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Open Access als Antwort auf aktuelle Erfordernisse der Wissensgesellschaft Dialog Lizenzierungsplattform – Auftaktveranstaltung ZIF Bielefeld, 13.-14.09.2018 Dirk Pieper (UB Bielefeld/OA2020-DE)
Überblick 1. Budapest Open Access Initiative, Berlin Declaration und „Expression of Interest“ (OA2020) 2. Open Access als Leitbild von Wissenschaftspolitik und Forschungsförderung 3. Urheberrechte und Open Access 4. Chancen des Open Access nutzen!
Nationaler Open-Access-Kontaktpunkt (OA2020-DE) Projekt der Allianz der Wissenschaftsorganisationen Ziel: Schaffung von Voraussetzungen für eine großflächige Open- Access-Transformation https://oa2020-de.org
Budapest Open Access Initiative 2002 „ […] free availability on the public internet, permitting any users to read, download, copy, distribute, print, search, or link to the full texts of these articles, crawl them for indexing, pass them as data to software, or use them for any other lawful purpose, without financial, legal, or technical barriers other than those inseparable from gaining access to the internet itself. The only constraint on reproduction and distribution, and the only role for copyright in this domain, should be to give authors control over the integrity of their work and the right to be properly acknowledged and cited.“
Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities 2003 „The Internet has fundamentally changed the practical and economic realities of distributing scientific knowledge and cultural heritage.“ 621 unterzeichnende wissenschaftliche Einrichtungen (Stand 10.09.2018)
Expression of interest in the large-scale implementation of open access to scholary journals (OA2020), MPDL 2016 „We recognize and endorse various ways of implementing open access (OA), including the development of new OA publishing platforms, archives and repositories. In scholarly journal publishing, OA has gained a substantial and increasing volume. Most journals, however, are still based on the subscription business model with its inherent deficiencies in terms of access, cost-efficiency, transparency, and restrictions of use.“ 109 unterzeichnende wissen- schaftliche Einrichtungen (10.09.2018)
Open Access als Leitbild (z.B. “Amsterdam Call” 2016) “Although digitisation, globalisation and the development of the Internet have tremendously changed and accelerated communication in general, the academic communication process remains fairly traditional and currently involves increasingly unbearable costs. Excessive time periods between submission and publication, payment walls, embargos and other access barriers impede the transfer of knowledge. This obstructs the evolution towards an open and transparent academic process and the associated knowledge exchange with society at large.”
Open Access als Leitbild (z.B. “BMBF Strategie” 2016) “Mit der Digitalen Agenda 2014 – 2017 hat es sich die Bundesregierung zur Aufgabe gemacht, die Rahmenbe- dingungen für einen ungehinderten Informationsfluss zu verbessern – innerhalb der Wissenschaft und Forschung und in alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche hinein. Der offene Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ist dazu ein wichtiges, ja ein unerlässliches Instrument. Die hier vorliegende Open-Access-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist Teil einer umfassenden Strategie für den digitalen Wandel in der Wissenschaft.“
Open Access und Forschungsförderung (z.B. “cOAlition S” 2018) “After 1 January 2020 scientific publications on the results from research funded by public grants provided by national and European research councils and funding bodies, must be published in compliant Open Access Journals or on compliant Open Access Platforms.“ Plus 10 principles, u.a.: “Authors retain copyright of their publication with no restrictions. All publications must be published under an open license […].” Unterstützung durch z.Zt. 11 nationale Forschungsförderer
Open Access und Urheberrecht Urheberrecht verbleibt immer bei den Autoren, kein Übertrag von ausschließlichen Verwertungsrechten! Creative-Commons-Lizenzen definieren die Rahmenbedingung für Nachnutzung und Verwertung von Publikationen Anforderungen des wissenschaftlichen Kommunikationssystems (Registrierung, Zertifizierung, Verbreitung und Archivierung von Wissen) werden durch Open Access und CC-Lizenzen erfüllt
Open Access und Urheberrecht Zwei Wege des Open Access: Publikation in einer Open-Access-Zeitschrift (oder Monografie) („golden road“) Zweitveröffentlichung (ggf. nach Embargofrist) in einem Internet- Repositorium („green road“) § 38 Abs. 4 UrhG erlaubt einer bestimmten Gruppe von staatlich geförderten Wissenschaftlern unter definierten Rahmenbedingungen ein vertraglich nicht abdingbares Zweitveröffentlichungsrecht
Open Access und Urheberrecht Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen vom 15.02.2017 zum Gesetzentwurf (UrhWissG) „Die Allianz würdigt insbesondere, dass der aktuelle Gesetzentwurf die erlaubnisfreie Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke über eine Pauschale vergüten und in seinen Reformregelungen auch wissenschaftliche Lehrbücher erfassen will. Das ist aus Sicht der Allianz die einzige praxistaugliche und dem Wesen akademischer Lehre entsprechende Lösung. Die Wissenschaftseinrichtungen begrüßen außerdem die Etablierung von Text- und Datamining als erlaubnisfreie Nutzungsoption, die für die künftige Forschung in allen Wissenschaftsgebieten hoch relevant ist. Insgesamt ist aus Sicht der Allianz entscheidend, dass die jetzt vorgeschlagenen ausgewogenen Schrankenregelungen nicht durch einen Vorrang von Verlagsangeboten unterlaufen werden dürfen.“
Open Access und Urheberrecht Noch zu enge Grenzen des Zweitveröffentlichungsrechts, unklare internationale Reichweite des § 38 Abs. 4 UrhG Rechtliche Restriktionen insbesondere zur Verbreitung behindern den freien Informationsfluss (§ 60c Abs. 1 UrhG, § 60e UrhG) im Sinne des Open Access Bindung von bibliothekarischen Erwerbungsetats im traditionellen Subskriptionssystem verhindert Wachstum des goldenen Open- Access-Publizierens
Wachstumsraten Publikationen in Gold-OA-Journalen 2008-2016 der zehn publikationsstärksten Länder (WoS) (INTACT Projekt) Wohlgemuth M, Rimmert C, Taubert NC. Publikationen in Gold-Open-Access-Journalen auf globaler und europäischer Ebene sowie in Forschungsorganisationen. Bielefeld: Universität Bielefeld, https://pub.uni-bielefeld.de/publication/2912807, Tabelle 2.1
Chancen des Open Access nutzen! Internationale Forschungsförderer und die Wissenschaftspolitik haben sich eindeutig positioniert Open-Access-Publizieren in Zeitschriften wird zunehmend wirtschaftlich relevant: Unter den 10 größten Zeitschriften weltweit sind aktuell drei kostenpflichtig Open Access OpenAPC weist für Deutschland z.Zt. Ausgaben in Höhe von rd. 24 Mio. EURO in Open-Access-Zeitschriften nach
Chancen des Open Access nutzen! Open Access ermöglicht die Nutzung der Chancen der Digitalisierung für alle am Publikationsprozess beteiligten Akteure OA2020-DE lädt Verlage ein, gemeinsam Modelle für das kostenpflichtige Publizieren in Open-Access-Zeitschriften und für die Open-Access-Transformation von Monografien zu entwickeln
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! dirk.pieper@uni-bielefeld.de oa2020-de.org @oa2020de
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