NIEDERÖSTERREICH 2018-2022 - MOBILITÄTSPAKET - Land Niederösterreich

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NIEDERÖSTERREICH 2018-2022 - MOBILITÄTSPAKET - Land Niederösterreich
MOBILITÄTSPAKET
NIEDERÖSTERREICH
2018–2022
MOBILITÄT, PENDELN, VERKEHR, TECHNIK, MORGEN, INNOVATION,
VIELFALT, NACHHALTIG, SCHIENE, STRASSE, IMPULSE, ELEKTROMOBILITÄT,
VERNETZUNG, REGIONAL, LEISTBAR, ENTWICKLUNG, DIGITALISIERUNG
NIEDERÖSTERREICH 2018-2022 - MOBILITÄTSPAKET - Land Niederösterreich
MOBILITÄTSPAKET
NIEDERÖSTERREICH
2018–2022

Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022
Stand: September 2017

Impressum:
Medien und Herausgeber:
Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Gruppe Raumordnung Umwelt und Verkehr
Tel: +43 2742 9005 14971
E-Mail: post.ru7@noel.gv.at
Gruppe Straße
Tel: +43 2742 60110
E-Mail: post.st1@noel.gv.at
Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten
Redaktion: Rosinak & Partner ZT GmbH

Alle personenbezogenen Bezeichnungen gelten gleichermaßen für Personen
weiblichen und männlichen Geschlechts.
NIEDERÖSTERREICH 2018-2022 - MOBILITÄTSPAKET - Land Niederösterreich
INHALT

1   Rückblick  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 4
2   Herausforderungen  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 6
3   Was ist bereits auf dem Weg?  .  .  .  .  .  .  .  .  . 8
4   Schwerpunkte 2018–2022  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  12
5   Zukunftsprojekte einleiten  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 20
6   Innovative Mobilität fördern  .  .  .  .  .  .  .  .  . 24
7   Eine neue Qualität der Zusammenarbeit  .  .  26

VORWORT

                                     Ein Blick auf die Landkarte reicht, um zu sehen, dass Niederösterreich das größte aber auch
                                     vielfältigste Bundesland ist. Neben alpinen Regionen und weiten Landschaften, haben wir auch
                                     Grenzregionen und Ballungszentren. Daher ist es auch so schwierig wie nirgends sonst, einen
                                     attraktiven Öffentlichen Verkehr und die passende Straßeninfrastruktur sicherzustellen.

                                     Daher haben wir in Niederösterreich mit dem Mobilitätskonzept 2030+ einen innovativen
                                     Zukunftsweg eingeschlagen, bei dem Multimodalität im Vordergrund steht. Neben dem Ausbau
                                     der Verkehrsinfrastruktur – sowohl auf der Straße als auch der Schiene – und der Verstärkung
                                     des öffentlichen Verkehrsangebotes, werden alle Verkehrsmittel intelligent verknüpft.

                                     Mit dem vorliegenden Mobilitätspaket 2018-2022 setzen wir daher einen großen Schritt in ein
                                     neues Zeitalter in unserem Bundesland.

                                     LH Johanna Mikl-Leitner                LR Ludwig Schleritzko   LR Karl Wilfing
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RÜCKBLICK
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EINE KONSEQUENTE UND
ERFOLGREICHE VERKEHRSPOLITIK.

Rückblick auf eine lange Tradition

Niederösterreich hat eine lange Tradition konsequenter Ver-
kehrsplanung und Verkehrspolitik: Die Verkehrskonzepte
1991 und 1997 – zwischenzeitlich mehrfach aktualisiert – sowie
die Strategie 2010, vor allem aber das aktuelle Mobilitäts-
konzept Niederösterreich 2030+, das im Juni 2015 beschlossen
wurde, sorgten für eine kontinuierliche Entwicklung der Ver-
kehrsinfrastruktur – ganz nach dem Leitsatz: „Mobilität in ihrer
Vielfalt sichern, zukunftsfähig gestalten und fördern.“

Diese Konzepte waren nicht nur verkehrspolitische Maßnah-
menbilanzen, sie reagierten vor allem auch auf absehbare
Trends und neue Rahmenbedingungen. So wird im aktuellen
Mobilitätskonzept 2030+ etwa auf demografische Verände-
rungen, die Differenzierung der Lebensstile und die damit
verbundenen Konsequenzen auf die Mobilität eingegangen –
all das erfordert neue Schwerpunkte und Maßnahmen, inklusive
der Verschränkung von öffentlichem Verkehr und Individual-
verkehr. Das Mobilitätskonzept 2030+ stellt damit einen
längerfristigen Handlungsrahmen dar, ebenso wichtig aber
sind konkrete nächste Schritte: deshalb das Mobilitätspaket
Niederösterreich 2018–2022.

   1991            1997                         2010         2015 2017
                                                                         Mobilitätspaket Niederösterreich 2018–2022
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  HERAUS-
FORDERUNGEN
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HERAUSFORDERUNGEN UND
ANSPRUCHSVOLLE ZIELE.

Handlungsschwerpunkte des Mobilitätskonzeptes 2030+

Die Verkehrspolitik Niederösterreichs
ist mit mehreren Herausforderungen
konfrontiert: Es gibt anspruchsvolle
Ziele, einen heterogenen Verkehrsraum
mit Zentren, Achsen und dem ländlichen
Raum, aber auch Perspektiven der Mo-
bilität, die sich nur teilweise abschätzen
lassen. Diese Herausforderungen prägen
die generellen Handlungsschwerpunkte
des Mobilitätskonzeptes 2030+:

■■   Im öffentlichen Verkehr werden
     Angebots- und Nach­fragestandards
     entwickelt, um für Niederösterreich
     attraktive, effiziente und finanzier-
     bare Angebote zu schaffen.
■■   Die Verkehrssicherheit soll durch
     eine konsequente Verkehrssicher-
     heitsarbeit mit differenzierten
     Initiativen weiter erhöht werden.
■■   Das Verkehrssystem und die
     Siedlungsentwicklung sind abzu-
     stimmen.
■■   Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel,
     das im Alltagsverkehr immer
     wichtiger wird. Schnelle und
     komfortable Radverbindungen
     sollen geschaffen werden.
■■   Ein Großteil der Straßen in Nieder-
     österreich, auf denen im Übrigen
     40 % des öffentlichen Verkehrs –
     mit Bussen – abgewickelt werden,
     kommt in die Jahre und bedarf
     einer Generalinstandsetzung.
     Die Straßenerhaltung ist daher
     zu sichern.
■■   Die Organisation im Verkehrssystem
     soll optimiert werden.
■■   Die E-Mobilität soll forciert werden.   ZIELE

Eine zusätzliche Herausforderung er-         ■■   Mobilitätschancen verbessern
wächst durch den Trend zur Multi-            ■■   verkehrsbedingte Klima- und Umweltbelastungen minimieren
modalität, auch die Digitalisierung          ■■   das Verkehrssystem effizienter machen
wird die Mobilität verändern.                ■■   einen sicheren Betrieb der Infrastruktur gewährleisten

Aus diesen Schwerpunkten sind die
konkreten Maßnahmen des Mobilitäts-
paketes 2018–2022 abgeleitet.
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  WAS IST
BEREITS AUF
 DEM WEG?
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EINE ZUKUNFTSWEISENDE
MOBILITÄT.

Voraussetzungen

Eine zukunftsweisende Mobilität setzt
mehrere zusammenhängende Hand-
lungsfelder voraus:
■■ eine leistungsfähige Infrastruktur
   für den Umweltverbund (öffentlicher
   Verkehr, Fußgänger, Radverkehr)
                                                                                    VERKEHRS-
   und den motorisierten Individual-
                                                                                  INFRASTRUKTUR
   verkehr (mIV),
■■ attraktive, verkehrsmittelübergrei-
   fende Angebote, die den Trend zur
   Multimodalität – einer situativen                               MULTIMODALE               SCHNITTSTELLE UND
   Nutzung jeweils passender Verkehrs-                              ANGEBOTE                  KOOPERATIONEN
   mittel – unterstützen,
■■ effiziente Schnittstellen zwischen
   den Verkehrsmitteln,
                                                                              INNOVATIVE IMPULSE
■■ Impulse zur Förderung und Verbrei-
   terung von neuen Formen der
   Mobilität (Teilen statt Besitzen,
   Elektro­mobilität, Sharing-Systeme,
   autonomes Fahren usw.).

Infrastruktur-Ausbau

Auf der Schiene ist die Schaffung         Für den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn
einer leistungsfähigen inter­modalen      liegt eine gemeinsam mit den ÖBB ent-         PROJEKTE
Verkehrsinfrastruktur bei den wichtigen   wickelte Studie mit folgenden Teilpa-
Verkehrsachsen längst im Gange.           keten vor:
Noch im Jahr 2017 geht die Güterzug-      ■■ Ausbau der Bestandsstrecke,
umfahrung St. Pölten in Betrieb.          ■■ Direktanbindung Horn und
                                                                                         PROJEKTE SCHIENE        FERTIG-
                                          ■■ selektive Errichtung von Neubau-                                    STELLUNG
                                             abschnitten
                                                                                         Nordbahnausbau             2026

                                                                                         Ausbau des
                                                                                                                  2019–2023
                                                                                         Marchegger Astes

                                                                                         Ausbau der
                                                                                                                  2019–2023
                                                                                         Pottendorfer Linie

                                                                                         Semmering-Basistunnel      2026
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           Bundesstraßenprojekte

                                                   Die Straßeninfrastruktur umfasst die     Die Bundesstraßenprojekte (A+S) wer-
                                                   Projekte im hochrangigen Autobahn-       den nach den Zeit­plänen der ASFINAG
                                                   und Schnellstraßennetz, die von der      realisiert. Allerdings müssen beglei-
PROJEKTE                                           ASFINAG betrieben werden, und die        tende Maßnahmen im untergeordneten
                                                   Maßnahmen des Landes, mit drei           Straßennetz und bei Maßnahmen im
                                                   Schwerpunkten:                           kombinierten Verkehr (Park & Ride,
                                                   ■■ Verbesserung der Verkehrssicherheit   Park & Drive) frühzeitig berücksichtigt
     PROJEKTE STRASSE                  FERTIG-
                                                   ■■ Schonender Umgang mit                 werden.
                                       STELLUNG
                                                      Ressourcen
     A5, Nord Autobahn,                            ■■ Sanierung von Landesstraßen
                                       2017
     Schrick – Poysbrunn
                                                      und Brücken
     A5, UF Drasenhofen                2019

     S3, Weinviertler
     Schnellstraße,                    2020
     Hollabrunn – Guntersdorf

     A4, Ost Autobahn,
     Fischamend – Bruck                2021
     2 x3 Fahrstreifen

     A22, Stockerau Ost –
                                       2021
     Kn. Stockerau (3-streifig)

     S8, Marchfeld Schnell-
                                       2021
     straße, Abschnitt West

     S34, Traisental
                                       2021/2023
     Schnellstraße

     A4, Ost Autobahn,
     Bruck – Neusiedl ,                2022
     2 x3 Fahrstreifen

     S3, Weinviertler
     Schnellstraße,
                                       2025
     Guntersdorf –
     Kleinhaugsdorf

     S1, Donauquerung Lobau            2025        © Land NÖ / Gruppe Straße

     A5, 4-streifiger Ausbau,          1)
     Poysbrunn – Staatsgrenze

     S8, Marchfeld Schnell-            1)
     straße, Abschnitt Ost

     A2, Kottingbrunn –
     Wiener Neustadt                   1)

     (4-streifig)

     S5, Jettsdorf – Krems,            1)
     4-streifig

     Diverse Anschlussstellen          1)

1)
     gemäß Ausbaukonzept der ASFINAG
11

Landesstraßenprojekte

Insgesamt soll das Straßennetz Nieder-     Die Tabelle zeigt einen Auszug aus
österreich sicher und in hoher Betriebs-   Landesstraßenprojekten, die bis 2021
qualität benutzbar sein. Mehrere           umgesetzt werden sollen. Weitere
Straßenprojekte des Landes werden          Maßnahmen am Landesstraßennetz            PROJEKTE
im Jahr 2017 verkehrswirksam:              sind im NÖ Mobilitätskonzept 2030+
■■ Umfahrung Zwettl                        dargestellt.
■■ Umfahrung Laa/Thaya
                                                                                          PROJEKTE STRASSE                      FERTIG-
■■ Umfahrung Pyburg                        Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ge-
                                                                                                                                STELLUNG
                                           staltung von Straßenräumen sowie der
                                           konsequente Ausbau von Fußwegen                L9, UF Gänserndorf Süd                2018
                                           und Radwegen für den Alltagsradver-            L88, Westspange                       2018
                                           kehr zu Gunsten der Verkehrssicherheit.        Seitenstetten

                                                                                          B25, Umfahrung                        2020
                                                                                          Wieselburg

                                                                                          L120, UF Königstetten                 2020

                                                                                          B30, Spange Guntersdorf               2020

                                                                                          B17, Ostumfahrung                     2021
                                                                                          Wiener Neustadt

                                                                                          B233, Umfahrung                       2021
                                                                                          Zwölfaxing

                                                                                          B3, UF Groß-Enzersdorf                2021

                                                                                          L11a, UF Raasdorf                     2021

                                                                                          B8, UF Gänserndorf Ost                2021

                                                                                          L5181, Spange Wörth                   2021

                                                                                          B123, Donaubrücke                     1)

                                                                                          Mauthausen

                                                                                          B10 / B60 Airport-Region              1)

                                                                                          B6 UF Harmanns-                       1)

© Land NÖ / Gruppe Straße                                                                 dorf-Rückersdorf

                                                                                          L179, Westumfahrung                   1)

                                                                                          St. Pölten

                                                                                          B2 / B4, Stockerau –                  laufend
                                                                                          Gmünd
                                                                                          (Sicherheitsausbau)

                                                                                          B37/B38/B36, Krems                    laufend
                                                                                          – Zwettl – Gmünd
                                                                                          (Sicherheitsausbau)

                                                                                          Eisenbahn-Unter- bzw.                 laufend
                                                                                          Überführungen

                                                                                     1)
                                                                                          Zeitpunkt der Fertigstellung noch offen
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 SCHWER-
 PUNKTE
2018–2022
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SCHWERPUNKTE
2018–2022

Übersicht

Die Entwicklung hochrangiger Infra-        Für die Verbesserung der Angebots-          ■■   Modernisierung von Bahnhöfen als
strukturprojekte für Straße und Schiene    qualität im öffentlichen Verkehr, für            intermodale Schnittstellen
findet in Abstimmung zwischen Bund         die Landesstraßen und die Entwick-          ■■   Bedarfsorientierte Verkehrsangebote,
und Land statt. Bei den Straßeninfra-      lung eines Radverkehrsnetzes ist das             die den öffentlichen Linienverkehr
strukturprojekten leiten sich für die      Land zuständig. Daraus leiten sich für           (Bahn & Bus) ergänzen („Mikro-ÖV“)
nächsten Jahre folgende Schwerpunkte       die nächsten Jahre folgende Schwer-         ■■   Gemeindeübergreifende Radwege-
ab:                                        punkte ab:                                       netze auf Basis der Radgrundnetze
■■ Ausbau der Straßenprojekte              ■■ Verbesserung der Verknüpfung                  (Alltagsradverkehr)
   entlang der Verkehrsachsen bzw.            ÖV – IV
   Zubringer zu Verkehrsachsen             ■■ Park & Ride-Offensive                    Insgesamt zielen diese Schwerpunkte
■■ Projekte im ländlichen Raum zur         ■■ Park & Drive-Offensive                   darauf ab, multimodales Verhalten bei
   regionalen Entwicklung                  ■■ Schnittstelle Radverkehr – ÖV            den täglichen Wegen der Bevölkerung
■■ Lückenschluss im hochrangigen           ■■ Taktverdichtungen auf den Bahn-          zu unter­stützen.
   Straßennetz nach Tschechien und            strecken in den Stadtregionen
   in die Slowakei (z.B. nördlich der      ■■ Einsatz von Neufahrzeugen im
   Donau – Marchquerung)                      Schienenpersonennah­verkehr
■■ Prüfung weiterer Donauquerungen            – derzeit sind bereits 65 Cityjet-
   zur besseren Vernetzung der                Züge unterwegs, bis Ende 2019
   Regionen                                   kommen noch 95 Cityjet-Züge dazu
■■ Prüfung einer höherrangingen               – ab 2020 erfolgt die Finanzierung
   Straßenverbindung, z.B. einer              im Rahmen des neuen Vekehrs-
   Autobahn im Waldviertel                    dienstevertrages durch das Land
■■ Stärkung des Wirtschaftsraumes             NÖ und den Bund
   Niederösterreich durch Nutzung          ■■ Im Rahmen von 19 Gebietslosen
   von Chancen bei der Vernetzung             werden die Busleistungen in NÖ seit
   des Raumes Wien – Brünn – Bratislava       2009 europaweit ausgeschrieben.
                                              Damit werden konsequent das
                                              Angebot und die Qualität verbes-
                                              sert, und es stehen ab 2012
                                              landesweit barrierefreie Regional-
                                              busse im Einsatz.

                                                          VERKEHRS-
                                                        INFRASTRUKTUR

                                          MULTIMODALE              SCHNITTSTELLE UND
                                           ANGEBOTE                 KOOPERATIONEN

                                                    INNOVATIVE IMPULSE
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SCHWERPUNKTE
2018–2022

Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

Attraktive Intervalle                    S1: Gänserndorf–Wien                     S7: Wien–Flughafen
in der Wiener Stadtregion                (–Flughafen Wien–Wolfsthal)              Schwechat
Während der innerstädtische motori-      In der Hauptverkehrszeit (5–9 Uhr und    Durch eine Verdichtung der S-Bahn
sierte Individualverkehr Wiens stag-     15–19 Uhr) kommen zwischen Gän-          von zwei auf bis zu vier Züge pro Stunde
niert, nimmt er im Wiener Umland         serndorf und Wien zwei zusätzliche       und Richtung auf der Strecke Florids-
weiter zu. Um diesem Trend entgegen-     S1-Sprinter-Züge mit Halten in Strass-   dorf (Wien)–Rennweg–Flughafen (NÖ)
zuwirken sind auf den radialen Schie-    hof und Deutsch-Wagram zum Einsatz.      können zu besonders nach­gefragten
nenstrecken dichte Angebote im Nah-      Dadurch können zusätzliche Kapazitä-     Zeiten zusätzliche Sitzplätze für bis zu
verkehr (REX, S-Bahn) erforderlich.      ten von bis zu 800 Sitzplätzen pro       800 Fahrgäste pro Stunde und Rich-
Derartige Taktverdichtungen, wie etwa    Stunde und Richtung angeboten wer-       tung geschaffen werden. Vorgesehen
mit dem Fahrplanwechsel 2016 auf der     den. Die Züge werden Richtung Flug-      ist dabei der Einsatz von Sprinter-Zügen
Schnellbahnlinie S3 zwischen Wien        hafen Wien/Wolfsthal durch Wien          zur Kapazitätserweiterung, also be-
und Stockerau und in der Nebenver-       durchgebunden.                           schleunigte Züge, die besonders stark
kehrszeit bis Korneuburg, ziehen deut-                                            nachgefragte Stationen bedienen.
liche Fahrgastzuwächse nach sich.                                                 Zwei Züge verkehren bis Flughafen
Weitere Pakete für den Schienenper-                                               Wien mit allen Halten und zwei Züge
sonen-Nahverkehr (SPNV) sowie die                                                 bis Flughafen Wien beschleunigt und
Umsetzung des NÖ-Regionalbahnpakets                                               ab Flughafen Wien bis Wolfsthal mit
sollen das Angebot für die Pendler                                                allen Halten. Dadurch reduziert sich
weiter verbessern.                                                                die Reisezeit für Pendler ab Wolfsthal
                                                                                  nach Wien morgens und abends bei
                                                                                  zwei Verbindungen pro Stunde um ca.
                                                                                  zehn Minuten. Hier sollen ausschließ-
                                                                                  lich die neuen barrierefreien Cityjet-
                                                                                  Züge zum Einsatz kommen.

© Paul Gregor Liebhart
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Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

S40:                                   S60: Ostbahn:                             Westbahn:
Franz-Josefs-Bahn                      Wien Meidling–Wien Haupt-                 Wien Westbahnhof–St. Pölten
Für den Abschnitt Franz-Josefs-Bahn-   bahnhof–Bruck/Leitha                      Das REX-Angebot soll ganztägig aus-
hof–Klosterneuburg–Kritzendorf kön-    Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof–           geweitet werden, mit barrierefreien
nen ab 2021 mit der Schaffung eines    Bruck an der Leitha sollen auf der        Zügen. Das zusätzliche Angebot ist
Wendegleises in St. Andrä-Wördern zu   S-Bahnlinie S60 werktags zusätzliche      wegen der stark steigenden Nachfrage
den morgendlichen und abendlichen      Züge geführt werden. Von Montag bis       erforderlich. Ziel ist, dass alle Pendler
Hauptverkehrszeiten zusätzliche S-     Freitag wird ganztägig ein 30-Minu-       einen Sitzplatz vorfinden, schließlich
Bahn-Sprinterzüge angeboten werden.    ten-Takt der S-Bahn zwischen Wien         können nur attraktive Angebote den
Außerdem wird das S-Bahn-Angebot       und Bruck an der Leitha angeboten.        Modal Split zu Gunsten des öffentli-
bis zum Regionalbahnhof Tullnerfeld                                              chen Verkehrs verbessern.
auf einen täglichen 60-Minuten-Takt    Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof–
ausgeweitet, sowie täglich auf einen   Bruck an der Leitha (mit Halten in Gra-   Auch nach 2017 sind Verbesserungen
30-Minuten-Takt von Wien FJB nach      matneusiedl und/oder Götzendorf)          im ÖV-Angebot vorgesehen, und zwar
Tulln an der Donau, es werden REX-     sollen im schnellen Nahverkehr täglich    auf der Ostbahn, der inneren Aspang-
Taktlücken geschlossen und die Kapa-   zusätzliche REX-Züge verkehren. Teil-     bahn und der Schnellbahnlinie S2 von
zität wird erweitert.                  weise werden die Nahverkehrszüge bis      Wien Meidling nach Mistelbach bzw.
                                       Neusiedl am See oder Bratislava-          Laa/Thaya.
                                       Petržalka verlängert. Damit sind zu
                                       den Hauptverkehrszeiten im Abschnitt
                                       Bruck an der Leitha–Wien Hauptbahn-
                                       hof pro Stunde zusätzlich bis zu 500
                                       zusätzliche Sitzplätze vorhanden.

                                       An Wochenenden wird durchgängig ein
                                       60-Minuten-Takt statt bisher 120-Mi-
                                       nuten-Takt beim REX angeboten.

© Paul Gregor Liebhart
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SCHWERPUNKTE
2018–2022

Mehr Leistung im Öffentlichen Verkehr

Taktverdichtungen ab 2019                  Nach Fertigstellung der mittelfristigen   Moderne Bahnhöfe
Mit Dezember 2019 besteht die Mög-         Infrastrukturprojekte (ab 2023) wird      als multimodale Knoten
lichkeit das SPNV-Angebot auf weiteren     ein weiteres ÖV-Maßnahmenpaket er-        Im Rahmen eines Konjunkturpaketes
S-Bahn-Strecken zu verdichten. Im          forderlich sein, mit Angebotsverdich-     wurden bis 2015 insgesamt 18 Bahn-
Einzelnen handelt es sich um die Achse     tungen auf der Ostbahn (Marchegger        höfe modernisiert, vom darauf folgen-
der S50 Wien Westbahnhof – Tullner-        Ast), der Pottendorfer Linie der Süd-     den Infrastrukturpaket für 16 Bahnhöfe
bach-Pressbaum, der S2 von Wien            bahn (Wien – Wiener Neustadt–Payer-       sind – außer den Bahnhöfen Tulln, St.
nach Wolkersdorf, der inneren Aspang-      bach-Reichenau bzw. Mürzzuschlag          Andrä-Wördern und Hadersdorf am
bahn von Wien nach Felixdorf sowie         durch den Semmeringbasistunnel).          Kamp – alle fertiggestellt. Derzeit wird
Maßnahmen auf den NÖ Regionalbahnen                                                  ein weiteres Bahnhofspaket vorberei-
(Traisentalbahn, Erlauftalbahn, Kamptal-   Projekte wie eine viergleisige Südbahn    tet, es betrifft die innere Westbahn, die
bahn, Puchbergerbahn, Gutensteiner-        Wien–Mödling und die neue Ostbahn         Pottendorfer Linie, den Marchegger
bahn, Leobersdorfbahn) mit einem           vom Flughafen Wien-Schwechat nach         Ast sowie einige Bahnhöfe auf Regional-
30-Minuten-Takt in der Hauptverkehrs-      Bruck/Leitha werden nach 2030 ver-        bahnstrecken.
zeit sowie einem täglichen 60-Minuten-     kehrswirksam.
Takt auf allen niederösterreichischen
Regionalbahnen für eine bessere Er-
reichbarkeit.

© Land NÖ, RU7 / Theo Kust
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SCHWERPUNKTE
2018–2022

Bahnhöfe und P&R-Ausbau

Die Schnittstelle Bahn–Bus ist für die    Park & Ride-Offensive                                  P & R-Plätze errichtet – im Jahr 2017
Erreichbarkeit des ländlichen Raumes,     Fast die Hälfte aller Wien-PendlerInnen                insgesamt 220 Stellplätze.
der zwischen den Verkehrsachsen           im öffentlichen Verkehr nutzt Park &
liegt, besonders wichtig. Als Buskno-     Ride. Seit der Ausweitung der Park-                    Das Park & Ride-Angebot soll bis zum
tenpunkte sind kurzfristig vorgesehen:    raumbewirtschaftung in den westli-                     Jahr 2025 auf 50.000 Pkw-Stellplätze
■■ Bushaltestelle Wullersdorf als         chen Bezirken Wiens sind mehr Pend-                    und 30.000 Zweirad-Stellplätze erwei-
   Anbindung zum Bahnhof Hetz-            lerInnen mit der Bahn und dem Bus zur                  tert werden.
   mannsdorf–Wullersdorf (2017)           Arbeit unterwegs, sie nutzen vermehrt
■■ Busbahnhof Gänserndorf                 die rund 38.500 kostenlosen Park &                     Park & Drive-Offensive
■■ Busbahnhof Groß-Enzersdorf             Ride-Stellplätze in Niederösterreich.
                                                                                                 Um Pendlern die Möglichkeit zu bieten
Generell werden Bahnhöfe als multi-       Die meisten Park & Ride-Anlagen sind                   Fahrgemeinschaften zu bilden, haben
modale Schnittstellen aufgerüstet, mit    stark ausgelastet, auch die Nachfrage                  das Land Niederösterreich und die AS-
■■ Park & Ride-Angeboten                  wird zunehmen. Bis zum Jahr 2020                       FINAG Ende 2007 ein Rahmenüberein-
■■ gesicherten und wettergeschützten      sollen deshalb weitere 4.000 Pkw-                      kommen zur Errichtung von Park &
   Bike & Ride-Stellplätzen mit Rad-      Stellplätze an den Bahnhöfen und Hal-                  Drive-Anlagen in Niederösterreich ge-
   routen aus dem Umfeld zum Bahnhof      testellen des öffentlichen Verkehrs                    schlossen.
■■ Zweirad-Abstellplätzen                 errichtet werden. Aktuelle Ausbauvor-
                                          haben sind die Anlagen in Platt, Bad                   Derzeit gibt es rund 1.600 Pkw-Ab-
Zusätzlich ist geplant, an ausgewählten   Vöslau, Krems, Gänserndorf, Kritzen-                   stellplätze. In den kommenden Jahren
Knoten-Bahnhöfen – Mödling, Krems,        dorf, Haag, Loosdorf, Hennersdorf,                     sollen entlang wichtiger Hauptver-
St. Pölten, Wolkersdorf – gebühren-       Achau und Münchendorf.                                 kehrsachsen 400 weitere Park & Drive-
pflichtige Abstellanlagen mit Fahrrad-                                                           Stellplätze errichtet werden. Diese An-
boxen und Schließfächern für das          Die Parkraumbewirtschaftung in Wien                    lagen sollen möglichst multimodal
sichere Abstellen hochwertiger Fahrrä-    wird im September 2017 im Zuge der                     geplant werden, mit
der vorzusehen. Bahnhöfe und Halte-       U1-Süd-Eröffnung auf den 10. Bezirk                    ■■ kombinierten Park & Drive-Anlagen
stellen werden seitens der ÖBB laufend    ausgeweitet. Um den Pendlerinnen                          mit Pendlerpark­plätzen und
barrierefrei gemacht, bis zum Jahr        und Pendlern aus Niederösterreich                         Bushaltestellen,
2025 sollen Stationen mit mehr als        auch weiterhin ausreichend P & R-                      ■■ E-Tankstellen für Pkw,
1.000 Fahrgästen pro Tag barrierefrei     Stellplätze zur Verfügung stellen zu                   ■■ wetterfesten, komfortablen
sein.                                     können, wurden und werden im Wiener                       Radabstellanlagen zum Aufladen
                                          Umland verstärkt P & R-Anlagen aus-                       von E-Bikes.
                                          gebaut. So werden im Sinne einer lau-
                                          fenden Bedarfsoptimierung zusätzliche

© NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust                                      © NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust
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Bedarfsorientiert und leistbar

Bedarfsorientierte                            Leistbare Mobilität                         ■■   Stichstrecken, Überlappungsbereiche
ÖV-Angebote                                   Seit 2017 gibt es das Top-Jugendticket           und andere Ausnahmeregelungen
Für die Bevölkerung im ländlichen             in den Bundesländern Wien, Niederös-             fallen weg.
Raum sind neben dem konventionellen           terreich und Burgenland. Fast 270.000       ■■   Neu im VOR-Ticketsortiment sind
öffentlichen Linienverkehr bedarfsori-        Jugendliche nutzen dieses 60-Euro-               Senioren- und Behinderten-Ver-
entierte Angebote – allgemein als Mikro-      Ticket des Verkehrsverbundes Ost-                günstigungen sowie Tageskarten.
ÖV bezeichnet – notwendig, um die             Region (VOR). Für Studierende gibt es,
Erreichbarkeit auf der „letzten Meile“        vom Land gefördert, eine 30%-Ermäßi-        Diese Tarifreform umfasst 900 Linien
sicherzustellen. Solche Angebote gibt         gung von Monatskarten während der           mit mehr als 18.000 km Verkehrsnetz-
es in Form von Anrufsammeltaxis auf           Studienzeit September bis Juni,             länge und betrifft fast 3,8 Mio. Men-
lokaler und regionaler Ebene (Gemein-         Semestertickets werden derzeit mit          schen.
debusse, ISTmobil usw.) bereits, sie          bis zu 75 Euro unterstützt, ab dem
dienen der Erschließung in Nebenver-          Wintersemester 2017/18 mit bis zu 100       Der Erfolg der Tarifreform bei den
kehrszeiten und als Zubringer zu den          Euro.                                       Pendlerinnen und Pendlern lässt sich
nächsten ÖV-Stationen. Das Land för-                                                      am Anstieg der verkauften Jahreskar-
dert derartige Systeme schon seit län-        Am 1. Juli 2016 trat eine Tarifreform       ten im VOR gut ablesen: plus 10.000
gerem; derzeit werden in 85 Gemeinden         im VOR in Kraft, statt der Zonenrege-       verkaufte Jahreskarten im ersten
etwa 130.000 Personen pro Jahr be-            lung wird der Fahrpreis durch die kon-      Jahr der Tarifreform (von 42.000 auf
fördert, das sind 15 % der Gemeinden          krete Strecke bestimmt. Dieser neue         52.000).
und 10 % der Bevölkerung Niederös-            Tarif hat mehrere Vorteile:
terreichs. Auch weiterhin unterstützt
das Land die Umsetzung bedarfsori-            ■■   Erstmals gelten gleiche Preise für
entierter ÖV-Angebote, sowohl finanziell           Bus und Bahn.
als auch durch einen Know-how-Transfer.       ■■   Der Ticketpreis errechnet sich aus
                                                   den im Fahrplan angebotenen
                                                   Strecken von A nach B.
                                              ■■   Stadtverkehre sind im Ticketpreis
                                                   inkludiert.

© Amt der NÖ Landesregierung, RU7/Theo Kust                      © Paul Gregor Liebhart
20

    5
ZUKUNFTS-
PROJEKTE
EINLEITEN
21

DIE ZUKUNFT
BEGINNT HEUTE.

Langfristige Infrastrukturprojekte

Für die langfristigen Infrastruktur-       Stärkung des NÖ                                          Insgesamt soll das SPNV-Angebot durch
projekte, die von der Idee bis zur Rea-    Zentralraumes                                            neue, barrierefreie Nahverkehrszüge
lisierung mehrere Jahrzehnte dauern        Eine Verbesserung der Anbindung der                      mit modernem Fahrgastinformations-
können, beginnt die Zukunft heute.         Voralpentäler (Ybbstal, Traisental, Er-                  system, WLAN und zusätzlichen Ange-
Deshalb ist es so wichtig, derartige       lauftal) an das hochrangige Straßen-                     botsleistungen verbessert werden.
Projekte zeitgerecht einzuleiten,          netz wird angestrebt. Auch die Ent-
auch wenn Probleme noch nicht ma-          wicklung des Raumes um St. Pölten
nifest und Handlungsmöglichkeiten          wird wesentlich von der Errichtung der
nicht absehbar sind.                       S34 Traisental Schnellstraße und der
                                           Westumfahrung St. Pölten abhängen.
Infrastrukturausbau
an der Schnittstelle NÖ-Wien               Attraktive Regionalbahnen
Mobilität muss immer auch langfristig      Die Regionalbahnen schöpfen ihr Fahr-
und in Perspektiven gedacht werden.        gastpotenzial längst nicht aus, sind im-
Der gesamte Verkehr im Großraum            mer wieder in ihrer Existenz durch das
Wien–Niederösterreich wird auch län-       ÖBB Zielnetz 2025 bedroht. Im Gegen-
gerfristig zunehmen, das schafft Ka-       satz dazu wird beabsichtigt die ange-
pazitätsprobleme.                          führten Regionalbahnen, also die
                                           ■■ Kamptalbahn,
■■   S1-Donauquerung (Lobau)               ■■ Traisentalbahn,
Die Errichtung der S1 mit der Donau-       ■■ Puchbergerbahn,
querung sowie der S8 Marchfeld             ■■ Erlauftalbahn und das
Schnellstraße wird ein wichtiger Faktor    ■■ Schweinbarther Kreuz,
für die Entwicklung der Standort-          zu attraktivieren. Gemeinsam mit den
qualität in der Stadt-Umland-Region        ÖBB und dem BMVIT wurden Verbes-
NÖ-Wien sein.                              serungen bei der Infrastruktur und im
                                           Betrieb entwickelt, die eine Steigerung
■■   Schnellbahn-Stammstrecke              der täglichen Fahrgastzahlen von
Die Leistungsfähigkeit der Schnell-        6.500 auf 11.000, also um 40 %, er-
bahn-Stammstrecke ist derzeit schon        warten lassen.
ausgeschöpft, mit Zugfolgezeiten von
drei Minuten. Eine Perspektive für
eine zusätzliche radiale Trasse zur
Entlastung der Wiener S-Bahn-
Stammstrecke soll mit Wien gemein-
sam entwickelt werden. Städte wie
München und Zürich sind dabei Vorbil-
der. Für zusätzliche Angebote auf den
Korridoren Ost und Süd stellt Mödling
den maßgebenden Engpass dar. Des-
halb beteiligt sich Niederösterreich an
den Planungen für einen viergleisigen
Ausbau der Südbahn im Abschnitt
Meidling–Mödling.

Angesichts des langfristigen, prognosti-
zierten Bevölkerungswachstums müs-
sen auch Verlängerungen der Wiener
U-Bahn nach Niederösterreich unter-
sucht werden.                                                              © Paul Gregor Liebhart
22

DIE ZUKUNFT
BEGINNT HEUTE.

Die niederösterreichische Elektromobilitäts-Strategie

„Elektromobilität in Niederöster-
                                              Elektromobilität ist ein wichtiges Hand-   Aufbau einer Infrastruktur
reich liefert einen wertvollen Beitrag
                                              lungsfeld im Niederösterreichischen        für E-Mobilität und für
zur CO2- und Energiereduktion, ist
Impulsgeber für ein neues Mobilitäts-
                                              Klima- und Energieprogramm 2020,           Wasserstoff-Fahrzeuge
                                              das Aktivitäten des Landes in Überein-
verhalten und stärkt die Wirtschaft.“
                                              stimmung mit der EU-Energie­               Das bestehende Versorgungsnetz für
                                              effizienzrichtlinie und dem Klimagesetz    E-Mobilität und Wasserstoffantriebe
Mit diesem Leitsatz verbunden sind            des Bundes regelt und koordiniert.         soll verdichtet werden.
drei Ziele, die bis zum Jahr 2020 er-
reicht werden sollen:                         Wesentliche Rahmenbedingungen und
■■ 5 % Elektromobilitätsanteil am             Maßnahmen für die Elektromobilität
   Pkw-Fahrzeugbestand in Nieder-             sind Angelegenheit des Bundes, das
   österreich                                 Land kann aber die Verbreitung elekt-
■■ 25.000 Menschen nutzen Elektro-            risch betriebener Fahrzeuge – im Lie-
   fahrzeuge                                  ferverkehr, von privaten Pkw und
■■ Überdurchschnittliche Steigerungs-         Fahrrädern – fördernd und lenkend
   raten von Wertschöpfung und                mitgestalten.
   Beschäftigung im Bereich Elektro-
   mobilität

© Amt der NÖ Landesregierung, RU7/Theo Kust
23

Nachhaltige Logistik, Autonomes Fahren und
Breitbandtechnologie als Standortfaktor

Nachhaltige Logistik                      Autonomes Fahren                          Zusätzlich wird eine flächendeckende
Demografische Veränderungen und           Die Adaptierung der bestehenden           Grobplanung durchgeführt, die Nieder-
komplexe Produktionsprozesse stellen      Straßeninfrastruktur an die Anforde-      österreichischen Gemeinden die Mit-
eine große Herausforderung für den        rungen des autonomen Fahrens erfor-       verlegung von Breitband-Leerverroh-
Güterverkehr dar:                         dert ein breites Spektrum an Maßnah-      rung bei Straßen- und Infrastruktur-
■■ Die Individualisierung der Gesell-     men im gesamten Straßennetz (z.B.         arbeiten erleichtert.
   schaft und der Trend zum               Ampelanlagen, Leiteinrichtungen).
    E-Commerce,                                                                     Die Breitbandstrategie des Landes
■■ die technologischen Veränderungen                                                Niederösterreich hat letztlich dazu
                                          Breitbandtechnologie
   in der Liefer- und Flottenstruktur                                               geführt, dass sich der Wettbewerb bei
   mit neuen Logistikkonzepten für
                                          als Standortfaktor                        klassischen     Breitbandanschlüssen
   Ballungsräume und den ländlichen       Eine hochwertige und leistungsfähige      verstärkt.
   Raum,                                  Breitbandinfrastruktur ist die Schlüs-
■■ die abnehmende Akzeptanz des           selinfrastruktur des 21. Jahrhunderts
   Straßenverkehrs, verursacht durch      und für die Absicherung des Wirt-
   Lärm- und Schadstoffbelastungen        schaftsstandortes unerlässlich. In
■■ erfordern neue Ansätze in der          Niederösterreich soll daher leistungs-
   Güterverkehrspolitik.                  starkes Breitband zur Verfügung stehen.
                                          Diese Infrastruktur ist auch für einen
Das Projekt Nachhaltige Logistik          Ausbau der nächsten Mobilfunkgene-
2030+ Niederösterreich-Wien (kurz:        ration 5G notwendig.
Logistik 2030+) bearbeitet diese Her-
ausforderungen mit der Entwicklung        Die Umsetzung soll eine Infrastruk-
eines zukunfts- und umsetzungsorien-      turgesellschaft, die NÖ Glasfaserinf-
tierten Aktionsplans. In einem breiten,   rastrukturgesellschaft mbH (NÖGIG)
strukturierten Stakeholder-Prozess        gemeinsam mit den etablierten
werden in einem ersten Schritt aktuelle   Marktteilnehmern übernehmen. In
Handlungsfelder identifiziert und in      vier Pilotregionen (Thayaland, Tries-
interdisziplinären Arbeits­gruppen be-    tingtal, Ybbstal und Waldviertler
arbeitet. Darauf aufbauend werden         StadtLand) wird dabei von Seiten der
mit einer Perspektive 2030+ Szenarien     NÖGIG der Ausbau von Glasfasernetzen
entwickelt und mittelfristige Hand-       bis Ende 2018 durchgeführt. Die Er-
lungsfelder abgeleitet. Gleichzeitig      kenntnisse aus diesen Pilotregionen
werden Pilotprojekte eingeleitet, die     werden die Basis für die weitere Um-
Erfahrungen für die Weiterentwick-        setzung des Breitbandausbaus in NÖ
lung des Aktionsplanes liefern.           bilden. Das NÖGIG-Modell wurde im
                                          Übrigen beim „European Broadband
                                          Award 2016“ ausgezeichnet.
24

    6
INNOVATIVE
 MOBILITÄT
 FÖRDERN
25

NACHHALTIG UND
UMWELTSCHONEND.

Impulse für Innovationen

Wenn eine nachhaltige, umweltschonende Mobilität erreicht             Informiert mobil
werden soll, müssen die vielfältigen, auf allen Ebenen vorhan-        Multimodales Verhalten setzt eine umfassende Information
denen und entstehenden Ideen aufgegriffen und verknüpft               über das Verkehrsangebot voraus. Das Land unterstützt des-
werden. Das Land versteht sich als operativer Impulsgeber             halb Prozesse und Initiativen, die eine intermodale Verkehr-
solcher Innovationen – ein Beispiel dafür ist das Projekt:            sauskunft sicherstellen, wie die Mobilitäts-App des Verkehrs­
                                                                      verbundes Ost-Region. Grundlage dieses Informationstools
Clever mobil                                                          ist die bundesweite Datenplattform zur Verkehrsauskunft
                                                                      Österreich (VAO), für die Niederösterreich alle erforderlichen
Ziel ist, Gemeinden und Kleinregionen bei der Umsetzung von           Daten zur Verfügung stellt.
Leuchtturmprojekten durch einen Wettbewerb im Rahmen
des Landesmobi­litätskonzepts 2030+ zu unterstützen. Solche           Auch Verhaltenstendenzen, die weniger Autobesitz bewirken
Leuchtturmprojekte haben innovativen Charakter und ge-                – Carsharing, Teilen statt Besitzen usw. – sind auf vernetzte
währleisten, dass der Leitsatz „Mobilität in ihrer Vielfalt           Informationen angewiesen.
sichern, zukunftsfähig gestalten und fördern“ in die niederös-
terreichischen Gemeinden wirkt. Die prämierten Projekte
sollen einen erkennbaren Nutzen, mit Qualitätsverbesserun-
gen für die beteiligten Gemeinden und AkteurInnen vor Ort,
erbringen.

Alle Mobilitätsgemeinden und Kleinregionen können an die-
sem Wettbewerb teilnehmen, wenn die geplante Aktivität
auf dem Gemeindegebiet einer Mobilitätsgemeinde stattfindet.
Das Preisgeld kann, je nach Projekt, von einer oder mehre-
ren Gemeinden gemeinsam beantragt werden.

Einreichfähig sind Projekte in den Kategorien:
■■ Multimodale Schnittstellen und deren Aufwertung
■■ Informationssysteme (innovative Leitsysteme)
■■ Ergänzende Mobilitätsangebote
■■ Insgesamt beträgt das Preisgeld 70.000 Euro.

                                                                      © NÖ.Regional.GmbH/Theo Kust
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     7
 EINE NEUE
QUALITÄT DER
 ZUSAMMEN-
   ARBEIT
27

SYSTEMATISCH UND
KONTINUIERLICH.

Entwicklungsperspektiven in der Stadtregion+

Eine nachhaltige Mobilität erfordert
eine systematische, kontinuierliche
Zusammenarbeit auf allen Ebenen:
■■ zur Schaffung zukunftsweisender
   Rahmenbedingungen auf Bundes-
   ebene,
■■ bei der Abstimmung von Infrastruk-
   turprojekten und Verkehrsangeboten
   in der Stadtregion Wien – im öf-
   fentlichen Verkehr, im motorisierten
   Individualverkehr und im Radverkehr,
■■ in den Regionen und Gemeinden
   zur Unterstützung bei der Umset-
   zung des Mobilitätskonzeptes 2030+,
■■ bei der Förderung der Initiativen
   aus der Wirtschaft und der Zivil-
   gesellschaft.
■■ Das Land wird auch in den nächsten
   Jahren derartige Kooperationen
   wahrnehmen und vertiefen.

Besonders wichtig ist angesichts des
erwartbaren Verkehrs­wachstums die
Abstimmung von grenzüberschreiten-
den Projekten, und zwar auf internati-
onaler Ebene, aber auch mit den be-
nachbarten Bundesländern.
AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG
Gruppe Straße

Adresse: 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1
Telefon: +43 2742 9005-60110
E-Mail: post.st1@noel.gv.at
Internet: www.noe.gv.at

AMT DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG
Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr

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