Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark

Die Seite wird erstellt Aaron-Arvid Kröger
 
WEITER LESEN
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Naturschutz                                                     H 1632 F

und Naturparke
                                                             ISSN 0028-1018
Zeitschrift des Vereins Naturschutzpark e.V. 			   1. Ausgabe 2019 | Heft 243
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Inhalt                                               Impressum

 1   Editorial (T. Kaiser)                           Herausgeber:
                                                     Verein Naturschutzpark e.V.,
                                                     Niederhaverbeck Nr. 7, 29646 Bispingen,
 2 VNP-Naturexkursion 2019, Programm u.              Telefon 0 51 98 / 98 24 30, Fax 0 51 98 / 98 24 361
		 Anmeldung: Naturpark Erzgebirge/Vogtland          Email: info@verein-naturschutzpark.de
                                                     Internet: www.verein-naturschutzpark.de
		(B. Walter)                                        Redaktion: Julia Hallmann, Ina Wosnitza

12 Von Heidekühen, Landschweinen und königs-         Herstellung:
                                                     v. Stern´sche Druckerei GmbH & Co. KG,
		 treuen Hühnern (J. Buhr)                          21337 Lüneburg
                                                     (gedruckt auf Bilderdruckpapier, bis zu 50 % Altpapier-
18 Familie Linde unterwegs, Folge 1: Auf dem         anteile, Rest aus chlorfrei gebleichten Primärfasern)

		Fichtelberg                                        NATURSCHUTZ UND NATURPARKE erscheint dreimal
                                                     im Jahr. Veröffentlichte Beiträge geben nicht zwangsläu-
24   Veranstaltungen 2019                            fig die Meinung der Redaktion oder des Vereins Natur-
                                                     schutzpark e.V. wieder. Unterzeichnete Beiträge geben
                                                     die Meinung des Verfassers wieder. Nicht gekennzeich-
26 Ordentliche Jahresmitgliederversammlung           nete, die der Redaktion. Das Recht auf Kürzungen behält
		 2019: Einladung u. Tagesordnung                   sich die Redaktion vor. Für unverlangt eingesandte
                                                     Manuskripte und Fotos übernehmen Redaktion und VNP
                                                     keine Verantwortung.
28   Jahresabschluss für 2018
                                                     Fotos:
32 Im Galopp durch die Geschichte der Wild-		        VNP-Archiv soweit nicht anders gekennzeichnet
                                                     © Verein Naturschutzpark 2019
		 bahngestüte (H. Brenken)                          Printed in Germany * Inprimé en Allemagne.
                                                     Durch Einsenden von Fotografien und Zeichnun-
40   Unsere neue Marke: Heidländer                   gen erklären sich Absender, Fotograf, Künstler und
                                                     ggf. abgebildete Personen mit der Veröffentlichung
41   Ausflugstipp: Heidländer-Picknick               einverstanden und stellen Redaktion, Herausgeber und
                                                     Verlag von Ansprüchen Dritter – insbesondere auch
                                                     abgebildeter Personen – frei. Die Zeitschrift und alle in
		 Spende vom Abenteuerlabyrinth                     ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind
                                                     urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb
42   Der Frühling hält Einzug (S. Borgmann)          der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
                                                     Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar.
44 Fachtagung Natur u. Kultur 2019:                  Das gilt insbesondere für Nachdrucke, Funk- und
                                                     Fernsehsendungen, Vervielfältigungen, Übersetzungen,
		Programm                                           Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verar-
                                                     beitung in elektronischen Systemen.
46   Mitgliederwerbung und Aufnahmeantrag
                                                     Beiträge:
                                                     Jährlich und gültig ab 1. Januar 2015
                                                     Einzelmitglieder:                               35 Euro
                                                     Ehepaare/Lebensgemeinschaften:                  55 Euro
Beilage: Register zu den Heften 221 - 240            Kinder u. Jugendliche in Ausb. bis 25 Jahre:    15 Euro
                                                     Familie einschl. Kinder bis 25 Jahre:           75 Euro
                                                     Körperschaften, Firmen:                        410 Euro
                                                     Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit:  1x mind. 520 Euro
                                                     Ehepaarmitgliedschaft auf Lebenszeit: 1x mind. 850 Euro
Titelbild: Kiebitzzug in die aufgehende Frühlings-
sonne über dem Tütsberger Grünland                   Der Bezugspreis für die Zeitschrift
(Foto: Philipp Steiger)                              NATURSCHUTZ UND NATURPARKE
                                                     ist im Mitgliedsbeitrag zum Verein Naturschutzpark e.V.
                                                     enthalten.

                                                     Unsere Konten:
                                                     Kreissparkasse Soltau
                                                     IBAN: DE58 2585 1660 0000 8642 64
                                                     BIC: NOLADE21 SOL

                                                     Volksbank Lüneburger Heide
                                                     IBAN: DE83 2406 0300 4108 2737 00
                                                     BIC: GENODEF1NBU
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
E d i to r i a l

Liebe Mitglieder!
Die VNP-Winterwanderung führte uns am 10.
Februar durch die Weseler Heide. Am meisten
beeindruckte mich die große Anzahl teilneh-
mender Personen und die Begeisterung aller
Teilnehmenden für die Natur trotz des den gan-
zen Tag währenden Dauerregens. Herr Zimmer-
mann und Herr Mertens stellten anschaulich die
Landschaftspflegemaßnahmen in diesem Gebiet
vor. Fließende Wald-Heide-Übergangsbereiche
fördern beispielsweise die Ansiedlung seltener         von Biotopverbünden für den Naturschutz, um
Vogelarten wie Heidelerche und Ziegenmelker.           Blühstreifen und halboffene Waldränder sowie
Zwischen Weseler Heide und der Heidefläche „Auf        um Wald-Heide-Übergänge als Verbundelemente
dem Töps“ ermöglichen aufgelichtete Waldrän-           gehen, wie sie vom VNP im Naturschutzgebiet
der entlang der so genannten 1000 m-Bahn den           „Lüneburger Heide“ praktiziert werden.
Austausch von heidetypischen Tier- und Pflan-
zenarten zwischen den beiden Heideflächen,             Unsere Jahresmitgliederversammlung am 18.
die vormals durch dichte Wälder weitgehend             Mai ist danach die nächste Gelegenheit für ein
voneinander isoliert waren.                            Wiedersehen und einen Austausch über die
                                                       VNP-Arbeit. Weitere Höhepunkte werden in
Am 27. April findet die traditionelle jährliche Ta-    diesem Jahr das Hoffest auf dem Tütsberg am
gung „Natur und Kultur in der Lüneburger Heide“        1. September und die VNP-Naturexkursion vom
an der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz         11. bis 13. Oktober in den Naturpark Erzgebirge/
statt, die gemeinsam von der Akademie und dem          Vogtland sein.
VNP ausgerichtet wird. Diese für alle Interessierte
zugängliche Veranstaltung ermöglicht einen             Ihr Thomas Kaiser
regelmäßigen intensiven fachlichen Austausch
über das Kerngebiet der Naturschutzaktivitäten
des VNP, so dass wir der Akademie sehr dankbar
für das langjährige Engagement für diese Veran-
staltung sind. In diesem Jahr stehen Biotopver-
bund und Lebensraumvernetzung als wichtige
Bausteine zur Sicherung der Artenvielfalt im Mit-
telpunkt der Tagung. Es wird um die Bedeutung
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
V N P - n at u r e x k u r s i o n 2 0 1 9

                                                                                                      Der Naturpark Erzgebirge/Vogtland wur-           gebirge. In den meisten Bergbauorten künden
                                                                                                 de 1996 gegründet. Mit einer Fläche von               nur noch Relikte und Tradition von ihm.
                                                                                                 1.495 Quadratkilometern und mit ca. 120 km                Über Jahrhunderte prägten der natürli-
                                                                                                 Ost–West-Ausdehnung liegt er im Südwesten             che Reichtum und die besonderen klimati-
                                                                                                 Sachsens an der tschechischen Grenze. Der             schen Bedingungen die wirtschaftliche und
                                                                                                 Naturpark reicht vom vogtländischen Schön-            kulturelle Entwicklung. Der Namen gebende
                                                                                                 berg bis zum osterzgebirgischen Frauenstein.          Erzreichtum war über 800 Jahre Lebensgrund-
                                                                                                 Im Zentrum des Naturparkgebiets liegt am              lage für die hier lebenden Menschen. Neben
                                                                                                 Fuße des Fichtelberges (1.215 Meter über              Silber wurden bald auch Kupfer, Zinn, Kobalt,
                                                                                                 NN) Deutschlands höchstgelegene Stadt, der            Eisen und Nickel abgebaut. 600 Jahre lang
                                                                                                 Kurort Oberwiesenthal. Uns erwartet eine              trotzten die Bergleute, nur mit Hammer und
                                                                                                 abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft,           Eisen bewaffnet, dem harten Gestein seine
                                                                                                 die tief mit eingesenkten Tälern durchzogen           Schätze ab. Als im 18. Jahrhundert moderne
                                                                                                 ist.                                                  Verfahren, wie Sprengungen Erleichterung
                                                                                                                                                       brachten, war das Ende des Bergbaus bereits
                                                                                                 Alles kommt vom Berg her …                            eingeläutet. Weitere 100 Jahre später war der
                                                                                                     Seinen Namen hat das Erzgebirge den               Bergbau hier fast zum Erliegen gekommen.
                                                                                                 reichen Silberfunden zu verdanken, der                Als die Silberquellen versiegten, mussten sich
                                                                                                 Bergbautradition seine wirtschaftliche Ent-           die Menschen im Erzgebirge nach anderen
                                                                                                 wicklung. Nicht umsonst sagt man hier: Alles          Einnahmequellen umschauen. Die Frauen
                                                                                                 kommt vom Bergwerk her. Und trotz hoch-               trieben hauptsächlich das Klöppeln von Spit-
                                                                                                 moderner Industrie schafft es die Region auch         ze voran. Die Bergmänner nutzten den Roh-
                                                                                                 heute noch, ganz natürlich zu bleiben. Vor            stoff Holz, von dem es in der Region am meis-
                                                                                                 Jahrhunderten war die Region ein einziger             ten gab, für Schnitzarbeiten. Weihnachtliches
                                                                                                 Urwald. Heute gehört deren größter Teil zum           Kunsthandwerk aus Holz wie die weltbe-
                                                                                                 Naturpark Erzgebirge/Vogtland, wo man noch            kannten Weihnachtspyramiden, Lichterengel,

            VNP-Naturexkursion 2019                                                              seltene Tier- und Pflanzenarten entdecken
                                                                                                 kann.
                                                                                                     Zu den landschaftlichen Besonderheiten
                                                                                                                                                       Nussknacker oder Schwibbögen sind tradi-
                                                                                                                                                       tionell im Erzgebirge verankert. Beides, der
                                                                                                                                                       Wohlstand und die tiefe Not, haben Spuren
                   Naturpark Erzgebirge/Vogtland                                                 des Naturparks zählen ausgedehnte, mit He-            hinterlassen. Brauchtum und Tradition wer-
                                                                                                 cken bestandene und von Steinrücken und               den gepflegt, besonders in der Weihnachts-
                                                                                                 Feldgehölzen durchzogene Flächen, Hoch-               zeit. Zu einer Wiederbelebung des Bergbaus
                             11. -13. Oktober 2019                                               moore in den Kammlagen, unzählige Quell-              kam es erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
                                                                                                 moore in den Bach- und Flusstälern, extensiv          Unter Einsatz zehntausender Arbeiter ließ die
                                                                                                 genutzte Berg- und Feuchtwiesen, Bergmisch-           Sowjetunion bis 1991 Uran für ihr Atomwaf-
                                                                                                 wälder und zahlreiche alte Bergwerksstollen.          fenprogramm abbauen. Doch seitdem spielt
          „Glück auf“ heißt es in diesem Jahr für die Mitglieder auf der Naturexkursion,                                                               der Bergbau im Erzgebirge als wirtschaftlicher
                                                                                                     Glück auf! So wird noch heute im Erzge-           Faktor keine Rolle mehr.
                 wenn wir die alte Bergbaulandschaft im Erzgebirge erkunden.                     birge gegrüßt. Der bekannte Bergmannsgruß                 Die Montanregion Erzgebirge bewirbt
            Bergbau, Volkskunst und Naturerlebnis stehen auf unserem Programm.                   hat seinen Ursprung in dieser Region. Von             sich um den Titel „UNESCO Weltkulturerbe“,
                                                                                                 hier aus verbreitete er sich in ganz Deutsch-         über dessen Verleihung im Sommer 2019 in
                Ausgangspunkt unserer Reise ist die Stadt Annaberg-Buchholz.                     land. Bergbau ist das zentrale Thema im Erz-          Paris entschieden wird.

Seite 2                                                           Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                           Seite 3
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
V N P - n at u r e x k u r s i o n 2 0 1 9

                                                                              Ziele der Exkursion
                                                                                                                             Besucherbergwerk Markus-Röhling-
                                                                            Annaberg-Buchholz                                Stollen
                                                                            Die Berg- und Adam-Ries-Stadt „Annaberg“         Der Verein Altbergbau Markus-Röhling-Stol-
                                                                            zählte im 16. Jahrhundert dank der reichen       len hat einen Teil des umfangreichen Gru-
                                                                            Silberfunde zu den wohlhabendsten Städ-          benreviers für die Öffentlichkeit zugänglich
                                                                            ten Sachsens und überrascht heute mit his-       gemacht. Nach etwa 600 Meter Fahrt mit
                                                                            torischem Charme. Eines der bedeutendsten        der Grubenbahn können Sie eindrucksvol-
                                                                            Zeugnisse dieser Zeit ist die St. Annenkirche.   le Zeugnisse aus der Zeit des Silber- und
                                                                            Im Jahr 1945 wurden die beiden Städte Anna-      Kobaltbergbaus von 1733 bis 1857 und des

                                                                                                                                                                                   www.roehling-stolln.de
                                                                            berg und Buchholz auf Anweisung des sow-         Uranbergbaus der SAG Wismut besichtigen.
                                                                            jetischen Stadtkommandanten vereinigt. Der       Hauptattraktion ist das 9 Meter hohe Kunst-
                                                                            Stadtteil Annaberg erstreckt sich an den Hän-    rad, das von Vereinsmitgliedern originalgetreu
                                                                            gen des Pöhlbergs (832 m ü. NN) rechts der       und voll funktionsfähig nachgebaut wurde.
                                                                            Sehma, Buchholz an der gegenüberliegenden        Dunkel, nass, kalt und dreckig – aber auch
                                                                            Talseite bis zum Schottenberg.                   frei, gerecht und kameradschaftlich. So be-
                                                                            In den Besucherbergwerken "Im Gößner" so-        schreiben viele Bergleute die harte Arbeit un-
                                                                            wie dem Markus-Röhling- und Dorothea-Stol-       ter Tage. Hautnah können Sie sich über die            „Glück auf“, wenn es in den Markus-Röhling-
          Das 1501 verliehene Wappen der Stadt                              len erhält man noch heute einen Einblick in      Arbeit unter Tage informieren.                        Stollen geht
          Annaberg erinnert mit Schlägel und Eisen an                       die jahrelange Tradition. Mit dem Rückgang
          den früheren Silberbergbau.                                       des Erzabbaus entwickelte sich im Erzgebirge     Frohnauer Hammer - Das Museum
          Das Wappen der ehemaligen Stadt Buchholz                          das Schnitz- und Klöppelhandwerk. Präsen-        Der Frohnauer Hammer gehört zu den be-
          zeigt die heilige Katharina, Schutzpatronin                       tiert wird dieses im Erzgebirgsmuseum und in     kanntesten Ausflugszielen und Sehenswür-
          der Stadt. Schlägel und Eisen sowie das                           der Manufaktur der Träume.                       digkeiten des Erzgebirges. Er ist das älteste
          Huthaus symbolisieren den früheren Silber-                                                                         Schmiedemuseum Deutschlands (seit 1910),
          bergbau. Die Buchen stehen redend für den                         St. Annenkirche                                  hervorgegangen aus einer im Mittelalter er-
          Ortsnamen                                                         Die St. Annenkirche, erbaut 1499 - 1525, ist     richteten Getreidemühle. 1621 erfolgte der
                                                                            eine der bedeutendsten spätgotischen Hal-        Umbau zu einem Hammerwerk. Bis 1904
                                                                            lenkirchen Deutschlands. Der prachtvolle In-     wurden hier Werkzeuge für Bergbau und

                                                                                                                                                                                   4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.
                                                                                                                                                                                   By Dr. Bernd Gross - Own work, CC BY-SA
          Die St. Annenkirche, hier das Mittelschiff, gilt                  nenraum birgt wertvolle Kunstschätze, die be-    Landwirtschaft hergestellt. Der Museums-
          als eines der bedeutendsten Beispiele der                         sichtigt werden können - die Kanzel von dem      rundgang führt Sie zuerst in das historische
          Spätgotik                                                         Bildhauer Franz Maidburg, den sogenannten        Hammerwerk, wo der kleine Hammer und
                                                                            Annaberger Bergaltar von Hans Hesse, den         die Blasebälge in Funktion vorgeführt wer-
                                                                            Taufstein und die "Schöne Tür" von Hans Wit-     den. Im Obergeschoss zeigt eine Ausstellung
          By Hans Weingartz - Own work, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.

                                                                            ten. Zum kirchlichen Gemeindeleben der St.       die Erzeugnisse, die einst hier gefertigt wur-

                                                                                                                                                                                   php?curid=43358919
                                                                            Annenkirche gehört ein anspruchsvolles und       den. Die Präsentation in der gegenüberliegen-
                                                                            vielfältiges Angebot an Kirchenmusik. Dem        den Volkskunstgalerie widmet sich der berg-
                                                                            Klang der unlängst restaurierten Walcker-Or-     baulichen Thematik und der Volkskunst des
                                                                            gel aus dem Jahre 1884 mit ihren über 4000       Schnitzens. Der Rundgang schließt im 1697
                                                                            Pfeifen und 65 Registern zu lauschen, stellt     fertiggestellten Herrenhaus. In den Wohnräu-
          wikimedia.org/w/index.php?curid=15792578

                                                                            dabei einen besonderen Höhepunkt dar.            men der ehemaligen Hammermeisterfamilie               Neben der beeindruckenden Präsentation
                                                                                                                             Martin erklärt und zeigt eine Klöpplerin die          von Schmiedearbeiten zeigt die Ausstellung
                                                                                                                             traditionelle Technik des erzgebirgischen Spit-       auch andere Volkskunst der Region wie z.B.
                                                                                                                             zenklöppelns.                                         das Klöppeln

Seite 4                                                                                       Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                        Seite 5
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
V N P - n at u r e x k u r s i o n 2 0 1 9

                                                                                                                       Schmalspurbahn - Fichtelbergbahn                      Fichtelberg
                                                                                                                       Im oberen Erzgebirge reist man am schöns-             Der Fichtelberg, mit seinen 1.215 m der
                                                                                                                       ten mit der Fichtelbergbahn. Seit 1897 dampft         höchste Berg Ostdeutschlands, und der
                                                                                                                       sie auf schmaler Spur zwischen Cranzahl               etwa 750 m südwestlich gelegene Bruder
                                                                                                                       und dem Kurort Oberwiesenthal. Sie kön-               Kleiner Fichtelberg bilden zusammen mit
                                                                                                                       nen bei gemütlicher Fahrt die landschaftliche         dem Keilberg auf tschechischer Seite das
                                                                                                                       Schönheit des Erzgebirges erleben. Dichte             bedeutendste Wintersportzentrum des Erz-
                                                                                                                       Fichtenwälder, grüne Bergwiesen und kleine            gebirges. Der Fichtelberg bietet bei schö-
                                                                                                                       Gebirgsorte ziehen während der ca. einstün-           nem Wetter den besten Ausblick auf die
                                                                                                                       digen Fahrt vorbei. Die Bahn überwindet na-           höchstgelegene Stadt Deutschlands und
                                                                                                                       hezu 240 Höhenmeter und vermittelt dabei              das Obererzgebirge. Der Gipfel des Fich-
                                                                                                                       besonders beim Überfahren des mächtigen,              telberges ist ein wichtiger Ausflugspunkt
                                                                                                                       110 m langen und 23 m hohen Hüttenbach-               und mit seinem Aussichtsturm eine belieb-
                                                                       Der Pöhlberg                                    Stahlgitterviaduktes aus dem Jahr 1896 echte          te Raststätte. Auf dem Bergplateau sind die
                                                                       Östlich der Stadt Annaberg-Buchholz liegt       Eisenbahnnostalgie.                                   Wetterwarte und die Friedensglocke sehr
                                                                       der 832 Meter hohe Pöhlberg, der geologi-                                                             sehenswert. Letztere erfreut besonders an
                                                                       sche und kulturelle Besonderheiten zu bieten                                                          Sonn- und Feiertagen mit ihrem Läuten die
          Der Schreckenberg                                            hat. Er ist Lebensraum für mehr als 40 Gehöl-                                                         Gipfelbesucher.
          Eine Naturerlebniswanderung führt zum etwa                   ze – und über 25 verschiedene Vogelarten. An
          einen Kilometer nordwestlich der Stadt An-                   seiner östlichen Hangseite befindet sich das

                                                                                                                                                                                                                   php?curid=59326512
                                                                                                                                                                                                                   tps://commons.wikimedia.org/w/index.
                                                                                                                                                                                                                   By WildO - Own work, CC BY-SA 4.0, ht-
          naberg-Buchholz gelegenen Schreckenberg.                     älteste Bergbaugebiet im Raum Annaberg,
          einem historischen Ort, einem Zeitzeugen                     während die südliche Seite von einer ausge-
          verschiedenster Epochen der letzten Jahrhun-                 dehnten Steinrückenlandschaft geprägt wird.
          derte, deren Spuren hier noch zu finden sind.
          Der Gipfel selbst bietet bei einer Höhe von                  Der Scheibenberg
          knapp 650 Metern eine hervorragende Fern-                    Ein Tafelberg im oberen Erzgebirge mit 807
          sicht auf die Bergstadt sowie die umliegenden                m Höhe. Besonderes Merkmal sind die so-
          Gebiete - bei klarem Wetter sogar bis hinüber                genannten Orgelpfeifen, aus der Zeit, als der
          zum Pöhlberg.                                                Scheibenberg noch ein Vulkan war. Es handelt
                                                                       sich dabei um knapp 30 m hohe Basaltsäulen,
                                                                       welche schon von weitem zu sehen sind.
           By Kora27 - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wiki-

                                                                                                                                                 Unser Tagungshotel
                                                                                                                                         Hotel Wilder Mann, Markt 13, 09456 Annaberg-Buchholz
                                                                                                                                 Tel. 03733- 1440, Fax 03733- 144 100, E-mail: info@hotel-wildermann.de
           media.org/w/index.php?curid=33235551

                                                                                                                                                        www.hotel-wildermann.de

                                                                                                                       Die Zimmer sind ausgestattet mit Dusche/Bad, WC, Fön, Kosmetikspiegel, TV, Minibar, Telefon
                                                                                                                       und kostenfreiem WLAN.

Seite 6                                                                                 Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                                                         Seite 7
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark

                                       Unser Programm                                                                    Anmeldung zur VNP-Naturexkursion 2019
          Die detaillierte aktuelle Planung erhalten Sie vor Ort im Tagungsbüro.                                      Unter dem Stichwort „VNP-Naturexkursion“ sind im Hotel „Wilder Mann“
                                                                                                                      Zimmer reserviert.
          Freitag, 11.10.2019                                                                                         Die Kosten und die Buchung des Hotels liegen in Ihrer Hand!
          • 7 Uhr Abfahrt aus Niederhaverbeck mit dem Bus nach Annaberg-Buchholz
          • Von 15.30 - 15.50 Uhr erhalten Sie im Tagungsbüro aktuelle Informationen zur Exkursion                    Für die Anmeldung zur Exkursion füllen Sie bitte diese Seite aus und senden
          • Verschiedene Stadtführungen, Besuch der St. Annenkirche, freie Zeit mit Einkaufsmöglichkeit               Sie sie uns bis zum 23. August 2019 zu:
            in der Großen Kirchengasse. Hier finden Sie Geschäfte mit erzgebirgischer Handwerkskunst.
          • Begrüßung und Lichtbildvortrag über den Naturpark Erzgebirge/Vogtland                                      Die Kosten in Höhe von 120,00 / 165,00 € habe(n) ich / wir auf das Konto des Vereins
          • Gemeinsames Abendessen im benachbarten Ratskeller „Zum Neinerlaa“                                         Naturschutzpark e.V. bei der Kreissparkasse Soltau überwiesen.
                                                                                                                      BIC: NOLADE21SOL, IBAN: DE58 2585 1660 0000 8642 64
          Samstag, 12.10.2019
          • Naturerlebniswanderungen durch die Bergbaufolgelandschaft Frohnau am Schreckenberg,                        Die Buchung meines / unseres Quartiers habe(n) ich/wir erledigt.
            Einfahrt ins Besucherbergwerk (untertage) oder Besuch des Frohnauer Hammers (übertage)
          • Besuch des Pöhlbergs                                                                                       Ich / wir nutze(n) das Angebot des Reisebusses für die Hin- und Rückfahrt.
          • Gemeinsames Abendessen im Ratskeller „Zum Neinerlaa“
                                                                                                                      Bitte wählen Sie:
          Sonntag, 13.10.2019
          • Busfahrt zum Scheibenberg                                                                                  Besuch des Bergwerks 		           oder      Besuch des Frohnauer Hammers
          • Gemeinsame Fahrt mit der Dampfeisenbahn von Cranzahl nach Oberwiesenthal
          • Gemeinsame Busfahrt auf den Fichtelberg, hier gemeinsames Mittagessen

                                                                                                                      Datum			Unterschrift

                                         Zu den Kosten                                                                Ihre Kontaktdaten für uns
                                                                                                                      Wir verwenden diese Daten ausschließlich für die Organisation dieser Exkursion.
          In den Reisekosten in Höhe von 120 € sind enthalten:
           • alle Bus- und Zugfahrten während der Exkursion
           • alle Museums-/Bergwerksbesuche
           • alle Mahlzeiten inkl. jeweils 1 Getränk                                                                  Vorname			Nachname
           • alle Führungen/Wanderungen

          Anreise
          Wir bieten die Möglichkeit der gemeinsamen An- und Abreise mit dem Reisebus ab Niederha-                    Straße mit Hausnummer
          verbeck. Die Kosten hierfür betragen zusätzlich 45,00 €. In den Reisebussen sind leider keine
          großen Hunde erlaubt.

          Hotelkosten                                                                                                 Postleitzahl	Ort
          2 Übernachtungen im Doppelzimmer 74,00 € pro Person inkl. Frühstück
          2 Übernachtung im Einzelzimmer 94,00 € pro Person inkl. Frühstück
          jeweils zzgl. Kurtaxe pro Person / Tag z.Zt. 0,80 €
                                                                                                                      Telefon				email

Seite 8                                                                      Ausgabe EINS 2019 | Heft 243       Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                   Seite 9
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark

                                                                                                                          Naturparke - Ziel der jährlichen
    Da es in der Vergangenheit des Öfteren zu Unstimmigkeiten bei der Zimmerbuchung und
    der Teilnehmerzahl kam, geben Sie bitte hier und auch bei der Zimmerbuchung im Hotel die                                  VNP-Naturexkursionen
    vollständigen Namen der Exkursionsteilnehmer*innen an.

                                                                                                             Naturparke sind großräumige Landschaften        Seit vielen Jahren schon geht der VNP mit sei-
                                                                                                             von besonderer Eigenart und Schönheit, zu       nen Mitgliedern auf Reisen in die Natur- und
    Vorname			Nachname                                                                                       deren Aufgaben die Förderung einer nach-        Nationalparke Deutschlands. Hier lernen wir
                                                                                                             haltigen Regional- und Tourismusentwick-        auf verschiedensten Wegen die Vielfalt der je-
                                                                                                             lung sowie die Erhaltung, Entwicklung und/      weiligen Landschaft kennen. Unterstützt wer-
                                                                                                             oder Wiederherstellung einer durch vielfälti-   den wir dabei von den Mitarbeiter*innen der
    Vorname			Nachname                                                                                       ge Nutzung geprägten Landschaft und ihrer       jeweiligen Naturparke vor Ort.
                                                                                                             Arten- und Biotopvielfalt gehört. Außerdem
                                                                                                             nehmen sie Aufgaben im Bereich Umweltbil-
                                                                                                             dung wahr.
    Vorname			Nachname
                                                                                                             Weitere Informationen zu Deutschlands Naturparken finden Sie unter www.naturparke.de.

    Vorname			Nachname

    Während der gesamten Naturexkursion werden durch die Mitarbeiter*innen des Verein Natur-
    schutzpark e.V. Fotos aufgenommen. Diese Aufnamen werden teilweise in der Mitgliederzeit-
    schrift des Vereins sowie auf den Internetseiten von Verein und VNP Stiftung veröffentlicht.
    Möchten Sie einer Veröffentlichung widersprechen, tun Sie dies bitte mit dieser Anmeldung!

     Einer Veröffentlichung von Fotos,			               Eine Veröffentlichung von Fotos, auf
    auf denen ich zu erkennen bin, stimme ich zu.       denen ich zu erkennen bin, lehne ich ab.

    Mit den Unterlagen zur Exkursion möchten wir auch eine Teilnehmerliste ausgeben. Hier werden
    nur die Namen der Teilnehmenden veröffentlicht. Möchten Sie nicht, dass Ihr Name auf dieser
    Liste steht, teilen Sie uns dies bitte mit dieser Anmeldung mit.

     Einer Veröffentlichung meines Namens 		            Eine Veröffentlichung meines Namens
    zu oben genanntem Zweck stimme ich zu. 		           zu oben genanntem Zweck lehne ich ab.

    Datum			Alle Unterschrift(en)                                                                                                                                        www.naturpark-erzgebirge-vogtland.de/

Seite 10                                                                  Ausgabe EINS 2019 | Heft 243       Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                     Seite 11
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
Heidekuh                                           rechts der Dielen der Heidebauernhäuser
                                                                                         Als Bauer betrachtet man ja die historischen       standen? Wer sich die Abmessungen dieser
                                                                                         Darstellungen von Christi Geburt in den nie-       Ställe zum Beispiel im Heidemuseum in Wil-
                                                                                         dersächsischen Kirchen vielleicht mit etwas        sede oder im Emhoff anguckt, wird zugeben
                                                                                         anderen Augen als der Rest der Kirchgänger:        müssen: Besonders groß werden sie nicht
                                                                                         Wie ist die Stallausstattung, die Futterqualität   gewesen sein. Die alten Bauern, die die Hei-
                                                                                         und sind Ochse und Esel gut in den Winter          dekühe noch kennengelernt hatten, meinten
                                                                                         gekommen? Allerdings stellte ich mir schon         sogar, die Hörner wären das meiste daran ge-
                                                                                         als Kind immer die Frage: Warum wird der           wesen. „Dat wöörn man lüttje Deerter, mit’n
                                                                                         Ochse auf den mittelalterlichen Altarbildern       spitz Krüüz und fiene Knaaken, 400 – 800
                                                                                         eigentlich immer rot dargestellt und nicht         Pund swoor, langbeent wöörn se nich,‘n di-
                                                                                         schwarzbunt, wie ich es aus den Ställen bei        cken Buuk harrn se, de Kopp wöör lang un
                                                                                         uns im Dorf kannte?                                small, de Hüürn wöörn lang un stünnen wiet
                                                                                         Als wir für den Hillmershof in Wilsede auf         af.“
                                                                                         der Suche nach einer geeigneten Rinderras-          Auch in den Beschreibungen der Heide- oder
                                                                                         se waren, kam mir diese Frage wieder in den        Sandkuh in der Fachliteratur vom Anfang des
                                                                                         Sinn. Schnell war klar, dass für die Mutterkuh-    20. Jahrhunderts wird sie als relativ kleine,
                                                                                         haltung und den Schulbauernhofbetrieb die          rote Kuh dargestellt. Gute Abbildungen oder
                                                                                         Deutschen Schwarzbunten Niederungsrinder           gar Fotos lassen sich von ihr leider nicht fin-
                                                                                         als alte Zweinutzungsrasse sehr gut passen.        den. Sie wird ein Dreinutzungsrind gewesen
                                                                                         Sie sind nicht zu groß, robust, zutraulich und     sein: Für Milch, Fleisch und als Zugtier vor
                                                                                         sehen aus wie aus dem Bilderbuch. Seit der         Pflug und Wagen. Vor allem aber wurde sie
                                                                                         Mitte des 19. Jahrhunderts trat diese Milch und    als Düngerlieferant für die sandigen Heide-
                                                                                         Fleisch liefernde Rinderrasse ihren Siegeszug      äcker gebraucht! Sie gilt als ausgestorben.
                                                                                         in Nordeuropa und Amerika an. Ursprünglich         Nur ganz im Norden in Angeln und im Süden
                                                                                         wurde sie in den friesischen Marschen ge-          im Harz haben die alten roten Rindviehschlä-
                                                                                         züchtet und überzeugte durch beste Leistung.       ge bis heute überlebt. Das ist zum einen das
                                                                                         In Lüneburg entstand ein eigenes Herdbuch          Angler Rind alter Zuchtrichtung, das schon im
                                                                                         und der „Lüneburger Tieflandschlag“ war
                                                                                         in den meisten Kuhställen der Marsch- und          Kuh „Frieda“ im roten Farbschlag
                                                                                         Heidebauern zu finden. Die Einführung des
                                                                                         Kunstdüngers ließ sogar auf den kargen Hei-
                                                                                         deböden das Futter besser wachsen, so dass
                                                                                         Milch und Fleisch zu guten Einnahmequellen
                                                                                         der Höfe wurden.
           Von Heidekühen, Landschweinen und                                             Keine 100 Jahre später wurden diese Kühe
                                                                                         wiederum von ihren in Nordamerika weiter-
                 königstreuen Hühnern!                                                   gezüchteten Verwandten - den sogenannten
                                                                                         Holstein-Frisians - in der Milchleistung noch
            Wie sich die VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide                   überholt und seitdem stehen die Deutschen
                                                                                         Schwarzbunten Niederungsrinder auf der Ro-
           auf dem Hillmershof für den Erhalt alter Nutztierrassen einsetzt              ten Liste der vom Aussterben bedrohten Nutz-
                                                                                         tierrassen.
                                                                                         Aber wo waren die Kühe geblieben, die vor
                                                                                         den Schwarzbunten in den Ställen links und

Seite 12                                                  Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                         Seite 13
Naturschutz und Naturparke - H 1632 F - Verein Naturschutzpark
18. Jahrhundert wegen seines hohen Fettge-        digkeit führten dazu, dass das Hannoversch-
           halts der Milch weitergezüchtet wurde, und        Braunschweigische Landschwein lange Zeit                                        Gelb und Weiß - die
           das Harzer Höhenrind, das sein Überleben          reinrassig und unveredelt weitergezüchtet                                       Farben der Welfen -
           dem Dasein als kleine Kuh der Bergleute ver-      wurde. In den 1930er Jahren wurde es als                                         finden sich bei den
           dankt. Beide Rassen scheinen eng mit der al-      „Deutsches Weideschwein“ als besonders                                         Ramelsloher Blaubei-
           ten Heidekuh verwandt zu sein, gerade die         kostengünstig beworben, zumal bei ganzjäh-                                         nen auf dem Hill-
           kleinen, roten Harzer Kühe sehen aus, wie in      riger Weidehaltung keine Stallbaukosten an-                                          mershof wieder
           den alten Beschreibungen. Doch auch diese         fielen. Gegenüber den heutigen Rassen konn-
           Rinderrassen sind akut vom Aussterben be-         te es sich aber nicht durchsetzen.
           droht.                                            Die letzte Spur des letzten Weideschweins
                                                             verliert sich 1970 im Raum Hannover, als das
           Landschwein                                       Herdbuch geschlossen wurde. Wenn nicht
           Nicht viel besser als der roten Heidekuh ist      noch in irgendeinem Keller ein Glas Mett-
           es dem Hannoversch-Braunschweigischen             wurst vom Weideschwein steht, ist die Ge-
           Landschwein ergangen. Seine Herkunft vom          netik dieser Jahrhunderte alten Nutztierrasse
           Wildschwein war ihm noch deutlich anzu-           für immer verloren. In den 2000er Jahren
           sehen: eine länglicher, fast spitzer Kopf, auf-   wurde im Freilichtmuseum Kommern in Zu-
           recht stehende Ohren und für ein Schwein          sammenarbeit mit der Universität Gießen ein
           ziemlich lange Beine. Kopf und Hinterteil wa-     Rückzüchtungsversuch gestartet, der einige
           ren schwarz, ähnlich wie beim Schwäbisch-         vielversprechende Ergebnisse hervorgebracht
           Hällischen Landschwein. Seit Jahrhunderten        hat.
           wurden die Schweine in der Lüneburger Hei-
           de in den Eichen- und Bruchwäldern gehütet        Hühner
           und für den Verkauf gemästet. Der Schwei-         Knapp überlebt hat allerdings eine bei uns
           nefleischverbrauch der norddeutschen Städte       einheimische Hühnerrasse: das Ramelsloher
           war enorm und so manches Heideschwein             Huhn – wegen der Farbe seiner Beine auch
           landete auf Hamburger oder Lüneburger Tel-        Ramelsloher Blaubein genannt. Die An-
           lern. Die Gesundheit, die gute Futterverwer-
           tung und die                     ausgeprägte
                                                Marsch-
                                                   freu-

Seite 14                                                                      Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                           Seite 15
In den nächsten Monaten
                                                                                                                                                                       soll der Schafstall auf dem
                                                                                                                                                                       Hillmershof zu einem Stallge-
                                                                                                                                                                       bäude für die Nutztiere auf
                                                                                                                                                                       dem Hof umgebaut werden

           fänge der Zucht sollen schon im mittelalterli-   dersächsischen Bauern: Als Preußen im Jahr      Gehörnten Heidschnucke verdient gemacht        Weideschweine geholt werden, die dann wie-
           chen Kloster am gleichnamigen Ort gelegen        1866 das Königreich Hannover widerrecht-        hat, ohne die es kaum möglich wäre, die Hei-   der im Hutewald nach Eicheln suchen sollen.
           haben. Die Bauern im Hamburger Speckgür-         lich besetzte und anschließend annektierte,     deflächen im Naturschutzgebiet Lüneburger      Für den Erhalt dieser Nutztiere und die Arbeit
           tel entwickelten ein Huhn, das durch seine       waren es vor allem die konservativen Bauern,    Heide in ihrem ursprünglichen Zustand zu       mit den Schulklassen bauen wir mit Unter-
           extreme Frühreife schon im Kükenstadium          die der welfischen Königsfamilie die Treue      erhalten.                                      stützung der Europäischen Union und der
           als Hennen oder Hahn erkennbar war. Die          hielten. So züchteten sie in dieser Zeit zwei                                                  niedersächsischen BINGO Umweltstiftung
           Hähnchen wurden dann im Frühling in den          Farbschläge des Ramelsloher Huhns zu Ehren      Die Rolle des VNP                              den Schafstall aus den 1960er Jahren auf dem
           beheizten Stuben der Bauernhäuser mit Ge-        ihres verlorenen Königs: gelb und weiß – wie    Auch auf dem Hillmershof in Wilsede grasen     Hillmershof als Nutztierarche um. Unter dem
           treide aufgezogen und anschließend auf den       die Fahne der Welfen.                           mittlerweile Deutsche Schwarzbunte Niede-      großen Reetdach sollen die verschiedenen
           Hamburger Märkten als Stubenküken ver-                                                           rungsrinder und Angler Rinder auf den grünen   Tiere wie in Noahs Arche Platz haben und wir
           kauft. Das Fleisch galt als besonders zart und   Heidschnucken                                   Wiesen an der Schwarzen Beeke.                 hoffen, dass der VNP so dazu beiträgt, die Ar-
           wohlschmeckend.                                  Bei all diesen ausgestorbenen oder gefährde-    Unter den Apfelbäumen scharren Ramels-         tenvielfalt unserer historischen Nutztierrassen
           Die Ramelsloher Hühner wurden in der Ge-         ten Nutztierrassen kann man gar nicht genug     loher Hühner und im über 300 Jahre alten       aus der Region für die Nachwelt zu bewah-
           schichte unser Region sogar zeitweise zum        betonen, wie sehr sich der VNP schon in sei-    Schafstall am Hofeingang stehen Graue Ge-      ren. 
           Ausdruck der politischen Gesinnung der nie-      nen Anfangsjahren um den Erhalt der Grauen      hörnte Heidschnucken. Aus Kommern sollen                                        Johannes Buhr

Seite 16                                                                     Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                     Seite 17
Folge                           Fa m i l i e L i n d e u n t e r we g s
            1                                                                                                          Jetzt tat er so, als hätte er nicht gewusst,
                                                                                                                    dass Isa ihn hören konnte.
                                                                                                                                                                       Ordnung? Weißt du noch, wo die Frau Silber-
                                                                                                                                                                       mann die Brötchen hinlegen wollte?“
                                                                                                                       „Hoppla! Guten Morgen, Isa!“, sagte er            Isa nickte und flitzte aus der Tür.
                                                                                                                    und lächelte schelmisch. „Du weißt natürlich,        Opa Willi, der eigentlich Wilhelm Sommer

                         Auf dem Fichtelberg                                                                        dass man Kaffee nicht mit Thunfisch und So-
                                                                                                                    cken trinkt, oder?“
                                                                                                                       Isa spielte mit: „Nein, Opa, das habe ich
                                                                                                                                                                       hieß, genehmigte sich noch einen Schluck
                                                                                                                                                                       Kaffee creme, bevor er sich an die nahezu
                                                                                                                                                                       unmögliche Aufgabe machte, Lotta aufzuwe-
                                                                                                                    nicht gewusst. Ich trinke ja überhaupt keinen      cken.
              Als Isa Linde morgens aufwachte, dachte             „Komisch, dass ein fünfjähriges kleines           Kaffee.“
           sie als erstes an ihr Pferd Radieschen. Wahr-        Mädchen so viel Platz brauchte“, dachte Isa.           Da sie sich genau vorstellen konnte, wo            Am Frühstückstisch mit Opa und Isa ging es
           scheinlich war das noch die Erinnerung an              Sie zog sich an, kämmte sich ihre langen          Opas Problem mit dem Kaffeevollautomaten           wie immer lustig zu. Nachdem Isa ihr von der
           einen Traum. Eigentlich war Radieschen nur           braunen Haare und band sie zu einem Pfer-           lag, bot sie ihm an zu helfen. „Wir haben zu-      Sockenkaffee-Sache erzählt hatte, hatte Lotta
           Isas Pflegepferd, aber sie stellte sich gerne vor,   deschwanz.                                          hause den gleichen Automaten. Soll ich‘s mal       sich einen Spaß daraus gemacht, eine ihrer
           dass das kleine gescheckte Pony ihr ganz al-           „Ob Opa schon wach ist?“, fragte Isa sich         probieren?“                                        geringelten Socken auszuziehen und damit zu
           leine gehören würde. Dann fiel Isa auf, dass         und schlich sich aus dem Zimmer. Leider                Opa trat beiseite und machte einen Wink         drohen, dass sie sie jemandem auf‘s Brötchen
           sie gar nicht zuhause aufgewacht war und             knarrte die Tür ein wenig, aber Lotta war oh-       zur Kaffeemaschine. „Sehr verbunden!“, sagte       legen würde. Opa und Isa verstanden zwar
           Radieschen über 5 Stunden Autofahrt ent-             nehin nicht so leicht wach zu kriegen.              er und deutete eine Verbeugung an.                 Spaß, aber Isa tat manchmal so, als müsste
           fernt in ihrer Box stand und zwar zuhause in           In dem fremden Ferienhaus kannte sich Isa            Isa schüttete den fertigen, aber ungewollten    sie ihre Mutter vertreten, wenn sie nicht dabei
           Schmanefeld, in der Nähe von Hamburg.                nicht so gut aus. Wenn Opa wach wäre, wür-          Cappuccino weg, spülte die Tasse aus, stellte      war. Isa mochte keine Socken auf dem Tisch.
              Isa, die schon in die zweite Klasse ging, hat-    de er bestimmt in der Küche sitzen und die          sie wieder unter die Maschine und drückte          Lotta wollte sie schon eine Spielverderberin
           te Schulferien. Heute wachte sie im Naturpark        Zeitung lesen oder was Erwachsene sonst so          auf den Knopf für Kaffee creme.                    nennen, aber Opa stiftete wieder Frieden. Er
           Erzgebirge auf, in einem grünen Zimmer mit           machen, wenn die Kinder im Bett sind. Und              „Das ist Kaffee creme, Opa“, erklärte sie.      stülpte die Socke über Lottas Wasserflasche,
           Doppelbett. In der anderen Betthälfte konnte         so war es auch. Nur las Opa keine Zeitung.          „Das heißt so, weil das oben drauf diesen          die darauf wartete in ihren Wanderrucksack
           Isa gerade noch den rotblonden Haarschopf              Er kämpfte, noch im blauen Pyjama, schein-        Schaum hat. Aber eigentlich ist das wie nor-       eingepackt zu werden, und bestand darauf,
           ihrer kleinen Schwester unter der Bettdecke          bar mit der Kaffeemaschine. Jedenfalls fluchte      maler Kaffee. Guck!“                               dass das Wasser nicht frieren dürfe.
           hervorlucken sehen. Lotta mummelte sich im-          er schon am frühen Morgen und beugte sich              „Ah!“, machte der 74-jährige. „Das kann ja         „Heute geht es auf den Großen Fichtelberg.
           mer komplett ein, als hätte es minus 20 Grad         über das moderne Gerät.                             keiner ahnen! Vielen Dank, Isa!“                   Das weißt du doch, Lotta“, erklärte Opa. „Auf
           im Zimmer.                                             „Verdammtes Ding!“, murmelte er halblaut.            „Hab ich auch erst nicht gewusst, Opa“,         dem Gipfel kann es kalt und windig sein.
              Da Lotta noch schlief, stand Isa leise auf        „Kaffee, sonst gar nichts! Nicht mit Zucker,        sagte Isa ganz lässig.                             Und du willst doch nicht, dass dein Wasser
           und nutzte die Gelegenheit, sich am Wasch-           nicht mit Milch, nicht mit Thunfisch und auch          „Schläft Lotta noch?“, fragte Opa und wink-     die ganze Zeit im Rucksack herumjammert,
           becken zu waschen, ohne dass Lotta dane-             nicht mit alten Socken drin!“                       te gleich ab: „Was für eine Frage! Man hört        dass ihm kalt ist.“
           ben stand und so viel Platz einnahm, dass              Isa musste laut losprusten und hielt sich         es ja.“                                               „Aber, Opa, mein Fuß wird doch auch
           man selbst kaum noch in den Spiegel gucken           schnell die Hände vor den Mund. Opa konnte             Isa grinste. Lottas Lautstärke war in der Fa-   ganz kalt werden, wenn ich meine
           konnte.                                              einfach so lustig sein!                             milie legendär.                                    Socke im Rucksack herumtrage“,
                                                                                                                       „Soll ich sie aufwecken?“, fragte Isa.          gab Lotta zu bedenken.
                                                                                                                       Opa nickte: „Und ich hol schonmal die              „Ja, das stimmt natürlich“,
                                                                                                                    Brötchen vom anderen Gästehaus!“                   tat Opa so, als müsste er das
                                                                                                                       Mit diesen Worten wandte er sich zur Sei-       Problem      überdenken.
                                                                                                                    tentür, noch immer im Pyjama. Opa Willi und        „Dann wird das
                                                                                                                    seine Scherze!                                     Wasser wohl
                                                                                                                       „Opa! Doch nicht im Pyjama!“, kicherte          frieren müs-
                                                                                                                    Isa.                                               sen. Schließlich
                                                                                                                       „Oh, natürlich. Dann tauschen wir. Du           gehört die Socke
                                                                                                                    holst die Brötchen und ich wecke Lotta. In         ja dir.“

            CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68938020
Seite 18                                                                             Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                         Seite 19
„Opa?“, fragte Lotta ganz vorsichtig. „Was-     Lottas Zöpfe so gerne. Opa zuliebe würde sie     stein hieß. Das gefiel Isa besonders gut. Ir-      der war die Fahrt viel zu schnell vorbei. Opa
           ser kann doch gar nicht sprechen, oder?“           sich sogar die Fingernägel schneiden lassen,     gendwie gruselig klang der Name „Neuge-            schien aber ganz froh, als sie oben wieder
              Sie wollte nur noch einmal sicher gehen,        dachte Lotta.                                    schrei“. Tschechische Ortsnamen waren auch         ausgestiegen waren. Er seufzte und sagte: „So,
           dass sie die Welt auch richtig verstanden hat-        Opa und Isa schneiden aber doch jetzt         ausgeschildert. Opa zeigte ihnen, wo sie ganz      jetzt kann der Spaß losgehen!“
           te. Manchmal wusste Opa nämlich Dinge, die         nicht auch noch ihre Fingernägel? Das fiel       nah an der Grenze zum Nachbarland entlang             Isa wäre gerne noch einmal gefahren, aber
           sonst keiner wusste. Aber andererseits machte      ihr siedend heiß ein und ließ sich nicht mehr    fuhren.                                            mehr noch wollte sie jetzt den Ausblick vom
           er auch oft Späße. Den Unterschied konnte          aus dem Kopf vertreiben. Das konnte ja dann         In Oberwiesenthal suchte Opa sich einen         Fichtelberg sehen. Sie sah schon, dass man
           Lotta bisweilen nur an seinem Augenzwin-           noch ewig dauern! Nein, das ging nicht! Das      Parkplatz, auf dem sie das Auto stehen ließen.     mit dem Auto auf den Berg fahren konnte.
           kern erkennen.                                     musste sie denen jetzt aber lieber sagen, dass   Sie schulterten ihre Rucksäcke und suchten         Sogar eine Bushaltestelle gab es. In einem
              „Jedenfalls nicht mit Worten“, gab Opa zu.      die Fingernägel warten mussten. Lotta ließ ih-   den Fahrkartenschalter der Schwebebahn. Isa        großen Haus kam die Schwebebahn an. Ein
              Mit ernsterer Stimme erklärte Opa seinen        ren Rucksack am Auto stehen und rannte zum       entdeckte die roten Gondeln schon von Wei-         noch viel größeres Haus mit gelben Türen und
           Enkelinnen: „Aber wir drei müssen heute            Ferienhaus zurück.                               tem. Opa kaufte eine Fahrkarte für Erwachse-       Fenstern und einem Türmchen beherbergte
           wirklich warme Kleidung mitnehmen. Nicht              Zum Glück kamen Opa und Isa ihr aber          ne und eine für Kinder. Da Lotta erst 5 Jahre      scheinbar ein Hotel und Restaurant. Auf der
           anziehen, aber mit dabei haben, gell? Regen-       schon entgegen. Opa trug außer seinem grau-      war, durfte sie umsonst mitfahren. Lieber hätte    Wiese davor stand eine große Anzahl aus
           jacke, Pulli, Mütze, Halstuch und Handschu-        en Rucksack, in dem sich, wie Lotta aus Er-      sie auch eine Fahrkarte gehabt. Also sagte sie     Holz geschnitzter Tierfiguren. Lotta verliebte
           he. Was nicht in den Rucksack geht, gebt ihr       fahrung wusste, viele Wunder befinden konn-      der Frau am Fahrkartenschalter, dass sie aber      sich gleich in das Eichhörnchen, Isa küsste
           mir zum Tragen, ja?“                               ten, einen Wanderstock bei sich. Lotta bat,      bald 6 Jahre alt würde. Die grinste aber nur       den Froschkönig, und Opa bewunderte vor
              Isa und Lotta nickten.                          ihn tragen zu dürfen.                            und sagte irgendwas komisches, dass Lotta          allem den Auerhahn. Weil es die im Erzgebir-
              „So, wer möchte noch einen Kakao?“                 „Du kannst ihn ausleihen, aber auf dem        mal froh sein sollte, dass sie erst 5 wäre. Lot-   ge nämlich wirklich gab und die ganz selten
              Beide wollten. Isa und Lotta waren sich         Weg bergab werde ich ihn selber benötigen.       ta hatte das Gefühl, dass die Frau keine Ah-       waren, erzählte er ihnen. Außerdem erklärte
           nämlich einig, dass Opa den besten Kakao           Einverstanden? Meine alten Knie gehen nicht      nung davon hatte, wie es war, 5 zu sein und        er Isa und Lotta, dass das andere Holzhaus
           auf der ganzen Welt kochen konnte.                 mehr so gerne bergab.“                           sich ganz doll zu wünschen, dass man schon         mit Turm eine Wetterstation war.
                                                                 „Einverstanden!“, rief Lotta und rannte vor   6 wäre. Piet war 6 und er durfte im Sommer            Isa entdeckte die Aussichtsplattform, von
              Lotta war kein Morgenmuffel. Ganz im Ge-        zum Auto. Sie schwang den Wanderstock wie        schon in die Schule gehen. Das war alles           der man einen spitzenmäßigen Blick über das
           genteil: Sie war in der Familie für ihre Fähig-    eine Keule über ihrem Kopf und brüllte wie       ziemlich ungerecht, fand Lotta.                    Tal hatte. Aber den Ort im Tal konnte man von
           keit zum Blitzstart bekannt. So war es auch        ein Berserker. Sie wusste zwar nicht, was ge-       Jetzt wollte ihr die Frau am Fahrkartenschal-   oben wiederum nicht sehen, weil Bäume und
           heute Morgen wieder erstaunlich, dass Lotta        nau ein Berserker eigentlich sein sollte, aber   ter auch noch eine Kinderfahrkarte andrehen,       Hügel davor waren. Da es ein sonniger kla-
           sehr schwer aufzuwecken gewesen und als            Papa nannte das immer so.                        die gar nichts kostete! Aber den Trick hatte       rer Tag war, konnte man dafür aber sehr weit
           letzte aufgestanden, aber als erste startklar         Während der halbstündigen Autofahrt un-       Lotta längst durchschaut. Das war nämlich          sehen.
           war. Gewaschen, angezogen, gefrühstückt,           terhielten sich Isa und                          gar keine echte Fahrkarte. Das versuchten             „Ich kann bis nach Tschechien gucken!“,
           Zähne geputzt, Zöpfe geflochten (mehr oder         Lotta auf dem Rücksitz                           die Schaffner bei der Bahn auch immer. Lot-        stellte Isa fest.
           weniger ordentlich) und Rucksack gepackt           über die interessanten                           ta wollte die olle Babyfahrkarte nicht haben.         „Opa?“, sagte Lotta. „Es ist wirklich ganz
           stand sie als erste an Opas kleinem grünen         Ortsnamen. Viele en-                             Opa steckte sie dann aber trotzdem ein.            schön kalt hier oben.“
           Geländewagen.                                      deten mit „Bach“. Aber                              Isa war inzwischen schon ein Stück vorge-          Opa nahm Lotta in den Arm und rubbel-
              Während sie ungeduldig auf Opa und Isa          sie fuhren auch durch                            laufen und konnte sehen, wo die roten Gon-         te ihren Rücken und ihre Arme ein bisschen
           wartete, sinnierte sie einen Moment vor sich       einen Ort, der Bären-                            deln abfuhren. Ein junges Paar war vor ihnen       warm.
           hin. Wenn ihr Bruder Piet auf ihrer Reise ins                                                       an der Reihe einzusteigen. Aber es stellte sich       „Zieht jetzt lieber noch eure Pullover über.
           Erzgebirge, nur mit Opa ohne Eltern, dabei                                                          heraus, dass alle fünf Leute zusammen in eine      Wenn ihr erst friert, ist es schwer wieder warm
           wäre und keine blöde Mittelohrentzündung                                                            Gondel passten. Also mussten sie gar nicht         zu werden.“
           bekommen hätte, wäre er jetzt bestimmt auch                                                         warten.                                               Also zogen sich alle noch etwas über. Lot-
           schon abfahrbereit.                                                                                    Isa genoss die Gondelfahrt sehr, obwohl         ta nahm auch die Mütze aus ihrem Rucksack
              Piet war nur ein Jahr älter als Lotta und ge-                                                    es ganz schön hoch war und die Gondel ein          und setzte sie sich auf den Kopf. Fertig! Zum
           nauso schnell mit dem Kämmen und solchen                                                            bisschen wackelte. Sie klebte mit der Nase         Schluss tranken sie alle noch einen großen
           Sachen, die sie im Grunde für unnötig hielten.                                                      an der Fensterscheibe und schaute sich um.         Schluck Wasser. Schließlich machten sie sich
           Aber Mama bestand darauf, und Opa mochte                                                            Den Gipfel konnte sie noch nicht sehen. Lei-       auf die Socken. Opa hatte seinen Wander-

Seite 20                                                                        Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                         Seite 21
stock und zeigte ihnen den Weg, den sie neh-           Mit Lärm und Gekicher ging es für die bei-      viele Blumen zu geben, dass es doch eigent-     Parkplatz mit Opas Auto darauf näherten. Lot-
           men wollten.                                        den Mädels wieder auf die Suche nach Blu-          lich nicht schaden konnte, mal hier und da      ta und Isa rannten jetzt nicht mehr weit vo-
              „Zuerst geht es durch den Wald“, sagte er.       menschmuck für die eigenen Haare. Lotta            eine Ausnahme zu machen. Aber Isa wollte        raus, sondern liefen gemütlich neben ihrem
           „Später kommen wir vorbei an wunderschö-            wollte die Blumen lieber in ihre Mütze ste-        nicht, dass Opa Ärger bekam, und Lotta war      Opa her. Als sie die ersten Häuser passierten,
           nen Bergwiesen mit vielen bunten Blumen.“           cken, die sie nicht absetzen mochte. Das war       auch mit den Insekten auf der Wiese ausgie-     ging Lotta schon an Opas Hand und war ein
              „Ich mag Blumen!“, riefen Lotta und Isa          eine grüne Strickmütze, die wie ein Monster        big beschäftigt. Vor lauter Gucken und Stau-    bisschen müde. Isa nahm Opas andere Hand
           beide wie aus einem Mund.                           mit drei Augen und zwei rosafarbenen Fühlern       nen kamen sie kaum mehr dazu übers Blu-         und durfte dafür den Wanderstock über-
              Opa grinste in sich hinein, als die zwei los-    aussah. Den Löwenzahn mit seinem dicken            menpflücken nachzudenken.                       nehmen. Im Ort ging es nicht mehr so steil
           stürmten wie zwei junge Hunde. Mit seinem           weichen Stängel bekam sie aber nicht in die           Es gab tausend Dinge, die Opa ihnen zei-     bergab, dass Opas Knie die Stütze weiterhin
           Stock und in seinem eigenen Tempo lief er           Strickmaschen gefädelt. Der Stängel knickte        gen konnte. Er kannte fast alle Pflanzen beim   benötigten. Es ging jetzt auch so und es war
           hinter ihnen her.                                   dabei immer um. Schließlich entschied sich         Namen. Die rosafarbenen Scheinähren des         auch nicht mehr weit, sagte Opa.
              „Tobt euch nur aus, ihr zwei!“, murmelte         Lotta auch für mehrere kleine Fichtenzweige,       Schlangen-Knöterichs, die dottergelbe Ar-          Opa, Isa und Lotta näherten sich inzwi-
           er vor sich hin. Aber das hörten seine Enke-        so dass die Mütze am Ende wie ein grüner Igel      nika, das orangerote Habichtskraut, die vi-     schen ihrem Ziel, dem Parkplatz.
           linnen schon längst nicht mehr. Er wusste,          aussah.                                            olette Glockenblume, die knotigen Schach-          „Hat euch der Tag heute denn Spaß ge-
           dass sie die Strecke bis ins Tal fast zweimal          Als Isa und Lotta das nächste Mal zu ihrem      telhalme, der blassgelbe Klappertopf, die       macht?“, fragte Opa seine beiden Enkelinnen.
           laufen würden, weil sie immer wieder zu ihm         Opa zurückgerannt kamen, um ihm einen              purpurrote Bergdistel, der goldgelbe Scharfe    Lotta nickte eifrig und Isa bejahte ebenfalls.
           zurückrennen würden, wieder vor und wie-            besonders knorrigen „alten Fichtenmann“            Hahnenfuß, das cremefarbene Mädesüß, die           „Ich fand es ganz wunderschön auf dem
           der zurück. Sobald sie der Wanderweg in die         zu zeigen (das war eine krumme Fichte, die         hellgelbe Abbiss-Pippau, dazwischen Mee-        Fichtelberg“, sagte Isa. „Aber was wollten wir
           Wälder geführt hatte und sie in windstillere        mit etwas Phantasie wie ein Zwerg aussah),         re von Goldhafer, weiße Bärenklau-Wolken,       morgen gleich noch machen? Ich hab‘s schon
           Ecken kamen, wurde es auch schon wieder             nutzte er die Gelegenheit, eine Pause an der       rosafarbener Wald-Storchschnabel, der wei-      wieder vergessen.“
           wärmer. Der warme Pulli musste wieder in            nächsten Hütte vorzuschlagen. Diese klei-          ße Eisenhutblättriger Hahnenfuß, goldgelbe         „Morgen fahren wir doch ins Spielzeug-
           den Rucksack gestopft werden.                       nen Gaststätten am Wegesrande hießen hier          Wiesen-Pippau, der violette Teufelsabbiss,      dorf, nicht wahr, Opa?“, wollte sich Lotta
              Isa und Lotta fanden auch im Wald schon          Bauden und boten viele Leckereien für hung-        rote Kleeblüten, Flockenblumen, Margeriten,     nochmal vergewissern. Darauf freute sie sich
           Blumen, von denen natürlich auch die eine           rige Wanderer. Aber sie hatten alles, was sie      blauvioletter Alpen-Milchlattich und in einer   auch schon ganz doll.
           oder andere gepflückt werden musste. Tragen         brauchten dabei. Dick belegte Pausenbrote,         feuchten Senke sogar der rosaweiße Fieber-         „Ja, morgen geht es nach Seiffen. Das ist
           musste sie irgendwann der Opa. Wozu hat             für jeden ein hartgekochtes Ei, eine Thermos-      klee.                                           eine etwas längere Autofahrt, aber ihr habt ja
           man schließlich einen Opa?                          kanne voll Kakao (dem leckersten der ganzen           Bei Insekten kannte Opa sich nicht ganz so   Sitzfleisch, oder?“
              „Opa, du brauchst auch eine Blume für den        Welt!), kleingeschnittene Äpfel und Möhren,        gut aus. Aber dafür wusste Opa, dass Mäde-         „Ja, ich hab Sitzfleisch!“, bestätigte Lot-
           Hut“, erklärte Lotta ihm ganz ernst und stand       und natürlich hatte Opa Willi auch ein paar        süß bei Kopfschmerzen half. So lernte Lotta     ta und nickte tapfer. Dabei schaute sie ganz
           dabei mit in die Seiten gestemmten Fäusten          leckere Schokoladenkekse nicht vergessen!          das äußerst schwere Wort „Acetylsalicylsäu-     entschlossen geradeaus, damit keiner einen
           vor ihm, als würde sie ihm die Leviten lesen.          Während die drei es sich auf einer Sitzgrup-    re“. Später zuhause würde sie damit ihren       Zweifel an ihren Worten haben konnte.
              Also stand das auch unabwendbar fest.            pe aus zwei Bänken und einem Holztisch be-         Papa beeindrucken und ihm natürlich auch                   Aber Isa und Opa mussten lachen.
           Nicht, dass es ihn wirklich gestört hätte. Er       quem machten und ihre Rucksäcke erleichter-        erklären, was das bedeutete: „Das ist der                       „Du hast kein Sitzfleisch, Lot-
           fürchtete manchmal, dass Lotta ihr Faible für       ten, erklärte Opa seinen beiden Enkelinnen,        Wirkstoff in der Aspirin-Tablette, Papa. Aber                  ta!“, lachte Isa. „Du hast Hum-
           komische Kopfbedeckungen von ihm haben              dass sie jetzt bald in ein Naturschutzgebiet       das hat der Mädesüß erfunden.“                                  meln im Hintern!“
           könnte.                                             kommen würden, in dem man keine Blumen
              „Kann ich nicht vielleicht lieber einen Fich-    abpflücken durfte, damit sie in Ruhe wachsen          Auf einer Bank am Rande
           tenzweig haben?“, wünschte er sich.                 und sich vermehren konnten. Das sahen Isa          der schönsten Blumen-
              Aber nein, ein Fichtenzweig allein ging na-      und Lotta schweren Herzens ein.                    wiese machten sie
           türlich nicht! Es lief auf einen Fichtenzweig          Die guten Vorsätze der beiden wurden aber       eine weitere kleine
           von Isa und eine Löwenzahnblüte von Lotta           auf eine harte Probe gestellt, als sie ihre Wan-   Kekspause, bevor
           hinaus. Das wurde eingehend bewundert.              derung fortsetzten und schließlich aus den         sie sich allmählich
              „Jetzt seh‘ ich aber fesch aus, gell?“, fragte   Wäldern herauskamen.                               wieder Oberwie-
           Opa und drehte ich ein bisschen hin und her.           Vor ihnen lagen weite Bergwiesen. Die           senthal und
           „Und was ist mit euch?“                             blühten in tausend Farben und es schien so         damit dem

Seite 22                                                                         Ausgabe EINS 2019 | Heft 243     Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                      Seite 23
Termine
             2019

                              Veranstaltungen
            Karfreitag | 19. April 2019                  So | 23. Juni 2019                            11. - 13. Oktober 2019
            Öffnung der VNP-Häuser                       Natur bewegt – aktiv am Heidschnu-            VNP Naturexkursion
            Die Saison 2019 beginnt.                     ckenweg (Haverbeckhof )                       Wir besuchen den Naturpark Erzgebirge/
                                                                                                       Vogtland. Dieser Naturpark erstreckt sich im
            Sa | 27. April 2019                          So | 04. August 2019                          Südosten Deutschlands entlang der Staats-
            Natur und Kultur                             Korntag am Heidemuseum Wilsede                grenze zu Tschechien. Unser Hotel ist in An-
            Eine Tagung in Zusammenarbeit mit der        		und                                         naberg-Buchholz.
            Alfred-Toepfer-Akademie für Naturschutz in                                                 Das nähere Programm und die Anmeldemo-
            Schneverdingen. Das Programm finden Sie in   Pilgergottesdienst                            dalitäten finden Sie in diesem Heft ab S. 2 und
            diesem Heft auf den Seiten 44 u. 45.         (nähere Informationen standen zu Redak-       auf unserer Homepage.
            Anmeldung über www.nna.niedersachsen.de      tionsschluss noch nicht fest)                 Anmeldeschluss ist der 23. August 2019.

                                                                                                                                                         Ausführliche Informationen
            +++ Achtung! Neuer Tag und Ort! +++          Fr | 16. August 2019
                                                                                                                                                         und weitere Termine entnehmen
            Sa | 18. Mai 2019                            Freiluftgottesdienst Haverbecker Hei-
                                                                                                                                                         Sie bitte den nächsten Heften oder
            VNP-Jahresmitgliederversammlung              de, Parkplatz Oberhaverbeck
                                                                                                                                                         unserer Internetseite:
            Einladung und Tagesordnung finden Sie in
            diesem Heft auf den Seiten 26 u. 27.         So | 01. September 2019                                                                            www.verein-naturschutzpark.de
            Veranstaltungsort: Hotel Rieckmanns Gast-    Hoffest auf dem Tütsberg
            hof, Kirchweg 1-2, 29646 Bispingen           Beginn: 11 Uhr

                                                                 Hoffest
                                                                 auf dem Tütsberg

                                                               01. September 2019
                                                                    11 - 17 Uhr

Seite 24                                                                Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                           Seite 25
M i tg l i e d e r ve r s a mm lu n g                                                                 M i tg l i e d e r ve r s a mm lu n g

                    Einladung                                                                                        Programm
                 zur Ordentlichen
                                                                                      11.00 Uhr                                      14.00 Uhr
           Jahresmitgliederversammlung                                                Vorstands- und Beiratssitzung                  Ordentliche Jahresmitgliederversammlung 2019 des
                                                                                      (hierzu gesonderte Einladung)                  Verein Naturschutzpark e.V. (VNP)
                        2019
                                                                                                                                     Eröffnung und Begrüßung durch den
                                                                                                                                     Vorsitzenden

                                                                                                                                     Grußworte der Gäste

                                                                                                                                     Tagesordnung
                                                                                        Anträge zur Tagesordnung sind bis            1) Ehrungen
                                                                                      zum 02.05.2019 an die Geschäftsstelle
                                                                                                                                     2) Jahresberichte
                          Samstag, 18. Mai 2019                                         des Vereins Naturschutzpark e.V.,
                                                                                       Niederhaverbeck 7, 29646 Bispingen                      2.1 des Vorsitzenden
                              Tagungsstätte                                                        zu richten.
                                                                                                                                               2.2 des Schatzmeisters
                         Hotel Rieckmanns Gasthof
                                Kirchweg 1-2                                                                                                   2.3 der Rechnungsprüfer
                             29646 Bispingen                                                                                                   2.4 des Beirates

                              Tagungsbüro                                                                                            3) Aussprache zu den Berichten
                             12.30 - 14.00 Uhr                                                                                       4) Entlastung des Beirates
                                                                                                                                     5) Vortrag: „Einfluss des Wolfes auf die nachhaltige
                                                                                                                                     Pflege und Entwicklung des Naturschutzgebietes Lüne-
                                                                                                                                     burger Heide“ (Marc Sander)
                                                                                                                                     6) Information des Geschäftsführers zur
                                                                                                                                     VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide und
                                                                                                                                     der VNP Naturpark GmbH
                                                                                                                                     7) Anträge der Mitglieder
                                                                                                                                     8) Anregungen und Wünsche
                                                                                                                                     9) Verschiedenes
                                                                                                                                     10) Schließung der Sitzung

Seite 26                                               Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                                      Seite 27
Bilanz zum 31. Dezember 2018

                               Jahresabschluss                                                            AKTIVA		Geschäftsjahr
                                                                                                                                                         EUR          EUR
                                                                                                                                                                             Vorjahr
                                                                                                                                                                              T-EUR

                                   für 2018                                                               A. Anlagevermögen
                                                                                                          Beteiligungen
                                                                                                          Inventar
                                                                                                                                                     1.050,00		1
                                                                                                                                                    24.909,00    25.959,00       12

                                                                                                          B. Umlaufvermögen
           Mitglieder                                                                                     Vorratsvermögen                            7.656,75		7
                                                                                                          Forderungen                              119.385,00   127.041,75        1
           Das Wirken unseres Vereins ist nur durch die                                                   Kassenbestand und Postbankguthaben            95,64
           Unterstützung unserer Mitglieder möglich.                                                      Bankguthaben                              32.807,10    32.902,74      238
           Den 104 ausgeschiedenen Mitgliedern ste-
                                                                                                          Summe Aktiva		                                        185.903,49      259
           hen 88 neue Mitglieder gegenüber; dem Ver-
           ein gehörten am Jahresende 2.773 Personen
           und Vereinigungen als Mitglieder an.
                                                                                                          PASSIVA		Geschäftsjahr                                             Vorjahr
                                                                                                                                                         EUR          EUR     T-EUR
                                                                                                          A. Reinvermögen
                                                                                                          Anfangsbestand 01.01.2018                 39.879,01		40
                                                                                                          Zuführung aus Rücklagen                   15.000,00
           Spenden                                                                                        Vermögensmehrung                            114,64     54.993,65

           Wir danken unseren Mitgliedern hiermit noch-
           mals sehr herzlich für die große Spendenbereit-                                                Rücklagen
           schaft. Im Jahr 2018 haben wir erhalten:                                                       Zweckgebundene Rücklagen                  16.500,00		32
                                                                                                          Steuerfreie Rücklagen gem. § 58 (6) A0   102.000,00   118.500,00      117

           Ungebundene Spenden               12.466,19 €                                                  Rückstellungen
           Bußgelder                           2.425,00 €                                                 Rückstellungen		1.300,00                                                1
           Zweckgebundene Spenden            30.700,00 € (wurden an die VNP Stiftung weitergeleitet
                                                         und erscheinen dort im Abschluss)                Verbindlichkeiten
           Vermächtnisse bzw. Erbschaften      1.767,88 €                                                 Sonstige Verbindlichkeiten                 7.131,83                    68
                                                                                                          Verbindlichkeiten Stiftung                 3.363,01    10.494,84
           Summe                             47.359,07 €
                                                                                                          Rechnungsabgrenzung
                                                                                                          Passive Rechnungsabgrenzung		                            615,00         1
                                                                                                          Summe Passiva		                                       185.903,49      259

Seite 28                                                                   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243   Ausgabe EINS 2019 | Heft 243                                                 Seite 29
Sie können auch lesen