Schlüsselkonzepte in der palliativen Wundbehandlung - KAI, Berlin 2017 Prof. Dr. Sebastian Probst, Professor für Wundpflege HES-SO Fachhochschule ...
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Schlüsselkonzepte in der palliativen Wundbehandlung KAI, Berlin 2017 Prof. Dr. Sebastian Probst, Professor für Wundpflege HES-SO Fachhochschule Westschweiz, Genf, Schweiz sebastian.probst@hesge.ch
Inhaltsübersicht • Chronische Wundpflege • Palliativtherapie/-wundbehandlung • Ziel der palliativen Wundbehandlung • Schlüsselkonzepte für interprofessionelle palliative Wundbehandlung • Schlussfolgerungen
Chronische Wundbehandlung • 1 – 1.5% der Bevölkerung in industrialisierten Ländern leiden unter einer chronischen Wunde. • 2 – 4% der Gesundheitskosten in Europa verursacht die Wundpflege – Deutschland: Gesundheitskosten 2015: 344,2 Milliarden Euro 6.9 – 13.8 Milliarden Euro • 70-90 % der Wundpflege wird durch die Pflege (vor allem spitalexterne Pflege) durchgeführt. • Wundpflege beansprucht 50% bis 68% der Zeit von Pflegenden
Trends - Mortalität 2004-2030 WHO (2017). The global burden of disease: 2004 update. Accessed 4.10.2017 under http://www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/GlobalHealthRisks_report_part2.pdf
Palliativtherapie/-wundpflege • Zu welchem Zeitpunkt sollte eine palliative Therapie beginnen? • Welche Massnahmen sind wann erforderlich und sinnvoll? • Welche Massnahmen sind wann unwichtig respektive nicht sinnvoll?
Palliativtherapie/-wundpflege • Palliative Wundpflege wird meist als Pflege am Ende des Lebens wahrgenommen. • Palliative Wundpflege erfolgt über das ganze Pflegekontinuum • Verwandte Konzepte sind: Wundpflege am Ende des Lebens, Hospizpflege und Symptommanagement • Prävalenz: 5% -10% Chrisman CA. Care of chronic wounds in palliative care and end-of-life patients. International wound journal. 2010;7(4):214-35. Emmons, K.R., Lachman, V.D. Palliative wound care: a concept analysis. J Wound Ostomy Continence Nurs. 2010; 37: 639–646.
Palliativtherapie/-wundpflege - Ziel • Nicht das Sterben erleichtern, sondern die Lebensqualität der vielleicht wenigen verbleibenden Zeit verbessern – Linderung oder Verminderung von Leiden von wundspezifischen Symptomen, um die aktuelle Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Emmons, K.R., Lachman, V.D. Palliative wound care: a concept analysis. J Wound Ostomy Continence Nurs. 2010; 37: 639–646
Wissen und Fertigkeiten - Gesundheitspersonal • Wissen und Fertigkeiten für palliative Wundpflege: – Prinzipien der Wundheilung – Schmerz – Wundauflagen – Asepsis – Mikrobiologie – Pharmakologie – Psychologische Faktoren – Ethik – Situationsangepasste Kommunikations-Fertigkeiten
Welche Population leidet unter einer palliativen Wunde? Patienten mit Patienten mit Krankheiten, Erbkrankheiten, die die die Haut betreffen: die Haut betreffen: Kardiovaskuläre Erkrankungen; Diabetes; Epidermolysis Immunkrankheiten; Krebs bullosa Neugeborene Schwächere Patienten allen Alters Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Ätiologie – Infiltration von Karzinomzellen in das Epithelgewebe. – Beginn von zwei Prozessen: – Ulzeration – Proliferation • Dadurch Störungen: Hämostase, gestauter • Lymphtransport, Vaskulärer Kollaps, Gewebe- • hypoxie, anaerobe Infektionen, Geruchsentstehung, • Blutungen, Schäden der Umgebungshaut Untergang des Gewebes Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Äthiologie – Direkte Invasion oder metastasierte Verbreitung – Häufige Krebserkrankungen im Zusammenhang mit malignen Wunden: • Brustkrebs • Sarkome • Melanomen • … Probst, S., Arber, A., & Faithfull, S. (2009). Malignant fungating wounds – A survey of nurses’ clinical practice in Switzerland. Eur J Oncol Nurs, 13(4), 295-298.
Wo finden wie diese Wunden? – Brustgegend 49% – Nackengegend 21% – Extremitäten 17% – Leisten-, Genitalgegend 17% – Kopf 14% – Andere 2% Probst, S., Arber, A., & Faithfull, S. (2009). Malignant fungating wounds – A survey of nurses’ clinical practice in Switzerland. Eur J Oncol Nurs, 13(4), 295-298.
Wie treten diese Wunden auf? • Treten einzeln oder in Gruppen auf • Farbe: wie der Wirt oder rot, braun oder pink. • Maligne Wunden heilen sehr selten ohne effektive Tumortherapie wie Radiotherapie, Chemotherapie oder Hormontherapie Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Wie sehen diese aus? • Manifestation der Wunden: – Ulkus (59%) – Blumenkohlartige Form (31%) – Kruste (25%) – Noduläre Form (24%) – Kraterartige Form (23%) – Andere (6%) • Kombination von zwei bis drei verschiedenen Formen Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Wie erkenne ich diese Wunden? • Erste mögliche Zeichen – Ist eine Kruste, die nicht heilt – Hervorgehen eines harten dermalen und subdermalen Knotens, der mit dem darunterliegenden Gewebe verwachsen ist. Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Assessmentinstrumente - Palliative Wundbehandlung • Treatment Evaluation by Le Roux’s method (1993) (TELER) beschrieben von Grocott (1997) – Deskriptive Technik mit einer Messmethode, die die Lebensqualität von Patienten mit einer palliativen Wunde erfasst. • Wound and Symptoms Self-Assessment Chart (WoSSAC) von Naylor (2001) – “Qualitative self-assessment tool” um die Lebensqualität des Patienten zu messen
Assessmentinstrumente - Palliative Wundbehandlung • Schulz Maligne Wunden Assessmentinstrument (2009) – Assessment für palliatives Setting • Perspektiven und Bedenken von Patienten und Pflege • Stadieneinteilung nach Haisfield-Wolfe & Baxendale- Cox (1999) – 4 Stadien von Dekubitus-Assessmentskala auf maligne Wunden angepasst
Palliative Wunden und Gesundheitskosten • Palliative Wunden können aufgrund der Wundverbände und der Zeit für den Verbandwechsel zu einer finanziellen Last werden. • Hohe Inzidenz von Komorbiditäten wie Lymphödeme, die die Lebensqualität einschränken. • Ganzheitliche Pflege und die benötigten Ressourcen sollten bei der Planung berücksichtigt werden. • Um Komplikationen zu verhindern, sollten in einem frühen Stadium Strategien und Interventionen durch gezielte Assessments identifiziert werden.
Schlüsselkonzepte Wie solide ist die Evidenz • 55 Studien – 2 Cochrane – 2 RCT – 12 Reviews – 8 qualitative Studien – 5 deskriptive Studien – 26 Fall/Multifall-Studien
Schlüsselkonzepte: Integrierter Ansatz der palliativen Wundpflege Symptom Management Psycho- Multi- soziales diszipli- Wohlbe- näres finden Team Patienten / Familien Ziele Emmons, K.R., Lachman, V.D. Palliative wound care: a concept analysis. J Wound Ostomy Continence Nurs. 2010; 37: 639–646.
Schlüsselkonzepte für die interprofessionelle palliative Wundbehandlung Interprofessionelle Wundpflege und der Zyklus der Pflege Lokale Qualität, Risiko und Generelles Psychosoziales Wundbehandlung/ Sicherheit Symptommanagement Wohlbefinden Symptommanagement Verbesserung des Förderung der Minimierung von Hautpflege Schmerzmanagements Autonomie und Würde Trauma Andere systemische Prävention Symotome wie Schlag, Reduktion von Stress Geruchskontrolle Anorexie, Müdigkeit Exsudatskontrolle Prävention von Infektion und Prävention von Verschlechterung der Wundkonditionen Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140.
Schlüsselkonzepte für die interprofessionelle palliative Wundbehandlung Interprofessionelle Wundpflege und der Zyklus der Pflege Lokale Qualität, Risiko und Generelles Psychosoziales Wundbehandlung/ Sicherheit Symptommanagement Wohlbefinden Symptommanagement Verbesserung des Förderung der Minimierung von Hautpflege Schmerzmanagements Autonomie und Würde Trauma Andere systemische Prävention Symotome wie Schlag, Reduktion von Stress Geruchskontrolle Anorexie, Müdigkeit Exsudatskontrolle Prävention von Infektion und Prävention von Verschlechterung der Wundkonditionen Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140.
Lokale Wundbehandlung Vorbereitung ‘Trockenes’ Feuchte des Wund- Wundbehandlung? Wundbettes? management?
Lokale Wundbehandlung Blutfluss wiederherstellen Blutfluss wiederherstellen Nekrotisches Gewebe debridieren Gleichgewicht der Bakterien Reduktion von Bakterien und Geruch Management von Nekrosen Exsuatsmanagement Exsudatsmanagement Prävention: Wundreiben Entfernung von Fibrin und Nekrose Prävention: Mazeration Wiederherstellung vom biochemischen Gleichgewicht Reduktion der Häufigkeit der Wundverbandswechsel
Minimierung von Trauma/Verhinderung von Blutungen Fragile kapilläre Komorbiditätenu Nicht-adhäsive und vaskuläre nd Medikamente Wundverbände Gefässe Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Verhinderung von Blutungen: Topische haemostatische Stoffe Kategorie Beispiel Kommentar Natürliche Hämostase - Kalziumalginate - Zur Kontrolle von kleineren - Kollagene Blutungen - Oxidierte Zellulose - Als Wundverband verfügbar Koagulantien - Gelatine-Schwämme - Teure Produkte - Thrombin - Risiko von Embolien Sklersodierende Stoffe - Trichloressigsäure - Kann bei der Applikation - Silbernitrat brennen - Hinterlässt ein Koagulum, das als proinflammatorischer Stimulus wirkt Fibrinolytische Antagonisten - Tranexamsäure - Orale Applikation - Gastroindestinale Nebenwirkung (Nausea/Emesis) Adstringente Stoffe - Alaun - Kann Residuen auf der Wunde - Surkalfat zurücklassen Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Verhinderung von Blutungen: andere Möglichkeiten • Medikamentös: Benzodiazepine subkutan (Midazolam) • Einmalige Radiotherapie • Op-Tücher bei grossen Blutmengen
Geruchskontrolle - Ursachen Eine Kombination von Faktoren wie Bakterien, nekrotisches Gewebe starke Exsudation und schlecht vaskularisiertes Gewebe. Durch eine Kombination von Aminen und Diaminen wie Kadaverin und Putreszin mittels des metabolischen Prozesses von anderen proteolytischen Bakterien produziert werden. Dieser Geruch wird mit dem Geruch von verwesendem Fleisch verbunden. Gethin, G., Grocott, P., Probst, S., & Clarke, E. (2014). Current practice in the management of wound odour: An international survey. Int J Nurs Stud, 51(6), 865–874
Wie wird der Wundgeruch erhoben? (12% des Gesundheitspersonals führen ein Assessment durch) N Skalen (Typ wurde nicht genannt) 10 Vorkommen von Geruch 29 3 Punke Skala 11 4 Punkte Skala 10 10 Punkte Skala 2 TELER Skala 4 Distanz zu Geruch (Raum – Wunde geschlossen – Wunde offen) 6 Beschreibung in Worten 63 Andere 49 Gethin, G., Grocott, P., Probst, S., & Clarke, E. (2014). Current practice in the management of wound odour: An international survey. Int J Nurs Stud, 51(6), 865–874
Geruchskontrolle: Assessement • VAS 0-10. 0 = keinen Geruch; 10 = sehr schlechter Geruch. – Kann von Patienten und vom Gesundheitspersonal erhoben werden. – Wird in der Literatur oft verwendet. • Baker und Haig Skala, 1981. – Streng, moderat, kein Geruch • TELER System (Grocott, 2001) Gethin, G., Grocott, P., Probst, S., & Clarke, E. (2014). Current practice in the management of wound odour: An international survey. Int J Nurs Stud, 51(6), 865–874
Geruchskontrolle - Wundreinigung • Reduktion Wundgeruch durch Debridement – Zur Reinigung wird NaCl 0,9%, Ringerspüllösung, Antiseptika oder Leitungswasser empfohlen (!Kalk, Altbau grosse Rohre, unter 70°C Brutstätte von Bakterien! – Umschläge; Nass- Trockenphase – Lokales Debridement (! Blutung und Schmerzen !) – Topische Applikation von Antimikrobien (Antiseptika, Antibiotika (Metronidazol), Silberverbänden,…) – ! Hinweis: Reinigen mit Tupfern kann schmerzhaft sein! Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London.
Geruchskontrolle Antiseptika Systematische oder Silberverbände Akitvkohle- topische Antibiose verbände (Metronidazol-gel (0.75%) oder the Metronidazol- infusionslösung (500 mg) Gethin, G., McIntosh, C., Probst, S. (2016). Complementary and Alternative Therapies for Management of Odor in Malignant Fungating Wounds: A Critical Review. Chronic Wound Care Management and Research, 3: 1-7.
Geruchskontrolle Ramasubbu, DA, Smith, V., Hayden, F. et Cronin, P. (2017) Systematic antibiotics for treating malignant wounds. Cochrane Database of Systematic Reviews. 8. CD011609 .
Geruchskontrolle - Umgebung “Wirkstoff” Wirkung Aktivkohle Geruchsabsorption Katzenstreu Rasierschaum Aceto Balsamico Raumerfrischer Geruchsabsorption und/oder Maskierung des Geruchs Ätherische Öle Maskierung des Geruchs Gethin, G., McIntosh, C., Probst, S. (2016). Complementary and Alternative Therapies for Management of Odor in Malignant Fungating Wounds: A Critical Review. Chronic Wound Care Management and Research, 3: 1-7.
Ätherische Öle und palliative Wunden – Zitrone, Grapefruit, Lemongras (die sind am stärksten, oder auch andere Agrumenöle), Zirbelkiefer (oder andere Nadelholzöle) – Für abends eignet sich Lavendel, Mandarine oder Bergamotte. – sezernierende, exulcerierende Wunden: Johanniskrautöl – Zedernholzöl: wirkt stark juckreizlindernd und kann in ein fettes Pflanzenöl gegeben werden (z.B. Mandelöl, Aprikosenkernöl) 8-10 Tr. in 50 ml
Geruchskontrolle Von was wird abgeraten: -Yoghurt -Buttermilch Grund: Mögliche Infektion durch das Lactobacillus- Bakterium
Exsudatkontrolle abnormale Haftung der Stoma- oder Fistelbeutel Kapillarenpermeabilität Wundverbände auf • Alginate und (hoher dehydriertem Gewebe Schaumstoffverbände Permeabilitätsfaktor) • Auslaufen und mit oder ohne Ag+ • Abgabe von Sekret durch Durchdrücken • Schutz des Wundrandes Tumor • Mazeration • Palliative Situation: ev. • Wirkung von bakteriellen Vakuumtherapie Enzymen (Proteasen) (!Neonagiogenese!, • Entzündungsprozess Fisteln!) Infektion Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London. Probst S. (2015). Wounds with exudate and odour. British Journal of Nursing. 8;24(6):S22.
Schlüsselkonzepte für die interprofessionelle palliative Wundbehandlung Interprofessionelle Wundpflege und der Zyklus der Pflege Lokale Qualität, Risiko und Generelles Psychosoziales Wundbehandlung/ Sicherheit Symptommanagement Wohlbefinden Symptommanagement Verbesserung des Förderung der Minimierung von Hautpflege Schmerzmanagements Autonomie und Würde Trauma Andere systemische Prävention Symotome wie Schlag, Reduktion von Stress Geruchskontrolle Anorexie, Müdigkeit Exsudatskontrolle Prävention von Infektion und Prävention von Verschlechterung der Wundkonditionen Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140.
Verbesserung des Schmerzmanagements Schlüsselfrage: oberflächlich und Druck des Tumors, Welche Rezeptoren stechender Schmerz Exposition der sind involviert? Dermis, Schwellungen, Infektionen, unsachgemässer Verbandswechsel Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London. Probst, S. (2014). Vom Ekel bis zum Würgereflex. Pflegezeitschrift, 6, 356-359.
Strategie Ziele Patientenedukation Web-basiertes Lernen Face-to-Face: Beratung Pharmakologisch Topisch: Morphin*, Lokalanästhetika, Ibubrufen (Wundverband) Systemisch: Nozizeptiver Schmerz: NSAR, Opioide,.... Neuropathischer Schmerz: Serotonin-Wiederaufnahme Hemmer (Bsp: Duloxetin (Cymbalta), Antikonvulsiva (Bsp. Benzodiazepine, ecc). Lokale Wundbehandlung Atraumatische Oberfläche (wie Silikon) Entfernen von Bakterien Wundrandschutz Behandlung von Infektion Physikalische Therapie Heiss oder kalt, Massagen,, Lagerung,... Energietherapie Qi gong, Reiki, healing touch Angstreduktion Edukation, Musiktherapie,... Kognitive-Therapie Problembasierte Fähigkeiten, positives Denken Therapeutische Allianz Kommunikationstechniken, Ziele setztn,... Empowerment Entscheidungen respektieren, Autonomie respektieren,.. Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140.
Verbesserung des Schmerzmanagements und topische Opioide Die Ergebnisse zeigen, dass die Absorption von topisch applizierten Opiaten sicher und bedenkenlos ist, da die Dosis klein ist. In der Literatur werden Dosen von 1.6mg bis 15mg in verschiedenen Konzentrationen angegeben. Die am häufigsten verwendete Konzentration ist diejenige von 10mg Morphin in 8g Hydrogel Graham T, Grocott P, Probst S, Wanklyn S, Dawson J, Gethin G. How are topical opioids used to manage painful cutaneous lesions in palliative care? A critical review. Pain. 2013;154(10):1920-8.
Verbesserung des Schmerzmanagements und Cannabis 0.5-1.0 g getrockneter Cannabis/Tag; Vaporisiert alle 2 bis 4 Stunden Maida, V. (2017). Medical Cannabis in the palliation of malignant fungating wounds – a case report. Letter to the editor, Journal of Pain and Symptom Management, 53 (1). e4-e6.
Linderung von Juckreiz
Linderung von Juckreiz Nicht parfümierte Badezusätze (Öl), kühle Hydrogelkompressen, Produkte mit Menthol Capsaicin-Crème (0.25-0.75‰). Leinen-Stoff !Spricht nicht auf Antihistaminika an!
Schlüsselkonzepte für die interprofessionelle palliative Wundbehandlung Interprofessionelle Wundpflege und der Zyklus der Pflege Lokale Qualität, Risiko und Generelles Psychosoziales Wundbehandlung/ Sicherheit Symptommanagement Wohlbefinden Symptommanagement Verbesserung des Förderung der Minimierung von Hautpflege Schmerzmanagements Autonomie und Würde Trauma Andere systemische Prävention Symotome wie Schlag, Reduktion von Stress Geruchskontrolle Anorexie, Müdigkeit Exsudatskontrolle Prävention von Infektion und Prävention von Verschlechterung der Wundkonditionen Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140.
Psychosoziales Wohlbefinden • Das Leben mit einer palliativen Wunde verändert das Leben der Patienten komplett. • Maligne Wunde: Sobald der Krebs sichtbar wird, stehen die Patienten unter starker Belastung. • Die wundbezogenen Probleme sind oft unkontrollierbar und unberechenbar, da sie zu jeder Zeit während des Tages oder der Nacht auftreten können. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070.
Psychosoziales Wohlbefinden Das Leben mit einer malignen Wunde und der Umgang mit dem veränderten Körperbild als schwierig. Die wundbezogenen Probleme, wie das auslaufende Exsudat, der Wundgeruch, die Wundschmerzen, die Blutungen und der Juckreiz sowohl als eine physische als auch als eine psychische Herausforderung erlebten. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45.
Psychosoziales Wohlbefinden • Schmerz hat grosse Auswirkungen auf die Lebensqualität. • Hoffnung: – dass Arzt etwas gegen die Schmerzen verschreiben kann – dass ein rezeptfreies Schmerzmittel aus der Apotheke bezogen werden kann (meist in einem anderen Ort) – ABER haben Angst, zu viele Schmerzmittel einzunehmen und davon abhängig werden. – Schmerzmittel werden entweder unregelmässig eingenommen oder das Rezept wird nie eingelöst Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070.
Psychosoziales Wohlbefinden „Ja, manchmal bin ich fast wegen der schrecklichen Schmerzen die Wände hoch. Ja, es war wirklich furchtbar. Ich weinte oft. Ich nahm alle möglichen rezeptfreien Pillen, aber keine davon linderte die Schmerzen. Das Einzige, was ich tun konnte, war abzuwarten bis sie wieder vergingen. Wenn Sie zum Arzt gehen, dann bekommen Sie nämlich nur Schmerzmittel, von denen Sie abhängig werden. Und dies will ich nicht.“ Lund-Nielsen, B., Muller, K., Adamsen, L. Qualitative and quantitative evaluation of a new regimen for malignant wounds in women with advanced breast cancer. J Wound Care. 2005; 14: 69–73.
Psychosoziales Wohlbefinden • Wundgeruch verursacht viel Leid. • Beschreibung von Patienten wie sie die Wunde riechen konnten – Faulender Geruch «ich verwese» – Unternehmen alles Mögliche, um diesen Geruch zu bekämpfen ist schwierig den Wundgeruch zu Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070.
Psychosoziales Wohlbefinden • Blutungen schränken das tägliche Leben ein • Blutungen bringen Patienten oft zur Verzweiflung
Psychosoziales Wohlbefinden • Auslaufendes Wundexsudat = Kontrolle über den eigenen Körper verlieren • Die Unsicherheit, ob der Verband aufgrund des ständigen Nässens richtig angewandt wird • Befürchtung, dass das auslaufende Exsudat von aussen sichtbar ist emotionales Wohlbefinden Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070.
Psychosoziales Wohlbefinden • Die Anwendung von CAM ist für viele Patienten eine positive Strategie, um die Wunde und somit ihr Leben unter Kontrolle zu bekommen. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070.
Was empfinden die Betroffenen Geruch Schmerz Exsudat Blutung Wundverband Verlegenheit Angst vor Schmerzen Verlegenheit Verlegenheit Verlegenheit Schamgefühl Depression Angst vor dem Auslaufen Angst vor Blutung Verändertes Körperbild Ekel Soziale Isolation Schmagefühl Depression Einschränkungen Depression Sexualität Depression Soziale Isolation Kosmetik (Farbe, Grösse der Verbände) Soziale Isolation Soziale Isolation Sexualität Sexualität Sexualität
Schlussfolgerungen • Es sollte ein palliativ, ganzheitlicher, empathischer Ansatz gewählt werden. • Die Wundsymptome (Wundgeruch, Exsudat, Blutung, Schmerzen und Juckreiz), sollten wirksam behandelt werden, indem angemessene Wundverbände gewählt werden. • Es ist für alle Betroffenen schwierig ist mit einer palliativen Wunde zu leben. • Das Ziel der Behandlung von Patienten und deren Angehörige mit diesen Wunden ist eine gute Lebensqualität zu ermöglichen.
Schlussfolgerungen • Was bedeutet dies für das Gesundheitspersonal – Fähigkeiten eine palliative Wunde zu beurteilen, – Umgang und Kommunikation von sensible Themen (Patient/Familie/interdisziplinäres Team) – Verstehen von psychologische Auswirkungen – Verstehen von Konsequenzen für die Familie – Gute Kenntnis über Kontrolle wundbezogenen Symptome
Referenzen • Chrisman CA. Care of chronic wounds in palliative care and end-of-life patients. International wound journal. 2010;7(4):214-35. • Emmons, K.R., Lachman, V.D. Palliative wound care: a concept analysis. J Wound Ostomy Continence Nurs. 2010; 37: 639–646. • Gethin, G., McIntosh, C., Probst, S. (2016). Complementary and Alternative Therapies for Management of Odor in Malignant Fungating Wounds: A Critical Review. Chronic Wound Care Management and Research, 3: 1-7. • Gethin, G., Grocott, P., Probst, S., & Clarke, E. (2014). Current practice in the management of wound odour: An international survey. Int J Nurs Stud, 51(6), 865–874. • Graham T, Grocott P, Probst S, Wanklyn S, Dawson J, Gethin G. How are topical opioids used to manage painful cutaneous lesions in palliative care? A critical review. Pain. 2013;154(10):1920-8. • Lund-Nielsen, B., Muller, K., Adamsen, L. Qualitative and quantitative evaluation of a new regimen for malignant wounds in women with advanced breast cancer. J Wound Care. 2005; 14: 69–73. • Maida, V. (2017). Medical Cannabis in the palliation of malignant fungating wounds – a case report. Letter to the editor, Journal of Pain and Symptom Management, 53 (1). e4-e6. • Probst, S., Grocott, P. Graham, T. Gethin, G. (2015). Recommendation for the care of patients with malignant fungating wounds European Oncology Nursing Society (EONS), London. • Probst S. (2015). Wounds with exudate and odour. British Journal of Nursing. 8;24(6):S22. • Probst, S. (2014). Vom Ekel bis zum Würgereflex. Pflegezeitschrift, 6, 356-359. • Probst, S., Arber, A., Faithful, S. (2013). Malignant fungating wounds—the meaning of living in an unbounded body. Eur J Oncol Nurs.17: 38–45. 58
Referenzen • Probst, S., Arber, A., Faithful, S. Coping with an exulcerated breast carcinoma: an interpretative phenomenological study. J Wound Care. 2013; 22(7):352-4, 356-8, 360. • Probst, S., Arber, A., Trojan, A., Faithfull, S. (2012). Caring for a loved one with a malignant fungating wound. Support Care Cancer. 20: 3065–3070. • Probst, S., Arber, A., & Faithfull, S. (2009). Malignant fungating wounds – A survey of nurses’ clinical practice in Switzerland. Eur J Oncol Nurs, 13(4), 295-298. • Ramasubbu, DA, Smith, V., Hayden, F. et Cronin, P. (2017) Systematic antibiotics for treating malignant wounds. Cochrane Database of Systematic Reviews. 8. CD011609 • WHO (2017). The global burden of disease: 2004 update. Accessed 4.10.2017 under http://www.who.int/healthinfo/global_burden_disease/GlobalHealthRisks_report_part2.p df • Woo, K. et al. (2015). Palliative Wound Care Management Strategies for palliative patients and their circles of care. Advances in Skin & Wound Care. 28(3). 130-140. 59
photo: https://www.google.ch/search?hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1536&bih=770&q=genf&oq=genf&gs_l=img.3..0l10.1455.2283.0.2524.4.4.0.0.0.0.32.101.4.4.0..0.1ac.1.64.img.. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit sebastian.probst@hesge.ch
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