NUN - KUNST IM KRAFTWERK lädt zu einer Ausstellung von Werner Hofmeister
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NUN 13. MAI – 10. JULI 2022, SCHAU-KRAFTWERK FORSTSEE KUNST IM KRAFTWERK lädt zu einer Ausstellung von Werner Hofmeister
NUN Reflexionen über Verbindungen und Netzwerke. Zur Ausstellung von Werner Hofmeister im Schaukraftwerk Forstsee. Das kurze und flüchtige Wort NUN steht als die Durchblick und Konzentration auf Sehenswer- Titel über der Ausstellung von Werner Hofmeister tes in der Region ermöglichen. Ein weiteres großes im Schaukraftwerk Forstsee. Das namensgebende Hofmeister-Werk mit dem Titel „Begegnung“ arbei- Kunstobjekt, das der Künstler erstmals 2014 in ei- tet ebenfalls mit der Dualität der unterschiedlichen ner großen Personale in Graz präsentierte, ist eine Kopfformen. Im Gurker Stiftshof stehen seit 2018 Komposition mit drei Elementen aus seinem über zwei groß dimensionierte Metallfiguren, die ganz Jahrzehnte hin entwickelten umfangreichen Zei- eng aneinander gesetzt, an ihren Köpfen zusammen chen- und Buchstaben-Repertoire. Zwei mit einem gewachsen und zudem in einem offenen strahlen- schwungvollen U verbundene Köpfe werden seit- kranzförmigen Herzen verbunden sind. lich von mächtigen Blitzen flankiert, die als N ge- lesen werden können. Das gegensätzliche Paar in der Mitte, bestehend aus einem runden und einem quadratischen Kopf, steht also im Zentrum eines aufgeladenen Energiefeldes, dessen Spannung durch Blitze augenscheinlich wird. Die Ausstellung NUN von Werner Hofmeister ist eine eigens für das Kraftwerk am Wörthersee ge- schaffene Komposition von neuen Arbeiten zu den Themen Beziehung, Verbindung und Netzwerk. Komplementäre Ergänzungen, Verbindungen und Netzwerke Was erwartet die Besucher im In den ausgestellten Hofmeister-Arbeiten spielen Kelag-Schaukraftwerk? zwei gegensätzliche Grundformen zentraler Rol- Acht Arbeiten von Hofmeister werden wie Partitu- len. Runde und quadratische Gesichter bzw. Köpfe ren eines komplexen Musikstückes auf Notenstän- werden zueinander auf unterschiedliche Weise in dern präsentiert. Die Ausstellungsbesucher erhalten Beziehung gesetzt und durch sichtbar gemachte Einblicke in komplexe Bau- und Schaltpläne kom- Kommunikationsfäden miteinander verbunden. munikativer Prozesse. Wirre Knäuel werden gezeigt, aber auch strenge geometrische Linien, die sich vom Schon seit vielen Jahren entstanden im umfangrei- Beobachter leichter nachverfolgen lassen. Immer chen Œuvré des Künstlers immer wieder Arbeiten jedoch sind zwei unterschiedliche, im Blick einander mit diesen runden und quadratischen Basisformen, zugewandte, Köpfe zu sehen – ein runder und ein die sich – ähnlich den Emoticons – nur durch die An- quadratischer. Sie bilden die Ausgangs- sowie End- ordnung von Augen, Mund und Nase voneinander punkte aller visualisierten Verbindungen. unterscheiden. Ein im Quellenmuseum in Klein St. Paul ausgestellter und bislang nicht genau datier- In der Arbeit „Connected Heads“ werden die Ver- barer steinerner Doppelkopf (der Zufallsfund eines bindungslinien in Form einer nicht lesbaren Hand- Bauern vom Oberwietingberg) ist die inspirierende schrift dargestellt. Auf drei parallelen Bahnen Urform, die Werner Hofmeister in einer Vielzahl sei- verläuft die wechselseitige schriftliche Kommuni- ner Arbeiten variiert und transformiert. So sind die- kation. Dieses Werk ist in der Ausstellung zudem se Köpfe in der Norischen Region als „Quellenkul- noch in adaptierter Form als Videoclip zu sehen. turrahmen“ an geschichtlichen Orten anzutreffen. Drei bemalte Aluminium-Laserschnitte sind eben- In Serie gesetzt fungieren sie dort als Metallrahmen, falls noch Teil der Ausstellung. 2 NUN – AUSSTELLUNGSBROSCHÜRE 3
Auf der Suche nach der anderen Seite: Interpretationsfragen Die ausgestellten Werke von Werner Hofmeister regen zum Nachdenken an. Seine Arbeiten the- matisieren die mitunter verwirrende Komplexität technischer und sozialer Netzwerkverbindungen. Im Blick auf den besonderen Ausstellungsort, der die Werkauswahl des Künstlers mitbestimmt hat, kann auch gefragt werden, wie stabil zusammen- geschaltete Strom- und Energienetzwerke im Be- Stempelzeichnungen und Laserschnitte: lastungsfall sind. Zur Arbeitsweise von Werner Hofmeister Werner Hofmeister hat mithilfe seiner Kunst über Dass die einzelnen Arbeiten der Ausstellung be- Jahrzehnte hinweg zu einer eigenständigen und un- sonders auf menschliche Kommunikation und verkennbaren künstlerischen Handschrift und Aus- auf soziale Zusammenhänge hin betrachtet und drucksweise gefunden. Die Entwicklung einzelner interpretiert werden können, ist naheliegend. (Schrift-)Zeichen ist ein oft langwieriger Prozess Beziehungsgeflechte können einfach und klar des Findens und Erfindens, des Ausprobierens und strukturiert sein, oft sind sie aber auch verwickelt, Variierens, aber auch des Verwerfens. Zu diesem verworren und verfilzt. Sie können über kurze Wege Zwecke hat Werner Hofmeister eine einzigartige oder auch auf Umwegen entstehen. Wenn die Methode der Stempelzeichnung entwickelt: Die zu Interpretation der Arbeiten auf das soziale Mit- Stempeln geschnittenen Zeichen können einfach einander von Menschen Bezug nimmt, geht es vor reproduziert und in seriellen Abfolgen verwendet allem um die Bedingungen der Möglichkeit von werden. Dialog und Kommunikation. Und das gehört wesentlich zum Menschsein. So schrieb es auch In Analogie zur reichhaltigen Farbpalette ei- der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber: Eine weitere Fragestellung zielt auf die Verbindung nes Malers kann Werner Hofmeister mit seinen „Der Mensch wird am Du zu Ich.“ vom Gegensätzlichen. Es geht um die andere, die eigenen Zeichen und Symbolen unterschiedliche ergänzende Seite. Das gilt nicht nur für den sozia- Nuancierungen in seinen Arbeiten und Werkgrup- len Aktionsraum von Menschen, das spricht auch pen vornehmen. Die ursprünglichen Stempel- jeden einzelnen als Person an, der in sich selbst im- zeichnungen werden vom Künstler auf Papier und mer auch gegensätzliche Gedanken, Vorstellungen anderen Materialien gedruckt. Zudem werden die und Ziele miteinander in Verbindung setzen muss. Kunstwerke oft als durch dem Einsatz von Laser- Das Runde und das Eckige stehen für gegensätz- schneidetechnik zugeschnittene Metallobjekte an- liche sich ergänzende archetypische Symbole, die gefertigt oder in entsprechende Gussformen über- in den Arbeiten von Werner Hofmeister immer führt. Die im Kraftwerk aufgelegten Arbeiten sind wieder auf die großen Zusammenhänge des Lebens auf Filz gedruckt. Einige der gestempelten Druck- verweisen. vorlagen hat der Künstler erstmals auch mit Hand- Karl-Heinz Kronawetter zeichnungen ergänzt. 4 NUN – AUSSTELLUNGSBROSCHÜRE 5
ZUM KÜNSTLER 2022 präsentiert die Kelag unter dem Motto Werner Hofmeister, geboren 1951 in Klein St. Paul, „Kunst im Kraftwerk“ den international bekannten Quellensucher, Einbuchstabenschreiber, Forschungs- Kärntner Künstler Werner Hofmeister. reisender im Q und Gründer des Museums für Quel- lenkultur. Ausstellungen und Aktionen an verschie- Er zeigt im Schau-Kraftwerk Forstsee unter dem denen Orten in Österreich, Deutschland, Italien, Titel „NUN“ seine Werke. Slowenien, Ungarn, Großbritannien, USA, Chile etc., zahlreiche Kunstpreise, Baupreise und Auszeichnungen. Weitere Informationen zum Künstler finden sie unter: www.qnstort.at E hofmeister.werner@utanet.at IMPRESSUM Veranstalter/Organisation: KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, 9020 Klagenfurt am Wörthersee Mag. Gerald Czechner T 0463/525-0 E kunst-im-kraftwerk@kelag.at Gestaltung: CMM, Graz Fotos: Gernot Gleiss und Werner Hofmeister Text: Dr. Karl-Heinz Kronawetter 6 NUN – AUSSTELLUNGSBROSCHÜRE 7
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