PÄDAGOGISCHES KONZEPT - Bewegungskindergarten Kindervilla Brachelen e.V - Kindervilla Brachelen eV
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Bewegungskindergarten Kindervilla Brachelen e.V. PÄDAGOGISCHES KONZEPT Kita Kindervilla Brachelen e.V. Ansprechpartner: Hauptstr. 81 Leiterin: H. Heuter-Heitzer 41836 Hückelhoven-Brachelen Vorsitzender: Volker Müller 02462/5181 kindervilla-brachelen@online.de 1
1. Die Elterninitiative stellt sich vor 1.1 Entstehung der Kindervilla 1.2 Der Weg zum Bewegungskindergarten 1.3 Öffnungszeiten und Tagesablauf 1.4 Träger der Elterninitiative Kindervilla Brachelen e.V. 1.5 Gruppenstärke 1.6 Personal 1.7 Raumkonzept 1.8 Umfeld 2. Pädagogische Schwerpunkte 2.1 Auftrag des Kindergartens - Kibiz 2.2 Schwerpunkte unserer Einrichtung 2.3 Unser Bild des Kindes 2.4 Eingewöhnungsphasen 2.5 Bildungsarbeit / Die Bildungsbereiche mit Praxisbeispielen 2.6 Höhepunkte im Jahreskreislauf 2.7 Vorschulerziehung 3. Elternarbeit 3.1 “Tür-und Angelgespräche“ 3.2 Elterngespräche 3.3 Mitgliederversammlung 3.4 Elternversammlung 3.5 Kosten 3.6 Elternrat 3.7 Rat der Tageseinrichtung 3.8 Vorstand 4. Teamarbeit 4.1 Fortbildungen 4.2 Organisatorische Dienstbesprechungen 4.3 Pädagogische Dienstbesprechungen 4.4 Konferenzen mit anderen Gremien und Institutionen 5. Öffentlichkeitsarbeit 5.1 Kooperationen mit anderen Institutionen 5.2 Hospitationen 5.3 Pressearbeit 5.4 Transparenz unserer Elterninitiative 2
6. Schlusswort 7. Anhang 7.1 Erhöhung der Kindergartenplätze 7.2 Partizipation 7.3 Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung 7.4 Sexualkonzept 1. Die Elterninitiative stellt sich vor 1.1 Träger der Elterninitiative Kindervilla Brachelen e.V. Träger der Kindertagesstätte Kindervilla ist der Verein Kindervilla Brachelen e.V. Die Kindervilla definiert sich als eine von Eltern organisierte Einrichtung, deren Bestreben es ist, sich in die Belange unserer Kinder einbringen und aktiv mitwirken zu können. Als Elterninitiative legen wir besonderen Wert auf die Mitarbeit der Eltern und sind auf ihre verstärkte Initiative angewiesen. Dabei werden die Ziele des pädagogischen Konzeptes der Einrichtung durch ein konstruktives und familiäres Miteinander der Gremien Team-Vorstand- Elternrat verfolgt. Der Träger unserer Einrichtung ist bestrebt, bestmögliche Förderung durch optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, ohne sich in die pädagogische Arbeit einzumischen. Eine Elterninitiative zeichnet sich durch ein hohes Engagement und Flexibilität der Eltern aus. Diese nutzen wir, um unseren Kindern die besten Voraussetzungen zu ermöglichen, unabhängig von Sparmaßnahmen und fernab von politischen Zwängen. 1.2 Entstehung der Kindervilla Aufgrund mangelnder Kindergartenplätze im Stadtteil Hückelhoven- Brachelen wurde Ende der achtziger Jahre, von engagierten Eltern, im ehe- maligen Rathausgebäude vorübergehend eine „Spiel-und Lernstube“ ge- gründet. • 1996 offizielle Eröffnung der Kindervilla, nach fachgerechten Umbaumaß- nahmen als Tageseinrichtung. • Aufgrund von KiBiz und des gesellschaftlichen Wandels in der heutigen Zeit fanden Umstrukturierungen in der Kindervilla statt. • 2007 wurden in unserer Einrichtung erstmalig Kinder ab zwei Jahren be- treut. 3
• 2009 schaffte der Träger in Zusammenarbeit mit der Stadt Hückelhoven und dem Jugendamt den „Kindervilla-Bus“ an, in dem Kinder aus Hilfarth und Hückelhoven befördert werden. Unsere Öffnungszeiten wurden dem Bedarf der Eltern angepasst und erweitert. • 2010 wurde eine Kinderkrippe eingerichtet, da ein zunehmender Bedarf für die Betreuung für Kinder ab 4 Monaten bis 3 Jahren besteht. • 2012 Zertifizierung zum Bewegungskindergarten • 2014 Umgestaltung der Turnhalle zur Froschgruppe (siehe 7.1) • 2017 Abschaffung des Kindervillabusses 1.3 Der Weg zum Bewegungskindergarten Einer der pädagogischen Schwerpunkte unseres Teams ist, seit Beginn der Kindervilla, die Bewegung. Im Allgemeinen werden die natürlichen Bewegungsmöglichkeiten in der Freizeit der Kinder, durch zunehmende Autorisierung, zunehmenden Medienkonsum, sowie Zeitmangel, weniger genutzt. Somit entsteht häufig unbemerkt ein Bewegungsmangel. Wird eine Bewegungserziehung vernachlässigt, führt das zu einer Unter- drückung der kindlichen Bedürfnisse und kann negative Folgen für die Entwicklung der Persönlichkeit haben. Diese sogenannten „Kinder mit mangelnden Bewegungserfahrungen“ brauchen mehr Zeit und Raum und auch die Hilfsmittel sich zu entwickeln. Bewegung bedeutet in der Entwicklung eines Kindes ganzheitliches Ler- nen, schafft die Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden und trägt zum Aufbau eines stabilen Selbstwertgefühles bei. Die Erziehung zu einer dauerhaft gesundheitsbewussten Lebensweise hat in unserer Einrichtung einen großen Stellenwert, da die Prävention ein wichtiger Bestandteil in unserer Gesellschaft sein sollte. Aus diesen Gründen halten wir Bewegung, aber an erster Stelle die Bewegungsfreu- de, für unverzichtbar im Kindergartenalltag. Auf beiden Etagen bietet unser Haus, durch zahlreiche Räume mit ver- schiedenen Podesten, ausreichende Möglichkeiten zum Bewegen. Bei der Umgestaltung der Mäusegruppe zur Krippe, wurde, hinsichtlich der Fähigkeiten und des Entwicklungsstandes von Kleinkindern, ein spe- zielles Podest entworfen und als zweite Ebene angefertigt. Auf dem Hof befindet sich zusätzlich eine große Turnhalle mit unterschiedlichen Klein- und Großgeräten. Zugute kommt uns ebenfalls die günstige Lage unserer Einrichtung. Ne- ben unserem großen Außengelände, das verschiedene Bewegungsmög- lichkeiten bietet, befinden sich in unmittelbarer Nähe ein Sportplatz, die Turnhalle der Grundschule, die wir regelmäßig nutzen, sowie ein Spiel- platz. Außerdem lädt der Weg am Teichbach zu zahlreichen Spaziergän- gen ein. 4
Resultierend aus diesen Gegebenheiten beschlossen die Eltern, der Vor- stand und das Team der Kindervilla gemeinsam die Zertifizierung zum Bewegungskindergarten zu beantragen. Die räumlichen Voraussetzungen, die für die Zertifizierung notwendig sind, erfüllen wir bereits. Somit war lediglich eine zusätzliche, zweiwöchi- ge Fortbildung für beide Gruppenleiterinnen durchzuführen. Kooperati- onspartner, die ebenfalls zu den Voraussetzungen gehören, wurden schnell gefunden- die DJK Brachelen und der Fußballverein SV Brache- len. Die Kooperation von Sportvereinen und Kita ist wichtig für Kinder, da sie neben dem Elternhaus gemeinsam eine altersgemäße Bewegungs- entwicklung von Kindern unterstützen und Freude an der Bewegung an- regen können. Aufgrund des heute allgemein vorhandenen Bewegungsmangels, möch- ten wir Kindern die Möglichkeit bieten, Kontakte zu Sportvereinen in ihrer Freizeit zu knüpfen, die sie nach der Kindergartenzeit auch als Schulkin- der weiter ausbauen können. Ziel dieser Kooperationen ist es weiterhin, eine Vernetzung zwischen Verein und Tageseinrichtung herzustellen, gemeinsame Angebote zu gestalten und den Breitensport attraktiver zu machen. Weiterhin nach dem Motto unserer Elterninitiative: „Es bewegt sich was“ streben wir nun gemeinsam diesen Sommer 2012 die „Zertifizierung zum Bewegungskindergarten“ an. 5
1.4 Öffnungszeiten und Tagesablauf Unsere Einrichtung ist täglich geöffnet von 7.30 Uhr-17.00 Uhr Freitags schließt die Einrichtung um 16.00 Uhr. Buchungszeiten Öffnungszeiten Bringzeiten Abholzeiten 35 Stunden 7.30 - 14.30 Uhr 7.30 - 9.00 Uhr 14.00 - 14.30 Uhr 45 Stunden 7.30 - 16.30 Uhr 7.30 - 9.00 Uhr 14.00 - 16.30 Uhr 45 Stunden 8.00 - 17.00 Uhr 8.00 - 9.00 Uhr 14.00 - 17.00 Uhr Tagesablauf : „Tag für Tag und trotzdem anders“ Wir, die Kindervilla Brachelen, bieten zwei verschiedene Öffnungszeiten an, wo- raus sich folglich zwei verschiedene Bring-und Abholzeiten ergeben. Die Kinder können bei 45 Buchungsstunden entweder von 7.30 Uhr bis 16.30 Uhr oder von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr – freitags bis 16.00 Uhr - die Kindervilla besuchen. Unsere Bringphase endet um 9.00 Uhr. Zu dieser Zeit beginnen sowohl die Krip- pengruppe, sowie die Tagesstättengruppe den Tag mit einer gemeinsamen Be- grüßung im Morgenkreis. Oftmals erzählen die Kinder über Erlebtes oder anste- hende Themen, Projekte, Feste etc. werden besprochen und darüber abgestimmt. Im Anschluss entscheiden die Kinder wo, mit wem und womit sie sich im Frei- spiel* beschäftigen. Es finden regelmäßige gruppenübergreifende Angebote statt. Die Kinder beider Gruppen haben außerdem die Möglichkeit sich gegenseitig in den Gruppen zu besuchen oder sich im Haus zu „verabreden“. Die Krippengruppe frühstückt gemeinsam mit allen 10 Kindern. In der oberen Gruppe, der Nilssongruppe, findet das „gleitende Frühstück“ statt. Die Kinder ent- scheiden selber wann, was, mit wem oder wie lange sie frühstücken. Die Zutaten des Frühstücks werden vom Team eingekauft. Die Eltern bezahlen einen Mo- natsbeitrag von 6€ und für die Obstrunde am Nachmittag 2 €. Des Weiteren ist uns im Freispiel wichtig, ausreichend Gelegenheit zum freien Spiel zu geben, denn hier macht das Kind die wichtigsten Erfahrungen und die nachhaltigsten Ent- deckungen im Umgang mit Dingen, Materialien und nicht zuletzt mit anderen Men- schen. Kurz gesagt: Im Freispiel findet „Lernen“ statt! Die vorbereiteten Gruppenräume, die Angebote und Projekte, die im Freispiel von den Erzieherinnen angeboten werden, entsprechen allen Bildungsbereichen (sie- he Punk „Bildungsarbeit 2.4“). Nach der Freispielphase findet die gemeinsame „Aufräumzeit“ statt. Anschließend treffen sich alle Kinder gemeinsam im Abschlusskreis und/oder im Außengelände oder machen einen Spaziergang am Bach entlang, zum Spielplatz oder Sport- platz. Bei den Mäusekindern kommt beim Spaziergang der große Kinderwagen für 6
sechs Kinder zum Einsatz. Die Mäusekinder treffen sich um 12.00 Uhr zum war- men Mittagessen im Gruppenraum. Anschließend findet der Mittagsschlaf für die Krippenkinder statt. Die Nilssonkinder essen gemeinsam um 12.30 Uhr. Die Kinder beider Gruppen werden in der Abholzeit zwischen 14.00 Uhr und 14.30 Uhr abgeholt. Eine „Obstrunde“ findet gegen 15.00 Uhr für alle Kinder gemeinsam in einem Gruppenraum statt. Der Nachmittag wird jeweils individuell, Projekt-und Jahreszeitenbezogen und auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt, gestaltet (z.B. Wasserspiele im Sommer im Außengelände, Spaziergänge, Bewegungs-und Kreativangebote u.v.m.) *Freispielzeit: Im Spiel verarbeiten Kinder ihre Wahrnehmungen. Sie spielen sich frei von ihren Eindrücken. In der Freispielzeit entscheiden sie selbst mit wem, an welchem Ort, wie lange sie arbeiten und welche Spielform sie wählen. Kinder brauchen Zeit, Dinge zu erfassen, auszuprobieren, Fehler zu machen, sie zu erkennen und zu korrigieren. Bildung in der Kindheit bedeutet Selbst- bildung und kann deshalb nicht ohne deren aktive Beteiligung geschehen. Die vielfältigen sozialen, emotionalen, kognitiven und motorischen Heraus- forderungen helfen dem Kind, selbstbewusste Entscheidungen zu treffen und tragen zu lernen. Das Freispiel bildet die Basis zur freien und gleichzei- tig kompetenten Entwicklung der Fähigkeiten, die ein Kind im Leben braucht. Beim Freispiel dient der Gruppenraum als „dritter Erzieher“, die Raumgestal- tung regt die Kinder zur Selbsttätigkeit an. Die Aktionsbereiche orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder. Hierbei steht das Bedürfnis der Kinder zur Bewegung im Vordergrund. Alle Kinder haben die Möglichkeit in unseren Gruppenräumen, in der Turnhalle oder im Außengelände, ihre individuellen Bewegungs-und Körpererfahrungen zu sammeln. 1.5 Gruppenstärke Wir sind eine zweigruppige Einrichtung. • Mäusegruppe - Kinderkrippe 10 Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren. • Nilssongruppe - Tagesstätte 23 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren • Froschgruppe - 10 Kinder 7
1.6 Personal Unser Team besteht aus insgesamt 9 pädagogischen Mitarbeitern/innen. - eine Kitaleitung - sechs Erzieher/innen - eine U3 Fachkraft - eine Heilpädagogin 1.7 Raumkonzept Unser denkmalgeschütztes Haus verfügt über viele große, hell und freundlich wir- kende Räume, die den Kindern abwechslungsreiche Möglichkeiten bieten. Die Atmosphäre in diesem schönen, alten Gebäude ist, durch die liebevoll gestaltete Einrichtung, familiär und lädt zum Wohlfühlen ein. Die Krippengruppe (Mäusegruppe) befindet sich im Erdgeschoss und die Nilsson- gruppe (Tagesstätte) in der ersten Etage. Beide Etagen verfügen über verschie- dene Nebenräume, die individuell an die Bedürfnisse und Interessen der Kinder angepasst und umfunktioniert werden. Die Raumgestaltung und Raumvorbereitung haben einen hohen Stellenwert in der pädagogischen Arbeit und somit wenden wir gerne folgenden Vergleich an: „Der Raum als dritter Erzieher“. Bei der Gestaltung aller Räume lautet unsere De- vise: „Weniger ist mehr“. Lichtquellen und eine freundliche, harmonische Farbwahl stehen im Vordergrund. Die Bewegungs- und Gruppenräume, sowie die Turnhalle verfügen über einen hohen Aufforderungscharakter verschiedene Bewegungs- möglichkeiten auszuleben. • Gruppenraum (Krippe), Podestlandschaft mit vielen Funktionen (klettern, verstecken, springen, balancieren, spielen), Puppenecke, Bauteppich, Kreativbereich, Lesesofa u.v.m. • Nebenraum (Krippe), zur Zeit als „Bewegungsraum“ genutzt • Gruppenraum (Kindertagesstätte) mit Rollenspielbereich, Bau-und Kon- struktionsbereich, Kreativbereich, Leseecke, Spielteppich, Frühstücksbe- reich, Experimentierbereich, Podestlandschaft (Gully-, Höhlen-, Tunnel-, 8
Wellenpodest) mit unterschiedlichen Höhen zum verstecken, balancieren, durchkriechen und einem „Glaselement“ zur Förderung der Wahrnehmung durch die Sicht aus verschiedenen Perspektiven, u.v.m. • beide Gruppenräume sind altersentsprechend eingerichtet • Nebenraum (Tagesstättengruppe) • Abstellräume • Schlafraum mit Schlafkörbchen (Krippe) • einen Wickelraum mit Duschbecken • zwei Waschräume mit Waschrinne • Büro, Küche, Dusche, Personalzimmer, Personal WC • Flure (offener Spiel-und Bewegungsbereich) • eine separate Turnhalle mit Geräteraum und Sanitär-Bereich (zurzeit als zusätzliche Froschgruppe mit 10 Kindern genutzt) • Materialräume im Speicher Unser Außengelände wurde 2009 mit neuen Spiel- und Bewegungsangeboten er- weitert und unser „Theater“ umgestaltet. 2010 entstand eine großflächige „Was- ser-Spiel-Anlage“ als weitere Neuanschaffung. Außerdem bietet der Außenbereich folgende Angebote: • Sandkasten • Bewegungsbaustelle (Hölzer, Rohre etc.) • Vogelnestschaukel • Klettergerüst • Hangrutsche • Theater (Rollenspiele, Spiel- und Singkreise, Elternveranstaltungen) • Tastpfad • Hochbeete • Klettergerüst mit „Piraten-Aussichtsturm“ • Gartenhaus (Sandspielzeug, Fahrzeuge) • große Hoffläche • Wasser-Spiel-Anlage • Geräteraum 9
1.8 Umfeld Unsere Einrichtung liegt zentral im Hückelhovener Stadtteil Brachelen. Wir befin- den uns mitten im alten Ortskern des Dorfes in unmittelbarer Nähe kleiner Ge- schäfte und Arztpraxen. Außerdem bietet die Umgebung der Kindervilla viele Be- wegungs- und Entdeckungsmöglichkeiten auf öffentlichen Spielplätzen, einem Sportplatz, Spaziergängen am Teichbach entlang und den Wanderungen durch Wiesen und Felder. 2. Pädagogische Schwerpunkte 2.1 Auftrag des Kindergartens – Kibiz Auszug aus dem: „Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern“ (Kinderbildungsgesetz - KiBiz) §2 Allgemeiner Grundsatz Jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung und auf Förderung seiner Persönlich- keit. Seine Erziehung liegt in der vorrangigen Verantwortung seiner Eltern. Kinder- tageseinrichtung und Kindertagespflege ergänzen die Förderung des Kindes in der Familie und unterstützen die Eltern in der Wahrnehmung ihres Erziehungsauftra- ges. §3 Aufgaben und Ziele (1) Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege haben einen eigenständigen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. (2) Die Förderung des Kindes in der Entwicklung seiner Persönlichkeit und die Be- ratung und Information der Eltern insbesondere in Fragen der Bildung und Erzie- hung sind Kernaufgaben der Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege. Das pädagogische Personal in den Kindertageseinrichtungen und die Tagespfle- gepersonen haben den Bildungs- und Erziehungsauftrag im regelmäßigen Dialog mit den Eltern durchzuführen und deren erzieherische Entscheidungen zu achten. 2.2 Schwerpunkte unserer Einrichtung Bewegung bedeutet ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung - 11
Entwicklung aller Kompetenzen: GANZHEITLICHE PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG EMOTIONAL MOTORISCH KOGNITIV SOZIAL Umgang mit Nieder- Rhythmusgefühl Erfassen der Gemeinschaft lage Umwelt Frustrationstoleranz Ausdauer Gefahren erken- Vertrauen nen Selbstvertrauen Gleichgewicht Kommunikation Rücksichtnahme Leistungsbereitschaft Entspannung Sprache Hilfsbereitschaft Damit das Leben jetzt und in Zukunft bewältigt werden kann, brauchen Kinder ne- ben den Sachkompetenzen in den verschiedenen Bildungsbereichen notwendige allgemeine Basiskompetenzen. Dazu gehören insbesondere die Selbstkompetenz, soziale Kompetenz und die Lernkompetenz. Der Erwerb dieser Kompetenzen lässt sich nicht nur einem Bildungsbereich zu- ordnen, sondern findet in allen Bildungsbereichen statt. In einem Bildungsbereich finden sich jedoch ganz besonders breit gefächerte För- der- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Kompetenzen wieder: In der Bewegung und Motorik. Begründet in dieser Tatsache, legen wir besonders großen Wert in die Umsetzung unseres Schwerpunktes Bewegung bei allen Projekten und in unserer allgemeinen pädagogischen Arbeit. Alle Pädagoginnen/ Pädagogen in unserem Haus empfinden sich als Entwick- lungsbegleiter/ innen, die mit einer guten Beobachtungsgabe flexibel und organi- siert auf die Anregungen der Kinder eingehen und selbst Anregungen beisteuern. 1. Die Selbstkompetenz beschreibt die Fähigkeit für sich selbst verantwort- lich zu handeln. • Entfaltung und Förderung der Persönlichkeitsentwicklung • Erziehung zur Begeisterungsfähigkeit • Erziehung zum Verantwortungsbewusstsein 12
2. Die Sozialkompetenz, bezeichnet die Gesamtheit der Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind. • Mündigkeit und Selbstständigkeit fördern • Soziales Miteinander • Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entfalten • Geborgenheit und Sicherheit geben 3. Die Lernkompetenz beschreibt die Fähigkeit, Aufgaben als Lernanlässe zu erkennen, adäquate Lösungen zu finden und diese zu beurteilen. Lernkompetenz beinhaltet Selbst-, Sach-, Sozial- und Methodenkompe- tenz. • Aneignung von Sachwissen • Eigene Lernwege entwickeln und diesen vertrauen • Eigene Lösungswege erproben • Sich gezielte Unterstützung erfragen „Erst wenn ein Kind sich wohl fühlt, kann Lernen stattfinden“ Wir gestalten unsere pädagogische Arbeit möglichst lebensbezogen, d.h. wir wäh- len unsere Angebote nach den Bedürfnissen der Kinder, der Gruppen- und Um- weltsituation aus. • Ganzheitliche Erziehung erscheint uns dabei wichtig, es bedeutet Ansprache und Förderung aller Lebens- und Lernbereiche. • Situationsorientierter Ansatz Projekte entstehen aus spontanen Anlässen, Bedürfnissen, Interessen, Prob- lemen oder Konflikten der Kinder und sind auf konkrete Lebenssituationen in der Wirklichkeit des Kindes bezogen. Es ist uns wichtig, die Kinder spontan und gezielt zu beobachten, da sich aus Beobachtungsergebnissen die Themen der Kinder ergeben. 2.3 Unser Bild des Kindes „Das Kind wird nicht Mensch, es ist Mensch“ Jedes Kind ist einzigartig und steht mit seiner Gesamtpersönlichkeit im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit. Grundlage unserer Arbeit bedeutet, die Interessen und Bedürfnisse des Kindes zu erkennen, seine Stärken und Schwächen ernst zu nehmen und individuell Entwicklungsschritte zu unterstützen und zu begleiten. 13
2.4 Eingewöhnungsphasen Die Aufnahme eines Kindes erfordert ein planvolles Vorgehen und viele Abspra- chen zwischen Eltern und Kindertagesstätte. Ob sich das Kind gut eingelebt hat, hängt entscheidend von der Gestaltung des Übergangs zwischen Familie und Ta- gesstätte ab. Nur so kann sich zwischen Eltern und Erziehern eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickeln. Das Kind braucht die emotionale Sicherheit, dass es zwar zeitweise in der Kinder- krippe bzw. in der Tagesstätte betreut wird, jedoch immer von den Eltern abgeholt wird. Diese Grunderfahrung ist wichtig für die Fähigkeit, feste Beziehungen zu Menschen aufzubauen. Aus diesem Grund legen wir größten Wert auf eine liebe- volle und individuelle angepasste Eingewöhnungsphase, in der vor allem die El- tern (Mutter oder Vater) gefordert werden. Aus diesem Grund arbeiten wir nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Zu Beginn der Eingewöhnungsphase findet ein intensives Aufnahmegespräch mit der/ dem jeweiligen Bezugserzieher/ in statt, in dem die wichtigsten Informationen über das Kind anhand eines Fragenkatalogs ausgetauscht werden. Bei der Aufnahme von Krippenkindern bieten wir, je nach Interesse, Hausbesuche an. 14
Eingewöhnungsphase nach dem “ Berliner Eingewöhnungsmo- dell” 15
2.5 Bildungsarbeit / Die Bildungsbereiche mit Praxisbeispielen Sprachliche Bildung und Medienkompetenz: Ziel ist es die Sprachentwicklung und die Fähigkeit zur Sprachgestaltung zu för- dern, da dies eine wichtige Voraussetzung für den Schrifterwerb ist. Beides sind unerlässliche Voraussetzungen für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern und somit Schlüsselqualifikationen für den Bildungserfolg. Dabei steht das Vorbildverhalten der Erzieher/ innen im Vordergrund. Durch das spielerische Vermitteln der Sprache, wie zum Beispiel durch Bilderbücher u.v.m. wird die Freude an der Kommunikation geweckt. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von „Sprachliche Bildung & Medi- enkompetenz“ in unserer Einrichtung: • Gespräche mit einzelnen Kindern im Freispiel und mit Kleingrup- pen/Gesamtgruppe im Morgenkreis • Sprachförderprogramm für die Vorschulkinder: „Wuppi“ • Sprachförderung mit der Gesamtgruppe im Freispiel • Rollenspiele und Theaterspiele • Bewegungsangebote • Lieder, Reime, Fingerspiele u.v.m. • Bilderbücher, Geschichten, Gesellschaftsspiele, u.v.m. Bewegungserziehung: Wir wollen dem Kind und seiner natürlichen Freude an der Bewegung gerecht werden, in dem wir sinnvolle Regeln vorgeben, Vertrauen in die Kinder setzen, viel Platz im Gruppenraum und ausreichende Bewegungszeiten schaffen, sowie viele Erfahrungsmöglichkeiten anbieten. Durch die Bewegungserziehung erwirbt es körperliche Geschicklichkeit und gewinnt an Selbstbestätigung, Ausdrucksmög- lichkeiten von Gefühlen, Mobilität und Lebensfreude. Es können aber auch Ängste 16
oder Aggressionen durch Bewegung abgebaut werden. Um dem heutigen Bewe- gungsmangel in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, sehen wir es als unsere pädagogische Aufgabe ebenso mit den Eltern eng zusammenzuarbeiten und sie für Bewegungsaktivitäten zu motivieren und begeistern. Bewegung sollte immer einhergehen mit Entspannung. Deswegen bieten wir in der Mittagszeit häufig eine „Traumzeit“ an. In dieser Zeit haben alle Kinder die Möglichkeit Erlebtes vom Vormittag zu verarbeiten und somit ihre Muskulatur zu entlasten und körperliche und seelische Anspannungen und Stress abzubauen. Die Kinder wählen zwischen Entspannungsmusik, einer Phantasiegeschichte oder einer Entspannungsmassage mit Igelbällen aus. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von „Bewegungserziehung“ in un- serer Einrichtung: • Bewegungsstunden in unserer Turnhalle (zur Zeit zusätzliche Froschgrup- pe) • Bewegungsstunden in der großen Turnhalle der Grundschule Brachelen • Kreis-und Bewegungsspiele im Morgen-und Abschlusskreis • Bewegungserziehung findet immer und zu jeder Zeit im Freispiel statt • Freispiel und angeleitete Bewegungsspiele im Außengelände, auf dem Sportplatz und Spielplatz • Waldtage, die im Frühjahr, Sommer, Herbst monatlich stattfinden 17
Körper, Gesundheit, Ernährung: Eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Bildung von Kindern ist das körperliche und seelische Wohlbefinden. Gesundheitserziehung umfasst eine ganzheitliche und präventive Gesundheitsbil- dung, die die Stärkung des Selbstvertrauens, die Befähigung zur Lebenskompe- tenz und die Verantwortungsübernahme für sich und seinen Körper enthält. Gesundes Trink- und Essverhalten haben einen entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern, insbesondere in den ersten Le- bensjahren. Ernährungsgewohnheiten sind stark familiär, individuell und kulturell geprägt. Um den Kindern positive Vorbilder geben zu können, ist es wichtig Familien mit einzu- beziehen und zu informieren. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von “Körper, Gesundheit & Ernäh- rung“ in unserer Einrichtung: • Gesundes Frühstück und ein wöchentlicher „Müsli-Tag“ • Pädagogische Angebote zur Nahrungszubereitung (Frischkornbrei, Voll- kornbrötchen backen u.v.m.) • Waldtage/ Wandertage und Spaziergänge • Spezielle Vorschulprojekte • Und vieles mehr 18
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Musikalische Bildung: Lieder, Tanz und Singspiele fördern das Rhythmusgefühl und sensibilisieren das Gehör. Die Kinder erfahren das Zusammenspiel von Klang, Sprache und Bewe- gung, erleben singend die Welt und erhalten somit eine positive Grundeinstellung sowohl zur Musik als auch zum Leben. Die kindliche Freude an der Bewegung wird durch Musik angeregt, ganzkörperliches Erleben und das Erlernen tänzeri- scher Grundmuster (z.B. Kreistänze, Tanzgeschichten, Tanzbewegungen) werden vermittelt. Beim elementaren Instrumentalspiel wird durch den Umgang mit dem Orff- Instrumentarium Feinmotorik geschult, kombiniert mit Gehörbildung (Geräu- sche erkennen, hohe und tiefe Töne unterscheiden etc. Die Wahrnehmungsschu- lung, sowie die Gehörbildung sind im Elementarbereich unabdingbar, da die Fä- higkeit, ein Gehör auszubilden, mit zunehmendem Lebensalter der Kinder signifi- kant abnimmt. Gemeinsames Singen und Musizieren macht Kindern Freude und fördert sie auf vielerlei Weise, da Stimmungen ausgedrückt, abgebaut oder intensiviert werden. Soziales Lernen, Hinhören, Kontakt- und Teamfähigkeit werden durch gemein- schaftliches Singen, Musizieren und Tanzen gefördert. Beispiele für die pädagogische Umsetzung von „Musikalische Bildung“ in unserer Einrichtung: • Musikinstrumente kennenlernen und ausprobieren • Eigene Klänge erzeugen (mit Dosen, Holz, Metall z.B.: Schlüssel) • Musikinstrumente gestalten aus Alltagsmaterialien (Dosen, Papprollen u.v.m.) • Gemeinsames Singen und Musizieren im Kreis oder Freispiel • Bodypercussion, freies Tanzen, Erlernen eines Tanzes 20
Ästhetische, bildnerische Bildung: Bei der kreativen Gestaltung machen die Kinder positive Erfahrungen hinsichtlich ihrer Selbstwirksamkeit und vollziehen einen Entwicklungsprozess. Dabei geht es uns in erster Linie nicht um die Erstellung eines „perfekten“ Produk- tes, sondern um das Gestalten an sich, die Freude, die Phantasie sowie die Er- folgserlebnisse, die die Kinder während des Kreativseins erleben. Vielmehr steht ebenso die Wertschätzung der gestalteten Werke der Kinder im Vordergrund, so dass das Kind Anerkennung und Lob erfährt. Nur so können Selbstvertrauen und Persönlichkeitsbildung reifen. Kreativität heißt für uns mit Phantasie und Ideenreichtum den Situationen des Kin- dergartenalltages zu begegnen. Wir geben möglichst viel Zeit, Raum und Gele- genheit zum Experimentieren und Erproben. Beispiele für die pädagogische Umsetzung von „Ästhetische und bildnerische Bil- dung“ in unsere Praxis: • Verschiedene Materialien (Farbe, Kleister, Pinsel, Schere, Wolle, Knete, Ton, Papier, Pappe, Stoff, Holz, etc.) kennenlernen, benennen, mit ihnen experimentieren und gestalten anhand verschiedener Techniken (ebenso Alltagsmaterialien, wie Bierdeckel) • Angeleitete Kreativangebote • Malen mit Kreide auf dem Hof • „Action-Painting“ im Außengelände • Wertschätzung der gestalteten Werke durch das Dekorieren im Gruppen- raum und Flurbereich oder Verschenken • Gemeinsames Basteln mit Mutter/Vater und Kind zu jahreszeitlichen Festen (z.B.: Laternenwerkstatt) 21
Naturwissenschaftliche und technische Bildung: Kinder verfolgen mit großem Interesse und Neugier die Vorgänge ihrer Umge- bung, beobachten sie und staunen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Sie fordern Erklärungen und Hintergrundwissen ein, um Zusammenhänge verstehen zu können. In unserer Einrichtung haben Kinder unter anderem situativ am Experimentiertisch ausreichend Gelegenheit, selbständig zu forschen und kindliche Forschungstätig- keiten auszuleben. Ebenso in der Bewegungsbaustelle des Außengeländes, an unseren Wander- und Waldtagen und auch in der Turnhalle machen Kinder eige- ne Erfahrungen und setzen sich kreativ und aktiv handelnd mit Fragestellungen auseinander. In dem sie eigenständig Antworten auf ihre Fragen finden, Zusam- menhänge begreifen, erhalten sie aufgrund ihrer Erfolgserlebnisse Freude am Forschen und ein positives Technikbewusstsein. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von “Naturwissenschaftliches & technisches Verständnis“ in unserer Einrichtung: • Experimente am Experimentiertisch im Gruppenraum: Experimente, wie z.B.: „Blumen färben“ - Beobachten wie die Tinte langsam in die feinen Äderchen der Blätter einer Nelke fließt oder: „Der magische Kamm“ – Ausprobieren, wie der magische Kamm einen Tischtennisball oder Papierschnipsel anzieht • Experimentieren in der Bewegungsbaustelle mit Hölzern und Röhren • Experimentieren mit Erde und Naturmaterialien beim Waldtag • Experimente mit Wasser, Eis und Schnee • Experimente mit unserer „Wasseranlage“ im Außengelände • Experimente mit Licht und Schatten • Und vieles mehr 22
Mathematische Bildung: Mathematische Bildung beinhaltet viel mehr als Zählen und Rechnen, ebenso ge- hören Formen, Sortieren, Ordnen, Muster, Symmetrie, Messen, Raum- und Lage- bezeichnungen Regelmäßigkeiten, Wiederholungen, Beziehungen und Strukturen erkennen und beschreiben dazu. Mathematik lässt sich mit Kindern überall im Alltag entdecken. Sie lernen dadurch, dass Mathematik viel mit ihrer Lebenswelt zu tun hat und die alltäglichen Proble- me mit Hilfe der Mathematik gelöst werden können. Kinder begegnen von Anfang an mathematischen Phänomenen, sie bringen grundlegende Kompetenzen und Vorwissen dafür mit, und sie lernen in der Interaktion mit Eltern und älteren Ge- schwistern bereits einiges über Mathematik. Bereits im ersten Lebensjahr entwickeln sie grundlegende Vorstellungen von Raum und Zeit. Im Laufe der Zeit entwickeln sie interessante und bedeutsame Zu- sammenhänge aus den erworbenen Kenntnissen. Wir regen die Kinder zum ge- meinsamen, aktiven Forschen, Entdecken und Experimentieren an und unterstüt- zen sie bei der Mathematisierung ihrer Umwelt und dem Erforschen mathemati- scher Sachverhalte. 23
Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von “Mathematischer Bildung“ in unserer Einrichtung: • Kreisspiele wie zum Beispiel Schuhsalat: Alle Kinder legen ihre Schuhe durcheinander in die Kreismitte. Aufgabe: Schuhe zu Paaren sortieren oder nach Farbe/Verschlüssen. • Freispielangebote wie zum Beispiel Knöpfe sortieren - nach Größe, Farbe, Form oder Anzahl der Knopflöcher. • Unsere „Aufräumzeit“: Sortieren und ordnen des Spielmaterials • Formen erkennen, benennen, ertasten und herstellen (ma- len/ausschneiden) • Gleiche Formen im Kindergarten zuordnen • Mandalas ausmalen • Räumliche Bezeichnungen (z.B.: in, an auf, neben, über, zwischen, tief, links usw.): u.a. durch Kartenspiele, Auftragskarten, Kreis- und Bewe- gungsspiele im Turnraum, Gruppenraum oder Außengelände. • Würfelspiele • Experimentiertisch in der Gruppe: z.B.: experimentieren mit Sand oder Wasser (Menge/ Gewicht vergleichen) • Die Zeit messen: Sanduhr, Wochentage, Stunden 24
Soziale und emotionale Bildung: Elementare Voraussetzung der sozialen und emotionalen Bildungsprozesse sind soziale Beziehungen. Unser Auftrag ist es Selbstvertrauen der Kinder zu stärken, Kinder wert zu schät- zen und anzunehmen in ihrer individuellen Persönlichkeit. Diese Grundvorausset- zungen sind notwendig, um offen und tolerant anderen Menschen gegenüber tre- ten zu können. Durch die Wertevermittlung, ein Grundbestandteil unserer pädagogischen Arbeit im alltäglichen Miteinander, bekommen Kinder die Chance zu verantwortungsbewussten, handlungs- und kritikfähigen Menschen heranzu- wachsen. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von “Soziale & emotionale Bildung“ in unserer Einrichtung: • Bewegungsangebote (Mannschaftsspiele: Regeleinhaltung, Rücksichtnah- me, Helfen u.s.w. ) • Rollenspiele • Gesellschafsspiele • Morgenkreis • Gemeinsame Mahlzeiten • Regeln und Umgangsformen im Freispiel einhalten • U.v.m. (siehe Wertekonzept Seite 21) 25
Kulturelle Bildung- unsere Welt: Ziel unserer Einrichtung ist es, die Kinder dazu zu ermutigen, andere Sicht- und Lebensweisen oder Kulturen kennen zu lernen, sowie Menschen unterschiedlicher Herkunft offen zu begegnen. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Projektarbeit ist der Jahreskreislauf. Er beinhaltet die von Team, Kindern und Eltern gemeinsame Fest- und Feiergestaltung, sowie die Brauchtumspflege. Wir bieten den Kindern durch themenorientierte Projekte die Möglichkeit, ihre Umwelt zu entdecken, zu erforschen und zu gestalten. Aus eigenem Antrieb her- aus sollen sie die Dinge in ihrer Umgebung verstehen und Neues dazulernen. Kinder lernen und bilden sich über das, was sie mit ihren eigenen Sinnen wahr- nehmen und im sozialen Bezug erfahren. In unserer Einrichtung vermitteln wir Sachwissen, bieten Angebote zu lebenspraktischen Übungen, sowie projektbezo- gene Exkursionen an, wodurch die Kinder sich ihre Umwelt erschließen, sich ihre Bilder von der Welt konstruieren und ihr eine subjektive Bedeutung geben. Beispiele für unsere pädagogische Umsetzung von “Kulturelle Bildung – Unsere Welt“ in unserer Einrichtung: • Erweiterung unserer Lebenswelt durch Spaziergänge oder projektbezoge- ne, pädagogische Exkursionen (z.B.: mit dem Zug nach Erkelenz zum Rei- sebüro und Italiener oder mit dem Bus nach Jülich zum Weihnachtsmarkt) • Kennenlernen des Jahreskreislauf ( Jahreszeitliche Feste erarbeiten, vorbe- reiten und feiern , wie z.B. St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Ostern) • Geburtstage feiern in der Einrichtung – alle Kinder haben an ihrem Geburts- tag ihren „Wunschtag“. Mutter oder Vater sind eingeladen diesen Tag mit ihrem Kind in der Einrichtung zu verbringen. • Offener Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen (z.B.: durch das Fei- ern gemeinsamer Feste, Gemeinsame Zubereitung verschiedener Lan- desspezialitäten) • Kennenlernen anderer Sprachen (z.B.: durch Lieder) 26
Wertekonzept: Unser Wertekonzept ist ebenfalls grundlegend für die Vorbildfunktion einer Erzie- herin: • Rücksichtnahme • Regeln einhalten • Toleranz • Akzeptanz • Hilfsbereitschaft • Ehrlichkeit • Fairness • Freundlichkeit • Gemeinschaft • Gleichberechtigung • Harmonie • Humor • Konfliktfähigkeit • Kreativität 27
• Lebensfreude • Lernen • Mitgefühl • Mut • Sorgfalt • Verantwortung für das eigene Handeln • Vertrauen • Wir-Gefühl 2.6 Höhepunkte im Jahreskreislauf Gemeinsam von Eltern und Team geplante und vorbereitete Feste in unserer El- terninitiative bilden Höhepunkte in dem Jahreskreislauf. Wir pflegen Traditionen und stärken das familiäre Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder und unserer El- ternschaft. Dazu zählen unter anderem wiederkehrende Feste: • Geburtstag • Karneval • Ostern • St. Martin • Nikolaus • Weihnachten • Projektfest • Jahreszeitliche Feste z.B. Sommer-/Herbstfest • Abschiedsfeiern Die Eltern werden bei uns in der Kindervilla zu vielen Festen eingeladen. Auch haben Eltern die Möglichkeit sich aktiv bei Festivitäten einzubringen und können dort soziale Kontakte knüpfen und Gemeinschaft intensiv erleben. • St. Martinsumzug mit traditionellem „Glühwein-und Kakao-Abschluss“ mit allen Familien bei Haus Berg • Karnevalsfeier am „Altweiber-Donnerstag“ mit Karnevalsgesellschaft, Eltern und Kindern • Aktionstage im Garten mit Frühjahrs-, Herbstputzaktion • Geburtstag des Kindes in der Einrichtung miterleben • Abschluss der Vorschulkinder - die Väter zelten mit den Kindern in der Einrichtung • Hospitationen in der Gruppe • Individuelle Mitarbeit zu bestimmten Themen und Projekten • Elternnachmittag/ -abend zu pädagogischen Themen • „In der Weihnachtsbäckerei“ – Backen mit dem Elternrat 28
2.7 Vorschulerziehung Vorschulerziehung und Bildungsförderung findet während der gesamten Kinder- gartenzeit in jeder Entwicklungsphase eines jeden Kindes statt. Im letzten Kindergartenjahr entsteht aus den so genannten Vorschulkindern die „Maxigruppe“. Die wöchentlich stattfindende Vorschulerziehung bietet den Kindern zusätzliche, spezielle Übungen und Lerninhalte zu den, in der Gesamtgruppe, stattfindenden Angeboten und Projekten. Erzieherinnen beobachten einzelne Kinder in dieser Kleingruppe gezielt und individuell. • Sprachprogramm „Wuppi“ • Verkehrserziehung mit dem Verkehrspolizisten • Zahlenland • Projekte und Exkursionen • Zusammenarbeit mit der Grundschule Brachelen – Monatliches Treffen in der Minischule • Gemeinsamer Abschluss: Die Väter zelten mit den Vorschulkindern im Außen- gelände der Kindervilla • Abschlussausflug mit den Erzieherinnen 29
3. Elternarbeit 3.1 „Tür- und Angelgespräche“ Die Eltern vertrauen uns ihr Kind für einen Teil des Tages zur Betreuung, Bildung und Erziehung an. Voraussetzung für eine erfolgreiche, pädagogische Arbeit ist eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern in Form einer Erziehungspartnerschaft. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht das Kind. Wir sehen die Eltern als Part- ner, wenn es darum geht zum Wohle des Kindes zu handeln und gute Entwick- lungsmöglichkeiten zu schaffen. Die Eltern und Erzieherinnen tauschen sich re- gelmäßig über die täglichen Ereignisse im Gruppengeschehen in so genannten Tür- und Angelgesprächen aus. Aktuelle Informationen befinden sich an den Pinnwänden der jeweiligen Gruppe und an der Informationstafel im Eingangsbe- reich, wie z.B. die Vorstellung von Praktikantinnen, Protokolle von Elternversamm- lungen, Ankündigungen von besonderen Aktionen und Projekten. 3.2 Elterngespräche Persönliche Informationen über die Entwicklung des Kindes werden in regelmäßi- gen Elterngesprächen vertraulich behandelt. Wir empfehlen halbjährlich, bei Bedarf auch häufiger, Elterngespräche wahrzu- nehmen. Basis dieser Gespräche sind die von uns erarbeiteten Beobachtungsbö- gen (Gelsenkirchener Entwicklungsbegleiter) und Dokumentationen (Portfolio- mappen). Unsere Familienunterstützende Aufgabe nehmen wir in Elterngesprä- chen durch Beratung und Begleitung wahr. Außerdem stellen wir nach Bedarf Kontakte zu Beratungsstellen und anderen Fa- milienunterstützenden Institutionen her. Je frühzeitiger z.B. eine Entwicklungsstörung erkannt wird, desto wirksamer sind therapeutische Maßnahmen. Aus diesem Grund legen wir großen Wert auf regel- mäßige Elterngespräche, um auf notwendige, fachliche Hilfen anderer Institutio- nen zurückgreifen zu können. 3.3 Mitgliederversammlung In der jährlich stattfindenden Mitgliederversammlung werden für den Kindergarten relevante Themen beraten und gegebenenfalls entschieden, so z.B. der Kassen- bericht, Satzungsänderungen und die Wahl des Vorstands. 3.4 Elternversammlung Die Elternversammlung findet einmal im Jahr statt. An diesem Abend wählen die Eltern aus jeder Gruppe einen Vertreter und Stellvertreter – den Elternrat. In einer Präsentation veranschaulicht das Team ein pädagogisches Thema aus dem Kindergartenalltag. 30
3.5 Kostenbeitrag Alle Erziehungsberechtigten, deren Kind/Kinder unsere Einrichtung besuchen werden Mitglieder im Verein. Der Verein finanziert sich aus Elternbeiträgen, städti- schen Zuschüssen, Spenden und sonstigen Einnahmen. Daher fällt neben dem so genannten Elternbeitrag, der vom Jugendamt der Stadt Hückelhoven erhoben wird und sich nach der Höhe Ihres Einkommens richtet, ein jährlicher Mitgliedsbeitrag an den Verein in der Höhe von zur Zeit 50 Euro für Familien an. 3.6 Elternrat Ein wichtiger Bestandteil der Elternarbeit ist zum Beispiel der Elternrat. Aus der gesamten Elternschaft wählen Eltern beider Kindergartengruppen ihre Interessen- vertreter und -vertreterinnen, die für Belange der Eltern gegenüber dem Kindergar- ten eintreten. Der Elternrat trifft sich regelmäßig. Es geht dabei um Mitgestaltung von Festen, Weitergabe von Informationen, bauliche Veränderungen, Terminab- sprachen usw. Darüber hinaus hat der Elternrat die Aufgabe, das Interesse der Erziehungsberechtigten für die Arbeit der Einrichtung zu beleben und die Zusam- menarbeit zwischen Eltern, dem Träger der Einrichtung und dem pädagogischem Personal zu fördern und zu beleben. 3.7 Rat der Tageseinrichtung Der Elternrat bildet gemeinsam mit dem Personal und dem Vorstand den Rat der Tageseinrichtung. In diesem Gremium werden z.B. Aufnahmekriterien beschlos- sen und jährliche Schließungszeiten vereinbart. 3.8 Vorstand Die Eltern beider Kindergartengruppen wählen aus ihren Reihen drei Vorstands- mitglieder. Der Vorstand erledigt zusammen mit der Kindergartenleiterin und den Erziehern/ Erzieherinnen Verwaltungsarbeiten, die Buchhaltung, die Zusammen- arbeit mit Institutionen und so weiter. Dem Vorstand und dem Team ist es ein großes Anliegen gemeinsam Ziele zu set- zen, diese zu verfolgen und sich für die Belange der Kinder und der Elternschaft einzusetzen. Näheres über die Vorstandsarbeit ist in der Satzung unseres Vereins nachzule- sen. 31
4. Teamarbeit 4.1 Fortbildungen Das Personal nimmt kontinuierlich an aktuell stattfindenden Fortbildungen teil. Fortbildungen zum Thema „Bewegungserziehung im Vorschulalter“ werden konti- nuierlich und regelmäßig durchgeführt. Bei der Entscheidung über die Auswahl der Weiterbildungen werden sowohl die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigt, so- wie auch die aktuellen Anforderungen der Einrichtung. 4.2 Organisatorische Dienstbesprechungen Die Qualität unserer Arbeit wird maßgeblich dadurch beeinflusst, dass wir uns ständig mit unserem Verständnis über Erziehung, Bildung und Betreuung ausei- nandersetzen und uns in einem permanenten Lernprozess befinden. Dazu gehört neben der Arbeit mit dem Kind die zur Arbeitszeit gehörende Teambesprechung. In dieser Teamsitzung werden organisatorische Themen bearbeitet, z.B.: Termine, Planung von Festen, Fallbesprechungen, aktuelle Informationen der Leitung an das Team, Auswertungen von Beobachtungen, Dokumentationen usw. Zwei zusätzliche Teamtage im Jahr, an denen die Einrichtung geschlossen bleibt, stehen dem Team zur Planung des nächsten Kindergartenjahr zur Verfügung. Terminplanungen, Projektthemen, Feste, sowie das Evaluationsverfahren zur Be- gleitung und Förderung frühkindlicher Bildungsprozesse bilden die inhaltlichen Schwerpunkte. 4.3 Pädagogische Dienstbesprechungen Jede Erzieherin, die an einer Weiterbildung teilgenommen hat, informiert in der folgenden pädagogischen Dienstbesprechung das gesamte Team über alle neuen Lerninhalte, wichtige Erfahrungen und aktuelle Richtlinien. Außerdem steht bei dieser Dienstbesprechung der fachliche Austausch über aktu- elle Situationen im Vordergrund. Dazu gehören: • Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern • Gruppenstruktur • Pädagogische Fachthemen und Literatur 32
4.4 Konferenzen mit anderen Gremien und Institutionen Als Elterninitiative stehen wir in einem engen Kontakt mit dem Träger, wir entwi- ckeln gemeinsam eine kontinuierliche Anpassung an den Bedarf mit dem Ziel, qualitativ hochwertig und zeitnah auf veränderte Anforderungen zu reagieren. Um die Umsetzung dieses Zieles sicherstellen zu können, sorgt der Träger für ange- messene Rahmenbedingungen, Ressourcen und schafft alle Voraussetzungen, dass Leitung und Mitarbeiter motiviert und engagiert arbeiten können. Diese Rah- menbedingungen ermöglichen uns an vielen wichtigen Terminen teilnehmen zu können: • Leiterinnentreffen unseres Dachverbandes, den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV) viermal im Jahr, dabei geht es um Organisation, neue Gesetze und deren Umsetzung, kollegiale Beratung, politische Verände- rungen, auseinandersetzen mit inhaltlichen Themen, Austausch von pädagogi- schen Themen. • Leiterinnentreffen der Elterninitiative im Kreis Heinsberg • Treffen aller Leitungen der Stadt Hückelhoven • Treffen der Rektoren aller Schulen mit Leitungen der Kindergärten. Dort wird der Bildungsdokumentation ein gemeinschaftliches Aussehen gegeben, Kon- takte werden gefördert und gefestigt. • Fortbildungen für das gesamte Team • Möglichkeiten zu Hospitationen in anderen Einrichtungen • Fachberatung durch den DPWV 5. Öffentlichkeitsarbeit 5.1 Kooperationen mit anderen Institutionen • Sport-Kooperationspartner Sportverein DJK Brachelen • Sport-Kooperationspartner Fußballverein SV Brachelen • Sportverein TUS Jahn • Andere Tageseinrichtungen für Kinder • Grundschulen • Beratungsstellen, Frühförderstellen, SPZ, Logopäden, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten • Fachschulen • Fachberatung • Jugendamt • Gesundheitsamt • Sprachheilambulanz 33
Außerdem nehmen wir bei einzelnen Projekten Kontakt zu den verschiedensten Institutionen unserer Gemeinde auf: • Altenheim „Haus Berg“, • Katholischer Kindergarten St. Gereon • Einzelhandel • Krabbelgruppe im Jugendheim • Arztpraxis • Feuerwehr • Polizei • Krankenhaus • Grundschule St. Martin 5.2 Hospitationen Bei Terminvereinbarung besteht die Möglichkeit in unserer Einrichtung zu hospitie- ren. 5.3 Pressearbeit Durch Pressemitteilungen in regionalen Zeitungen machen wir unsere Kindergar- tenarbeit transparent. 5.4 Transparenz unserer Elterninitiative • Gemeinsame Aktionen mit unserem Kooperationspartner DJK Brachelen und dem Fußballverein SV Brachelen • In unserem Schaukasten kann man sich über Neuigkeiten und Projekte infor- mieren. • Flyer werden in der näheren Umgebung in Geschäften, Arztpraxen etc. ausge- legt. • Durch die Gestaltung von Sommerfesten etc., zu denen auch die Öffentlichkeit eingeladen wird, tragen wir zur weiteren Öffnung nach außen bei. • Schriftliche Informationen durch Elternbrief im regelmäßigen Rhythmus. • Interessierte können sich ebenfalls auf unserer Internetpräsenz in- fo@kindervilla-brachelen.de Informationen einholen. 34
6. Schlusswort In der Kindervilla bleiben die Voraussetzungen, Bedürfnisse und Wünsche sicher nicht immer gleich, sondern sie verändern sich und entwickeln sich weiter. Daher kann unsere Konzeption nur Ausdruck der jetzigen Situation sein und bedarf der ständigen Überarbeitung. Schließen möchten wir diese Konzeption nun mit den Worten: Ein Kind, das ständig kritisiert wird, lernt zu verdammen. Ein Kind, das geschlagen wird, lernt zu schlagen. Ein Kind, das verhöhnt wird, lernt Schüchternheit. Aber ein Kind, das ermuntert wird, lernt Selbstvertrauen. Ein Kind, dem Toleranz begegnet wird, lernt Geduld. Ein Kind, das Ehrlichkeit erlebt, lernt Gerechtigkeit. Ein Kind, das Freundlichkeit erfährt, lernt Freundschaft. Ein Kind, das Geborgenheit erleben darf, lernt Vertrauen. Ein Kind, das geliebt und umarmt wird, lernt Liebe in dieser Welt zu empfinden 35
7. Anhang 7.1 Erhöhung der Kindergartenplätze: Anfang 2014 hat die Kindervilla entschieden, die Stadt Hückelhoven bei dem Aus- gleich der Unterversorgung von U3-Plätzen im Stadtgebiet zu unterstützen. Das Jugendamt und der Vorstand der Kindervilla beschlossen vorerst ein Jahr die Gruppen mit einer halben U3-Gruppe aufzustocken. Das Team erweiterte sein Konzept und entwickelte neue Ideen, die der größeren Kindergruppe entspricht und gleichzeitig jedem einzelnen Kind gerecht wird. Dafür wurde aus der Turnhalle eine vorübergehende „Froschgruppe“ eingerichtet. Die räumliche Situation, sowie eine positive Betrachtungsweise aller Mitarbeiter in regelmäßigen Reflexionsge- sprächen, waren gute Voraussetzungen für die Umsetzung in die Praxis. Die zusätzliche Nutzung der großen Küche als neues „Bistrot“ bietet allen Kindern die Möglichkeit, trotz größerer Kindergruppe, weiterhin in angenehmer Atmosphä- re ihre Malzeiten einzunehmen. Auch alle anderen Räume und Nebenräume schaffen ausreichend Gelegenheit für Rückzugsmöglichkeiten, Bewegung, Ent- spannung und Entwicklung. Gruppenübergreifendes Arbeiten trägt auch hier zum Wohlbefinden jedes Kindes und der Freude am Lernen im Kindergartenalltag bei. 7.2 Partizipation: Abstimmungsergebnis der Gesamtgruppe für den weiteren Tagesablauf 36
Mitspracherecht der Kinder beim Einkauf Weshalb Partizipation bereits im Kindergartenalter wichtig ist Partizipation bedeutet nicht, Kindern das Kommando zu geben. Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betref- fen, zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden. Kinder bringen andere, neue Aspekte und Perspektiven in Entscheidungsprozesse hinein als Erwachsene. Kin- derbeteiligung bedeutet immer, dass Kinder dabei, ihrem Entwicklungsstand ent- sprechend, von Erwachsenen begleitet werden. Somit wird Beziehungsarbeit ge- staltet und Persönlichkeitsbildung gefördert. Mit dem partizipativen Erziehungsstil werden das Selbstvertrauen, die Konfliktfä- higkeit und viele weitere soziale Kompetenzen gefördert. Gleichzeitig wachsen die Kinder in demokratische Strukturen hinein und lernen, ihre Bedürfnisse und Inte- ressen wahrzunehmen, zu vertreten und auf faire Weise auszuhandeln. Wir glauben, dass eine künftige soziale Gesellschaft nur von Menschen gestaltet werden kann, für die Demokratie und Gleichheit in allen Bereichen der Gesell- schaft eine Selbstverständlichkeit ist und die bereit und fähig sind, Verantwortung zu übernehmen. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, Kindern in ihren eigenen Lebensbereichen mehr Selbstbestimmungsmöglichkeiten einzuräumen. Kinder registrieren genau, ob ihnen tatsächlich Beteiligungs- und Gestaltungsmög- lichkeiten in wesentlichen Fragen eingeräumt werden. Wichtig ist, dass Beteili- gungsformen angeboten werden, die ihren Interessen, Bedürfnissen, Beteili- gungswillen und Entwicklungsstand– auch hinsichtlich der Gemeinschaftserlebnis- se – gerecht werden und das partnerschaftlich mit ihnen kooperiert wird. Beteili- 37
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