Ortskernentwicklungs-Konzept (OKEK) Gemeinde Twedt
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Ortskernentwicklungs-Konzept (OKEK) Gemeinde Twedt (Kreis Schleswig-Flensburg) Vorab-Bericht - Zwischenstand: Juni 2020 - Gefördert Bearbeitet in Kooperation planung, forschung und beratung für raumentwicklung und kultur gmbh und Büro für Landschaftsentwicklung GmbH Landschafts- und Umweltplanung * Regionalentwicklung und –beratung
Impressum Auftraggeber Gemeinde Twedt, Der Bürgermeister Amt Südangeln Toft 7 | 24860 Böklund Tel.: 04623 78-0 | Fax: 04623 78-400 Ansprechpartner: Alexander Schmidt (Bürgermeister) alexander-schmidt@freenet.de | https://www.amt-suedangeln.de/twedt Auftragnehmer stadt & land gmbh Bramberg 12 | 24357 Fleckeby Tel: 04354 / 99 65 11 | Fax: 04354 / 99 65 13 mail@stadt-u-land.de | www.stadt-u-land.de in Arbeitsgemeinschaft mit BfL Büro für Landschaftsentwicklung GmbH Schweffelstraße 8 | 24118 Kiel Tel: 0431 / 88 88 977 | Fax: 0431 / 88 88 966 info@bfl-kiel.de | www.bfl-kiel.de Bearbeiter Bernd Wolfgang Hawel (stadt & land, Projektleitung) Dr. Deike Timmermann (BfL) stadt & land gmbh Bramberg 12 24357 Fleckeby (Schlei-Ostsee) Deutschland / Germany Geschäftsführer Bernd Wolfgang Hawel, Dipl.-Geogr. Stadtplaner SRL Kiel HRB 2975 USt-IdNr. DE134851862 IBAN: DE30 2105 0170 0005 0034 62 BIC: NOLADE21KIE Förde Sparkasse Kiel www.stadt-u-land.de mail@stadt-u-land.de +49 [0]43 54 / Fax 99 65 13 / Tel 99 65 11 stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20
Inhalt Gemeinde Twedt: Lage im Raum / Übersichtsplan 1 1. Aufgabe und Vorgehen 2 1.1 Aufgabenstellung 2 1.2 Vorgehensweise, Ablauf, Beteiligung 2 2. Bestandsaufnahme und Bewertung 5 2.1 Demographie 5 2.2 Befragungen 10 2.2.1 Befragung von Bürgerinnen und Bürgern- 10 2.2.1 Vereinsbefragung- 12 2.3 Stärken-Schwächen-Analyse 14 D | Dorfgemeinschaft 14 M | Mobilität und Verkehr 15 N | Natur, Umwelt und Erholung 16 S | Siedlungsentwicklung und Struktur 17 3. Entwicklungsziele und Leitbild 18 4. Handlungsfelder und Projekte 19 Einführung und Übersicht 19 Synopse der Projekte und Projektblätter 20 4-D Dorfgemeinschaft D1 Weiterentwicklung des Bürgerhauses 21 D.. ggf. weitere Projekte 4-M Mobilität und Verkehr M1: Verkehrsberuhigung / Geschwindigkeitsdämpfung in Grumby, Boholzau und Buschau 31 M2: Sanierung oder Neubau der Brücke über die Loiter Au nach Loit 34 M3: Ausbau des Geh- und Radweges entlang der K46 und K35 36 M... ggf. weitere Projekte 4-N Natur, Umwelt und Erholung N1 Weiterentwicklung der kommunalen Wegeinfrastruktur für Alltag, Freizeit und Erholung 38 N2 Naturnahe Lebensräume 40 4-S Siedlungsentwicklung und Struktur S... ggf. weitere Projekte Anlage Karte "Wege und wegebegleitende Infrastruktur" 41 stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20
Gemeinde Twedt: Lage im Raum / Übersichtsplan (Detailkarte am Ende des Berichts) stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 1/42
1 Aufgabe und Vorgehen 1.1 Aufgabenstellung Die Gemeinde Twedt im Kreis Schleswig-Flensburg hat 517 Einwohner (Stand: 31.12.2018), ver- teilt auf drei Ortsteile mit mehreren Einzellagen, deren Fusion zur heutigen Gemeinde zum 1. Au- gust 1970 erfolgte: • Buschau (mit Alt-Tolkschuby, Boholzau, Dornhöh, Eichtal, Lücke, Neu-Tolkschuby und Pokier) • Grumby (mit Elkier und Neuheim) • Twedt (mit Hoffnungstal, Loiterau, Vörbarg) 2.1 Demographie Twedt liegt etwa 12 Straßen-km nordöstlich von Schleswig (Mittelzentrum, Kreisstadt) und in je- weils ca. 9 km Abstand zwischen Böklund (Ländlicher Zentralort, Amtssitz) und Süderbrarup (Un- terzentrum). Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn Böel, Brebel, Loit, Taarstedt, Tolk und 2 Struxdorf. Mit einer Bevölkerungsdichte von 41 Einwohner/km ist Twedt eine typische ländliche Gemeinde im nordöstlichen Schleswig-Holstein. Die gesellschaftlichen, sozialen, wirtschaftlichen und demographischen Veränderungen stellen die Gemeinde Twedt vor Herausforderungen, so dass sie sich zusammen mit ihren Bürgerinnen und Bürgern intensiv mit der zukünftigen Entwicklung befassen möchte. Dabei hat die Gemeinde die Modernisierung und die Anpassung der örtlichen Infrastruktur an die künftigen Anforderungen be- sonders im Fokus. Sie möchte es dadurch ihren BewohnerInnen ermöglichen, im ländlichen Raum zu leben, zu arbeiten, mobil zu sein und aktiv an der Dorfgemeinschaft teilzuhaben. Aus diesen Gründen hat sich die Gemeindevertretung am 20.02.2019 entschieden, ein Ortskern- entwicklungskonzept auf den Weg zu bringen. Am 24.07.2019 hat die Gemeinde ein Ortskern- entwicklungskonzept (OKEK) für den Zeithorizont bis 2035 Jahren beauftragt. Wichtige Anforderungen waren: • Breite Beteiligung der EinwohnerInnen u.a. durch eine Vereinsbefragung und Workshops • die Berücksichtigung des demografischen Wandels • Bestimmung von Entwicklungsperspektiven für ausgewählte Themenfelder • Erstellung von Maßnahmenblättern • Berücksichtigung der Kriterien des Landes-Förderprogramms Orts-(Kern-)Entwicklung Der erforderlichen Erhebung des Innenentwicklungspotenzials bzw. Ansätzen zur Verminde- rung der Flächeninanspruchnahme ist durch das bereits vorliegende Innenentwícklungsgutachten* Genüge getan. 2.3 Stärken-Schwächen-Analyse, Themenfeld: Siedlungsentwicklung 1.2 Vorgehensweise und Beteiligung Durchgeführte Bearbeitung bis März bzw. Mai 2020 Die Erarbeitung des Ortskernentwicklungskonzeptes Twedt war auf Wunsch der Gemeinde stark bürgerbeteiligungsorientiert und wurde von einer eigenen Lenkungsgruppe mit acht Personen ge- steuert. stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 2/42
OKEK Gemeinde Twedt: Ablauf und Beteiligung (Stand: Mai 2020) stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 3/42
Die Projektbearbeitung mit den Planern begann mit einer „Ortsbereisung“ geführt durch den Bürgermeister im September 2019. Im September/Oktober 2019 wurden die örtlichen Vereine und Veranstalter nach ihren Entwicklungsperspektiven, Problemen und Wünschen durch ein di- rektes Anschreiben befragt, hieran haben sich 8 Organisationen beteiligt. Am 24. November 2019 fand das 1. öffentliche Bürgerforum statt, zu dem über die ortsübliche Presse, Aushängen in den Gemeindeinformationskästen und über eine Verteilung der Einladung in alle Briefkästen eingeladen wurde, und an dem ca. 60 BürgerInnen teilgenommen haben. Nach einem Kurzbericht über die demographische Entwicklung wurden in zwei Arbeitsgruppen die Leit- fragen „Für eine gute Zukunft in der Gemeinde Twedt … wünsche ich mir … fehlen mir … … kurzfristig bis 2023 … mittelfristig bis 2028 … langfristig bis 2035“ bearbeitet. Dabei kristallisierten sich die Themenfelder ÖPNV / Mobilität, Fuß- und Radwege, Kfz- Verkehr, Dorfgemeinschaft, Gemeindekommunikation, Kinder und Jugend, Senioren und Nahver- sorgung als wichtigste Themen heraus. Ergebnisse eingearbeitet in 2.3 Stärken-Schwächen-Analyse Weiterhin wurden die Teilnehmenden gebeten, wichtige Bereiche des Lebens in der Gemeinde wie z.B. die Wohnsituation, Angebote für unterschiedliche Altersgruppen oder den ÖPNV in einer vierstufigen Skala zu bewerten. 2.2.1 Befragung von Bürgerinnen und Bürgern Die Ergebnisse wurden am 11. Dezember 2019 mit der Lenkungsgruppe bewertet und die zu vertiefenden Themen für die Themengespräche festgelegt. Um die Meinung und Belange der Jugendliche zu erfahren, wurden die Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren mittels persönlicher Einladung zu einer Jugendversammlung am 25. Januar 2020 eingeladen. Leider konnte die Veranstaltung aufgrund fehlender TeilnehmerInnen nicht durchge- führt werden. Im Februar und März 2020 fanden zwei öffentliche Themengespräche zu dem Themen „Mobilität, Nahversorgung und Kommunikation“ und „Dorfgemeinschaft“ sowie eine Arbeitsgruppensitzung zur „Wege- und wegbegleitenden Infrastruktur“ statt. Teilgenommen haben an den Veranstaltun- gen jeweils zwischen 10 und 40 BürgerInnen. Ergebnisse eingearbeitet in die jeweiligen Projekt-Vorschläge 4. Handlungsfelder und Projekte Unterbrechung aufgrund der Kontaktsperre durch die Covid-19-Pandemie Ein weiteres Themengespräch zu „Mobilität, (Senioren)Wohnen und Gemeindekommunikation“ sowie eine Lenkungsgruppensitzung, die für April 2020 geplant waren, mussten auf zunächst un- bestimmte Zeit verschoben werden. Das gleiche gilt für das für Mai 2020 geplante 2. öffentliche Bürgerforum. Es ist vorgesehen, diese Veranstaltungen nachzuholen, sobald wieder Versammlungen mit bis zu 50 Personen ohne Gefährdung der Teilnehmenden und mit den notwendigen Auflagen stattfinden dürfen, sowie zu erwarten steht, dass die Bevölkerung diese auch wahrnehmen wird. Um dennoch für die wichtigsten und bereits ausführlich diskutierten Maßnahmen Fördermittel be- antragen zu können, wurde für die Gemeindevertretung im Juni 2020 ein Vorab-Bericht erstellt, in dem alle Ergebnisse dargestellt sind, die bis dahin unter Beteiligung der BürgerInnen erarbeitet worden sind. Dieser Vorabbericht wird nach Beendigung der Bürgerbeteiligung durch die noch feh- lenden Ergebnisse zu einem vollständigen Abschlussbericht ("Strategie- und Maßnahmen- plan") erweitert. stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 4/42
2 Bestandsaufnahme und Bewertung 2.1 Demographie Wesentliche Merkmale der Entwicklung in der Gemeinde Twedt • Seit 2000 ist ein relativ stabiler Bevölkerungs-Trend zu beobachten, der sich nach der Kreis- prognose bis 2030 fortsetzen wird. Abb. "Bevölkerungsentwicklung ... und Prognose" • Twedt ist "demographisch jünger" als Kreis und Land mit deutlich höheren Anteilen in allen Al- tersgruppen unter 25 Jahren und gleichzeitig etwas niedrigeren Anteilen der Altersgruppen ab 65 Jahren. Abb. "Bevölkerungsentwicklung ... Altersgruppen" • Bis 2030 wird auch Twedt von einer demographischen Alterung betroffen sein. Abb. "Bevölkerungsentwicklung ... Altersgruppen" • Ursachen der Entwicklung liegen in einem tendenziell negativen natürlichen Saldo (d.h. mehr Sterbefälle als Geburten) und einem ebensolchen Wanderungssaldo (d.h. mehr Fortzüge als Zuzüge). Abb. "Natürliche Bevölkerungsentwicklung ..." und "Wanderungsbewegung" • Zuzüge der letzten Jahre in die Gemeinde sind durch Familien bestimmt, während Fortzüge vor allem auf die Generationen 18 bis unter 25 Jahren und ab 65 Jahren entfallen. Abb. "Wanderungssalden nach Altersgruppen" • Die Zahl der Haushalte wird sich bis 2030 kaum verändern, aber mit mehr 1- und 2-Personen- Haushalten bei gleichzeitigem Rückgang der größeren Haushalte anders zusammengesetzt sein. Abb. "Haushalte" Demographische Merkmale der Ortsteile (OT) Abbildungen " Bevölkerung 2019 in Ortsteilen ... nach Altersgruppen und Geschlecht " und " Bevölkerung 2019 in Ortsteilen ... nach Altersgruppen" • Die Einwohnerschaft verteilt sich auf die OT Twedt (57%), Buschau (26%) und Grumby (17%). • Twedt weist insgesamt einen deutlichen Frauenüberschuss auf, dieser zeigt sich in den Ortstei- len Buschau (viele ältere Frauen) und Twedt (besonders viele weibliche Jugendliche). • Dementsprechend ist in der Verteilung der Altersgruppen Twedt der "demographisch jüngste" Ortsteil, während Grumby mit wenig Jugendlichen deutlich "älter" ist als der Gemeindedurch- schnitt, dem wiederum Buschau altersmäßig relativ ähnlich ist. • Die Mehrheit der SeniorInnen (65 plus) lebt in den Ortsteilen Buschau und Grumby. Konsequenzen für die Orts(kern)entwicklung Anders als vielen ländlichen Gemeinden wird Twedt in der Kreisprognose kein Bevölkerungsrück- gang vorausgesagt, wohl aber eine generelle Alterung sowie eine Zunahme der 1- und 2- Personen-Haushalte. Daraus erwachsen der Gemeinde die kommunalpolitischen Aufgaben, sich als seniorenfreundlich weiter zu profilieren, ohne die Kinder, Jugendlichen und Familien und das Zusammenleben der Generationen aus dem Blick zu verlieren. Zunehmende Herausforderungen stellen sich demnach in den Bereichen • Wohnen, Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Pflege für die ältere Generation • Freizeit und Lebensqualität für alle Generationen Die demographischen (besonders altersmäßigen) Unterschiede zwischen den Ortsteilen bedürfen bei sektoralen Planungen (z.B. Mobilität, Wohnen, Versorgung) besonderer Beachtung. stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 5/42
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2.2 Befragungen 2.2.1 Befragung von Bürgerinnen und Bürgern Anlässlich der öffentlichen Auftaktveranstaltung zum OKEK Twedt (Bürgerforum am 24.11.19) wurden die anwesenden Bürgerinnen und Bürgern gebeten, sich an einer Umfrage zu den lokalen Lebensverhältnissen zu beteiligen. Die offene Abstimmung erfolgte durch Vergabe von Klebe- punkten in vorgegebenen Antwortfeldern zu bestimmten Fragen. Diese wurden in die folgenden Grafiken übersetzt, wo auch die genauen Fragen wiedergegeben sind. Es zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit dem Leben in der Gemeinde Twedt im Allgemeinen, die durch die Zufriedenheit mit der Wohnsituation noch übertroffen wird. Dieses Bild ist auch aus Haushaltsbefragungen in anderen Kommunen bekannt. Dennoch differenziert sich die Bewertung je nach Themenfeld weiter aus: Hohe Grundzufriedenheit, aber Kritik im Detail. Im Freizeit- und Kulturbereich, der vor allem durch die Vereine verantwortet wird, überwiegen die positiven Noten, allerdings mit einer geringeren Zahl an "sehr" Zufriedenen weniger deutlich; auch einige "eher weniger" Zufriedene mischen sich ein. Ursächlich hierfür erscheinen der unbe- friedigende Zustand des Bürgerhauses und ein Wunsch nach mehr Freizeitangeboten. Vorwiegend negativ sind die Beurteilungen der Angebote für Kinder und Jugendliche verschie- dener Altersstufen. Hierbei ist zu beachten, dass nur Erwachsene abgestimmt haben, und viele Enthaltungen von Personen vorliegen, die sich nicht als betroffen ansahen. Der Versuch, Jugend- liche in einer extra anberaumten Versammlung direkt zu beteiligen (geplant 25.01.20), musste mangels Beteiligung der Zielgruppe aufgegeben werden. In weiteren Erörterungen wurde vermu- tet, dass die (älteren) Jugendlichen in ihrer Freizeit wenig auf das Dorf orientiert sind, und das An- gebot für die jüngeren in der Gemeinde doch besser ist als durch die Befragung ausgedrückt. stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 10/42
Im Verkehrsbereich fallen die Bewertungen unterschiedlich aus. Überwiegend negativ beurteilen Fußgänger/innen ihre Situation. In Bürgerforum fielen diesbezüglich die Stichworte Straßenbe- leuchtung, Sitzgelegenheiten, Wegevernetzung und Wegweisung. Die ähnlich negative Bewertung des ÖPNV bezieht sich auf das gegenwärtige geringe und nicht abgestimmte Angebot, fehlende Anbindung der Außenlagen und schwierige Mobilitätsbedingun- gen im Alter. Die ausgeglichenen Wertungen für die Radverkehrs-Verhältnisse hängen, was ihren kritischen Teil betrifft, mit ähnlichen Themen wie bei den Fußwegen zusammen. Eine überwiegend positive Sicht haben die Autofahrer/innen. Im Bürgerforum geäußerte negative Einschätzungen hinsichtlich Belastungen und Gefährdungen durch den Autoverkehr sind offenbar hier mit eingeflossen. Anmerkung: In die Interpretation der Befragungsergebnisse wurden Aussagen aus den Work- shops des Bürgerforums einbezogen, dokumentiert im Kap 2.3 Stärken-Schwächen-Analyse. stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 11/42
2.2.2 Vereinsbefragung Die Befragung dient dazu, die Situation des Ehrenamtes in der Gemeinde zu beurteilen. Dabei wurden der Begriff "Verein" nicht eng gefasst und auch Parteien sowie die Bürgerhauspächterin als Anbieterin von Veranstaltungen einbezogen. In diesem Sinne treten in Twedt 8 Organisationen in Erscheinung, die weit überwiegend auf den Ort bezogen sind und ein großes Angebot bereitstellen. Dies ist insofern bemerkenswert, als es in der Gemeinde keine Sportvereine gibt, welche sonst meistens für die höchste Zahl an Terminen und Teilnehmenden sorgen. Gleichwohl bleibt auch Twedt von der "Krise des Ehrenamtes" nicht verschont, die das Vereinsle- ben insgesamt und auch im ländlichen Raum trifft: • (Über-)Alterung der Mitglieder und Funktionsträger/innen • zurückgehende Engagement-Bereitschaft • Nachwuchsprobleme bei Mitgliedern und Funktionsträger/innen, Trend zu "Multifunktionären" • geringer werdende Bindung an das eigene Dorf und an Aktivitäten vor Ort • Schwierigkeit, insbesondere die Jugend zu erreichen und zu halten stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 12/42
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2.3 Stärken-Schwächen-Analyse Themenfeld: D | DORFGEMEINSCHAFT Stärken Schwächen Dorfleben / Vereine / Organisationen Dorfleben / Vereine / Organisationen • Vereins-, Freizeit- und Kulturangebot durch die • erkennbare Nachwuchssorgen bei Mitgliedern Befragten überwiegend positiv bewertet und FunktionsträgerInnen • Aktives Vereinsleben, tendenziell konstante bis • "Dorfkommunikation" über Veranstaltungen, steigende Nachfrage nach Angeboten Nachbarschaftshilfe usw. unbefriedigend; digi- • Freiwillige Feuerwehr mit 32 Aktiven tale und analoge Lösungen stehen aus • Größere Verbundenheit zwischen den OT • Noch spürbare geringe Verbundenheit zwi- Twedt und Grumby aufgrund räumlicher Nähe schen OT Twedt und Buschau bzw. Boholzau und traditionell gemeinsamer Feuerwehr infolge Gemeindefusion 1970 und größerer Entfernungen Infrastruktur Infrastruktur • Bürgerhaus erbaut 1979/80, mit Feuerwehr- • Anpassung des Bürgerhauses an zeitgemäße Gerätehalle inkl. Werk- und Umkleideraum; Energie- und Nutzungsstandards erforderlich Fassungsvermögen max. 100 Personen; • Unzureichende Nutzungsmöglichkeiten des mit mobiler Schiebewand teilbar in 2 Räume Außengeländes; Bürger/innen wünschen mehr • Intensive Nutzung durch örtliche und überörtli- Angebote che Organisationen (ca. 230 Veranstaltungen mit zus. ca. 3.200 Teilnehmer/innen p.a.); akti- ve Pächterin Kinder und Jugend Kinder und Jugend • Keine Schule oder Kindertageseinrichtungen direkt vor Ort; weitere Kindergärten im Amt • Ev. Kindergarten (Kooperation Twedt / Taar- Südangeln; Grundschule in Tolk, Gemein- stedt) in der Nachbargemeinde schaftsschulen in Böklund, Süderbrarup, • An allen Kita-Standorten nachmittägliche Be- Schleswig, Gymnasien in Schleswig und Sat- treuung bis mindestens 15:00 Uhr; betreute rup (Mittelangeln); dänisches Schulwesen in Grundschule in Tolk (bis 15 Uhr) Struxdorf, Süderbrarup und Schleswig • Spielplatz am Bürgerhaus • Angebote für Kinder und Jugendliche aus Sicht • Kinderchor "Twedter Spatzen" von Erwachsenen nicht zufriedenstellend • Neue Angebote für Kinder und Jugendliche im • Bauwagen und andere Aktivitäten für Jugend- Bürgerhaus geplant liche eingeschlafen; Jugend zur Zeit im Dorf ohne „informellen“ Treffpunkt, scheint aber mit Schule und Angeboten aus Nachbarorten aus- reichend versorgt; Jugendbeteiligung des OKEK mangels Teilnahme ausgefallen Ziele und Projekte (z.T. vorläufig) • Langfristige Sicherung der Dorfgemeinschafts-Infrastruktur durch Modernisierung des Bürgerhauses • Verbesserung der "Dorfkommunikation" (geeignete Lösungen noch in der Diskussion) • Kinder und Jugendliche: offenbar kein akuter Handlungsbedarf, aber weiter zu beobachten stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 14/42
Themenfeld: M | MOBILITÄT UND VERKEHR Stärken Schwächen Öffentliche Mobilität Öffentliche Mobilität • Regelmäßiger Linien- und Schulbusverkehr • Zu wenig ÖPNV-Angebote (Wochenende, entlang der B201 (Schleswig-Flensburg), soll nachts, generell in den Außenlagen) zum 01.01.2021 erweitert werden • Unabgestimmte Bus-Zugfahrpläne • Barrierefreier Umbau von einzelnen Bushalte- • Befragte überwiegend eher weniger oder gar stellen in allen Ortsteilen nicht zufrieden mit dem ÖPNV Verkehrsinfrastruktur • Keine alternativen Fahrdienste / Fahrangebote • Gute Verkehrsanbindung für Pkw durch die • Keine Mitfahrbänke – aber: Nutzung kritisch B201 und zwei Kreisstraßen gesehen • Überwiegend eher mehr oder sehr zufrieden • Nicht sichergestellte Kita-Kinder und Schüler- mit den Kfz-Verkehrsverhältnissen beförderung wegen fehlender Begleitpersonen • Radweg an B201 vorhanden Verkehrsinfrastruktur • Zufriedenheit-Unzufriedenheit der Befragten • Fehlende Geh- und Radwege an der K 35 und mit den Radwegen ist ausgeglichen K46 • Ausgedehntes kommunales Wegenetz • Zu hohe Geschwindigkeiten in Boholzau, Bu- • Ungenügende Straßenbeleuchtung in Twedt, schau und Grumby Grumby und Boholzau • Schlechter Zustand der Brücke über die Loiter • Bei Verhältnissen für Fußgänger und Barriere- Au zwischen dem Ortsteil Buschau und der freiheit dominiert die negative Bewertung durch Gemeinde Loit die Befragten • Fehlende E-Lademöglichkeit in Twedt Ziele und Projekte (z.T. vorläufig) • Verbesserung des ÖPNV (Lösungsmöglichkeiten noch in der Diskussion, auch wegen noch nicht abge- schlossener bzw. bekannter Umsetzung des Kreiskonzeptes ab 2020/21) • Ausbau / Verbesserung des kommunalen Wegenetzes durch geeignete Maßnahmen für die Nutzung im Alltag, in der Freizeit und zum Zwecke der Erholung für die örtliche Bevölkerung und Gäste des Natur- parks einschließlich Begleitinfrastruktur • Beruhigung des Kfz-Verkehrs in beeinträchtigten Ortsteilen und Schutz der „weichen“ Verkehrsteilneh- mer vor Gefahrensituationen durch den Kfz-Verkehr • Brücken-Sanierung oder -Neubau im Zuge der Verbindungsstrecke nach Loit mit vielfältigen Funktionen im gemeindlichen Wegenetz stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 15/42
Themenfeld: N | NATUR, UMWELT UND ERHOLUNG Stärken Schwächen Natur Natur • Lage im Naturpark Schlei und Mitglied im Na- • Waldarmut turpark-Trägerverein • überwiegend großflächige Angeliter Acker- • Loiter und Boholzer Au als Teil des FFH- landschaft mit geringer Knicknetzdichte Gebiets „Wellspanger-Loiter-Oxbek-System • Keine herausragenden „Natur-Highlights / Be- und angrenzende Wälder“ sonderheiten“ Umwelt Umwelt • Erzeugung regenerativer Energie durch Wind- • Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch kraft, Biomasse und Photovoltaik vorhandene und geplante Windkraftanlagen • Eignungsfläche für weitere Windkraftanlagen und Maisanbau für Biogasanlagen vorhanden • Negative Auswirkungen der Erzeugung rege- • Überwiegend Akzeptanz der regenerativen nerativer Energie auf Wohn- und Erholungs- Energieerzeugung (geringe Konflikte) qualität Erholung und Tourismus Erholung und Tourismus • Paddelmöglichkeiten auf der Loiter und Bohol- • Geringe Beherbergungskapazitäten zer Au mit Anlege- und Einsetzstellen • Kein gastronomisches Angebot • Ausgedehntes Wegenetz mit vielen Möglich- • Geringe Wertschöpfungsmöglichkeiten aus keiten für das Wandern / Spazierengehen, dem Bereich Erholung und Tourismus Radfahren und begrenzt auch für das Reiten / • Unzureichendes Wegweisungssystem Gespannfahren • Ferienhaus- Ferienwohnungsanbieter in orts- verträglichem Umfang vorhanden, unterstützt den Erhalt historischer Bausubstanz • Historisch gewachsene Dorfstrukturen mit att- raktiver historischer, denkmalgeschützter Bau- substanz • Durch ZDF-Landarztserie bekanntes bauliches Ensemble in Twedt • Spielplatz in Twedt Ziele und Projekte (z.T. vorläufig) • Ausbau / Verbesserung des kommunalen Wegenetzes durch geeignete Maßnahmen für die Nutzung im Alltag, in der Freizeit und zum Zwecke der Erholung für die örtliche Bevölkerung und Gäste des Natur- parks einschließlich Begleitinfrastruktur • Lebensräume für gefährdete Pflanzen und Tiere durch Naturschutzmaßnahmen sowohl im Ort und in Ortsnähe als auch in der freien Landschaft bereitstellen stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 16/42
Themenfeld: S | SIEDLUNGSENTWICKLUNG UND STRUKTUR Stärken Schwächen Innenentwicklungspotenzial* und Planung Innenentwicklungspotenzial* und Planung • Bestand von derzeit (2019) 10 Potentialflächen • Großteil der Potenzialflächen im Innenbereich innerhalb des unbeplanten Innenbereiches steht aktuell (2019) eigentumsrechtlich nicht nach § 34 BauGB, entsprechend ca. 13 WE zur Verfügung, bzw. die Bebauung der Fläche • Kontingent für die wohnbauliche Entwicklung ist aus privaten Gründen nicht erwünscht (bislang 9 WE) könnte durch Nutzung von Flä- chen im Innenbereich ausgeschöpft werden • Im Rahmen der Flächenvorsorge nach defi- nierten städtebaulichen Ansätzen: zusätzliche 5 Potenzialflächen mit ca. 49 WE im Außenbereich nach § 35 BauGB • Flächennutzungsplan mit Entwicklung eines neuen Baugebiets in Erarbeitung Wohnen Wohnen • 100% Zufriedenheit der Befragten mit ihrer • wenig Wohnraumangebot für Senior/innen, die Wohnsituation und dem Wohnumfeld sich vom Eigenheim trennen wollen, ggf. mit Pflege (nächstgelegene Seniorenwohnanlagen in Böklund und Süderbrarup) Bedarf für kleine Wohnanlage mit (ambulanter) Betreuung artikuliert Wirtschaft Wirtschaft • keine Flächen für Gewerbe, Erweiterungsbe- • Landwirtschaft: 5 Vollerwerbsbetriebe, 1 große darf von Gewerbebetrieben artikuliert Hühnerfarm, 1 Biogasanlage • 6 Gewerbebetriebe unterschiedlicher Art und Stärken, Schwächen, Handlungsbedarfe sollen Größe der Branchen Bau, Verkehr, Handwerk, in einem Gespräch mit dem HGV Südangeln Windpark mit Bürgerbeteiligung noch erörtert werden. • 177 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Arbeitsort, 2019), davon ein Sechstel Frauen Nahversorgung / Breitband Nahversorgung / Breitband • Biohofladen • Einzelhandel, Gaststätten, medizinische Ver- • Breitbandversorgung bis 500 Mbit/s: Fertigstel- sorgung nicht (mehr) am Ort; Versorgung vor lung bis 2020 (80% Anschluss) allem in den zentralen Orten Böklund, Süderb- rarup, Schleswig (9 – 12 Straßen-km entfernt) *) Aussagen laut "Städtebauliches Standortkonzept für die wohnbauliche Entwicklung der Gemeinde Twedt" (Bearbeitung: Pro Regione GmbH, 24939 Flensburg, 20.02.2019) Ziele und Projekte (z.T. vorläufig) • noch in der Diskussion Quellen für die Stärken-Schwächen-Analyse: Ortsbegehung, Vereinsbefragung, Bürgerforum Nov. 2019, Themenge- spräche Feb./März 2020, eigene Einschätzungen und Recherchen stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 17/42
3. Entwicklungsziele und Leitbild ENTWICKLUNGSZIELE UND LEITBILD ZUM OKEK TWEDT Dorfgemein- schaft Siedlungsent- wicklung Mobilität und Bearbeitung zu gegebener Zeit nach der "Zwangspause" Verkehr Natur, Umwelt und Erholung Leitbild stadt & land / OKEK Twedt Stand: 02.06.20 | Seite 18/42
4. Handlungsfelder und Projekte Einführung und Übersicht Im Gegensatz zu einem möglichen „enzyklopädischen“ Vorgehen, in dem alle theoretisch relevan- ten Themen einer Gemeindeentwicklung abgearbeitet werden, folgte die Ortskern-Entwicklungs- planung Twedt einem beteiligungsorientierten Ansatz. Die thematische Schwerpunktsetzung ergab sich im Wesentlichen danach, was in den Beteiligungsveranstaltungen für wichtig erachtet wurde, jeweils gefiltert und bestätigt durch die Lenkungsgruppe. Es haben sich vier Handlungsfelder herauskristallisiert, denen im Beteiligungsprozess jeweils auch ein oder mehrere "Themengespräche" gewidmet waren bzw. noch werden sollen. Innerhalb der Handlungsfeldes wurden bzw. werden Projekte entwickelt. Die Leitbuchstaben "D" bis "S" dienen der Zuordnung von Projekten zu den Handlungsfeldern und stellen keine Rangfolge dar. D | Dorfgemeinschaft M | Mobilität und Verkehr N | Natur, Umwelt und Erholung S | Siedlungsentwicklung / Struktur An dieser Stelle folgt im endgültigen Abschlussbericht eine zusammenhängende Diskussion der Handlungsfelder und Projekte. Dabei wird auch auf auf Themen und Vorschläge eingegangen, die in der Beteiligung eine Rolle gespielt haben, aber nicht in Projekten konkretisiert worden sind. stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 19/42
Synopse der Projekte D1 | Weiterentwicklung des Bürgerhauses [ D.. | ggf. weitere Projekte ] - Schlüsselprojekt - Zentralen Treffpunkt im Ortskern stärken - Indoor- und Outdoor-Nutzungsmöglichkeiten für verschie- dene Nutzergruppen weiterentwickeln, attraktivie- [ Weitere Projekte, z.B. im Bereich der "Dorfkom- ren und neu schaffen - Gebäude baulich und e- munikation, sind noch in der Diskussion ] nergetisch auf heutige Standards ertüchtigen und damit zukunftsfähig gestalten M1 | Verkehrsberuhigung / Geschwindigkeits- M2 | Sanierung oder Neubau der Brücke über dämpfung in Grumby, Boholzau und Buschau die Loiter Au nach Loit - Schlüsselprojekt - - Schlüsselprojekt - Kfz-Verkehrs in beeinträchtigten Ortsteilen / Sied- Brücke im Zuge der Verbindung nach Loit mit viel- lungsteilen beruhigen - Schutz der „weichen“ Ver- fältigen Funktionen im gemeindlichen Wegenetz - kehrsteilnehmer vor Gefahrensituationen durch Ersatz der rund 50 Jahre alten Holzbrücke, um zu- den Kfz-Verkehr - Umsetzung mittels Verkehrsin- künftigen Anforderungen gerecht zu werden - seln mit Fahrbahnverschwenkung bzw. Geschwin- Entscheidung über Bauweise nach Klärung des digkeitsbeschränkungen Anforderungsprofils M3 | Ausbau des Geh- und Radweges entlang [ M.. | ggf. weitere Projekte ] der K46 und K35 Schutz der „weichen“ Verkehrsteilnehmer vor Ge- fahrensituationen durch den Kfz-Verkehr auf Ab- [ Weitere Projekte, z.B. im Bereich ÖPNV, sind schnitten ohne Geh- und Radweg - gefahrlose Er- noch in der Diskussion ] reichbarkeit von Bushaltstellen sicherstellen N1 | Weiterentwicklung der kommunalen We- N2 | Naturnahe Lebensräume geinfrastruktur für Alltag, Freizeit, Erholung Angebot attraktiver Wegstrecken für die örtliche Im Ort, in Ortsnähe und der freien Landschaft Le- Bevölkerung und Gäste des Naturparks - Barrie- bensräume für gefährdete Pflanzen und Tiere be- rearmut in Ortsnähe, intelligente, klima- und um- reitstellen - Blühwiesen für den Insektenschutz weltschonende Beleuchtung, selbsterklärende nördlich der B 201 anlegen - Feuerlöschteich sa- Wegweisung und attraktive Rastmöglichkeiten nieren und bepflanzen [ S.. | ggf. weitere Projekte ] [ Projekte im Bereich Siedlungsentwicklung / Struktur sind noch nicht diskutiert und werden ggf. ergänzt ] Projektblätter folgende Seiten stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 20/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES Bürgerhaus Ansicht Straßenseite / Feuerwehr Ansicht Hof-/Spielplatz-Seite • Ergebnis der Bürgerbeteiligung (Bürgerforum 11/2019, Themengespräch 3/2020): - hoher sozialer Stellenwert des Twedter Bürgerhauses in der Gemeinde - mehr Freizeitangebote für Kinder/Jugendliche und Erwachsene in der Gemeinde gewünscht; Befragungsergebnisse zur Zufriedenheit mit vorhandenem Angebot deuten auf Handlungsebedarf hin - konkrete Wünsche nach Verbesserung der Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität im Gebäude (u.a. Heizung, Lüftung, Akustik, barrierefreie Sanitäranlagen, La- ger) sowie auf dem Außengelände (Terrasse, Aktivitätsmöglichkeiten, Spiel- platz, Grillhütte, Grüngestaltung) • Rahmenbedingungen: Ausgangslage / - Bürgerhaus nach Schließung der Gaststätten vor Ort und in den Problemstellung Nachbargemeinden bereits Ende der 70er Jahre als Veranstaltungsstätte und Treffpunkt mit Fahrzeughalle für Feuerwehr errichtet - Veranstaltungsort mit hoher Auslastung und teilweise überörtlicher Funktion - durch Verpachtung an aktive Betreiberin bewirtschaftet - enge soziale und räumliche Verzahnung mit der Freiwilligen Feuerwehr • Handlungsbedarf: - zeitgemäße bauliche und energetische Ertüchtigung des Gebäudes und Schaf- fung zusätzlicher Aktivitätsmöglichkeiten im Außengelände - zukunftsfähige Weiterentwicklung des Gesamtobjektes zur Stärkung der Dorf- gemeinschaft erforderlich stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 21/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES Lage ▲Ortskern Twedt openstreetmap.org Abruf 23.03.20 Grundstück ► Nord | Google Maps Satellit, Abruf 23.03.20 - Sitzungen der Gemeindevertretung - Versammlungen der Freiwilligen Feuerwehr - Übungsabende und Versammlungen des Twedter Gesangvereins „Treu im Wort“ - Übungsnachmittage des Kinderchores „Twedter Spatzen“ - Veranstaltungen und Versammlungen des DRK Ortsvereins Twedt Art der derzeiti- - Spielenachmittage und Seniorenveranstaltungen (Sportgruppe Ü 50 des DRK) gen Nutzung - Veranstaltungen für Kinder (Kinonachmittag, Kinderfest, Laternelaufen) (Übersicht) - gemeindeübergreifende Veranstaltungen (Amts- und Jugendfeuerwehr, Kreisjäger- teilweise mit über- schaft, Naturpark Schlei e. V.) örtlicher Funktion - Bildungsveranstaltungen (Kurse der Amtsvolkshochschule Südangeln) - kirchliche Veranstaltungen (Konfirmandenunterricht, Seniorennachmittage) - familiäre Anlässe (Geburtstagsfeiern und Hochzeitstage, Beerdigungskaffee, Jubi- läen, etc.) - Veranstaltungen der Betreiberin des Bürgerhauses (bspw. Osterbrunch, Tanz in den Mai, etc.) • Vereine und Veranstalter: pro Jahr ca. 230 Veranstaltungen mit zusammen ca. 3.200 Teilnehmer/innen (ausweislich der Befragung von 8 Organisationen, 2019) Nutzungs- frequenzen • Sitzungen gemeindlicher Gremien: pro Jahr ca. 10 Veranstaltungen mit zusam- men ca. 150 Teilnehmer/innen (einschl.Öffentlichkeit) • weitere nicht bezifferte Veranstaltungen stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 22/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • das Bürgerhaus und sein Umfeld (Ortsbild) als zentralen Treffpunkt im Ortskern Twedts aufwerten • Indoor- und Outdoor-Nutzungsmöglichkeiten für die verschiedenen Nutzergruppen Ziele weiterentwickeln, nachhaltig attraktivieren und neu schaffen • Gebäude baulich und energetisch auf heutige Standards ertüchtigen und damit zukunftsfähig gestalten • Schlüsselprojekt der Orts(kern)entwicklung und Daseinsvorsorge: - Unterstützung einer aktiven Dorfgemeinschaft (Vereinsbefragung Kap.2.2.1) - Erhalt und Attraktivierung des einzigen Kommunikationsortes in der Gemeinde - Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Nachbargemeinden • Neue bisher nicht gegebene und verbesserte Nutzungsmöglichkeiten: - Aktivitäten im Außengelände (barrierefreie Terrasse, Grillhütte, Boule, Spiel- platzausbau) - witterungsunabhängiger und zeitgemäßer Nutzungskomfort (Heizung, Wärme- dämmung, Lüftung, Akustik, barrierefreie sanitäre Anlagen) - Ermöglichen flexibler Angebotsgestaltung für sich wandelnde Bedürfnisse Erwartete • Örtliche und überörtliche Ziel-/Nutzungsgruppen: Wirkungen / - Einwohner/innen der Gemeinde Twedt und umliegender Gemeinden Begründung - Vereine, Verbände und Institutionen • Demographische Kenndaten der Gemeinde sprechen für Weiterentwicklung al- tersgruppen-bezogener Angebote: - aktuell überdurchschnittlich hoher Anteil aller jüngeren Altersgruppen u25 - bis 2030 stabile Bevölkerungsentwicklung bei fortgesetzter Alterung • Arbeitsplätze und Einkunftsmöglichkeiten - Sicherung von 2 Minijobs (Reinigungskraft, Hausmeister) - eigenständige Einnahmeerzielung der Pächterin • Umweltauswirkungen: Geplante bauliche und energetische Maßnahmen werden die Belastungen für die Umwelt reduzieren und unterstützen den Klimaschutz stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 23/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES Grundriss / Plan zeigt bereits die Tür zum Geräteraum, sonst keine Grundrissänderungen geplant Dipl. Ing. Paustian, Schleswig, 19.05.20, verkleinert o. Maßstab, Ausrichtung etwa Westsüdwest stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 24/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES Für die vorrangigen Maßnahmen wurde eine Vorplanung mit Kostenschätzung durch den Ar- chitekten Dipl. Ing. Peter Paustian (Schleswig) vorgenommen. Diese liegt der folgenden Kurzdarstellung zugrunde. • Titel 1: Ausbau Geräteraum Die Lagermöglichkeiten im EG sind komplett ausgeschöpft. Dies hat u.a. dazu geführt, dass die Putzmittel in einem WC-Raum gelagert werden. Der vorhandene Geräteraum ist nur von außen zugänglich und soll durch Einbau einer Tür von innen besser genutzt werden. So erhält insbes. die DRK-Sportgruppe einen Abstellraum für Turn- und Spielgeräte. Das WC kann dann barrierefrei umgebaut wer- den. Die hölzerne Außenwand wird durch eine feste verklinkerte Wand ersetzt, die vorhandene Tür durch ein Maßnahmen- Fenster (vgl. Grundriss). und Kostenplan Ansichten außen und innen Kosten: Summe netto 13.000,00 € Anm.: Die sichtbare Tür gehört zur Faltwand (prioritäre Maß- und führt nicht in den Geräteraum nahmen) • Titel 2: Energetische Dämm- Maßnahmen im Dach Die Dämmung in Deckenebene erfüllt nicht die Vorgaben der Energieein- sparverordnung; eine Dampfsperre wurde nicht verbaut. Diese in De- ckenebene fachgerecht herzustellen, ist bedingt durch Konstruktionen und Durchbrüche der Haustechnik nahezu unmöglich. Daher wird die Dämmebe- ne in die Dachschräge verlagert. Leckstellen am First müssen abge- stellt werden. Zudem sollen die La- gerkapazitäten des Dachraums hin- sichtlich der Nutzbarkeit und Zugäng- lichkeit verbessert werden, hierzu sol- len weitere Flächen auf der Decke ausgeschalt werden. Kosten: Summe netto 23.000,00 € stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 25/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • Titel 3: Energetische Sanierung der Türen und Fenster Die Fenster und Türen im Versamm- lungsraum und Teilen der Nebenräu- me sind 40 Jahre alt, können nicht mehr alle geöffnet werden und erfül- len nicht mehr die Vorgaben der Ener- gieeinsparverordnung. Die Fenster werden ausgetauscht und hinsichtlich des Wärme-, Sonnen- und Schall- schutzes auf den heutigen Standard gebracht (3fach-Verglasung). So wer- den Beeinträchtigungen der Nachbar- schaft und Störungen von Veranstal- tungen durch Verkehr der B 201 ver- ringert. Die Fensterbrüstungen, Pfeiler und Sturzverkleidung der Südseite werden erneuert. Die jetzt durchge- hende Verglasung soll wie bei der Fortsetzung Terrassentür horizontal geteilt wer- Maßnahmen- den; die oberen Fenster können dann und Kostenplan zur ergänzenden Belüftung geöffnet (prioritäre Maß- werden. Der Einbau von Außenrollos nahmen) oder Jalousien als Sonnenschutz und Schutz vor Einbruch ist vorgesehen. Ansichten Südseite (oben, Mitte) Kosten: Summe netto 38.500,00 € und Westseite (unten) • Titel 4: Verbesserung der Akustik Der Lärmpegel bei Veranstaltungen wird teilweise als zu hoch empfunden und macht das Unterhalten bei lau- fender Musik schwierig. Die Im Ver- sammlungsraum 1 bereits eingebau- ten Deckenfelder können durch weite- re Elemente ergänzt werden. Im Ver- sammlungsraum 2 (Flachbau, bisher ohne Akustikmaßnahmen) soll eine Akustikdecke eingezogen werden. Kosten: Summe netto 12.000,00 € Versammlungsräume 1 (oben), 2 (unten) stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 26/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • Titel:5: Bodenbelag Nach dem Rückbau der Nachtspei- cheröfen ( Titel 6) ist der Boden auszugleichen. Vorhandene Schäden sind zu beseitigen. Gestiegene Nut- zung durch u.a. Turn- und Tanzver- anstaltungen bewirkt höhere Ansprü- che an die Belastbarkeit. Es soll ein neuer PVC-Boden verlegt werden. Kosten: Summe netto 10.000,00 € • Titel 6: Energetische Umstellung der Heizungsanlage Die jetzigen Strom-Nachtspeicheröfen verursachen hohe Kosten und sind schlecht regulierbar; es kommt leicht zur Überheizung. Die nicht immer täg- liche und meist nur stundenweise Nutzung erfordert ein flexibel anpass- Fortsetzung bares Beheizungssystem. Auch die Maßnahmen- bisher nicht direkt beheizten WC- Nachtspeicheröfen Südseite und Kostenplan Räume mit Feuchtigkeitsproblemen (prioritäre Maß- sollen einbezogen werden. nahmen) Verschiedene Alternativen wurden be- trachtet, darunter ein BHKW (für den Bedarf zu groß) oder eine Pellethei- zung (zu hoher Aufwand). Flächen- heizungen (Fußboden und/oder Wand) mit niedrigen Vorlauftempera- turen lassen sich im Bestand nicht umsetzen; daher scheiden Luft- Wasser-Wärmepumpen oder Erd- Nachtspeicheröfen Westseite wärme aus. Eine Gasheizung verur- sacht geringere Betriebs-, aber höhe- ren Anschaffungskosten. Favorisiert wird eine Infrarotheizung: gesundes Raumklima (staubfrei), an- genehme Wärme, wartungsfrei, CO2- neutral, geringere Anschaffungs-/ hö- here Betriebskosten (jedoch kann die gebäudeeigene PV-Anlage einen Teil des benötigten Stroms liefern) Vorhandene PV-Anlage (Quelle Google s.o.) Kosten: Summe netto 24.000,00 € stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 27/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • Titel 7: Raumklima Durch die Maßnahmen unter Titel 2, 3 und 6 wird sich das Raumklima spürbar verbessern. Häufig müssen aber bei grö- ßeren Veranstaltungen die Fenster ge- schlossen blieben (Schallschutz, unter- schiedliche Zugluft-Wahrnehmung). Über eine Lüftungsanlage soll eine ausrei- chende Frischluftzufuhr sichergestellt Bürgerhaus "in Betrieb" (OKEK-Bürgerforum) werden, die im Sommer zusätzlich ge- kühlt wird. Kosten: Summe netto 44.000,00 € • Titel 8: Barrierefreier Umbau der sanitären Anlagen Die WC-Anlagen sind veraltet und genügen nicht mehr heutigen Ansprü- chen. Durch den Einbau neuer WCs wird der Wasserverbrauch reduziert Fortsetzung und die Hygieneverordnung umge- Maßnahmen- setzt. Damit einher gehen auch opti- und Kostenplan sche Aufwertungen sowie der Einbau (prioritäre Maß- von Bodenfliesen mit Rutschfestig- nahmen) keitsklassen gemäß DIN. In dem bar- rierefreien WC-Raum werden das Handwaschbecken unterfahrbar her- gestellt sowie Halte- und Stützgriffe nach DIN montiert. Ein Wickeltisch wird eingerichtet. Kosten: Summe netto 28.500 € Jetzige Behinderten- (oben) und Herren-WCs • Titel 9: Sonstige Ertüchtigungs- Maßnahmen Verblendmauerwerk Westseite nach- fugen und gegen Witterungseinflusse energetisch optimieren - Anstriche innen nach Umbau - Touchscreen für Belegungsplan - Garderobe erweitern Wandkalender / Belegungsplan - Beleuchtung auf LED umstellen - Präsenzmelder einbinden Fortsetzung nächste Seite stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 28/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • (noch: Titel 9) - Neues Schalterprogramm - Alarmanlage installieren - Digitale Schließanlage einbauen Kosten: Summe netto 27.000,00 € • Titel 10: Barrierefreier Umbau und Aufwertung der Außenanlagen Die Terrasse soll auf Fußbodenniveau angehoben werden und über eine Rampe zum Rasen abgeböscht wer- den. Dadurch wird eine vermehrte Nutzung erwartet. In der westlichen Ecke des Aussengeländes ist eine Grillhütte für ca. 20 Personen geplant. - Terrasse anheben und pflastern barrierefreier Ausbau/Anhebung der Terrasse Fortsetzung - Weg ums Gebäude anlegen Hecke zur Nachbarschaft Maßnahmen- und Kostenplan - Weg zur Grillhütte anlegen (prioritäre Maß- - Fläche unter der Grillhütte nahmen) - Grillhütte - Elektroinstallationen - Einfassungen - Mutterboden andecken - Sichtschutzhecken: an der Terrasse zur dortigen Nachbarschaft Neu- pflanzung einer dichteren und ganz- jährig belaubten Hecke; zur B 201 geplanter Standort der Grillhütte hin die Hecke evtl. verdichten Kosten: Summe netto 35.000,00 € • Kosten-Zusammenstellung netto anrechenbare Baukosten 255.000,00 € Baunebenkosten (Honorarer und Gebühren) 22.310,93 € Nettogesamtkosten 277.310,93 € 19 % MwSt 52.689,08 € Bruttogesamtkosten 330.000,00 € stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 29/42
Handlungsfeld D DORFGEMEINSCHAFT Schlüsselprojekt D1 WEITERENTWICKLUNG DES BÜRGERHAUSES • WLAN / Hotspot: wird im Zuge des Breitbandausbaus noch eingerichtet • Bouleplatz: internationale Norm 4m x 15m (Mindestmaß für Training und gelegent- liches Spiel 3m x 12,5m) • Parkplätze, werden nur bei größeren Veranstaltungen benötigt, Ausweichfläche vorhanden, kann durch wassergebunden befestigte Stellflächen und Obstbäume weitere mittelfris- gestaltet werden; Kombination des Parkplatzes mit Bouleplatz denkbar; kurze fuß- tige Maßnahmen läufige Verbindung zwischen Bürgerhaus-Freifläche und Parkplatz herstellen Vorschläge aus der • Spielplatz: wird gelobt und wird gerne angenommen; weitere Wünsche: „was zum Beteiligung Hochklettern“, Beschattung und Sitzplätze für begleitende Eltern / Großeltern • Altglascontainer (Verlegung) • Lademöglichkeit für E-Fahrzeuge (Autos, Fahrräder) • Aufstellung eines Verkaufsautomaten für (regionale) Lebensmittel (Typ "Regio- mat" oder "Regio-Box") ist angedacht, aber hinsichtlich der Standortfrage noch nicht abschließend beraten • Gemeinde Twedt AkteurInnen • BürgerInnen der Gemeinde Twedt • GAK Ortskernentwicklung, GAK-Fördergrundsatz 4.2.1 c) Schaffung, Erhaltung Förder- und der Ausbau dorfgemäßer Gemeinschaftseinrichtungen möglichkeiten • AktivRegion langfristig bis 2035 Priorität / kurzfristig mittelfristig bis 2023 (nächste Wahlperio- Zeithorizont 2020 / 21 (aktuelle Wahlperiode) den) Alle Fotos: A. Schmidt (Twedt) außer Foto Bürgerforum: Heidi Schultz/ shz stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 30/42
Handlungsfeld M MOBILITÄT UND VERKEHR VERKEHRSBERUHIGUNG / GESCHWINDIGKEITS- Schlüsselprojekt M1 DÄMPFUNG IN GRUMBY, BOHOLZAU UND BUSCHAU • Die EinwohnerInnen von Grumby, Boholzau und Buschau leiden unter dem Ver- kehr auf der B 201 bzw. K46 und K35, der häufig mit zu hoher Geschwindigkeit durch die Orte / Ortsteile fährt und dadurch für Lärm und Gefahrensituationen sorgt. • Die Verkehrsmessungen des LBV auf der B201 in Grumby haben folgende Belas- tungen ergeben: - Verkehrsstärke (Tageswert): > 6.000 Kfz - Verkehrsstärke (Spitzenstunde): > 500 Kfz - V85 (Kennzahl für die Geschwindigkeit, die von 85% der gemessenen Fahrer ein- gehalten und von 15% überschritten wird) = 63 km/h Dennoch reichen diese Verkehrsbelastungen nicht aus, dass der Straßenbaulast- träger die Notwendigkeit sieht, selbst bauliche Maßnahme in Grumby zur Ge- schwindigkeitsdämpfung durchzuführen bzw. eine Querungshilfe für Fußgänger / Radfahrer zu errichten. • In den Siedlungsbereichen Boholzau und Buschau darf auf den Kreisstraßen K46 und K35 bis 100 km/ h gefahren werden, da es sich in beiden Fällen nicht um ge- schlossene Ortschaften handelt. Im Mai/Juni 2019 hat das Amt Südangeln die Straßenverkehrsbehörde auf Wunsch der Gemeinde Twedt in beiden Bereichen verdeckte Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. In Ausgangslage / Boholzau fuhren durchschnittlich 2.826 Fahrzeuge pro Tag und in Buschau sind es Problemstellung 1.655. Die erlaubte Geschwindigkeit wird in 0,1% bzw. 3% der Fälle überschritten. Es wurden maximale Geschwindigkeiten von 128 bzw. 132 km/h gemessen. • Beide Kreisstraßen haben keinen straßenbegleitenden Geh- und Radweg, so dass alle Verkehrsteilnehmer die Straße nutzen müssen. Um die jeweiligen Bushaltestel- len zu erreichen, müssen daher die Fußgänger auf der Straße gehen. Hierbei kommt es insbesondere bei Kindern und in der dunklen Jahreszeit zu erheblichen Gefährdungssituationen. • Die BürgerInnen dieser Ortsteile sind bereits mehrfach an die Gemeinde herange- treten und haben auf die Gefahren aufmerksam gemacht. Auch im 1. öffentlichen Bürgerforum wurde die Problematik angesprochen. Die Gemeinde hat die Sorgen der BürgerInnen auf der zweijährlich stattfindenden Verkehrsschau angesprochen. Es wurde ihr aber von Seiten der Verkehrsbehörde deutlich gemacht, dass Ge- schwindigkeitsbeschränkungen nur dort angeordnet werden dürfen, wenn aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine erhebliche Gefahrenlage besteht. Da die Bereiche hinsichtlich des Unfallgeschehens und der Verkehrsmengen bislang unauffällig sind, wird eine Geschwindigkeitsbeschränkung abgelehnt. • Es ist geplant, in beiden Siedlungsstellen jeweils eine Bushaltstelle barrierefrei auszubauen. Die gefahrlose Erreichbarkeit der Bushaltstelle ist aber insbesondere für Kinder und Menschen mit Handicap nicht gewährleistet. stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 31/42
Handlungsfeld M MOBILITÄT UND VERKEHR VERKEHRSBERUHIGUNG / GESCHWINDIGKEITS- Schlüsselprojekt M1 DÄMPFUNG IN GRUMBY, BOHOLZAU UND BUSCHAU • Beruhigung des Kfz-Verkehrs in beeinträchtigten Ortsteilen / Siedlungsstellen und Ziele Schutz der „weichen“ Verkehrsteilnehmer vor Gefahrensituationen durch den Kfz- Verkehr • Aufgrund der relativ hohen Durchfahrgeschwindigkeit in Grumby hält der LBV den Bau von Verkehrsinseln mit Fahrbahnverschwenkung für sinnvoll und würde der Gemeinde gestatten, diese auf eigene Kosten und nach Vorlage der genehmi- gungsfähigen Planungsunterlagen, zu errichten. Die Genehmigung der Polizei und der Verkehrsbehörde liegen bereits vor. Maßnahme 1: E-Mail von Herrn Scheu, LBV, vom 5.3.2020 an Bürgermeister Schmidt Verkehrsberuhi- • Um die Lebensqualität im Ortsteil Grumby zu erhöhen und die Gefährdungssituati- gung Ortsdurch- onen zu reduzieren, wird die Verkehrsberuhigung in Grumby von der Gemeinde als fahrt Grumby wichtiges Schlüsselprojekt angesehen. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung im Rahmen des OKEK stützen diese Zielsetzung. • Es ist geplant, an beiden Ortseingängen Verkehrsinseln mit Fahrbahnverschwen- kungen zu errichten, wodurch der in den Ort einfahrende Verkehr abgebremst wird. Konkrete Ausführungsplanungen liegen noch nicht vor. Lageplan / Ansicht Lage der Maß- nahmen: schwarz- rote Punkte Legende Karte "Wege und wegebegleitende Infrastruktur" am Ende des Kapitels Foto: A.Schmidt Einfahrt Grumby aus Richtung Tolk • In Boholzau soll die Geschwindigkeit auf 50 km/h reduziert werden. Wenn die Vor- aussetzungen es zulassen, kann dieses über die Ausweisung einer geschlossenen Ortschaft erfolgen. Alternativ ist erneut mit der Verkehrsbehörde zu prüfen, ob eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf der K46 auf 50 km/h ermöglicht werden kann. Maßnahme 2: • In Buschau und auf dem Teilstück zwischen Buschau und Boholzau entlang der Geschwindig- K35 lässt sich voraussichtlich keine geschlossene Ortschaft definieren. Hier ist mit keitsbegrenzung der Verkehrsbehörde zu prüfen, ob eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 in Boholzau und km/h ausgewiesen werden kann. Buschau • Bei der Bewertung, ob Geschwindigkeitsbeschränkungen angeordnet werden kön- nen, wäre es wünschenswert, wenn sich der Betrachtungsfokus weg von der Leich- tigkeit des Kfz-Verkehrs hin zur Gefahrenminimierung von Fußgängern und Rad- fahrern richten würde. stadt & land / OKEK Twedt | Handlungsfelder und Projekte Stand: 02.06.20 | Seite 32/42
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