MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade

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MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
M IN!
MOIN
Das Magazin für Klinkrade

                     Nr. 12, September 2020
MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
MOIN!            Inhalt

   MOIN! Inhalt
   Inhaltsverzeichnis                        Seite 2

   MOIN! Gemeinde
   Wildblumen und Baumallee                  Seite 3/4

   MOIN! Menschen
   Weltenwild im Segel                       Seite 5/6/7

   MOIN! Familie
   Komet C 2020 F3(Neowise) über Klinkrade   Seite 16
   Unsere Kinder im Corona-Lock-down         Seite 8/9
   Corona – die Krise kreativ meistern!      Seite 10/11

   MOIN! Geschichte
   Als (fast) alle Männer Hinrich hießen     Seite 12/13

   MOIN! Op Platt
   Aschemmer un Dranktunn                    Seite 14/15

   MOIN! intern
   Impressum                                 Seite 13

                                   2
MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
MOIN! Gemeinde

 Wildblumen und Baumallee

   Die Bedrohung durch das Arten­          um dort Wildblumen auszusäen.
 sterben in der Tier- und Pflanzen­        Damit greifen wir Menschen
 welt macht bekanntlich auch vor           hauptsächlich den Bienen und
 den Insekten nicht halt. Tiere, die       Hummeln „unter die Flügel“ und
 bisher    als  Überlebenskünstler         tragen einen kleinen Teil dazu bei,
 durch ihre Anpassungsfähigkeit            dass uns möglichst viele Insekten
 galten, werden nach und nach ver­         erhalten bleiben.
 schwinden, wenn wir ihnen nicht
 helfen. So wurden bereits in vielen          Der Verein Duvenseer Moor e.V.
 privaten Gärten Rasenflächen in           hat sich dieses auch auf seine Fah­
 verschiedener Größe umgegraben,           nen geschrieben. Manfred Wulf
                                           hatte im Vorjahr in seinem Garten
                                           eine Blühwiese angelegt. Inspiriert
                                           durch die Freude über viele ange­
                                           lockte Insekten verschiedener Art
                                           hielt er nach weiteren Flächen Aus­
                                           schau. So regte er in einer Sitzung
                                           des Gemeinderats an, auf dem
                                           Brink einen Wildblumenstreifen
                                           anzulegen. Es gab eine große Zu­
                                           stimmung und so ging Manfred
                                           Wulf zusammen mit Alfred Peter-
                                           sen vom Verein Duvenseer Moor
                                           Ende Mai ans Werk. Sie bereiteten
                                           den Boden vor, um dann die vom
                                           Verein zur Verfügung gestellte
                                           Saat auszubringen. Herausgekom­
                                           men ist ein Blütenmeer, das dafür
                                           sorgt, dass es nun auch auf unse­
                                           rem      Dorfplatz   summt      und
                                           brummt. WT

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MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
Der Verein „Duvenseer Moor e.V.“              Wer heute – gut neun Monate
war ebenfalls der Initiator für eine       nach der Pflanzaktion – durchs
weitere Aktion auf Klinkrader Ge­          Moor wandert, kann sich von de­
biet. Entlang des Moorgrabens ha­          ren Erfolg überzeugen. Alle Bäume
ben Alfred Petersen und Gerd Vog­          sind angewachsen und ergrünt.
ler mit einem guten Dutzend Frei­          „Nur die Wildkirschen bereiten uns
williger aus dem Verein in der Wo­         etwas Sorgen“, erzählt Alfred Pe­
che vor Weihnachten 2019 mehr              tersen mit Blick auf einige von Mo­
als 40 junge Bäume gesetzt. Auf            nilia befallene, vertrocknete Äste.
einer Strecke von etwa 500 Metern          Aber das wird der engagierte Ver­
wurden mit Bagger und Frontlader           ein angesichts seiner letztjährigen
die Löcher für die 4 – 6 Meter ho­         Erfolgsbilanz auch noch in den
hen Eichen, Erlen, Pappeln, Wild-          Griff bekommen. ID
äpfel und Wildkirschen gegraben
und mit je zwei Stützpfählen verse­
hen. Finanziell unterstützt wurde
die Aktion vor allem durch Förder­
mittel der Bingo-Umweltlotterie
des Landes, der Aktivregion Nord
sowie der Kreissparkasse Herzog­
tum Lauenburg und der Raiffeisen­
bank Südstormarn-Mölln.

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MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
MOIN! Menschen

 Weltenwind im Segel
                                            thematik sollte die Grundlage für
                                            seinen Lebensweg sein. Bereits
                                            während seiner Schul- und Studi­
                                            enzeit verbrachte er die Ferien in
                                            einer Segelschule in Glücksburg an
                                            der Ostsee. Dort wurde er mit dem
                                            „Segelvirus“ infiziert und nach und
                                            nach erwarb er alle erforderlichen
                                            Segelscheine. Bereits im Alter von
                                            21 Jahren besaß er das höchst­
                                            mögliche Segelpatent, das ihn zur
                                            Führung einer 12 köpfigen Segel­
                                            crew auf großer Fahrt berechtigt.
                                            Mit der Überführung von Yachten
                                            für Eigner, die dies aus verschie-

   Anke Golland ist 55 und Jochen
 Schoenicke 67 Jahre alt. Seit rund
 20 Jahren leben sie in Klinkrade
 und sind seit 15 Jahren verheiratet.
 Sie stammt aus Brühl im Rhein­
 land, er wurde in Wuppertal gebo­
 ren und verbrachte seine Jugend
 in Stuttgart, bevor es ihn in den
 Norden zog. Kiel und Hamburg
                                            denen Gründen nicht selbst kön­
 waren seine Stationen, bevor Anke
                                            nen, machte er sich selbstständig
 und er in Klinkrade ihr endgültiges
                                            und gründete sein Unternehmen
 Domizil fanden. Ein abgeschlosse­
                                            „Skipperteam Jochen Schoenicke“.
 nes Lehramtsstudium in den Fä­
                                            Im Rahmen dieses Geschäfts er-
 chern Politikwissenschaft und Ma­

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MOINM IN! Das Magazin für Klinkrade
folgte auch seine erste Atlantik­         stalterin. Während ihrer Tätigkeit
überquerung. Weitere Segeltörns           beim      „Kölner    Stadtanzeiger“
praktisch auf allen Weltmeeren            schwärmte ein Kollege von seinem
waren und sind seine Passion. Na­         Segelboot auf dem Ijsselmeer in
vigation mit Sextant und Chrono­          Holland. Eines Tages nahm sie sei­
meter, wochenlange Törns ohne             ne Einladung für eine Segeltour an
jede Funkverbindung brachten ihm          und fortan war auch sie vom Se­
große Erfahrung. Jüngere Segler           gelsport fasziniert. Es ergab sich,
können sich das im heutigen Zeit­         dass sie irgendwann für einen Se­
alter der Satellitennavigation und        geltörn der Fa. Skipperteam an­
des Satellitentelefons kaum noch          heuern konnte. Auf Tuvalu, einem
vorstellen, eben so wenig wie den         kleinen Südseeinselstaat östlich
Kurzwellenfunk als einzige rau­           Australiens, traf sie dann mit Jo­
schende und knackende Kommu­              chen zusammen. Es „funkte“ zwi­
nikationsmöglichkeit. Mit der Zeit        schen den beiden, so dass sie seit­
entwickelte sich die Firma zusätz­        dem ihren gemeinsamen Lebens­
lich durch Schaffung eines zweiten        weg gehen.
Standbeins als Spezial-Reiseveran­
stalter für Segeltörns zum europa­
weit größten Unternehmen dieser
Art. Rund 1700 Personen buchen
jährlich Plätze auf seinen inzwi­
schen 13 Segelyachten, jede ge­
führt von einem angestellten Skip­
per, für Fahrten auf allen Weltmee­
ren. Für die Passagiere ist anpa­
cken angesagt und nicht etwa re­
laxen, wie auf einer Kreuzfahrt.
                                            Anke hat die administrativen An­
                                          gelegenheiten des Unternehmens
                                          unter ihren Fittichen. Prädestiniert
                                          durch ihren erlernten Beruf gestal­
                                          tet sie ebenfalls die Firmenpro­
                                          spekte, kümmert sich um die Wer­
                                          bung und die Außendarstellung
                                          der Firma.

                                             Ein Aspekt für die Wahl ihres
                                          Wohnortes war Klinkrades Veran­
                                          staltungskalender. „Wenn so viel
  Anke Golland ist gelernte Litho­        auf die Beine gestellt wird, müssen
grafin, Fotografin und Medienge­          die Menschen hier einfach nett
                                          sein“, dachten sie sich. So zogen

                                      6
sie zunächst in den Meiereiweg                 Sie sind begeisterte Skifahrer,
und bauten dann später ihr Haus            fahren bis zu viermal jährlich am
am Sportplatz. Sie zollen den Ver­         liebsten in die französischen Al­
antwortlichen für die vielen Veran­        pen. Er kocht gerne und beide lie­
staltungen größten Respekt für ihr         ben Pferde und das Reiten. Sie ist
Ehrenamt.                                  aktives Mitglied in der Freiwilligen
                                           Feuerwehr und hat dort bereits
  Die große Passion für das Segeln         viele Lehrgänge absolviert.
hat Anke und Jochen zusammen­
geführt. Ostsee, Mittelmeer, Atlan­          Anke Golland und Jochen Schoe­
tik, Pazifik oder der Indische Oze­        nicke, deren Beruf beneidenswert
an, alle Weltmeere sind beiden             ist, die ihr Geschäft im Prinzip von
vertraut. Für die Yachtüberführung,        überall her führen könnten, die für
die nach wie vor zu ihrem Geschäft         Weltoffenheit stehen, haben ihr
gehört, steht eine eigene Besat­           Domizil in Klinkrade gefunden.
zung, die kurzfristig verfügbar sein       Darauf können wir uns etwas ein­
muss, bereit. So eine Aufgabe              bilden. WT
kann bis zu einem Jahr dauern.
Das Weiteste war bisher eine
Überführung von Neuseeland zur
Ostsee.

Alle Fotos: Skipperteam

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MOIN! Gemeinde
       Familie
 Unsere Kinder im Corona-Lock-down

    Persönlich hat es mich in der           Lena (6 Jahre): Dass wir ganz viele
 „Corona-Zeit“ sehr beschäftigt, wie        Spiele alle zusammen gespielt ha­
 unsere Kinder und Jugendlichen             ben!
 diese Phase empfunden haben. Es            Hanna (9 Jahre): Dass ich nicht so
 wird viel von den älteren Mitbür­          viele Hausaufgaben hatte und
 gern berichtet, die keinen Besuch          ganz viel draußen sein konnte!
 mehr erhalten können und erheb­            Philipp (fast 11 Jahre): Dass meine
 liche Einschränkungen haben. Ich           große Schwester Charlotte sich
 bin der Meinung, dass unsere Kin­          ganz toll um mich gekümmert hat.
 der und Jugendlichen auf vieles            Und dass ich wenigstens mit ei­
 verzichten mussten. Dabei geht es          nem Kumpel in dieser Zeit spielen
 den Kindern in Klinkrade noch              konnte!
 richtig gut, da alle rauskönnen und        Luca (16 Jahre): Ich konnte lange
 die tolle Natur vor unserer Tür ist.       ausschlafen und mir die Zeit (be­
 Es gibt aber auch viele andere Fäl­        zogen auf die Schulsachen) selbst
 le, denn das Ferienpassprogramm            einteilen!
 ist nicht so wie in den Jahren
 davor. Es gibt keine Freizeiten mit        MOIN!: „Wie ist/war die Zeit zu
 Übernachtungen, kaum Busfahrten            Hause?“
 zu tollen Veranstaltungsorten. Die
 Aufzählung ließe sich beliebig             Lena: Eigentlich schön, aber meine
 fortsetzen.                                Freunde habe ich ab und an doch
                                            sehr vermisst!
   Ich habe nun 4 Kinder und Ju­            Hanna:       Manchmal       ziemlich
 gendliche im Alter von 6-16 Jahren         langweilig und blöd war, nicht mit
 interviewt.                                den Freunden spielen zu können!
                                            Philipp: Stressig, weil meine kleine
 MOIN!: „Was hast Du in dieser Zeit,        Schwester so viel gefordert hat!
 in der „alle“ mehr oder weniger zu         Luca: Eher langweilig!
 Hause sind, als schön oder positiv
 empfunden?“                                MOIN!: „Erzähle mir bitte kurz
                                            Deine schönste Geschichte aus

                                        8
dieser Zeit!“                            MOIN!: „Was möchtest Du endlich
                                         mal wieder machen?“
Lena: Mein Bruder Tim hat das
Fahrradfahren gelernt und ich war        Lena: In den Hansapark fahren!
dabei!                                   Hanna: Wieder zum Ballett gehen!
Hanna: Mein Geburtstag – er war          Philipp:     Sobald     man      im
anders als sonst, aber auch sehr         Steinhorster    Freibad    wirklich
schön. Ich konnte nur mit wenigen        wieder alles machen darf, bin ich
Leuten feiern. Ich habe mit 2            da!
Freundinnen im Zelt geschlafen!          Luca: Wieder normal in die Schule
Philipp: Wir 5 haben das perfekte        gehen und wieder mehr soziale
Dinner gemacht. Und meine Eltern         Kontakte!
haben      sich    tolle    Sachen
ausgedacht,     um       uns    zu         Vielen Dank an alle vier, die mir
beschäftigen!                            mit viel Freude die Fragen beant­
Luca: Es gab ein paar lustige            wortet haben. Mir persönlich hat
Situationen mit der Familie, wo          das auch viel Freude bereitet und
man ansonsten in der Schule war,         vielleicht haben wir durch diesen
aber keine krasse, spannende oder        Bericht angestoßen, dieses Thema
extrem lustige Geschichte.               zu beleuchten und zu betrachten.
                                         PL

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MOIN! Gemeinde
       Familie
 Corona – die Krise kreativ meistern!

   „In diesem Jahr ist alles anders“-        markt traf. Junge Familien haben
 so oder ähnlich hört man es fast            sich intensiv um ihre Kinder ge­
 täglich von vielen Menschen um              kümmert und viele Menschen ha­
 uns herum. Wir sind seit dem 13.            ben sich durch Sport und Bewe­
 März mit einer Situation konfron­           gung einen Ausgleich verschafft.
 tiert, die wir so nicht kennen. Un­         Mir kam in den letzten Wochen
 sere Freiheiten sind eingeschränkt!         immer mal wieder der Gedanke,
 Alltägliches wie z. B. ein Kinobe­          wie es um uns in Klinkrade stehen
 such wird durch die Auflagen zu             würde, wenn wir tatsächlich von
 einem distanzierten „Vergnügen“.            der Außenwelt abgeschnitten wä­
 Oder die Mund-Nasen-Bedeckung               ren, quasi eine Quarantäne für ein
 - wer von uns hätte gedacht, dass           ganzes Dorf. Sind wir in der Lage,
 wir jetzt, wie die Menschen in Asi­         uns selbst zu versorgen und be­
 en schon lange, jeden Tag damit             sonders wichtig - miteinander aus­
 zu sehen sind? Ebenso der ständi­           zukommen?
 ge Geruch nach Desinfektionsmit­
 tel, an den ich mich einfach nicht             Einen großen Vorteil haben wir
 gewöhnen kann.                              sicher durch die vorhandenen Tie­
                                             re im Dorf, Schweine und Rinder
   Vieles ist aus meiner Sicht aller­        wären zum Schlachten da. Unter
 dings auch positiv an der Corona-           uns leben Menschen, die diese Tie­
 Zeit, denn zu Beginn der Ein­               re mundgerecht zubereiten könn­
 schränkungen konnte ich man­                ten, so wie auch ein Spanferkel bei
 cherorts beobachten, wie Men­               Feiern     offensichtlich    vielen
 schen zusammengerückt sind. Es              schmeckt. Ebenso haben wir
 wurde für Nachbarn eingekauft, äl­          schusssichere Jäger und erfolgrei­
 tere Leute wurden einmal mehr               che Angler unter uns, die für die
 gefragt, ob sie Hilfe brauchen.             nötige Abwechslung auf dem
 Auch bei uns in Klinkrade war dies          Speiseplan sorgen würden.
 der Fall, zu sehen an den 2-3 Ein­
 kaufszetteln in der Hand der Jün­            Wir haben die Möglichkeit Gemü­
 geren, wenn man sich im Super­              se und Obst aus unseren Gärten

                                        10
sowie das Getreide von den Fel­             Verarbeiten und Genießen der ge­
dern haltbar zu machen und könn­            meinsamen Ernte. Das würde zu­
ten uns damit eine Zeitlang selbst          sammen sicherlich viel mehr Spaß
versorgen. Wie gut unsere eigene            machen und unseren Zusammen­
Ernte schmeckt, wissen wir doch             halt fördern. Wir könnten auch Re­
zum Teil heute schon.                       zepte für die Zubereitung von z. B.
                                            Marmelade weitergeben, wie es
  Es fällt mir auf, dass die jungen         bereits Generationen vor uns ge­
Leute inzwischen auf den Ge­                tan haben.
schmack kommen, bzw. es einfach
nachhaltiger und günstiger ist,              Viele weitere Dinge würden wir in
wenn man sich selbst versorgen              unserem Dorf gemeinsam anpa­
kann. Unsere Kinder z.B. nutzen             cken können: Das Handwerk ist
gemeinsam ein Gewächshaus zum               gut vertreten, so dass wir uns ge­
Gemüseanbau. Ich freue mich                 genseitig bei den unterschiedlichs­
                                                 ten Dingen und Baumaßnah­
                                                 men helfen können. Für die
                                                 Sicherheit wird gesorgt sein,
                                                 denn unsere Freiwilligen Feu­
                                                 erwehrleute (sehr kompetent
                                                 unterstützt durch die Berufs­
                                                 feuerwehrleute) sind so gut
                                                 ausgebildet, dass wir jeder­
                                                 zeit gut versorgt sein werden
                                                 und es gibt viele hilfreiche
                                                 Menschen aus „systemrele­
                                                 vanten“ Berufen in unserem
                                                 Klinkrade.

                                                    Wer jetzt denkt: „Das habe
                                                 ich doch auch schon mal ge­
                                                 dacht. Mit wem könnte ich
schon jetzt auf die Kostprobe der           mich treffen, um diese Gedanken
Tomaten und Chilis aus ihrer eige­          weiter zu entwickeln“ melde sich
nen Anzucht und es freut mich zu            einfach bei Susanne Baumann un­
sehen, wie stolz sie selbst darüber         ter      04536-9978166         oder
sind.                                       susebau67@web.de.         Vielleicht
                                            können wir in Klinkrade etwas in­
   Ich finde, dass es sogenanntes           teressantes Neues beginnen, so
„Crowdfarming“, d. h. gemein­               dass wir die Corona-Zeit als Chan­
schaftliches Gärtnern, viel häufiger        ce für unser weiteres Zusammenle­
geben müsste. Menschen sollten              ben und -wirken nutzen. SB
sich zusammentun beim Arbeiten,

                                       11
MOIN! Geschichte

 Als (fast) alle Männer Hinrich hießen
    Es ist immer wieder ein großer           stellen in Klinkrade nur 17 ver­
 Spaß für mich, in der alten Chronik         schiedene Namen, wobei die 10
 von Hans Funck zu stöbern, weil             häufigsten 95 Prozent aller verge­
 man ständig auf Geschichten                 benen Namen darstellen. Bei den
 stößt, die uns aus heutiger Sicht           Frauen wurden nur 12 verschiede­
 zumindest ein Schmunzeln ins Ge­            ne Namen ermittelt. Welch ein
 sicht zaubern. Zuletzt fiel mir auf,        Vergleich zur heutigen Namens­
 dass es eine sehr große Zahl von            vielfalt! Mehr als jeder vierte Mann
 Männern in Klinkrade gab, die Hin­          trug den Vornamen Hinrich, der
 rich hießen. Zur Erinnerung: die            damit fast doppelt so häufig ist
 Chronik von Hans Funck umfasst              wie der zweitplazierte Vorname
 den Zeitraum von 1530 bis 1950 in           Claus. Die Häufung von Hinrich
 dem er alle Klinkrader, die in die­         wurde durch die Auszählung ein­
 sem Zeitraum gelebt haben, auflis­          drucksvoll bestätigt.
 tet. Die Grundlage seiner Arbeit
 waren die Kirchenbücher der San­                Vorname                    %
 desnebener Kirche.
                                             1 Hinrich                      27
   Mir kam die Idee, die große Häu­          2 Claus, Clas                  15
 figkeit des Namens Hinrich und
 auch mögliche Häufungen bei den             3 Johann, Hans                 15
 weiblichen Namen näher zu er­               4 Joachim, Jochen              11
 gründen. Diese Arbeit ist rein sta­
 tistisch recht einfach, da die Chro­        5 Jürgen                        7
 nik von Hans Funck seit 2006 in
                                             6 Gottfried                     4
 elektronischer Form vorliegt und
 der Computer die Häufigkeit eines           7 Peter                        3,5
 Namens blitzschnell ermittelt.
                                             8 August                        2
   Zunächst ergibt die Auszählung,           9 Christian                    0,6
 dass insgesamt nur wenige Namen
 vergeben wurden. Bei den Män­               10 Ernst                       0,6
 nern ergaben sich über alle Hof­

                                        12
Die Hälfte der Vornamen sind                         die vorderen Plätze.
deutschen Ursprungs, die andere
Hälfte stammt aus der Bibel.                              Dass Hinrich den ersten Platz
                                                       einnimmt, ist historisch für ganz
       Vorname                             %           Deutschland belegt. Denn Hinrich
                                                       ist die norddeutsche Version von
  1 Catharina, Katrin, Käthe              21           Heinrich, der über Jahrhunderte
                                                       der meistvergebene männliche
  2 Margarethe, Grete                     20
                                                       Vorname war. Sechs deutsche Kai­
  3 Elisabeth                             14           ser trugen diesen Namen, der letz­
                                                       te verstarb jedoch schon 1197 –
  4 Anna                                  11           lange vor der Gründung Klinkra­
  5 Magdalene                             10           des. Die Orientierung an Herr­
                                                       schernamen ist daher eher un­
  6 Dorothea                               7           wahrscheinlich. Keiner der Herzö­
  7 Maria                                  6           ge in unserem Herzogtum trug
                                                       den Vornamen Heinrich/Hinrich !
  8 Ida                                   3,5          Die meisten unserer Herzöge hie­
  9 Erna                                  3,5          ßen Erich, ein Name, der in Klink­
                                                       rade über Jahrhunderte nicht ver­
 10 Emma                                   2           geben wurde.

                                                         Der vergleichbar zu Heinrich be­
                                                       liebteste weibliche Vorname in
   Bei den weiblichen Vornamen                         Deutschland ist Elisabeth, Elsa, Lis­
sind die beiden ersten etwa                            beth oder Liese, der aber in Klink­
gleichauf, die ersten 3 Vornamen                       rade hinter Käthe und Grete zu­
ergeben schon deutlich mehr als                        rückfällt.
die Hälfte aller vergebenen Vorna­
men. Ähnlich wie bei den Männern                         Vielleicht regt unser kleiner Na­
verteilen sich deutsche und bibli­                     mensrückblick dazu an, „histori­
che Ursprünge, bei den Frauenna­                       sche“ Vornamen zu vergeben. MW
men belegen die biblischen jedoch

MOIN! erscheint in der ersten Woche der Monate März und September.
Impressum: Gemeinde Klinkrade          V.i.S.d.P. ist der Bürgermeister
Die Redaktion verwendet größtmögliche Sorgfalt, dass die Angaben dem aktuellen Wissenstand
entsprechen. Eine Gewähr für die Richtigkeit ist jedoch nicht möglich. Leserbriefe und Anregungen
senden Sie bitte an: manfred.wulf@klinkrade.de
Redaktionsleitung: Manfred Wulf (MW), Redaktion: Susanne Baumann (SB), Inge Dresow (ID), Petra
Löding (PL), Heidrun Reimers (HR), Wolfgang Tempel (WT).
Layout und Produktion: Manfred Wulf

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MOIN!             Op Platt

 Aschemmer un Dranktunn

    Müll??? Ik glöv, de jungen Lüüd          mit dat dat Geschirr afwuschen
 in t`Dörp köönt sik nich vörstellen,        wörr (Pril hebbt wi nich kennt!). De
 dat dat en Tiet geev, wo dat keene          vulle Emmer kööm denn in de
 Mülltunns un all gor nich so wat as         Dranktunn in de Waschköök. In`­
 Müllafholers bi uns geven hett! Un          Sommer rüük dat meesttiets n`be­
 trotzdem weer uns Dörp tomindst             ten    sünnerbar     dorvun!      De
 so reden as hüüt!                           Swienstall weer blank bi. De Swien
                                             kreegen ehr Foder tweemal
   Uns ole Bürgermester Ernst-Au­            an`Dag tosamen mit dat Water ut
 gust hett mi vertellt, dat Klinkrade        de Dranktunn un hebbt dat allens
 Mitte de 70er Johren Mülltunnens            wegputzt! Männichmal müssen wi
 kregen hett. Un wo weer dat dor­            Reste ut de Köök ok na den Mess­
 vör? Bi unsen letzten plattdüüt­            faalt bringen, besönners na dat
 schen Namiddag hebbt wi uns to­             Schlachten. Denn weer dat beter,
 samen erinnert:                             wenn du dat ünnergraven hest,
 Müll, so as hüüt hebbt wi as Kinner         sünst hebbt de Katten dat wedder
 nich kennt (Ik meen, nich mal dat           rutbuddelt!
 Word!) De meesten Saken, de man
 köpen kunn´, weren nich inpackt,
 höchstens in en Papiertüüt un de
 kunn man upbrennen , Plastik hett
 överhaupt noch keen Rull speelt!
 In binah jeden Huushalt geev dat
 den Aschemmer vör de Kööken­
 döör un den Drankemmer in de
 Köök!

    Dat, wat modern "organische
                                             Dat is de Aschemmer hüüttodags!
 Abfälle" heet un hüüt in de Bio­
 tunn kümmt, wörr in den Dran­
 kemmer kippt, ok dat Water, wat              Wenn du dien Stuuv warm heb­
 de Huusfru to´n Waschen vun ehr             ben willst, müsst du jeden Morgen
 Gemüse brukt hett un dat Water,             de Asch ut den Oven rutbringen,

                                        14
eerst denn kannst du wedder in­            dormit utbedert. Aver den Schutt,
böten. Wenn de Aschemmer vör               den keener mehr hebben wull,
de Döör full weer, müsst du em na          kööm in irgenden Kuhl. Dor sünd
den Schutthupen bringen. Son`              ok mal Dele vun en Schrottauto
Steed geev dat up jeden Hoff, bi           verswunnen!
uns weer de neben de Schüün an
de Siet na Thea Stamer. Dor legen             Aver egentlich weer Metall to
ok leddig Dosen, kaputtet Glas un          schaad vör de Schuttkuhl, dat
tweessmeten Porzellan. Aver ir­            hebbt wi sammelt. Wenn de "Plün­
gendwann weer de Schutthupen               nenkerl" Fiete Holst ut Lütten
vull un de Schutt müss up en Wa­           Klinkrade kööm, hett he Iesen,
gen upladen warrn. De Buern                Blick oder Kupperdeele köfft. Wi
harrn Kuhlen up de Koppeln, de             Kinner harrn ja wenig oder gar
towenig Water harrn un de se nich          keen Taschelgild. Wi hebbt dat en
mehr bruken. Dor kööm de Wa­               oder anner Stück Iesen "funnen"
genladung rin. De anner Lüüd               un na em henbröcht. Enmal hett
bröchten ehr Wagenladung na                Fiete Holst mi dorvör en Tuschkas­
Schuttkuhlen, de de Gemeede dor-           ten geven. Wat heff ik mi frööt!
vör frigeven harr. Ik meen nich de
Maadbargen, wo de Buern dat Kaff            Ja, so is dat west in uns`Kinnertiet
vun`Döschen oder Modder ut en              mit den Müll. Un hüüt? Wi hebbt 4
Diek henbröchten, ton Bispeel bi           Mülltunnens un liekers gift dat
de Meieri oder an den Mönken­              Lüüd, de schmiet ehr`n Müll in uns
weg, wo later de Schoolwald plant          Feldmark! Schön, dat ji in Klinkra­
wörr. (Siehe "Geschichten und Bil­         de in`t Fröhjahr all tosamen rund
der aus dem alten Klinkrade S. 52).        üm uns schönet Dörp den Müll up­
Ne, an den Sirksrader Weg gev dat          sammelt. HR
glieks twee Schuttbargen, up de
linke un de rechte Siet kort vör de
grote Kurv. So`n Schuttbarg weer
dormals en wunnerbaren Speel­
platz för de ölleren Jungens. Se
kunnen Rotten mit ehren Katschi
scheeten oder Dosen mit noch n`­
beten Farv oder Lack dorbin to`n
Explodieren bringen, dorfen sik
dorbi aver nich faatkriegen laten!
                                           Dranktunn = Dranktonne, Tonne für flüssi­
  Wenn `n olet Huus afreten war­
                                           ge Reste aus der Küche
den müss, hebbt de Lüüd de
                                           Messfaalt = Misthaufen
Steen, de se nich mehr bruken
                                           Maadbarg = Komposthaufen auf Höfen
kunnen, kaputt maakt un de Weg
                                           Iesen = Eisen     Blick = Blech

                                      15
MOIN! Gemeinde
       Familie

 Komet C 2020 F3 (Neowise) über Klinkrade
   Die Sonnenenergie ist der Grund,                 Die ISS-Besatzung und das neue
 warum der Schweif eines Kometen                  Weltraumteleskop „Neowise“ ha­
 auch mit bloßem Auge zu erken­                   ben ihn zuerst entdeckt, nach dem
 nen ist. Diese sorgt dafür, dass der             Letzteren ist er auch benannt.
 aus Eis, Staub und Gesteinsteilchen
 bestehende Himmelskörper stetig                     Es ist schon sehr eigenartig,
 an Masse verliert. Er war bis Ende               nachts am Moorweg zu sein. Der
 Juli am Nachthimmel zu sehen.                    Halbmond taucht alles in ein dif­
 „Neowise“ zieht weiter seine Bahn                fus-gespenstisches Licht. Überall
 und wird erst wieder in mehreren                 raschelt irgendwas und ein paar
 tausend Jahren in Erdnähe sein.                  Fledermäuse fliegen lautlos vorbei.
 Mit 103 Mio. km hatte er im Som­                 Der aufkommende Nebel bei nur 9
 mer den geringsten Abstand zur                   Grad im Juli tut ein Übriges. Der
 Erde. Der helle Streifen am Hori­                Anblick des Kometen rechtfertigt
 zont ist ebenfalls eine Besonder­                jedoch das frühe Aufstehen und
 heit: Es handelt sich um leuchten­               ergänzt die Sammlung der himmli­
 de Nachtwolken, ein ebenfalls                    schen Naturschauspiele der letzten
 nicht alltägliches Phänomen am                   Jahre. WT
 sommerlichen Nachthimmel.

 Foto: Frank Szemkus, Stecknitz-Astronomie

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