Obst- und Biofax 15/2022 - Arenenberg

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Obst- und Biofax 15/2022 - Arenenberg
Beratung
Pflanzenbau und Umwelt

Obst- und Biofax 15/2022                                                              16.05.22

 Jungobst-                                        Am letzten Donnerstag waren die jungen
 bauerntreffen                                    Obstbauern auf Einladung des SOV im Thur-
 SOV                                              gau bei Beat Lehner zu Gast. Der Anlass galt
                                                  dem Austausch und dem Zusammenhalt und
                                                  nicht zuletzt der Kontaktschmiede. Solche
                                                  Treffen sind wichtig, um Angebote im Bereich
                                                  der Bildung, der Beratung und im Verband
                                                  darzutun.

 Phänologie         Die Blüte der Apfelbäume ist bis auf wenige Blüten bei Ertragsbäumen ab-
 Kernobst           geschlossen und die frühblühenden Apfelsorten haben teilweise das T Sta-
                    dium (72) erreicht, die später blühenden Sorten sind im Stadium 71, um 10 -
                    12mm Fruchtgrösse (Zentralfrucht).
 Pilzkrank-         Monilia sieht man fast ausschliesslich an anfälligen Hochstammsorten.
 heiten             Mehltau ist allgemein sehr präsent und die wüchsige Witterung hat eine
                    starke Zunahme an anfälliger Blattmasse bewirkt. Obwohl das Angebot an
                    Schorf-Ascosporen langsam zu Ende geht, besteht nach wie vor eine hohe
                    Infektionsgefahr am noch jungen Laub. Behandlungen mit den entspre-
                    chenden Kontaktfungiziden Delan, Delan Pro, Captan, Folpet (nicht bei Bir-
                    nen) in Kombination mit div. Wirkstoffgruppen gemäss Einsatzbeschränkun-
                    gen seitens Gesetzgeber und in Anwendungsprogrammen sollten nach wie
                    vor einen durchgehenden Infektionsschutz gegen Schorf und Mehltau abde-
                    cken.
 Apfelsäge-         Der Flug ist abgeschlossen, letzte
 wespe              Woche gab es noch neue Wespen
                    auf den Fallen. Diese können jetzt
                    aber abgehängt werden. Der Be-
                    fall ist an den jungen Früchten be-
                    reits gut sichtbar. Gegenmass-
                    nahmen sollten bereits erfolgt
                    sein.
 Birnensäge-        Ist weniger bekannt, Schäden
 wespe              sehen aber praktisch gleich aus und werden aktuell besonders im Bioobst-
                    bau verstärkt festgestellt.
 Gespinst-          Lange Zeit waren diese ins unseren Obstanla-
 motten             gen nur sporadisch zu finden. Zunehmend fin-
                    den sich jetzt da und dort solche Gespinste.
                    Diese Enthalten eine ganze Anzahl Räupchen.
                    Wirkliche starke Frassschäden konnten wir bis-
                    her nicht feststellen.

Arenenberg 8, 8268 Salenstein
T +41 58 345 85 00, beratung.arenenberg@tg.ch
www.arenenberg.ch
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Fleckenmin-     Der Fleckenminiermottenflug ist im Gange, erste Eiablagen traten Ende letz-
niermotten      ter Woche auf. In Parzellen welche in den letzten Jahren starken Befall hat-
                ten, ist eine Bekämpfung mit Quassan 3.2 l/ha Ende dieser Woche möglich.
Blutlaus        Blutläuse zunehmend und oft unparasitiert, Behandlung mit Pirimor, Pirimi-
                carb 50 WG oder Pirimicarb mit viel Wasser und an einem warmen Tag
                (Gasphase) hätte aktuell einen Mehrfacheffekt auf vorhandene Läuse. Bei
                starkem Befall ist eine Doppelbehandlung nach 2-3 Wochen oft erfolgrei-
                cher. (höchste Aufwandmenge 0.04 %
                Movento nur einsetzen, wenn auch Schildlausarten zu bekämpfen sind. Bei
                starkem
Spinnmilben     Bei anfälligen Sorten Kontrolle jetzt spätestens durchführen. Die Populatio-
                nen der Rostmilben nehmen zu. Auch da insb. bei Braeburn mit der Lupe
                (mind. 20 fache besser 40 fache Vergrösserung) genau hinschauen.

Wickler         Der Flug des Apfelwicklers hat auch in späteren Lagen eingesetzt. Der Flug
                ist wenig homogen, in Mammern wo jetzt die dritte Flugwoche vorliegt, war
                heute nur ein Falter in der Falle. Die Falterfänge dieser Woche werden zei-
                gen, wie die Bekämpfung in nicht verwirrten Parzellen erfolgen wird.
                Erste Falter des Kleinen Fruchtwicklers wurden gefangen.
Birnblatt-      Aktuell sind alle Stadien des gemeinen Birnblattsaugers hauptsächlich an
sauger          den Nerutrieben und den Primärblättchen vorhanden, die Eiablage der
                nächsten Generation hat eingesetzt und scheint sehr stark auszufallen. Die
Strategie       Eier sind noch hellgelb. Aktuell finden sich auch auffallend viele Läuse und
                noch eher wenige Nützlinge auf den Birnbäumen. Wir empfehlend dringend,
Bewuchs in      die Pflanzungen zu beobachten und die vorhandenen Stadien zu beachten.
der Fahrgasse   Movento SC erfasst den Blattsauger und Blattläuse, wirkt jedoch etwas
wachsen las-    langsam. Aktuell sind jedoch ideale Bedingungen für den Einsatz noch
sen             diese Woche.
                Envidor, auf reife, orange Eier, passt wahrscheinlich nächste Woche
                Larvizide (Vertimec Gold, Zorro) als Nachbehandlungsvarianten inkl. Seifen
                einplanen, die wird es dieses Jahr brauchen.
Birnentrieb-    Alle Jahre wieder finden sich in Birnenbetrieben die
wespe           Schadbilder der Birnentriebwespe.
(Janus          Die Häufigkeit der geschädigten Triebe verleitet dazu,
compressus)     dies als wirtschaftlichen Schaden zu betrachten. In
                Junganlagen trifft dies zu, in Ertragsanlagen eher nicht.
                Geeignete Gegenmassnahmen für Erwerbsobst-
                anlagen sind nicht geläufig, in Junganlagen lohnt es
                sich, die triebe möglichst rasch hinter der Einstichstelle
                wegzuschneiden.

Steinobst
Phänologie      Bei den Kirschen ist die Fruchtgrösse schon bei rund 40 % der Endgrösse
                (Stadium 74) Die Fruchtansätze sind gut und richtiger Rötel kann bisher
                kaum festgestellt werden, Bei den Zwetschgen sind die Behangsbilder et-
                was heterogen, die Bäume sehen da und dort durch Frosteinwirkung etwas
                strapaziert aus. Gleichzeitig wurden Läuse wohl oft etwas zu spät be-
                kämpft.

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Kirschen       Wo nicht bereits erfolgt Kirschen möglichst rasch decken und Seitenein-
               netzung gegen KEF ebenfalls montieren. Kirschenfliegenfallen bei Farbum-
               schlag Frühsorten aufhängen.
Pinizieren     Das Triebwachstum ist enorm, mit dem Entfernen von Konkurrenztrieben
               und dem Pinzieren bei Zwetschgen und Kirschen kann viel Schnittarbeit
               vermieden werden. Gleichzeitig wird die Blütenbildung fürs kommende Jahr
               gefördert. Für diese Arbeiten am noch unverholzten Holz braucht es nicht
               einmal eine Schere. Nebst der Entfernung von Konkurrenztrieben wie in den
               Abbildungen können Seitentriebe bei allen Triebspitzen auf 7-8 cm einge-
               kürzt werden. An diesen kurzen Trieben bilden sich fürs Folgejahr Kirschen-
               blüten.

               Kirschen und Zwetschgen vor und nach den Formierarbeiten

Schwarze       Wo noch keine Behandlung erfolgte ist es
Kirschenlaus   jetzt allerhöchste Zeit dies zu tun, die Po-
               pulationen beginnen sich einzurollen.
               Nützlinge wie die Schwebfliegenlarven
               links helfen mit, können Befall jedoch
               nicht stoppen.
               Primor, Pirimicarb, bei warmer Witterung
               applizieren, bei NeemAzal-TS nicht
               gleichwertige, anhaltende Reduktion zu
               erwarten.

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Pflaumen-         Der Flug hat auf tiefem Niveau eingesetzt, Massnahmenb sind noch keine
wickler           angezeigt. Pheromonfallen jetzt aufhängen

Fachstellen Obstbau und Beeren TG / SH

                   Tel.            Anwesend   Beratungsbereiche (Grobraster)
Müller Urs         058 345 85 10              Pflanzenschutz / Steinobst
Ackermann Anja     058 345 85 11   Mo. / Di   Bioobstbau / Ökologie, Pflanzenschutz
Leumann Reto       058 345 85 12   Mo. - Do   Kernobst , Projekte, Schätzungen
Nölly Marlis       058 345 85 16              Kernobst, Mostobst, Projekte, Versuche
Stadler Katja      058 345 85 45              Unterricht, Steinobst
Stadler Patrick    058 345 85 41              Betrieb Güttingen, Obstmodule
Wyss Carole        058 345 85 36              Allgemeine Beerenberatung
Mannale Michael    058 345 85 13   variabel   Betriebskonzepte,Bewässerungsfragen,
                                              Raumplanung

                                                                                Seite 4/4
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