auswahl repräsentativer Netzregionen und Erstellung der zugehörigen Netzmodelle
 Quantifizierung zukünftiger Herausforderung erfordert Berücksichtigung von Szenarien
 ➔ Ausweisung robust über mehrere Szenarien gültige Netzregionen und -modelle
 0 [kW / km²] 600

Ziel des Beitrags
 Entwicklung einer Methode zur Ableitung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetzmodelle

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Modellierung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetze - TU Graz
Methodisches Vorgehen
Eingangsdaten
 Ableitung repräsentativer Netzregionen mittels Clusteranalyse Betrachtete Merkmale

 Schritte der Clusteranalyse: Approximierte Inst. Inst. Inst.
 Fläche der Leistung Leistung Leistung
 (1) Bestimmung von Merkmalen als Eingangsgrößen Netzregion WEA PVA NS PVA MS
 (2) Festlegung der Bewertungsgrößen
 Energiebezug
 (3) Wahl des Cluster-Verfahrens Anteil Bebauung Anteil Gewerbe
 Haushalte
 (4) Anwendung und Ergebnisbewertung
 WEA: Windenergieanlagen, PVA: Photovoltaikanlagen
 Wahl der Merkmale MS: Mittelspannung, NS: Niederspannung Netz-
 regionen
 Kriterien: Relevanz, hinreichende Datengrundlage, stochastische Unabhängigkeit, geringe Anzahl
 Kriterien für festgelegte 7 Merkmale erfüllt
 Gewährleistung einer gleichmäßigen Berücksichtigung aller Merkmale in Clusteranalyse notwendig
 ➔ Skalierung der 5%- und 95 %-Quantile der Daten aller Merkmale auf [0,1]
➔ Merkmale für alle betrachteten Netzregionen sind Eingangsdatensatz der Clusteranalyse
 Berücksichtigung von Szenarien
 Berücksichtigung als Merkmale aufgrund hoher stoch. Abhängigkeit und Vielzahl von Dimensionen nicht geeignet
 ➔ Durchführen der Clusteranalyse für alle Szenarien und Auswahl der über alle Szenarien gesamtbesten Lösung
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Methodisches Vorgehen
Bewertungsgrößen und Wahl des Cluster-Verfahrens
 Anforderung an repräsentative Netze und daraus abgeleitete Bewertungsgrößen:
 Heterogenität: Berücksichtigung untypischer, ausgeprägter Netze
 ➔ Ähnlichkeitsmaß der Cluster-Verfahren:
 Quadr. Abstand , zwischen Schwerpunkt und Elementen des Clusters (Euklidische Norm)
 Repräsentativität: Widerspiegeln der Grundgesamtheit durch Repräsentanten
 ➔ Zusätzliche Auswertungsgröße (keine Zielgröße der Cluster-Verfahren):
 Skalierungsfehler bei Auswertung aller Merkmale je Clusterschwerpunkt * n Elemente des Clusters
 gegenüber Summe der Merkmalsausprägung der Grundgesamtheit aller Elemente
 Wahl des Cluster-Verfahrens
 Ergebnisanpassung
 Partitionierende Verfahren in Voruntersuchungen mit besten Ergebnissen für k-Means und Fuzzy-c-means
 Betrachtete Verfahren: K-Means, Fuzzy-c-means, k-Medoids
 Elemente eines
 K-Means, Fuzzy-c-means: Mittelwerte als Clusterschwerpunkte, Ausprägung Clusters
 die keinen Elementen der Grundgesamtheit aller Netzregionen entsprechen Merkmal 2 Schwerpunkt
 ➔ Anpassung des Ergebnisses erforderlich:
 Schwerpunktverschiebung zum nächstgelegenen Element der Grundgesamtheit
 Ausprägung
➔ Vergleichende Bewertung der genannten Verfahren und Beurteilung Merkmal 1
 anhand der definierten Bewertungsgrößen notwendig
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Methodisches Vorgehen
Modellierung der Netze
 Ergebnis der Clusteranalyse Zusätzliche Eingangsdaten der Netzregion
Eingangs- Repräsentative Netzregion, Weitere EE-Anlagen, Innovative Netznutzung
daten Ausprägung der zugehörigen Parameter (Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge), Heimspeicher

Verfahren Synthetische Erstellung aller Netzkunden auf Basis der Eingangsdaten
 Beispielhafte Georeferenzierung
 Georeferenzierung der Netzkunden
 der Netzkunden
 Topologieerstellung mittels Capacitated Vehicle Routing Problems (CVRP)
 Vorgehen zur Berücksichtigung von Szenarien:

 Quelle Karte: OpenStreetMap
 Netzmodelle für zukünftige Szenarien

 Lizenz: CC-BY-SA 2.0
 als Modifikation des Netzmodells des Grundszenarios
 Anschluss weiterer Netzkunden an Netztopologie des Grundszenarios,
 ggf. Verstärkung der Betriebsmittel
 Netzmodelle für repräsentative Netzregion
Ergebnis
 für verschiedene Szenarien

➔ Exemplarische Anwendung von Clusteranalyse und Netzmodellierung
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Exemplarische Ergebnisse
Szenariorahmen
 Exemplarischer Szenariorahmen aus Forschungsprojekt enera
 Regional aufgeschlüsselte Vorgaben zukünftiger Stromnachfrage und -angebot in Deutschland
 Definition verschiedener Szenarien mit konservativen bis progressiven Entwicklungspfaden

 Installierteaggregierte
 Installierte aggregierte Leistung
 Leistung
 WEA und
 und PVA
 PV Nettostromnachfrage
 Nettostromnachfrage
 WEA
 Sz.1

 300% Sz.2 100%
 Konven-
 tionell * Elektromobilität,
 Sz.3 Power to Heat,
 200% 50% Power to Gas / Liquid
 Sz.4 Innovativ*
 Für beide Darstellungen:
 100% 0% Referenzjahr für 100 % ist 2018
 2030 2040 2050 2030 2040 2050

➔ Anwendung der Cluster-Verfahren für alle 12 Zustände (4 Szenarien, 3 Stützjahre)

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Exemplarische Ergebnisse
Bewertung von Cluster-Verfahren und Clustergröße Summe quadr. Abstände zwischen
 Schwerpunkten und Elementen
 (Ellenbogenkurve)
 Ausgewiesene Bewertungsgrößen zeigen Durchschnitt der Ergebnisse 4400 20
 über alle Szenarien Fuzzy-c-means, angepasst
 K-Means, angepasst
 3900 [%]
 15
 K-Medoids sowohl hinsichtlich quadratischem Fehlermaß als auch K-Means
 K-Medoids
 bei Skalierung der Parameter und Vergleich mit Grundgesamtheit am besten 3400 10

 Wahl der Anzahl der Cluster anhand gezeigter Ergebnisse schwierig
 2900 5
 Deutliche Reduzierung von ab = 5 festzustellen
 2400 0
➔ Detailbetrachtung der Ergebnisse 2 3 4 5 6 7 8 9 10

 mit Fokussierung auf k-Medoids-Algorithmus Durchschnittl. Skalierungsfehler
 und Anzahl an Cluster von 5 ≤ ≤ 8 sinnvoll 4400 20
 Fuzzy-c-means, angepasst
 Fuzzy-c-means, angepasst K-Means, angepasst
 K-Means, angepasst K-Medoids
 3900 [%]
 15
 K-Means
 K-Medoids

 3400 10

 2900 5

 2400 0
 2 3 4 5 6 7 8 9 10 2 3 4 5 6 7 8 9 10

 Anzahl Cluster (k)
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Exemplarische Ergebnisse
Detailbetrachtung 5 ≤ ≤ 8
 Skalierungsfehler für < 8 zwar durchschnittlich gering, in einzelnen Merkmalen aber > 10%
 Heterogenität der resultierenden repräsentativen Netze erst ab = 8 hinreichend für alle Merkmale gegeben:
 Beispielhafter Vergleich von = 5 und = 8:

 Boxplot beschreibt Verteilung der
 1 Merkmalsausprägung je Netz für Grundgesamtheit für alle Merkmale
 Merkmalsausprägung je Netz für
 Punkte zeigen Merkmalsausprägungen
 0,8
 der resultierenden Netze je Cluster
 0,6 Für = 5 kein Netz mit hohen Werten für
 Fläche, Anteil Bebauung, Anteil Gewerbe,
 Energiebezug der Haushalte
 0,4
 ➔ Kein ausgeprägtes städtisches Netz
 0,2 Ergebnisse mit = 6 und = 7
 ähnlich für verschiedene Merkmale
 0
 Anteil Anteil Energie Für = 8 ausgeprägte resultierende Netze
 Fläche WEA PV NS PV MS für alle Merkmale
 Bebauung Gewerbe Haushalte

➔ Bestes Ergebnis bei Anwendung des k-Medoids-Algorithmus und Clusteranzahl von = 8
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Exemplarische Ergebnisse
Repräsentative Netze
 Resultierende 8 Netzregionen Übersicht Cluster Zuordnung Cluster Netzmodell
 über ganz Deutschland verteilt
 Zuordnung der Cluster zeigt
 städtische und ländliche sowie 5
 6
 PVA- und WEA-geprägte Regionen
 2 7
 Ergebnis umfasst sowohl

 Quelle Karten: OpenStreetMap, Lizenz: CC-BY-SA 2.0
 Netz 1 3
 ausgeprägte seltene Netze als
 auch häufige Durchschnittsnetze
 Netzmodellierung zeigt sinnvolle
 8
 geografische Verortung der 4

 Netzkunden und typische
 Ringnetztopologie 11
 Charakteristika der Netze Ortsnetzstation
 Haushalt Biomasseanlage
 Gewerbe WEA
 Einzelhandel PVA
➔ Ansatz zur Modellierung 0.5
 0,5

 repräsentativer Netze geeignet 00
 Netz 1 2 3 4 5 6 7 8
 Fläche WEA PV NS PV MS
 Anteil Bebauung Anteil Gewerbe Energie Haushalte Anzahl Netze

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Zusammenfassung
Ziel des Beitrages
Entwicklung einer Methode zur Ableitung robuster repräsentativer synthetischer Mittelspannungsnetzmodelle
als Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen

 Zweistufiges Vorgehen:
(1) Auswahl repräsentativer Netzregionen mittels Clusteranalyse auf Basis 7 charakterisierender Merkmale
(2) Modellierung der Netze der repräsentativen Netzregionen
 Exemplarische Anwendung
 Berücksichtigung von konservativen bis progressiven Szenarien
 Bestes Ergebnis bei Verwendung des k-Medoids-Algorithmus und = 8 Clustern
 Resultierende Netzregionen über Deutschland verteilt
 Bandbreite von kleinen städtischen Netzen bis hin zu ländlichen Netzen mit hoher Zahl von EE-Anlagen
 Exemplarische Netzmodellierung: Geografische Verortung der Anlagen und typische Ringnetztopologie

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Fragen und Diskussion

Kontaktdaten: Pascal Pfeifer
 FGH e. V.
 Forschungsgemeinschaft für elektrische Anlagen und Stromwirtschaft e. V.

 Tel.: +49 241 997 857-10
 Mail: pascal.pfeifer@fgh-ma.de
 Web: https://www.fgh-ma.de
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