HORIZONTE April 2019 - Berenberg

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HORIZONTE April 2019 - Berenberg
HORIZONTE
Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management

April               2019
HORIZONTE April 2019 - Berenberg
Kapitalmarkt kompakt
Rückblick

    Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen
    Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR)
                                                            Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)                                12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre
                                                           4W (27.02.19 - 27.03.19)                                          27.03.18 27.03.17 27.03.16 27.03.15 27.03.14
                                                           YTD (31.12.18 - 27.03.19)                                         27.03.19 27.03.18 27.03.17 27.03.16 27.03.15
                                                                        2,0
     Brent                                                                                                      26,8             10,7    20,3     11,9    -41,8     -38,1
                                                                       1,9
     Aktien Japan                                                                         10,7                                     2,2    5,3     20,0     -8,5      45,3
                                                                       1,7
     S&P 500                                                                                     14,4                            20,8     -0,4    21,0     -1,6      43,4
                                                                       1,5
     EM-Staatsanleihen (hart)                                                 4,5                                                  4,0    4,1      9,3      3,2        0,1
                                                                        1,4
     EUR Unternehmensanleihen                                              3,2                                                     2,4    2,1      2,3      0,3        7,0
                                                                       1,3
     Euro Stoxx 50                                                                        11,1                                     2,9    -1,1    18,6    -16,8      20,6
                                                                      1,1
     USD/EUR-Wechselkurs                                               2,0                                                       10,3    -12,4     2,8     -2,5      26,2
                                                                      1,1
     EUR Staatsanleihen                                                1,5                                                         1,6    1,6     -0,5      1,5        6,6
                                                                     0,3
     Gold                                                                    4,1                                                   7,4    -6,1     6,0     -1,0      17,1
                                                             0,0
     Eonia                                                   -0,1                                                                 -0,4    -0,4    -0,4     -0,2        0,0
                                                            -0,5
     Aktien Emerging Markets                                                          10,3                                        -0,4    9,8     25,0    -15,2      27,0
                                                            -0,6
     DAX                                                                            8,1                                           -4,6    -0,2    21,8    -17,0      25,6
     S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR
     EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR;
     EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR;
     Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet.

Quellen: Bloomberg, Berenberg                                                                                                                                     Zeitraum: 27.03.2014 – 27.03.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

2     29.03.2019         Horizonte Handout ǀ April 2019
Kapitalmarkt kompakt
Ausblick

          Volkswirtschaft
          • Konjunkturdelle: Der graue Winter in Europa ist nicht vorüber. Auch die deutsche Konjunktur ist aus dem Tritt gekommen.
          • Neuer Schwung im Frühling, sofern Handelsstreit zwischen den USA und China abflaut und harter Brexit vermieden wird.
          • Zentralbanken unterstützen: Die Federal Reserve steht vor einer Zinspause. Eine Zinswende der EZB verschiebt sich weiter.

          Aktien
          • Weiteres Potenzial, denn trotz des guten Jahresstarts sind Anleger nicht offensiv positioniert und die Bewertungen sind fair.
          • Stabilisierung der Konjunkturdaten und Historie sprechen für weiteren Kursanstieg bevor eine Sommerschwäche folgt.
          • Wir haben unsere Aktienquote im Multi-Asset-Portfolio auf nahe neutral reduziert; Deutschland und Schwellenländer attraktiv.

          Anleihen
          • Sichere Staatsanleihen weisen weiterhin sehr niedrige Renditen auf und lassen keine positiven Erträge für 2019 erwarten.
          • Trotz guten Jahresstarts bleiben wir gegenüber Unternehmens- und Hochzinsanleihen vorsichtig.
          • Wir halten die Laufzeit (Duration) weiterhin kurz und gewichten Anleihen im Multi-Asset-Portfolio unter.

          Alternative Investments / Rohstoffe
          • Goldpreis fällt unter 1,300 US-Dollar zurück: Höhere Kurse durch US-Dollar-Abschwächung und solider Nachfrage erwartet.
          • Ölpreis (Brent) dürfte in Richtung 70 USD leicht steigen: Einhaltung der OPEC+ Förderkürzung und Spekulanten unterstützen.
          • Nach Preisanstieg der Industriemetalle besteht kurzfristig Enttäuschungspotenzial, aber mittelfristig höhere Preise möglich.

          Währungen
          • Euro/US-Dollar-Kurs schwankt um 1,13: Die Argumente für den US-Dollar und den Euro halten sich die Waage.
          • Britisches Pfund notiert um 0,86 Pfund je Euro und profitiert vom Optimismus, dass ein harter Brexit abgewendet wird.
          • Euro/Schweizer Franken-Wechselkurs fällt unter 1,12, da eine Zinswende im Euroraum nicht absehbar ist.

3   29.03.2019   Horizonte Handout ǀ April 2019
Berenberg Asset-Allokation kompakt
Aktuelle Positionierung in den Anlageklassen

4   29.03.2019   Horizonte Handout ǀ April 2019
Berenberg Asset-Allokation kompakt
Rückblick für die Kernstrategie 3

     Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage
              Performance                  26.03.14 - 26.03.15            26.03.15 - 26.03.16             26.03.16 - 26.03.17            26.03.17 - 26.03.18             26.03.18 - 26.03.19
              Aktienbenchmark                    28,59%                        -11,90%                          17,76%                         -3,19%                          13,03%
    70%                                                                                                                                                                                    108
    65%                                                                                                                                                                                           106
    60%                                                                                                                                                                                           104
    55%                                                                                                                                                                                           102
    50%                                                                                                                                                                                           100
    45%                                                                                                                                                                                           98
    40%                                                                                                                                                                                           96
    35%                                                                                                                                                                                           94
    30%                                                                                                                                                                                           92
    25%                                                                                                                                                                                           90
      Okt. 17                        Jan. 18                       Apr. 18                       Jul. 18                       Okt. 18                         Jan. 19
               Aktienquote KS 3                     Aktienquote (Min/Neutral/Max)                          Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala)
Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg        *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe Net Return Index und 30% S&P 500 Net Return Index zusammen.             Zeitraum: 26.03.2014 – 26.03.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

    • Nach der Aktienmarktkorrektur Anfang Februar 2018 hatten wir unser Aktienübergewicht ausgebaut, da wir für die Konjunktur- und
      Unternehmensgewinnentwicklung weiterhin positiv gestimmt waren. Im Gegenzug hatten wir Anleihepositionen abgebaut.
    • Gegen Ende Mai 2018 hatten wir nach der Markterholung und vor dem Abverkauf aufgrund der gescheiterten Regierungsbildung in
      Italien das Aktienübergewicht zu Gunsten von Liquidität leicht reduziert.
    • Anfang November 2018 hatten wir in die Korrektur hinein zu früh Zukäufe getätigt und hatten unser Übergewicht ausgebaut.
    • Nach der Kurserholung haben wir in Q1 2019 die Aktienquote auf nahe neutral reduziert, da zahlreiche politische Risiken anhalten.

5     29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
Inhalt

    1     VOLKSWIRTSCHAFT                                                                                  7
          Die Konjunktur bleibt vorerst gedämpft. Risiken bleiben im Fokus.

    2     AKTIEN                                                                                         12
          Stabilisierung der Konjunkturdaten notwendig

    3     ANLEIHEN                                                                                       18
          Risiken hier, Chancen dort.

    4     ROHSTOFFE                                                                                      24
          Neue Chancen im Jahresverlauf.

    5     WÄHRUNGEN                                                                                      27
          Devisenmärkte beobachten Risikolage.

    6     WICHTIGE HINWEISE                                                                              30

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6       29.03.2019   Horizonte Handout ǀ April 2019
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VOLKSWIRTSCHAFT
1           2     3     4     5     6      Volkswirtschaft

Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung

Schwieriges außenwirtschaftliches Umfeld                                                                Gesamtinflation steigt, Kernrate geht zurück
• Zahlreiche Handelskonflikte (wie z.B. USA/China oder                                                  • Die Inflation stieg im Februar auf 1,5 % gegenüber dem
  USA/EU), schwächere Nachfrage aus China, die Wirren                                                     Vorjahr (Januar: 1,4 %). Für den Anstieg waren aber vor
  des Brexits und viele weitere politische Unsicherheiten                                                 allem Energie- und Nahrungsmittelpreise verantwortlich.
  lasten momentan schwer auf den exportorientierten                                                       Die Kernrate sank von 1,1 % auf 1,0 %. Damit liegen
  Sektoren. So fiel der Markit-Einkaufsmanagerindex für                                                   beide unter dem Ziel der EZB von „unter, aber nahe
  das Verarbeitende Gewerbe im Februar auf 49,2                                                           2 %“. Der EZB dürften zuletzt auch die (zu) niedrigen
  (Januar: 50,5) und damit in den Kontraktions-Bereich.                                                   Inflationserwartungen missfallen haben.

• Der Index für die eher binnenwirtschaftlich orientierten                                              • Verbunden mit unserer schwachen Konjunkturprognose
  Dienstleistungen stieg hingegen auf 52,3 (Januar: 51,2).                                                erwarten wir für das Gesamtjahr 2019 nur eine
  Unterm Strich konnte der Gesamtindex somit zulegen.                                                     Inflationsrate von 1,3 %.

        Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                       Euroland Inflation
               6                                                                        120                       5                                                                                                5

               4                                                                        110                       4                                                                                                4

               2                                                                        100                       3                                                                                                3
                                                                                              in Pkt.

                                                                                                                  2                                                                                                2
        in %

               0                                                                        90
                                                                                                           in %

               -2                                                                       80                        1                                                                                                1

                                                                                                                  0                                                                                                0
               -4                                                                       70

                                                                                                                  -1                                                                                               -1
               -6                                                                       60
                                                                                                                   Jan 99   Jan 01   Jan 03   Jan 05   Jan 07   Jan 09    Jan 11   Jan 13   Jan 15   Jan 17   Jan 19
                Mrz 99 Mrz 01 Mrz 03 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17

                                BIP-Wachstum        Economic Sentiment (rechte Skala)                                                            Inflation (YoY)         Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission.                       Zeitraum: 31.03.1999 – 28.02.2019      Quelle: Eurostat.                                                    Zeitraum: 31.01.1999 – 28.02.2019

8              29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
1          2         3   4      5        6     Volkswirtschaft

USA
Konjunktur- und Preisentwicklung

Kaum Wachstum in der Industrie                                                                                 Inflationsdaten unterstützen Zurückhaltung der Fed
• Die Industrieproduktion blieb im Februar hinter den                                                          • Die Inflation stieg im Februar nur geringfügig – auf 0,2 %
  Erwartungen zurück: Gerade einmal 0,1 % betrug das                                                             gegenüber dem Vormonat (Januar: 0,0 %). Vor allem
  Wachstum gegenüber dem Vormonat (Januar: –0,4 %).                                                              Energie und Nahrungsmittel waren dafür verantwortlich,
  Das könnte schwaches Investitions- beziehungsweise                                                             sodass die Kerninflation nur bei 0,1 % lag.
  Exportwachstum zur Folge haben.
                                                                                                               • Im Jahresvergleich waren die Verbraucherpreise im
• Es zeichnet sich in den USA ab, dass die                                                                       Februar um 1,5 % höher (Januar: 1,6 %). Insgesamt
  Sonderkonjunktur in der ersten Hälfte des neuen Jahres                                                         rechnen wir für 2019 mit 1,8 % Inflation. Damit bleibt der
  weiter abebben wird und das Land zu normaleren                                                                 Inflationsdruck vorerst moderat, das 2 %-Inflationsziel
  Wachstumsraten von rund 2,3 % bis 2,5 % zurückkehren                                                           der Fed wird eher unter- als überschritten. Die
  wird.                                                                                                          Notenbank kann also eine Zinspause einlegen.

        USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                 USA Inflation
               6                                                                                80                       6                                                                                               6

               4                                                                                70

               2                                                                                60                       3                                                                                               3

               0                                                                                50
                                                                                                     in Pkt.

                                                                                                                  in %
        in %

               -2                                                                               40                       0                                                                                               0

               -4                                                                               30

               -6                                                                               20                       -3                                                                                              -3
                Dez 98             Dez 03               Dez 08              Dez 13         Dez 18                         Jan 99   Jan 01   Jan 03   Jan 05   Jan 07   Jan 09   Jan 11   Jan 13   Jan 15   Jan 17   Jan 19

                                 BIP (YoY)       ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                                                Inflation (YoY)     Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM.                                                     Zeitraum: 31.12.1998 – 28.02.2019       Quelle: BLS.                                                        Zeitraum: 31.01.1999 – 28.02.2019

9          29.03.2019            Horizonte Handout ǀ April 2019
1       2         3    4        5     6      Volkswirtschaft

China
Konjunktur- und Preisentwicklung

Umfangreiche Fiskal- und Steuerpolitik                                                                         Vorerst niedrigere Inflationsraten
• Auch wegen des Handelskonflikts mit den USA                                                                  • Die Inflation sank im Februar auf 1,5 % gegenüber dem
  verlangsamt sich das Wachstum der chinesischen                                                                 Vorjahr (Januar: 1,7 %). Der vierte Rückgang in Folge
  Wirtschaft. In diesem Zuge wurde das Wachstumsziel                                                             zeigt, dass vor allem der konjunkturbedingte
  bereits von 6,5 % auf 6–6,5 % gesenkt.                                                                         Inflationsdruck momentan gering ist. Es bleibt
                                                                                                                 abzuwarten, ob die Maßnahmen der Regierung
• Die Regierung versucht mit Infrastrukturprojekten
                                                                                                                 (Fiskalstimuli etc.) die Konsumentenpreise mittelfristig
  dagegenzuhalten. So ist das Emissionsvolumen von
                                                                                                                 wieder schneller steigen lassen.
  kommunalen Sonderanleihen zuletzt um 60 %
  angewachsen. Außerdem sollen die Steuern deutlich                                                            • 2018 dürften die Preise um 2,1 % gestiegen sein. Für
  gesenkt werden (Volumen: 2 Bio. Yuan). Das soll die                                                            2019 und 2020 erwarten wir ähnliche Werte.
  Nachfrage der Haushalte und Firmen stimulieren.

     China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                  China Inflation (YoY)
                                                                                                                         25                                                                                         25
              16                                                                                60

                                                                                                                         20                                                                                         20
              14                                                                                55

                                                                                                                         15                                                                                         15
              12                                                                                50
                                                                                                                         10                                                                                         10
                                                                                                     in Pkt.
       in %

              10                                                                                45
                                                                                                                          5                                                                                         5
                                                                                                                  in %

               8                                                                                40
                                                                                                                          0                                                                                         0

               6                                                                                35                        -5                                                                                        -5

               4                                                                                30                       -10                                                                                        -10
               Mrz 05   Mrz 07       Mrz 09     Mrz 11     Mrz 13      Mrz 15    Mrz 17                                    Mrz 04   Mrz 06       Mrz 08        Mrz 10      Mrz 12      Mrz 14     Mrz 16   Mrz 18

                   BIP-Wachstum (YoY)         Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)                                           Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB.                                                 Zeitraum: 31.03.2005 – 28.02.2019          Quelle: NBS.                                                          Zeitraum: 31.03.2004 – 28.02.2019

10    29.03.2019            Horizonte Handout ǀ April 2019
1     2    3      4     5    6    Volkswirtschaft

Prognosen
Wichtigste Einschätzungen im Überblick

                                                      BIP-Wachstum (in %)                                                           Inflation (in %)

                                         2018                   2019                  2020                          2018                    2019               2020

                                                Ø**                    Ø**                    Ø**                          Ø**                     Ø**                Ø**

 USA                               2,9          2,9       2,5          2,4        2,3         1,9             2,4          2,4        1,8          1,8   2,3          2,2
 Eurozone                          1,8          1,8       1,1          1,2        1,7         1,4             1,8          1,8        1,3          1,4   1,6          1,5
     Deutschland                   1,5          1,5       0,7          1,0        1,7         1,5             1,9          1,9        1,4          1,5   1,7          1,7
     Frankreich                    1,5          1,5       1,1          1,3        1,8         1,4             2,1          2,1        1,4          1,3   1,7          1,6
     Italien                       0,8          0,8       0,0          0,1        1,0         0,7             1,2          1,2        1,0          1,1   1,3          1,3

     Spanien                       2,5          2,5       2,2          2,2        2,1         1,9             1,7          1,7        1,1          1,3   1,7          1,6

 Großbritannien                    1,4          1,4       1,4          1,3        1,8         1,5             2,5          2,5        1,8          2,0   2,0          2,0

 Japan                             0,8          0,8       0,7          0,7        1,0         0,5             1,0          1,0        1,1          0,9   1,4          1,2
 China                             6,6          6,6       6,1          6,2        5,9         6,0             2,1          2,1        2,1          2,1   2,1          2,2
 Welt*                             2,8          3,7       2,5          3,4        2,7         3,3               -          3,3          -          3,1    -           3,1

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.03.2019
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht nach Kaufkraftparität (KKP). KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

** Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

11    29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
2
AKTIEN
1     2     3     4     5    6    Aktien

Marktentwicklung
Trotz Zuversicht etwas Vorsicht walten lassen

Nach gutem Jahresstart droht bei Aktien Sommerschwäche
• Die Aktienmärkte haben im ersten Quartal eine grandiose Erholungsrally hingelegt. Sie haben mit wenigen Ausnahmen die
  Niveaus von Mitte Oktober zurückerobert und somit die Verluste vom Jahresende 2018 (über)kompensiert.
• Bisher haben die Konjunkturdaten weiter enttäuscht und müssen sich stabilisieren, damit die Markterholung vom
  Jahresanfang gerechtfertigt ist und Aktien weiteres Potenzial haben. Wir erwarten eine nachhaltige Stabilisierung der Daten
  im Laufe des zweiten Quartals, wenn die politischen Risiken wie der Handelskonflikt und der Brexit abebben.
• Wir sehen weiteres Potenzial für Aktien, denn Anleger sind derzeit nicht besonders offensiv positioniert und die
  Bewertungskennzahlen sind weiterhin nicht hoch. Zudem spricht die historische Marktentwicklung in Jahren mit einem
  starken Jahresstart vorerst für die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung, bevor die Märkte im Sommer zur Schwäche neigen.
• Unsere Aktienquote bleibt leicht übergewichtet und nahe neutral, wobei wir Schwellenländer und Deutschland bevorzugen.

     Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes
      180                                                                                                                     180

      160                                                                                                                     160

      140                                                                                                                     140

      120                                                                                                                     120

      100                                                                                                                     100

       80                                                                                                                     80
        Mrz 14                         Mrz 15                 Mrz 16       Mrz 17             Mrz 18                     Mrz 19
                                    DAX                 S&P 500        MSCI EM             STOXX Europe 50

Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100                                                      Zeitraum: 27.03.2014–27.03.2019

13    29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
1         2                       3          4                     5               6            Aktien

Unternehmensgewinne
Negative Gewinnrevisionen dürften bald auslaufen

Stärke der negativen Gewinnrevisionen nimmt ab                                                                                                                                                          Moderate Gewinnerwartungen
• Die Analysten haben ihre Gewinnschätzungen im                                                                                                                                                         • Für die meisten Aktienregionen sind die
  Einklang mit den schwächeren Konjunkturdaten zuletzt                                                                                                                                                    Gewinnerwartungen für 2019 äußerst moderat. Der
  weiter reduziert, über fast alle Regionen hinweg. Die                                                                                                                                                   Konsensus erwartet ein Gewinnwachstum von unter 5%
  globale Wachstumsverlangsamung sowie gestiegene                                                                                                                                                         für die USA, Asien Pazifik ex Japan, Großbritannien,
  Löhne und Zölle belasten – der Margenhöhepunkt liegt                                                                                                                                                    Japan sowie Osteuropa.
  nach unserer Einschätzung hinter uns.
                                                                                                                                                                                                        • Fiskalpolitische Maßnahmen wie beispielsweise in China
• Die Dynamik der Abwärtsrevisionen hat jedoch                                                                                                                                                            dürften das nominale Wachstum begünstigen. Daher
  nachgelassen hat. Die Gewinnerwartungen für die                                                                                                                                                         erwarten wir, dass die globalen Unternehmensgewinne
  Industrienationen wurden in den letzten drei Monaten                                                                                                                                                    in 2019 um ca. 3–5 % im Vergleich zum Vorjahr steigen
  um 3,7 % nach unten genommen, im letzten Monat                                                                                                                                                          werden. Aktuell liegt die Konsensuserwartung bei 4,5 %.
  jedoch „nur“ noch um 0,6 %.

     Ende der negativen Gewinnrevisionen in Sicht?                                                                                                                                                        Größtenteils moderate Gewinnschätzungen für 2019
      4
                                                                                                                                                                                                          25
      2
                                                                                                                                                                                                          20
      0
                                                                                                                                                                                                          15
     -2
                                                                                                                                                                                                          10
     -4                                                                                                                                                                                                    5
     -6                                                                                                                                                                                                    0
     -8                                                                                                                                                                                                   -5
               Industrienationen

                                       Welt

                                                  Schwellenländer

                                                                        Osteuropa

                                                                                        Europa

                                                                                                  USA

                                                                                                          Großbritannien

                                                                                                                           Eurozone

                                                                                                                                      Schweiz

                                                                                                                                                Deutschland

                                                                                                                                                              Japan

                                                                                                                                                                        APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                        Lateinamerika

                                                                                                                                                                                                                Industrienationen

                                                                                                                                                                                                                                    Welt

                                                                                                                                                                                                                                           Schwellenländer

                                                                                                                                                                                                                                                             Lateinamerika

                                                                                                                                                                                                                                                                             Schweiz

                                                                                                                                                                                                                                                                                       Eurozone

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Europa

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         USA

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Großbritannien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Osteuropa
                      1M-Veränderungen …                                                                                                                                                                                                   2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)
                      3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                                               2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)

Quelle: Factset                                                                                                                                                       Stand: 26.03.2019                 Quelle: Factset                                                                                                                                   Stand: 26.03.2019

14        29.03.2019                                   Horizonte Handout ǀ April 2019
1        2     3      4        5       6   Aktien

Bewertung / Saisonalität
Bewertung nicht mehr günstig aber fair

Faire Aktienmarktbewertungen                                                                   Drohen schwache Sommermonate?
• Durch das Auspreisen von (handels-)politischen Risiken                                       • Der S&P 500 hat in den ersten zwei Monaten dieses
  und von Wachstumssorgen sind seit Jahresbeginn die                                             Jahres um 11 % zugelegt. Seit 1950 gab es neun Jahre,
  Bewertungskennzahlen wieder in Richtung ihrer                                                  in denen der Index um mindestens 7 % und im Schnitt
  historischen Durchschnitte geklettert. Der Aktienmarkt                                         um 11 % zulegte. Historisch setzte sich die positive
  preist nun keine zeitnahe Rezession mehr ein.                                                  Entwicklung im März und im zweiten Quartal tendenziell
                                                                                                 fort. Jahre mit sehr starkem Jahresstart neigen aber zur
• Damit Aktien jedoch weiter steigen, müssten die kon-
                                                                                                 Schwäche im Sommer. Und in der Tat, das Bild könnte
  junkturellen Frühindikatoren eine Trendwende signa-
                                                                                                 passen. Spätestens gegen Sommer sollten sich die
  lisieren. Unsere Volkswirte erwarten, dass die Weltkon-
                                                                                                 Konjunkturdaten stabilisiert und die Aktienmärkte dies
  junktur spätestens im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt
                                                                                                 eingepreist haben. Dann könnten jedoch Zinsängste,
  gewinnt, wenn die politischen Risiken abgeebbt sind.
                                                                                                 insbesondere mit Blick auf 2020, erneut aufflammen.

     Aktien-KGVs handeln nahe ihrer historischen Durchschnitte                                   Häufig schwacher Sommer nach starkem Jahresstart
 28                                                                                               15
                                                                                                                       Durchschnittliche Rendite des S&P 500 pro
                                                                                                                       Quartal in Abhängigkeit von der Entwicklung in
 24                                                                                                                    den ersten zwei Kalendermonaten des Jahres
                                                                                                  10
                                                                                                                       seit 1950 (in %)

 20
                                                                                                   5
         16,5
                                                                                        16,8
 16
         14,4
                                                                                        13,9       0

 12
                                                                                                   -5
                                                                                                        Jan-Feb       Q1            Q2            Q3            Q4         Q2-Q4
     8
      1988          1993            1998     2003    2008          2013         2018                                9 Jahre mit positiver Rendite >= 7% in Jan-Feb
                           S&P 500                            Durchschnitt S&P 500                                  32 Jahre mit positiver Rendite < 7% in Jan-Feb
                           Stoxx 600*                         Durchschnitt Stoxx 600*                               28 Jahre mit negativer Rendite in Jan-Feb

Quelle: Bloomberg; *Für den Stoxx 600 wurde die          Zeitraum: 01.01.1988 - 25.03.2019     Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen                  Zeitraum: 01.01.1950 - 31.12.2018
Historie vor 2000 vom MSCI Europa übernommen.
15      29.03.2019           Horizonte Handout ǀ April 2019
1     2   3      4     5    6    Aktien

Aktien Allokation
Europa mit Aufholpotenzial, Schwellenländer langfristig attraktiv

 USA                                          Großbritannien                       Europa ex. UK                           Schwellenländer
 Neutral gewichten                            Untergewichten                       Neutral gewichten - Fokus auf           Übergewichten
 •   Mit nachlassenden Effekten der           •   Mit der Verschiebung der         Deutschland legen                       •   Bei Schwellenländern ist die
     Steuerreform dürfte das BIP in               Brexit-Deadline ist das Risiko   •   Die Konjunktur hat sich weiter          Bewertung trotz der jüngsten
     2019 nur um 2,5% wachsen.                    eines Austritts ohne                 eingetrübt. Die Eurozone dürfte         Kursgewinne moderat. Eine
 •   Die Unternehmensgewinne                      Vereinbarung gesunken.               2019 nur um 1,1% wachsen.               Lösung im Handelsstreit
     dürften dieses Jahr um knapp             •   Ohne harten Brexit erwarten      •   Analysten erwarten, dass die            zwischen den USA und China
     5% steigen.                                  unsere Volkswirte für 2019 ein       Unternehmensgewinne in 2019             sowie ein Ende der US-Dollar-
                                                  BIP-Wachstum von 1,4% und            um rund 9% wachsen. Dies                Stärke könnten unterstützen.
 •   Bis zu einer finalen Einigung
     dürfte der Handelskrieg mit                  eine Pfund-Aufwertung.               erachten wir als zu optimistisch.   •   Die geld- und fiskalpolitischen
     China für Volatilität sorgen.            •   Der Aktienmarkt ist historisch   •   Die Bewertungen sind wieder in          Maßnahmen Chinas dürften das
                                                  günstig, was sich ohne finale        Richtung ihrer historischen             Wirtschaftswachstum
 •   Die Zinserhöhungspause der
                                                  Brexit-Entscheidung jedoch           Durchschnitte geklettert, bieten        stabilisieren. Dies sollte sich ab
     Fed wirkt derzeit unterstützend.
                                                  kaum ändern dürfte. Eine             bei einer konjunkturellen Trend-        dem zweiten Quartal in den
     Mit Blick auf 2020, könnten
                                                  Pfund-Stärke könnte belasten.        wende jedoch weiter Potenzial.          Frühindikatoren zeigen.
     jedoch Zinsängste aufflammen.

16   29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
1     2    3     4     5    6    Aktien

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Indizes

                                                        Aktuell                                   Ø*

 Indexprognosen                                        27.03.2019   31.12.2019   30.06.2020   in 12 Monaten

 S&P 500                                                 2.805        2.950        3.050          3.081

 Dax                                                     11.419      12.600       12.900         13.329

 Euro Stoxx 50                                           3.322        3.500        3.650          3.705

 MSCI Großbritannien                                     2.075        2.200        2.300          2.312

 Indexpotenzial (in %)

 S&P 500                                                   -           5,2          8,7            9,8

 Dax                                                       -           10,3         13,0          16,7

 Euro Stoxx 50                                             -           5,4          9,9           11,5

 MSCI Großbritannien                                       -           6,0          10,9          11,4

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.03.2019
*Durchschnitt basierend auf Bottom-Up Schätzungen

17   29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
3
ANLEIHEN
1           2        3    4       5      6       Anleihen

Marktentwicklung
Zinsen

Fed senkt Wirtschafts- und Zinsprognosen                                                                         Staatsanleihen-Renditen lassen deutlich Federn
• Zuletzt gab die EZB zusätzliche längerfristige                                                                 • Erstmals seit Oktober 2016 befinden sich die Markt-
  Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) ab September                                                                    zinsen in Deutschland wieder im negativen Bereich. Vor
  bekannt. Beim Leitzins wird sie aber nicht vor Frühling                                                          allem die enttäuschenden Markit-Einkaufsmanager-
  2020 aktiv.                                                                                                      indizes für Deutschland (und die gesamte Eurozone)
                                                                                                                   sowie keine absehbare EZB-Zinswende dürften für den
• Bei ihrer letzten Sitzung am 20. März passt die US-
                                                                                                                   erneuten Rückgang verantwortlich sein.
  Notenbank Fed ihre Konjunkturprognosen nach unten
  an. In Verbindung mit der sehr flachen Zinsstrukturkurve                                                       • Auch die US-Renditen sind zuletzt gesunken: Von 2,6 %
  unterstützt das ihren zurückhaltenden Kurs. Sie wird die                                                         auf etwa 2,4 %. Grund dafür waren vor allem die
  Zinsen in diesem Jahr voraussichtlich nicht erhöhen.                                                             pessimistischeren Töne der Fed: Die internationalen und
                                                                                                                   finanziellen Unsicherheiten seien weiterhin groß.

     Leitzinsen                                                                                                     Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
            7                                                                                               7               5                                                               5

            6                                                                                               6
                                                                                                                            4                                                               4
            5                                                                                               5
                                                                                                                            3                                                               3
            4                                                                                               4

            3                                                                                               3        in %   2                                                               2
     in %

            2                                                                                               2
                                                                                                                            1                                                               1
            1                                                                                               1
                                                                                                                            0                                                               0
            0                                                                                               0

            -1                                                                                              -1              -1                                                              -1
             Feb 99   Feb 01   Feb 03   Feb 05   Feb 07   Feb 09   Feb 11   Feb 13   Feb 15   Feb 17   Feb 19                Mrz 09   Mrz 11   Mrz 13        Mrz 15       Mrz 17       Mrz 19

                                                          EZB      Fed                                                                         Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg.                                                       Zeitraum: 01.02.1999 – 25.03.2019       Quelle: Bloomberg.                             Zeitraum: 25.03.2009 – 25.03.2019

19          29.03.2019         Horizonte Handout ǀ April 2019
1          2      3      4      5     6      Anleihen

Staatsanleihen
Ausblick verhalten

Staatsanleihen dürfte bald die Puste ausgehen                                                       Ertragsaussichten überwiegend negativ
• Nach einem überraschend guten Jahr 2018 und mit                                                   • Zwar haben wir unsere Renditeprognosen jüngst
  positiven Wertentwicklungen von sicheren                                                            gesenkt, doch dürften sichere Staatspapiere aus der
  Staatsanleihen trotzen deutsche Bundesanleihen, US-                                                 Kern-Eurozone sowie aus Großbritannien noch im
  amerikanische Treasuries und britische Gilts auch im                                                zweiten Quartal allmählich die Luft unter den Flügeln
  bisherigen Jahresverlauf den verbreitet negativen                                                   verlieren.
  Ertragsprognosen.                                                                                 • Mit wieder steigenden Renditen rechnen wir ebenfalls in
• Die Nachfrage nach Top-Bonitäten sorgt dafür, dass                                                  den USA – dort allerdings steht den zu erwartenden
  bisher sowohl in den USA als auch bei Bundesanleihen                                                Kursverlusten zumindest eine vergleichsweise höhere
  und Gilts ein Renditerückgang stattgefunden hat. Das                                                Grundverzinsung entgegen.
  halten wir nicht für nachhaltig.

     Renditen 10-jähriger Staatsanleihen auf niedrigen Niveaus                                          Sichere Staatsanleihen: rote Ampel in Europa, Gelb für USA
     4,5
                                                                                                                        Deutsche Bunds           US Treasuries           UK Gilts
                                                                                                              4%
     3,5
                                                                                                              2%
                                                                                      IT: 2,49%
     2,5                                                                                                      0%
                                                                                      US: 2,39%
                                                                                                             -2%
     1,5
                                                                                      GB: 1,00%              -4%

     0,5                                                                              FR: 0,31%              -6%
                                                                                      DE: -0,07%             -8%
  -0,5
      2014              2015           2016        2017           2018       2019                          Total Return (5J)    20,3%               15,5%                  25,6%
                Deutschland (EUR)              Frankreich (EUR)             Italien (EUR)                          Total Return (TR) 2018                 TR seit Jahresanfang
                Großbritannien (GBP)           USA (USD)                                                           TR bis 31.12.19 "Berenberg"            TR bis 31.12.19 "Konsens"

Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen                      Zeitraum: 01.01.2014–28.03.2019    Quelle: Bloomberg; iBoxx-Staatsanleihe-                 Zeitraum: 22.03.2014 - 22.03.2019
                                                                                                     Indizes (7–10 Jahre, TR)
20         29.03.2019          Horizonte Handout ǀ April 2019
1                                        2      3      4     5    6    Anleihen

Unternehmensanleihen
Nach der Rally ist Vorsicht geboten

Starker Start ins Jahr                                                                                                     Schwellenländeranleihen weiterhin attraktiv
• Das Jahr war erst wenige Tage alt, als die Märkte für                                                                    • Sowohl in lokaler als auch in Hartwährung denominierte
  Unternehmensanleihen die der Konsensus-Erwartung                                                                           Schwellenländeranleihen konnten sich seit Jahresbeginn
  entgegengesetzte Richtung einschlugen und über                                                                             nachhaltig von ihren vorangegangenen Verlusten
  zahlreiche Segmente hinweg für signifikante                                                                                erholen.
  Spreadeinengungen sorgten.                                                                                               • Relativ zueinander glich sich das Renditeverhältnis der
• Wir wollen die anhaltende Erholung nutzen und planen,                                                                      beiden Bereiche durch diese Bewegungen zugunsten
  in den steigenden Markt hinein Gewinne zu realisieren,                                                                     von Hartwährungsanleihen an. Mit Blick auf historische
  um in einer möglicherweise bevorstehenden Korrektur                                                                        Muster allerdings sollten Hartwährungsanleihen künftig
  über Reserven für Kauf-Opportunitäten zu verfügen.                                                                         wieder deutlich unter ihrem Pendant rentieren.

     Europäische Hochzinsanleihen: Potenzial ausgereizt                                                                       Schwellenländeranleihen erfreuen sich positiver Kapitalflüsse
                                          800                                                                                               6.000
     Risikoaufschlag in Basispunkte(Bp)

                                          700
                                                                                                                                            4.000
                                          600

                                                                                                                              in Mio. USD
                                          500                                                                                               2.000
                                          400
                                                                                                                                               0
                                          300

                                          200                                                                                          -2.000
                                          100
                                                                                                                                       -4.000
                                              0                                                                                              KW 1     KW 9   KW 17 KW 25 KW 33 KW 41 KW 49    KW 5
                                               2014        2015       2016         2017        2018       2019
                                                                                                                                                    Hartwährung (HW)             Lokalwährung (LW)
                                                      EUR BB-Segment: 241 Bp              EUR B-Segment: 500 Bp
                                                                                                                                                    4-Wochen Ø HW                4-Wochen Ø LW
Quelle: Bloomberg                                                                         Zeitraum:01.01.2014–19.03.2019   Quelle: J.P. Morgan; Angabe in                      Zeitraum: 01.01.2018–01.03.2019
                                                                                                                           Kalenderwochen [KW]
21                            29.03.2019                    Horizonte Handout ǀ April 2019
1        2   3       4     5    6    Anleihen

Kapitalmarktstrategie
Anleihen

              Kernsegmente

     Staatsanleihen & Pfandbriefe                                                   Unternehmensanleihen
     Untergewichten                                                                 Untergewichten
     •   Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken        •   Wir positionieren uns defensiv, da wir nach dem Spreadrückgang zu
         weiterhin hoch und Anleihen in Risk-Off-Phasen gefragt bleiben.                Jahresbeginn im Jahresverlauf mit stabilen bis leicht steigenden
                                                                                        Risikoprämien rechnen.
     •   Wir erwarten mittelfristig steigende Anleiherenditen aufgrund einer
         Stabilisierung des Wirtschaftswachstums und der Inflation. Deshalb         •   Innerhalb des Segments der Unternehmensanleihen bevorzugen wir
         sollte die Duration weiter kurz gehalten werden. Zinsänderungsrisiken          nachrangige Finanzpapiere. Diese hatten sich – trotz vergleichsweise
         werden nicht ausreichend vergütet.                                             besserer Kreditprofile – im Jahr 2018 deutlich unterdurchschnittlich
                                                                                        entwickelt und besitzen Aufholpotenzial.
     •   US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus
         Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische Risiken geeignet.

              Weitere Segmente

     Hochzinsanleihen                             Schwellenländeranleihen
     Neutral                                      Übergewichten
     • Steigende Verschuldung von                 • Schwellenländeranleihen sind
       US-Unternehmen bei                           strategisch weiterhin
       steigenden Zinsen macht                      interessant.
       USD-Hochzinsanleihen                       • Unsere Volkswirte erwarten
       unattraktiv.                                 ein Abebben von Risiken und
     • Bei europäischen Hochzins-                   ein Auslaufen der USD-Stärke.
       anleihen positionieren wir uns
       ebenfalls vorsichtig, speziell
       im Ratingbereich BB.

22       29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
1     2    3     4     5    6    Anleihen

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte

                                                             27.03.2019               31.12.2019                    30.06.2020

 Leitzinsen und
 Staatsanleiherenditen (in %)
                                                                Aktuell                            Ø*                            Ø*

 USA

                       Leitzins                               2,25 - 2,50   2,25 - 2,50            2,60   2,25 - 2,50            2,60

                       10J US-Rendite                             2,37         3,00                2,96      3,05                3,03

 Eurozone

                       Leitzins                                   0,00         0,00                0,00      0,25                0,05

                       10J Bund-Rendite                           -0,08        0,60                0,45      0,80                0,54

 Großbritannien

                       Leitzins                                   0,75         1,00                0,95      1,25                1,15

                       10J Gilts-Rendite                          1,01         1,90                1,68      2,10                1,81

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.03.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

23   29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
4
ROHSTOFFE
1         2   3       4     5     6      Rohstoffe

Rohöl
Der Ölpreis der Sorte Brent dürfte in Richtung 70 US-Dollar steigen

Die „OPEC+“-Länder steuern erfolgreich den Ölmarkt
• Die im ersten Halbjahr geltende Ölförderkürzung der „OPEC+“-Länder von täglich 1,2 Mio. Barrel ist erfolgreich in Kraft. Die
  Quotenreduktionen wurden zuletzt sogar übererfüllt, insbesondere weil Saudi-Arabien seine Ölproduktion deutlich drosselte.
  Zusätzlich sank bei den nicht im Kürzungsabkommen eingeschlossenen Ländern Venezuela und Iran die Produktion infolge
  der US-Sanktionen. Die deutliche Ausweitung der Ölförderung der Nicht-OPEC-Staaten, insbesondere der USA, konnte
  somit kompensiert werden.
• Der Ölmarkt scheint mit Blick auf die Entwicklung der Lagerbestände im Gleichgewicht. Zugleich ist jedoch die Positionierung
  der spekulativen Marktteilnehmer nur moderat. Deshalb erwarten wir in den kommenden Monaten, insbesondere bei einer
  Stabilisierung des Wirtschaftswachstums, einen leicht steigenden Ölpreis in Richtung 70 US-Dollar je Barrel.
• In den kommenden Monaten dürften eine Verlängerung der OPEC-Kürzungen, das Ausmaß des Anstiegs der US-Produktion
  sowie die weiteren Sanktionen gegen den Iran und Venezuela im Fokus stehen.

     OPEC-Förderkürzung verhindert ein Ölüberangebot                                              Saudi-Arabien kompensiert steigende US-Ölproduktion
     36                                                                                  50       13,0                                                                             13,0

                                                                                                  12,0                                                                             12,0
     34                                                                                  48
                                                                                                  11,0                                                                             11,0
     32                                                                                  46
                                                                                                  10,0                                                                             10,0

     30                                                                                  44        9,0                                                                             9,0

                                                                                                   8,0                                                                             8,0
     28                                                                                  42
                                                                                                   7,0                                                                             7,0
     26                                                                                  40           2014          2015         2016           2017           2018         2019
       2007        2009          2011          2013         2015         2017     2019                                US-Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)
                             OPEC-Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag, LS)                                           Russland Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)
                             Non-OPEC Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag, RS)                                       Saudi-Arabien Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)

Quelle: Bloomberg.                                          Zeitraum: 01.01.2014 – 28.02.2019   Quelle: Bloomberg                                    Zeitraum: 01.01.2014 – 28.02.2019

25        29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
1           2   3   4     5    6      Rohstoffe

Edel- und Industriemetalle
Gold bleibt attraktiv; Industriemetalle dürften mittelfristig Potenzial bieten

Bei Gold ist der Glanz noch nicht ab                                                          Industriemetallpreise dürften bald attraktiver werden
• Bis Februar hat Gold von ETF-Zuflüssen profitiert,                                          • Mit dem Anstieg zu Jahresbeginn haben Industriemetalle
  losgelöst vom stabilen handelsgewichteten US-Dollar. In                                       einiges eingepreist: Rezessionsängste haben sich
  den letzten Wochen war Gold aufgrund einer höheren                                            verflüchtigt und es wird eine Einigung im Handelsstreit
  Risikobereitschaft der Anleger weniger gesucht, sodass                                        zwischen den USA und China erwartet. Die Abschwäch-
  der Goldpreis zuletzt unter 1.300 US-Dollar je Unze                                           ung des chinesischen Einkaufsmanagerindex der
  zurückfiel.                                                                                   Industrie hat nicht nachhaltig belastet, obwohl China für
• Wir erwarten bei Gold angesichts der prognostizierten                                         50% der Industriemetallnachfrage verantwortlich ist.
  US-Dollar-Abschwächung und einer soliden Nachfrage                                          • Kurzfristig hat sich Enttäuschungspotenzial aufgebaut
  höhere Kurse im Jahresverlauf. Zusätzlich bleibt Gold                                         und das Risiko eines Preisrücksetzers ist erhöht. Im
  als Portfolioabsicherung attraktiv, wenngleich mögliche                                       Jahresverlauf bieten eine erwartete Konjunkturbelebung
  neu aufkommende Zinssorgen das Potenzial begrenzen.                                           und ein Ende der US-Dollar-Stärke jedoch Potenzial.

     Gold dürfte von Ender der US-Dollar-Stärke profitieren                                     Industriemetalle haben positive Nachrichten vorweggenommen
     1.500                                                                            110        3.600                                                                       52,5

     1.400                                                                            105        3.400                                                                       52,0

     1.300                                                                            100        3.200                                                                       51,5

     1.200                                                                            95         3.000                                                                       51,0

     1.100                                                                            90         2.800                                                                       50,5

     1.000                                                                            85         2.600                                                                       50,0

      900                                                                             80         2.400                                                                       49,5

      800                                                                             75         2.200                                                                       49,0
        Jan 14       Jan 15         Jan 16       Jan 17         Jan 18       Jan 19              2.000                                                                       48,5
                                    Handelsgewichteter US-Dollar (RS)                                 2014         2015          2016     2017          2018          2019
                                    Goldpreis in USD je Unze (LS)
                                    Goldpreis in EUR je Unze (LS)                                        LME-Industriemetallindex (LS)   Industrie-Einkaufsmanagerindex China (RS)

Quelle: Bloomberg.                                        Zeitraum: 01.01.2014 – 27.03.2019   Quelle: Bloomberg.                                 Zeitraum: 01.01.2014 – 27.03.2019

26      29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
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WÄHRUNGEN
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Marktentwicklung
Währungen

EUR/USD: Seitwärtsbewegung hält an                                                                  EUR/GBP: Hin und Her im Zeichen des Brexit
• Der US-Dollar wertete zum Euro kurzzeitig etwas ab.                                               • Leichtes Hin und Her: Der Euro konnte zwischenzeitlich
  Dafür könnten vor allem die schwachen US-                                                           gegenüber dem Pfund zulegen. Kurzzeitig gab es für
  Inflationszahlen verantwortlich gewesen sein, die für                                               einen Euro mehr als 0,87 Pfund. Da die EU dem
  eine expansivere Geldpolitik der Fed sprechen. Aber                                                 britischen Gesuch auf Fristverlängerung nachgab, sank
  auch die amerikanische Industrie überzeugte zuletzt                                                 der Wechselkurs aber wieder und erreichte zuletzt 0,86
  nicht. Zuletzt gab dann jedoch der Euro nach, da eine                                               Pfund je Euro.
  EZB-Zinswende weiter auf sich warten lässt.
                                                                                                    • Wir erwarten, dass ein harter Brexit vermieden werden
• Sollten die Europa betreffenden Handelsspannungen                                                   kann. Sollte dies gelingen, wird das Pfund noch etwas
  abnehmen, China seine Konjunkturschwäche                                                            aufwerten. Kommt es aber doch zum ungeordneten
  überwinden und ein harter Brexit vermieden werden,                                                  Austritt, wären Turbulenzen wahrscheinlich.
  könnte der Euro weiter Boden gut machen.

     Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                        Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                    1,40                                                                   1,40                   0,95                                                       0,95

                    1,30                                                                   1,30

                                                                                                                  0,85                                                       0,85
     in US-Dollar

                                                                                                       in Pfund
                    1,20                                                                   1,20

                                                                                                                  0,75                                                       0,75

                    1,10                                                                   1,10

                    1,00                                                                    1,00                  0,65                                                        0,65
                       Mrz 14       Mrz 15       Mrz 16      Mrz 17       Mrz 18       Mrz 19                        Mrz 14   Mrz 15   Mrz 16   Mrz 17      Mrz 18       Mrz 19

Quelle: Bloomberg.                                              Zeitraum: 25.03.2014 – 25.03.2019   Quelle: Bloomberg.                             Zeitraum: 25.03.2014 – 25.03.2019

28              29.03.2019          Horizonte Handout ǀ April 2019
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Prognosen
Einschätzungen der wichtigsten Währungen

                                                                27.03.2019             31.12.2019                 30.06.2020

 Wechselkursprognosen                                                 Aktuell                       Ø*                         Ø*

  EUR/USD                                                              1,12     1,2                 1,17   1,21                1,18

  EUR/GBP                                                              0,85     0,83                0,86   0,83                0,86

  EUR/CHF                                                              1,12     1,19                1,15   1,2                 1,16

  EUR/JPY                                                              124      134                 126    136                 128

 Veränderung zum Euro (in %)

  USD                                                                    -      -6,3                -3,9   -7,1                -4,7

  GBP                                                                    -      2,7                 0,3    2,7                 -0,9

  CHF                                                                    -      -6,0                -2,7   -6,8                -3,6

  JPY                                                                    -      -7,3                -1,4   -8,6                -2,9

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 27.03.2019
*Durchschnitt der Schätzungen anderer Experten (Bloomberg); Konsens

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WICHTIGE HINWEISE
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Stand: 29. März 2019

31   29.03.2019       Horizonte Handout ǀ April 2019
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