Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
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Ausgabe 4/2019 Stadt Bern MAZ Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern Mögliche Gefahren Chance für die Neue Organisation am PC erkennen Stadtentwicklung nimmt Arbeit auf Kampagne für Viererfeld und Schutz und ICT-Sicherheit Mittelfeld Rettung Bern Seite 9 Seite 4 Seite 8
TRIBÜNE Welches Büro-Znüni gehört zu mir? 1 A Markus Reinhardt, Tiefbauamt Sushi mit Kuchen 2 B Nina Carpinelli, Generalsekretariat TVS Ovo-Müesli 3 C Tarik Atik, Polizeiinspektorat Kernenbrötli mit Tee 1+ A 3+ C 2+ B Auflösung:
GASTKOLUMNE EDITORIAL Tonnenschweres und Flüchtiges Liebe Leserin, lieber Leser Eine Gastkolumne sind diese Zeilen, eine Gastsäule. Eine Im Norden Berns – am Rande der Länggasse – steht Grosses schöne Idee, eine stützende Säule. Und irgendwie hat an. Auf dem Viererfeld und dem Mittelfeld wird in den nächsten diese Idee mit dem Lichtspiel zu tun. Weil das Lichtspiel Jahren eine neue Wohnsiedlung für 3000 Bewohnerinnen und mit Gastschaft zu tun hat und mit Vorübergehendem und Bewohner gebaut. Ein völlig neues Stadtquartier entsteht auf Bleibendem. bisher unbebautem Boden. Bis zum Baustart und zum Bezug Sonntags, beispielsweise. Im Oktober dieses Jahres hat die Kinemathek Lichtspiel zum tausendsten Mal ein Sonn- der ersten der rund 1150 neuen Wohnungen werden zwar noch tagabend-Programm vorgeführt: Aus dem hauseigenen einige Jahre ins Land gehen. Wichtige Etappen des Grossbau- Archiv wurden einmal mehr Filmwochenschauen und projekts konnten jedoch bereits erreicht werden. Zurzeit wird Musikclips, Trailer und Dokumentarfilme, Werbungen und gerade der Masterplan erarbeitet. Weitere wichtige Etappen Amateurfilme zu einer Abendveranstaltung zusammen stehen noch bevor. Im Hauptbeitrag erfahren Sie mehr geklebt. Seit August 2000 geht das so. Beständig. Und seit über die Entstehung des neuen Berner Quartiers. August 2000 wird jedes Programm wieder demontiert. Im kommenden Jahr werden Sie mit Bestimmtheit dem Unsere Filmprogramme sind also auch flüchtig. Schriftzug «Schutz und Rettung Bern» öfter mal begegnen. Seit beinahe 20 Jahren trägt das Lichtspiel zum Film- und Kinoleben der Stadt Bern bei. Zuerst am Güterbahn- Zum Beispiel aufgestickt auf Uniformen. Oder auf beschrifteten hof, seit 2012 in der früheren Strickwarenfabrik Ryff im Fahrzeugen, die an Ihnen vorbeifahren. Das hat folgende Be- Berner Marzili. Hier, in diesen wunderbaren städtischen wandtnis: Per 1. Januar 2020 werden die beiden Abteilungen Räumlichkeiten und in Nachbarschaft zahlreicher Film- Sanitätspolizei Bern sowie Feuerwehr, Zivilschutz und Quartier- schaffender, werden Filme und schwere Gerätschaften vor amt unter dem Namen «Schutz und Rettung Bern» zusam- dem Verfall gerettet. Hier werden an die 25’000 Filme ge- mengeführt. Wir haben auf Seite 8 erfragt, was Sie zu dieser hütet und gezeigt. Hier werden alte Filmrollen digitalisiert, Fusion wissen müssen. werden Maschinen repariert, wird Film- und Kinogeschich- Bei den «Jungen Themen» stehen für einmal nicht die te erzählt. Hier wird Kino gemacht. Die Stadt Bern ist als Filmplatz und als Kinostandort span- Lernenden selber im Fokus. In dieser Ausgabe kommen die nend, sie trägt seit 20 Jahren unsere Neugierde und unsere städtischen Berufsbildenden zu Wort. Und das ist gut so, Experimente mit. In Austausch mit anderen Kinos, mit denn sie verdienen es, für einmal im Rampenlicht zu stehen. Museen, Archiven sowie Kinogängerinnen und Kinogän- Mit ihrem grossen Engagement sorgen sie dafür, dass die gern besteht in Bern eine der weltweit aussergewöhnlichs- Lernenden während der Lehrzeit das nötige Fachwissen für ten Kinomaterialsammlungen. Das ist bemerkenswert. den erfolgreichen Lehrabschluss erhalten. Zudem sind sie Das neue Kinojahr beginnt im Lichtspiel Anfang Januar Ansprech- und Bezugsperson im Lern- und Arbeitsalltag. 2020 übrigens mit dem Lichtspiel-Sonntag Nummer 1011. Auf Seite 14 stellen wir zwei Berufsbildende vor. Irgendwie fast eine Schnapszahl. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Stefan Humbel, Teil des vielköpfigen Lichtspiel-Teams Peter Brand, MAZ-Redaktor Impressum MAZ: Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern; Herausgeber: Informationsdienst der Stadt Bern; Redaktion: Peter Brand, pbr (Informations- dienst, L eitung); Marion Gygax (PRD); Katharina Rederer (BSS); Ueli Müller (TVS); Aron Oggier (FPI); Léa Zürcher (SUE); Gestaltung: Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern, eigenartlayout.ch; Druck: Ast & Fischer AG, Wabern; Auflage: 6700 Exemplare; Ausgaben: Februar, Mai, August und November; Redaktionsschluss: 31. Januar, 30. April, 31. Juli und 31. Oktober; Redaktionsadresse: MAZ@bern.ch oder Peter Brand, Junkerngasse 49, Postfach, 3000 Bern 8, 031 321 62 28
Seite 4 Thema MAZ 4/2019 VIERERFELD/MITTELFELD Grosse Chance für die Stadtentwicklung Es ist die grösste Arealent- einer Wohnsiedlung auf dem Vierer- tigten ein erstes Mal Stellung neh- wicklung der letzten Jahre: feld. Das unbebaute, gut erschlossene men zur Planungsvorlage «Viererfeld und zentrumsnahe Areal ist prädes zum Wohnen». Sie lehnten diese mit Auf dem Viererfeld und dem tiniert für ein solches Vorhaben und einer knappen Mehrheit von 52 Pro- benachbarten Mittelfeld ent- rückte schon früh als möglicher zent Nein-Stimmen ab. Erst zwölf steht ein neues, vielfältiges Standort für neuen, dringend benö- Jahre später war die Zeit reif für eine Stadtquartier mit Wohnraum tigten Wohnraum in den Fokus. Doch zweite Volksabstimmung. Diesmal für 3000 Bewohnerinnen und die Realisierung dieses Wunsches gaben die Bernerinnen und Berner Bewohner sowie 750 Arbeits- brauchte seine Zeit. Die ersten Woh- einer Überbauung des Viererfelds plätzen. Zudem wird ein nungen im Viererfeld werden voraus- und des Mittelfelds ihren Segen. Sie grosser Stadtteilpark reali- sichtlich 2027 bezogen. Die Vorlauf- nahmen die Vorlage für das Viererfeld zeit für das Grossprojekt beträgt somit mit 53 Prozent Ja-Stimmen an, die siert. Die MAZ zeichnet den unter dem Strich ein gutes Vierteljahr- Vorlage für das benachbarte und we- langen Weg des Grossprojekts hundert. sentlich kleinere Mittelfeld mit deren unter der Gesamtleitung von 57 Prozent. Immobilien Stadt Bern auf. Im zweiten Anlauf Viele Bernerinnen und Berner begeg- Zwei Siegerprojekte PETER BRAND neten dem Bauprojekt anfänglich Damit war der Weg frei für die Ent- Bauprojekte haben in der Regel eine skeptisch. Sie taten sich schwer mit wicklung des Areals. Im November lange Vorlaufzeit. Beim Viererfeld ist der Idee, dass unbebautes Land 2017 stellte die Stadt ihre Areal- und sie noch ein wenig ausgeprägter als und zahlreiche Schrebergärten einer Wohnstrategie zum Viererfeld/Mittel- üblich, denn die Stadt liebäugelt be- Wohnsiedlung weichen sollten. Im feld vor. Diese definiert die Stoss reits seit der Jahrtausendwende mit Mai 2004 konnten die Stimmberech- richtung der Arealentwicklung und Urbane Wohnsiedlung mit grosszügigem Park: das neue Stadtquartier aus der Vogelperspektive.
MAZ 4/2019 Thema Seite 5 Vielfältiger Wohnraum: Es entstehen rund 1150 neue Wohnungen für unterschiedliche Nutzungsansprüche. Bilder: zvg formuliert die Planungsphilosophie. sich durch einen gekonnten Umgang wird ein höherer Anteil angestrebt. Gleichzeitig war sie die Grundlage für mit unterschiedlichen Wohnungsty- Noch nicht entschieden ist, ob sich das qualitätssichernde Verfahren. Die- pen und Nutzungsansprüchen aus. die Stadt an einer Wohnbaugenos- ses fand als städtebaulicher Wettbe- Weitere sechs «Wohnideen» wurden senschaft beteiligt oder in eigener werb mit zwei Projektteilen (gesucht prämiert. Regie ein Wohnbauprojekt realisiert. wurden auch Entwürfe zum Stadtteil- Bevor gebaut werden kann, haben die park und zu Wohnideen) zwischen Die weiteren Etappen Stimmberechtigten über die Abgabe Januar und Dezember 2018 statt. Zum Die Ergebnisse des Wettbewerbs bil- des Baulandes im Baurecht sowie Sieger des Teils «Städtebau» erkoren den nun das Gerüst für die nächsten über Investitionskredite für die Infra- wurde das Projekt «VIF!» eines Pla- Planungsschritte. Im Frühling 2020 strukturanlagen, den Stadtteilpark nungsteams aus Zürich und Meilen. wird der sogenannte Masterplan dem und die Schulinfrastruktur zu befin- Prägendes Merkmal (siehe Bild links) Gemeinderat vorgelegt werden kön- den. Die Bauzeit, die in mehreren sind zwei diagonale Siedlungsachsen, nen. Darin werden die Leitideen aus Etappen erfolgen wird, nimmt meh die das Rückgrat des neuen Quartiers dem Wettbewerb konkretisiert und in rere Jahre in Anspruch. Die ersten der bilden und eine gute Grundstruktur eine verbindliche und umsetzbare insgesamt rund 1150 neuen Wohnun- für den Fuss- und Veloverkehr bieten. Form gebracht. Auf der Basis des Mas- gen sind frühestens Anfang 2027 be- Das Projekt baut die Stadt mit Sorgfalt terplans erfolgt die Abgabe der Bau- zugsbereit. «Was lange währt, wird weiter. felder im Baurecht. Auf dem Viererfeld endlich gut», heisst es doch so tref- Das Siegerteam «Städtebau» ob- soll die Hälfte der Bauträgerschaften fend. Oder auf das Projekt bezogen: siegte auch im Bereich «Stadtteilpark» gemeinnützig sein, auf dem Mittelfeld «Gut Viererfeld will Weile haben.» und punktete dort mit seinem durch- dachten Umgang mit Freiraum und Landschaft. So integriert es zum Bei- spiel den Kleinen Bremgartenwald Geschichte des Grundstücks als Teil des Erholungsangebots für Das Viererfeld gehörte ursprünglich der Burgergemeinde Bern. 1965 verkauften es die das Quartier. Im Bereich «Wohnen» Burger dem Kanton Bern. Dieser plante auf dem Areal in der Inneren Enge vorerst eine siegte das Projekt «Ensemble» eines Erweiterung der Universität. Aber es kam anders: Im Jahr 2000 erwarb der Kanton Planungsteams aus Zürich und Aarau. einen Teil des Von-Roll-Areals und erweiterte in der Folge an diesem Standort die Uni- Es zeigt anhand verschiedener Haus- versität. Das Viererfeld blieb weiterhin im Eigentum des Kantons. Im Juni 2016 geneh- typen anschaulich, wie eine vielfäl- migten die Stimmberechtigten der Stadt Bern den Zonenplan und den Kredit für den tige urbane Nachbarschaft aussehen Grundstückserwerb und die Arealentwicklung des Viererfelds. Ende 2018 setzte die könnte (siehe Bild oben) und zeichnet Stadt Bern den neuen Zonenplan in Kraft. Gleichzeitig erwarb sie rund die Hälfte des Grundstücks vom Kanton und übernahm von diesem den verbleibenden Teil unent- geltlich im Baurecht. Das Mittelfeld befand sich seit jeher im Eigentum der Stadt.
Seite 6 Aktuell MAZ 4/2019 JOB-ROTATION Ein neuer Job auf Zeit Christoph Imhof und Stefan Schneiter haben für sechs Wochen ihre Jobs getauscht. Sie waren die Ersten, die das Projekt «Job-Rotation» in der Direktion Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün aus- probiert haben. Weitere sollen folgen. MIRJAM MESSERLI Der erste Arbeitstag in der neuen Stel- le begann für Christoph Imhof und Stefan Schneiter mit einer Überra- schung: Imhof und Schneiter kennen sich privat, haben aber nicht viel Kon- takt. Beide dachten, sie würden nun am neuen Ort auf den anderen treffen und sechs Wochen zusammenarbei- Job-Tausch macht Spass. Stefan Schneiter (hinten) und Christoph Imhof ten. «Als Stefu am Montagmorgen haben es als Erste ausprobiert. Bild: pbr nicht bei Stadtgrün aufgetaucht ist, habe ich realisiert: Es sind wir zwei, die gung + Recycling kennenlernen konn- Christoph Imhof hat «Job-Rotation» so unsere Jobs tauschen», erzählt Chris- te. Schneiter fand seinen Einsatz denn gut gefallen, dass er gerne auch noch toph Imhof. «Job-Rotation» nennt sich auch «erstaunlich vielseitig». Vorher mit jemandem vom TAB tauschen das Projekt, das in der Direktion Tief- habe er gedacht, bei ERB könne man würde. Gesucht ist nur noch der bau, Verkehr und Stadtgrün lanciert einfach als Belader arbeiten. Auch Tauschpartner. worden ist, und an dem sich die drei Ämter Entsorgung + Recycling (ERB), Stadtgrün (SGB) sowie das Tiefbauamt «Ich wollte das schon immer mal ausprobieren» (TAB) beteiligen. Christoph Imhof, seit 12 Jahren Belader bei ERB, und Stefan Warum wollten Sie Ihren Job mit jemandem tauschen? Schneiter, seit 27 Jahren Mähfahrer bei Imhof: Ich wollte Abwechslung in meinem Berufsalltag und mal etwas Neues sehen. SGB, sind die Ersten, die den Job- Schneiter: Schon als Schulbub habe ich in meinem Dorf auf dem Ghüderauto mit Tausch gewagt haben. Das Fazit fällt geholfen. Ich wollte das schon immer mal beruflich ausprobieren. bei beiden positiv aus: «Eine super Er- Was hat Ihnen am anderen Job am besten gefallen? fahrung», sagt Imhof, und Schneiter Imhof: Das Team war sehr nett. Ich habe viel Neues gelernt – zum Beispiel ein paar hat es als Belader so gut gefallen, dass lateinische Pflanzennamen. er sich einen definitiven Wechsel vor- Schneiter: Ich habe alle Bereiche von Entsorgung + Recycling kennengelernt – aber stellen könnte. ganz klar am besten gefallen hat mir die Zeit als Belader. Den Horizont erweitern Was hat Ihnen am anderen Job weniger gut gefallen? Mit «Job-Rotation» wolle man langjäh- Imhof: Die Arbeit mit dem Fadenmäher! Mit diesem Gerät erwischt man auch herun- rigen Mitarbeitenden die Möglichkeit tergefallene Äpfel oder Hundehaufen im Gras. Und das spickt dann überall herum … bieten, ihren beruflichen Horizont zu Schneiter: Die Grünabfuhr war nicht meine liebste Tätigkeit. Weil dort auch Essens erweitern, sagt Patrick Gehrig, Einsatz- reste drin sind, riecht es ziemlich eklig. Von dem Geruch wurde mir fast etwas schlecht. leiter bei ERB und dort verantwortlich Was hat Sie am anderen Job überrascht? für das Projekt. Er hat für Stefan Schnei Imhof: Dass ich nach der Arbeit viel weniger müde war als sonst. Ich hatte noch richtig ter ein Programm zusammengestellt, Energie, obwohl ich ja auch körperlich gearbeitet habe. damit dieser alle Bereiche von Entsor- Schneiter: Bei mir wars das Gegenteil. Ich war jeweils völlig k.o. Die Arbeit als Belader ist körperlich wirklich sehr anstrengend. Ich war jeweils um 20 Uhr im Bett.
MAZ 4/2019 Aktuell Seite 7 «KOOPERATION BERN» Sechs Gemeinden prüfen Fusion Die Gemeinden der Agglome- sonders stark mit Bern verwoben ist. Januar 2020 vorliegen, nach einer Ver- ration sind längst zusammen- 2018 hat das Gemeindeparlament nehmlassung im Frühjahr und einem von Ostermundigen den Auftrag zu politischen Prozess im Herbst werden gewachsen. Nun hat die Stadt Fusionsabklärungen gegeben. In der gegen Ende 2020 die Legislativorgane Bern gemeinsam mit Bolligen, Folge haben Bern und Ostermundi- der Gemeinden Grundsatzentscheide Bremgarten, Frauenkappelen, gen auch die anderen Gemeinden der fällen, ob ab 2021 Fusionsverhandlun- Kehrsatz und Ostermundigen Agglomeration dazu eingeladen, sich gen aufgenommen werden sollen eine Studie in Auftrag gege- an den Abklärungen zu beteiligen. oder nicht. ben, die klären soll, ob man Bolligen, Bremgarten, Frauenkappe- len und Kehrsatz haben sich ange- Ehrgeiziger Fahrplan sich auch politisch zusam- menschliessen will. schlossen und gemeinsam wurde das Die sechs Gemeinden haben sich für Projekt «Kooperation Bern» gestartet. das Projekt einen ehrgeizigen Fahr- ANDREAS LÜTHI plan gegeben, der die Beteiligten In unserem Alltag spielen die Gemein- Studie untersucht Szenarien stark fordert. Ziel ist es, eine allfällige degrenzen rund um Bern kaum mehr Gemeindefusionen geschehen nicht Fusion in der kommenden Legislatur eine Rolle. Ganz selbstverständlich über Nacht. Erst einmal muss abge- bis 2025 unter Dach und Fach zu brin- bewegen wir uns in der ganzen klärt werden, ob Zusammenschlüsse gen. In Bern sind bereits jetzt ver- Agglomeration, wohnen zum Beispiel in Bolligen oder Kehrsatz, arbeiten in Bern, gehen nach Ostermundigen ins Freilichttheater, spielen in Bremgarten Tennis und am Sonntag führt uns die Velotour durch Frauenkappelen. Ähn- lich verhalten sich Unternehmen. Sie fällen Standortentscheide über Ge- meindegrenzen hinweg und sind in der ganzen Region tätig. Geht es aller- dings um den Papierkram, um Regle- mente, Bewilligungen und Behörden- gänge, gibt es auf kleinem Raum eine Vielzahl von Ansprechpartnern. Pri- vatpersonen spüren die Kleinräumig- keit der Gemeindelandschaft auch an der Urne, wo sie nur über Geschäfte ihres Wohnorts entscheiden können, auch wenn die Vorlagen in den Nach- bargemeinden sie vielleicht ebenso betreffen. Blick über Stadt und Agglomeration Bern: Ist die Zeit reif für weitere Fusionen? Bild: Bern Welcome Anstoss aus Ostermundigen Die Agglomeration Bern hat sich stark überhaupt sinnvoll sind. Zu diesem schiedene Abteilungen der Stadtver- entwickelt, die Gemeindegrenzen Zweck haben die sechs Gemeinden waltung mit dem Projekt beschäftigt. blieben lange unangetastet. Genau des Projekts eine Studie in Auftrag ge- Sollte es zu Fusionsverhandlungen hundert Jahre ist es her seit der letz- geben, die Vor- und Nachteile sowie und zu einer Fusion kommen, wird ten Fusion, als Bümpliz 1919 zu einem Auswirkungen verschiedener Fusions- das Projekt wohl in den meisten Ver- Stadtteil von Bern wurde. Nun, just im szenarien untersucht. Unter die Lupe waltungsbereichen auf die eine oder Jubiläumsjahr, liegt das Thema Fusion genommen werden Bereiche wie andere Art Thema werden. wieder auf dem Tisch. Der Anstoss Raumplanung, Schule, Soziales, Ein- dazu kam aus Ostermundigen, das wohnerdienste, Finanzen, Personal Fragen und Anregungen zum Projekt: siedlungs- und verkehrstechnisch be- und vieles mehr. Die Studie wird Ende kooperation@bern.ch
Seite 8 Nachgefragt MAZ 4/2019 SCHUTZ UND RETTUNG BERN «Die Abläufe werden optimiert» Die beiden Abteilungen Abläufen im Hintergrund profitiert die Sanitätspolizei Bern sowie Bevölkerung ebenfalls – auch wenn diese nicht direkt sichtbar sind –, Feuerwehr, Zivilschutz und denn sie wird weiterhin auf hochpro- Quartieramt (FZQ) werden fessionelle Einsatzkräfte treffen. An- per 1. Januar 2020 unter dem sonsten bleiben die typischerweise Namen Schutz und Rettung roten Feuerwehrfahrzeuge rot und Bern zusammengeführt. die Rettungswagen der Sanitätspoli- Geleitet wird die neue zei leuchten weiterhin gelb. Organisation von Simon Zumstein, dem bisherigen Was bedeutet der Zusammen- schluss für die rund 300 betroffenen Abteilungsleiter FZQ. Mitarbeitenden – kommt es zu PETER BRAND Entlassungen? Zumstein: Unsere Mitarbeitenden Herr Zumstein, was ist der Grund profitieren direkt von den gestrafften für die anstehende Fusion? Prozessen und den schlankeren Zumstein: Die beiden städtischen Strukturen. Für die meisten von ihnen Abteilungen arbeiten seit jeher eng ändert sich aber in ihrer Anstellung zusammen, eine Fusion ist seit Jahren nichts Grundlegendes: Die Feuer- ein Thema. Ihr standen jedoch ver- wehrangehörigen schienen nicht schiedenste politische, aber auch or- plötzlich gebrochene Glieder. Und ganisationseigene Interessen im Weg, umgekehrt löschen die Angehörigen welche diesen Schritt verhinderten. der Sanitätspolizei weiterhin keine Nun hat sich insbesondere die politi- Brände. Es gibt aber Anpassungen sche Lage verändert und macht die bei einzelnen Jobprofilen, weil sich Fusion nicht nur möglich, sondern Aufgaben erweitert oder geändert dringend notwendig. haben. Dies ist insbesondere bei «Die Bevölkerung wird weiterhin auf leitenden Funktionen der Fall. Zu Ent Welche Vorteile bringt hochprofessionelle Einsatzkräfte treffen»: lassungen hingegen wird es nicht der Zusammenschluss? Simon Zumstein. Bild: pbr kommen. Zumstein: Die Abläufe werden opti- miert, die Strukturen vereinfacht. mannes wird sich grundsätzlich Verschiedene, über Jahre gewach Gleichzeitig können beispielsweise nichts ändern. Aufgaben, Kompeten- sene Betriebskulturen zusammen bei der Beschaffung, der Führung zen und Verantwortung bleiben bei zubringen, ist eine Herausforderung. oder in der Administration Synergien der ausrückenden Frau- respektive Wie fördern Sie das gemeinsame genutzt werden. Dies wirkt sich direkt Mannschaft. Aber es wird künftig bei- Verständnis? auf die Effizienz der neuen Organisa spielsweise nur noch eine Autowerk- Zumstein: Wir sind uns der unter- tion aus und stellt sicher, dass die statt, ein Sekretariat, eine Logistikstel- schiedlichen Betriebskulturen durch- Stadt Bern auch künftig bestens für le oder eine Abteilungsleitung geben. aus bewusst. Mit verschiedenen die Herausforderungen in Sachen Massnahmen wie gemeinsamen Ver- Schutz und Rettung gewappnet ist. Und was werden die Bernerinnen anstaltungen, Arbeitsgruppen oder und Berner von der neuen Kommunikationskanälen, dem Schaf- Was bedeutet die Fusion für Organisation merken? fen gemeinsamer Werte oder eines die betrieblichen Abläufe – wie Zumstein: Ihnen wird in erster Linie einheitlichen visuellen Auftritts wol- unabhängig bleiben Feuerwehr auffallen, dass unsere Uniformen, Fahr- len wir das Gemeinsame betonen und Sanitätspolizei im Alltag zeuge und Gebäude mit «Schutz und und fördern. Dabei wissen wir, dass beispielsweise? Rettung Bern» angeschrieben sind. das Etablieren einer gemeinsamen Zumstein: Am Beruf der Rettungs So heisst die neue Organisation ab Unternehmenskultur seine Zeit sanitäterin oder des Berufsfeuerwehr- 1. Januar 2020. Von den optimierten braucht.
MAZ 4/2019 Nachgefragt Seite 9 ICT-SICHERHEIT «Die Gefahren sind vielfältig» Im Rahmen einer Kampagne mit den heutigen technischen Mitteln sollen die Stadtmitarbeiten- lernen und sich der Risiken bewusst sind. Sie sollen auch die Sicherheits- den punkto Sicherheit auf massnahmen kennen, die sie selbst ihrem PC geschult werden. ergreifen können. Seit April 2014 wer- Was genau ist geplant? Im den bereits die neu eintretenden Mit- Gespräch mit Martin Müller, arbeitenden geschult. Die Rückmel- ICT- Sicherheitsbeauftragter dungen aus diesen Kursen sind sehr der Stadtverwaltung Bern. positiv. Die Schulungen für Mitarbei- tende, die vor April 2014 in die Stadt- PETER BRAND verwaltung eingetreten sind, werden Herr Müller, im Rahmen der geplanten über das ganze nächste Jahr verteilt. ICT-Sicherheitskampagne durch- Die Betreffenden können frei aus rund laufen die Stadtmitarbeitenden eine 75 Terminen wählen. Schulung. Warum ist das nötig? Müller: Die Digitalisierung bietet viele Auch die Vorgesetzten werden Chancen. Sie revolutioniert heute und geschult. Was lernen sie? in Zukunft unser Leben. Doch wo Müller: 2020 werden vier Kader-Events Chancen sind, lauern meist auch durchgeführt, die sich an sämtliche Gefahren. In der heutigen «Cyber- Mitarbeitenden der Kaderstufen 1 bis Welt» sind uns nicht immer alle Akteu- 4 richten. An diesen Anlässen geht es re wohlgesinnt. Entsprechend drohen darum, die Verantwortlichkeiten auf- im Arbeitsalltag Gefahren aus dem zuzeigen, die die Vorgesetzten für die Netz. Um diese zu erkennen und rich- Daten ihrer Mitarbeitenden und dieje- tig darauf zu reagieren, ist die Schu- nigen der Bevölkerung haben. Weiter lung der städtischen Mitarbeitenden wollen wir mit einer Demo aufzeigen, sehr wichtig. wie einfach Personen und Systeme heute gehackt werden können. Konkret: Welche Gefahren «Die Mitarbeitenden sollen die Risiken aus dem Netz drohen? erkennen und richtig darauf reagieren Der Lernerfolg der Teilnehmenden Müller: Die Gefahren sind vielfältig können»: Martin Müller. Bild: pbr soll im Nachhinein überprüft werden. und meist nicht auf den ersten Blick zu Was erwartet da die Mitarbeitenden? erkennen. Es wird beispielsweise ver- einen virenverseuchten E-Mail-Anhang Müller: Sie können mit einem E-Lear- sucht, über gefälschte E-Mails, Web- öffnen. Ein gewisses Mass an Misstrau- ning ihren eigenen Wissensstand seiten oder Anrufe an vertrauliche In- en und gesundem Menschenverstand überprüfen. Bereits durch die Teilnah- formationen zu gelangen oder über im Alltag ist daher hilfreich. Deshalb me sind alle Mitarbeitenden Gewin- verseuchte Anhänge in unsere Syste- auch der Slogan unserer Kampagne: nerinnen und Gewinner, denn sie er- me einzudringen und so die Verwal- «Bisch dr sicher?!». Er soll zum Mitden- halten ein Gadget für den Alltag. Zum tung lahmzulegen oder Daten zu ken und kritischen Hinterfragen des Schluss der Kampagne findet zudem stehlen. Solche Angriffe lassen sich Benutzerverhaltens anregen. Ziel ist es eine Verlosung für alle Teilnehmen- ohne grossen Aufwand oder vertiefte letztlich, gemeinsam unsere Daten den mit tollen Preisen statt. Kenntnisse ausführen und werden oft und diejenigen der Bevölkerung zu ermöglicht, weil die Sicherheitsvorga- schützen und das Vertrauen in die Ver- ben nicht eingehalten werden. waltung zu wahren. Was können die Benutzerinnen Was lernen die Mitarbeitenden in und Benutzer denn Unsach- den Schulungen? Und in welchem Links gemässes tun? Zeitraum spielen sie sich ab? Internet: Müller: Sie können beispielsweise ein Müller: Für uns ist es zentral, dass die Intranet: https://intranetbern.bgov.ch/ schwaches Passwort verwenden oder Mitarbeitenden den sicheren Umgang informatik/it-sicherheit
Seite 10 Personalnachrichten MAZ 4/2019 PERSONAL 77 Eintritte, 26 Jubiläen, 21 Pensionierungen August Oktober Dean Addo Petra Scheidegger Bettina Loosli Trendeline Berisha Eintritte SUE, Polizeiinspektorat SUE, Polizeiinspektorat SUE, Erwachsenen- BSS, Alters- und Jenny Aebi Rita Schüpbach und Kindesschutz Pflegeheim Kühlewil BSS, Familie & Quartier BSS, Schulamt Ursula Lottaz Lilian Bigler Stadt Bern Tamara Schwager FPI, Finanzinspektorat BSS, Familie & Quartier Angélique Ambühl-Erni BSS, Familie & Quartier Sandra Mani-Michel Stadt Bern BSS, Schulamt Stadt Bern BSS, Alters- und Anja Jost Marcel Bächer Javier Suarez Pflegeheim Kühlewil SUE, Polizeiinspektorat PRD, Direktions- TVS, Tiefbauamt Matthieu Minder Michael Jost stabsdienste Soraya Waibel FPI, Rebgut Neuenstadt BSS, Alters- und Yves Baumgartner FPI, Immobilien Stadt Bern Cyrille Müller Pflegeheim Kühlewil TVS, Tiefbauamt BSS, Direktions- Sandra Mauron Adrian Castrischer September stabsdienste TVS, Stadtgrün TVS, Verkehrsplanung Anita Beyeler Schenja Niederhauser Anna Iléa Mayer Nicole Sylvie Cochard TVS, Direktions- FPI, Informatikdienste BSS, Familie & Quartier FPI, Immobilien Stadt Bern stabsdienste Svenja Annika Niggeler Stadt Bern Joel Costa Florian Broch TVS, Stadtgrün Lukas Richner FPI, Logistik Bern TVS, Geoinformation Eliane Pillichody BSS, Sozialamt Ricardo Espinoza Rios Sina Burri Ombudsstelle Corina Rieder FPI, Immobilien Stadt Bern BSS, Sozialamt Manuel Reitze BSS, Familie & Quartier Bettina Feddern Nina Christen BSS, Familie & Quartier Stadt Bern SUE, Erwachsenen- TVS, Entsorgung Stadt Bern Mario-Enrico Rosato und Kindesschutz und Recycling Thomas Rolli TVS, Entsorgung Luca Fübringer Katja Eggenschwiler TVS, Stadtgrün und Recycling BSS, Familie & Quartier TVS, Entsorgung Fabian Salvisberg Sangavi Sivaguru Stadt Bern und Recycling BSS, Sportamt SUE, Erwachsenen- Daniela Ingold Nils Enderli Karin Schlup und Kindesschutz FPI, Logistik Bern Ombudsstelle BSS, Schulamt Kirill Steffen Ariane Joye Werner Grossen Barbara TVS, Entsorgung BSS, Schulamt TVS, Entsorgung Schmitt Schneider und Recycling Fabian Keller und Recycling BSS, Familie & Quartier Thomas Sterchi FPI, Immobilien Stadt Bern Fatmir Halimaji Stadt Bern TVS, Stadtgrün Kerstin Kommer BSS, Direktions- Dixit Sushila Anja Stocker BSS, Schulzahn- stabsdienste SUE, Direktions- SUE, Erwachsenen- medizinischer Dienst Thorsten Hauk stabsdienste und Kindesschutz Diem My Le TVS, Tiefbauamt Maria Anna Teora Eva Tschannen BSS, Familie & Quartier Andrea Hauswirth FPI, Immobilien Stadt Bern FPI, Finanzinspektorat Stadt Bern BSS, Schulamt Jasmin Thoenen Rebecca Weber Elvidona Lena Sabrina Hayoz SUE, Erwachsenen- BSS, Familie & Quartier BSS, Familie & Quartier Ratssekretariat und Kindesschutz Stadt Bern Stadt Bern Muriel Hügli Nebiya Vaveendran Manuela Willi Marcial Lüscher PRD, Gleichstellung BSS, Alters- und PRD, Direktions- FPI, Immobilien Stadt Bern Dora Käser Pflegeheim Kühlewil stabsdienste Michaela Mauron SUE, Erwachsenen- Ann Lea Vogel BSS, Sozialamt und Kindesschutz BSS, Gesundheitsdienst Carsten Moritz Isabelle Keller Anna Wälti SUE, Polizeiinspektorat Stadtkanzlei TVS, Stadtgrün Sabrina Nydegger Stefan Kumli Hans Peter Wüthrich SUE, Polizeiinspektorat FPI, Informatikdienste FPI, Immobilien Stadt Bern
MAZ 4/2019 Personalnachrichten Seite 11 Ulrich Guggisberg FPI, Logistik Bern August 25 Jahre Therese Beljean Stefan Jungi (ohne Bild) Jubiläen 25 Jahre Pensionierungen Weitere Jubiläen BSS, Schulamt TVS, Tiefbauamt Lorenz Werner Hans Brünisholz TVS, Entsorgung TVS, Tiefbauamt und Recycling Martin Burkhardt PRD, Hochbau Stadt Bern 30 Jahre Ursula Pfenninger Cornelia Bieri TVS, Stadtgrün Jürg Leibundgut FPI, Personalamt Helena Rüegg FPI, Logistik Bern Paul Burkhard BSS, Schulamt BSS, Alters- und Hans-Ulrich Sommer Pflegeheim Kühlewil SUE, Feuerwehr Charlotte Klein Zivilschutz Quartieramt TVS, Verkehrsplanung Stefanie Sterchi Heinz Leu Ursula Nydegger BSS, Schulamt BSS, Familie & Quartier BSS, Alters- und Daniel Wüthrich Stadt Bern Pflegeheim Kühlewil FPI, Immobilien Stadt Bern Jeanette Piller BSS, Alters- und September Pflegeheim Kühlewil Liliane Aebischer Johanna Rösti BSS, Alters- und Versicherungsamt Hansueli Räz FPI, Immobilien Stadt Bern Madeleine Baumann BSS, Direktions- Karin Ryff BSS, Alters- und stabsdienste TVS, Stadtgrün Pflegeheim Kühlewil Thomas Schatzmann Fritz Bucher TVS, Tiefbauamt BSS, Schulamt Michael Scheurer Walter Glauser FPI, Immobilien Stadt Bern TVS, Stadtgrün Emil Ruprecht Markus Schneider Katharina Schlegel Meyer BSS, Familie & Quartier TVS, Tiefbauamt BSS, Schulzahnmedizinischer Dienst Stadt Bern Anton Weber Maria Walther BSS, Alters- und PRD, Direktionsstabsdienste Pflegeheim Kühlewil Marianne Windler Oktober BSS, Familie & Quartier Peter Berger Stadt Bern SUE, Sanitätspolizei Stefan Schärer Adrian Wyss Brigitte Bürge TVS, Tiefbauamt TVS, Stadtgrün BSS, Sportamt Slobodanka Dangubic 35 Jahre BSS, Alters- und Ralf Haldemann Pflegeheim Kühlewil TVS, Tiefbauamt Jesus Garcia Peter Leuenberger TVS, Tiefbauamt Markus Schmidlin TVS, Entsorgung Heinz Küpfer FPI, Steuerverwaltung und Recycling TVS, Tiefbauamt Therese Perrottet 40 Jahre BSS, Schulamt Peter Berger Theres Wägli SUE, Sanitätspolizei FPI, Personalamt Susanna Seiler BSS, Sozialamt
Seite 12 Zurückgeblickt MAZ 4/2019 ZURÜCKGEBLICKT «Spannend und herausfordernd» Ende Jahr geht Irène Seither ist im Bereich Schule Ihr schönster Erfolg? Hänsenberger in Pension. einiges gegangen. Welches sind Hänsenberger: Ich bin stolz und in Ihren Augen die wichtigsten dankbar, dass wir mit vereinten Sie leitete 14 Jahre die Veränderungen? Kräften aus einer Krise heraus die Geschicke des Schulamts Hänsenberger: Wir bauten pionier- Schulraumplanung aufbauen konn- der Stadt Bern. Die MAZ haft und konsequent die Tagesschu- ten. Wir verbesserten sie Stück für traf sie zum Abschluss- len aus. Das war vor allem das Ver- Stück und brachten sie dank verschie- interview. dienst der damaligen Gemeinderätin dener Instrumente und dem starken Edith Olibet. Ich stiess erst in der End- Willen zur Zusammenarbeit auf einen PETER BRAND phase dieses Geschäfts dazu. Bereits guten Boden und erreichten Konti Frau Hänsenberger, Ende Jahr nuität und politische Akzeptanz. Dass gehen Sie in den Ruhestand. wir hier auf gutem Weg sind, freut Mit welchen Gefühlen verlassen mich besonders. Sie die Stadtverwaltung? Hänsenberger: Ich gehe einerseits Das zäheste Geschäft, erfüllt, denn ich konnte vieles errei- das Sie umtrieb? chen und mitgestalten. Andererseits Hänsenberger: Das war die Organi- gehe ich ein wenig angespannt. Ich sation und Führung der Volksschule. gab mich sehr ein und engagierte Welches ist die richtige Führung? Wie mich für meine Arbeit. Die Verpflich- viele Schulkommissionen braucht tungen und Kontakte werden jetzt es? Welche Instrumente der Zusam- wegfallen. Keine Ahnung, wie das menarbeit sind sinnvoll und zielfüh- sein wird. Ich habe Respekt und bin rend? Das sind wirklich herausfor- gespannt, was kommt. dernde Fragen. Diesbezüglich konn- ten wir uns als Ganzes wenig bewe- Sie waren 14 Jahre im Amt. gen. Da das Schulamt gegenüber den Wie würden Sie diese Zeit mit Schulen keine Weisungsbefugnis hat einem Wort charakterisieren? und immer wieder Zuständigkeits Hänsenberger: Mit fallen drei Stich- fragen die Diskussionen beherrsch- worte dazu ein: spannend, abwechs- ten, brauchte es jeweils viel Überzeu- lungsreich, herausfordernd. Meine gungskraft, Geduld und Hartnäckig- Stelle war alles gleichzeitig. keit, um uns gemeinsam weiterzu- entwickeln. Sie traten Ihre Stelle als Leiterin Schulamt 2006 an. Welche Themen Was war Ihnen bei Ihrer Arbeit beschäftigten Sie damals? besonders wichtig? Hänsenberger: Ich trat mein Amt an, Hänsenberger: Mein Ziel war stets, als gerade die Stadtratsdebatte zur miteinander tragfähige Lösungen zu Organisation der Volksschule der Verlässt die Stadtverwaltung Ende Jahr: erarbeiten. Ich wollte nicht verharren Stadt Bern bevorstand. Das Schul- Irène Hänsenberger. Bild: pbr in irgendwelchen Positionen, son- reglement wurde in der Folge totalre- dern vielmehr vorwärtsgehen und vidiert, was einen grossen Umbau 2008 gab es flächendeckend Tages- anstehende Probleme und Heraus- mit sich brachte. So wurden beispiels- schulen in der Stadt Bern. In den letz- forderungen lösen. Es ging mir dar- weise die Schulkommissionen von 18 ten Jahren rückten dann immer mehr um, Antworten auf offene Fragen zu auf deren 6 reduziert. Weiter wurde die Ganztagesschulen in den Fokus. finden – dies wenn immer möglich intensiv darüber diskutiert, ob es wei- Die Erarbeitung des Integrationskon- unter Einbezug der Betroffenen. Es terhin eine Kommission für Klein zepts war ebenfalls eine wichtige braucht meiner Meinung nach im klassen und Spezialunterricht geben Arbeit. Daraus resultierte die schritt- Schulbereich Lösungen, hinter denen sollte. Das war eine sehr emotionale weise Umsetzung einer integrativen auch die Basis steht. Ist ihre Energie Diskussion. Schule. da, ist vieles möglich.
MAZ 4/2019 Gut zu wissen Seite 13 BERNETZ Die entscheidende Vernetzung «Bernetz» ist ein Netzwerk- programm für qualifizierte Migrantinnen und Migranten, die auf Stellensuche sind. Sie werden mit Berufsleuten aus unterschiedlichen Bran- chen und Fachbereichen vernetzt. Ein Beispiel, wie das ablaufen und wohin es führen kann. KATHARINA REDERER Sie lacht viel und ihr Lachen ist anste- ckend. Sie strahlt viel Lebensfreude aus und sie hat immer gute Laune. Erika Bernasconi ist 38 Jahre alt und arbeitet seit 2017 im Sekretariat des Generalsekretariats der BSS. Sie ist Hat vom Netzwerkprogramm profitiert: Erika Bernasconi. Bild: pbr Mexikanerin und hat mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern, Anna und und persönlichen Auftritt geschult samen meinte: «Ruf trotzdem an, frag Carlo, bis vor sechs Jahren in Oaxaca und können sich ein berufliches Netz- nach.» Und siehe da: Sie konnte ihre in Mexiko gelebt. Bernasconi, die eine werk aufbauen. Eine ihrer Vernetzerin- Bewerbung nachträglich einreichen, Ausbildung in Marketing und Event- nen war eine Kommunikationsfach- sich vorstellen und hat mit ihren Qua- management hat, hat sich in der frau, die sie über die Schweizer Ar- lifikationen überzeugt und wurde an- Schweiz nach einer Arbeit umge- beitswelt informierte, aber auch Klar- gestellt. Sie war von Beginn weg und schaut: «Ich ging überall hin und habe text sprach: «Ich möchte dich sehr er- ist es auch heute: eine Bereicherung mit allen gesprochen», sagt sie. Mit muntern, noch eine Ausbildung in der im GS-Team. ihrer Qualifikation und ihrer offenen Schweiz nachzuholen.» Art war sie bei der Organisation von Ehrliches Feedback Veranstaltungen aller Art sehr gefragt: Freie Stelle in der Verwaltung Erika Bernasconi sagt rückblickend: «Aber ich war immer die Freiwillige.» Susanne Rebsamen, die damalige «Es war nicht ganz einfach zu hören, Sie suchte aber eine bezahlte Arbeit. KI-Projektleiterin, machte Erika Bernas- dass meine Ausbildungen aus Mexiko coni nach Beendigung des «Bernetz»- in der Schweiz wenig Gewicht ha- Inserat im Anzeiger Programms auf eine freie Stelle im ben.» Doch es komme darauf an, was Im Anzeiger für die Stadt Bern ist sie Sekretariat des BSS-Generalsekreta man aus einem solchen Feedback auf ein Inserat des Kompetenzzent- riats aufmerksam. Bernasconi war be- mache. Sie hat es zu einer Festanstel- rums Integration (KI) für das Pilotpro- eindruckt ob dem langen Anforde- lung und zu einem nachträglichen jekt «Bernetz» gestossen. Gefragt wa- rungskatalog und hatte sich das nicht KV-Abschluss geführt. Derzeit ist sie in ren «qualifizierte Migrantinnen und zugetraut. Schliesslich war die Bewer- einem Qualifikationsverfahren für Per- Migranten, die in der Schweiz in ihrem bungsfrist abgelaufen. Susanne Reb- sonen aus dem KV-Bereich. Berufsfeld noch nicht Fuss fassen konnten». Das hat Erika Bernasconi verunsichert, sie fühlte sich nicht ge- nügend «qualifiziert». Dennoch rief sie Einstiegspraktikum in der Verwaltung im KI an, wo das Team ihren Lebens- Das «Bernetz»-Programm geht im Februar 2020 in die fünfte Runde. Ab sofort können lauf prüfte und sie ins Projekt auf- sich Interessierte dafür bewerben: www.bern.ch/bernetz. Der Schwerpunkteplan nahm. Die Teilnehmenden werden Integration 2019–2021 sieht die Förderung der personellen Diversität vor. Dienststellen unter anderem in ihrem schriftlichen können daher neu für die Schaffung von Praktikumsstellen für erwachsene Migrantin- nen und Migranten oder für Sprachförderung Gelder beantragen. Informationen sind beim Kompetenzzentrum Integration erhältlich.
Seite 14 Junge Themen MAZ 4/2019 BERUFSBILDENDE An vorderster Ausbildungsfront Sie tragen massgeblich dazu bei, dass die Lernenden der Stadtverwaltung Bern Sonja Hirschi, Wir ihre Lernziele erreichen und zu guten tschaftsamt Berufsleuten heranreifen: die städtischen Ich bin se it mehreren Jahren in der Ausbildung Berufsbildenden. Die MAZ lässt zwei Bei der Stadt Bern von Lernenden tät begleite ich seit vie ig. und Kaufmänner au r Jahren angehend von ihnen zu Wort kommen. f ihrem Weg in die e Ka uf fraue n wieder aufs Neue, Berufswelt. Ich merk wie gut mir diese zu e immer PETER BRAND Ich finde die Arbeit sätzliche Verantwor mit jungen Mensch tung tut. Seiten profitieren vo en überaus spanne n der Zusammenarb nd. Beide eit: Ich vermittle de n Lernen- den mein Fachwisse n, sie animieren mich, die Dinge im mer wieder neu zu sehen und im Kopf jung zu bleiben. Meine Hauptaufga be ist die Vermittlun des kaufmännischen g Wissens und die Erreichung der gem einsam definier ten Lernziele. Ich bin Co ach für Fragen in der Ausbildung – un d manchmal auch für Fragen, die das Leben stellt. Ich begleite die Lernen den eng. Zurzeit ist Stefan Bachofner be i mir. Wir arbeiten Pult an Pult im gleich en Büro und organisieren uns se hr unkompliziert. Tauchen Fragen au f, klären wir sie spontan und direk t über den Tisch hinweg. ilien Stadt Bern Adrian Fiechter, Immob Gastro- rst in der Jahren Lernende aus – zue Ich bilde bereits seit zehn altung. Als Leiter Jahren bei der Stadtverw nomie und nun seit drei de bin ich zustän- Schulstandorts Schosshal Betrieb und Technik des terhalt mit bilde Fachleute Betriebsun dig für zehn Anlagen und iert Ch ristoph Flühmann aus. Zurzeit abs olv Fachrichtung Hausdienst das Vermitteln . Meine Hauptaufgabe ist seine Ausbildung bei mir End e der Lehre über die die Lernenden am des Fachwissens, sodass aus bin ich Ansprech- fügen. Darüber hin nötigen Kompetenzen ver jed en Morgen. Ich sehe die Lernenden und Bezugsperson für sie. dig en wir ge- nden Arbeiten. Oft erle Wir organisieren die anfalle egs . Ich freue l sind sie alleine unterw meinsam etwas, manchma und ich meinen Menschen entwickeln mich, wenn sich die jungen ebe n, ist eine Sein Fachwissen weiterzug Teil dazu beitragen kann. , n fühlt ma ngsarbeit ist motivierend schöne Sache. Die Ausbildu bleibt fit. sich am Puls der Zeit und
MAZ 4/2019 Fragebogen Seite 15 MAZ-FRAGEBOGEN Nadja Bischoff Wovon haben Sie als Kind geträumt? Von vielem. Etwas davon, das sich letztlich erfüllt hat: Ich bin tatsächlich erwachsen geworden … Wann und warum sind Sie das letzte Mal rot geworden? Ihr Lieblingsbuch? Rot steht mir nicht wirklich. Darum Im Moment vor allem lasse ich das mit dem «Rot-Werden» Nadja Bischoff, geboren in Aarberg, Schellen-Ursli und Flurina … lieber bleiben. aufgewachsen in Worben, seit 1. Mai 2018 Ratssekretärin Buch oder Tolino? Sie können eine Zeitreise der Stadt Bern. Ich mag schöne Bücher. machen: Wohin geht es? Zum Erfinder der Zeitmaschine. Mozart oder Miles Davis? Dann könnte ich fortan reisen, Business oder Casual? Ganz klar Mozart und Co. wohin ich möchte. Ganz klar Business. Bei welchem Lied im Radio Mit wem würden Sie gerne Was machen Sie auf singen Sie laut mir? einen Tag tauschen? dem Arbeitsweg? Eigentlich bei jedem, das ich Mit niemandem. Ich bin mit Ich sitze im Zug, trinke im halbwegs kenne. meinem Leben ganz zufrieden. Speisewagen einen Espresso, lese die Tagespresse und Welches Sportutensil Das schönste Geburtstags beantworte erste E-Mails. haben Sie zuletzt gekauft? geschenk, das man Ihnen Ein Paar Turnschuhe. machen kann? Velo oder E-Bike? Zeit, die ich mit mir lieben Ich bin ÖV-Nutzerin und Welches haben Sie Menschen verbringen darf. Fussgängerin. zuletzt benutzt? Mein Yoga-Outfit. Ihr Lichtblick nach einem Was kochen Sie Ihren tristen Arbeitstag? liebsten Gästen? Kino oder Netflix? Die Freude auf spannende und Bei mir zu Hause kochen die Mich trifft man eher im entspannte Abendstunden im Männer, ich besorge den Abwasch. Theater an. Kreise meiner Familie und Freunde. Meine liebsten Gäste wissen insbesondere den ersten Teil Was steht zuoberst auf Morgensitzung oder dieser Aufgabenteilung sehr zu Ihrer Bucket List? Abendtermin? schätzen … Vieles gleichzeitig – ständig Beide Varianten haben ihre kommt Neues hinzu und Vorzüge. Was setzen Sie Ihren anderes wird abgehakt. liebsten Feinden vor? Feinde habe ich keine. Sollte ich welche kriegen, dann wohl am besten eine Friedenspfeife. Was gehört auf die Pommes? Natürlich Moules.
Ausgezeichnet Der Umweltpreis 2019 der Stadt Bern geht an das Projekt «_walk on the wild side» der Fachstelle Natur und Ökologie von Stadtgrün Bern. Fachstellenleiterin Sabine Tschäppeler (siehe Bild) durfte kürzlich die Auszeichnung und einen Beitrag in die Teamkasse entgegen nehmen. Im Zentrum des Projekts stand die Frage, wie die Lebensqualität von Aussenräumen verbessert werden kann. Angegangen wurde dieses Thema mit einer dreitägigen Wanderung durch sechzehn städtische Wohnsiedlungen. Daran nahmen sechzig Personen aus Planung, Verwaltung, Politik und Quartieren teil. Die Erkenntnisse des «walks» sind in einem Buch festge halten (www.bern.ch/walk). Bild: pbr Agenda Bild: zvg Orchideen treffen Keramik: Unter diesem Titel findet vom 23. bis 26. Januar 2020 in der Elfenau die traditionelle Orchideenausstellung statt (www.orchideen-bern.ch). Die MAZ verlost zehn Gratiseintritte unter den Leserinnen und Lesern. Sind Sie an einem Ticket interessiert? Dann senden Sie eine E-Mail mit Ihren Koordinaten an peter.brand@bern.ch. Einsendeschluss ist der 18. Dezember 2019.
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