Nagelpilz erkennen, behandeln und vorbeugen - Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen

 
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Nagelpilz erkennen, behandeln und vorbeugen - Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von Pflegeeinrichtungen
Nagelpilz erkennen,
behandeln und vorbeugen
    Vortrag für Mitarbeiter und Bewohner von
               Pflegeeinrichtungen
Was ist ein Nagelpilz?
    Pilzbefall der Finger- oder Zehennägel
    Erreger:    Fadenpilze, (selten auch Hefe- oder
                Schimmelpilze) - auch Mischinfektionen
                möglich

    Achtung:    Eine Nagelpilzinfektion ist zwar nicht lebens-
                gefährlich, aber ansteckend und kann
                sich bei Nichtbehandlung weiter ausbreiten

    Symptome: meist vom Rand her beginnende Verdickung
              und gelb-braune Verfärbung der Nagelplatte

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Diagnose: Nagelpilz

 Nägel der Fußzehen (großer und kleiner Zeh) sind
  häufiger betroffen als die Fingernägel

 Arzt untersucht den Nagel zunächst einmal auf Verfärbung
  oder Verdickung

 Arzt nimmt eine Nagelprobe, die er im Labor auf Pilzbefall
  hin untersuchen lässt

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Ursachen für Nagelpilz bei Älteren

Nagelpilz hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun

1. Altersbedingte Abwehrschwäche

       Funktionsfähigkeit des Immunsystems lässt nach
       Bestimmte Erkrankungen - wie Diabetes oder arterielle
        Durchblutungsstörungen
       Rauchen, Mangelernährung oder Übergewicht
       Einnahme bestimmter Medikamente – zum Beispiel
        bei Rheuma, Krebs oder nach Transplantationen

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Ursachen für Nagelpilz bei Älteren
2. Nachlassende Schutzfunktion
      Feuchtigkeitsanteil der Haut sinkt

              schuppige, trockene, rissige Haut (Schrunden)

              Pilze können leicht in die Haut eindringen
              (besonders bei feucht-warmem Klima – zum
              Beispiel in Schwimmbädern oder in der Sauna)

      Strukturveränderung der Nagelplatten - zum Beispiel
       durch Mangelernährung

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Ursachen für Nagelpilz bei Älteren

3. Falsches Schuhwerk

 Zu enge Schuhe führen dazu, dass die Nagelplatte in den
 Nagelfalz einwächst

        Schmerzen und Entzündungen

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Besonderheiten bei älteren Menschen

 Nagelpilzerkrankungen treten bei älteren Menschen
  häufiger auf als bei jüngeren

 Der Verlauf der Erkrankung ist bei älteren oft schwerer
  und langwieriger als bei jüngeren Menschen

             Nagelpilz sollte bereits im Anfangsstadium
             behandelt werden, da er sich sonst immer
             weiter ausbreitet

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Behandlung von Nagelpilz

    Ein Nagelpilz bildet sich nicht von allein wieder zurück
    Er muss immer medikamentös behandelt werden

    Behandlung erfolgt mit speziellem Nagellack,
    aufweichenden Salben und/oder Tabletten

    Operatives Entfernen des Nagels ist oft nicht sinnvoll

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Behandlung von Nagelpilz
    Leichter Befall (Nagelwurzel ist nicht betroffen)

              Behandlung mit speziellem Nagellack:
              1. erkrankte Teile der Nägel abfeilen
              2. Nägel mit Alkoholtupfer reinigen
              3. Nagellack 1 x wöchentlich auftragen

              Aufweichen der Nägel:
              Evtl. den Nagel – zum Beispiel mit Harnstoff-
              salbe - aufweichen und auflösen Okklusiv-
              verband für mehrere Tage)

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Behandlung von Nagelpilz

 Schwerer Befall (Nagelwurzel ist angegriffen):

           Zusätzlich zur Behandlung mit
           antimykotischem Nagellack werden zeitweise
           Tabletten verordnet

 Achtung:
 Bei Patienten, die viele verschiedene Arzneimittel
 einnehmen, steigt das Risiko von Wechselwirkungen

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Behandlung von Nagelpilz
Achtung:    Behandlung muss so lange durchgeführt
            werden, bis der alte Nagel herausgewachsen
            und der neue Nagel nachgewachsen ist.
            (ca. 6 bis 12 Monate)

            Behandlung der Fußnägel dauert länger, da sie
            langsamer wachsen als Fingernägel

            Da bei älteren Menschen der Nagel sehr
            langsam wächst, dauert die Behandlung oft
            sehr lange (häufig länger als ein Jahr)

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Behandlung von Nagelpilz

Wichtig:   Auch wenn keine Symptome mehr sichtbar
           sind, können noch aktive Pilzgeflechte
           vorhanden sein

           Bleiben geringe Pilzreste übrig, kann die
           Erkrankung wieder neu ausbrechen

           Ausdauer und konsequente Behandlung nötig

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Komplikationen bei Nichtbehandlung

Verformen der Nagelplatte

              Einwachsen des Nagels

             Schmerzhafte Entzündungen der
             umliegenden Haut

Ausbreiten auf andere Nägel

Pilzerreger können auch die Haut befallen

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Nagelpilz vorbeugen
 Atmungsaktive und ausreichend große Schuhe tragen
 Schuhe über Nacht austrocknen lassen
 Baumwollsocken sind besser als Socken aus Kunstfaser
 Socken täglich wechseln und bei mind. 60°C waschen
 Immer nur das eigene Handtuch verwenden
 In öffentlichen Bädern oder in der Sauna Badeschuhe
  tragen
 Vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung

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Nagelpilz vorbeugen
Richtige Fußpflege:

 Warmes Fußbad ca. alle zwei Wochen

 Füße immer gut abtrocknen, da der Pilz
  am besten in feucht-warmem Milieu wächst

 Fußpilz sofort behandeln, da er sich auf
  die Nägel ausbreiten kann

 Pflegekräfte und Fußpfleger sollten auf erste Anzeichen
  einer Fuß- oder Nagelpilzerkrankung achten

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Nagelpilz vorbeugen
Richtige Hand- und Fußpflege:

 Fingernägel vorsichtig mit Nagelschere oder -zange
  kürzen und glattfeilen

 Fußnägel gerade feilen; immer in eine Richtung feilen

 Füße und Hände immer gut eincremen, damit die Haut
  geschmeidig bleibt

 Acetonfreien Nagellackentferner verwenden

 Jeder Bewohner hat sein eigenes Nagelset

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Nagelpilz vorbeugen
Richtige Hand- und Fußpflege:

 Bei bestehender Nagelpilzinfektion das Nagelpflegeset
  nach jeder Anwendung desinfizieren

 Einwegfeilen verwenden und nach der Anwendung
  entsorgen

Wichtig:
Heimbewohner muss der Nagelpflege durch eine Pflegekraft
oder einen Fußpfleger zustimmen

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Spezialfall: Diabetiker
Diabetiker sind besonders anfällig für Fuß- und
Nagelpilzerkrankungen

Diagnose eines Fußpilzes erschwert durch:

 Diabetiker haben generell eine trockenere Haut

 Oft fehlen die typischen Symptome wie Juckreiz und
  Rötung

 Aufgrund von diabetesbedingten Nervenschädigungen
  lässt das Schmerzempfinden nach

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Spezialfall: Diabetiker
Wichtig:
       Gut eingestellter Blutzucker senkt das Risiko von
        Folgeerkrankungen

       Tägliche Fußkontrolle auf Druckstellen,
        Rötungen, Blasen und Hühneraugen
        (Selbstkontrolle mit Spiegel)

       Um Druckstellen zu vermeiden, werden bei
        bettlägerigen Bewohnern die Füße gut gepolstert

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Spezialfall: Diabetiker
Wichtig:

       Bei Rötung, Schwellung oder Eiterbildung sofort einen
        Arzt hinzuziehen

       Bei Verletzungen der Füße (Entzündungsgefahr):

               Stelle desinfizieren und steril verbinden

               Auf Fußbäder verzichten

       Bei Taubheitsgefühl der Füße nicht barfuß laufen
        (Verletzungsgefahr)

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Spezialfall: Diabetiker
Wichtig für die Fußpflege:
       Füße nur mit klarem, lauwarmem
        Wasser oder mit milder,
        rückfettender Seife waschen

       Fußbäder bei 37 bis 38°C
        für max. 3 bis 5 Minuten

       Hautpflege mit feuchtigkeitsspendenden Emulsionen,
        keine Öle oder Pasten verwenden

       Nägel immer nur feilen; keine Schere verwenden

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Vielen Dank für Ihre
      Aufmerksamkeit!

     Für weitere Fragen stehen wir Ihnen
            gerne zur Verfügung.

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