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Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems News-Screen Neurologie Homepage: Riederer F www.kup.at/ Journal für Neurologie JNeurolNeurochirPsychiatr Neurochirurgie und Psychiatrie Online-Datenbank mit Autoren- 2021; 22 (1), 30-32 und Stichwortsuche Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagsor t : 3003 Gablitz, Linzerstraße 177A /21 Preis : EUR 10,–
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For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH. News-Screen Neurologie F. Riederer Comparison of eight prehospital stroke scales to detect intracranial large-vessel occlusion in suspected stroke (PRESTO): a prospective observational study Duvekot MHC et al. Lancet Neurology 2021; 20; 213–21. Abstract Background: Due to the time-sensitive Arterial oCclusion Evaluation (RACE), 72 years [IQR 61–81]) with suspected effect of endovascular treatment, rapid Los Angeles Motor Scale (LAMS), Cin- stroke were identified by paramedics, prehospital identification of large-vessel cinnati Stroke Triage Assessment Tool of whom 120 (12%) were diagnosed occlusion in individuals with suspected (C-STAT), Gaze-Face-Arm-Speech- with aLVO. Of all prehospital stroke stroke is essential to optimise outcome. Time (G-FAST), Prehospital Acute scales, the AUC for RACE was highest Interhospital transfers are an important Stroke Severity (PASS), Cincinnati (0·83, 95% CI 0·79–0·86), followed by cause of delay of endovascular treat- Prehospital Stroke Scale (CPSS), Con- the AUC for G-FAST (0·80, 0·76–0·84), ment. Prehospital stroke scales have veniently-Grasped Field Assessment CG-FAST (0·80, 0·76–0·84), LAMS been proposed to select patients with Stroke Triage (CG-FAST), and the (0·79, 0·75–0·83), CPSS (0·79, 0·75– large-vessel occlusion for direct trans- FAST-PLUS (Face-Arm-Speech- Time 0·83), PASS (0·76, 0·72–0·80), C-STAT port to an endovascular-capable inter- plus severe arm or leg motor deficit) (0·75, 0·71–0·80), and FAST-PLUS vention centre. We aimed to prospec- test. The primary outcome was the clin- (0·72, 0·67–0·76). The NIHSS as as- tively validate eight prehospital stroke ical diagnosis of ischaemic stroke with sessed by a clinician in the emergency scales in the field. a proximal intracranial large-vessel department did somewhat better than Methods: We did a multicentre, pro- occlusion in the anterior circulation the prehospital stroke scales with an spective, observational cohort study (aLVO) on CT angiography. Baseline AUC of 0·86 (95% CI 0·83–0·89). of adults with suspected stroke (aged neuroimaging was centrally assessed Interpretation: Prehospital stroke scales ≥ 18 years) who were transported by by neuroradiologists to validate the true detect aLVO with acceptable-to-good ambulance to one of eight hospitals in occlusion status. Prehospital stroke accuracy. RACE, G-FAST, and CG- southwest Netherlands. Suspected scale performance was expressed as the FAST are the best performing prehospi- stroke was defined by a positive Face- area under the receiver operating char- tal stroke scales out of the eight scales Arm-Speech-Time (FAST) test. We acteristic curve (AUC) and was com- tested and approach the performance of included individuals with blood glucose pared with National Institutes of Health the clinician-assessed NIHSS. Further of at least 2.5 mmol/L. People who pre- Stroke Scale (NIHSS) scores assessed by studies are needed to investigate wheth- sented more than 6h after symptom clinicians at the emergency department. er use of these scales in regional trans- onset were excluded from the analysis. This study was registered at the Nether- portation strategies can optimise out- After structured training, paramedics lands Trial Register, NL7387. comes of patients with ischaemic used a mobile app to assess items from Findings: Between Aug 13, 2018, and stroke. eight prehospital stroke scales: Rapid Sept 2, 2019, 1039 people (median age Vergleich von 8 Prehospital Stroke Scales zur Detektion von intrakraniellen Verschlüssen großer Gefäße Hintergrund: Bei der endovaskulären Therapie von Schlag- Evaluation (RACE), Los Angeles Motor Scale (LAMS); Cincin- anfällen ist die Zeit ein kritischer Faktor. Daher ist die prä- nati Stroke Triage Assessment Tool (C-Stat), Gaze-Face-Arm- klinische Erkennung von Verschlüssen großer intrakranieller Speech-Time (G-FAST), Prehospital Acute Stroke Severity Gefäße wichtig, damit von der Rettung direkt Zentren mit (PASS), Cincinnati Prehospital Stroke Scale (SPSS), Conve- Interventionsmöglichkeiten angefahren werden können, um niently-Grasped Field Assessment Stroke Triage (CG-FAST) eine Verzögerung durch Sekundärtransporte zu vermeiden. und FAST-PLUS (Face-Arm-Speech-Time plus ausgeprägte Es wurden Prehospital Stroke Scales entwickelt, um Patienten Parese in Arm oder Bein). mit Verschluss großer intrakranieller Gefäße präklinisch zu erkennen. Diese sollten in der vorliegenden Studie prospektiv Primärer Outcomeparameter war die präklinische Diagnose evaluiert werden. eines ischämischen Schlaganfalls mit Verschluss eines großen Gefäßes der vorderen Zirkulation. Dieser war wie folgt defi- Methoden: Es handelt sich um eine prospektive Beobachtungs- niert: Verschluss der intrakraniellen A. carotis interna, der Ar- studie, die an 8 Zentren in den Niederlanden durchgeführt teria cerebri media im M1- oder M2-Segment oder der Arteria wurde. Es wurden Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall, de- cerebri anterior im A1- oder A2-Segment, wobei die Diagnose finiert durch einen positiven Face-Arm-Speech-Time- (FAST-) mittels CT-Angiografie erfolgte. Die Prehospital Stroke Scales Test mit Beginn der Symptome innerhalb der letzten 6 Stunden wurden mittels Fläche unter der Receiver-Operating-Charak- eingeschlossen. Von den Sanitätern („Paramedics“) wurden teristik-Kurve (AUC) evaluiert und mit der National Institutes verschiedene Punkte von 8 verschiedenen Prehospital Scales of Healthy Stroke Scale (NIHSS), welche an der Notaufnahme in eine mobile App eingetragen: Rapid Arterial oCclusion von den Klinikern durchgeführt wurde, verglichen. 30 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (1)
News-Screen Neurologie Ergebnisse: Es wurden prospektiv insgesamt 1039 Patienten Tabelle 1: RACE (Rapid Arterial oCclusion Evaluation): Bei einem Wert von ≥ 5 lag die Sensitivität für einen mit Verdacht auf Schlaganfall eingeschlossen, von denen 12 % Verschluss eines großen Gefäßes der vorderen Zirkula- einen Verschluss eines großen Gefäßes hatten. Von den unter- tion bei 0,67, die Spezifität bei 0,87. Es sind einige simp- suchten Skalen hatte der RACE die höchste AUC (0,83, 95 % lifizierte Elemente aus dem NIHSS erkennbar. CI 0,79–0,86), gefolgt von G-FAST (0,80, 95 % CI 0,76–0,84), CG-FAST, LAMS, CPSS, PASS, C-STAT und FAST-PLUS. Die Befolgen von Aufforderungen 0 – beide innerklinische NIHSS-Scale hatte eine etwas bessere Perfor- (Schließen Sie die Augen, 1 – eine machen Sie eine Faust) 2 – keine mance (0,86, 95 % CI 0,83–0,89). Blickdeviation 0 – keine Die Autoren schlussfolgern, dass RACE, G-FAST und CG- 1 – partiell oder forciert FAST am besten geeignet sind, um präklinisch einen Verschluss großer Gefäße der vorderen Zirkulation zu bestimmen, mit Facialisparese 0 – keine 1 – gering einer AUC ähnlich der innerklinisch durchgeführten NIHSS. 2 – partiell oder komplett Kommentar und Fazit für die Praxis Arm 0 – kein Absinken oder Absinken 1 – Anstrengung gegen Schwerkraft Die Patienten mit Verschlüssen großer intrakranieller Gefäße mit- 2 – keine Anstrengung gegen die tels eines einfachen Tools in Form einer Skala präklinisch zu er- Schwerkraft oder Plegie kennen, scheint ein vielversprechender Ansatz. Der „Gewinner“ der Skalen ist in Tabelle 1 zusammengefasst. Wie die Autoren Bein 0 – kein Absinken oder Absinken auch anmerken, ist die Einführung solcher Skalen an die loka- 1 – Anstrengung gegen Schwerkraft len Gegebenheiten anzupassen. Ein möglicher Nachteil dieser Vorgehensweise könnte sein, dass auch Patienten mit großen 2 – keine Anstrengung gegen die intrakraniellen Blutungen an die Schlaganfallzentren mit Inter- Schwerkraft oder Plegie ventionsmöglichkeiten gebracht werden, was eventuell zu einer erhöhten Ausschöpfung der Kapazitäten führen könnte. Ande- Neglect – nur bei Parese 0 – Erkennt Arm und eigene Beein- des linken Armes trächtigung rerseits sind Hirnblutungen im Vergleich zu Schlaganfällen sel- tener und könnten von ebenfalls an vielen Zentren verfügbaren 1 – Erkennt Arm oder Beeinträchti- neurochirurgischen Abteilungen profitieren. Eine systematische gung nicht Evaluation entsprechender Skalen im Rahmen der lokalen Ge- 2 – Erkennt weder Arm noch Beein- gebenheiten und Ressourcen scheint jedenfalls sinnvoll. trächtigung
News-Screen Neurologie Hypersensitivity to Calcitonin Gene-Related Peptide in Post-Traumatic Headache Ashina H et al. Ann Neurol 2020; 88: 1220–8 Abstract Objective: To demonstrate that calci- sion of 1.5 μg/min of CGRP or placebo features after CGRP, compared with 6 tonin gene-related peptide (CGRP) (isotonic saline) over 20 minutes on patients (20%) after placebo (p < 0.001). induces headache exacerbation with two separate experimental days. A 12- The baseline-corrected area under the migraine-like features in patients hour observational period was used to curve for headache intensity scores was with persistent post-traumatic head- evaluate the following outcomes: (1) significantly larger after CGRP, com- ache (PTH) attributed to mild trau difference in incidence of headache ex- pared with placebo (p < 0.001). matic brain injury (TBI). acerbation with migraine-like features Interpretation: Patients with persistent Methods: A randomized, double-blind, and (2) difference in area under the PTH are hypersensitive to CGRP, which placebo-controlled, two-way crossover curve for headache intensity scores. underscores its pathophysiological im- study was conducted. Analyses were in- Results: Thirty patients (mean age = 37 portance. Furthermore, CGRP-targeted tention-to-treat. Eligible patients were years, 25 women [83%]) were rando therapies might provide a novel mecha- aged 18 to 65 years and had a history of mized and completed the study. During nism-based treatment option for pa- persistent PTH after mild TBI for at the 12-hour observational period, 21 tients with persistent PTH. least 12 months. Patients were rando of 30 patients (70%) developed head- mized to receive an intravenous infu- ache exacerbation with migraine-like Überempfindlichkeit gegen Calcitonin Gene-Related Peptide beim Posttraumatischen Kopfschmerz Hintergrund: Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) spielt die Analyse der Fläche unter der Kurve zeigte deutlich signi- bei der Migräne und beim Clusterkopfschmerz eine wichtige fikante Unterschiede. Rolle, möglicherweise auch beim chronischen posttraumati- schen Kopfschmerz. Es war das Ziel der Studie [2], zu zeigen, Die Autoren schließen daraus eine bedeutsame Rolle von dass CGRP beim chronischen posttraumatischen Kopfschmerz CGRP beim chronischen posttraumatischen Kopfschmerz. zu migräneartigen Exazerbationen führt. Methoden: Es wurde eine doppelblinde placebokontrollier- Kommentar und Fazit für die Praxis te Studie mit Cross-over-Design durchgeführt. Patienten im Seit längerem wird diskutiert, dass CGRP auch beim chro- Alter von 18–65 Jahren mit chronischem posttraumatischen nischen posttraumatischen Kopfschmerz eine Rolle spielen Kopfschmerz nach leichtem Schädelhirntrauma für mindes- könnte, was hiermit gezeigt wurde. In der vorliegenden Stu- tens 1 Jahr wurden eingeschlossen, wobei ein HWS-Distor- die hatten 7 Patienten eine positive Familienanamnese für sionstrauma oder vorbestehende primäre Kopfschmerzen primäre Kopfschmerzen, während vorbestehende primäre außer einem seltenen episodischen Spannungskopfschmerz Kopfschmerzen außer einem seltenen episodischen Span- nungskopfschmerz ein Ausschlussgrund waren. Ausschlussgründe waren. Die Patienten erhielten entweder Eine offene Studie zeigte eine mögliche Wirksamkeit von 1,5 µg/min CGRP oder Kochsalzlösung über 20 min. In einer Erenumab, einem CGRP-Rezeptorantagonisten, beim chro- 12-stündigen Beobachtungsphase wurden (1) die Differenz der nischen posttraumatischen Kopfschmerz [3]. Somit könnten Häufigkeit migräneartiger Exazerbationen der Kopfschmer- sich für chronische posttraumatische Kopfschmerzen neue Be- zen sowie (2) die Differenz der Fläche unter der Kurve für die handlungsmöglichkeiten eröffnen, wobei noch weitere Daten nötig sind. Kopfschmerzintensität im Zeitverlauf ausgewertet. In der Praxis beobachten wir manchmal Patienten mit Migrä- ne, die nach einem leichten Schädelhirntrauma eine wesentli- Ergebnisse: Es wurden 31 Patienten (mittleres Alter 37 Jahre, che Verschlechterung erleben. Die vorliegenden Daten deuten 25 Frauen) eingeschlossen. Es zeigten 21/30 (70 %) migräne- darauf hin, dass auch diese von CGRP-Antagonisten etwa in artige Kopfschmerz-Exazerbationen nach CGRP-Infusion im Form von monoklonalen Antikörpern profitieren könnten. Vergleich zu 6 Patienten (20 %) nach Placebo (p < 0,001). Auch Literatur: 1. Duvekot MHC, Venema E, Rozeman AD, et al. Comparison of eight prehospital stroke Korrespondenzadresse: scales to detect intracranial large-vessel occlusion in suspected stroke (PRESTO): a pro- spective observational study. Lancet Neurology 2021; 20; 213–21. Priv.-Doz. Dr. Franz Riederer 2. Ashina H, Iljazi A, Al-Khazali HM, et al. Hypersensitivity to Calcitonin Gene-Related Lehrbeauftragter der Universität Zürich Peptide in Post-Traumatic Headache. Ann Neurol 2020; 88: 1220–8. Krankenhaus Hietzing 3. Ashina H, Iljazi A, Al-Khazali HM, et al. Efficacy, tolerability, and safety of erenumab for Abteilung Neurologie the preventive treatment of persistent post-traumatic headache attributed to mild traumat- ic brain injury: an open-label study. J Headache Pain 2020; 21: 62. Karl-Landsteiner-Institut für Klinische Epilepsieforschung & Kognitive Neurologie A-1130 Wien, Wolkersbergenstraße 1 E-Mail: franz.riederer@uzh.ch 32 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2021; 22 (1)
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