Nachhaltig gärtnern in Münster - insektenfreundlich, klimaangepasst, naturnah Information der Umweltberatung
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Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit Information der Umweltberatung Nachhaltig gärtnern in Münster insektenfreundlich, klimaangepasst, naturnah
Inhalt Nachhaltig gärtnern für mich, Nistplätze und Unterschlüpfe für Münster, für die Welt 3 schaffen 18 Nisthilfen für Wildbienen 18 Die Bedeutung unserer Nistkästen für Vögel 18 Stadtgärten 4 Laubhaufen 18 Totholz 18 Nützlinge und Schädlinge – Reisig- oder Holzhaufen 19 Gutes Zusammenspiel 6 Trockenmauern und Hochbeete 20 Welcher Gartenstil passt zu mir? 7 Beete mulchen für mehr Bodenleben 21 Bestandsanalyse 8 Bewässern und Ressourcen Strukturreiche Gärten gestalten schonen 22 und pflegen 9 Den Boden schützen 22 Wilde Ecken belassen 9 Regenwasser verwenden 22 Wege und Plätze gestalten – Trinkwasser sparsam verwenden 22 Versiegelungen vermeiden 9 Richtig gießen 23 Heimische Bäume – Wildgehölze pflanzen 10 Gartenbeleuchtung und Artenreiche Beete mit Lichtverschmutzung 24 heimischen Stauden anlegen 13 Wildblumenwiese und Pflanzen biologisch fördern Blumenrasen 15 und schützen 25 Wände begrünen – Kletterpflanzen nutzen 16 Lebensraum Balkon 27 Kleine Veränderungen – große Wirkung 28 Auswahl-Liste empfehlens- werter Pflanzen 29 Impressum 47 Titelfoto: Stockrose mit Hummel (Uschi Sander)
Nachhaltig gärtnern für mich, für Münster, für die Welt Lebendige Gärten steigern unser Wohl- liche „NABU-Beraterinnen und Berater befinden und machen unsere Städte für insektenfreundliche Gärten“, die in lebenswerter. Pflanzen helfen effektiv Münster kostenlose Gartenberatungen die Luftqualität zu verbessern und in vor Ort anbieten. den zunehmend heißen Sommern die Luft zu kühlen. Grüne Oasen tragen Die Broschüre und die Unterstützung zum Erhalt der Artenvielfalt bei und des nachhaltigen Gärtnerns ist ein mildern die negativen Auswirkungen Beitrag zu den Zielen der Nachhaltig- des Klimawandels. Davon können wir keitsstrategie Münster 2030, die vom alle profitieren. Rat der Stadt Münster als Fahrplan für die nachhaltige Entwicklung der Stadt Mit dieser Broschüre möchte die städ- beschlossen wurde. Bezugsrahmen der tische Umweltberatung Anregungen münsterschen Nachhaltigkeitsstrategie und Entscheidungshilfen geben, wie Sie ist die Agenda 2030 für nachhaltige Ihrem Gartentraum Schritt für Schritt Entwicklung, die von allen UN-Mit- näherkommen. Gleichzeitig können gliedsstaaten 2015 beschlossen wurde. Sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt Sie enthält 17 globale Nachhaltigkeits- unserer natürlichen Lebensgrundla- ziele (Sustainable Development Goals gen, der Artenvielfalt und für Münsters – SDGs), um die Lebenssituation aller Stadtklima leisten. Mit der richtigen Menschen zu verbessern und zeitgleich Pflanzenauswahl, vielen hilfreichen unseren Planeten enkeltauglich zu Gestaltungstipps und einer Prise Ge- erhalten. Gemeinsam können wir alle duld lassen sich wertvolle naturnahe hierzu unseren Beitrag leisten. Lebensräume schaffen. Die Liste der in Münster besonders empfehlenswerten und hitze- sowie trockenheitsverträg- lichen Pflanzen finden Sie am Ende der Münsters Nachhaltigkeitsziel „Natürliche Broschüre. Lebensgrundlagen erhalten und biologische Vielfalt verbessern“ bezieht sich auf folgende sieben SDGs: Auch kleine Veränderungen können ein wichtiger Beitrag für mehr Naturnähe im Garten und auf dem Balkon sein. Im Gleichgewicht mit der Natur zu gärt- nern bedeutet langfristig weniger Zeit- und Kostenaufwand. Die Umweltbera- tung steht Ihnen gern mit individuellem Rat zur Seite und vermittelt ehrenamt- 3
Ausblick auf einen naturnahen Garten Die Bedeutung unserer Stadtgärten Strukturreiche Flächen mit vielfälti- Durch Baumaßnahmen, Flächenversie- ger Bepflanzung bieten Insekten und gelung und intensive Landwirtschaft anderen Tieren wertvolle Lebensräume verschwinden immer mehr naturna- und Nahrung. Insekten spielen eine he Bereiche. Damit gehen wertvolle sehr wichtige Rolle in der Natur. Sie be- Lebensräume für eine vielfältige Pflan- stäuben Pflanzen, so müssten wir etwa zen- und Tierwelt und funktionierende ohne Bienen auf einen Großteil unse- Ökosysteme verloren. Der Verlust rer Obst- und Gemüsesorten und die unserer Artenvielfalt, insbesondere der meisten Kräuter verzichten. Auch als Rückgang an Insekten und die Auswir- Nahrungsquelle für Vögel, Amphibien kungen des Klimawandels auf unsere und Kleinsäuger sind Insekten wichtig. Natur sind in aller Munde. Insekten sind aber nicht nur nützlich, sie sind auch faszinierend zu beobach- Private Gärten sind häufig vorwiegend ten und schenken uns im Garten und nach ästhetischen Gesichtspunkten auf Balkonen eine lebendige Vielfalt. angelegt worden, oder – wie etwa bei 4
Schottergärten – der vermeintlich sitzen und ein Buch lesen können. Oder geringe Pflegeaufwand ist das aus- möchten Sie Spiel- und Erlebnisräume schlaggebende Gestaltungskriterium. schaffen, die Ihnen und den Kindern Versiegelte Flächen heizen sich im Som- die Möglichkeit eröffnen, Naturphä- mer stark auf und leiten Regenwasser nomene zu beobachten und mit allen ungenutzt ab. Bei Starkregen kommt es Sinnen wahrzunehmen? Soll Ihr Garten dann zur Überlastung der Kanalisation, ein Zuhause sein für eine Vielzahl an Regenwasserrückstau und Kellerflutun- Pflanzen- und Tierarten? Variierende gen. heimische Stauden und Gehölze und abwechslungsreiche Strukturelemente Egal, wie Sie Ihren Garten nutzen können die Artenvielfalt bereichern. möchten und welche Gestaltungsvor- lieben Sie haben, auf dem Weg zum individuell gestalteten Traumgarten – ob naturbelassen, modern-gradlinig oder romantisch-verspielt – gibt es viele Fragen zu klären. Soll der Garten ein Ort sein, in dem Sie Ruhe und Ent- spannung vom zunehmend hektischen Alltag finden? Dann planen Sie Rück- zugsmöglichkeiten, wo Sie im Schatten Honigbiene (mit Blütenstaub) auf Majoran 5
Nützlinge und Schädlinge – Gutes Zusammenspiel Ein strukturreich und naturnah gestal- entbehrlich für Ernteerfolge. Andere teter Garten bietet Nahrung und Un- Insekten können einerseits Pflanzen terschlupf für zahlreiche Insektenarten. schädigen, sind jedoch andererseits die Auch Vögel und Kleinsäuger fühlen Nahrungsgrundlage für Tierarten, die sich hier zuhause. Bei entsprechender als Nützlinge die Zahl der „Schädlinge“ Gestaltung lassen sich sogar Amphibien auf natürliche Weise reduzieren. Je viel- beobachten. Gleichzeitig ist ein sol- fältiger ein Garten mit Tieren und Pflan- cher Garten eine Wellnessoase für uns zen besiedelt ist, desto ausgewogener Menschen, denn eine naturnahe Umge- ist das Nahrungsnetz. Eine naturnahe bung wirkt sich nachweislich positiv auf und abwechslungsreiche Gartengestal- die körperliche, geistige und seelische tung fördert diese Vielfalt und macht Gesundheit aus. den Einsatz von Giften überflüssig. Gärten können zahlreichen Wildtieren Neben der Nahrung sind Tiere auf einen Lebensraum bieten und zu einem Unterschlupfmöglichkeiten, Brutplätze funktionierenden ökologischen Netz und Überwinterungsverstecke angewie- beitragen. Blütenbesuchende Insekten sen. Pflanzliche Vielfalt im Garten, aber wie Bienen sammeln hier Pollen und auch Gartenecken mit Erde und Sand, Nektar, bestäuben dabei auch unsere Laub und Holz sowie Steine und Wasser Kulturpflanzen und sind daher un- sind dazu wichtige Elemente. Wer Blattläuse und Schnecken mit Pestiziden bekämpft, schadet auch Ma- rienkäfern und Igeln. Marienkäfer leben Tipp als Räuber von Blattläusen, im Winter Lassen Sie im Herbst verblühte Samen- suchen sie unter Laub und abgeblühten stände von Stauden stehen, denn sie Stauden oder in Holz- und Steinspalten sind im Winter eine Bereicherung im Schutz. Igel jagen nachts nach Schne- Lebensraum Garten. In den Stängeln cken und anderen wirbellosen Tieren. finden kleine Tiere Schutz und die Sa- Am Tag verstecken sie sich im dichten men sind Nahrung für Vögel. Die Stau- Gebüsch. Den Winter verschlafen sie den selbst werden durch ihre verwelkten unter Laubhaufen oder in Hohlräumen. Teile vor Frostschäden geschützt. Viele Sind entsprechende Strukturen vor- Schmetterlingsstadien überwintern handen und Nützlinge und Schädlinge als Ei, Raupe oder Puppe an Pflanzen. im ökologischen Gleichgewicht, fühlen Wird der Garten im Herbst zu gründlich sich Marienkäfer, Igel und Co. im Garten aufgeräumt, werden sie mit entfernt. wohl. 6
Kohlmeise mit Nistmaterial Welcher Gartenstil passt zu mir? Ökologische Ziele, wie insektenfreund- können z. B. formale Schnitthecken ord- lich, naturnah, klimaangepasst, können nend und beruhigend zwischen bunten unabhängig vom Gestaltungsstil in Blumenwiesen wirken. Der Garten ist jedem Garten berücksichtigt werden. Ihre Bühne und Sie führen Regie und entscheiden darüber, was Ihnen gefällt. Vom ungezähmten Naturgarten, über den traditionellen Bauerngarten mit üppigen Blütenrabatten und formalen Elementen bis zur modern-minimalis- Tipp tischen Gestaltung gibt es unzählige Finden Sie heraus, welche Gartenge- Möglichkeiten. Wer es ruhig und geord- staltung zu Ihnen passt. Stellen Sie net mag, für den bietet sich eine Ge- Fotos und Abbildungen von Gartenbe- staltung mit wenigen Blütenfarben an. reichen, Pflanzenkombinationen, De- Andere mögen es eher bunt, scheinbar komaterialien und Möbeln, die Ihnen ungeordnet und zwanglos. Oder kom- gefallen, zusammen, so können Sie binieren Sie verschiedene Stile. Dabei Ihre Vorstellungen besser „benennen“. 7
Bestandsanalyse Wer schon einen Garten hat oder übernimmt, sollte zunächst eine Bestandsanalyse machen: Ideen zur Gartengestaltung Welche wertvollen Strukturen für Wie sollen einzelne Garten- den insektenfreundlichen Garten bereiche genutzt werden? sind bereits vorhanden und erhal- ➞ Obst- und Gemüseanbau, tenswert? ➞ In unserer Broschüre Grillplatz, Teich, Kräuterspirale, finden Sie in den einzelnen Kapi- Hochbeet, Sitzecke, Trockenmauer, teln viele Informationen, worauf Rückzugsmöglichkeiten … Sie am Anfang besonders achten Wo sind sonnige / schattige sollten. Bereiche? Welche sonstigen Elemente / Wie ist die Bodenbeschaffenheit Bereiche sollen erhalten bleiben? (lehmig, tonig, sandig), eher feucht Welche Bereiche sollen umge- oder trocken? staltet werden? ➞ Stört der Blick Ist eine Nährstoffanalyse einzelner auf die karge Garagenwand oder Gartenbereiche sinnvoll? soll der Sitzplatz vor Regen, Wind und neugierigen Blicken geschützt Welche Pflanzabstände zwischen werden? Bäumen und Sträuchern und zum Nachbarn sind zu beachten? Welche Bedürfnisse soll der Garten zukünftig erfüllen? ➞ Pflegeleicht, kindgerecht, barrierefrei … 8
Strukturreiche Gärten gestalten und pflegen Eine vermeintlich pflegeleichte Gestal- mangel, Dürreschäden, Hochwasser bei tung mit Schotter- und Pflasterflächen, Starkregen und Schadstoffbelastung im Zierrasen und monotonen Hecken lädt Grundwasser. Sie bieten weder Pflanzen weder zu gemütlicher Erholung noch zu noch Tieren einen Lebensraum und anregenden Naturerlebnissen ein. In ei- heizen sich im Sommer stark auf. nem strukturreichen Garten können Sie Kräuter ernten, Beeren naschen, einen Ganz ohne gestaltete und befestigte bunten Blumenstrauß pflücken, Meisen Wege und Plätze geht es auch in natur- und Wildbienen beobachten – span- nahen Gärten nicht. Sie gewährleisten nende Erlebnisse für Groß und Klein! die gute Erreichbarkeit aller Gartenteile und tragen zur Nutzbarkeit des Gartens Wilde Ecken belassen als „grünes Wohnzimmer“ bei. Natur- nahe Befestigungen fügen sich harmo- Gönnen Sie sich und der Natur eine nisch ein, bedeuten wenig Aufwand, wilde Ecke, die nicht gemäht und mög- lassen sich problemlos verändern und lichst wenig betreten wird. Hier lässt bieten zusätzlichen Lebensraum für man Gräsern und „Unkräutern“ ihren Insekten. Raum, denn sie sind für viele Insekten lebenswichtig. Einige sind sogar essbar oder heilkräftig. Neben ihrem ökolo- gischen Wert sind viele „Wild- oder Unkräuter“ kleine Schönheiten mit fas- zinierenden Blüten. Es lohnt sich also, sie zuzulassen. Wilde Ecke Wege und Plätze gestalten – Versiegelungen vermeiden Asphaltierte oder lückenlos mit Beton- steinen gepflasterte Flächen haben kei- nen ökologischen Wert und verstärken die Auswirkungen des Klimawandels. Gleiches gilt für Schottergärten, wie sie seit einigen Jahren vor allem in Vorgär- ten entstehen. Die versiegelten Flächen beeinträchtigen natürliche Prozesse im Boden und führen zu Trinkwasser- 9
Tipp In Großwohnanlagen mit weitläufigen Außenflächen sind freiwachsende Wildgehölze eine empfehlenswerte Al- ternative zu monotonen Rasenflächen und Schnitthecken, weil sie dort aus- reichend Platz finden und pflegeleicht sind – ein regelmäßiger Formschnitt ist nicht erforderlich. Weg mit Holzhackschnitzel Ein kurz gemähter Rasenstreifen bildet Heimische Bäume – Wildgehölze einen schönen Weg quer durch eine pflanzen Wiese oder entlang blühender Beete. Für Wege zwischen verschiedenen Bee- Bäume und Sträucher sind natürliche ten oder für Kinderspielbereiche eignen Schattenspender und „Gerüstbauer“ sich Mulch oder Holzhackschnitzel als des Gartens, die durch Blüte, Früchte, Belag. Herbstfärbung und Rinde jahreszeit- liche Höhepunkte setzen. Heimische Für festere Wege und Plätze eignen sich Arten wie Hainbuche und Feld-Ahorn Natursteinplatten, aus Ton gefertigte kommen mit dem Klimawandel ver- Ziegelsteine oder heimische, FSC-zerti- hältnismäßig gut zurecht – achten Sie fizierte Hölzer. Werden sie mit großzü- hierbei auf gartengeeigneten Wuchsfor- gigen Fugen in einem Sandbett verlegt, men, die nicht übermäßig groß werden. lassen sich trittfeste Blütenpflanzen in den Fugen ansiedeln. Ökologisch besonders wertvoll sind weitgehend freiwachsende Hecken aus Einfahrten und Stellplätze müssen heimischen Wildgehölzen, deren Blüten größeren Belastungen standhalten. und Früchte ein reiches Nahrungsan- Rasengittersteine auf einem was- gebot für Vögel und Insekten bieten. serdurchlässigen Unterbau verlegt, In ihren Zweigen finden Strauchbrüter lassen Niederschläge versickern und geschützte Nistplätze und zahlreiche entlasten die Kanalisation. Die Steine weitere Tierarten Deckung und Unter- werden mit einem Substrat aus Mut- schlupf. Sie sind pflegeleicht, weil ein terboden, Sand und Splitt aufgefüllt regelmäßiger Formschnitt nicht erfor- und eingeschlämmt. Hier fühlen sich derlich ist, benötigen allerdings mehr neben Gräsern auch Blütenpflanzen Platz als Schnitthecken. der sogenannten Trittrasengesellschaft wohl und verwandeln die Fläche in ein „grünes Netz“. 10
Unsere heimischen Bäume und Sträu- cher sind gut angepasst und wenig anfällig für einen Schädlingsbefall. Un- liebsame Angreifer wehren sie ab oder sie erholen sich problemlos. Der Einsatz von Pestiziden ist nicht erforderlich. Nicht nur Insekten und Vögel sind von unseren heimischen Gehölzen abhän- gig und auf diese spezialisiert, sondern auch Pilze und winzige Organismen, die totes Holz und Laub in Humus verwan- deln. Fremdländische Gehölze dagegen bieten nur wenigen Generalisten eine Lebensgrundlage. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die zu erwartende Wuchshöhe von Bäumen und Sträuchern und halten Sie vorgeschriebene Pflanzabstände ein. Eine schnellwachsende Blutpflaume kann in wenigen Jahren eine ausladen- de Krone mit bis zu zehn Metern Höhe bilden. Steht sie zu dicht an der Grund- stücksgrenze, kann der Nachbar gar die Fällung verlangen. Tipp Fragen Sie in der Umweltberatung nach gesetzlichen Vorgaben zu An- pflanzungen und Pflanzabständen. Ahorn: Blüte im Frühjahr, frisches Blattgrün 11
Sorgfältige Vorbereitung für die Pflanzung von Bäumen und Gehölzen: Graben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch (mindestens die 1,5-fa- che Breite des Ballens) und füllen Sie es mit geeignetem – torffreiem – Substrat auf. Das angefüllte Erdreich muss den Wurzelballen fest umschließen. Der Wurzelhals (Übergang von Hauptwurzel zu Stamm) darf nicht mit eingegraben werden. Größere Bäume sollten mit Pflanz- pfählen fixiert werden, damit sie Stürme sicher überstehen. Häufeln Sie einen Gießring aus Erde an, um eine gezielte und effektive Bewässerung zu ermöglichen. Neu gepflanzte Gehölze haben ei- nen höheren Wasserbedarf, weil sie noch kein weitreichendes Wurzel- system besitzen. Tipp Die Apfelsorte „Dülmener Rose“ ist im Münsterland heimisch und zählte schon 1929 zu den besten deutschen Obst- sorten. Sie wächst auch auf sandigen Böden. Die Ernte beginnt Ende August. Bis Dezember können die Früchte gela- gert werden. Sie sind sehr schmackhaft zum „so“ essen und auch für Apfelmus und zum Backen gut geeignet. Apfelblüte 12
Artenreiche Beete mit heimischen Stauden anlegen Die Anlage eines pflegeleichten Stau- denbeets ist an jedem Standort mög- lich. Bei der Pflanzenwahl entscheidet man sich für Arten, die zu den jeweili- gen Bedingungen (Lichtverhältnisse, Bodenfeuchtigkeit, -beschaffenheit und Schneeglöckchen bieten am Jahresanfang als Frühblüher Nahrung für Insekten -zusammensetzung) passen. Eine sorg- fältige Bodenvorbereitung ermöglicht ein gutes Anwachsen und Gedeihen der Pflanzen. Die Erde muss locker und frei von Hindernissen wie größeren Steinen sein. Wurzeln, Giersch, Quecken und andere „Wurzel-Unkräuter“ sollten möglichst vollständig entfernt werden. Stauden sind ausdauernde mehrjährige Pflanzen. Sie blühen viele Jahre und eignen sich daher besonders gut für eine dauerhafte Gestaltung. Durch die geschickte Kombination von Sorten mit unterschiedlichen Wuchshöhen und Blühzeiten hat man stets farbige Hingu- cker im Beet, die zudem – vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst – In- sekten mit Nektar und Pollen versorgen. Im gut vorbereiteten Boden entwickeln sich die Stauden schnell und legen an Blühende Zwiebel: Unbekannte Größe zu. Lassen Sie beim Pflanzen aus- Schönheit im Gemüsebeet reichende Zwischenräume, damit kein unnötiger Konkurrenzdruck entsteht. Wer im ersten Jahr die Lücken schließen möchte, kann einjährige Blühpflanzen ergänzen. In späteren Jahren können Tipp Sie die Stauden teilen und verjüngen. Lassen Sie bei Gemüsearten, die Schneeglöckchen, Winterlinge und vor der Blüte geerntet werden (z.B. andere Frühblüher ergänzen das Nah- Salatsorten, Kohlarten, Karotten, rungsangebot am Jahresanfang für die Zwiebeln), einzelne Exemplare stehen. jungen Hummelköniginnen. Die Blüten sind überraschend hübsch und bei Insekten beliebt. 13
Tipp Fremdländische Pflanzen können dann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn sie besonders insektenfreundliche Blü- ten bilden, den Blühzeitraum unserer heimischen Pflanzen erweitern, oder mit extremen klimatischen Bedingungen gut zurechtkommen. Die verblühten Samenstände der Akelei wirken Pflanzen und Insekten sind für ihr sehr malerisch Überleben und ihre Fortpflanzung aufeinander angewiesen. Dabei sind nicht nur pollen- und nektarreiche Blüten wichtig. Schmetterlingsraupen zum Beispiel ernähren sich von Blättern und sind oft auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Unscheinbare und wenig bekannte Arten werden schnell überse- hen, sie spielen jedoch alle eine Rolle in unserem Ökosystem. Das enge Zusam- menspiel von Pflanzen und Insekten hat sich über Jahrhunderte entwickelt und funktioniert besonders gut, wenn heimische Pflanzen ausgewählt werden, Wildblumenmischungen blühen vom Frühsommer bis zum Frost: zuerst Kornblume, Phacelia, Borretsch – die nicht durch Züchtung verändert später Sonnenblume, Ringelblume und Malve wurden. kann den Nektar jeder Blüte erreichen. Daher ist es wichtig, bei Pflanzungen Tipp und Einsaaten darauf zu achten, dass Vermeiden Sie überzüchtete Pflanzen viele unterschiedliche Pflanzenfamilien mit stark gefüllten Blüten, weil die enthalten sind. Hier sind die Blüten pollenproduzierenden Staubblätter unterschiedlich aufgebaut und bieten häufig für die Insekten unerreichbar daher verschiedenen Insektenarten und deshalb wertlos sind. Nahrung. In unserer Pflanzenliste ist die Pflanzenfamilie jeweils mit angegeben. Blütenbesuchende Insekten sehen Achten Sie bei der Pflanzenwahl auch nicht nur unterschiedlich aus, sondern darauf, dass vom zeitigen Frühjahr bis in unterscheiden sich auch durch ihre den späten Herbst immer etwas blüht Mundwerkzeuge und ihre Aktivitäts- und das Nahrungsangebot für Insekten zeiten voneinander. Nicht jedes Insekt nicht plötzlich versiegt. 14
Bodenvorbereitung und Aussaat: Tipp Wählen Sie für die Wildblumenwiese Die Wildblumensamen einfach auf einen geeigneten, möglichst sonnigen bestehenden Rasenflächen zu ver- Ort und legen Sie die Größe der Fläche streuen, ist nicht erfolgversprechend, fest. Pro Quadratmeter sollte man ca. weil der Konkurrenzdruck durch die fünf Gramm Saatgut einplanen. Rasengräser zu groß ist. Tragen Sie ggfs. die Grasnarbe ab Wildblumenwiese und Blumenrasen und entfernen Sie Wurzelreste. Lockern Sie den Boden 20 cm tief Eine bunte Wildblumenwiese aus und harken Sie ihn glatt. heimischen Wildpflanzen wie Malve, Salbei, Mohn, Margerite und Korn- Nährstoffreiche Böden können blume bereichert jeden Garten, ist „abgemagert“ werden, indem Sie einfach anzulegen und braucht wenig Sand einarbeiten. Pflege. Man unterscheidet einjährige Gesät wird möglichst zu Beginn und mehrjährige Mischungen. Einjäh- einer Feuchtwetterperiode rige Mischungen werden im Frühjahr (leichter Nieselregen ist perfekt). ausgesät und blühen einen Sommer lang. Mehrjährige Mischungen sind Mischen Sie das Saatgut mit dauerhaft und bilden Stauden aus, die trockenem Sand und streuen Sie viele Jahre wiederkommen. Die Anlage es dann gleichmäßig und nicht erfolgt im Frühjahr oder im Herbst. Ein zu dicht auf die Fläche. Rückschnitt ab Ende Juni erzeugt eine Saatgut oberflächlich einharken Nachblüte und verlängert so den Blüh- und andrücken (Walze oder zeitraum. Bei einer Aussaat im Herbst Brett). haben Kalt-Keimer die Chance, bereits im ersten Jahr zu blühen. Damit die Samen quellen und keimen können, sollte die einge- säte Fläche vier bis sechs Wochen stets feucht gehalten werden. Tipp Sie brauchen etwas Geduld, bis die Lassen Sie einen Blumenrasen wach- Wildpflanzen heranwachsen und die sen, indem Sie Ihren Rasen – oder Ab- Fläche ausfüllen. Anfangs noch offene schnitte davon – nur alle vier bis sechs Bodenstellen bieten Nistmöglichkei- Wochen mähen. So entwickelt sich aus ten für bodenbrütende Wildbienen einer sterilen Rasenfläche von selbst und sollten deshalb nicht nachgesät ein Erlebnisrasen, in dem Wildkräuter werden. Nach und nach gewinnen wie Gänseblümchen, Klee und Ehren- Stauden an Raum, während ein- und preis blühen. Das spart Arbeit und der zweijährige Pflanzen – mal hier, mal Rasen ist wie vorher nutzbar. dort – entstandene Lücken füllen. 15
Wände begrünen – Kletterpflanzen nutzen Gerade in kleinen Gärten bieten Kletter- pflanzen die Möglichkeit, in die Höhe zu gärtnern und den Raum optimal zu nutzen. Enge Bebauungen können so optisch reizvoll und gleichzeitig klima- und insektenfreundlich aufgewertet werden. Sie dienen zudem als Hit- ze- und Kälteschutz und wirken – wie Hecken – schallmindernd. Dachbegrünung Dachbegrünungen bieten zusätzlichen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, schützen durch ihre isolieren- de, wärmedämmende und wasserspei- chernde Wirkung das Klima und haben eine kühlende Wirkung. Ist die Statik geeignet, können mit wenig Aufwand Carports, Garagen, Gartenhütten und Mülltonnenboxen ökologisch und op- tisch aufgewertet werden. Tipp Im Gründachkataster der Stadt Münster erfahren Sie, ob das Dach Ihres Wohngebäudes für eine Begrü- nung geeignet ist. Fragen Sie in der Umweltberatung nach Fördermög- lichkeiten und einer Reduzierung der Niederschlagswassergebühr. Wilder Wein an einer Hauswand 16
Mit Kletterpflanzen lassen sich Hauswände begrünen und natür- Wilder Wein punktet mit beson- lich schützen (Hitze, Regen, Kälte). ders attraktiver Herbstfärbung. Sichtschutzwände und Zäune Einjährige Kletterpflanzen (Hopfen klimafreundlich verschönern. oder Feuerbohne) lassen sich flexi- bel für einen Sommer einsetzen. grüne, blühende Raumteiler schaffen. Selbstklimmer wie Efeu und Wilder Wein haben spezielle Haftorgane mit Rosenbögen romantische und benötigen daher keine Kletter- Durchgänge und spannende hilfe (nicht geeignet für verputzte Blickachsen schaffen. Fassaden oder schadhaftes Mauer- Pergolen begrünen und schat- werk). tig-luftige Sitzplätze gestalten. Spreizklimmer (Kletter-Rosen, Pflanzgefäße mit integrierten Winter-Jasmin) klettern mithilfe Kletterhilfen als Versteck für Müll- besonders steifer und teilweise tonnen oder Regentonnen nutzen. bestachelter oder bedornter Triebe. Schlinger wie Blauregen winden Kletterpflanzen – Eigenschaften und sich mit ihrem berührungsemp- Gestaltungsmöglichkeiten: findlichen Hauptspross empor, sind starkwachsend und erklimmen Immergrüne Pflanzen (z. B. Efeu) in kurzer Zeit große Höhen (sie bilden ganzjährig einen Sicht- können Regenabflussrohre oder schutz, während sommergrüne Regenrinnen umschlingen und Pflanzen im Winter ihr Laub ab- ggfs. schädigen). werfen. Schwachwüchsige Arten (Kletter- hortensie, Geißblatt) eignen sich für Bereiche, wo stärkeres Wachsen unerwünscht ist. Rankpflanzen wie Echte Weinreben und Duftwicken suchen mit kleinen Ranken Halt. Niedrige Holz- oder Maschendraht- zäune lassen sich durch essbare Kapuzinerkresse oder Schwarz- äugige Susanne beleben. Die Blütenstände des Efeus sind eine wichtige Futterquelle im Winterhalbjahr 17
Nistplätze und Unterschlüpfe schaffen Im naturnahen Garten finden Insekten Nistkästen für Vögel und Vögel Nahrung, Nistmöglichkeiten, Verstecke und Winterquartiere. Mit Meisen, Spatzen und Rotkehlchen neh- gezielten Angeboten kann man sie men geeignete Nistkästen gerne an und zusätzlich unterstützen. Nistkästen für nutzen sie im Winter auch als Nacht- Vögel und Nisthilfen für Insekten sind quartier. Bauart, Größe und Einflugloch im Handel erhältlich oder lassen sich sind artspezifisch. Wählen Sie geeig- mit wenig Aufwand selbst herstellen. netes Material und achten Sie beim Aufhängen darauf, dass der Nistkasten Nisthilfen für Wildbienen vor extremer Sonne und Schlagregen geschützt ist. Außerdem sollte sich der Wildbienen haben keinen großen Flu- Nistkasten öffnen lassen, damit er im gradius. Nisthilfen sollten daher immer Herbst gereinigt werden kann. in der Nähe bienenfreundlicher Blüten- pflanzen platziert werden. Achten Sie Laubhaufen auf das richtige Material, den Durch- messer und die Tiefe der Bohrungen. Laubhaufen, in denen das von Rasen- Die Löcher müssen glatt und sauber flächen, Wegen und Plätzen herun- gearbeitet und bei der Verwendung tergefegte Herbstlaub eine sinnvolle von Holz senkrecht zur Faser gebohrt Verwendung findet, sollten erst im werden, damit sich die Bienen ihre späten Frühjahr aufgelöst werden. Hier empfindlichen Flügel nicht verletzen. macht es sich ein Igel gemütlich, der im Winterschlaf nicht gestört werden möchte. Damit das Laub nicht wegge- weht wird, kann man den Haufen locker mit Strauchschnitt fixieren. Tipp Viele unserer Wildbienenarten woh- Totholz nen lieber einzeln als im „Hotel“. Hier können sich Parasiten und Krank- Totholz (Baumstümpfe, Äste und heiten schneller ausbreiten. Schaffen Wurzeln) wird während des Zerset- Sie deshalb kleinere Nisthilfen an zungsprozesses nach und nach von verschiedenen Orten. unterschiedlichen und teilweise hoch- spezialisierten Lebewesen genutzt. Je länger und ungestörter es liegen bleiben darf, desto wertvoller ist dieser Lebensraum. Viele unserer heimischen 18
Totholz als Einfassung Käferarten wie Nashornkäfer und Reisig- oder Holzhaufen Hirschkäfer sind auf Totholz in verschie- denen Zersetzungsstadien angewiesen. In locker aufgeschichteten Reisig- und Hautflügler legen ihre Eier in Holz- Holzhaufen finden Äste und Zweige, die gängen ab, die von anderen Insekten beim Schneiden von Gehölzen anfallen, vorgebohrt wurden, und finden hier eine sinnvolle Verwendung. Sie bie- ein natürliches „Insektenhotel“. Dazu ten Singvögeln wie Zaunkönigen und gehören auch einige Solitärwespen, Rotkehlchen Verstecke und Nistplätze. die sich von Schadinsekten im Garten Holzhaufen aus größeren Ast- und ernähren. Totes Holz unterstützt so das Holzstücken, Wurzeln und Laub werden biologische Gleichgewicht im Garten, auch von Erdkröten, Zauneidechsen denn es bietet zahlreichen räuberischen und Kleinsäugern wie Igeln und Maus- Insekten (Fressfeinde) einen geeigne- wieseln gerne als Unterschlupf und ten Lebensraum und trägt dazu bei, Winterversteck genutzt. Ein Reisig- dass „Schädlinge“ auf natürliche Weise oder Holzhaufen lässt sich gut unter dezimiert werden und nicht überhand- Sträuchern aufschichten und findet so nehmen. auch in kleinen Gärten Platz. Geeignete Kletterpflanzen können ein optisches Highlight daraus machen. 19
Tipp Wasserstellen sind in trockenen, heißen Sommern besonders wichtig. Richten Sie Trinkplätze am Boden und an erhöhten Plätzen ein (z. B. innen lasierte Blumenteller aus Ton). Insekten brauchen flache Wasser- stellen. Legen Sie Steine oder Holz- stücke in die Schale, damit kleinere Tiere nicht ertrinken. Trockenmauern und Hochbeete Mit Trockenmauern aus Naturstein können Sie auch in flachen Gärten inter- essante räumliche Höhenstrukturen schaffen und sie laden als angenehme Sitzplätze ein. Kräuter und Steingarten- gewächse schätzen ihre wärmespei- chernde Wirkung ebenso wie Insekten, die als wechselwarme Tiere erst auf „Betriebstemperatur“ kommen müssen. Die Hohlräume in Trockenmauern zäh- len bei vielen Kleinlebewesen zu den beliebtesten Verstecken überhaupt. Tipp Hochbeete, Pflanzgefäße und Möbel aus gebrauchten Einwegpaletten liegen voll im Trend, sind preiswert und einfach zu bauen – und außerdem ressourcenschonend. Trockenmauer / Hochbeet aus Palettenrahmen / Pflanztisch aus Palettenholz 20
Beete mulchen für mehr Bodenleben Eine naturnahe Bodenbedeckung för- Einige Tage vor der Aussaat im Frühling dert die Artenvielfalt und schützt den wird der nicht verrottete Mulch von Boden vor Austrocknung. Im Garten den Flächen heruntergeharkt. Jetzt kann anfallende organische Abfälle wie Laub, sich der Boden erwärmen. Sobald die zerkleinerter Gehölzschnitt, Rasen- neuen Pflanzen sprießen, können Sie schnitt und großblättrige Gemüseabfäl- dazwischen erneut eine dünne Mulch- le, wie Rhabarberblätter, können zum schicht (maximal fünf Zentimeter) aus Mulchen sinnvoll verwertet werden. leicht angetrocknetem Material auf- Alternativ können Sie den Boden im bringen. Winter auch mit Gründüngungspflan- zen (Wicken, Lupinen, Klee) schützen, die nach der Ernte im Herbst ausgesät und im Frühjahr als natürlicher Dünger Tipp in die Fläche eingearbeitet werden. Schädlich für viele Lebewesen und Abgestorbenes Pflanzenmaterial wird meist überflüssig und verzichtbar sind fortwährend von darauf spezialisierten Mähroboter sowie Laubsauger und Kleinstlebewesen und Insekten zersetzt -bläser. Sie sind laut, töten Kleinst- und in Humus umgewandelt. Es entwi- lebewesen, verbrauchen Strom oder ckelt sich eine intakte Bodenfauna, die Benzin und belasten das Klima. die Pflanzen auf natürliche Weise mit Nährstoffen versorgt. Tipp Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, natürlich locker, unterdrückt „Unkräuter“ und gleicht Temperatu- rextreme aus. 21
Bewässern und Ressourcen schonen Besonders junge oder neue Pflanzen te Regenwasser in der Regentonne – und Gehölze, sowie frisch eingesäte das mögen die Pflanzen lieber als kaltes Bereiche sind über längere Zeit auf eine Leitungswasser. Gleichzeitig wird Trink- regelmäßige Bewässerung angewiesen. wasser gespart. Regenwassertonnen Die klimabedingte Zunahme langanhal- werden in unterschiedlichen Farben, tender trocken-heißer Wetterperioden Formen und Materialien (säulenförmig, führt zu einem höheren Wasserbedarf Holzfass, mit Bepflanzungsmöglichkeit) im Garten und macht gleichzeitig einen angeboten und können mit geringem schonenden Umgang mit dieser wert- Aufwand am Regenfallrohr installiert vollen Ressource besonders wichtig. werden. Im Boden eingelassene Zis- ternen haben ein deutlich größeres Den Boden schützen Fassungsvermögen und lohnen sich besonders bei der Ableitung von gro- Mulchmaterial, Bodendecker und ßen Dachflächen. Gründüngungspflanzen verhindern das Austrocknen des Bodens in den Beet- bereichen. Die Rasenflächen schützen Trinkwasser sparsam verwenden Sie vor dem Austrocknen, wenn Sie im Sommer nicht zu häufig und nicht zu Meist lässt es sich nicht ganz ver- kurz mähen. Dies verhindert zusätzlich, meiden, auch Trinkwasser aus der dass der Rasen „verbrennt“. Auch wenn häuslichen Wasserleitung für die Gar- der Rasen deutlich sichtbar unter Tro- tenbewässerung zu nutzen. Bei einer ckenheit leidet, ist ein Beregnen nicht Tröpfchenbewässerung wird Wasser erforderlich, denn die Grasnarbe stirbt über perforierte Kunststoffleitungen nicht ab und erholt sich nach einsetzen- Tropfen für Tropfen an die Pflanzen ab- dem Regen sehr schnell. Eine Ausnahme gegeben. Bei korrekter Installation und bilden neu angelegte Rasenflächen, die Handhabung geschieht dies fein dosiert in den ersten Wochen feucht gehalten und sparsam. Das Wasser gelangt direkt werden müssen. an die Wurzeln und nicht auf die Blätter. Der Verdunstungseffekt ist somit we- Regenwasser verwenden sentlich geringer. Ungeeignet ist diese Bewässerungsmethode jedoch für alle Wenn Gießen nötig wird, verwenden Bereiche, in denen der Boden immer Sie am besten aufgefangenes Regen- wieder einmal bearbeitet werden muss, wasser, das viele Pflanzen mögen, weil da Hacken, Graben und Stechen die es wenig Kalk enthält und sehr weich empfindlichen Leitungen leicht beschä- ist. Zudem erwärmt sich das gesammel- digen kann. 22
Richtig gießen ler ist, damit möglichst wenig Wasser verdunstet. Wer morgens wässert, Beim Gießen sollte man gezielt vorge- erschwert Schnecken einen nächtlichen hen und nicht undifferenziert ganze „Weidegang“ in den für sie angenehm Flächen beregnen. Gießkannen und feuchten Garten. Gartenschläuche mit multifunktionalen Aufsätzen ermöglichen das gezielte und Gießwasser sollte direkt auf das Erd- dosierte Bewässern einzelner Gartenbe- reich gegeben werden, denn Wasser reiche und Pflanzen. Gegossen wird am auf den Blättern und Blüten von Pflan- besten in den frühen Morgenstunden zen verdunstet schnell, kann zu einer oder am späteren Abend, wenn es küh- Schädigung empfindlicher Pflanzenteile führen und Pilzkrankheiten begünsti- gen. Für die Bewässerung von Bäumen eignen sich spezielle Wassersäcke, die das Wasser langsam und gezielt in den Tipp Wurzelbereich abgeben. Wird bei der Bewässerung des Gartens Trinkwasser verwendet, versickert das Frischwasser im Erdreich. Hierfür fallen Frisch- und Schmutzwasserge- bühren an. Bei größeren Mengen lohnt es sich, einen zusätzlichen Gartenwas- serzähler einbauen zu lassen und eine Reduzierung der Schmutzwasserge- bühr zu beantragen. Regenfass mit Deckel zur Gartenbewässerung 23
Beet mit Gartenleuchte Gartenbeleuchtung und Lichtverschmutzung Unsere Welt wird nachts immer heller. Gute Leuchten senden ihr Licht ohne Die dauernde Abwesenheit völliger Streuverlust nach unten auf den Gar- Dunkelheit in bestimmten Gebieten tenweg und blenden nicht. Bewegungs- der Erde wird als Lichtverschmutzung melder schalten das Licht nur dann ein, bezeichnet. Diese Umweltbelastung hat wenn es gebraucht wird. weitreichende Folgen für den Biorhyth- mus von Säugetieren und für nachtak- tive Tiere. Setzen Sie die Beleuchtung im Garten sparsam und sinnvoll ein, um Insekten und andere Tiere zu schützen. Je geringer der blauviolette Anteil des Lichts ist, desto weniger Insekten wer- den angelockt. Wo es für die Sicherheit erforderlich ist, sollten Sie energieeffizi- ente LED-Lampen für eine gleichmäßige Ausleuchtung einsetzen. 24
Pflanzen biologisch fördern und schützen Einen passenden Standort zu wählen ist Pflanzenjauchen und -brühen kann das Beste, was man für eine Pflanze tun man leicht selbst herstellen und als kann, damit sie sich gut entwickeln und Dünger oder Pflanzenstärkungsmittel ihre eigenen Abwehrmechanismen op- einsetzen. Eine weitere Möglichkeit timal nutzen kann. Bei der Pflanzenwahl ist die Gründüngung mit Pflanzen wie selbst sollte man auf ursprüngliche Schmetterlings- und Kreuzblütler, Arten und robuste Sorten setzen. Tagetes, Phacelia oder Sonnenblumen. Gründüngungspflanzen bedecken und Verzichten Sie auf chemische Dünger schützen den Boden, lockern ihn mit ih- und Pestizide und setzen Sie Biodünger ren Wurzeln auf und werden schließlich aus tierischen Exkrementen zurück- als natürlicher Dünger in den Boden haltend ein. Das Zuviel an Dünger in eingearbeitet. Ihre hübschen Blüten unserer Landschaft reduziert die Arten- sind ein Schlaraffenland für Insekten. vielfalt, denn düngerfliehende Pflanzen finden immer weniger Lebensräume. Zusätzlich breiten sich düngerliebende Arten übermäßig aus und verdrängen andere Pflanzen. Tipp Torfmoore sind selten gewordene Naturfreundlich düngen heißt recyceln, Lebensräume für bedrohte Tierarten so wie es die Natur selber tut. Als Dün- und zählen zudem zu den effektivsten ger sind Mulchmaterial und Kompost Treibhausgasspeichern. Der Torfab- geeignet. Komposthaufen benötigen bau zerstört uralte Hochmoore mit viel Platz im Garten. Kleiner geht es mit dramatischen Folgen für Natur und einer Wurmkiste als „Minikomposthau- Klima. Verwenden Sie daher nur fen“. torffreie Erde. Tipp Fragen Sie in der Umweltberatung nach der Kompostfibel des Umweltbun- desamtes. Hier finden Sie gute Tipps zur Anlage eines Komposthaufens. 25
Der Einsatz von Pestiziden gegen sich auch hier aus: Haben Marienkäfer, Gartenschädlinge hat weitreichende Florfliegen und Co. den reich gedeck- Konsequenzen für das ökologische ten Tisch entdeckt, siedeln sie sich an, Gleichgewicht, da auch deren natürli- vermehren sich zahlreich und wirken che Fressfeinde geschädigt oder dezi- als dauerhafte Helfer. miert werden können. Auch technische Bekämpfungsmethoden können uner- Neben der Geduld benötigt der Na- wünschte Nebeneffekte haben. Zum turgarten auch ein wenig Toleranz, Beispiel können Leimringe, die Obst- denn letztendlich kann sich nur da ein bäume vor einem Frostspanner-Befall Schmetterling entwickeln, wo vorher schützen sollen, zur tödlichen Falle für eine Raupe an den Blättern knabbern Singvögel werden. durfte. Die empfehlenswerteste Möglichkeit Nicht zuletzt haben auch manche Schädlinge zu bekämpfen liegt in der „Plagegeister“ gute Eigenschaften im Förderung natürlicher Fressfeinde von Gartensystem. Ameisen zum Beispiel Schädlingen. Unterstützen kann man helfen bei der Verbreitung der pflanz- sie, indem man passende Unterschlüpfe lichen Samen und tragen so zu einer schafft und Winterverstecke gezielt natürlichen Gartenentwicklung bei. anbietet. Ein bisschen Geduld zahlt Mischkultur im Balkonkasten 26
Lebensraum Balkon Auch Balkone lassen sich in grüne, blühende Paradiese verwandeln, die Insekten und Vögel anlocken. Mit klein- wachsenden Obst- und Gemüsesorten sowie mediterranen Kräutern können sich Balkonbesitzer sogar auf kleinstem Raum einen attraktiven Naschgarten schaffen. Auf höher gelegenen Balkonen sind Sonne, Hitze, Niederschläge, Frost und vor allem Wind oft deutlicher zu spüren als im Garten. Außerdem können Bal- konpflanzen ihre Wurzeln nicht beliebig weit in die Erde strecken. Achten Sie deshalb auf stabile oder niedrigwüch- sige Pflanzen, denn sie halten Windbö- en besser stand. Mit Hitze und Wind kommen die meisten „mediterranen“ Kräuter und Überlebenskünstler wie Mauerpfeffer oder Sand-Grasnelken gut zurecht. Unter den heimischen Wildstauden – die auf „Balkonien“ zwar meist etwas kleiner bleiben, als am Na- turstandort – sind Schafgarbe, Rainfarn, Färber-Hundskamille, Königskerze und Natternkopf gut geeignet. Naschgarten im Pflanzgefäß (oben: Zucchini, unten: Majoran, Paprika, Salat, Basilikum) 27
Denken Sie daran, Balkonpflanzen Bei Frost wird es in Gefäßen schneller regelmäßig zu gießen. Sonne und Wind kalt als in der Gartenerde. Sorgen Sie für trocknen den Boden in den Pflanzgefä- einen geeigneten Winterschutz durch ßen stärker aus als im Garten. Je größer einen Gefäßabstand zum frostigen das Pflanzgefäß ist, desto größer ist Boden und Schutzmatten oder -säcken auch der Wasservorrat für die Pflanzen. aus natürlichen Materialien (Jute). Achten Sie darauf, dass sich in denTöp- Gießen Sie ihre Pflanzen gelegentlich an fen und Kübeln keine Staunässe bildet. den frostfreien Wintertagen. Eine Drainageschicht am Gefäßboden aus Holzhäcksel oder Steinen hilft, überschüssiges Wasser aufzunehmen. Kleine Veränderungen – große Wirkung Bei Ihnen ist schon vieles versiegelt und eine Umgestaltung erscheint zu aufwändig oder kostspielig? Hochbeete lassen sich auch auf gepflasterten Flä- chen errichten. Pflanzkübel sind flexibel einsetzbar und finden auch im gepflas- terten Vorgarten Platz. In großzügigen Pflanzgefäßen lässt sich sogar Beeren- und Säulenobst oder Gemüse anbauen. Tipp Akelei, Stockrosen und Mauerpfeffer Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn sind anspruchslos und wachsen mit Sie nicht alle unsere Anregungen um- Vorliebe in Pflasterfugen. Oft siedeln setzen können – fangen Sie in kleinen sie sich dort selbst an – oder Sie Schritten und mit einfachen Dingen an. streuen die Samen dort gezielt aus. 28
Auswahl-Liste empfehlenswerter Pflanzen Achten Sie beim Kauf von Pflanzen nicht immer eindeutig. Der erste bota- oder Samen auf regionale und biolo- nische Name bezeichnet die „Gattung“, gisch produzierte Sorten. Besuchen Sie der zweite die „Art“. Die Abkürzung örtliche Stauden- und Saatgutbörsen, „sp.“ (für species = Art) hinter dem bei denen Sie ganz nebenbei von den Gattungsnamen gibt an, dass mehrere Erfahrungen der Anbieter profitieren Arten dieser Gattung empfehlenswert können. Tauschen Sie Samen, geteilte sind. Innerhalb unserer Liste sind die Stauden und Ableger im eigenen Be- Pflanzen in den senkrechten Kategorien kanntenkreis. alphabethisch nach ihren botanischen Namen geordnet. Besonders hitze- und Empfehlenswerte Pflanzen für Ihren trockenheitsverträgliche Pflanzen sind Garten oder Balkon in Münster in der Tabelle als klimaangepasst ge- kennzeichnet. In einigen Rubriken sind Die nachfolgende Tabelle soll Ihnen bei auch empfehlenswerte nichtheimische der Auswahl geeigneter Pflanzen helfen. Pflanzen gelistet und entsprechend In unserer Pflanzenliste ist die Pflan- gekennzeichnet. zenfamilie angegeben, da es wichtig ist, viele unterschiedliche Familien im Garten anzusiedeln. Neben ihrem deut- schen Namen haben alle Pflanzen eine botanische Bezeichnung in lateinischer Sprache. Achten Sie auf diese Bezeich- nungen, denn die deutschen Namen für Pflanzen, Sorten und Züchtungen sind 29
30 Name, Botanische Bezeichnung Empfehlenswerte insekten- Nicht empfehlens- (Gattung / Art, sp.) Familie freundliche Sorte / Züchtung Erläuterung werte Sorten Gehölze Obstbäume Quitte (Cydonia oblonga) Rosengewächse Apfel (Malus sp.) Rosengewächse Kultur-, Wild- und Zierapfel Echte Mispel (Mespilus germanica) Rosengewächse Kirsche (Prunus sp.) Rosengewächse Vogel- / Süßkirsche (prunus Zierkirschen mit avium), Sauerkirsche (prunus gefüllten Blüten cerasus) Pflaume (Prunus sp.) Rosengewächse Pflaume (Prunus domestica), Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica), Mirabel- le (Prunus domestica subsp. syriaca) Kirsch-Pflaume (Prunus cerasifera), Blut-Pflaume (Prunus cerasifera ‚Nigra‘) Birne (Pyrus sp.) Rosengewächse Kultur- und Wild-Birnen Heimische Kleinbäume und Großsträucher Feld-Ahorn (Acer campestre) Seifenbaumgewächse kleinbleibende Sorten Amberbaum (nicht heimisch, für Insek- ten wertlos) Kornelkirsche (Cornus mas) Hartriegelgewächse Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea) Hartriegelgewächse Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana) Birkengewächse
Weißdorn (Crataegus sp.) Rosengewächse Rotdorn mit gefüll- ten Blüten Gewöhnlicher Faulbaum (Frangula alnus) Kreuzdorngewächse Sal-Weide (Salix caprea) Weidengewächse Purpur-Weide (Salix purpurea) Weidengewächse Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) Moschuskrautgewächse Gewöhnliche Eberesche / Vogelbeere Rosengewächse (Sorbus aucuparia) Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) Moschuskrautgewächse Heimische mittlere und kleine Sträucher, Zwergsträucher Felsenbirne (Amelanchier sp.) Rosengewächse Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier nicht lamarckii), Gewöhnliche Felsen- heimischer birne (Amelanchier ovalis) Großstrauch Gewöhnliche Berberitze / Sauerdorn Berberitzengewächse (Berberis vulgaris) Sommerflieder (Buddleja davidii) Braunwurzgewächse nicht heimisch Besenheide (Calluna vulgaris) Heidekrautgewächse Knospenheide mit nicht-öffnenden Blüten Clandon-Bartblume (Caryopteris x Lippenblütler nicht heimisch clandonensis) Silberkerzenstrauch/ Erlenblättrige Zimterle Scheinellergewächse nicht heimisch, (Clethra alnifolia) für feuchte Bereiche Besenginster (Cytisus scoparius) Schmetterlingsblütler Glocken-Heide (Erica tetralix) Heidekrautgewächse Klimaangepasst (hitzeverträglich, wenig Wasserbedarf) 31
32 Name, Botanische Bezeichnung Empfehlenswerte insekten- Nicht empfehlens- (Gattung / Art, sp.) Familie freundliche Sorte / Züchtung Erläuterung werte Sorten Gartenhibiskus / Echter Roseneibisch Malvengewächse nicht heimisch (Hibiscus syriacus) Hortensie (Hydrangea sp. ) Hortensiengewächse Rispen-Hortensie (Hydrangea nicht heimisch nicht Garten- paniculata), Teller-Hortensie / Hortensie (über- Berg-Hortensie (Hydrangea züchtete Sorten macrophylla / Hydrangea serrata) mit sterilen Blüten) Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) Ölbaumgewächse Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) Geißblattgewächse Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa) Rosengewächse Sibirische Fiederspiere (Sorbaria sorbifolia) Rosengewächse nicht heimisch Heimische Gehölze für Schnitthecken Feld-Ahorn (Acer campestre) Seifenbaumgewächse Gewöhnliche Berberitze / Sauerdorn Berberitzengewächse (Berberis vulgaris) Weißdorn (Crataegus sp.) Rosengewächse Rotdorn mit gefüllten Blüten Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) Ölbaumgewächse Heimische immergrüne Gehölze Strauchefeu (Hedera helix ) Araliengwächse nicht kletternd, (Züchtung: Arborescens) Wuchs strauch- förmig, blüht und fruchtet Stechpalme / Ilex (Ilex aquifolium) Stechpalmengewächse
Europäische Eibe (Taxus baccata) Eibengewächse Rosen Hagebutten (Früchte der Rosen) sind im Winter ein Farbtupfer im Garten und dienen Vögeln als Nahrung Kriech- / Feldrose (Rosa arvenis) Rosengewächse nur Wildarten und Sorten mit of- gefüllte Sorten historische Sorten fenen, ungefüll- ten, duftenden Blüten Hunds-Rose (Rosa canina) Rosengewächse groß, bogig überhängend, Spreizklimmer mit gebogenen Stacheln Essig-Rose (Rosa gallica) Rosengewächse Zimt-Rose (Rosa majalis) Rosengewächse Bibernell- / Dünen-Rose (Rosa pimpinellifolia) Rosengewächse mit schwarzen Hagebutten Kletter- und Rambler-Rosen (Rosa sp.) Rosengewächse verschiedene Sorten, auf un- auf ungefüllte gefüllte Blüten und Duft achten! Blüten und Duft achten Klimaangepasst (hitzeverträglich, wenig Wasserbedarf) 33
34 Name, Botanische Bezeichnung Empfehlenswerte insekten- Nicht empfehlens- (Gattung / Art, sp.) Familie freundliche Sorte / Züchtung Erläuterung werte Sorten Heimisches Beerenobst Erdbeere (Fragaria vesca) Rosengewächse Wildform der Walderdbeere Schmack- haft, Gut als Bodendecker (Halbschatten) Rote Johannisbeere (Ribes rubrum) Stachelbeergewächse Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum) Stachelbeergewächse Stachelbeere (Ribes uva-crispa) Stachelbeergewächse Brombeere (Rubus fruticosus) Rosengewächse Wildform groß, bogig überhängend, Spreizklimmer mit kräftigen Stacheln Himbeere (Rubus idaeus) Rosengewächse Zwiebelpflanzen Frühblüher Krokus (Crocus sp.) Schwertliliengewächse Kleiner Krokus (Crocus chrysan- thus), Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus), Frühlings-Krokus (Crocus vernus) Kleiner Winterling (Eranthis hyemalis) Hahnenfußgewächse
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) Amaryllisgewächse Märzenbecher (Leucojum vernum) Amaryllisgewächse Traubenhyazinthe (Muscari sp.) Spargelgewächse Doldiger Milchstern (Ornithogalum umbellatum) Spargelgewächse Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) Spargelgewächse Wilde Tulpe (Tulipa silvestris) Liliengewächse überzüchtete Sorten mit sterilen oder gefüllten Blüten Heimische Stauden Heimische Stauden für sonnige und eher trockene Bereiche Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) Korbblütler mit Zungen- und Röhrenblüten Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria) Korbblütler mit Zungen- und Röhrenblüten Sand-Grasnelke (Armeria maritima) Bleiwurzgewächse Flockenblume (Centaurea) Korbblütler Wiesen-Flockenblume nur mit (Centaurea jacea), Berg-Flocken- Röhrenblüten blume (Centaurea montana), Ska- biosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) Klimaangepasst (hitzeverträglich, wenig Wasserbedarf) 35
36 Name, Botanische Bezeichnung Empfehlenswerte insekten- Nicht empfehlens- (Gattung / Art, sp.) Familie freundliche Sorte / Züchtung Erläuterung werte Sorten Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium intybus) Korbblütler nur mit Zungenblüten Nelke (Dianthus sp.) Nelkengewächse Heide-Nelke auf ursprüngli- (Dianthus deltoides), che Arten mit Karthäuser-Nelke (Dianthus ungefüllten carthusianorum) Blüten achten Storchschnabel (Geranium sp.) Storchschnabel- Wiesen-Storchschnabel handelsübliche gewächse (Geranium pratense), Geranien Blutroter Storchschnabel (Pelargonium) mit (Geranium sanguineum) sterilen Blüten Habichtskraut (Hieracium sp.) Korbblütler Kleines Habichtskraut nur mit Zungen- (Hieracium pilosella), blüten Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum, nicht heimisch) Johanniskraut (Hypericum sp.) Johanniskraut- Geflecktes Johanniskraut gewächse (Hypericum maculatum), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum) Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) Geißblattgewächse Malve (Malva sp.) Malvengewächse Rosen-Malve (Malva alcea), Mo- schus-Malve (Malva moschata), Wilde Malve (Malva sylvestris) Frühlings-Fingerkraut (Potentilla verna) Rosengewächse Großblütige Braunelle (Prunella grandiflora) Lippenbütler Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) Lippenbütler
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