Ostschweizer Notfallsymposium Donnerstag, 1. Juli 2021 - Not in der Palliation - Raoul Pinter - Palliative Care SRRWS - Kantonsspital St.Gallen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
• Ostschweizer Notfallsymposium • Donnerstag, 1. Juli 2021 - • Not in der Palliation Raoul Pinter – Palliative Care SRRWS
Gibt es Notfälle in der Palliative Care? Krämpfe Nierenabflussstörung Herztamponade Tumor Lyse Neurokompression Febrile Neutropenie Obere Einflussstauung Hyperviscositätssyndrom Blutung Erhöhter Hirndruck Hyperkalzämie SIADH Epilepsie Hypoglykämie Medikamenten-Nebenwirkung Schmerzen Akute Atemnot Dekompensation des Netzwerkes Angst ... ... Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Handeln in Notfällen Notfallsituationen sind für Patienten/Angehörige oft dramatischer Notfälle sollten möglichst vorhergesehen werden (vermeiden von Hektik und Unsicherheit) Adäquates rasches Handeln ist wichtig! für Patienten (Coping) für Angehörige (Trauerverarbeitung) Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Ursache Blutung aus oberem gastro-intestinal-Trakt z.B. Oesophagus-Varizen, Ulzera Tumorblutung bei raschem Wachstum mit Gefässinfiltration Gerinnungsstörung Durch Tumorinfiltration in grössere Gefässe HNO Bronchialtumoren Blasentumoren Oesophagus-/Magen- Tumoren 5 etc Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Allgemeines Warnblutungen ernst nehmen Massive Blutungen kündigen sich meist an Sichtbare Blutungen sind traumatisierend Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Vorgehen Je nach Situation und Vorbesprechung Notfallset: • dunkle, grüne Tücher • Dormicum (Temesta) • Morphin Patienten nicht alleine lassen Vorteile/Nachteile einer vorgängigen Patienteninformation sind sorgfältig abzuwägen Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Notfallplan Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
Notfallplan Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
•Take Home • Ruhe bewahren • Möglichst mit dunklen Tüchern abdecken • Angst behandeln zB Temesta exp. Oder Dormicum s.c./iv 2 – 5 mg • Lokal/Systemisch Stibium, Tranexamsäure 500 mg Tbl. 3 x 1 – 1.5 g oder iv. 3 x 0.5 – 1 g, kann auch inhaliert werden bei Blutungen aus Bronchus (zusätzlich zu iv zB) • Antezipieren,Vorbesprechen, Aufklärung, Entscheidungsfindung gemeinsam mit Patient und Angehörigen • Netzwerk evaluieren Palliativen Brückendienst involvieren, evtl. Hotline für Beratung
Palliativ- Hotline Ostschweiz 071 494 29 00 Notfallnummern TG Palliative Plus Thurgau 24h Helpline 071 686 15 15 Palliativer Brückendienst 071 242 7026 Raoul Pinter, Palliative Care SRRWS
•Status epilepticus/Krampfanfall
•Hr. B, 68a, Met.Schilddrüsen CA
•SE Status epilepticus • - Anfall dessen Dauer 5 min. bei generalisierten tonisch- klonischen Anfällen überschreitet • -20 – 30 bei fokalen Anfällen • - Sequenz von Anfällen in kurzen Abständen ohne vollständige Restitution • Wann ist die Situation palliativ? dehnbarer Begriff
•SE Status epilepticus Status epilepticus Generalisiert mit Bewusstseinsverlust Fokal (bei idiopathischer Epilepsie) mit oder ohne Bewusstseinsverlust Konvulsiv non–konvulsiv konvulsiv non-konvulsiv „Grand Mal Anfälle“ mit tonisch- Absencenstatus ohne tonisch-klonische fokal-motorisch ( Epilepsia partialis fokal mit oder ohne klonischen , tonischen (u. myoklon.) Entäusserungen Entäusserungen continua ) und sekundär generalisiert. Bewusstseinsstörung
•Ursachen • Primärer Hirntumor • Metastasen • Meningeosis carcinomatosa oder lymphomatosa • metabolische Störungen (Azidose, Hypo-,Hyperglycämie, Elektrolystörungen) Entzug von Alkohol oder Medikamenten (z.B.: Antikonvulsiva) • Infekte (Abszesse) intrazerebrale Blutungen • medikamentöse Toxizität Schädelhirntrauma Encephalitiden Cerebrale Hypoxie (kreislaufbedingt, Lungenödem) Niereninsuffizienz Hypovitaminosen (Vit. B1 Mangel: Wernicke-/Korsakow Syndrom bei C2- Abusus, gastrointestinaler Resorptionsstörung oder Anorexie)
•Diagnostik • Abhängig von Grunderkrankung • Individuell entscheiden • Potentiell reversible Ursachen evtl. rasch behandeln (Elektrolytentgleisung, Hypo-hyperglykämie, Hypoxie,…) • Bildgebung? je nach Konsequenz
•Therapie • Tonisch/klonischer Grandmal – Status: • Initialtherapie (in den ersten 10 Minuten) mit Benzodiazepinen: • Dormicum 5 mg iv/s.c., transnasal • Lorazepam 1 mg iv., 2.5 mg s.l. • Diazepam 5 -10 mg iv. od. supp. (Infusionsgeschwindigkeit 5 mg/min) • Clonazepam 1 – 4 mg zB 0.5mg/min iv. oder Bolus 2 mg oder auch kontinuierlich möglich (Vorsicht bei hohen Dosen von Clonazepam beim Reduzieren)
•Therapie bei terminalen Patienten • Dormicum 1 mg/h iv. kontinuierlich • Clonazepam 1 – 4 mg /24h iv. kontinuierlich
•Sonderfall Hirnödem • chronisch: (wie z.B.: bei Hirnmetastasen oder einem Glioblastom 4-16mg/d Dexamethason (Fortecortin)® 4mg per os bis 4xd oder • Mephameson®4mg i.v. oder s.c. bis 4xd); eine einmal tägliche Gabe am Morgen ist ausreichend und hat weniger Nebenwirkungen; die niedrigste effektive und notwendige Dosis sollte austitriert werden • akut (v.a. posttraumatisch, CAVE: nicht bei ischämischem Oedem - schlechtes Ansprechen): Gabe von Dexamethason 40mg (i.v.) als Bolus langsam über 2-3min (je nach Schwere Therapie fortsetzen oder Kortikoiddosis reduzieren).
•Behandlung einer Epilepsie •in palliativen Situationen Palliativer Patient erstmaliger bekannte Epilepsie (symptomatischer) mit vorbestehender Anfall Antiepileptika Therapie bis jetzt ohne Therapie kann schlucken kann nicht mehr => nach Blutspiegel ??? schlucken aufsättigen Start Therapie => Applikationsweg => dann p.os Therapie anpassen evtl. Dosis erhöhen oder Patient ist nicht Patient ist terminal: terminal: s.c. kontinuierliche Antiepileptikum Benzogabe (s. Applikation Empfehlung) (vorübergehend) iv. oder via PEG
•Fallbeispiel • Entscheidungsfindung • Advanced Care Planning • Patientenverfügung • Aufnahme von ZNA auf Palliativstation • Gabe von Dormicum Bolus 2-5 mg, danach kontinuierlich bei rez. Auftreten von Krämpfen 1.5 mg/h • Handlungsempfehlung für Sterbende • End of Life Care - Angehörige
•Einige Kontaktdaten (siehe auch eine der vorigen Folien) • Hospiz Werdenberg • 081 772 24 24 Hospiz St. Gallen +41 71 242 60 80 info@hospizstgallen.ch Raoul Pinter Palliative Care SRRWS raoul.pinter@srrws.ch palliative-care@srrws.ch
Sie können auch lesen