OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...

Die Seite wird erstellt Nikolas-Stefan Baur
 
WEITER LESEN
OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...
OroVerde

Neuigkeiten aus Guatemala:
Regenwaldschutz Hand in Hand
Sommer 2020
OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...
Guatemala
    Unsere Projekte im Land der Bäume
    Hotspot der Biodiversität                                                             Nationalpark Sierra del Lacandón:                               Sierra de los Cuchumatanes:
                                                                                          Heimat der Jaguare und der letzten Aras                         Kooperativen in luftiger Höhe
    Die Regenwälder Guatemalas beherbergen eine unvorstell-
    bare Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Ursprünglich war                            Dieser Nationalpark im Norden Guatemalas umfasst neben          Die Menschen in diesen über 2.000 Meter hohen Bergen le-
    der Großteil der Fläche Guatemalas von Regenwäldern be-                               Tief- und Hochlandregenwäldern auch Feuchtgebiete und           ben hauptsächlich vom Kartoffelanbau und der Schafzucht.
    deckt, weshalb das Land auch zu seinem Namen kam:                                     Graslandschaften. In den fast unberührten Regenwäldern          Schon vor einigen Jahren haben sich die Kleinbauern in Ko-
    „Guatemala“ leitet sich vom Wort „Quauhtemalan“ ab und                                streift noch der Jaguar durch das Dickicht, dessen Bestands-    operativen zusammengeschlossen. Seit Juli 2018 arbeitet
    bedeutet in der Maya-Sprache Nahuatl „Land der Bäume“.                                zahlen leider mehr und mehr abnehmen. Das Maya-Biosphä-         OroVerde nun mit dem Dachverband ASOCUCH zusammen.
    OroVerde arbeitet in Guatemala mit zwei lokalen Partner-                              renreservat, zu welchem der Nationalpark gehört, bietet         OroVerde wird die Kooperativen dabei unterstützen, Wald-
    organisationen: Fundación Defensores de la Naturaleza                                 Guatemalas letzter Population der Hellroten Aras Zuflucht.      und Biodiversitätsschutz zu verbessern – und die anderen
    (FDN) und Heifer International Guatemala. Insgesamt sind                              Rund die Hälfte des Nationalparks grenzt an Mexiko, weswe-      Projektgemeinden von OroVerde in ganz Guatemala werden
    wir in vier Schutzgebieten tätig: In der Sierra del Lacandón                          gen er auch als biologischer Korridor zwischen unterschiedli-   von den Erfahrungen der Kooperativen im Bereich Produkt-
    im Norden des Landes, im Bocas del Polochic, in der Sierra                            chen Schutzgebieten dient.                                      vermarkung und Organisationsentwicklung profitieren.
    de las Minas im Nordosten und In der Sierra de los Cuchu-
    matanes im Westen Guatemalas.
                                                                                          Bocas del Polochic:                                             Sierra de las Minas:
                                                                                          Feuchtgebiet von großer Bedeutung                               Faszinierender Bergnebelwald
                                                                                          In der Bergkette Sierra de las Minas entspringen zahlreiche     Im Osten Guatemalas erstreckt sich die imposante Gebirgs-
                                                                                          Flüsse, die die Lebensader für das Feuchtgebiet Bocas del       kette Sierra de las Minas. Hier wachsen auf bis zu 3010 Me-
                                                                                          Polochic bilden. Das Wildschutzgebiet befindet sich am Fuße     tern Höhe Bergnebelregenwälder mit einer faszinierenden
                                             Sierra del Lacandón                          der Gebirgskette und geht in den großen Izabal-See über.        Flora und Fauna. Mehr als 885 Vogel-, Säugetier-, Reptilien-
                                                                                          Hier bevölkern Seekühe die Flüsse und Guatemala-Brüllaffen      und Amphibienarten leben in dem Gebirge. Außerdem befin-
                                                                                          hängen in den Regenwaldbäumen. Aufgrund seiner interna-         det sich hier das weltweit größte Habitat des Quetzals, Gua-
                                                                                          tionalen Bedeutung als Lebensraum für Wasser- und Wat-          temalas Nationalvogel. Um die biologische Vielfalt zu schüt-
                                                                                          vögel wurde das Gebiet von der UNESCO als besonders             zen, wurde ein UNESCO-Biosphärenreservat eingerichtet. In
                                                                                          schützenswertes RAMSAR-Feuchtgebiet ausgezeichnet.              den feuchten Bergnebelwäldern entspringen mehr als 60
                                                                                                                                                          Flüsse, die die Wasserversorgung der Region sicherstellen.

                                                                                             Lokale Partner:                                               Projektförderer:

                                       Sierra de los Cuchumatanes

                                                                     Bocas del Polochic                                                                                                 Faye and Michael Richard-
                                                                                                                                                                                         son Family Foundation

                                               Sierra de las Minas

2                                                                                                                                                                                                                        3
OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...
Die Situation vor Ort
    Regenwaldzerstörung in Guatemala
    Nicht-nachhaltige Landwirtschaft, riesige Monokulturen            Agrarprojekte, Bergbau und illegale
    und die Armut der Menschen vor Ort sind oftmals die
    Hauptgründe, warum Regenwald zerstört wird.
                                                                      Aktivitäten
                                                                      Großflächige Viehwirtschaft, Palmöl- und Zuckerrohrplanta-
                                                                      gen „fressen“ immer mehr landwirtschaftlich nutzbare Flä-
    Landwirtschaft als Treiber der Entwaldung                         che und Regenwald. Aus Not und Mangel an Alternativen
    In den Randzonen und in den Schutzgebieten selbst leben           verkaufen Kleinbauer*innen ihr Land an Investoren, die bei-                                                                                                   Illega
                                                                                                                                                                                                                                           le
    zahlreiche Kleinbauernfamilien von Land- und Viehwirt-            spielsweise gigantische Plantagen anlegen oder Bergbau im                                                                                                    Wass Rodungen
                                                                                                                                                                                                                                          ereinz        an Hä
                                                                      Regenwald betreiben. Die Bauern legen stattdessen ihre                                                                                                       Hang          u
    schaft. Ihre Ernährungssituation ist oft kritisch, viele Kinder                                                                                                                                                                      rutsch gsgebiete ngen und
                                                                      neuen Felder tiefer im Regenwald an – so verschwindet nach                                                                                                                en un      n            in
    sind mangelernährt. Der konventionelle Anbau von nur ei-                                                                                                                                                                                          d Wa führen zu
    ner Feldfrucht schürt den Teufelskreis der Regenwaldro-           und nach immer mehr unberührter Regenwald. Um in die                                                                                                                                sserk
                                                                                                                                                                                                                                                                napph
    dung: Da der Boden in Regenwaldgebieten relativ nähr-             neuen Gebiete zu kommen, müssen Straßen angelegt wer-                                                                                                                                           eit.
    stoffarm ist, wird die Ernte schon nach wenigen Jahren            den, die dann auch Wilderern und Holzfällern Tür und Tor
    immer karger und es muss oft neue Regenwald für neue              öffnen.
                                                                                                                                      Vor allem
    Felder gerodet werden. Dies geschieht meist durch Brand-                                                                                    am Izaba
                                                                                                                                     Palmölpla            l-Se
    rodung – was wiederum häufig zu Waldbränden führt. Für            Die Folgen von diesem fortschreitenden Eindringen in den                 ntagen au e breiten sich
                                                                                                                                     Kleinbaue             su
    die Kleinbauer*innen gibt es zu dieser Form der Landwirt-         Regenwald sind Verlust des Artenreichtums der Regenwäl-                  r*inen ihre nd nehmen den
                                                                                                                                                           Lebensgru
    schaft meist keine Alternative: Sie benötigen fruchtbaren         der, Freisetzen von CO2, Wasserverschmutzung, Wasser-                                          ndlage.
    Boden, um die Familie zu ernähren und die restliche Ernte         mangel, fehlender Schutz vor Überschwemmungen, Boden-
    zu verkaufen. Den Aufbau von alternativen, regenwaldscho-         erosion und im schlimmsten Fall Erdrutsche oder Verlust der
    nenden Anbausystemen wie Hausgärten oder Agroforstsys-            Bodenfruchtbarkeit – kurz: die Lebensgrundlage für die Men-
    teme können die meisten Familien ohne fremde Hilfe nicht          schen vor Ort und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt                                                                                 n Hängen rund      um
    finanzieren.                                                      gehen verloren.                                                                                                          Nickelmine an de
                                                                                                                                                                                               den Izabal-See.

                                                                                                                                                                          n-
                                                                                                                                                       tehen durch unko
                                                                                                                                    Waldbrände ents              U na ch t-
                                                                                                                                                      odung und
                                                                                                                                    trollierte Brandr
                                                                                                                                                   du rch Zigaretten.
                                                                                                                                    samtkeit, z.B.                                                                                      Geht der Regenwald als Wasserspeicher
                                                                                                                                                                                                                                        verloren, droht in der Trockenzeit Wasser-
                                                                                                                                                                                                                                        mangel. Die Waldbrandgefahr steigt.
                                                                                                                                                                                Straßen z
                                                                                                                                                                                          ers
                                                                                                                                                                                und erleic chneiden intakte W
                                                                                                                                                                                          htern illeg               aldgebiete
                                                                                                                                                                               rern usw.              alen Holz
                                                                                                                                                                                         den Zuga               fällern, W
                                                                                                                                                                                                    ng.                    ilde-

4                                                                                                                                                                                                                                                                                    5
OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...
Unser Ansatz
    Gemeinsam für den Regenwald

                                                                                         Ziele der Projektarbeit in Guatemala
                                                                                         Um die wertvollen Regenwälder Guatemalas zu erhalten,
                                                                                         arbeiten wir zusammen mit lokalen Partnerorganisationen
                                                                                         und setzen an verschiedenen Stellen an:

                                                                                         Waldschutz: Die Primärwälder werden vor weiterer Zerstö-
                                                                                         rung geschützt und degradierte Waldflächen mit Setzlingen
                                                                                         wiederaufgebaut oder regeneriert.

            Zone        Pufferzone                                         Kernzone      Erhalt der biologischen Vielfalt: Mit dem Regenwald wird
                                                                                         auch der Lebensraum vieler bedrohter Tierarten geschützt.

        außerhalb des  - nachhaltige                                      - streng ge-
                                                                                         Ranger gehen im Wald auf Patrouille, sodass Wilderei ein-
                                                                                         gedämmt wird. Durch Artenmonitoring werden die Bestän-
                                                                                         de seltener und bedrohter Arten kontinuierlich überwacht.
        Schutzgebiets Nutzung erlaubt -                                     schützt -    Lokale Entwicklung: Um einen dauerhaften Erhalt der Re-
                                                                                         genwälder zu gewährleisten, müssen auch die Menschen
                                                                                         der Region vom Waldschutz profitieren. Alternative Ein-
                                                                                         kommensquellen und die Einführung nachhaltiger landwirt-
                                                                                         schaftlicher Methoden, aber auch Unterstützung bei der
                                                                                         Einführung von Ökotourismus und anderes ergänzen daher
                                                                                         die Schutzmaßnahmen.

                                                                                         Zukunftsperspektiven: Um sich sinnvoll am Schutz ihrer
                                                                                         Heimat beteiligen zu können, brauchen die Menschen Wis-
                                                                                         sen und Fähigkeiten. Es ist wichtig, gerade Jugendlichen
                                                                                         mehr in Naturschutz, nachhaltige Nutzung oder nachhalti-
                                                                                         ge Entwicklung einzubinden. So entsteht eine stabile Basis
                                                                                         für den langfristigen Schutz des Regenwalds.

    Ein wirkungsvolles Schutzgebiet ist in unterschiedliche Zonen mit
    klaren Regeln unterteilt: Die Kernzone besteht aus uraltem,
    einzigartigem Regenwald. Diese wichtigen Rückzugsgebiete für
    seltene und bedrohte Arten sind streng geschützt. Die Bewohner der
    Gemeinden in der Außen- und Pufferzone werden dabei
    unterstützt, nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben – z.B. schafft
    Kakaoanbau in naturnahen Waldgärten ein nachhaltiges Einkommen,
    schützt vor Erosion der Böden und erhält den Lebensraum
    zahlreicher Tier- und Pflanzenarten.

6                                                                                                                                                     7
OroVerde Neuigkeiten aus Guatemala: Regenwaldschutz Hand in Hand - Sommer 2020 - Regenwald ...
Impulse aus dem Regenwald
    Das Erfolgskonzept vom Izabalsee
    Im Projekt „Der Schatz am Izabal-See“ haben wir in den letz-                                                                 Waldschutz und Waldwiederaufbau: Im bisherigen
    ten 7 Jahren ein erfolgreiches Maßnahmenkonzept entwi-                                                                       Verlauf wurden bereits 316 ha Gemeindefläche in der Puffer-
    ckelt und ab 2019 dieses Konzept vom Bocas del Polochic                                                                      zone des Wildnisschutzgebiets Bocas del Polochic mit nach-
    auf weitere Gemeinden im Maya-Biosphärenreservat im                                                                          haltigen Agroforstsystemen wiederaufgeforstet. Durch diese
    Norden Guatemalas übertragen. Ziel des aktuellen Projekts                                                                    Waldgärten wird einerseits die Lebensmittelversorgung der
    „Impulse aus dem Regenwald“ ist es ebenso, besonders er-                                                                     Gemeinde sichergestellt. Andererseits sind die Waldgärten
    folgreiche Maßnahmen, die den Menschen helfen und den                                                                        im Gegensatz zu Feldanbau sehr resistent gegenüber den
    kostbaren Regenwald schützen, miteinander zu verzahnen.                                                                      Auswirkungen des Klimawandels, wie Trockenheit oder
    Wichtig bei der Übertragen von einer Region auf eine ande-                                                                   Starkregen.
    re ist immer, dass geschaut wird, ob die Maßnahmen auch                                                                      In der neuen Projektphase sind nun zunächst 2 Hektar Agro-
    zu den entsprechenden Gegebenheiten in der neuen Gegen-                                                                      forstsystem mit 660 Setzlingen der Baumarten Caoba und
    den passen. Daher besteht viel Austausch zwischen den bei-                                                                   Cedro im Maya-Biosphärenreservat gepflanzt worden. Diese
    den Regionen Bocas del Polochic und Maya-Biosphärenre-                                                                       dienen zur Schulung der Bauern und zeigen die Wirkungs-
    servat. Auch Projektbesuche mit beteiligten Familien haben                                                                   weise und die Vorteile des Agroforstsystems. In den folgen-
    stattgefunden. Folgende Maßnahmen wurden in beiden Re-          Die Setzlinge der Baumarten Caoba und Cedro werden           den Jahren sollen diese Flächen mit Kakao, Banane und an-        Auf Projekttreffen werden die durchgeführten und ge-
    gionen seit Projektstart umgesetzt:                             in lokalen Baumschulen gezogen.                              deren Pflanzenarten angereichert werden.                         planten Maßnahmen besprochen.
                                                                                                                                 Es ist nun geplant, mindestens 320 ha im Maya-Biosphären-
    Erstellung eines Best-Practice-Handbuchs: Zur                                                                                reservat mit dieser Methode aufzuforsten und damit ca. 850
    Verbreitung des Konzepts wird an der Erstellung des Hand-                                                                    Familien die Möglichkeit zu geben, Landwirtschaft klimaan-      hörde CONAP und die Notfallstelle CONRED damit vertraut
                                                                   Struktur für das Handbuch erarbeitet. Das Handbuch wird
    buches mit den Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt ge-                                                                      gepasst zu betreiben und gleichzeitig die Lebensgrundlage       sind und es auf andere Gemeinden übertragen können.
                                                                   wie folgt aufgebaut sein:
    arbeitet. Dafür wurde eine Ex-Post-Analyse durchgeführt, die                                                                 zu bestreiten. Insgesamt sind für die Wiederaufforstung
    Methodik für die Systematisierung erarbeitet und eine erste    ▷Heimgärten und Tierhaltung (Bienenhaltung) haben sich        30.000 Setzlinge eingeplant, die auf der Finca Los Cocos im     Wir danken allen Spender*innen, die dieses
                                                                   sehr als nachhaltige Nahrungsmittelversorgung bewährt.        Dorf Ixlú sowie in der Baumschule der Defensores de la Na-      erfolgreiche Projekt ermöglichen!
                                                                   ▷Agroforstsysteme, silvopastorile Systeme und                 turaleza in der Gemeinde La Lucha im Nationalparks Sierra
     Die Bienenzucht ist eine gute, ergänzende und zugleich        Energiewälder leisten einen bedeutenden Beitrag zum           de Lacandón aufgezogen werden. 5.000 Setzlinge von Ka-
     nachhaltige Einkommensquelle zur Landwirtschaft.              Wiederaufforstung und zum Schutz der natürlichen              kao, Maya-Nuss und Caoba wurden bereits verwendet, wei-            Ihre Förderung wirkt!
                                                                   Ressourcen.                                                   tere Pflanzungen sind in 2020 geplant.
                                                                   ▷Brennholzsparende Kochherde, Wasserfilter, Kochkurse                                                                            Im Jahr 2020 benötigen wir für das Projekt noch wei-
                                                                   und eine Gesundheitsvorsorge verbessern die                   Lebensbedingen verbessern: Bisher haben hier noch                  tere 44.130 Euro. Mit Ihrer Unterstützung ver-
                                                                   Lebensbedingungen der Familien.                               keine Aktivitäten stattgefunden. Maßnahmen wie die Einfüh-         breiten wir ein besonders wirkungsvolles Konzept
                                                                   ▷Komitees zur Katastrophenvorsorge, Notfallzentren und        rung von brennholzsparenden Kochherden, Kochkursen,                des Regenwaldschutzes:
                                                                   eine gute Gemeindeorganisation tragen dazu bei, dass die      Wasserfiltern etc. haben sich bewährt und sind im weiteren
                                                                   Gemeinden besser auf Katastrophen wie Brände oder             Verlauf für das Maya-Biosphärenreservat geplant.                   253 Euro ermöglichen ein Starter-Set für eine
                                                                   Überschwemmungen vorbereitet sind.                                                                                               Kleintierhaltung, z.B. Küken, Futter und Stall.
                                                                                                                                 Gemeinsam gegen Katastrophen: Auf einem Koor-                      100 Euro finanzieren die Anzucht von Baum-
                                                                   Ernährung sichern: Durch Kleintierzucht und regen-            dinierungstreffen mit der nationalen Koordinierungsstelle          setzlingen für Waldgärten und Aufforstung.
                                                                   waldfreundliche Anbaumethoden wie Haus- und Waldgär-          zur Katastrophenvorsorge CONRED im Maya-Biosphärenre-              7.610 Euro ermöglichen die Erstellung der
                                                                   ten hat sich die Ernährungssituation von rund 470 Familien    servat wurde das Konzept vorgestellt und angenommen.               Praxishandbücher zur Verbreitung des Konzeptes.
                                                                   aus 8 Gemeinden in der Region Bocas del Polochic enorm        Die Maßnahmen werden in den nächsten Monaten in Zu-
                                                                   verbessert. In der neuen Projektphase sind weitere Familien   sammenarbeit mit dem Notfallzentren COE umgesetzt.
                                                                   dazugekommen, sodass nun insgesamt 191 Familien einen                                                                            Lokale Partner:
                                                                   Zugang zu gesunden, vielfältigen und selbst erzeugten oder    Das Konzept in die Breite tragen: Das Konzept wur-
                                                                   angebauten Lebensmitteln haben. Im Biosphärenreservat         de im September auf dem regionalen Symposium für Ethno-
                                                                   Maya sollen im Laufe des Jahres 2020 insgesamt 380 neue       biologie der Universität San Carlos als ein erfolgreiches Mo-
                                                                   Familien in 9 neuen Gemeinden ebenso in Kleintierzucht        dell für Gemeindeentwicklung mit Fokus auf Kulturerhalt
                                                                   und der Anlage von Hausgärten und Waldgärten geschult         vorgestellt. Weitere Präsentationen sind geplant, sodass das
                                                                   werden, sodass sich deren Ernährungssituation ebenso ver-     Landwirtschaftsministerium MAGA, die Schutzgebiets-be-
                                                                   bessern wird.

8                                                                                                                                                                                                                                                          9
Einkommen aus dem Wald
     Nachhaltiger Kaffee- und Kakaoanbau                                                                                                  in Guatemala und der Dominikanischen Republik
     Mit gleich zwei Projekten sorgen wir in Guatemala und in der                                                                                                                                          wurden beraten und geschult. In beiden Ländern sind aktu-
     Dominikanischen Republik dafür, dass der Anbau von Kaffee                                                                                                                                             ell 4 Organisationen tätig. Die Produzentenorganisationen in
     und Kakao regenwaldschonend und nachhaltig in Agroforst-                                                                                                                                              der Dominikanischen Republik verfügen über 17 Anlagen zur
     systemen stattfindet und unterstützen die Bauer*innen dabei,                                                                                                                                          Weiterverarbeitung von Kaffee, mit denen die Entfernung
     ihre Produkte auf diese Weise anzubauen, sie gemeinschaft-                                                                                                                                            des Fruchtfleischs, die Waschung und Trocknung der Boh-
     lich zu verarbeiten und anschließend erfolgreich und gewinn-                                                                                                                                          nen möglich ist. In Guatemala wurden die Bedarfe und mög-
     bringend zu verkaufen.                                                                                                                                                                                lichen Standorte für Anlagen diskutiert und identifiziert. Die-
                                                                                                                                                                                                           se sollen bis Ende des Projekts installiert werden. Des
     Projekt 1: Einkommen aus dem Regenwald                                                                                                                                                                Weiteren fanden dort 3 Workshops zur Weiterverarbeitung
     Sowohl in der Dominikanischen Republik, als auch in Guate-                                                                                                                                            von Kakao und anschließenden lokalen Herstellung von
     mala befinden sich die Projektgemeinden in der Pufferzone                                                                                                                                             Schokolade statt, an denen insgesamt 69 Personen teilnah-
     von zwei ausgewiesenen Schutzgebieten. Eine Bewirtschaf-                                                                                                                                              men. In der Dominikanischen Republik sind vergleichbare
     tung mit nachhaltigen Anbaumethoden soll daher nicht nur                                                                                                                                              Maßnahmen geplant.
                                                                          Eine Kaffestrauch in Gutemala steht in voller Blüte und
     den Schutzstatus berücksichtigen, sondern zusätzlich den             verspricht eine gute Ernte                                         Die Ernte erfolgt schonend mit der Hand, sodass es zu
     Nutzungsdruck auf die Schutzgebiete verringern. Dieser ent-                                                                                                                                           Produkte und Märkte: In diesem Jahr werden erste
                                                                                                                                             keiner Bodenverdichtung durch Maschinen kommt.
     steht durch illegalen Holzeinschlag, Viehwirtschaft, Brandro-       menarbeiten, leben und arbeiten viele Kleinbauern. Bei kon-                                                                       Maßnahmen stattfinden, um den Kakao und Kaffee erfolg-
     dung und Anbau in erosionsgefährdeten Bereichen. Der An-            ventioneller landwirtschaftlicher Bewirtschaftung gibt es im-                                                                     reich auf dem Markt zu etablieren. Dafür wird aktuell an der
                                                                                                                                            gisch günstiger, zentraler Lage. Auch neue Verkaufskanäle      Entwicklung einer Marke gearbeitet. Erste Netzwerktreffen
     bau von Kaffee und Kakao in biodiversen Agroforstsystemen           mer das Risiko, dass Regenwald für Felder gerodet wird.            werden erschlossen.
     bietet hierbei eine Möglichkeit, ein ökologisch vielfältiges Sys-   Nachhaltige Anbaumethoden wie Agroforstsysteme sind                                                                               sind geplant. Da sich der Ausbau der Imkerei in vielen Ge-
     tem aufzubauen und den Familien eine zusätzliche Einkom-            hier eine optimale Lösung und werden bereits seit vielen                                                                          meinden als gute zusätzliche Einkommensquelle herausge-
                                                                                                                                            Wissen erfassen und vermitteln: Zur besseren Iden-             stellt hat, wird dies zusätzlich gefördert. In den kommenden
     mensquelle zu ermöglichen. In beiden Ländern werden Agro-           Jahren erfolgreich eingesetzt. Jedoch sind die Bauer*innen         tifizierung von Produktionsschwierigkeiten wurde ein umfas-
     forstsysteme bereits seit mehreren Jahren gefördert, bisher         nach der Ernte noch sehr stark von externen Käufern und                                                                           Monaten sollen auch weitere Produkte aus dem Agroforst-
                                                                                                                                            sendes Monitoring implementiert. In Guatemala haben dies       system, die sich ebenso für eine Vermarktung eignen, zu-
     fehlt es jedoch an der Infrastruktur für die weitere Verarbei-      Zwischenhändlern und deren Kaufpreisen abhängig. Verar-            131 Kaffee- und 12 Kakaoproduzent*innen eingeführt, in der
     tung und Vermarktung. Der Großteil der Kleinbauern ist beim         beiten sie ihre Ernte selber, gibt es eine deutliche Wertstei-                                                                    sammen mit den Kleinbauer*innen identifiziert werden.
                                                                                                                                            Dominikanischen Republik 56 Kaffee- und 15 Kakaoprodu-
     Verkauf ihrer Ernte auf lokale Zwischenhändler angewiesen,          gerung und die Einnahmen steigen. Doch dafür benötigen             zent*innen. Sie erfassen Kennzahlen wie die Größe der An-
     was eine starke Abhängigkeit und einen geringen Handlungs-          die Bauer*innen Anlagen zur Verarbeitung und Unterstüt-                                                                           Insgesamt haben die Maßnahmen sehr positive Effekte für
                                                                                                                                            baufläche, das Erntevolumen, den monetärem Wert der Pro-       den Regenwald: Die gesteigerte Wirtschaftlichkeit der Agro-
     spielraum schafft. Da es kaum Verarbeitungsanlagen zur Fer-         zung, die verarbeiteten Produkte zu verkaufen. An diesen           duktion, die durchschnittlicher Produktivität, mögliche
     mentierung und Trocknung des Kaffees und Kakaos gibt,               Stellen helfen wir den Kaffee- und Kakaobauer*innen.                                                                              forstsysteme mindert die Ausbreitung landwirtschaftlicher
                                                                                                                                            Verlustraten und ökonomische und ökologische Risiken. Die      Flächen und verbessert den Schutz der Biodiversität und
     kann das Produkt nur in unbehandeltem Zustand und zu nied-                                                                             Daten können dann dabei helfen, bestimmte Bauer*innen zu
     rigen Preisen verkauft werden. Durch einen Ausbau der Infra-        Die Masse machts: Durch Schulungen und Workshops                                                                                  Wälder in den Pufferzonen der beiden Gebiete. Die 500
                                                                                                                                            unterstützen und nachzuschulen.                                Kleinbauer*innen haben keine finanzielle Notwendigkeit,
     struktur können mehr Schritte der Wertschöpfungskette auf   sollen 200 Kleinbauer*innen in Guatemala und 300 Klein-                    Auch andere Schulungen haben stattgefunden. In der Domi-
     die lokale Ebene verlegt und eine Wertsteigerung des Produk-bauer*innen in der Dominikanischen Republik am Ende des                                                                                   neue Anbauflächen in dem Nationalpark zu roden!
                                                                                                                                            nikanischen Republik wurden vier Workshops zur nachhalti-
     tes erreicht werden. Dies verbessert die Lebenssituation derProjekts das Wissen besitzen, qualitativ hochwertigen Kaf-                 gen Bewirtschaftung von Agroforstsystemen und zwei Fort-
     örtlichen Familien.                                         fee und Kakao in Agroforstparzellen anzubauen, die Qualität                bildungsmaßnahmen zur Prävention von Schädlingsbefall
                                                                 zu bestimmen und ggf. nachzusteuern. Sie haben sich be-                    (durch den Kaffeekirschenkäfer, der die Kaffeebohne in der
     In den Pufferzonen um die geschützte Kernzone der National- reits zu 8 Produzentenorganisationen zusammengeschlos-                     Frucht isst) durchgeführt. Zudem fand ein regionales Treffen
     parks Sierra de las Minas in Guatemala und im Manolo Tava-  sen und verarbeiten die Bohnen gemeinschaftlich. Am Ende                   statt, in denen die Bauer*innen sich über Verbesserung von
     res Justo Nationalpark in der Dominikanischen Republik, wo  des Projekts soll es 54 Verarbeitungsanlagen dafür geben.                  Anbau- und Verarbeitungstechniken austauschten. In Gua-
     wir mit der lokalen Organisation Centro Naturaleza zusam-   Die bereits bestehenden Anlagen liegen in jeweils in strate-               temala fanden drei Workshops zur nachhaltigen Bewirt-
                                                                                                                                            schaftung und eine Fortbildungsmaßnahme zum Baum-
           Lokale Partner:                                                                                                                  schnitt statt. Auf Feldbesuchen wurde das Wissen
                                                                                                                                            umgesetzt.

                                                                                                                                            Gemeinsam stark: In beiden Ländern haben sich recht-
                                                                                                                                            mäßige Produzentenorganisationen gegründet, die für die
                                                                                                                                            gemeinsame Verwaltung, den Verkauf und die Vermarktung          Unter dem Schatten großer Bäume wachsen die
                                                                                                                                            der Bohnen zuständig sind. Bestehende Organisationen            Kakaoschoten besonders gut.

10                                                                                                                                                                                                                                                                           11
WaldGewinn
                                                                                                                                  Starke Partner für wertvolle Wälder
                                                                                               Ke
                                                                                          Kaffee in Kauf ohne
                                                                                                verkös
                                                                                                       tigung Kostprobe:
     Projekt 2: Stärkung der Kleinbauer+innen                                                                auf der              Gleich in drei Schutzgebieten sind wir im Zuge des Projektes
                                                                                                                     BioF   ach                                                                  Ernteperiode         Geernteter          Verarbeiteter
     OroVerde ist bereits seit vielen Jahren in Guatemala tätig                                                                   „WaldGewinn“ seit 2015 tätig: dem Nationalpark Sierra del                           frischer Kakao      Kakao für Verkauf
     und konnte bereits über andere Projekte die Bauer*innen                                                                      Lacandón, dem Biosphärenreservat Sierra de las Minas und
                                                                                                                                  dem Wildschutzgebiet Bocas del Polochic. Ziel des Projekts     2017 – 2018          5.792,27 kg         X
     dabei unterstützen, biologisch vielfältige Agroforstsysteme
     mit Kakao und Kaffee anzulegen und sich in Ausschüssen                                                                       ist es, gemeinsam mit den Bauer*innen und mit Unterstüt-
                                                                                                                                                                                                 2018 – 2019          17.337,72 kg        5.890 kg
     zu organisiert. Auch die gemeinschaftliche Verarbeitung (z.B.                                                                zung der Privatwirtschaft nachhaltige Landwirtschaft zu för-
     Kakaofermentation und -trocknung, Nassverarbeitung und                                                                       dern und Wertschöpfungsketten zu erschließen und so auch
     Kaffeetrocknung) auf Gemeindeebene wurde aufgebaut.                                                                          Waldregenierung und Waldschutz zu erreichen. Konkret           Nachhaltig von Anfang bis Ende: Neben der Pro-
     Das neue Projekt schließt sinnvoll an die Vorgängerprojekte                                                                  geht es darum, die Bauer*innen in der Region bei Anbau,        jektarbeit vor Ort sind wir auch hier bei uns in Deutschland
     an und konzentriert sich nun auf die organisatorische Stär-                                                                  Produktion und Vertrieb von Kakao, Honig und der Maya-         im Zuge unterschiedlicher Bildungsprojekte tätig, um dar-
     kung der Gruppen beim Vertrieb und Verkauf der Produkte.                                                                     nuss Ramón im Agroforstsystem zu unterstützen.                 über aufzuklären, welchen Einfluss unser Konsumverhalten
     Das Projekt findet in den Regionen Sierra de Los Cuchu-                                                                                                                                     auf den Regenwald hat. Auch bei WaldGewinn haben wir ge-
     matanes, Sierra de Las Minas und Bocas del Polochic statt.       Auf der BioFach-Messe 2020 in Nürnberg konnten              Mit einem Erntefond die Einnahmen steigern:                    merkt, dass die Wertschöpfungskette letztendlich bis zu den
                                                                      viele spannende Kontakte geknüpft werden.                   Üblicherweise verkaufen viele Bauer*innen ihre Kakaoboh-       Konsument*innen gestaltet werden muss, damit die Bauer*
     Wissen, wo es herkommt: Eine wichtige Komponente                                                                             nen direkt nach der Ernte, weil sie die Einnahmen benötigen.   innen am Anfang der Kette gut bezahlt werden und der Re-
     dieses Projekts ist der Aufbau eines Geoportals, auf dem                                                                     Dabei erzielt man einen viel höheren Preis, wenn die Bohnen    genwald geschützt wird. Doch dies geht über die Arbeit un-
                                                                     Kartoffeln kann den Produzent*innen Zugang zu den ent-
     verschiedene lokale Organisationen die Wertschöpfungs-                                                                       bereits getrocknet und weiterverarbeitet verkauft werden.      serer Stiftung hinaus. Gemeinsam mit anderen Akteuren hat
                                                                     sprechenden internationalen Märkten ermöglicht werden.
     kette vom Anbau über die Verarbeitung bis hin zum Verkauf                                                                    Mit einem im Herbst 2018 eingerichteten Fond mit 6.000         OroVerde sich daher an der Gründung der Genossenschaft
                                                                     2019 fanden beispielsweise der Besuch der „Fair begegnen –
     sichtbar machen können. Über das Portal wird es später                                                                       Euro, der mithilfe ausgewählter Spender*innen aufgesetzt       „DeLaSelva-Regenwaldprodukte eG" beteiligt. Die Genos-
                                                                     Fair gestalten" sowie der BioFach 2019 statt. Im Frühjahr
     auch möglich sein, dass europäische Händler und ggf. spä-                                                                    wurde, sowie weiteren 13.500 Euro, war es für das Comitee      senschaft wird zunächst Kaffee und Kakao, später gegebe-
                                                                     2020 nahmen gleich 15 Vertreter unser Partnerorganisatio-
     ter auch Konsument*innen Informationen darüber erhalten,                                                                     de Cacao, ein Zusammenschluss der Kakaobauer*innen,            nenfalls auch andere Produkte aus den OroVerde-Projekten
                                                                     nen an der BioFach 2020 in Nürnberg statt, auf der
     wo und wie die Produkte angebaut wurden. So kann sich                                                                        möglich, den Bauer*innen selbst die Kakaoernte abzukaufen      importieren und hier in Deutschland zu fairen Preisen wei-
                                                                     OroVerde zusammen mit der neu gegründeten Genossen-
     auch ein tieferes Verständnis entwickeln, welchen positiven                                                                  und die Bohnen vor Ort zu verarbeiten. So konnten insge-       terverkauft. So wird die Kette nachhaltig zu Ende geführt!
                                                                     schaft „DeLaSelva-Regenwaldprodukte eG" (siehe
     Einfluss nachhaltiger Konsum für die Lebensumstände der                                                                      samt 17.550 kg frische Kakaobohnen von 379 Kleinbauer*in-
                                                                     WaldGewinn, S. 13) einen Stand hatte. Die Genossenschaft
     Produzent*innen vor Ort hat. Im weiteren Verlauf des Pro-       wird zukünftig den Kontakt zwischen den lokalen Partner-
                                                                                                                                  nen aus den Projektgebieten Sierra de las Minas und Bocas      Wir danken allen Spender*innen, die dieses innova-
     jekts soll dieses Portal selbstständig von unseren Partneror-                                                                del Polochic zu 5.890 kg fermentierten und getrockneten        tive Projekt unterstützen. Ganz besonders danken wir denje-
                                                                     organisationen in Guatemala und den Abnehmer*innen hier
     ganisationen mit Inhalt gefüllt werden. Die Bauernfamilien                                                                   Rohkakaobohnen weiterverarbeitet werden. Fast die kom-         nigen Spender*innen, die die Erntevorfinanzierung mit einer
                                                                     in Europa herstellen. Gemeinsam wurden weitere Messen
     können frei entscheiden, ob und welche Informationen über                                                                    plette Produktion wurde bis zum Ende des Jahres 2019 zu        Spende in den Fond ermöglicht haben, und dem Schokola-
                                                                     besucht, wie die CHOCOA-Messe in Amsterdam, und so
     sie in dem Portal erscheinen.                                                                                                guten Preisen verkauft. Die Einnahmen, die das Comitee mit     denmuseum Köln.
                                                                     wertvolle Kontakte für den Verkauf der Produkte geknüpft.
                                                                                                                                  dem Verkauf hatten, flossen direkt wieder in den Fond, so-
     International vernetzt: Mit der Teilnahme an unter-                                                                          dass dieser Ernte für Ernte seine Wirkung vervielfacht. Ein
                                                                     Vielen Dank für Ihre Unterstützung der Klein-                schöner Erfolg für das Projekt, die Menschen und die Ge-
     schiedlichen Verkaufsmessen für Kakao, Kaffee, Honig und        bauer*innen!                                                 meinden, die nun von den Maßnahmen profitieren.                  Ihre Förderung zeigt Wirkung!
                                                                                                                                                                                                   Alle Komponenten des Projekts sind finanziert, sodass
        Ihre Förderung wirkt — in Guatemala und in der Dominikanischen Republik                                                                                                                    das Projekt 2020 erfolgreich abgeschlossen wird. Auf-
                                                                                                                                                                                                   grund der Coronakrise wurde die Projektlaufzeit bis
        Mit Ihrer Hilfe können wir nachhaltigen Anbau fördern        450 Euro kostet eine Trocknungsanlage für Kaffee,                                                                             zum Ende des Jahres verlängert.
        und den Bauerfamilien vor Ort Perspektiven ermögli-          mit der die Bauer*innen den Kaffee selbstständig und
        chen. Damit schützen wir auch den Regenwald.                 wetterunabhängig verarbeiten können.
        Das Projekt in der Sierra de los Cuchumatanes, Sierra de     Mit 25 Euro können Werkzeuge für Baumpflege ge-                                                                                Lokale Partner:
        las Minas und Bocas del Polochic (Seite 10) läuft noch       kauft werden, die die Bauer*innen zur fachkundigen Pfle-
        bis Ende des Jahres 2020. Aktuell benötigen wir noch         ge ihres Agroforstsystems benötigen.
        19.800 Euro, um die Maßnahmen erfolgreich ab-                3.500 Euro ermöglichen den Bau eines Lagerraums
        zuschließen.                                                 für Kaffee. So können die Bauer*innen den Kaffee sicher
        Das Zwei-Länder-Projekt (diese Seite) läuft noch bis         und trocken aufbewahrten und die Bohnen antizyklisch
        2021. Hier benötigen wir dieses Jahr 21.000 Euro             verkaufen, wenn Nachfrage und Preise nach der üblichen        Reiche Ernte: Agroforstsysteme haben viele Vorteile —
        für unsere wichtigen Maßnahmen. So können Sie helfen:        Erntezeit wieder steigen.                                     für die Bauer*innen und den Regenwald

12                                                                                                                                                                                                                                                              13
Wir sind dran!
     Jugendprojekt im Nationalpark Lacandón
     Seit Jahren sind wir im Nationalpark Sierra del Lacandón aktiv
     und arbeiten am Schutz der Kernzone. Hier wohnen noch Ja-
     guare, Tapire und andere besondere Tiere. Zusammen mit un-
     seren lokalen Partnerorganisationen haben wir ein umfassen-
     des Schutzkonzept für die kostbare Kernzone entwickelt und
     unterstützen bei der Umsetzung.

     Die neue Generation: Die Jugendlichen vor Ort sind ein

                                                                                                                                     © Fotos: AAckermann; FDN; OroVerde/A.Hömberg, A.Hillbrand, E.Mannigel, M.Metz, L.Rohnstock, K.Toepfer; ÖZI’S COMIX STUDIO; Konrad Wothe
     aktiver Treiber im Regenwaldschutz. Sie wollen ins Manage-
     ment des Nationalparks mit einbezogen werden. Seit Projekt-
     beginn nehmen Vertreter*innen der Jugendlichen an den Pla-
     nungstreffen für den Parkbeirat teil, der sich in der Grün-
     dungsphase befindet, und gestalten so aktiv die Parkpolitik.
     Mit unserem Projekt und den Jugendlichen vor Ort wollen wir
     die nachhaltige Entwicklung der Gemeinden im Nationalpark        Feld. So bauen einige von ihnen an einer kleinen Unterkunft,
     stärken. Gleich 7 Jugendgruppen mit über 60 engagierten Mit-     absolvieren Sprach- und Gastronomiekurse oder lassen sich
     gliedern haben sich im Zuge des Projekts gegründet. Beson-       als Fremdenführer ausbilden.
     ders schön: Auch viele junge Frauen sind unter den engagier-     Auch den Austausch zwischen den Gruppen in den unter-
     ten Teilnehmer*innen. Mit unserer fachlichen Unterstützung       schiedlichen Gemeinden haben wir im Zuge des Projekts
     haben die Jugendgruppen unterschiedliche Geschäftsideen          gezielt vorangetrieben: Die Jugendgruppen der unterschied-
     erarbeiten, wie sich Nachhaltigkeit und Fortschritt vereinen     lichen Gemeinden treffen sich untereinander und lernen bei
     lassen. Sie haben an unterschiedlichen Workshops teilgenom-      Themen wie Imkerei und Gemüseanbau in Hausgärten von-
     men und sich so das nötige Wissen für eine erfolgreiche Um-      einander. Es hat sogar eine Exkursion nach Chiapas Corozal
     setzung ihrer Ideen anzueignen. Zu den Workshops gehörten:       in Mexiko stattgefunden, auf dem sich die Jugendlichen mit
                                                                      mexikanischen Gleichgesinnten getroffen und sich über
     ▷Bedeutung der Tierwelt im Nationalpark anhand des Tapirs        Umweltbildung ausgetauscht haben.
     ▷Umgang mit einem Finanzbuchhaltungstool                         20 weitere junge Erwachsene konnten zudem jeweils ein
     ▷Aufbaukurs gute Imkerei-Praxis                                  Stipendium erhalten, um nützliche Berufe, wie Mechani-
     ▷Kundenservice und Verkaufstraining                              ker*in, Schreiner*in oder Krankenpfleger*in zu erlernen.
     Zudem wurden alle Geschäftsideen auf Machbarkeit geprüft
     und in mehreren Workshops gründlich durchdachte. Jetzt       In unserem Jugendprojekt vereinen wir berufliche Selbstbe-
     geht es darum, die Ideen in die Tat umzusetzen. So hat eine  stimmung und Mitsprache mit Regenwaldschutz – und eb-
     Jugendgruppe in kleines Lebensmittelgeschäft gegründet, in   nen so den Weg in eine bessere Zukunft.
     dem lokale und regionale Produkte und Spezialitäten verkauft
     werden. Eine andere Gruppe hat intensiv mit unterschied-     Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Unterstüt-
     lichen Zutaten experimentiert und ein Avocadokern-Shampoo zung, mit der Sie diese tollen Erfolge ermög-
     entwickelt, welches sie nun verkaufen wollen. Auch der       licht haben.
     Tourismusbereich ist für viele junge Leute ein spannendes

        Lokale Partner:                                                 Ihre Förderung zeigt Wirkung!
                                                                        Alle Komponenten des Projekts sind dank Ihrer Un-
                                                                        terstützung bereits finanziert, sodass das Projekt im
                                                                        Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen wird.

                                                                        Vielen Dank!

14
Sie können auch lesen