NEUJAHRSEMPFANG DER NEU-ULMER ARBEITERWOHLFAHRT AM 17. JANUAR 2019 ZUM THEMA '100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT'
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NEUJAHRSEMPFANG DER NEU-ULMER ARBEITERWOHLFAHRT AM 17. JANUAR 2019 ZUM THEMA ‘100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT‘ Die Arbeiterwohlfahrten in Ulm und Neu-Ulm haben die Tradition geschaf- fen, umschichtig den Neujahrempfang auszurichten. Dieses Jahr hatten die Neu-Ulmer in die Eckstraße 10 in die M.I.T.T.E geladen. So konnte unsere Vorsitzende Friederike Draesner gut 40 Besucher be- grüßen, Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter aus beiden Städten, aber auch Vertreter der Kommunalpolitik und des Gerichts. In einen Grußwort stellte sich Ingo Bergmann als neuer Vorsitzender der Ulmer Arbeiterwohlfahrt vor. Seine Vorgängerin und jetzige Stel- lvertreterin Karin Schwarz hatte er aber auch mitgebracht. Den Schwerpunkt stellte ein Referat der Historikerin Dr. Marie Kristin Hauke dar. Sie sprach aus aktuellem Anlaß über das Frauenwahlrecht,
daß 1918 in Deutschland Gesetz wurde, und 1919 – also vor 100 Jahren – erstmals wirksam wurde bei den Wahlen zur württembergischen Landesver- sammlung, zur Nationalversammlung und zu Kommunalwahlen. Das Ergebnis bei der Nationalversammlung weist eine Frauenquote von 9,6% aus, ein Wert, der erst 1983 wieder erreicht wurde. Eine der ersten Frauen und die erste weibliche Rednerin in der Nationalversammlung überhaupt war Marie Juchacz von der SPD, die wir alle als Gründerin der Arbeiterwohl- fahrt kennen. Die Einführung des Frauenwahlrecht- es war Ergebnis und Höhepunkt von langjährigen Bemühungen. Die ersten Forderungen kamen in der Revolution 1848 auf. Aber erst 1895 gründete sich in Ulm der Lesekreis Frauenwohl. Der Lesekreis traf sich 14-tägig um die Zeitschrift ‚Frauenbewegung‘ zu studieren und diskutieren. Vor- sitzende war Bertha Laupheimer-Gutermann (1860-1932). Der Verein machte immer wieder durch Petitionen und Eingaben auf sich aufmerksam. Als gemäßigter Flügel der Frauenbewegung gründete sich 1904 in Ulm der Verein Frauenbildung – Frauenstudium, aus dem später der Frauenring hervorging. Vorsitzende des Vereins war Herta Hellmann (1861-1920). Dieser Verein hatte innerhalb von 10 Jahren 530 Mitglieder gewonnen. 1907 wurde in Ulm ein Ortsverein für Frauenstimmrecht gegründet. Durch der Krieg verzögerte sich allerdings wieder die Gesetzesänderung, aber 1918 war es soweit. Bei der Wahl zum Ulmer Gemeinderat gab es 28 weibliche Kandidaten, von denen zwei gewählt wurden. Emmy Wechßler und Katharine Lutz. Als Frau Lutz aus Ulm wegzog, rückte Agnes Schultheiß nach. In Neu-Ulm bewarben sich 5 Frauen, drei wurden gewählt: Katharina Albrecht von der Deutschen Demokratischen Partei, Auguste Weinmiller von der Bayrischen
Volkspartei und Anna Pfänder von der Sozialdemokratischen Partei. Anna Pfänder war auch in der Neu-Ulmer Arbeiterwohlfahrt von Anfang an bis 1969 im Ortsverein aktiv als Schriftführerin und blieb bis zu ihrem Tod 1984 unser Mitglied. Den Abschluss des Neujahrsempfanges bildete ein Buffet mit ‘Finger- food‘, das heißt man konnte mit Leckerbissen in der Hand herumlaufen und zwanglose interessante Gespräche führen. Und das Jazzquartett ‘Take Four‘ (allerdings als Trio) brachte Jazzklassiker zum Klingen und Swingen. (Klaus Guhl)
30 JAHRE NOTRUF FÜR FRAUEN IN NEU- ULM Mit einer Vernissage der Künstlerin Tanja Hanser und „Trommeln gegen Gewalt an Frauen“ lässt der Notruf für Frauen das Jubiläumsjahr 2018 ausklingen 1988 wird der Notruf für Frauen als Modellprojekt anerkannt und für 4 Jahre vom Bayerischen Staatsministerium gefördert. Zwei Mitarbeiterin- nen des Frauenhauses Neu-Ulm teilen sich eine Stelle. Da die Anonymität des Frauenhauses gewahrt bleiben muss, finden die Beratun- gen telefonisch oder außerhalb des Frauenhauses statt. Es gibt zusät- zlich nachts und an den Wochenenden eine Rufbereitschaft, die zum Teil von den aktiven Mitgliedsfrauen des Vereins Frauen helfen Frauen Neu-Ulm e.V. und den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses abgedeckt wird. 1993 geht die staatliche Projektfinanzierung in eine Festbetrags- bezuschussung über. Zusätzlich wird der Notruf für Frauen von den Landkreisen Neu-Ulm, Günzburg, temporär der Stadt Senden, sowie der Stadt Neu-Ulm und der Arbeiterwohlfahrt Neu-Ulm finanziert. Das aber ist Jahr für Jahr bis heute sehr streng kalkuliert und bedeutet für die AWO Neu-Ulm jährlich einen Spagat an Kalkulation. Die personelle und räumliche Trennung vom Frauenhaus Neu-Ulm erfolgt zum 01.01.1996. Die beiden Sozialpädagoginnen Anita Bay-Dieterle und Andrea Gaier, die sich von Anfang an die finanzierte Vollzeitstelle für den Notruf teilen, beziehen einen Raum im Clemens-Högg-Haus der Neu-Ulmer AWO. Hier muss die Adresse nicht mehr anonym bleiben und nun ist es möglich, dass die Beratungen im Haus stattfinden können und er- stmals Gruppenangebote angeboten werden können. Im selben Jahr find- et erstmals eine angeleitete Gruppe für Frauen, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden, statt. Dieses Angebot besteht in regelmäßi- gen Abständen bis heute. dem letzten Umzug im Jahr 2002 befindet sich die Beratungsstelle in Neu-Ulm in der Silcherstraße 45. Im November 1996 wird landesweit die Regelung mit der Rufbereitschaft nachts und an den Wochenenden insofern geändert, dass ab jetzt Frauen in Not außerhalb der Erreichbarkeit des Notrufes bei einer Sondernum- mer der Telefonseelsorge anrufen können und dort erste Informationen
erhalten. Dadurch wurden die Notrufe und Frauenhäuser entlastet. Bis September 2017, zum Renteneintritt von Frau Bay-Dieterle bilden die beiden Sozialpädagoginnen das Notruf-Team. Ab Oktober 2017 übern- immt die Sozialarbeiterin Anneliese Wolf die Stelle und wird neue Kol- legin von Andrea Gaier. Seit Beginn der Notrufarbeit bis zum Beginn des Jubiläumsjahres 2018 haben rund 12000 telefonische Beratungskontakte stattgefunden und es fanden sich rund 6000 mal Frauen zur persönlichen Beratung ein. Schw- erpunktthemen waren Sexuelle Gewalt, wie Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, sexueller Missbrauch in der Kind- heit und sexuellen Übergriffen und Belästigungen in öffentlicher, beru- flicher und privater Umgebung – unabhängig davon, wie lange die Tat zurückliegt. In der Beratungsstelle bekommen die Frauen parteiliche Un- terstützung, um das Erlebte zu verarbeiten und wieder Selbstwert zu en- twickeln. Bei Bedarf erhalten sie von den Mitarbeiterinnen Beistand und Begleitung zum Beispiel zu Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen, Polizei und Gericht. Manche betroffene Frauen nahmen das Angebot nur einmalig an, andere kamen mehrmals und für einige ist die Beratungsstelle ein wichtiger Anlaufpunkt für einen längeren Zeitabschnitt geworden. Am 8. März 2018 war die offizielle Jubiläumsfeier mit geladenen Gästen und Festreden unter anderem von Ekin Deligöz von den Grünen, die in ihrem Vortrag besonders über die Forderungen an die Politik zur besseren staatlichen Finanzierung von Frauenhäusern und Notrufen einge- gangen ist. Weiteren wurde vom Notruf, wie schon zum 20jährigen Ju- biläum 2008, eine Plakataktion „Männer gegen sexualisierte Gewalt“ kreiert, an der wieder viele bekannte und weniger bekannte Männer aus Neu-Ulm und Umgebung teilgenommen haben. Ebenfalls im Rahmen des Ju- biläumsjahres wurde eine Fortbildung zum Thema „TRIMB u. Traumathera- pie“ mit der Traumatherapeutin Ellen Spangenberg angeboten. Diese Fort- bildung wurde so gut angenommen, dass in 2019 noch ein Vertiefungssemi- nar stattfinden wird. Die Künstlerin Tana Hanser hat eigens für den Notruf ein Wohltukartenset entworfen, das sich nicht nur als Geschenk sehr gut eignet, sondern auch für die Arbeit mit den betroffenen Frauen gut einzusetzen ist. Dieses und weitere Kunstwerke der Künstlerin konnte man auch an der Ju- biläumsabschluss Veranstaltung zum Internationalen Gedenktag gegen Ge- walt an Frauen (24.11.2018, wegen Totensonntag einen Tag vorverlegt) erwerben. Die Trommellehrerin Monika Burkhardt lud alle Gäste ein, mit
einfachen Rhythmen zu trommeln und laut zu sein, als Zeichen dafür, dass wir keine Gewalt gegen Frauen wollen und für ein friedvolles re- spektvolles und gleichberechtigtes Zusammenleben zwischen Männern und Frauen einstehen. v.l.n.r.: Monika Burkhardt, An- neliese Wolf, Andrea Gaier, Tanja Hanser Foto: Diana Seiler (die abgebildeten Personen erklärten sich für die Veröffentlichung bereit) siehe auch: Plakat Männer gegen…2018 MITGLIEDERAUSFLUG AM 26.5.2018 AUF DIE INSEL FRAUENCHIEMSEE Der diesjährige Mitgliederausflug führte uns auf den Chiemsee. Sieg- bert Kollmann und Horst Gauss hatten die Fahrt zusammengestellt. Wir fuhren an Stock, von wo normal die Überfahrt stattfindet, vorbei nach Gstadt. Von dort ist die Überfahrt kürzer. Es war dort aber gar nicht so leicht, einen geeigneten Platz für das bei Mitgliederausflügen tra- ditionelle Leberwurst-Brezel-Frühstück zu finden. Schließlich konnte man am Straßenrand mit dem Brezelschmieren beginnen.
Danach folgte die Überfahrt von Gstadt zur Fraueninsel. Dort am Bootssteg wartete schon die Inselführerin und konnte bei tollem Wetter in einem Inselrundgang die Schönheiten der Insel zeigen. Den Anfang machte die Klosterkirche und viele Geschichten über die heilige Irmin- gard. Dann der schöne Kirchhof, der allein stehende Kirchturm. Weiter die karolingische Torhalle, in der jetzt ein Museum ist, die aber früher den Eingang zum Kloster darstellte. Weiter auf den höchsten Ort der Insel, wo ein Kriegerdenkmal mit einem Gemälde sehenswert ist und für Leute, die für Kraftorte empfänglich sind, gab es dort die Tassilo Linde und daneben die Marienlinde. Danach konnte die Insel auf eigene Faust erwandert werden. Einmal herum sind nur 1,5 Kilometer. Oder man konnte einkehren und zum Beispiel eine geräucherte Renke genießen. Schließlich ging es wieder mit dem Schiff nach Gstadt, und mit dem Bus nach Autenried ins Brauhaus. Schöne Tradition bei AWO-Ausflügen ist ja das Einkehren am Tagesende. Klaus Guhl
COMER SEE, 5 TAGESREISE 2018 vom 14. – 18. Mai 2018 Ein Bericht von Monika Roeske 5-tägige Reise Comer See mit Tessin, Reiseleitung Monika Roeske und Christa Heinl 1. Tag – Anreise Um 6 Uhr starteten wir in Wiblingen, dann wurden die Gäste vor der AWO Neu-Ulm und zum Schluss die Ulmer eingesammelt. Eine landschaftlich wunderschöne Anreise bevor wir über den San Bernardino ins Tessin ka- men. Leider regnete es und die Berge waren nicht immer zu sehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Daher Vorfreude auf das Verzasca Tal im Tessin, unseren ersten Höhepunkt. Die Fahrt ging 25 km hoch durch das Versasca Tal, stopp natürlich an der berühmten Brücke „Ponte di Salti“ im Regen, es stiegen nur ganz wenige aus zum Fotografieren. Ja, unser Brezelfrühstück konnten wir noch im Freien einnehmen, aber das „Mit- tagessen“, Wienerle, Brot und „keine Gurken“ wegen Platzmangel, dann leider nur im Bus nach Ankunft in Sonogno. Ein wunderschöner kleiner Ort am Ende des Tales. Einen Rundgang wollten wir unbedingt machen und zum Glück hörte es auf zu regnen. Auf dem Weg zurück durch das Tal kam sogar die Sonne raus und so gab es doch die gewünschten Fotos an der Brücke Ponte di Salti.
2. Tag – Villa Charlotta und Bellagio /Comer See Kein Regen, es war bewölkt und ideales Ausflugwetter. Wir spazierten zur Villa Charlotta und wurden durch die wunderschönen Terrassengärten und die Villa geführt, mit herrlichen Ausblicken über den Comer See. Über die Treppe aus dem 17. Jahrhundert gelangte man in die Gärten mit Kamelien, Papyrus, große baumähnliche Farne, Rhododendron Bäume, rie- sige Azaleen, die leider schon verblüht waren. Fünf Terrassen mit Blu- menbeeten, Nischen und Brunnen.
3. Tag – Ganztagesausflug zum Luganer See Unterwegs ein Fotostopp auf einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Blick über den See Dann eine kurze Führung in Lugano und freie Zeit um an der Uferprome- nade zu bummeln und etwas zu essen. Am Nachmittag Fahrt zum Dörfchen Morcote, das Bilderbuchtessin schlechthin. Ein großer Teil scheute den steilen Aufstieg zur Kirche und dem Friedhof nicht und wurde belohnt. Außerdem war es gar nicht so anstrengend wie angesagt. Auf dem Fried- hof hätten wir stundenlang verweilen können, steil am Hang gelegen, wir waren begeistert. Nach unten ging es schnell und wir wurden von den Eiskaffee trinkenden Mitreisenden begrüßt. Für die jetzt Eintref-
fenden reichte es NUR für ein „Schleckeis“. 4. Tag – Ganztagesausflug nach Como mit Markt Auf der Hinfahrt viele Staus, kleine enge Straßen durch die Orte. Uns- er Fahrer Karlheinz blieb total cool. Es dauert halt, aber das ist in dieser Gegend normal. Como hat ca. 85 000 Einwohner. Zuerst ging es auf den Markt. Wie immer zur Freude der Damen. Leider viel zu wenig Zeit, nicht nur shoppen wir wollten ja auch kurz was essen, da ansch- ließend die Stadtführung war. Geschafft: gute Einkäufe, Klamotten, Sch- muck, Gürtel, Mützen, Unterwäsche und noch eine kleine Pizza und ein Bierle oder Cafe. Rund um den Dom dann die Führung. Eine schöne Altstadt. Dann Abschied von unserer sehr sympathischen Reiseführerin. 5. Tag – Heimreise mit Aufenthalt in Locarno Auf der Heimfahrt machten wir einen Stopp in Locarno. Monika Roeske or- ganisierte spontan eine 30-Minuten Rundfahrt mit dem ZÜGLI: Wunderbar und es ersparte viel Lauferei. Nachdem der Busfahrer uns wieder gefun- den hatte ging es zum San Bernardino. Leider endete da abrupt unsere Heimreise. Direkt vor der Tunneleinfahrt war viel Polizei und hat den Tunnel bis auf weiteres geschlossen, da ein Reisebus im Tunnel gebran- nt hat. Durch unsere leicht verspätete Abreise in Locarno hatten wir Glück und waren nicht im Tunnel. Also zurück. Die Busse mussten über den Gotthard fahren. Für unseren Fahrer ein langer Tag, dafür ein ex-
tra Dankeschön. Wir hatten wunderschöne Sommertage. All inclusive – damit waren alle zufrieden. Danke an alle Teilnehmer und unseren Fahrer Karlheinz Oberdorfer von der Firma Rösch, er hat uns die ganze Zeit prima und sicher gefahren. Bis zum nächsten Mal. Juni 2018 Monika Roeske Reisebericht – Comer See 2018 mit Fotos .
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