Nachhaltige Kaufentscheidungen im Textilsektor und wie man diese manipulieren kann.
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Institut für Psychologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Nachhaltige Kaufentscheidungen im Textilsektor und wie man diese manipulieren kann. Masterthesis zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (M. Sc.) im Fach Psychologie Eingereicht von: Annika Beer, B. Sc. Matrikelnummer: 1318925 Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Tobias Greitemeyer Innsbruck, den 02.08.2020
Danksagung Zunächst möchte ich mich bei all denjenigen Personen bedanken, die mich im Prozess dieser Masterarbeit unterstützt haben. Allen voran danke ich meinem Betreuer Univ.-Prof. Dr. Tobias Greitemeyer, dafür, dass er mich in fachlichen und technischen Fragen durchgehend unterstützt hat und mir in jeder Hinsicht weitergeholfen hat. Weiterhin danke ich meinen Eltern und meiner Schwester dafür, dass sie mich während meines Studiums sowohl finanziell, als auch emotional unterstützt haben und mir bei schwierigen Entscheidungen stets zur Seite standen. Auch für die Arbeit des Korrekturlesens bedanke ich mich hiermit herzlichst. Besonderer Dank gilt außerdem meiner Unternehmenspartnerin Nadine Schaber, welche – obwohl sie selbst keinen Bezug zu dem Fachbereich Psychologie hat – sich stets meinen Fort- oder Rückschritt im Verlauf dieser Masterarbeit angehört hat und mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Meinem Freund Jens Burkart danke ich für seine stete Hilfe in Form von viel emotionaler Unterstützung, der Bereitstellung eines Arbeitsplatzes in Zeiten, in denen die Bibliothek nur eingeschränkt betretbar war, und der Bereitstellung eines funktionierenden Laptops, der über all die Programme verfügte, die ich zur Fertigstellung meiner Masterarbeit gebraucht habe. Natürlich danke ich all denjenigen Personen, die meinen Fragebogen bearbeitet haben und mit vielen Anregungen und manchen Kritikpunkten meine Forschung lebendig gehalten haben.
Eidesstattliche Erklärung Ich erkläre hiermit an Eides Statt durch meine eigenhändige Unterschrift, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. Alle Stellen, die wörtlich oder inhaltlich den angegebenen Quellen entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die vorliegende Arbeit wurde bisher weder in gleicher noch in ähnlicher Form als Masterarbeit eingereicht. _________________________ ___________________________ Ort und Datum Unterschrift
Gliederung 0. Abstract …........................................................................................................................................1 1. Einleitung …....................................................................................................................................2 2. Hauptteil …......................................................................................................................................4 1. Theoretischer Hintergrund …...............................................................................................4 1.1 Begriffsdefinitionen …...........................................................................................4 1.1.1 Attitude-Behavior-Gap ….......................................................................4 1.1.2 Umweltfreundliche Güter …...................................................................5 1.1.3 Nachhaltige Kleidung ….........................................................................5 1.1.4 Das soziale Netzwerk Instagram …........................................................6 1.2 Theory of Planned Behavior …..............................................................................7 1.2.1 Komponenten der TPB …........................................................................7 1.2.2 Entwicklung der TPB …..........................................................................9 1.2.3 Kritik und Erweiterung der TPB ….......................................................11 1.2.4 Forschung zur TPB …...........................................................................12 1.2.5 Beispielstudie …....................................................................................13 2. Fragestellung und Hypothesen …......................................................................................18 3. Methodik …........................................................................................................................20 3.1 Versuchsplan …....................................................................................................20 3.2 Materialien ….......................................................................................................20 3.2.1 Instagram-Feeds …................................................................................21 3.2.2 Fragebogen …........................................................................................22 3.3 Durchführung …...................................................................................................23 3.4 Stichprobenbeschreibung......................................................................................23 3.5 Gemessene Variablen ….......................................................................................25 3.5.1 Externe Variablen …..............................................................................25 3.5.2 Komponenten der TPB …......................................................................26 3.6 Manipulationskontrolle …....................................................................................28 4. Ergebnisdarstellung............................................................................................................30 4.1 Hypothesenprüfung …..........................................................................................30 4.1.1 Prüfung der Komponenten der TPB …..................................................30 4.1.2 Prüfung weiterer Hypothesen …............................................................33 4.1.3 Prüfung des Modells der TPB. …..........................................................34 5. Diskussion …......................................................................................................................38
5.1 Interpretation der Ergebnisse …...........................................................................35 5.1.1 Vergleich der Ergebnisse der Hypothesenprüfung mit der Beispielstudie .....................................................................................38 5.1.2 Mögliche Gründe für diese Ergebnisse ….............................................41 5.1.3 Das Modell der TPB ….........................................................................42 5.1.4 Stichprobe ….........................................................................................43 5.1.6 Manipulationskontrolle..........................................................................45 5.1.7 Tatsächliches Kaufverhalten während der Erhebungsphase des Fragebogens ...................................................................................................47 5.1.8 Implikationen für die Zukunft …...........................................................48 3. Schlussgedanken …........................................................................................................................50 4. Literaturverzeichnis …...................................................................................................................51 4. Anhang ….......................................................................................................................................58
Abstract Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltige Kaufentscheidungen im Textilsektor und wie man diese manipulieren kann. Die Basis für diese Fragestellung bildet die sozialpsychologische Theorie Theory of planned behavior (TPB) von Ajzen und Fishbein aus dem Jahr 1975. Mithilfe dieser Theorie und einer Beispielstudie aus dem Jahr 2000, die bereits vor zwanzig Jahren diese Fragestellung untersucht hatte, wurde ein Fragebogen, sowie vier verschiedene Manipulationsbedingungen entworfen, die helfen sollten, herauszufinden, welche der verschiedenen Komponenten der TPB (Einstellungen zu einer Verhaltensweise, subjektive Norm bezüglich dieser Verhaltensweise und wahrgenommene Verhaltenskontrolle) den größten Einfluss sowohl auf die Intention, ein Verhalten auszuführen, als auch auf das tatsächliche Verhalten hat. Die Ergebnisse wurden mit denen der Studie von vor 20 Jahren verglichen und zeigten nach wie vor signifikante Ergebnisse bezüglich der Wirkung der TPB, wodurch unter anderem deutlich wurde, dass diese Theorie nach wie vor dafür geeignet ist, nachhaltiges Kaufverhalten zu untersuchen. Außerdem wurde unter anderem durch die Auswertung der Manipulationsbedingungen deutlich, dass die subjektive Norm im Vergleich zu der Studie von H. H. Bauer (2000) eine wichtigere Rolle spielt und die Kraft hat, die Verhaltensintention bezüglich einer Handlung, sowie ihrer tatsächlichen Ausführung zu beeinflussen. The following Master Thesis addresses the topic Sustainable purchase decisions and how to manipulate those. The foundation for this issue is the social psychological theory theory of planned behavior (TPB) formulated by Ajzen and Fishbein in the year 1975. With the help of this theory and an example study from the year 2000, which examined a similar issue 20 years ago, a questionnaire was built, as well as four different conditions that were to manipulate different components of the theory. The intention was to find out which one of the different components of the TPB has the strongest influence on the intention to perform a behavior, as well as on the actual behavior. The results were compared with those of the study 20 years ago and still showed significance regarding the impact of the TPB. This means that the theory is still appropriate to examine sustainable purchase decisions. On top of that the subjective norm played an important role compared with the study of H. H. Bauer (2000) and had the power to influence an intention concerning a behavior, as well as the actual behavior itself. 1
1. Einleitung Mode ist seit jeher sowohl Ausdruck von Individualität und des persönlichen Stils eines Individuums, als auch ein Spiegel ihrer Zeit – einer Zeit, die geprägt wird von gesellschaftlichen und landesspezifischen Umständen. (vgl. BMU, 2020) Ein kurzer Abriss dessen wird im Folgenden gegeben: Während sich bis zum 18. Jahrhundert nur Adlige Luxusgüter, wie standesgemäße Kleidung, hochwertige Lebensmittel und Getränke leisten konnten, wurden mit der stärker werdenden Emanzipation des Bürgertums und der damit verbundenen Kaufkraft Prestigeobjekte nicht mehr nur diesen spezifischen Personen vorbehalten. Im frühen 18. Jahrhundert bildeten sich in Großbritannien erste Anzeichen für die heutige Konsumgesellschaft heraus – die Nachfrage an Massenverbrauchsgütern stieg und es gab erstmals die Möglichkeit für die breite Masse, sich zum Beispiel in Indien hergestellte – kreative, bunte und preiswerte – Baumwollkleidung zu leisten. Diese war schon damals qualitativ niedriger als der bis dahin weit verbreitete englische Wollzwirn, nutzte sich im Vergleich schneller ab, und die Menschen konnten sich somit öfter neue Kleidung kaufen. Auch damals schon haben Modemarken darauf geachtet, ihre Kollektionen jedes Jahr zumindest leicht abzuändern, damit Neues verkauft werden kann. In Ländern wie Frankreich, Deutschland und den Niederlanden kam die Konsumrevolution kurze Zeit später und erfuhr eine ähnliche Entwicklung wie in Großbritannien – auf einmal gab es zum Beispiel Modejournale als Medium zur Förderung der Konsumbedürfnisse moderner Menschen. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten großen Kaufhäuser und allgemeiner Konsum wurde zur Freizeitbeschäftigung. Nach dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre und schließlich dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Konsum zum heutzutage allgegenwärtigen Massenkonsum. Jahre später – Ende der 1990er Jahre – eröffnete das Internet, das zu diesem Zeitpunkt für fast alle Haushalte erreichbar war, völlig neue Möglichkeiten des Konsums in Form des sogenannten „Online-Shoppings“ (vgl. Carrasco, 2020). Was allerdings Anfang des 21. Jahrhunderts völlig neu zum bis dahin bereits bekannten Phänomen des Massenkonsums hinzugekommen ist, sind globale Tendenzen, die in der Textil- und Modebranche unter dem Begriff „Fast Fashion“ auftauchen – im Gegensatz zum frühen 18. Jahrhundert, als Modefirmen einmal im Jahr ihre Kollektionen abgeändert haben, um mehr Produkte verkaufen zu können, bieten heutige Marktführer bis zu 24 verschiedene Kollektionen jährlich an (vgl. Greenpeace, 2019). Viele Kleidungsstücke werden nur noch für eine Saison entwickelt und dementsprechend qualitativ nachlässig produziert. Seit dem Jahr 2000 hat sich die globale Textilproduktion mehr als verdoppelt und Studien prognostizieren für die kommenden 2
Jahrzehnte einen weiteren intensiven Wachstum im Textilsektor (vgl. BMU, 2020). In der heutigen Zeit läuft alles in unserer Welt auf Konsum hinaus – denn ohne diesen würde unser Wirtschaftssystem mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zusammenbrechen (vgl. Carrasco, 2020). Die Auswirkungen dieses Konsums, speziell im Textilsektor, sind extrem – der Umwelt werden Unmengen an Rohstoffen entzogen und sowohl die Umwelt, als auch die menschliche Gesundheit nehmen durch Stoffe, wie giftige Chemikalien, Schaden. Insgesamt werden pro Jahr für die Herstellung, den Warentransport und den täglichen Gebrauch von Kleidung mehr als 850 Millionen Tonnen CO2-Emissionen freigesetzt. Dies ist mehr als der Ausstoß von internationalem Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Alleine die Verlängerung der Lebensdauer der Kleidung von einem auf zwei Jahre – die meisten Personen nutzen ihre Kleidung Umfragen zufolge im Schnitt nur ein Jahr lang – würde die CO2-Emissionen um 24% reduzieren (vgl. Greenpeace, 2019). Zusätzlich findet die Herstellung der konsumierten Kleidung oft unter menschenunwürdigen Bedingungen statt (vgl. Greenpeace, 2019). Seit dem Fabrikeinsturz in Dhaka, Bangladesch, im Jahr 2013, bei dem über 1000 Menschen ums Leben kamen (vgl. Reuters, 2013), sei das Interesse an nachhaltiger Kleidung zwar stark gestiegen und drei Viertel aller befragten Deutschen gaben an, dass ihnen Nachhaltigkeit in der Modebranche wichtig sei (vgl. Splendid Research, 2016). Dennoch haben Daten aus dem Jahr 2019 ergeben, dass nachhaltige Mode nur etwa vier bis fünf Prozent des deutschen Modemarkts einnimmt. Diese Diskrepanz zwischen dem offensichtlichen Wissen der Verbraucher und ihrem tatsächlichen Handeln wurde bereits in verschiedenen Studien umfassend erforscht (vgl. Hörisch, 2019). Diese Informationen dienen als Hintergrundwissen für die vorliegende Masterarbeit. Es wird anhand der Theory of planned behavior (Ajzen & Fishbein, 1975) untersucht, warum Menschen nachhaltige Kaufentscheidungen treffen oder nicht, und ob bzw. wie man diese Kaufentscheidungen manipulieren kann. 3
2. Hauptteil 1. Theoretischer Hintergrund 1.1 Begriffserklärungen. Um Unklarheiten innerhalb der Forschungsarbeit zu vermeiden, werden im Folgenden einige Begriffe definiert und zum Teil anhand von Studien erklärt, die im Laufe der Arbeit wiederholt auftauchen werden. 1.1.1 Attitude-Behavior-Gap. Die bereits angesprochene Diskrepanz zwischen dem offensichtlichen Wissen eines Verbrauchers und seinem tatsächlichen Handeln nennt sich Attitude-Behavior-Gap (vgl. Auger & Devinney, 2007; De Pelsmacker et al., 2005; Lane & Potter, 2007). Dieses Phänomen hat innerhalb verschiedener Studien zu nachhaltigem Konsum viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, vor allem in den Bereichen Lebensmittel, Pflegeprodukte und Kleidung (vgl. Bray et al., 2011; Hassan et al., 2016; Moser, 2016). Einige Forscher fordern zu weiterer Forschung in diesem Bereich auf, um zu verstehen, warum diese Lücke existiert und welche Faktoren letztendlich von nachhaltigem Konsum abhalten (vgl. Blok et al., 2015; Moser, 2015). Hassan et al. (2016) setzten sich mit dem Thema speziell bei nachhaltiger Kleidung auseinander und stellten fest, dass die Faktoren, die die Stärke der Attitude- Behavior-Gap beeinflussen, bisher noch nicht systematisch untersucht wurden. Im Jahr 2019 stellte sich das Forschungsteam um den Nachhaltigkeitsökonomen Jacob Hörisch die gleiche Frage – inwiefern besteht ein Unterschied zwischen einer nachhaltigen Einstellung und nachhaltigem Konsum und welche Faktoren können den Kauf nachhaltiger Kleidung begünstigen oder verhindern – und führte dementsprechend eine Online-Studie mit 1085 deutschen Konsumentinnen durch. Sie kamen zu dem Schluss, dass Einstellungen in Bezug auf Kleidung nur bedingt in nachhaltige Kaufentscheidungen umgesetzt werden, es aber überraschenderweise keine signifikanten Interaktionen zwischen dem Kauf nachhaltiger Kleidung und Faktoren wie Modebewusstsein und Preissensibilität gibt, wie andere Forscher es vorhergesagt haben (vgl. Brécard et al., 2009; Hassan et al., 2016; Joergens, 2006; Shaw & Tomolillo, 2004). 4
1.1.2 Umweltfreundliche Güter. Die Begriffe umweltfreundliche Güter oder auch grüne Produkte werden innerhalb dieser Forschungsarbeit vermehrt auftauchen, daher gilt es, diese zu definieren. Oft werden Begriffe wie umweltfreundlich, nachhaltig, ethisch und grün synonym verwendet, um ähnliche Konzepte zu beschreiben (vgl. De Pelsmacker et al., 2005; Moisander, 2007; Newholm & Shaw, 2007). Im Allgemeinen lassen sich umweltfreundliche Güter als Produkte definieren, die entwickelt werden, um den Konsum natürlicher Ressourcen zu verringern und die negativen Auswirkungen auf die Umwelt während des kompletten Kreislaufs dieser Produkte zu minimieren. Die Hauptanforderungen für umweltfreundliche Produkte (seien es Lebensmittel, Kleidung oder Kosmetikartikel) sind, dass das Rohmaterial umweltfreundlich ist – dieses somit ohne giftige Materialien in Form von beispielsweise Pestiziden und Chemikalien wächst –, dass keine genmanipulierten Organismen verwendet werden und auch die Verpackung sollte, soweit es möglich ist, umweltfreundlich sein (vgl. Albino et al., 2009; Tseng & Hung, 2013; OECD, 2009; Biswas & Roy, 2015; Chairy, 2012). Ziel des nachhaltigen Konsums ist es, dass das stete Wachstum an Konsum und Dienstleistungen die Umweltqualität nicht verschlechtert (vgl. Liobiokiene, Mandravickaite & Bernatoniene, 2016). 1.1.3 Nachhaltige Kleidung. In dieser Forschungsarbeit geht es um ein bestimmtes umweltfreundliches Produkt – die nachhaltige Kleidung. Diese wird definiert als Kleidung, die einen oder mehrere Aspekte von Nachhaltigkeit in sozialer oder ökologischer Hinsicht beinhaltet (vgl. Goworek et al., 2012). Die Rohmaterialien sollten sowohl unter Fair-Trade-Prinzipien hergestellt werden, als auch biologisch abbaubar sein. Der Produktionsprozess sollte hinsichtlich der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen ethisch vertretbar sein. Außerdem sollte nach Möglichkeit der Transportweg möglichst kurz gehalten werden. Generell sollte der komplette Herstellungsprozess so wenig ungünstige Auswirkungen wie möglich auf die Umwelt haben. Oft werden recycelte Materialien oder bereits aussortierte Kleidung verwendet, denen in Form von Produktionstechniken wie „Upcycling“ (wenn aus alten Materialien etwas Neues hergestellt wird) ein neues Leben gegeben wird. Im besten Fall wird Kleidung mit aussagekräftigen Ökolabels zertifiziert, was die Wahl für den Konsumenten einfacher macht (vgl. Joergens, 2006). Innerhalb dieser Ökolabels gibt es wiederum extreme Unterschiede, da manche Labels nur das Endprodukt auf noch vorhandene 5
Schadstoffe prüfen, während andere den gesamten Herstellungs- und Produktionsprozess mit in die Klassifizierung einbeziehen (vgl. Greenpeace, 2018). 1.1.4 Das soziale Netzwerk Instagram. Einen Teil des dieser Masterarbeit zugrundeliegenden Fragebogens stellt ein fiktiver Instagram-Feed dar – zum besseren Verständnis dessen wird im Folgenden eine kurze Beschreibung dieses sozialen Netzwerks gegeben. Instagram ist eine kostenlose App für Android, iOS und Windows Phones, mit der Fotos und Videos erstellt, bearbeitet und mit einer beliebigen Anzahl an Menschen geteilt werden können. Seit dem Sommer 2016 gibt es außerdem die Möglichkeit, sogenannte Stories mit seinen Followern zu teilen – das können Fotos oder Videos sein, die ab dem Zeitpunkt des Hochladen für 24 Stunden verfügbar sind. Laut einer YouGov-Umfrage nutzen die meisten Menschen Instagram, um mit Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten im Austausch zu stehen und Bilder zu teilen. Doch neben Privatpersonen nutzen mittlerweile auch viele Unternehmen Instagram – während im Jahr 2013 nur 9% der Fortune Top 500 Unternehmen die Plattform nutzten, ist diese Zahl 2018 auf 63% gestiegen. Bereits im November 2017 lag die Anzahl der Businessprofile weltweit bei 25 Millionen. Diese versuchen, anhand von Fotos oder Werbekampagnen, ihre Markenbekanntheit zu erhöhen oder ihr Markenimage aufzubessern (vgl. Rabe, 2020). Gesponserte, also bezahlte Werbeanzeigen sind auf Instagram allgegenwärtig. Trotz dieser allseits bekannten Tatsache gaben 27% der befragten Nutzer an, diese Art von Werbung sei ihnen bei der Nutzung dieser App noch nie aufgefallen. Dies liegt vor allem daran, dass die Werbeanzeigen auf den Nutzer angepasst sind, da die Interessen einer Person aus dem Klickverhalten und den personenbezogenen Daten herausgefiltert werden können. Bereits im Juli 2018 belief sich die Zahl der monatlichen Nutzer auf eine Milliarde. Der Werbeumsatz von Instagram soll sich im Jahre 2019 auf 20 Milliarden US-Dollar belaufen haben (vgl. Rabe, 2020). 6
1.2 Die Theory of planned behavior. Die Wissenschaft der Psychologie versucht seit jeher, menschliches – und vor allem spezifisches Verhalten zu erklären und vorherzusagen. Die Methode, spezifisches Verhalten mithilfe genereller Einstellungen vorherzusagen, habe versagt (Wickler, 1969). Laut Ajzen und Fishbein (1980) haben Einstellungen und Persönlichkeitseigenschaften einen indirekten Einfluss auf spezifische Verhaltensweisen, der nur von Faktoren beeinflusst werde, die dem fraglichen Verhalten näher stehen. Auf dieser Grundlage wurde die Theory of reasoned actions (im Folgenden als 'TRA' abgekürzt) von Ajzen und Fishbein im Jahre 1967 entwickelt. Nach dieser Theorie wird die Intention, ein bestimmtes Verhalten auszuführen, von der subjektiven Norm und der Einstellung gegenüber dem Verhalten beeinflusst. Da diese Theorie praktisch nur Situationen und Verhaltensweisen, die die komplette willentliche Kontrolle des Individuums über eine Situation erfordern, miteinbezieht, stoße sie in der Hinsicht an ihre Grenzen (Madden et al., 1992). Deswegen wurde die TRA im Jahre 1975 um die Variable der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle erweitert und wurde dadurch zur theory of planned behavior (im Folgenden als 'TPB' abgekürzt) (vgl. Ajzen & Fishbein, 1975). 1.2.1 Komponenten der TPB. Abbildung 1: Modell der TPB 7
Wie bereits angesprochen besteht die TPB aus verschiedenen Konstrukten – die Einstellung zu einem Verhalten, die subjektive Norm hinsichtlich dieses Verhaltens und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle, über die man in Bezug auf das Verhalten verfügt. Diese Faktoren beeinflussen sich zum Teil gegenseitig, gemeinsam führen sie zur Verhaltensintention. Diese Verhaltensintention kann dann unter den richtigen Bedingungen zum tatsächlichen Verhalten führen. Unter den richtigen Umständen kann das Konstrukt der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle in Verbindung mit der Verhaltensintention ausreichen, um eine Verhaltensweise zu erklären (vgl. Ajzen & Fishbein, 1975). Einstellung zum Verhalten. Das Konzept Einstellungen setzt sich aus den verhaltensbezogenen Überzeugungen und der Bewertung dieser zusammen. Die Entwicklung ist ein logischer Prozess, da sich Einstellungen automatisch durch die Überzeugungen, die eine Person über das Objekt hat, herausbilden. Meistens sind die mit dem Verhalten verbundenen Attribute bereits positiv oder negativ bewertet, oder dies geschieht, wenn das Verhalten zum ersten Mal ausgeführt wird. Kombiniert drücken Einstellungen gegenüber einer Verhaltensweise den Grad aus, wie positiv oder negativ eine Person ein Verhalten einschätzt (vgl. Ajzen, 1991). Subjektive Norm. Die subjektive Norm beschreibt den wahrgenommenen sozialen Druck, ein Verhalten auszuführen oder nicht – also die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Bezugspersonen der Ausführung eines bestimmten Verhaltens zustimmen oder nicht. Sie setzt sich zusammen aus den Überzeugungen der relevanten Bezugspersonen einer Person und der Motivation der Person, sich dieser Überzeugung anzupassen (vgl. Ajzen, 1991). Wahrgenommene Verhaltenskontrolle. Das letzte Konstrukt – die wahrgenommene Verhaltenskontrolle – setzt sich zusammen aus den Kontrollüberzeugungen einer Person, kombiniert mit der wahrgenommenen Macht dieser Kontrollüberzeugungen. Diese subjektiven Kontrollüberzeugungen können teilweise auf vergangenen Erfahrungen mit dem Verhalten basieren, werden aber normalerweise durch Informationen aus zweiter Hand über das Verhalten beeinflusst. Das erklärt auch die Interaktion 8
zwischen den einzelnen Konstrukten. Dieses Konstrukt lässt sich beschreiben als wahrgenommene Einfachheit oder Schwierigkeit, ein bestimmtes Verhalten auszuführen. Je mehr Ressourcen und Möglichkeiten Personen zu haben glauben, desto weniger Hindernisse nehmen sie wahr und desto größer sollte auch die wahrgenommene Verhaltenskontrolle über ein Verhalten sein (vgl. Ajzen, 1991). Allgemein gilt, je vorteilhafter Einstellung und subjektive Norm gegenüber einem Verhalten sind, und je größer die Ausprägung der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle ist, desto stärker sollte die individuelle Intention sein, ein Verhalten auszuführen. Die Rolle von vergangenem Verhalten. Die Definition der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle, wie sie oben beschrieben ist, führt zu der Frage, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, vergangenes Verhalten als Konstrukt in die TPB miteinzubeziehen. Es besteht die allgemeine Annahme, dass vergangenes Verhalten der beste Prädiktor für zukünftiges Verhalten sei. Diese Aussage klingt zunächst logisch, ist aber laut Ajzen und Fishbein (1975) nur dann zutreffend, wenn alle Faktoren, die ein bestimmtes Verhalten determinieren, einerseits bekannt und andererseits über die Zeit hinweg stabil sind und sich nicht verändern. Das bedeutet, so lange das gesamte Set an Faktoren unverändert bleibt, bleibe auch das Verhalten über die Zeit hinweg stabil. Auch kann vergangenes Verhalten nicht automatisch als Gewohnheit angesehen werden, die zu dem gleichen oder zumindest ähnlichem Verhalten in der Zukunft führt, da in dem Fall der Einfluss sämtlicher interner und externer Faktoren vernachlässigt würde. Wenn eine Gewohnheit als unabhängig von (vergangenem) Verhalten definiert werde, könne sie als erklärende Variable der TPB genutzt werden. Diese Thesen von Ajzen & Fishbein (1975) wurden von weiteren Forschern unterstützt (vgl. Bamberg et al., 2003). 1.2.2 Entwicklung der TPB. Sowohl die TRA, als auch die TPB gehen davon aus, dass Menschen grundsätzlich rational denken und systematisch Informationen nutzen, um Entscheidungen zu treffen. Durch den neuen Faktor der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle hat die TPB einen größeren Erklärungswert als die TRA. Wie in der TRA ist auch in der TPB die Intention der zentrale Faktor für ein Individuum, ein bestimmtes Verhalten auszuführen und generell gilt – je stärker die Intention ist, ein Verhalten 9
auszuführen, desto eher wird es tatsächlich ausgeführt. Die Verhaltensintention kann allerdings nur zum tatsächlichen Verhalten werden, wenn das zu untersuchende Verhalten unter willentlicher Kontrolle steht. Daher ist es wichtig, dies anhand des Konstruktes der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle zu untersuchen (vgl. Ajzen, 1991). Auch Rotter erwähnte schon Jahre zuvor, das besondere Interesse bei der Erforschung menschlichen Verhaltens liege darin, generelle Kontrollüberzeugungen bezüglich spezifischer Konzepte einzubinden (vgl. Rotter, 1954; 1966). Dies klingt ähnlich wie das Konzept der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle, hat aber einen bedeutenden Unterschied: die wahrgenommene Verhaltenskontrolle nach Rotter ist eine generalisierte Erwartung, die über Situationen hinweg stabil ist, während das Konzept der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle im Sinne von Ajzen und Fishbein über Situationen hinweg variieren kann und dies meistens auch tut. Die heutige Sichtweise der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle ist am besten kompatibel mit Bandura's concept of perceived self-efficacy (vgl. Bandura, 1977; 1982). Viele heutige Kenntnisse über die Rolle der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle sind durch die systematische Recherche von Bandura und seinen Kollegen entstanden, die herausgefunden haben, dass das menschliche Verhalten stark durch das Vertrauen darin, dass sie das Verhalten ausführen können, beeinflusst wird – was zum Beispiel die wahrgenommene Verhaltenskontrolle sein könnte. Im Vergleich zu Bandura stellt die TPB das Konstrukt der Selbstwirksamkeit (hier wahrgenommene Verhaltenskontrolle genannt) genereller dar; sie befindet sich zwischen Überzeugungen, Einstellungen, Intentionen und Verhalten. Weiterhin könnten laut der TPB, wie bereits angesprochen, die wahrgenommene Verhaltenskontrolle gemeinsam mit der Verhaltensintention direkt tatsächliches Verhalten vorhersagen. Dazu müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Zunächst sollten die Eigenschaften der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle und der Verhaltensintention mit dem vorherzusagenden Verhalten übereinstimmen oder zumindest kompatibel mit ihm sein. Außerdem muss der spezifische Kontext bei Intention, wahrgenommener Verhaltenskontrolle und tatsächlichem Verhalten derselbe und über die Zeit hinweg stabil sein. Hat eine Person die komplette Kontrolle über ein Verhalten oder eine Situation, dann können Intentionen alleine bereits ein ausreichender Faktor zur Vorhersage des tatsächlichen Verhaltens mit annehmbarer Genauigkeit sein, wie es in der TRA der Fall ist (Ajzen, 1988; Sheppard, Hartwick & Warshaw, 1988). In jeder Situation wird einer der beiden Faktoren (wahrgenommene Verhaltenskontrolle oder Intentionen) wichtiger sein als der andere, und es wird eigentlich nur ein Prädiktor benötigt. Wenn man zum Beispiel die Wahlintentionen von Personen kurz vor einer 10
Präsidentschaftswahl betrachtet, korrelierten diese mit der eigentlichen Wahlentscheidung mit .75 bis .80 (Fishbein & Ajzen, 1981). Das heißt, bei Verhaltensweisen, die eine Wahl innerhalb verfügbarer Alternativen beinhalten, ist die Vorhersage anhand von Intentionen relativ akkurat. Allerdings könnten andere Faktoren, wie Krankheit oder fehlende Transportmöglichkeit ein Kontrollproblem darstellen, durch die die Teilnahme an der Wahl verhindert werden könnte. Ein anderes Beispiel für die starke Beziehung zwischen Verhaltensintention und tatsächlichem Verhalten ist die Wahl einer Mutter hinsichtlich der Versorgung ihres Neugeborenen. Diese Wahl korreliert mit .82 mit den Intentionen, die sie ein paar Wochen vor der Geburt hatte (vgl. Manstead, Proffitt & Smart, 1983). 1.2.3 Kritik und Erweiterung der TPB. Da die TPB bereits in vielen verschiedenen Forschungskontexten angewendet wurde, wurde schon viel über sie diskutiert und die Notwendigkeit der Differenzierung der einzelnen Konstrukte in Frage gestellt. Vor allem die Unterscheidung zwischen normativen und Verhaltensüberzeugungen wurde kritisiert (vgl. Miniard & Cohen, 1981), da argumentiert werden kann, dass alle Einstellungen das Verhalten, das untersucht werden soll, mit irgendeinem Attribut assoziieren. In der Theorie sind die drei Konstrukte der TPB sehr unterschiedliche Konzepte und in jedem Bereich der Sozial- und Verhaltensforschung spielen sie eine wichtige Rolle. Allerdings haben viele Studien, die bereits zur TRA, sowie zur TPB von unterschiedlichsten Forschern durchgeführt wurden, gezeigt, dass die Differenzierung durchaus nützlich ist, da die verschiedenen Konstrukte sowohl Verhaltensintentionen als auch tatsächliches Verhalten vorhersagen können. Wichtiger als die vorhandenen Konstrukte zu kritisieren, sei es, weitere Differenzierungen zwischen anderen Arten von Überzeugungen und den verwandten Dispositionen zu mache (vgl. Ajzen, 1991). Grundsätzlich sei die TPB offen und flexibel in der Hinsicht, zusätzliche Prädiktoren hinzuzufügen, wenn deutlich gezeigt werde, dass sie einen signifikanten Teil der Varianz bezüglich der Intention oder des tatsächlichen Verhaltens aufklären, nachdem die ursprünglichen Variablen der Theorie in Betracht gezogen wurden. An dieser Stelle ist es sinnvoll, sich in Erinnerung zu rufen, dass auch die TPB eine Weiterentwicklung der ursprünglichen TRA ist. An manchen Stellen wird vorgeschlagen, dass in bestimmten Kontexten nicht nur die wahrgenommene soziale Norm, sondern auch die persönlichen Gefühle bezüglich einer moralischen Verpflichtung oder Verantwortung, eine Verhaltensweise auszuüben oder nicht, berücksichtigt werden sollten. Es besteht die Annahme, dass diese moralischen Verpflichtungen Intentionen parallel mit Einstellungen, sozialer Norm und wahrgenommener Verhaltenskontrolle die Verhaltensintention beeinflussen. 11
1.2.4 Forschung zur TPB. Dem Vorschlag der Erweiterung der TPB ist im Jahre 2015 ein Forschungsteam aus Australien gefolgt (vgl. Rex, Lobo & Leckie, 2015). Ihr Forschungsinteresse lag darin, den Antrieb nachhaltiger Verhaltensintentionen aufzudecken. Sie wollten herausfinden, warum trotz aller Anstrengungen vonseiten der australischen Regierung und sämtlicher Organisationen, die Umwelt mithilfe nachhaltiger Innovationen zu schützen und sämtlichen negativen Konsequenzen von beispielsweise Bevölkerungswachstum und Industrialisierung entgegenzuwirken, das Konsumverhalten innerhalb der Bevölkerung oft gleich bleibe. Teilweise steige der Trend zur Wegwerfgesellschaft sogar, während die Nutzung von ethischen und nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen weiterhin niedrig bleibe (vgl. Bray, Johns & Kilburn, 2011). Primär wurde die TPB zur Untersuchung herangezogen, da sie nach Han & Hansen (2012) die Theorie mit dem vielleicht größten Einfluss darstelle, wenn es darum ginge, willentliche Verhaltensweisen von Konsumenten zu erklären und vorherzusagen. Da viele nachhaltige Verhaltensweisen freiwillig sind und Individuen mithilfe von Informationen, Motivationen und Wissen die Entscheidung eigenständig treffen müssen, ob sie sich dieses Verhalten aneignen oder nicht, sei die TPB passend für dieses Forschungsdesign. Rex et al. (2015) nutzten die TPB einerseits in ihrer Originalform, zusätzlich erweiterten sie diese um die Konstrukte interne Ethik (internal ethics im Originalen) und moralische Intensität (moral intensity im Originalen). Diese beiden Faktoren seien laut anderer Literatur in der Entscheidungsfindung von heutigen Konsumenten wichtig (vgl. Ajzen, 1991; Shaw et al., 2007; Sparks, Shepherd & Frewer, 1995). Ein weiterer Grund für diese Erweiterung sei die Tatsache, dass die Entwicklung der originalen Form der TPB bereits im Jahre 2015 über 20 Jahre her war und somit den gesellschaftlich zentrierten Ausblick der heutigen Konsumenten nicht miteinbeziehe (vgl. Ozcaglar- Toulouse et al., 2006; Bondy & Talwar, 2011). Heutige Konsumenten würden außerdem nicht nur aus Egoismus oder Eigeninteresse handeln, sondern ihre Verhaltensweisen würden eher von ethischen und moralischen Überlegungen getrieben werden (vgl. Shaw & Newholm, 2007; Shaw & Shiu, 2003; Shaw, Shiu & Clarke, 2000). Eine Notwendigkeit bei dieser Erweiterung sei eine genaue Definition, da diese beiden Begriffe oft synonym verwendet werden (vgl. Jones, 1991; May & Pauli, 2002; Shaw & Shiu, 2003; Shaw et al., 2000) – die interne Ethik beschreibe internalisierte ethische Regeln eines Individuums und ihre intrinsischen ethischen und moralischen Annahmen darüber, was richtig und was falsch ist, 12
außerdem beziehe sie sich auf die Selbstidentität einer Person (vgl. Shaw & Shiu, 2003; Sparks et al., 1995). Die moralische Intensität beziehe sich auf die extrinsischen Charakteristika von moralischen Problemen, die den Entscheider dazu zwinge, ethische und moralische Argumentationen zu nutzen. Das Konstrukt beinhalte Gerechtigkeit und Fairness, sowie soziale und kulturelle Probleme (vgl. Jones, 1991; McMahon & Harvey, 2007). Die Ergebnisse zeugten von der Sinnhaftigkeit der Erweiterung der TPB – alle Hypothesen wurden unterstützt und die interne Ethik wurde als stärkster Antrieb für nachhaltige Verhaltensintention herausgefiltert. Das bedeutet, dass Menschen, die über nachhaltige und ethische Probleme besorgt sind und eine gewisse Verpflichtung verspüren, nachhaltig zu leben, sich eher in Bezug auf nachhaltiges (Kauf-)Verhalten engagieren. Der zweitwichtigste Antrieb in dieser Studie war die Einstellung gegenüber der Verhaltensweise, während die subjektive Norm, die wahrgenommene Verhaltenskontrolle und moralische Intensität zwar signifikant waren, allerdings deutlich weniger Antrieb zur Verhaltensintention bezüglich nachhaltiger Verhaltensweisen zu geben schienen (vgl. Rex et al., 2015). 1.2.5 Beispielstudie. Wie bereits angesprochen, gibt es zahlreiche Studien, die die TPB in verschiedenen Bereichen angewendet haben und nach wie vor anwenden. Eine Studie aus dem Jahre 2000 vom Forschungsteam um H. H. Bauer hat sich dem Thema „Kaufverhalten bei Ökokleidung – Ein Ansatz auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens“ gewidmet. Diese Studie ist unter anderem deswegen sehr interessant, da sie genau vor zwanzig Jahren veröffentlicht wurde. Der Fragebogen der vorliegenden Masterarbeit hat sich an den Konstrukten dieser Studie orientiert – somit kann man die Ergebnisse sehr gut miteinander vergleichen und den Wandel der Zeit in die Interpretation miteinbeziehen. Bauer et al. (2000) haben die TPB nicht in Form eines Experimentes untersucht, sondern sich dazu entschieden, die Konstrukte über einen Fragebogen zu erheben, welcher damals per Post versandt wurde. Nach der Erhebungsphase wurden die Items der Fragebögen, die vollständig ausgefüllt zurückgesendet wurden, ausgewertet und zu Konstrukten gebildet. Mithilfe dieser wurde die TPB allgemein überprüft, sowie die aufgestellten Hypothesen getestet. Vor dem Beginn der Studie musste das Forschungsteam um H. H. Bauer zunächst überprüfen, ob sich die Theorie zur Vorhersage und Erklärung des Konsumentenverhaltens bezüglich dieses bestimmten Produktes eignet – sie bezeichneten es in ihrer Arbeit als Ökokleidung. 13
Um die TPB nutzen zu können, muss der Käufer einerseits einen extensiven Entscheidungsprozess durchlaufen und andererseits müssen Gruppenentscheidungen als Ausnahme gelten. Für den extensiven Entscheidungsprozess sprechen einige Charakteristika, die beim Kleidungskauf meist erfüllt werden – Konsumenten haben hohe Anforderungen an ihre Kleidung, da sie nicht nur Wärme und Schutz erwarten, sondern in ihr auch eine Möglichkeit sehen, sich selbst zu verwirklichen und ihrem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen. Eine repräsentative Umfrage in Deutschland hat bereits im Jahre 1994 starke Verbindungen zwischen Kleidung und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung gezeigt (vgl. Fuchslocher, 1994). Zudem informieren sich Konsumenten vor einem Kauf oft ausgiebig über ein Produkt, vergleichen Produkte miteinander, besuchen unterschiedliche Geschäfte und probieren verschiedene Kleidungsstücke an. Da Kleidung ein Produkt ist, das meistens nur von einer Person gekauft wird, kommen Gruppenentscheidungen eher selten vor; dies ist also auszuschließen. Auch eine habitualisierte Kaufentscheidung ist auszuschließen, da sich der Käufer – selbst wenn er es wollte – nur wenige Kleidungsstücke gewohnheitsmäßig immer wieder kaufen kann, da die meisten Produkte aufgrund der schnell wechselnden Mode oft nach kurzer Zeit nicht mehr verfügbar sind. Da Ökokleidung eine spezielle Art von Kleidung ist, sollte es möglich sein, diese allgemeinen Überlegungen auf dieses bestimmte Produkt übertragen zu können – somit wurden die Anforderungen, die die TPB an ein Untersuchungsobjekt hat, erfüllt und konnten in diesem Fall angewendet werden. Der entwickelte Fragebogen deckte alle Konstrukte, die die TPB umfasst, ab und wurden nach Vorlage von Ajzen und Fishbein (1980) operationalisiert. Einige Items wurden nach Prüfung der internen Konsistenz zu Konstrukten zusammengefasst, andere wurden aufgrund einer zu niedrigen internen Konsistenz extrahiert. Alle Items wurden mit einer 7-stufigen-Likert-Skala erhoben. Innerhalb der TPB weist weder etwas darauf hin, mit welcher Skala die Items gemessen werden sollten, noch ob diese Skala uni- oder bipolar sein sollte. Nach Schmidt (1973) gibt es keine rationale Begründung wie man entscheiden könnte, wie die Konstrukte gemessen werden sollten. Die meisten Anwendungen der TPB nutzten eine 7-stufige-Likert-Skala, daher schien dies vermutlich auch in dieser Studie vernünftig. Insgesamt wurden Daten von 144 Probanden untersucht. Allgemein gaben 66 dieser Personen (45,8%) an, sie hätten schon einmal Ökokleidung gekauft – bei einem damaligen Marktanteil an nachhaltiger Kleidung von 0,8% schien dies eine sehr hohe Ausprägung. Durch die Häufigkeit, mit der diese Personen Ökokleidung konsumierten, wurde die Zahl allerdings relativiert 14
– die meisten Personen beschrieben die Häufigkeit zwischen 'sehr selten' und 'ziemlich selten'; nur eine Person gab an, diese Art von Kleidung 'sehr oft' zu kaufen. Die Hypothese, dass die Kaufwahrscheinlichkeit mit zunehmender Intention steige, wurde hoch signifikant positiv bestätigt – somit wird der Kauf umso wahrscheinlicher, je stärker die Intention dazu ist. McFaddens R² verfehlte den Wert von >0,2, der als gut gilt, allerdings deutlich. Als Erklärung dafür wurde das vergangene Verhalten, das bereits angesprochen wurde, genutzt – beabsichtige eine Person, die bisher noch keine nachhaltige Kleidung gekauft habe, erst seit kurzem, diese in Zukunft zu konsumieren, stelle die Intention keinen guten Prädiktor für tatsächliches zukünftiges Verhalten dar. Eine weitere Erklärungsmöglichkeit könnte darin liegen, dass die Probanden „ihr Verhalten nur schlecht kontrollieren können und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle deshalb neben der Intention einen starken Einfluss auf das Verhalten ausüb[e]“ (Bauer et al., 2000; S.25). Diese Begründung wurde ebenfalls innerhalb einer Hypothese überprüft und musste wegen fehlender Signifikanz verworfen werden. Als Gründe dafür wurden einerseits die fehlende Beziehung zwischen der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle und dem tatsächlichen Verhalten genannt, oder aber „dass die Messung der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle die tatsächlich vorhandenen Einflüsse nicht erfassen [könne]“ (Bauer et al., 2000; S. 25). Weiterhin wurde getestet, ob die Einstellung gemeinsam mit der subjektiven Norm und der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle die Verhaltensintention vorhersagen kann, wie es die TPB postuliert. Hier wurden zunächst – wie es die TRA, der Vorgänger der TPB, vorhersagt – nur der Einfluss der Einstellung und der subjektiven Norm getestet, im zweiten Schritt wurde die wahrgenommene Verhaltenskontrolle als dritter Prädiktor eingeschlossen und die entsprechende Hypothese wurde überprüft. Es kam ein hoch signifikantes Ergebnis zustande – „sowohl der Einfluss der Einstellung, als auch der der subjektiven Norm auf die Intention [sei] sehr signifikant“ (Bauer et al., 2000; S. 27) – mit steigenden Werten der Einstellung, sowie der subjektiven Norm stieg auch der Wert der Verhaltensintention. Nach Identifikation der Beta-Koeffizienten wurde deutlich, dass die Einstellung einen größeren Einfluss auf die Intention als die subjektive Norm hatte. Nach dem Einbeziehen des Faktors der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle war der Zuwachs der erklärten Varianz nicht signifikant – somit sei, wie bereits bezüglich des tatsächlichen Verhaltens, die wahrgenommene Verhaltenskontrolle kein eigenständiger Prädiktor für die Verhaltensintention. Dies könnte hauptsächlich die gleichen Gründe haben, wie bereits bei der Messung des tatsächlichen Verhaltens – das Konstrukt erfasse nicht die tatsächlichen Einflüsse. Allerdings spiele bei der Messung der Intention die Kontrolle bezüglich finanzieller Mittel 15
im Vergleich zur Messung des Verhaltens eine maßgebliche Rolle – es könnte also sein, dass ein Konsument glaubt, er könne sich ein Produkt nicht leisten und daher sei die Verhaltensintention gering; wenn eine Person allerdings bereits die Absicht habe, nachhaltige Kleidung zu kaufen, scheitere dies nicht am zu hohen Preis. Dies lässt die Interpretation zu, dass die Preise von Ökokleidung allgemein überschätzt würden. Im Gegensatz dazu stand das Unwissen über die Materialien nachhaltiger Kleidung – dieses hatte nur auf das tatsächliche Verhalten, nicht aber auf die Intention einen Einfluss. Daraus kann man schließen, dass Personen sich erst beim Kauf von Ökokleidung darüber informieren, welche Kleidung umweltfreundlich sei, dies aber kein Problem für die Bildung der Intention sei. Innerhalb der Forschungsarbeit von Bauer et al. (2000) spielte die subjektive Norm eine entscheidende Rolle – trotzdem musste die damit in Verbindung stehende Hypothese verworfen werden, da das Ergebnis besagte, dass die subjektive Norm schwächer wird, je eher für die Probanden wichtige Bezugspersonen erwarten, Ökokleidung zu kaufen. Verglichen mit früheren Studien zur TPB war die Beziehung zwischen der subjektiven Norm und den Komponenten, die diese laut der TPB determinieren, schwach. Ein Grund dafür könnte erneut die gewählte Operationalisierung innerhalb dieser Studie sein. Zusätzlich zu den Konstrukten, die laut der TPB Einfluss auf tatsächliches Verhalten haben, wurde der Einfluss externer Variablen auf die Verhaltensintention und das tatsächliche Verhalten gemessen. In diesem Zusammenhang hatte das Produktinvolvement bei nachhaltigen Produkten den größten Einfluss: es mache also einen großen Unterschied für die Ausprägung der Verhaltensintention, dass sich Personen mit einem bestimmten Produkt beschäftigen – begründen ließe sich dies dadurch, dass eine Person, die sich umfangreich über ein Produkt informiert hat, gut abschätzen kann, welchen und wie viel Nutzen sie aus nachhaltiger Kleidung ziehen kann. Der Einfluss des Gesundheitsbewusstseins sei fast genauso stark wie der der subjektiven Norm. Außerdem wurden mithilfe eines t-Tests zum Vergleich von zwei Stichprobenmittelwerten die beiden Gruppen – Käufer und Nichtkäufer von nachhaltiger Kleidung – anhand der gegebenen Antworten miteinander verglichen. Wie erwartet hielten Käufer von Ökokleidung positive Konsequenzen nach einem Kauf für wahrscheinlicher als Nichtkäufer. Bei emotionalen Aspekten des Kaufs von Ökokleidung unterschieden sich die beiden Gruppen ebenfalls hoch signifikant voneinander – Käufer von Ökokleidung waren eher der Meinung, dass sich diese angenehmer auf ihrer Haut anfühle als konventionelle Kleidung, schreiben ihr einen höheren Tragekomfort zu und 16
hielten diese Kleidung für gesünder. Nichtkäufer hingegen vertraten eher die Sichtweise, Ökokleidung bedeute automatisch weniger Auswahl und sei weniger schick. Auch hielten es Käufer von Ökokleidung für wahrscheinlicher als Nichtkäufer, dass ihre Bezugspersonen den Kauf dieser Produkte von ihnen erwarten. Gleichzeitig nahmen Käufer von Ökokleidung weniger erschwerende Umstände beim Kauf der Produkte wahr als Nichtkäufer, sie waren eher davon überzeugt, zu wissen, welche Materialien für Ökokleidung verwendet werden dürfen und sie waren sich sicherer, Geschäfte zu kennen, die Ökokleidung verkaufen. Der Aufbau und die Ergebnisse dieser Studie ermöglichen interessante Vergleiche dieser beiden sehr ähnlichen Studien, zwischen denen zwanzig Jahre voller Entwicklungen liegen. 17
2. Fragestellung und Hypothesen Die Fragestellung dieser Masterarbeit lautet „Welche Faktoren spielen bei der Kaufentscheidung für oder gegen nachhaltige Kleidung eine Rolle und wie kann man diese manipulieren?“. Ein Teil der Hypothesen wurde aus der Studie um H. H. Bauer (2000) übernommen, um sicherzustellen, dass die beiden Studien gut miteinander vergleichbar sind, zum Teil wurden sie aus eigenem Forschungsinteresse heraus aufgestellt. Die ersten fünf Hypothesen sollen die unterschiedlichen Komponenten der TPB testen: H1: Je stärker die Intention einer Person ist, nachhaltige Kleidung zu kaufen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Person dies tatsächlich tut H2: Die wahrgenommene Verhaltenskontrolle einer Person beeinflusst unabhängig von der Intention den Kauf von Ökokleidung in der Weise, dass die Wahrscheinlichkeit eines Kaufs umso größer wird, je höher die wahrgenommene Verhaltenskontrolle dieser Person ist H3: Die Einstellung und die subjektive Norm beeinflussen unabhängig voneinander die Intention einer Person, nachhaltige Kleidung zu kaufen, und zwar umso stärker, je positiver die Einstellung gegenüber dem Kauf von nachhaltiger Kleidung ist, und je stärker die subjektive Norm von dieser Person verlangt, nachhaltige Kleidung zu kaufen H4: Je stärker eine Person davon überzeugt ist, dass der Kauf von nachhaltiger Kleidung mit vorteilhaften Konsequenzen verbunden ist, und je weniger sie glaubt, dass der Kauf mit nachteiligen Auswirkungen verbunden ist, desto positiver ist die Einstellung dieser Person zum Kauf nachhaltiger Kleidung H5: Käufer von nachhaltiger Kleidung halten es für wahrscheinlicher als Nicht-Käufer, dass der Kauf mit positiven Konsequenzen verbunden ist Um den Einfluss der erhobenen externen Variablen – speziell des Konstrukts Umweltbewusstsein – zu messen, wurde die sechste Hypothese aufgestellt. Rein logisch betrachtet sollten diejenigen Personen, die sich aktiv für die Umwelt einsetzen und somit über ein höheres Umweltbewusstsein verfügen, eher nachhaltige Kleidung kaufen, als Personen mit einem niedrigen Umweltbewusstsein. H6: Personen, die tatsächlich nachhaltige Kleidung gekauft haben, haben ein stärkeres Umweltbewusstsein In der Beispielstudie um H. H. Bauer (2000) spielte die subjektive Norm eine wichtige Rolle – die diesbezüglichen Hypothesen mussten trotzdem verworfen werden, da – wie bereits angesprochen – eine negative Korrelation zustande kam. Da die Plattform Instagram in dieser Studie, sowie in 18
vielen Leben junger Menschen heutzutage eine so große Rolle spiele (vgl. Rabe, 2020) und auf dieser Plattform allem voran subjektive Normen gestärkt werden, wird eine siebte Hypothese aufgestellt, um den Einfluss der subjektiven Norm innerhalb dieser Studie zu prüfen: H7: Personen, deren subjektive Norm mithilfe des fiktiven Instagram-Feeds gestärkt wurde, kauften innerhalb von 7 Tagen eher nachhaltige Kleidung als die Probanden der anderen Manipulationsbedingungen 19
3. Methodik Wie bereits im Kontext der Studie um Bauer et al. (2000) beschrieben, muss vor Beginn einer Untersuchung zunächst erörtert werden, ob die Theorie auf das zu untersuchende Verhalten angewendet werden kann. Die TPB setzt voraus, dass Käufer einen extensiven Entscheidungsprozess durchlaufen und dass Gruppenentscheidungen als Ausnahme gelten. Dies kann – wie bereits in Kapitel 2 beschrieben – sowohl bei herkömmlichen, als somit auch bei nachhaltigen Kleidungskäufen angenommen werden. Somit ist es vertretbar, auch bei diesem Thema die TPB anzuwenden. 3.1 Versuchsplan. Anders als in der Beispielstudie um H. H. Bauer (2000) wurde in vorliegender Studie nicht nur mit einem theoretischen Fragebogen gearbeitet. Zusätzlich zu dem theoretischen Fragebogen, der stark an die Beispielstudie angelehnt wurde, wurde ein Experiment eingebaut, das die verschiedenen Konstrukte testen sollte, um einen direkten Praxisbezug herstellen zu können. Dieses angesprochene Experiment hatte ein 2x2 Design. Innerhalb dieses Experiments wurden sowohl die Einstellungen der Probanden gegenüber nachhaltigem Kaufverhalten manipuliert, als auch die sozialen Normen zu diesem Thema. Dies geschah über die Darstellung von vier verschiedenen, fiktiven Instagram-Feeds eines kleinen Unternehmens, von denen die Personen randomisiert jeweils nur einen gesehen und bearbeitet haben. Kurz darauf wurde die reale Verhaltensintention in dieser spezifischen Situation abgefragt, indem die Probanden die Frage beantworten müssen, wie wahrscheinlich es sei, dass sie nach dem ersten kurzen Eindruck bei diesem Unternehmen einkaufen würden. Sieben Tage später erreichte ein zweiter Fragebogen diejenigen Probanden, die ihre E-Mail-Adresse freiwillig hinterlegt hatten, der ihr tatsächliches Verhalten innerhalb der vergangenen Woche abfragte. Somit wurde anhand der Manipulation entweder der Einstellung, der subjektiven Norm, einer Kombination dieser beiden Konstrukte oder einer Kontrollbedingung über den Instagram-Feed sowohl die darauffolgende Verhaltensintention, als auch das tatsächliche Verhalten abgefragt. Um reale Werte zu den unterschiedlichen Konstrukten zu jedem Probanden zu erhalten, wurden diese anhand von 32 Items im letzten Teil des ersten Fragebogens abgefragt. 3.2 Materialien. Der folgende Teil beschreibt die Materialien, die genutzt wurden, um die beschriebene 20
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