Natur des Jahres I 2021 - SDW NRW
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Wald. Deine Natur. Natur des Jahres I 2021 Die Europäische Stechpalme Dänische Eintagsfliege Baum des Jahres - Die Stech deutschlandweit unter besonde- palme ist bei uns v.a. im atlantisch ren Schutz gestellt wurde. Nach geprägtem Klima, also im Nord- wie vor ist sie als Schmuckgrün westen verbreitet, wo auch die sehr gefragt, wobei dieser Bedarf Bezeichnung Hülse üblich ist. Diese heute durch eine Fülle verschiede- geht auf einen alten Wortstamm ner Gartenformen gedeckt wird. zurück, mit dem stechendes Ge- sträuch bezeichnet wurde. Bei Steckbrief der Stechpalme sind es die leder- Name: Europäische Stech- artigen, dunkelgrünen und stark palme (Ilex aquifolim), auch glänzenden Blätter, die mit bis zu Hülse (Hülsdorn, Stechhül- 16 Blattstacheln besetzt sind. sen), Hulst, Winterbeere Die Bezeichnung „Stechpalme“ oder Christdorn Foto: Wolfgang Kleinsteuber war schon im 16. Jahrhundert Alter: 300 Jahre und mehr üblich, was mit der christlichen Tradition zu Palmsonntag zusam- Höhe: bis 10, selten 15 m hoch Habitus: gerader Stamm, Die Dänische Eintagsfliege menhängt. Am Sonntag vor Ostern Seitenäste fast waagerecht; Insekt des Jahres - Die Däni- bereit über das Gewässer und wird mit einer Prozession an den kegelförmige Krone sche Eintagsfliege, auch Große halten Ausschau nach Weibchen. Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Rinde: Junge Triebe grün, Eintagsfliege genannt, gehört zu Sobald sich ein Pärchen gefun- Jesus soll damals mit Palmwedeln später grau und glattt den häufigsten Arten der Eintags- den hat, sinkt es umklammert zu begrüßt worden sein und in Mittel- Blätter: gestielt, wechsel- fliegen in Mitteleuropa. Die Tiere Boden. europa nahm man quasi als Ersatz ständig, 6-8 cm lang; leder kommen in ganz Europa bis in ei- Sträuße aus den immergrünen artige, dunkelgrüne Blatt ne Höhe von etwa 1.000 Metern Steckbrief Zweigen der Stechpalme. oberfläche, Blattränder mit vor. Sie leben meist in sauberen Name: Dänische Eintagsflie- Die Zweige der Stechpalme waren bis zu 16 Blattstacheln Bächen und Flüssen, wobei sie ge (Ephemera danica) oder immer schon beliebtes Schmuck- Blüte: im Mai; zweihäusig; zu starke Turbulenzen meiden; Große Eintagsfliege grün - besonders zu Weihnachten. bis 8 mm groß, weiß oder auch in stehenden Gewässern Größe: 15 bis 25 mm lang; Im Laufe des 19. Jahrhunderts zart rötlich, gedrängt in den kommen sie vor. Sie fliegen für Flügelspannweite 35 bis kamen sie derart in Mode, dass Blattachseln zwei bis vier Tage von Mai bis 45 mm ganze Wagenladungen in den Wäl- Früchte: Kugelige, 7-10 mm September, v.a. aber im Juni sind Aussehen: durchsichtige, dern geerntet und in Regionen breite, gestielte Steinfrüchte, sie überall häufig zu finden. leicht dunkel gefleckte exportiert wurde, in denen es kei- ab Juli grün, später leuchtend Die Weibchen legen ihre Eier Flügel; gelblicher Hinterleib ne wildwachsenden Stechpalmen rot, giftig! im Wasser ab und tauchen dazu mit drei Schwanzfäden; die gab. Dieser Raubbau führte dazu, Holz: grau-weiß, hart, zäh im Flug mehrmals mit dem Hin- Schwanzfäden sind beim dass in den 1920er Jahren erste lo- terleib ins Wasser ein. Nach der Männchen 35 bis 40 mm, Gewählt vom: kale Verbote und schließlich 1935 Eiablage sterben sie und lassen beim Weibchen 15 bis 25 mm Kuratorium „Baum des Jahres“ die wildwachsende Stechpalme sich ins Wasser fallen. Die gelb- lang lich-hellbraunen Larven haben einen zylindrischen Körperbau, Gewählt vom: Kuratorium Europäische Stechpalme „Insekt des Jahres“ werden etwa 30 mm lang und besitzen ebenfalls drei Schwanz- fäden. Sie leben am Gewässer- In Kooperation mit: boden an sandigen oder schlam- migen Bereichen. Erst nach zwei Jahren sind sie ausgewachsen, verlassen das Wasser und fliegen in die Vegetation nahe dem Ufer. Dort häuten sie sich nach ein bis zwei Tagen zum adulten Insekt. Gruppen von Männchen fliegen dann vor und während der Däm- Foto: Gerhard Naendrup / SDW merung in Schleifen paarungs-
Wald. Deine Natur. Der Hering Großer Wiesenknopf Fisch des Jahres – Der Atlan- Herings laichen zu unterschied- tische Hering ist ein Schwarm- lichen Zeiten. Der Bestand des fisch, deren Schwärme mehrere frühjahrslaichenden Herings der Tausend Fische umfassen kön- westlichen Ostsee ist seit den nen. Sie leben im Freiwasser der 1990er Jahren rapide gesun- Meere und halten sich meist in ken. Seit 2006 befindet er sich Tiefen von 150 bis 350 Metern außerhalb sicherer biologischer auf. Abends wandern sie zur Grenzen, d.h., seine erfolgreiche Nahrungsaufnahme an die Ober- Fortpflanzung ist akut gefährdet. fläche. Dabei ernährt er sich von Neben der Fischerei bedroht Zooplankton, das er auf Sicht jagt die klimawandelbedingte Er- und mit Hilfe seiner Kiemenreuse höhung der Meerestemperatur aus dem Wasser filtert. den Fortpflanzungserfolg, denn Der in weiten Teilen des Nord- inzwischen schlüpfen die Larven atlantiks verbreitete Salzwas- im Frühjahr so zeitig, dass aus- serfisch hat seit mehr als 1000 reichende Nahrung noch nicht Jahren (mit Entdeckung der verfügbar ist. Konservierung durch Salz) eine g roße wirtschaftliche Bedeu- tung. Für die Hanse war er eines Steckbrief der wichtigsten Handelsgüter Name: Atlantischer Hering Foto: H. Timmann / Loki Schmidt Stiftung und bis ins 20. Jahrhundert galt (Clupea harengus) er als „Arme-Leute-Essen“. Sein Größe: bis 45 cm Marktanteil liegt bei bis zu 20 % Gewicht: bis 1.000 g Der Große Wiesenknopf aller Fischprodukte, was einem Alter: bis 20 Jahre Pro-Kopf-Verzehr von 2 kg/Jahr Aussehen: langgestreckter, Blume des Jahres – Der Große nell schwierig durchzuführenden entspricht. schmaler Körper mit dünnen, Wiesenknopf ist eine typische Bewirtschaftung wurde vielerorts Die Paarung findet in Küstennähe silbrig glänzenden Schuppen, Art der wechselfeuchten Nass- diese Wiesen trockengelegt, in- in einer Tiefe von 40 bis 70 Me- keine Seitenlinie; Rücken wiesen und der Moorwiesen. tensiv beweidet, zu Äckern um- tern statt. Die weiblichen Tiere gräulich-blau, Körperflanken Pflanzensoziologisch wird er den gebrochen oder aber die Bewirt- geben 20.000 bis 50.000 Eier ab, und Bauchseite silbrig Pfeifengraswiesen (Molinion) und schaftung gänzlich aufgegeben. die auf den Grund sinken. Bei schimmernd; Schwanzflosse den Sumpfdotterblumenwiesen 9 ⁰C Wassertemperatur schlüpfen tief gegabelt; großes, leicht (Calthion) zugeordnet. Er besitzt Steckbrief die Larven und nach einer Woche oberständiges Maul eine eurasische Verbreitung, d.h. Name: Großer Wiesenknopf beginnen sie sich von Plankton Nahrung: hauptsächlich er kommt von der Atlantikküste in (Sanguisorba officinalis) algen zu ernähren. Eine Brutpfle- Copepoden (kleine Krebse, Frankreich bis nach Ostasien (Süd- Erscheinung: ausdauernde ge wird nicht betrieben. Nach welche im Plankton leben) china) vor. In Nordeuropa fehlt krautige Pflanze mit Wuchs- 3 bis 7 Jahren werden die Tiere diese Art fast gänzlich. höhen bis zu 120 cm Ausgerufen durch: Deutscher geschlechtsreif. In der Volksheilkunde wurden Laubblätter: gestielt und un- Angelfischerverband (DAFV) Man unterscheidet Frühjahrs- Kraut und Wurzel aufgrund des paarig gefiedert; Blattober- + Bundesamt für Naturschutz und Herbstlaicher, denn un- Gerbstoffanteils zur Wundbe- seite dunkelgrün, Unterseite (BfA) terschiedliche Bestände des handlung sowie gegen Durchfall blaugrün; Nebenblätter am eingesetzt. Der botanische Gat- Stängel groß, krautig und tungsname Sanguisorba (sanguis spitz gesägt für Blut und sorbere für einsau- Blüte: Blütezeit und Frucht- Hering gen) weist auf eine blutstillende reife zwischen Juli und Wirkung hin. November; aufrechte, Der Lebensraum des Großen Wie- kopfige, bis 6 cm lange und senknopfes ist das extensiv, also 1 cm dicke Blütenstände schonend genutzte Grünland, mit 20 bis 40 rot-, purpur- welches in den letzten 50 Jahren bis rosafarbene Blüten, die massiv zurückgegangen ist. Dabei von der Spitze zur Basis hin zählen vor allem die Feucht- und aufblühen Nasswiesen zu den artenreichsten Ausgerufen durch: Lebensräumen unserer Kultur- Loki Schmidt Stiftung Foto: Eric Otten / DAFV landschaft. Aufgrund der maschi-
Der Fischotter Mai-Langhornbiene Wildtier des Jahres – Der Fisch- ken in Fischreusen. otter ist ein dämmerungs- und Heute hat der Fischotter bei uns nachtaktiver Einzelgänger. Für die keine natürlichen Feinde und meist Tagesruhe hat er entlang seiner ki- ist es der Straßenverkehr, der ihm lometerlangen Uferreviere mehrere zum Verhängnis wird. Vor allem versteckte Schlafplätze, wo auch die aber fehlt es an geeigneten Lebens- Jungenaufzucht erfolgt. An seine Le- räumen, denn er braucht stehende bensweise im Wasser und an Land und fließende Gewässer mit natür- ist er hervorragend angepasst – er lich bewachsenen und schilfreichen jagt Fische, taucht nach Amphibien Uferzonen, die ihm Unterschlupf und ist auch an Land in der dichten und Nahrung bieten. Ufervegetation ein geschickter Jäger. Wie alle Marderartigen ist er bei Steckbrief seiner Nahrung nicht wählerisch: Name: Fischotter (Lutra lutra) Ganz oben auf dem Speiseplan ste- Aussehen: kräftig, gedrunge- hen Fische aller Art, aber er frisst ei- ner Körperbau; dunkelbraune Foto: Felix Fornoff gentlich alles Tierische was er saiso- Oberseite; flacher, breiter nal kriegen kann - auch Wasservögel Kopf; kräftiger Schwanz (ca. und kleine Säugetiere. Ein extrem dichtes Fell schützt den 1/3 der Gesamtkörperlänge); alle 4 Pfoten mit Schwimm- Die Mai-Langhornbiene Fischotter gegen Nässe und Kälte. häuten; stark ausgeprägte Wildbiene des Jahres – Die Mai- häufen im hinteren Teil der Brut- Im Gegensatz zu anderen Meeres- Vibrissen (Tasthaare) Langhornbiene oder Früh-Langhorn- kammern den Pollenvorrat einfach säugern hat der Fischotter keine Gewicht: bis 12 kg biene ist mit 13 bis 16 mm etwas an und formen ihn nicht, wie bei Fettschicht, die ihn isoliert. Bis zu Alter: bis 16 Jahre größer als die Honigbiene. Namens- anderen Wildbienen üblich, zu ei- 70.000 Haare befinden sich auf ei- Paarungszeit: Februar / März gebend sind die ungewöhnlich lan- ner Kugel. Nach Fertigstellung der nem Quadratzentimeter Haut – ein Nahrung: Fische, Krebse, gen Fühler der Männchen sowie die Nester stirbt das Weibchen etwa Rekord unter heimischen Wildtie- Schnecken und Insekten Tatsache, dass sie etwa einen Mo- Mitte Juni. Ein natürlicher Feind ist ren. Dieses einmalige Fell wäre ihm Nachwuchs: meist 1 bis 3 nat früher als die nahe verwandte die Langkopf-Wespenbiene, die ein fast zum Verhängnis geworden: Junge; werden 3 Monate Juni-Langhornbiene fliegt und zwar Ei in die mit Pollenvorrat versorgten Noch zu Beginn des 20. Jahrhun- gesäugt; bleiben 1 Jahr im in einer Generation von Anfang Brutkammern der Langhornbiene derts wurde Fischottern nachge- Aktionsraum der Mutter; sind Mai bis Mitte Juni. Die Männchen legt; deren geschlüpfte Larve tötet stellt, um ihre kostbaren Pelze zu mit 2 Jahren geschlechtsreif schlüpfen ca. 3 Wochen früher als das Ei oder die junge Larve der verarbeiten. Zudem wurden Otter die Weibchen und bieten eine in- Wirtsbiene und ernährt sich von Ausgerufen durch: als Schädlinge an Fischteichen stark teressante Flugshow, denn Sie pa deren Pollenvorrat. Wegen dieser Deutsche Wildtier Stiftung bejagt und viele Fischotter ertran- trouillieren im rasanten Flug an den Lebensweise werden die Wespen- Nahrungspflanzen und warten auf bienen auch als Kuckucksbienen die Weibchen, die auf Pollen von bezeichnet. Fischotter Schmetterlingsblütlern spezialisiert sind. Haupt-Pollenquelle ist dabei Steckbrief Zaun-Wicke, die an blühtenreichen Name: Mai-Langhornbiene Wegrändern, Waldsäumen und (Eucera nigrescens) Wiesen vorkommt. Diese Pflanze ist Größe: 13 bis 16 mm zwar nicht gefährdet, doch musste Flugzeit: Ende April bis vielfältiges Grünland hierzulande Mitte Juni seit vielen Jahrzehnten einer stetig Aussehen: Männchen rot- intensivierten Landwirtschaft wei- braun behaart, ungewöhn- chen, weshalb auch die Langhorn- lich lange Fühler, meist mit bienen in einigen Bundesländern in gelbem Kopfschild; Weibchen der jeweiligen roten Liste geführt braun behaart, breiterer Hin- werden – so z.B. in NRW, wo sie als terleib mit hellen Haarbinden „gefährdet“ eingestuft ist. und weißer Schienenbürste Die Mai-Langhornbienen nisten an den Hinterbeinen (dient in selbst gegrabenen Hohlräumen dem Pollensammeln) in der Erde, meist an schütter be- Gewählt vom: Kuratorium wachsenen ebenen Flächen oder Foto: Naturfoto Hofmann „Wildbiene des Jahres“ an Böschungen. Die Weibchen
Wald. Deine Natur. Hartholz-Auenwälder Der Grünling Steckbrief Name: Grünling (Tricholoma Pilz des Jahres – Der Grünling equestre) wächst in sandigen Kiefernwäl- Fruchtkörper: August - dern und galt früher als leckerer November; gelbgrün bis Speisepilz, der auch auf Märkten braungrüner, glatter, gewölb- zum Kauf angeboten wurde. Das ter, mit feinen, anliegenden änderte sich abrupt, als es im Jahr Schüppchen bedeckter, bis zu 2001 zu mehr als einem Dutzend zwölf Zentimeter breiter Hut; schwerer Vergiftungen kam. In schwefel- bis zitronengelbe allen Fällen ging der wiederholte Lamellen auf der Hutunter- und üppige Verzehr des Grün- seite; zylindrischer, bis zu lings voraus, für einige Patienten zehn Zentimeter langer Stiel endete das tödlich. Die Deutsche (meist heller als der Hut); Foto: Gerhard Naendrup / SDW Gesellschaft für Mykologie rät da- weißliches, festes Fleisch her, sich beim Speisewert und bei riecht und schmeckt stark Die Hartholz-Auenwälder Fragen der Giftigkeit nicht auf alte mehlig-gurkig. Pilzbücher zu verlassen! Ausgerufen durch: Deutsche Pflanzengesellschaft des Jahres auf Staunässe und schwankenden Der Grünling ist ein Lamellenpilz, Gesellschaft für Mykologie - Hartholz-Auenwälder waren ur- Grundwasserspiegel, weshalb sie dessen Fruchtkörper von August (DGfM) sprünglich an allen Flüssen und nur auf den höchst gelegenen bis November in sandigen, oft Strömen v.a. im Mittel- und Un- Teilen der Hartholzaue vorkom- flechtenreichen Kiefernwäldern terlauf sowie auf verlandeten Alt- men kann. erscheinen, wobei auf der feucht armen großflächig verbreitet. An Hartholzauen sind wegen der schmierigen Oberfläche gerne Impressum: den Oberläufen sind sie eher sel- häufigen natürlichen Störungen Nadeln und Sandkörner kleben ten zu finden, hier herrschen v.a. reich an großvolumigem Totholz. bleiben. Die Art lebt mit Bäumen Herausgeber: Roterlen-Eschen-Uferwälder vor. Die verschiedenen Entwicklungs- in Symbiose und braucht wie vie- Schutzgemeinschaft Deutscher Auwälder sind Waldgesellschaf- phasen des Waldes treten häufig le Mykorrhizapilze nährstoffarme Wald - Landesverband NRW e. V. ten, die von Überschwemmun- kleinsträumig nebeneinander auf Biotope, die zunehmend durch Ripshorster Straße 306 gen und hohen Grundwasserpe- und bieten so eine große Vielfalt starke Stickstoff- und Phosphor 46117 Oberhausen geln stark beeinflusst sind – im an Lebensräumen. Charakteris- überdüngung aus Landwirtschaft, Tel.: 02 08-8 83 18 81 Gegensatz zu den permanent tisch sind zudem Lianen wie Wald- Verkehr und Industrie gefährdet www.sdw-nrw.de nassen und sumpfigen Bruchwäl- rebe, Hopfen und Weinrebe sowie sind. Der Grünling zählt laut Bun- Text: Gerhard Naendrup dern. Gegenüber der Weichholz eine ausgeprägte 2. Baum- und desartenschutzverordnung zu den aue mit ihren Weiden- und Pap- Strauchschicht, denn Eichen und besonders geschützten Arten. Gefördert mit Mitteln des pelarten weist der Lebensraum Ulmen haben eine lichtere Krone Demnach ist es in Deutschland ver- Ministeriums für Umwelt, der Hartholzaue eine geringere als Rotbuchen, was die Entwick- boten, den Pilz der Natur zu ent- Landwirtschaft, Natur- und Strömungsgeschwindigkeit so- lung eines dichten Unterwuchses nehmen, ihn oder seine Standorte Verbraucherschutz NRW wie eine kürzere Überschwem- fördert. zu beschädigen oder zu zerstören. mungsdauer und Wassertiefe Durch Siedlungstätigkeiten, Fluss- Schutzgemeinschaft Deutscher auf, so dass sich Gehölze etab- begradigung, Entwässerung, Um- Grünling Wald - Bundesverband e. V. lieren können, die tolerant ge- wandlung in Äcker und Wiesen Dechenstr. 8 genüber Wechselfeuchte sind. sind viele Auenwälder heute nur 53115 Bonn Die wichtigsten Baumarten sind noch als Fragmente erhalten und Tel.: 0228-94 59 83-0 Stiel e iche, Feld-Ulme, Flatter- die notwendige Überflutungsdy- www.sdw.de Ulme, Gemeine Esche und Berg- namik ist nicht mehr gegeben. Ahorn – also hartes und schwe- Die Hartholzauen gehören daher Gefördert mit Mitteln des res Holz, daher auch der Name. zu den am stärksten gefährdet Bundesministeriums für Bestandsprägend ist häufig die sten Biotopen Mitteleuropas. In Ernährung, Landwirtschaft Stieleiche, die sich v.a. durch Deutschland sind sie „gesetzlich und Verbraucherschutz ihre Beständigkeit gegenüber geschützte Biotope“, die auch oh- Hochwasser auszeichnet und die ne weitere Anordnungen einem Kooperationspartner: nach dem flächenhaften Ausfall besonderen Schutz unterliegen. www.lernort-natur.de der Ulme durch das Ulmenster- www.ljv-nrw.de ben Anfang des 20. Jahrhunderts www.metropoleruhr.de Ausgerufen durch: Floris- deren Lebensraum vielfach ein- www.waldbauernverband.de tisch-soziologische Arbeits- genommen hat. Die Rotbuche gemeinschaft e.V. Foto: Rainer Wald / DGfM hingegen reagiert empfindlich Druck: Lensing Druck, Ahaus
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