Monatsbericht Juni 2019 - Wien, Juli 2019 Foto: Stadtfeuerwehr Weiz 1 - Geologische Bundesanstalt

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Monatsbericht Juni 2019 - Wien, Juli 2019 Foto: Stadtfeuerwehr Weiz 1 - Geologische Bundesanstalt
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          Wien, Juli 2019
Monatsbericht Juni 2019 - Wien, Juli 2019 Foto: Stadtfeuerwehr Weiz 1 - Geologische Bundesanstalt
Monatsübersicht Juni 2019

1    Einführende Bemerkungen
Die nachstehende Übersicht gibt einen Monatsüberblick zu den gravitativen Massenbewegungen
(u.a. Felsstürze, Steinschläge, Rutschungen, Hangmuren, große Uferanbrüche) in Österreich. Bei Muren
hingegen handelt es sich im Allgemeinen nicht um gravitative Massenbewegungen, weshalb sie – trotz
oftmals großer medialer Aufmerksamkeit und immenser Schadwirkungen – auch nicht Gegenstand
dieses Monatsüberblicks sind. Gleichwohl sei an dieser Stelle angemerkt, dass Muren sehr wohl Indika-
toren für unterschiedliche Typen gravitativer Massenbewegungen in ihrem Einzugsgebiet sein können.

Dieser Monatsüberblick basiert ausschließlich auf Meldungen, welche online zugänglichen Informations-
quellen entnommen worden sind (beispielsweise Zeitungen, Webseiten von Gemeinden oder Feuer-
wehren). Dieser Monatsüberblick erhebt demnach keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder in Bezug
auf die Anzahl oder die räumliche Verteilung der erfassten Ereignisse, noch auf die Anzahl der verfügba-
ren bzw. auswertbaren Informationsquellen.

Die langjährigen Recherchen seitens der Geologischen Bundesanstalt (GBA) haben gezeigt, dass die
mediale Berichterstattung hinsichtlich gravitativer Massenbewegungen häufig einen einseitigen Fokus
auf betroffene Menschen und Infrastrukturen legt: In erster Linie wird die unmittelbare Schadens-
einwirkung auf Personen und jene Sachwerte beleuchtet, die sich in deren Umfeld befinden oder von
besonderer Bedeutung sind (z.B. Energieversorgung, Verkehrswege). Über eine viel größere Anzahl von
gravitativen Massenbewegungen wird hingegen nicht oder nur sehr eingeschränkt berichtet, weil sie
keinen beträchtlichen Schaden hervorgerufen haben, sich in siedlungsfernen Gebieten ereigneten oder
überhaupt unbemerkt blieben. Hinsichtlich der Anzahl der sich zutragenden Ereignisse sind demzufolge
entlegenere Regionen sehr unterrepräsentiert.

In diesem Monatsüberblick werden in der Regel spontane, d.h. meist schnell ablaufende gravitative
Massenbewegungen erfasst, bei denen ein Schadenseintritt unvorhergesehen erfolgte. Im Gegensatz
dazu handelt es sich bei den in dieser Übersicht im Regelfall nicht behandelten tiefgründigen gravitativen
Massenbewegungen (u.a. Talzuschübe, Hangsackungen, Hangkriechen) um langsame bzw. langfristige
Prozessverläufe, deren mögliche Auswirkungen zumeist bekannt und/oder vorhersehbar sind (z.B. der
Schuttstrom im Gschliefgraben bei Gmunden). Sollten solch tiefgründige gravitative Massenbewegun-
gen allerdings mit abrupten Ereignissen relevanter Bedeutung einhergehen, wird das aufgrund der zu-
meist großen medialen Präsenz im jeweiligen Monatsbericht Erwähnung finden. Unabhängig davon
scheinen tiefgründige gravitative Massenbewegungen in der Web-Applikation „Massenbewegungen“
der GBA auf.

Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass aufgrund der relativ geringen Anzahl der
monatlichen Ereignisse jedwede statistische Auswertung einer wissenschaftlichen Seriosität entbehrt.

Insbesondere langandauernde Niederschlagsperioden, aber auch kurze, sehr intensive Niederschlagser-
eignisse können, müssen aber nicht zwangsläufig Lockergesteinsrutschungen oder Hangmuren hervor-
rufen. Hinweise auf die Witterung in dieser Übersicht dürfen deshalb nicht als Vorwegnahme eines Kau-
salzusammenhanges zwischen meteorologischen Parametern und gravitativen Massenbewegungen
interpretiert werden. In Zusammenhang mit der Witterung sei an dieser Stelle auf die von der Zentral-
anstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf ihrer Webseite veröffentlichten Monats- und
Jahresberichte verwiesen [2].

Alle nachfolgend getätigten Aussagen, Diagramme und Karten beziehen sich somit ausschließlich auf
die an der GBA mittels Online-Recherche erhobenen gravitativen Massenbewegungen!

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2     Die gravitativen Massenbewegungen im Juni 2019
2.1    Überblick der erfassten Ereignisse

Im Juni 2019 erfasste die Geologische Bundesanstalt aus öffentlich zugänglichen Online-Quellen 20 gra-
vitative Massenbewegungen auf österreichischem Staatsgebiet. Davon entfielen zehn auf die Prozess-
gruppe Gleiten/Fließen und weitere acht auf die Prozessgruppe Stürzen. Zwei gravitative Massenbewe-
gungen waren nicht eindeutig einer dieser beiden Prozessgruppen zuzuordnen (Abb. 1).

Abb. 1: Mittels Recherche in Online-Medien erfassten gravitativen Massenbewegungen im Juni 2019, differenziert
        nach Prozessart.

2.2    Räumliche Verteilung der gravitativen Massenbewegungen

Ein Blick auf die Verteilung der erfassten gravitativen Massenbewegungen für den Juni 2019 über das
Bundesgebiet (Abb. 3) zeigt – infolge des Maßstabes – primär keine regionale Konzentration. Eine Auf-
schlüsselung der erfassten gravitativen Massenbewegungen nach Bundesländern (Abb. 2) offenbart
hingegen deren große Anzahl im Bundesland Steiermark, wobei es sich bei diesen überwiegend um Glei-
tungen oder Hangmuren handelt.

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Abb. 2: Mittels Recherchen in Online-Medien für Juni 2019 erfassten gravitativen Massenbewegungen, differenziert
         nach Bundesländern und Prozessart.

Abb. 3: Räumliche Verteilung der für Juni 2019 mittels Recherchen in Online-Medien erfassten gravitativen Massen-
         bewegungen unterschiedlicher Prozessart (in Klammer die jeweilige Gesamtanzahl; Erläuterungen zur
         Situation in der Steiermark, siehe Kapitel 2.7).

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2.3        Gravitative Massenbewegungen mit Todesopfern oder Verletzten

Untenstehende Tabelle 1 ermöglicht einen Überblick zu Toten und Verletzten aufgrund von gravitativen
Massenbewegungen. Demnach kamen im Juni 2019 bei drei Ereignissen ebenso viele Personen infolge
einer gravitativen Massenbewegung zu Schaden. In zwei der drei Fälle handelte es sich um ein Stein-
schlagereignis, in einem Fall um eine gravitative Massenbewegung allgemeiner Art.

Tab. 1: Tabellarischer Überblick der mittels Recherche in Online-Medien für Juni 2019 erfassten Anzahl der Toten
         und Verletzten in Abhängigkeit von der Prozessart. Datenbasis: GBA-Recherchen in Online-Medien.

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               PERSONENSCHÄDEN1                                                         gravitative          gesamt
                                                             Stürzen Gleiten/Fließen Massenbewegung
                                                                                        allgemein

                  Anzahl der Ereignisse mit Todesopfern         1             0                   0              1
    TOTE
                  Tote (gesamt)                                 1             0                   0              1

                  Anzahl der Ereignisse mit Verletzten          1             0                   1              2
    VERLETZTE
                  Verletzte (gesamt)                            1             0                   1              2

Die Serie der Unglücksfälle mit Verletzten oder Toten infolge einer gravitativen Massenbewegung
(Abb. 6) begann in den späten Mittagsstunden des 1. Juni. An jenem Tag wurde eine Person während
des Aufstieges durch das Wildental zur Fiderepasshütte im Gemeindegebiet von Mittelberg (Bundesland
Vorarlberg) von einem herabstürzenden Stein getroffen und verletzt (Abb. 4) [3].

Abb. 4: Pressemitteilung der Landespolizeidirektion für Vorarlberg zu einem Steinschlagereignis mit einer verletzten
         Person am Wanderweg vom Wildental zur Fiderepasshütte in der Gemeinde Mittelberg (Bundesland Vor-
         arlberg) am 1. Juni 2019 (Quelle: Landespolizeidirektion für Vorarlberg) [3].

1   Aufgrund einer gravitativen Massenbewegung können auch mehrere Tote oder Verletzte zu beklagen sein.

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Einen tödlichen Ausgang nahm ein Sturzereignis in der Gemeinde Matrei in Osttirol (Bundesland Tirol)
in den späten Vormittagsstunden des 4. Juni 2019. Im Bereich des sogenannten Schildwaldes im Umfeld
der gleichnamigen Galerie an der Felbertauernstraße, wo sich am 14. Mai 2013 eine mächtige Felsglei-
tung zugetragen hatte [4], lösten sich im Zuge von Waldarbeiten mehrere, teils recht große Felsblöcke,
wovon einer eine dort arbeitende Person so schwer verletzte, dass sie noch an Ort und Stelle verstarb
(Abb. 5). [5]

Abb. 5: Berichterstattung über das Sturzereignis im Schildwald in der Gemeinde Matrei in Osttirol (Bundesland Tirol)
         am 4. Juni 2019 und seine dramatischen Folgen (Quelle: „Kleine Zeitung“-online) [5].

Zum dritten Ereignis mit Verletzungsfolgen kam es in den Nachmittagsstunden des 7. Juni 2019 an der
Südwestflanke des Schneeberges (2.076 m) im Gemeindegebiet von Reichenau an der Rax (Bundesland
Niederösterreich). In der Stadelwand brach während der Klettertour einer Seilschaft ein Felsblock aus,
wodurch eine dieser Personen ins Seil stürzte [6].

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Abb. 6: Räumliche Verteilung der mittels Recherchen in Online-Medien im Juni 2019 erfassten gravitativen Massen-
         bewegungen mit Toten oder Verletzten, differenziert nach Prozessart.

2.4    Überblick zu den Schäden an der Infrastruktur

Wie bereits in der einführenden Erläuterung dargelegt, konzentrieren sich in Medien veröffentlichte In-
formationen zu gravitativen Massenbewegungen auf Ereignisse, die oftmals in Zusammenhang mit Schä-
den an der Infrastruktur stehen. Auch im Juni 2019 traf dies für den überwiegenden Teil der online zu-
gänglichen Meldungen zu gravitativen Massenbewegungen zu. Interessanterweise konnten von Seiten
der Geologischen Bundesanstalt für den Betrachtungszeitraum ausnahmslos gravitative Massenbewe-
gungen recherchiert werden, die entweder keine Infrastruktureinrichtungen tangierten, oder aber das
Straßen- bzw. Wegenetz in Mitleidenschaft zogen. Die Schäden entstanden überwiegend durch Hang-
rutschungen oder Hangmuren (Abb. 7).

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Abb. 7: Überblick zu den mit gravitativen Massenbewegungen im Juni 2019 einhergegangenen Arten von Sach-
        schäden (Achtung: Mehrfachnennungen möglich, weil bei einem Ereignis mehrere Sachschadensarten auf-
        treten können!). Datenbasis: GBA-Recherchen in Online-Medien.

2.5    Gravitative Massenbewegungen mit besonderen Folgen

Ein Felssturzereignis in den Schladminger Tauern am 9. Juni 2019 hat im wahrsten Sinne des Wortes
Staub aufgewirbelt. Von der Westflanke des Rauhenberges (2.585 m) stürzten aufgelockerte Felsmassen
Richtung Steinriesental. Der Wanderweg zur Gollinger Hütte in Rohrmoos-Untertal in der Gemeinde
Schladming (Bundesland Steiermark) wurde deshalb vorsorglich gesperrt (Abb. 8) [7]. Nach einer ent-
sprechenden Erkundung des Abbruchgebietes vier Tage nach diesem Ereignis konnte ein Geologe des
Landes Steiermark die Aufhebung der Wegsperre veranlassen [8].

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Abb. 8: Berichterstattung zum Felssturz vom Rauhenstein (2.585 m) in den Schladminger Tauern in der Gemeinde
         Schladming am 9. Juni 2019 (© Fotos: Hertha Reiter; Quelle: „Kleine Zeitung“-online) [7].

Ein in den Morgenstunden des 3. Juni 2019 auf der Mitterteich Landesstraße (L 73) im Ortsteil Windisch-
berg der Ortschaft Rennweg, Gemeinde Pörtschach am Wörthersee (Bundesland Kärnten), vorgefunde-
ner 0,4 m großer Felsbrocken bedingte nach der Inspektion der Absturzstelle eine Straßensperre, die
sich angesichts weiterer Steinschläge in den Folgetagen als zwingend notwendig erwies. Aus diesem
Grund mussten umgehend umfangreichere Sicherungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Sprengungen ab-
sturzgefährdeter Gesteinspartien, erfolgen (Abb. 9) [9].

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Abb. 9: Berichterstattung über das Sturzereignis auf die Mitterteich Landesstraße im Raum Windischberg im Ge-
         meindegebiet von Pörtschach am Wörthersee (Bundesland Kärnten) am 3. Juni 2019 (© Fotos: Harald
         Papitsch; Quelle: „Pörtschacher Zeitung“) [9].

Weitere Steinschlag- oder Blocksturzereignisse auf Gemeinde- oder Landesstraßen trugen sich im
Juni 2019 beispielsweise an der Grubstraße in der Gemeinde Weißenkirchen in der Wachau (Bundesland
Niederösterreich) am 7. Juni 2019 [10], [11] sowie auf die Pitztalstraße (L 16) zwischen Wenns und
Jerzens im Gemeindegebiet von Wenns (Bundesland Tirol) am 11. Juni 2019 [12] zu.

Mit Unannehmlichkeiten hatten auch die Besucher des am 22. und 23. Juni 2019 veranstalteten Ritter-
festes auf der Burg Oberkapfenberg in der Stadtgemeinde Kapfenberg (Bundesland Steiermark) zu
kämpfen. Offenbar infolge von starken Niederschlägen ereignete sich in den Nachmittagsstunden des
22. Juni 2019 eine zunächst als „Erdrutsch“ bezeichnete gravitative Massenbewegung am Schloßberg-
weg bzw. der „alten“ Burgstraße, welche diese Auffahrt von der Altstadt her verlegte und eine Umleitung
des Verkehrs erzwang [13]. Wenige Wochen später entpuppte sich dieser vermeintliche Erdrutsch als
Steinschlagereignis [14].

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2.6    Die zeitliche Verteilung der gravitativen Massenbewegungen im Juni 2019

Eine Differenzierung der eingelangten Meldungen zu gravitativen Massenbewegungen im Juni 2019 nach
dem Ereigniszeitpunkt (Abb. 10) lässt eine Häufung am 20. Juni mit acht Ereignissen erkennen. Diese
trugen sich allesamt im Großraum Weiz (Bundesland Steiermark) zu.

Abb. 10: Räumliche und zeitliche Verteilung der mittels Recherche in Online-Medien erfassten gravitativen Massen-
         bewegungen in Österreich im Juni 2019 (in Klammer die Anzahl der Ereignisse). Zwei Ereignisse konnten
         keinem genauen Datum zugeordnet werden (Erläuterung: Aufgrund der zahlreichen Ereignisse in der ost-
         steirischen Gemeinde Naas am 20. Juni kommt in dieser Grafik die Dominanz dieses Ereignistages nicht
         adäquat zum Ausdruck; vgl. Kapitel 2.7).

2.7    Die Situation im Bundesland Steiermark im Juni 2019

In der Nacht vom Fronleichnamstag auf den 21. Juni 2019 kam der Großraum Weiz in den Einflussbereich
einer Starkniederschlagszelle. Ungewöhnlich hohen Niederschlagsintensitäten und Niederschlagsmen-
gen (Abb. 11) [15] folgten dutzende Einsätze der dortigen Feuerwehren aufgrund von überfluteten,
vermurten und nicht zuletzt durch Hangrutschungen verlegten Straßenverbindungen [16].

Besonders schwer vom Unwetter betroffen war die am Nordwest-Rand der Bezirkshauptstadt Weiz
liegende Gemeinde Naas (Abb. 12) [17].

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Abb. 11: Berichterstattung über das Starkregenereignis und die zahlreichen Hangrutschungen im Gemeindegebiet
         von Naas (Bundesland Steiermark); Quelle: „Kleine Zeitung“-online [16].

Abb. 12: Räumliche und zeitliche Verteilung der mittels Recherche in Online-Medien erfassten gravitativen Massen-
         bewegungen in der Oststeiermark im Juni 2019, differenziert nach der Prozessart (in Klammer die Anzahl
         der Ereignisse).

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Binnen weniger Stunden ereigneten sich unzählige Hangrutschungen und Hangmuren, vorwiegend an
Straßenböschungen (Abb. 13). Als größte und folgenträchtigste dieser gravitativen Massenbewegungen
erwies sich eine Hangmure an der Rechberg Straße (B 64) im Raum In der Weiz (Gemeinde Naas)
(Abb. 14). [1]

Abb. 13: Hangrutschungen an einer Gemeindestraße in der Gemeinde Naas (Bundesland Steiermark) in den frühen
         Nachtstunden des 21. Juni 2019 (© Fotos: Stadtfeuerwehr Weiz; Quelle: Webseite der Stadtfeuerwehr
         Weiz) [1].

Abb. 14: Hangmure auf die Rechberg Straße (B 64) im Gemeindegebiet von Naas (Bundesland Steiermark) am
        21. Juni 2019 (© Fotos: Stadtfeuerwehr Weiz; Quelle: Webseite der Stadtfeuerwehr Weiz) [1].

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3      Quellennachweis2

[1] N.N. (2019): Unwettereinsatz. – Webseite der Stadtfeuerwehr Weiz, Weiz, 21. Juni 2019.
          https://www.stadtfeuerwehr-weiz.at/einsaetze/einsatz-detail/5489/

[2] ZENTRALANSTALT FÜR METEOROLOGIE UND GEODYNAMIK (2019): Witterungsübersicht Juni 2019. – Wien,
        05. Juli 2019.
          https://www.zamg.ac.at/zamgWeb/klima/klimarueckblick/archive/2019/06/wiewars06-19.pdf

[3] BUNDESMINISTERIUM FÜR INNERES, LANDESPOLIZEIDIREKTION FÜR VORARLBERG, PRESSESTELLE (2019): Verletzung
        durch Steinschlag in Mittelberg. – Pressemeldung Nr. 324241, Webseite der Landespolizeidirek-
        tion für Vorarlberg, Bregenz, 01. Juni 2019.
          http://www.polizei.gv.at/vbg/presse/aussendungen/presse.aspx?prid=67322F45716E647A794F
          6B3D&pro=1

[4] N.N. (2013): Felbertauernstraße nach Felssturz gesperrt. – ORF-online, Innsbruck, 14. Mai 2013.
          http://tirol.orf.at/news/stories/2584164/

[5] RUGGENTHALER, M. (2019): Tragödie: Tödlicher Forstunfall in Matrei. – „Kleine Zeitung“-online,
       Klagenfurt, 04. Juni 2019.
          https://www.kleinezeitung.at/kaernten/osttirol/aktuelles_osttirol/5639098/Tragoedie_Toedlicher-
          Forstunfall-in-Matrei

[6] N.N. (2019): Knöchelbruch in der Stadlwand. – Facebookseite des Österreichischen Bergrettungs-
        dienstes, Ortsstelle Reichenau an der Rax, Reichenau an der Rax, 07. Juni 2019.
          https://de-
          de.facebook.com/bergrettungreichenau/posts/1077301859131228?__xts__[0]=68.ARDMUgDm
          TvCC6Ct6UHAQu-TNz7Adc80wd-
          1DjXOeGrKeekpJ0hPXW8YHsb3CP2zL48prcnKtLtTDFpKGoMe_qzUn7tDtJZTfPhAT-
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[7] N.N. (2019): Geologe angefordert: Steinschlag: Wanderweg zur Gollinghütte gesperrt. – „Kleine
        Zeitung“-online, Graz, 11. Juni 2019.
          https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5642243/Geologe-
          angefordert_Steinschlag_Wanderweg-zur-Gollinghuette-gesperrt

[8] N.N. (2019): Nach Steinschlag: Der Wanderweg zur Gollinghütte ist wieder offen. – „Kleine Zeitung“-
        online, Graz, 13. Juni 2019.
          https://www.kleinezeitung.at/steiermark/ennstal/5643676/Nach-Steinschlag_Der-Wanderweg-
          zur-Gollinghuette-ist-wieder-offen

[9] NAPETSCHNIG, P. (2019): Was geschieht in Pörtschach? Felssturz: Mitterteich Landesstraße gesperrt. –
        „Pörtschacher Zeitung. Die Nachrichten aus Ihrer Umgebung“, Nr. 174 (Juli 2019), S. 20,
        Pörtschach am Wörthersee, 26. Juni 2019.
          https://www.santicum-medien.at/assets/por-poertschach.pdf

2
    Anmerkung: Die angeführten Internetlinks waren zum Zeitpunkt der Datenrecherche aktiv.

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[10] N.N. (2019): Reinigungsarbeiten nach Unwetter, Felssturz und Drohnenbergung. – Facebookseite
        der Freiwilligen Feuerwehr Weißenkirchen in der Wachau, Weißenkirchen in der Wachau,
        07. Juni 2019.
         https://de-
         de.facebook.com/ffweissenkirchen/posts/2307517699305838?__xts__[0]=68.ARDqyKgST8lVho
         knX1aKZM4rSyj-
         aLwd_mpb_RNj4t9dihkUSOwipQ0u138SDpPtK7zsRyvYCWWal8fGBLeX_GEGdugkJld7TZwc2
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         IpbA6R8LFjhroiokszJ5wuRDqPDN2NZCoU-
         2cB1EzbG7ntzzM2bjHPPHK6UyJKo2GfvjoiOK4BxleSI9LNpAR1yh-msA6p-
         OpCbBsZRnLtqdzXhYplUCqllKKGbIg&__tn__=-R

[11] N.N. (2019): Einsatzreicher Tag nach Unwetter und Felssturz. – „Niederösterreichische
       Nachrichten“-online, Krems, 07. Juni 2019.
         https://www.noen.at/krems/ff-weissenkirchen-einsatzreicher-tag-nach-unwetter-und-felssturz-
         weissenkirchen-in-der-wachau-feuerwehreinsatz-ff-weissenkirchen-unwettereinsatz-150133344

[12] SCHEIBER, L. (2019): Heftiger Sturm führte zu mehreren Einsätzen in der Gemeinde Wenns. – Face-
        bookseite der Freiwilligen Feuerwehr Wenns, Wenns, 12. Juni 2019.
         https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2Fffw
         enns%2Fposts%2F2811631358911971

[13] POTOTSCHNIG, F. (2019): Kapfenberg: Erdrutsch beeinträchtigt Ritterfest nicht. – „Kleine Zeitung“-
       online, Graz, 23. Juni 2019.
         https://www.kleinezeitung.at/steiermark/muerztal/5648325/Kapfenberg_Erdrutsch-
         beeintraechtigt-Ritterfest-nicht

[14] N.N. (2019): Totalsperre Schloßbergweg am 11.+12.07.2019. – Webseite der Stadtgemeinde
       Kapfenberg, Kapfenberg, 09. Juli 2019.
         https://www.kapfenberg.gv.at/Totalsperre_Schlossbergweg_am_11_12_07_2019_1

[15] DUNST, U. (2019): Auf „Tage des Donners“ folgt zweite Hitzewelle. – „Kleine Zeitung“, Ausgabe
       Steiermark, S. 20–21, Graz, 22. Juni 2019.

[16] BERGER, S. (2019): Großes Aufräumen am Tag nach dem heftigen Unwetter. – „Kleine Zeitung“,
        Ausgabe Weiz, S. 29, Graz, 22. Juni 2019.

[17] DUNST, U. (2019): Weiter Unwettergefahr: Wieder Millionenschäden nach Hagelunwetter in der
       Steiermark. Unwetter: Bilder von den Einsätzen in der Nacht auf Freitag. – „Kleine Zeitung“-
       online, Graz, 21. Juni 2019.
         https://www.kleinezeitung.at/steiermark/5647448/Weiter-Unwettergefahr_Wieder-
         Millionenschaeden-nach-Hagelunwetter

FA Ingenieurgeologie der Geologischen Bundesanstalt                                       Seite 15 von 15
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