Notabene Angriffe auf Internetportal des Vatikan - Nomos eLibrary

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Communicatio Socialis 45 (2012), Nr. 2: 190–196
                                                                          Quelle: www.communicatio-socialis.de

                            Notabene

Angriffe auf Internetportal des Vatikan
In den ersten Monaten dieses                           tersuchungen offenbar der Papst
Jahres sind einige düstere Schat-                      selbst, denn er setzte eigens
ten des Internets auf den Vatikan                      eine übergeordnete Kommissi-
gefallen. Mehrmals haben Ha-                           on ein, „um Licht in die ganze
ckerangriffe die offizielle Websi-                     Angelegenheit zu bringen“. Der
te des Vatikans lahmgelegt, und                        „Osservatore“ zitiert den im
– schlimmer noch – im Internet                         Staatssekretariat für innere An-
tauchten Geheimpapiere auf über                        gelegenheiten zuständigen Sub-
angebliche „Verschwörungen“ im                         stituten, Bischof Angelo Becciu,
Vatikan, sodass in Anlehnung                           wonach der Papst von den an-
an die Aufdeckungsserie „Wiki-                         geblichen Enthüllungen „sehr
leaks“ des schwedischen Betrei-                        betroffen“ sei, weil über die Ku-
bers Assange von einer neuen                           rie das Bild eines Schauplatzes
Affäre „Vatileaks“ die Rede war.                       „von Karrierestreben und Kom-
   Es begann damit, dass in ita-                       plotten“ verbreitet werde.
lienischen Medien gezielt ver-                            Becciu verteidigte die Kurie
trauliche Dokumente aus dem                            als „meilenweit von derartigen
Vatikan über Aktivitäten der                           Stereotypen entfernt“ und lobte
Vatikanbank IOR, die „düstere“                         das Personal im Staatssekreta-
Wirtschaftslage des Kirchen-                           riat als „kompetent“ und „stolz
staates und sogar ein Komplott                         auf die Arbeit für den Papst“.
gegen Benedikt XVI. veröffent-                         Denjenigen, die auf Grund ihrer
licht wurden. Erst nach einiger                        hohen Stellung zu Vertraulich-
Zeit räumte Vatikansprecher                            keit verpflichtet gewesen seien,
P. Federico Lombardi SJ ein, dass                      warf der Substitut Treuebruch
es auch im Vatikan in Anspielung                       und Feigheit vor. Die Staatsan-
auf die Enthüllungsplattform Wi-                       waltschaft solle „die wenigen“
kileaks undichte Stellen geben                         Übeltäter herausfinden und ge-
müsse. Etwas später berichtete                         gen sie Anzeige erstatten.
der „Osservatore Romano“, dass                            Ende Mai wurde ein Kammer-
das Staatssekretariat den Gene-                        diener des Papstes verhaftet,
ralstaatsanwalt des Vatikans,                          der geheime Dokumente wei-
Nicola Picardi, mit strafrecht-                        tergeleitet haben soll. Über die
lichen Ermittlungen beauftragt                         Hintergründe wurde nicht ver-
habe. Eingeleitet hat diese Un-                        lautet, der Verhaftete soll jedoch

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     190        Open Access –              - http://www.nomos-elibrary.de/agb
Notabene

der italienischen Gerichtsbarkeit               und die absurden und anachronis-
überstellt werden.                              tischen Vorschriften“ an, die die
   Weniger Aufregung haben im                   katholische Kirche „zu Gewinn-
Vatikan die Hackerangriffe ver-                 zwecken“ verbreite, und warf au-
ursacht, da es solche bereits im                ßerdem Radio Vatikan vor, durch
vorigen Jahr gab. Im März war                   eine erhöhte Strahlenbelastung
das Vatikanportal gleich zweimal                die Umwelt zu verpesten. Die
nicht abrufbar, einmal zusätzlich               Internetseiten des vatikanischen
auch die Website des „Osserva-                  Senders legten die Hacker jedoch
tore“. Als Verursacher bekannte                 nicht lahm. Zu den Hackeran-
sich die Hackervereinigung „An-                 griffen äußerte sich der Vatikan
onymous Italia“. In einem Blog                  nicht, wohl weil ihm bewusst sei,
gab sie als Grund für die Stillle-              dass man den Verursachern kaum
gungen „die Lehren, die Liturgien               beikommen kann.                oe

kreuz.net im Visier des Verfassungsschutzes
Die Internetseite „kreuz.net“                   von dem Internetbetreiber dis-
wird vom deutschen Verfas-                      tanziert. „kreuz.net“ bezeichnet
sungsschutz stärker ins Visier                  sich selbst als Plattform für „ka-
genommen. Verfassungsschutz-                    tholische Nachrichten“, die auf
präsident Heinz Fromm kündigte                  Initiative einer internationalen
an, dass die Seite „künftig noch                privaten Gruppe von Katholiken
intensiver geprüft wird“, weil                  in Europa und Übersee betrieben
sie „eine aggressive Diktion“                   wird, deren Mitglieder „haupt-
aufweise. Verschiedene Beiträge                 beruflich im kirchlichen Dienst
seien nicht vom Grundrecht der                  tätig“ sind. Sie publiziert unter
Meinungsfreiheit gedeckt, vor al-               dem Vereinsnamen „Sodalitium
lem homophobe, antisemitische                   for Religion and Information“
und muslimfeindliche Beiträge.                  und hat ihren offiziellen Sitz in
   Auch die Deutsche Bischofs-                  Kalifornien (USA).
konferenz distanzierte sich er-                    Die Website ist seit Oktober
neut von „kreuz.net“. Ihr Spre-                 2004 in Betrieb und veröffent-
cher Matthias Kopp erklärte,                    licht namentlich oder anonym
dass die katholische Kirche                     eingereichte Beiträge sowie ei-
nichts mit dem „latent antise-                  gene Beiträge. Die Anonymität
mitischen“ Internetportal zu                    erschwert die juristische Verfol-
tun habe und dass das Portal                    gung strafbarer Inhalte. Es wur-
den Begriff des „Katholischen“                  de vermutet, dass Autoren von
missbrauche. Auch die österrei-                 „kreuz.net“ Mitglieder oder An-
chische Bischofskonferenz und                   hänger der Priesterbruderschaft
der Vatikan haben sich mehrfach                 St. Pius X. sind.

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                       Open Access –              - http://www.nomos-elibrary.de/agb
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Notabene

           Weltbild-Standort Augsburg bis 2014 gesichert?
           Mindestens bis Ende des Jahres                         Beschäftigung der Mitarbeiter
           2014 scheint der Standort Augs-                        gefunden worden, durch den die-
           burg für die Weltbild-Mitarbeiter                      se zumindest für die nächsten
           gesichert zu sein. Das geht aus                        32  
                                                                     Monate wie bisher weiter-
           einer Meldung der Gewerkschaft                         arbeiten könnten. Die Weltbild-
           ver.di über einen Zukunftstarif-                       Geschäftsführung müsse nur
           vertrag mit der Verlagsgruppe                          noch letzte juristische Fragen
           Weltbild hervor, die mit dem bi-                       klären. Bei der Vorbereitung des
           schöflichen Gesellschaftergremi-                       Verkaufs des Konzerns sei die
           um vereinbart wurde. Da der Ver-                       Mitwirkung des Betriebsrates
           kauf des Weltbild-Unternehmens                         über einen Wirtschaftsausschuss
           auf Schwierigkeiten gestoßen                           ebenfalls gesichert.
           ist, sind allerdings auch andere                          Bei Weltbild ist man unterdes-
           Lösungen im Gespräch, so etwa                          sen bemüht, die Bereinigung des
           die Überführung in eine Stiftung.                      Buchsortiments voranzutreiben.
              Nach Auskunft der Gewerk-                           Der Konzern war im Herbst 2011
           schaft sei ein „tragfähiger Kom-                       wegen erotischer und esoterischer
           promiss“ zur Sicherung der                             Literatur in die Kritik geraten.

           Erstmals Verkündigungspreis verliehen
           In Aachen ist im März 2012                             der Katholischen Studentenge-
           zum ersten Mal der von der                             meinde Jülich und des Mento-
           Bergmoser+Höller-Stiftung                              rats zur Begleitung von Studie-
           ins Leben gerufene „Verkündi-                          renden des Fachs Katholische
           gungspreis“ verliehen worden.                          Religions­lehre im Bistum Essen.
           Wie Karl R. Höller, Mitgründer                         Die Projektgruppe versuchte mit
           der Zeitschrift Communicatio So-                       Videoclips auf dem You-Tube-Ka-
           cialis, erklärte, sollen mit dem                       nal „time2celebrate2011“ junge
           Preis des Aachener Verlages                            Menschen auf ihrer Sinnsuche
           exemplarische Aktionen christ-                         zu erreichen.
           licher Institutionen und Initiati-                        Ziel war dabei, dass sich die
           ven gefördert werden, die durch                        Nutzer digitaler Onlinemedi-
           Wort und Tat eine zeitgemäße                           en über christliche Feste und
           Präsenz der biblischen Bot-                            Bräuche informieren und mit
           schaft unterstützen.                                   dem christlichen Glauben be-
              Die mit 5000 Euro dotierte                          schäftigen. Die Videoclips wur-
           Auszeichnung ging in diesem                            den flankiert von der Website
           Jahr an die Projektgruppe „Time-                       www.time2celebrate.de und ei-
           2-celebrate“ (Zeit zu Feiern)                          ner Facebook-Seite.

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Notabene

Erster Gottesdienst auf Facebook übertragen
Es ist kein Aprilscherz gewesen:   einen echten Dialog mit den Zu-
Am 1.4.2012 wurde der erste        schauern treten zu können. Die
Gottesdienst im Netzwerk Face-     Kommentare bezogen sich vor
book gefeiert. Die 25-minütige     allem auf das Experiment selbst
Andacht war von dem Internet-      und weniger auf den Inhalt der
portal katholisch.de, der Katho-   Predigt.
lischen Fernseharbeit und dem         Der katholische Medienbi-
Kölner Domradio initiiert wor-     schof Gebhard Fürst bewertete
den. Pfarrer Dietmar Heeg, Be-     die virtuelle Andacht skeptisch.
auftragter der Bischofskonferenz   Ein Gottesdienst brauche die
für die privaten Fernsehsender,    Präsenz des ganzen Menschen.
leitete im Kölner Maternushaus     „Wir sehen uns, erleben uns und
durch den Wortgottesdienst, der    erfahren uns in der gesamten At-
parallel über mehrere Facebook-    mosphäre eines Gottesdienstes“,
Seiten verfolgt werden konnte.     sagte Fürst. Daher brauchten
   Im Grunde ähnelte die An-       Gottesdienste die Versammlung
dacht damit einem Fernsehgot-      der Gläubigen. Die virtuelle Ge-
tesdienst – mit dem Unterschied,   meinschaft sei viel weniger inten-
dass die Zuschauer live Kommen-    siv. Der Facebook-Gottesdienst
tare abgeben und Gebetsanlie-      kann nach wie vor angesehen
gen schicken konnten. Eine mit     werden (http://bit.ly/JzXrjx). kl
Tablet-Computer
ausgerüstete Re-
dakteurin diente
als Kontaktper-
son und wurde
von Pfarrer Heeg
mehrfach in der
Feier zu den Zu-
schauerreaktio-
nen befragt.
   Zwei Probleme
gab es allerdings
bei der Premie-
re: Weil der Ser-
ver      überlastet
war, kam es zu
Bildausfällen. Zu-
dem war die Fei-
er zu kurz, um in Pfarrer Dietmar Heeg beim Facebook-Gottesdienst

                 https://doi.org/10.5771/0010-3497-2012-2-190, am 25.11.2021, 03:31:07
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Notabene

           Katholisches Mitgliedermagazin in Braunschweig
           Der ADAC schickt an seine
           Mitglieder die „Motorwelt“, die
           Deutsche Bahn legt in ihren Zü-
           gen das Magazin „Mobil“ aus.
           Sollte auch die Kirche ihren
           Mitgliedern ein kostenloses Ma-
           gazin zustellen? Angesichts der
           kriselnden Abonnementzeitun-
           gen der Bistümer wird dieses
           Modell immer wieder diskutiert.
           Die Bernward Mediengesell-
           schaft des Bistums Hildesheim
           testet nun in Braunschweig eine
           solche Verteilzeitschrift – ergän-
           zend zur Kirchenzeitung.
              „Jes“ erscheint monatlich mit
           einer Auflage von 25 000 Exemp-                        Erste Ausgabe der Verteilzeitschrift
           laren und wird allen Katholiken im                     „Jes“ aus Braunschweig
           Stadtgebiet postalisch zugestellt.
           Zielgruppe sollen jene Menschen                        der das Magazin redaktionell be-
           sein, die der Kirche Sympathie                         treut. Erst dann soll entschieden
           entgegen bringen, aber „keine                          werden, ob das 32-seitige Maga-
           Kircheninsider“ sind und selten                        zin fortgeführt wird.
           am Gemeindeleben teilnehmen.                              Die erste Ausgabe befasst sich
           „Es ist der Versuch, kirchenferne                      mit dem Osterfest: Brauchtum
           Mitglieder anzusprechen und ih-                        und Backrezept, aber auch ein In-
           nen zu zeigen, wie vielfältig das                      terview mit einem Dominikaner-
           katholische Leben ist“, heißt es                       pater zum christlichen Glauben
           in einer Pressemitteilung zum                          an die Auferstehung. Ansonsten
           Start des Projekts. Von der Auf-                       Geschichten, wie man sie auch
           machung her soll das Heft eher                         in „Chrismon“ findet: von einer
           jüngere Leser ansprechen. Das                          Frau, die mit der Kraft ihres
           Bistum hat zunächst zehn Aus-                          Glaubens den Weg aus der Dro-
           gaben zugesagt und stellt dafür                        gensucht gefunden hat (Heft  1)
           aus einem Topf für innovative                          oder von einer Mutter und ihrer
           Projekte 250 000  Euro zur Ver-                        Bewältigung von Schicksals-
           fügung. Während der Testphase                          schlägen (Heft 2). Alles in allem
           würden intensive Leserbefragun-                        ein ambitioniertes Projekt, des-
           gen stattfinden, um den Erfolg                         sen Zukunft jedoch von der Fi-
           zu überprüfen, so Volker Röpke,                        nanzierbarkeit abhängt.         kl

                      https://doi.org/10.5771/0010-3497-2012-2-190, am 25.11.2021, 03:31:07

                194        Open Access –              - http://www.nomos-elibrary.de/agb
Notabene

Früherer UCIP-Generalsekretär Bruno Holtz gestorben
Im Alter von 79 Jahren ist in                     Während der Präsidentschaf-
der Schweiz Pater Bruno Holtz                  ten von Bernhard Sassmann
SMB, Mitglied der Missionsge-                  (Österreich) und Jean-Marie
sellschaft Bethlehem, gestorben.               Brunot (Frankreich) wurden un-
Holtz war in mehreren Medien-                  ter Generalsekretär Holtz drei
bereichen tätig: in den 1970er                 wichtige UCIP-Entwicklungen in
Jahren als Medienbeauftragter                  die Wege geleitet: die Gründung
der Schweizer Bischofskonfe-                   des Netzwerks junger Journa-
renz und von 1982 bis 1987 als                 listen – vor allem im Hinblick
Chefredakteur der Schweizer ka-                auf die Gewinnung junger Men-
tholischen Nachrichtenagentur                  schen aus Entwicklungsländern;
KIPA / APIC. 1984 wurde er zum                 der Beginn einer Dokumenten-
Generalsekretär der inzwischen                 Reihe mit wichtigen Texten zu
vom Vatikan nicht mehr als ka-                 aktuellen Medienfragen sowie
tholisch anerkannten und danach                die Veranstaltung von Sommer-
aufgelösten Katholischen Weltu-                Universitäten und Refresher-
nion der Presse (UCIP) gewählt.                Programmen für jüngere Journa-
   Holtz entwickelte diesen 1927               listen in allen Kontinenten. Nach
in Europa gegründeten Verband                  dem Ende seiner Zeit als UCIP-
innerhalb eines Jahrzehnts zu ei-              Generalsekretär 1993 übernahm
ner dynamischen internationalen                Holtz von 1994 bis 2004 das Amt
katholischen Presse-Union. 1986                des Präsidenten des Schweizer
organisierte er den UCIP-Welt-                 Vereins Katholischer Journalis-
kongress in Neu Delhi (Indien).                tinnen und Journalisten.

Kirche Lateinamerikas auf Suche nach digitaler Kultur
Als „Expedition durch die digita-              veranstaltete Treffen hatte das
le Welt der Kirche in Lateiname-               Ziel, einen Überblick über Ent-
rika“ wurde der zweite Kongress                wicklungen kirchlicher Kommu-
der      Informations-Netzwerke                nikation zu gewinnen und neue
bezeichnet, an dem 200 Medien­                 Initiativen anzustoßen, „die auf
vertreter an der Katholischen                  die medialen Herausforderun-
Universität von Santiago de                    gen der Neuevangelisierung des
Chile teilnahmen. Das von der                  südamerikanischen Kontinents
lateinamerikanischen Bischofs-                 im Zusammenhang mit der di-
konferenz Celam gemeinsam                      gitalen Kultur und Netzwerkge-
mit dem Päpstlichen Rat für                    sellschaft unserer Zeit“ Antwort
soziale Kommunikationsmittel                   geben. Dabei wurden neue tech-

                 https://doi.org/10.5771/0010-3497-2012-2-190, am 25.11.2021, 03:31:07
                      Open Access –              - http://www.nomos-elibrary.de/agb
                                                                                         195
Notabene

           nische     Kommunikationswege                          eine wirtschaftliche Förderung
           analysiert und Konsequenzen                            kommunikativer Initiativen vor,
           der Digitalisierung für Theologie                      wobei das finanzielle Manage-
           und Pastoralarbeit diskutiert.                         ment nur als „der sichtbare Teil
              Breiten Raum nahmen Infor-                          des Eisbergs“ bezeichnet wurde,
           mationen über die Errichtung                           zugleich aber auf den größeren
           kirchlicher Internetportale und                        Teil „unter Wasser“ hingewiesen
           die Entwicklung von Software                           wurde, wie thematische Ziel-
           für Gemeinden ein. Das Hilfs-                          gruppenansprache oder publi-
           werk Cameco stellte Pläne für                          kumsnahe Formate.

           Soziale Netzwerke in Asien im Dienst der Pastoral
           Auf die Bedeutung sozialer Netz-                          Bei der der weiten Verbreitung
           werke für den pastoralen Dienst                        der mobilen Kommunikations-
           in Asien hat die Föderation der                        mittel in Fernost wird aber auch
           Asiatischen Bischofskonferenzen                        vor dem Missbrauch der digita-
           hingewiesen. Auf dem 16. Kom-                          len Medien gewarnt. „Während
           munikationstreffen in Taiwan                           ein großer Teil der Medien“, so
           wurden in einem Schlussdoku-                           wörtlich in den Richtlinien, „von
           ment Richtlinien für die wich-                         Betreibern kontrolliert und für
           tigsten theoretischen und prakti-                      unethische Zwecke eingesetzt
           schen Überlegungen aufgestellt.                        wird, müssen christliche Kom-
           Darin heißt es, dass die Kirche                        munikatoren bestrebt sein, An-
           „die Potenz der sozialen Medien                        gebote zu schaffen, die gesunde
           für die Evangelisierung, die Glau-                     Unterhaltung und Erziehung
           bensbildung, das Gebetsleben                           anbieten, die eingebunden in
           und andere pastorale Aufgaben“                         die Werte der Bibel sind.“ Sozi-
           erkannt habe und nutzen müsse.                         ale Medien könnten gute Mittel
           Außerdem böten die Web-Dienste                         sein, um der starken Sehnsucht
           große Möglichkeiten für schöp-                         der Menschen in Asien nach see-
           ferisches Engagement in Erzie-                         lischer Hilfe zu begegnen. So
           hung, Dialog und Antworten auf                         könnten Medien hinführen zur
           die Bemühungen um Frieden,                             Erkenntnis Gottes und Spiritu-
           Entwicklung und Verständigung                          alität. Zugleich beinhalteten sie
           unter allen Menschen. Deshalb                          jedoch die Gefahren der Verein-
           müssten die Möglichkeiten von                          samung. Die virtuelle Kommu-
           sozialen Netzwerken wie Mi-                            nikation dürfe nicht zum Ersatz
           kroblogging, Video- und Foto-                          für reale Beziehungen werden.
           austausch sowie sozialer Spiele
           ebenso genutzt werden wie mobi-                        Zusammengestellt von
           le Tablets und Smartphones.                            Ferdinand Oertel

                      https://doi.org/10.5771/0010-3497-2012-2-190, am 25.11.2021, 03:31:07

                196        Open Access –              - http://www.nomos-elibrary.de/agb
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