Konzeption der Evangelischen Kita Dulsberg - Straßburger Platz 6 22049 Hamburg 040- 691 35 29 - eva-kita ...

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Konzeption
der Evangelischen Kita Dulsberg

          Straßburger Platz 6

           22049 Hamburg

            040- 691 35 29

       kita.dulsberg@eva-kita.de
Inhalt
1.     Unser Leitbild ................................................................................................................................ 4
2.     Die Rahmenbedingungen........................................................................................................... 4
2.1       Trägerschaft ................................................................................................................................ 4
2.2       Geschichte der Kita .................................................................................................................... 4
2.3       Lage und Einzugsbereich .......................................................................................................... 4
2.4       Räumliche Ausstattung .............................................................................................................. 5
2.5       Leistungsarten, Angebote, Öffnungszeiten ............................................................................ 5
2.6       Personelle Ausstattung, Qualifikation ...................................................................................... 6
3.     Religionspädagogische Arbeit in unserer Kita .................................................................... 6
3.1       Bildungsarbeit aus evangelischer Perspektive ...................................................................... 6
3.2       Alltagsintegrierte Religionspädagogik ..................................................................................... 7
3.3       Interreligiöse Arbeit .................................................................................................................... 9
4.     Bildung, Betreuung und Erziehung ......................................................................................... 9
4.1       Ziele der pädagogischen Arbeit................................................................................................ 9
4.2       Rahmen und Planung der pädagogischen Arbeit ................................................................ 11
4.3       Bildungsverständnis und professionelle Grundhaltung....................................................... 12
4.4       Eingewöhnung .......................................................................................................................... 13
4.5       Spiele anregen und Projekte gestalten ................................................................................. 13
4.6       Zeitliche Gestaltung und Tagesablauf ................................................................................... 14
4.7       Räumliche Gestaltung ............................................................................................................. 15
4.8       Beobachtung und Dokumentation.......................................................................................... 16
4.9       Kommunikation und Sprachbildung ....................................................................................... 17
4.10       Partizipation .............................................................................................................................. 19
4.11      Geschlechterbewusste Pädagogik ........................................................................................ 20
4.12      Inklusion, Pädagogik der Vielfalt ............................................................................................ 20
4.13      Das Brückenjahr ....................................................................................................................... 22
4.14      Sexualpädagogik in der Kita ................................................................................................... 22
5.     Kinderschutz .............................................................................................................................. 23
6.     Zusammenarbeit mit Familien ................................................................................................ 24
6.1       Erziehung als gemeinsame Aufgabe ..................................................................................... 24
6.2       Information und Dialog mit den Eltern ................................................................................... 25
6.3       Beratung, Begleitung und Unterstützung der Eltern ............................................................ 25
6.4       Partizipation von Eltern ............................................................................................................ 25

Konzept der Ev. Kita Dulsberg                                     Stand: Dezember 2015                                                    Seite 2/33
6.5       Angebote für Eltern und Familien .......................................................................................... 26
6.6       Umgang mit Beschwerden ...................................................................................................... 27
7.    Das Team der Kita ...................................................................................................................... 27
7.1       Zusammenarbeit ....................................................................................................................... 27
7.2       Interne Kommunikation und Besprechungskultur ................................................................ 28
7.3       Fort- und Weiterbildung ........................................................................................................... 28
7.4       Auszubildende .......................................................................................................................... 29
7.5       Praktikantinnen und Praktikanten .......................................................................................... 29
8.    Die Kita als Teil der Kirchengemeinde ................................................................................. 29
8.1      Gemeinsame Aktivitäten, Projekte und Angebote ................................................................ 29
8.2       Angebote für Familien .............................................................................................................. 30
9.     Kooperation und Vernetzung im Gemeinwesen ................................................................ 30
10. Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................................. 31
11. Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung .................................................................. 31
12. Ausblick und Zukunftsvisionen ............................................................................................ 32

Anhang
I         Kinderschutzkonzept
II        Sprachbildung und Sprachförderung in der Ev. Kita Dulsberg
III       Kita- Plus Konzept

Konzept der Ev. Kita Dulsberg                                  Stand: Dezember 2015                                                   Seite 3/33
1. Unser Leitbild

Unser Leitbild „Mit Gott groß werden“ liegt in Form eines einheitlichen Flyers für alle
Evangelisch- Lutherischen Kitas im Kirchenkreis Hamburg Ost vor. Es gibt den Trägern,
Leitungen und pädagogischen Fachkräften in den Kitas die grundlegende Werte- und
Sinnorientierung in der pädagogischen Arbeit und die zentralen Ziele des Handelns
verbindlich vor. In unserer Kita werden die Eltern bei Vertragsabschluss über die Inhalte
unseres Leitbildes informiert, als Grundlage für die gemeinsame Erziehung und Bildung ihres
Kindes.

2. Die Rahmenbedingungen

2.1 Trägerschaft

Träger der Evangelischen Kita Dulsberg ist der Kirchengemeindeverband (KGV) der
Kindertageseinrichtungen im Ev.- Luth. Kirchenkreis Hamburg-Ost. Die Kirchengemeinde
Dulsberg ist Mitglied im Kirchengemeindeverband. Sie entsendet eine/n Vertreter/in in die
Verbandsvertretung. Die Verbandsvertretung bestellt den Verbandsausschuss, der für die
strategische Ausrichtung und die operative Führung zuständig ist. Die Geschäftsführung
obliegt der Geschäftsstelle Kita des Kirchenkreises Hamburg- Ost übertragen.

2.2 Geschichte der Kita

Die Kita Dulsberg ist 1954 in Trägerschaft der Kirchengemeinde eröffnet worden und hatte
ihre Räumlichkeiten in der Kirche. Zunächst gab es eine Vormittags- und eine
Nachmittagsgruppe für Kinder ab drei Jahren. Seit 2006 ist der KGV Träger der Kita. Heute
befindet sich die Kita in Gemeinderäumlichkeiten und wir bieten den Eltern eine ganztägige
Betreuungszeit (mit Mittagessen) für Kinder ab zwei Jahren.

2.3 Lage und Einzugsbereich

Die evangelische Kita Dulsberg befindet sich oasenähnlich auf dem Straßburger Platz, in
ehemaligen Gemeinderäumen, direkt neben der Frohbotschaftskirche, im Stadtteil Dulsberg.
Der Dulsberg ist einer der kleinsten Stadtteile Hamburgs, mit sehr guten
Verkehrsanbindungen. Der Stadtteil ist von vielen Grünanlagen durchzogen und geprägt
durch mehrgeschossige Wohnblocks. Die von uns betreuten Kinder kommen zu 80 Prozent
aus Familien mit Migrationshintergrund, die häufig wenig oder gar kein Deutsch verstehen
bzw. sprechen. Die Mehrheit der Eltern hat einen niedrigen oder gar keinen
Bildungsabschluss und ist erwerbslos oder in Arbeitsverhältnissen beschäftigt, die häufig
ergänzende Leistungen erforderlich machen.

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2.4 Räumliche Ausstattung

Unsere Kita ist ca. 141 qm groß, befindet sich im Erdgeschoß und verfügt über einen
Eingangsbereich mit Garderoben, einen Sanitärbereich, eine kleine Küche, einen Keller und
insgesamt über drei Räume, jeweils mit eigenem Ausgang auf unser Außenspielgelände.
In zwei Räumen sind jeweils zwei verschiedene Funktionsbereiche integriert, z.B. eine
Bauecke und ein Rollenspielbereich, ein Atelier und eine Forscherecke sowie eine
Verkleidungsecke im angrenzenden Flur. Der dritte Raum mit Tischen und Stühlen steht als
Restaurant oder Mehrzweckraum für die Vorschularbeit, für besondere Angebote und
Regelspiele zur Verfügung.
In Absprache mit der Gemeinde nutzen wir stundenweise den Gemeindesaal für
Bewegungsangebote, Feste oder Elternabende. In der zweiten Etage der Gemeinde-
räumlichkeiten befindet sich ein Mitarbeiterzimmer für das Kitapersonal, das für Pausen,
Vorbereitung, Elterngespräche und Teamsitzungen genutzt wird.
Unser naturnahes Außengelände ist ausgestattet mit einem großem Kletterbereich/-gerüst,
einer breiten Rutsche, einem großem Sandspielbereich, kleinen Häuschen und
Sitzgelegenheiten. Gepflasterte Wege bieten optimale Bedingungen, um sich mit den
verschiedenen Kinderfahrzeugen auszuprobieren. Zu jeder Jahreszeit können die Kinder
angelegte Beete bepflanzen und das Insektenhotel sowie diverse Futterstationen für Vögel
und Eichhörnchen beobachten und pflegen.

2.5 Leistungsarten, Angebote, Öffnungszeiten

Unsere Kita betreut bis zu 40 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zum Schuleintritt. Je nach
Gutschein werden die Kinder bei uns 5, 6 oder 8 Stunden betreut. Alle Kinder erhalten ein
warmes, gesundes überwiegend vegetarisches Mittagessen, das von einem anerkannten
Caterer (der Firma Porschke) täglich frisch zubereitet und geliefert wird. Aus Respekt vor
anderen Religionen und Kulturen reichen wir kein Schweine- und Rindfleisch. Die Kinder
können an unserer frei zugänglichen Getränkestation jederzeit frisches Wasser und
ungesüßte Tees sowie Milch trinken.
Wir arbeiten nach dem teiloffenen Konzept und nehmen seit 2013 am Kita- Plus Programm
der Stadt Hamburg teil (Kita Plus Fachkonzept im Anhang). Ein großer Schwerpunkt unserer
pädagogischen Arbeit liegt neben dem religionspädagogischen Profil in der alltagsintegrierten
Sprachförderung der Kinder.
Unsere Kita ist täglich von 7.30 bis 16.00 Uhr geöffnet. In den Hamburger Sommerferien
haben wir in der Regel drei Wochen geschlossen, ebenso zwischen Weihnachten und
Neujahr sowie an zwei Studientagen im Jahr. In der Sommerschließzeit haben die Eltern die
Möglichkeit, ihr Kind von einer mit uns kooperierenden Kita betreuen zu lassen.

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2.6 Personelle Ausstattung, Qualifikation

Momentan besteht unser Gesamtteam aus vier pädagogischen Fachkräften (SPA und
Erzieherinnen), einer Leitung (Diplompädagogin), einer Hauswirtschaftskraft und einem
Hausmeister. Ebenso sind SchulpraktikantInnen und Auszubildende sowie ehrenamtliche
MitarbeiterInnen bei uns tätig.

3. Religionspädagogische Arbeit in unserer Kita

In unserer Kita lernen alle Kinder den christlichen Glauben kennen. Sie dürfen mit „Gott groß
werden“. Im alltäglichen Miteinander, im Morgenkreis, im Jahreskreis mit seinen
evangelischen Festen, in den biblischen Geschichten, die wir mit den Kindern lesen, in
unserer wöchentlichen Andacht mit der Gemeindepastorin, der Raumgestaltung und der
christlichen Haltung des Personals wird das evangelische Profil unserer Kita deutlich.

3.1 Bildungsarbeit aus evangelischer Perspektive

Unser religionspädagogisches Handeln orientiert sich am christlichen Menschenbild: Jedes
Kind ist Gottes einzigartiges, wertvolles, geliebtes Geschöpf, von dem Gott will, dass es so
angenommen wird, wie es ist. Seine Fähigkeiten und Begabungen sind Gaben Gottes. Jeder
Mensch, auch schon jedes Kind, hat die Aufgabe, diese Gaben zu entfalten und einzusetzen.
Mit ihren verschiedenen Gaben ergänzen sich die Menschen gegenseitig, wenn sie in einer
Gemeinschaft leben.
Aus evangelischer Perspektive ist Bildung ein umfassendes und ganzheitliches Geschehen in
der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen. Die Kinder lernen bei uns den Umgang mit
Übergängen und Brüchen in ihrer Biografie (z.B. Eingewöhnung, Kita-Brückenjahr, Tod,
Geburt). Sie erwerben ein grundlegendes Verständnis von Wirklichkeit, und sie lernen ein
ethisches Wertesystem kennen. Wir vermitteln den Kindern den christlichen Glauben als
Grundlage für unsere Wahrnehmung und für den Umgang miteinander. Wir orientieren uns
dabei an den fünf Aspekten, die in den "Bildungsperspektiven für die religionspädagogische
Arbeit" des Evangelischen Kindertagesstättenverbandes in Hamburg dargelegt sind. Die
verschiedenen Perspektiven, die wir in der Bildung einnehmen sind:

Perspektive Gott („Ich erfahre Gott“)
Uns ist es wichtig, dass wir mit den Kindern im Gespräch sind über die christliche Botschaft
von der Liebe Gottes zu uns Menschen (z.B. durch Geschichten und Lieder im Morgenkreis
oder in der Andacht). Durch die christlichen Rituale (z.B. Beten, Kerze anzünden) erfahren die
Kinder die Geborgenheit, die der christliche Glaube bietet.

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Perspektive Sinn („Ich suche nach dem Sinn“)
Wir begleiten die Kinder in ihren vielen „Warum- Fragen“ zum Sinn des Lebens, nehmen sie
ernst und geben ihnen Raum und Zeit zum gemeinsamen Nachdenken. Dabei geht es nicht
unbedingt darum, die Frage nach dem Sinn vollständig zu beantworten. Stattdessen werden
die Kinder ermutigt, Sinnfragen zu stellen und gemeinsam mit den pädagogischen
Fachkräften und anderen Kindern zu erörtern.

Perspektive Welt („Ich entdecke meine Welt“)
Welt bedeutet im christlichen Sinn auch Schöpfung Gottes. In unserer Kita wird darum sowohl
naturwissenschaftlich auf die Welt geschaut als auch mit Dankbarkeit dafür, dass Gott uns
diese Welt geschenkt hat.

Perspektive Vielfalt („Ich erlebe Vielfalt“)
Unsere Kita ist für alle Kinder offen, egal welcher Religion oder welchem Kulturkreis sie
angehören. Wir zeigen den Kindern, wie vielfältig unsere Welt ist, nehmen Gemeinsamkeiten
und Unterschiede wahr und verstehen diese als Bereicherung der Gemeinschaft.

Perspektive Verantwortung
Das Leben in unserer Kita ist an christlichen Grundwerten orientiert, wie sie im Leben, im
Reden und Tun von Jesus zum Ausdruck kommen: Gott und den Nächsten lieben. So sollen
die Kinder Erfahrungen sammeln, wie man nehmen und geben, wie man Frieden stiften und
Liebe üben, wie man sich behaupten und doch die Wünsche und Nöte des anderen erspüren
und auf sie eingehen kann. In vielen Gelegenheiten können Kinder bei uns Verantwortung
lernen und übernehmen: Tische eindecken, Pflanzen pflegen, Kerzen anzünden, den Kleinen
beim Anziehen helfen, gemeinsam Gruppenregeln aufstellen.

3.2 Alltagsintegrierte Religionspädagogik

Wir legen Wert auf eine in den Alltag integrierte religionspädagogische Arbeit, die von Kindern
und Eltern als Basis eines guten Miteinanders erlebt werden kann. Ein zugewandtes,
liebevolles, auf Augenhöhe stattfindendes Begrüßungsritual schafft z.B. eine gute Atmosphäre
von Achtsamkeit und Angenommensein, um bei den Kindern Vertrauen und verlässliche
Bindungen aufzubauen- als Grundlage für die Entwicklung des Glaubens und religiösen
Lernens. Religionspädagogik ist für uns selbstverständlicher Teil unserer Arbeit, der sich wie
ein roter Faden durch den Alltag zieht und an vielen Stellen sichtbar wird.
Welche religiösen Erfahrungen bzw. Inhalte sind uns in der Vermittlung des christlichen
Glaubens in unserer Kita wichtig (für die Kinder und Eltern) und wie setzen wir sie um?

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Die Kinder in unserer Kita lernen die Bibel als ein besonderes und wertvolles Buch kennen,
zum Anfassen, Blättern in verschiedenen (auch kindgerechten) Ausgaben. Biblische
Geschichten werden regelmäßig kindgerecht erzählt, vorgelesen, in Rollenspielen vertieft und
auch als Projektthemen aus der Bibel entnommen (z.B. Schöpfung, Arche Noah). Religiöse
Bilderbücher liegen für die Kinder in unserer Leseecke aus.
Die Kinder werden an das Gespräch mit Gott, das Gebet, herangeführt, z.B. durch ein Gebet
vor den Mahlzeiten, im Morgenkreis, bei besonderen Anlässen (Festen), bei der
wöchentlichen Andacht sowie an das Anzünden einer Kerze, als Zeichen das Gott bei uns ist
und wir zu ihm beten können.
Die Kinder lernen religiöse Lieder bei uns kennen, Lieder zu den Festen des Kirchenjahres
und Lieder als selbstverständlicher Bestandteil des Kitaalltags zu allen Themen des Lebens.
Bei uns lernen die Kinder die Natur als Schöpfung Gottes begreifen durch einen sorgfältigen
(hautnahen) Umgang mit Menschen, Tieren und Pflanzen, ausgewählte Projektthemen (z.B.
Wasser-, Sonne, Erde-, Luftwoche) und den sorgsamen Umgang mit Lebensgrundlagen wie
Wasser, Lebensmitteln und Arbeitsmaterialien. Wir lernen Sakramente kennen,(z.B. die
Taufe) und feiern christliche Feste mit den Kindern (z.B. Adventsfeier und Kerzen am
Wichern-Adventskranz täglich anzünden), Osterfeier mit Frühstück, Erntedank, St.
Martinsfeier und -umzug und Nikolaus.
Die Kinder lernen Gemeinderäume ( Kirche, Gemeindehaus ) als vertraute Orte kennen,
indem jede Stammgruppe wöchentlich mit unserer Pastorin zur Andacht in die Kirche (mit
eigener Liturgie: Kerze anzünden, Geschichte/ Spielaktion, Gebet, Lied, Segen) geht. Zu
Beginn eines jeden Kitajahres besichtigen wir gemeinsam die Kirche, Orgel und Glockenturm.
Wir vermitteln Beziehungen und Kontakte zur Gemeinde. Die pädagogischen Fachkräfte
verstehen sich als Bindeglied zur Gemeinde und vermitteln den Kontakt zu den Pastorinnen.
In der Kita liegt regelmäßig der Gemeindebrief aus, in dem Eltern sich über Angebote der
Gemeinde informieren können. Wir beteiligen Eltern am Kitaleben (religionsbezogene
Elternarbeit) durch Fotopräsentationen von christlichen Festen, Singen mit Eltern zu St.
Martin, laden sie zu unseren wöchentlichen Kita- Gottesdiensten ein.

Alle Mitarbeitenden der Kita Dulsberg stehen der Evangelischen Kirche und dem christlichen
Glauben positiv gegenüber. Im Team besteht die Offenheit und Bereitschaft sich mit religiösen
Inhalten zu beschäftigen, von und miteinander zu lernen sowie die eigene christliche Haltung
stets zu reflektieren. Die Bildungsperspektiven sind die Grundlage und eine Arbeitshilfe für die
religionspädagogische Arbeit in unserer Kita. Die Kita-Leitung hat eine TRG- Zertifizierung
und nimmt regelmäßig an entsprechenden Fortbildungsveranstaltungen teil, um das
religionspädagogische Profil gemeinsam mit dem Team und der Pastorin weiterzuentwickeln.

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3.3 Interreligiöse Arbeit
Als evangelisch-christliche Kita ist die Begegnung mit anderen Religionen (besonders in
unserem Stadtteil) selbstverständlich. Unsere Einrichtung wird von Kindern unterschiedlicher
Religionen besucht. Hierbei fließt die Vielfalt von religiöser Ausdrucksweise in unsere
pädagogische Arbeit mit ein. Wir sind sehr daran interessiert, andere Religionen kennen zu
lernen. Wir erleben Eltern und Kinder sehr kooperativ in der Auseinandersetzung mit der
eigenen und der fremden Religion. Nicht- christliche Eltern werden eingeladen, sich
anzuschauen, wie die christliche Religion in der Kita gelebt wird und gleichzeitig werden sie
und ihre Kinder gebeten, von ihrer Religion zu erzählen und sie erfahrbar zu machen, z.B. den
Ramadankalender, das Kopftuch, das Zuckerfest. Diese Anlässe sind sehr bereichernd für die
Wissenserweiterung aller Beteiligten und tragen dazu bei, durch Wertschätzung Akzeptanz
und Vertrauen bei Eltern und Kindern aufzubauen und zu festigen. Dieser gemeinsame Lern-
und Erfahrungsprozess schafft eine förderliche Atmosphäre für Verlässlichkeit und sichere
Bindungen/ Beziehungen.

4. Bildung, Betreuung und Erziehung

4.1 Ziele der pädagogischen Arbeit

Unser Ziel ist es, allen Kindern Möglichkeiten zu geben, sich ein Bild von der Welt machen,
sich in ihr zurecht zu finden und in allen Bildungsbereichen Kompetenzen zu erwerben, die sie
dazu befähigen, in verschiedenen Situationen ihres Lebens selbständig und
verantwortungsbewusst zu handeln. Dazu zählen der Aufbau, die Stärkung und Erweiterung
der Ich-Kompetenzen, der sozialen Kompetenzen, der Sachkompetenzen und der
lernmethodischen Kompetenzen in folgenden Bildungsbereichen: (vgl. Hamburger
Bildungsempfehlungen)

                          Ø Körper, Bewegung und Gesundheit
                          Ø Soziale und kulturelle Umwelt
                          Ø Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien
                          Ø Bildnerisches Gestalten
                          Ø Musik
                          Ø Mathematik
                          Ø Natur- Umwelt- Technik

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Körper, Bewegung und Gesundheit
       Wir fördern die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder
       Wir unterstützen Kinder in Hygiene und Körperpflege
       Wir ermöglichen ihnen vielfältige Bewegungs- und Sinneserfahrung
       Wir ermögliche gesunde Ernährung und eine positive Esskultur
       Wir begleiten Kinder in ihrer Körper- und Sexualitätsentwicklung
       Wir fördern Resilienz (die seelische Widerstandsfähigkeit)

Soziale und Kulturelle Umwelt
       Wir beschäftigen uns mit der Lebenswelt des Kindes (Familie, Wohnort, Zuhause,
       Freundschaften, Unterschiede)
       Wir fördern den Aufbau von sicheren Bindungen zu Bezugspersonen
       Wir üben Regeln im sozialen Miteinander und lassen Kinder mitentscheiden
       Wir erkunden gemeinsam die Welt (durch Ausflüge)
       Wir vermitteln unsere Kitakultur

Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien (vgl. 4.9)

Bildnerisches Gestalten
        Kinder können bei uns kreativ werden: zeichnen, malen, kneten, filzen, mit Ton,
        Wasser, Farben, Papier und Naturmaterialien experimentieren
        Wir gestalten gemeinsam Kunstwerke mit verschiedensten Materialien
        Wir fördern die taktile und visuelle Wahrnehmung

Musik
        Wir fördern die auditive Wahrnehmung (und das Sprachlernen)
        Wir musizieren mit verschiedenen Instrumenten, singen, tanzen und bewegen uns
        nach Musik (Rhythmik)
        Die pädagogischen Fachkräfte begleiten Lieder mit der Gitarre (nach der Jelgi-
        Methode)

Mathematik
      Wir lassen Kinder Formen, Größen und Gewichte (be)greifen
      Wir beschäftigen uns mit Zahlen und zählen
      Wir messen und vergleichen
      Wir geben Kindern Erfahrungen im Umgang mit Zeit

Natur- Umwelt- Technik
       Wir beantworten Fragen zu den Wundern dieser Welt

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Wir lassen Kinder beobachten, ausprobieren, prüfen, beschreiben, vergleichen und
        bewerten, wenn sie sich mit Themen aus der Biologie, Chemie, Physik und Technik
        vertraut machen
        Wir gehen regelmäßig in den Wald, in Museen und Ausstellungen
        Wir haben einen Forscherbereich zum Experimentieren

Kinder entdecken ihre Welt durch die Erfahrungen, die sie Tag für Tag sammeln. Unsere
pädagogischen Fachkräfte begleiten und unterstützen die Jungen und Mädchen liebevoll und
wertschätzend im Alltag und schaffen damit verlässliche Bindungen und Beziehungen, um
einen guten Nährboden für Bildungsprozesse zu schaffen. Dabei lassen wir ihnen genug
Raum, in eigener Initiative zu handeln, und geben ihnen vielfältige Anregungen für ihre
gesamte Entwicklung. Ziel ist es, im Rahmen des Kita Plus Programmes, insbesondere
bildungsbenachteiligten Kindern gleiche Bildungschancen zum Lernen zu ermöglichen,
Übergänge behutsam zu gestalten, Kinder in ihrer Mehrsprachigkeit und im Erlernen der
deutschen Sprache zu unterstützen, Eltern in den Bildungsverlauf ihrer Kinder und in die
Kitaarbeit ressourcenorientiert miteinzubeziehen, wertschätzend mit anderen Kulturen und
Religionen umzugehen und sie als Bereicherung für die Erziehung und Bildung von Kindern
anzuerkennen.
Für die Bildungsarbeit in unserer Kita bedienen wir uns verschiedener Elemente aus
verschiedenen pädagogischen Konzepten und Methoden (z.B. Pickler, Reggio, Montessori,
Marte Meo, Situationsansatz) Wir beschäftigen ausgebildete pädagogische Fachkräfte, die mit
ihren persönlichen und fachlichen Kompetenzen den Erziehungs- und Bildungsweg der Kinder
begleiten und untersützen und sich regelmäßig fachlich weiterqualifizieren.

4.2 Rahmen und Planung der pädagogischen Arbeit

Die Hamburger Bildungsempfehlungen, unser Leitbild, das Qualitätsmanagementhandbuch
sowie die vorliegende Konzeption bilden die Grundlage/ den Rahmen für die pädagogische
Arbeit in unserem Haus. Bei der Planung des pädagogischen Alltags orientieren sich die
pädagogischen Fachkräfte am Bildungsbedarf der Mädchen und Jungen, an ihren
Möglichkeiten und Potenzialen, an ihren weltlichen und religiösen Fragen sowie an der
jeweiligen Lebenswelt der zu uns kommenden Familien. Sie nehmen die Themen und
Interessen der Kinder wahr, leiten aus diesen Erkenntnissen die Ziele für die pädagogische
Arbeit ab und schaffen Bedingungen, um den Kindern eine weiterführende
Auseinandersetzung mit ihren Themen zu ermöglichen. Die Angebote sind auf die
unterschiedlichen körperlichen, emotionalen, sozialen und geistigen Kompetenzen aller
Mädchen und Jungen zugeschnitten. Leitung und pädagogische Fachkräfte achten bei der
Planung der pädagogischen Arbeit darauf, dass die Kinder im Alltag der Kita auch
selbstständig entscheiden können, was sie tun möchten, und ausreichend Zeit haben,

Konzept der Ev. Kita Dulsberg          Stand: Dezember 2015                      Seite 11/33
Lernprozesse selbst zu initiieren und sich selbst, viele Tätigkeiten und Material eigenständig
auszuprobieren.

4.3 Bildungsverständnis und professionelle Grundhaltung

Nach unserem Bildungsverständnis ist Bildung „die Aneignungstätigkeit, mit der sich der
Mensch ein Bild von der Welt macht, sie verantwortlich mitgestaltet und sich dadurch als
selbstwirksam erlebt.“ (Hamburger Bildungsempfehlungen 2012, S. 15) Bildung ist demnach
ein lebenslanger, aktiver, sozialer, beziehungsvoller Prozess, in dem sich der Mensch ein Bild
von sich selbst und von anderen in dieser Welt macht sowie das Weltgeschehen erlebt,
erkundet und gemeinsam mit anderen verantwortlich gestalten kann. (vgl. Hamburger
Bildungsempfehlungen)
Wir verstehen jedes Kind als ein sich selbst bildendes Geschöpf Gottes. Jedes Kind ist von
Gott gewollt und geliebt, so wie es ist, unabhängig davon, wo es herkommt, was es kann oder
leistet.(vgl. Leitbild und 3.1) Wir gehen davon aus, dass Jungen und Mädchen von Geburt an
kompetente Wesen sind, die auf vielfältige Weise von sich aus und aus eigenem Antrieb, aus
Neugier und Interesse, motiviert durch ihren Forschergeist lernen.
Wir geben jedem Kind die Möglichkeit, in seinem eigenen Tempo, sich und die Welt zu
erfahren. Wir sind uns darüber bewusst, dass wir die Selbstbildungsbildungsprozesse von
Kindern nur unterstützen können, indem wir Ihnen verlässliche emotionale und soziale
Bindungen ermöglichen, z.B. durch eine gute Eingewöhnung nach dem Berliner
Eingewöhnungsmodell, oder Ritualen im Alltag.
Die pädagogischen Fachkräfte sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Sie begegnen den
Familien und Kindern mit Wertschätzung, Achtsamkeit und Neugierde und erkennen die
Jungen und Mädchen in ihrer Individualität an. Sie gestalten eine soziale und emotionale
Bindung zu den Kindern und geben ihnen Zuwendung und Geborgenheit. Sie verstehen sich
als eine unterstützende Lernbegleiterin (im Sinne von Dialogpartner/ Impulsgeber) und sind
Gestalter einer anregenden Lern- und Erfahrungsumwelt. Sie ermöglichen den Jungen und
Mädchen die Auseinandersetzung mit religiösen und kulturellen Traditionen und schaffen im
Alltag Gelegenheiten und Anlässe, christliche Gemeinschaft zu erleben. Die pädagogischen
Fachkräfte sind sich ihrer geschlechterrelevanten Vorbildhaltung bewusst und bringen Gender
Kompetenzen in die Arbeit ein. Sie setzen sich mit neuen Erkenntnissen von Pädagogik,
Psychologie, Soziologie und verwandten Wissenschaften auseinander.
In Teamsitzungen, Studientagen und Gesprächen mit der Leitung reflektieren die
pädagogischen Fachkräfte regelmäßig ihr Bildungsverständnis und ihre professionelle
Grundhaltung. In naher Zukunft streben wir an, uns intensiver mit dem Thema
vorurteilsbewusste Erziehung und Bildung zu befassen und unsere professionelle
Grundhaltung dahingehend zu überprüfen und zu erweitern.

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4.4 Eingewöhnung

Damit der Übergang von der Familie in die Kita gut gelingt, orientieren wir uns am Berliner
Eingewöhnungsmodell und gestalten den Eingewöhnungsprozess gemeinsam mit Eltern und
Kindern individuell, feinfühlig und verbindlich. Im Vertragsgespräch oder bereits während des
Erstkontaktes verdeutlichen wir unseren Grundsatz: „Nur wenn Sie sich als Eltern hier
wohlfühlen, wird sich auch Ihr Kind wohlfühlen!“ und informieren die Eltern über den Leitfaden
zur schrittweisen Eingewöhnung, um ihnen Transparenz und Sicherheit zu vermitteln. Wir
organisieren im Team, dass jedes Kind während der Eingewöhnungsphase überwiegend von
einer pädagogischen Fachkraft feinfühlig begleitet wird. Wir geben jedem Kind Zeit und Raum
für sein Grundbedürfnis nach sicheren Bindungen und begleiten auch die Eltern einfühlsam
bei der Ablösung von ihrem Kind. Eltern haben jederzeit die Möglichkeit bei uns anzurufen,
um sich nach dem Wohlbefinden des Kindes zu erkundigen. Auch wir rufen (eher
zurückhaltende) Eltern an, um Sicherheit zu geben und Vertrauen aufzubauen.

4.5 Spiele anregen und Projekte gestalten

 „Im Kindesalter ist Spielen die bedeutsamste und wirkungsvollste Art des Lernens.“
(Hamburger Bildungsempfehlungen, S.30) Spielen ist eine selbstbestimmte, zweckfreie
Tätigkeit, in der Kinder ihre Lebenswirklichkeit konstruieren und rekonstruieren. Sie verbinden
immer einen Sinn mit ihrem Spiel und seinen Inhalten, wobei die Handlung an sich
bedeutender als das Ergebnis ist. In unserem Haus schaffen wir Bedingungen für vielfältige
und anregende Spiele, indem wir Räume anregend gestalten (vgl. 4.7) und vielseitig
verwendbares Spielzeug, Gegenstände des täglichen Lebens, verschiedene technische
Medien und Naturmaterialien in den verschiedenen Funktionsbereichen zur Verfügung stellen.
Unsere Kinder spielen z.B. mit echten Töpfen und Küchengegenständen, bauen mit
Baumscheiben in verschiedensten Größen, verarbeiten das aus dem Wald mitgebrachte
Moos und Äste zu selbstkreierten Kunstwerken, schreiben Buchstaben/ Briefe mit einer alten
Schreibmaschine und legen Gebilde oder Muster mit mehreren hundert Holzwürfeln.
Im sogenannten Freispiel dürfen die Kinder bei uns jeden Tag selbst entscheiden, was sie
wann, wie lange und mit wem spielen möchten. Ziel ist es, dass alle Jungen und Mädchen in
der Kita die Gelegenheit erhalten, sich im Spiel mit anderen Personen, deren Sicht- und
Lebensweisen und mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Wir ermuntern Kinder, Spielideen
zu entwickeln, nehmen ihre Wünsche und Ideen auf, unterstützen sie bei deren
Verwirklichung und geben Impulse, um die Spielfähigkeiten der Kinder zu erweitern.
Die pädagogischen Fachkräfte haben selbst eine hohe Motivation zum Spielen,
dokumentieren und reflektieren exemplarisch Spielsituationen und verständigen sich über
nächste Schritte, die Bildungsprozesse der Kinder anzuregen und zu erweitern.
Neben dem selbst organisierten Spiel der Kinder sind Projekte (z.B. zur Natur, Welt, Tier,
Stadt Hamburg) Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Projekte sind thematisch und

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zeitlich begrenzt, prozessorientiert und ergebnisoffen. Die Themen orientieren sich an der
Lebenswelt der Mädchen und Jungen, ihren weltlichen und religiösen Fragen. Wir nutzen
Projekte, um Lernorte außerhalb der Kita zu erkunden und Expertinnen und Experten
einzubeziehen. Die Kinder erschließen sich dabei das ausgewählte Thema mit all seinen
Facetten aus unter-schiedlichen Perspektiven und werden ermutigt, Neues und Ungewohntes
auszuprobieren. Sie werden altersgemäß an der Themenfindung, Gestaltung und
Dokumentation beteiligt.

4.6 Zeitliche Gestaltung und Tagesablauf

Ein Dienstplan für den sinnvollen Personaleinsatz und ein Wochenplan für pädagogische
Angebote der MitarbeiterInnen schaffen in unserer Kita transparente, verlässliche Strukturen,
in denen sich die Kinder, Mitarbeiterinnen und Eltern sicher und gut aufgehoben fühlen
können. Bei der zeitlichen Gestaltung der Angebote orientieren wir uns an den individuellen
Entwicklungsständen der Jungen und Mädchen sowie den kulturellen und religiösen
Besonderheiten der Kinder und ihrer Familien. Nach dem Morgenkreis werden die Kinder z.B.
für ca. eine Stunde in altershomogene Gruppen mit je ein bis zwei BezugserzieherInnen
zusammengefasst. Dann spielen unsere „Minis“(2-3jährige) mit einer Bezugsperson z.B.
ungestört im Restaurant, die „Maxis“ (4-5jährige) haben Bücherzeit in einem anderen Raum
und die „Vorschulis“ forschen in der Lernwerkstatt. Die Kinder und Eltern kennen wieder-
kehrende wöchentliche Angebote, dass montags Sport, mittwochs der Waldtag, donnerstags
Rhythmik und freitags eine Andacht in der Kirche stattfindet. Zur Mittagszeit treffen sich die
Kinder in ihren Stammgruppen zum gemeinsamen Essen. Am Nachmittag finden
gruppenübergreifende Angebote oder Freispiel für die Spätdienstkinder statt.
Wir achten darauf, dass alle Kinder ihre Bedürfnisse ausleben können und es einen guten
Wechsel zwischen Ruhe-, Rückzugs- und Aktivitätsphasen geben kann, ebenso, dass sich
Phasen selbstbestimmten Handelns (Freispiel) mit Phasen pädagogischer Steuerung durch
die PädagogInnen abwechseln.
Den Kindern wird ermöglicht, sich ihrer Entwicklung gemäß die Zeit selbst einzuteilen. Sie
können morgens z.B. entscheiden, wann sie nach dem Ankommen Frühstücken gehen. In
Freispielphasen haben die Kinder jeden Tag Gelegenheit, ihre Zeit selbst einzuteilen und zu
bestimmen, mit wem sie was und wo sie spielen wollen.
Unser Dienstplan berücksichtigt Zeit für die Umsetzung aller konzeptionell verankerten
Leistungen, z.B. Zeit für Vorbereitung von Angeboten und Festen, Beobachtung und
Dokumentation, Eingewöhnung, Teamsitzungen und Entwicklungs-/ Beratungsgespräche mit
Eltern. Die zeitliche Gestaltung und Planung reflektieren wir regelmäßig im Team.

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4.7 Räumliche Gestaltung

Unsere Räume sind mit kindgerechtem und auch erwachsenengerechtem Mobiliar
eingerichtet und in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt (vgl. Punkt 2.4). Sie bieten den
Mädchen und Jungen vielfältige Anreize für unterschiedliche Wahrnehmungen, Erfahrungen
und Inter-aktionen, Möglichkeiten zur Bewegung und Aktivität, Ruhe und Entspannung. In den
Räumen steht für jede Altersgruppe in überschaubarer Menge, vielfältiges Material (für
unterschiedliche Bildungsbereiche) gut sichtbar und erreichbar zum eigenständigen Forschen,
Lernen und Spielen zur Verfügung. Fotos der Materialien auf den Regalböden oder an den
Materialkästen machen den Inhalt schon von außen erkennbar und erleichtern die
selbstbestimmte Auswahl.
In der Bauecke gibt es keine Tische und Stühle. Hier können die Kinder mit verschiedenen
Baumaterialien (Holz, Lego) bauen, konstruieren und experimentieren. Es gibt Platz, um
„Gebautes“ stehen zu lassen oder jederzeit zu erweitern.
In allen Räumen sind die Orte der Materialien mit Fotos gekennzeichnet, um den Kindern
Struktur zu bieten und das Aufräumen zu erleichtern. Im danebenliegenden
Rollenspielbereich entscheiden die Kinder immer wieder neu, wie sie den Bereich gestalten
wollen, z.B. als Arztpraxis oder Polizeistation oder Supermarkt usw. In der
gegenüberliegenden Verkleidungsecke im Flurbereich gibt es jeweils die dazugehörige
Kleidung, Schuhe und Taschen zur selbstständigen Nutzung sowie einen großen Spiegel.
Daneben haben die Kinder die Möglichkeit, sich in der Leseecke mit Büchern zurückzuziehen
oder gemütlich im Kindersessel Hörbücher über Kopfhörer zu hören.
Im zweiten Funktionsraum gibt es einen Atelierbereich und eine Lernwerkstatt. Hier finden die
Kinder alles, was sie zum Experimentieren benötigen. In Regalen offen zugänglich liegen
Farben, Stifte, Scheren, Klebstoffe, Papiere sowie Experimentierkisten mit mit
naturwissenschaftlichem Material. In diesem Raum stehen zwei große Arbeitstische mit
einigen Stühlen und Hockern sowie Malwände, auch auf dem Fußboden kann gearbeitet
werden. Ein ausklappbares Polster mit Kissen und Decken bestückt dient als Ruhemöglichkeit
bzw. unseren wenigen Krippenkindern als Schlafmöglichkeit am Nachmittag.
In unserem Kinderrestaurant gibt es viele Tische, Stühle und Hocker sowie offene Regale mit
ausgesuchten Regelspielen. Hier finden das offene Frühstück, das gemeinsame Mittagessen
und die Obstpause am Nachmittag statt. Außerhalb der Mahlzeiten wird dieser Raum für
(Regel)Tischspiele genutzt oder es treffen sich hier die Vorschulkinder oder die Minis/ Maxis
für ungestörte Angebote. Eine Tafel informiert durch angehängte Fotos in A5 Format, was es
zum Mittagessen gibt. Neben der Küche haben die Kinder die Möglichkeit, sich an der
Getränkestation zu bedienen.
Für persönliche Dinge wie Wechselwäsche, Regenzeug hat jedes Kind im Eingangsbereich in
der Garderobe einen Platz mit Kleiderhaken und Fach, in dem kleine „Schätze“, wie
Kuscheltiere oder selbsthergestellte Dinge aufbewahrt werden können. Die Fächer sind mit
Foto und geschriebenem Namen gekennzeichnet.

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Unser religionspädagogisches Profil ist an verschiedenen Stellen sichtbar- die Bücherecke ist
mit biblischen Bilderbüchern ausgestattet, Andachtskerzen für die Stammgruppen, eine
Kitakerze mit christlichen Symbolen bzw. biblischen Bildern (z.B. der Arche Noah) haben
einen festen Platz, eine Arche Noah zum Spielen, die Krippe zum Anfassen in der
Weihnachtszeit, die Gebetswürfel für den Morgenkreis und das Essensgebet, das Kamishibai-
Theater mit biblischen Bildergeschichten.
Das pädagogische Fachpersonal hat in der Mitarbeiterecke im Flurbereich die Möglichkeit, in
erwachsenenhöhe Dinge abzulegen und zu schreiben. Hier hängen an einer großen Tafel
auch der Dienstplan, der Jahreskalender und andere wichtige Informationen (für die
MitarbeiterInnen) vom Träger und der Kitaleitung. Im Mitarbeiterzimmer ist ein
Computerarbeitsplatz eingerichtet, pädagogische Fachliteratur in offenen Regalen zu finden,
sowie eine Flipchart, Moderationstafel, ein Sofa zum Entspannen und ein Besprechungs-/
Arbeitstisch mit Stühlen.
Eltern werden im Eingangsbereich auf zwei Tafeln über Aktuelles, Ausflüge, Termine, das
Essen, die Elternvertreter und Schließzeiten informiert und haben eine erwachsenengerechte
Sitzgelegenheit, um zu warten oder sich auszutauschen.
Unser Ziel ist es, dass sich alle Menschen in unserer Kita wohl und willkommen fühlen, in
angenehmen, geschmackvoll eingerichteten, sauberen Räumen.
In Zukunft wollen wir uns damit beschäftigen, wie unsere Räume vermehrt auch die
unterschiedlichen in der Kita vertretenen Kulturen und Religionen widerspiegeln könnten. Wir
haben vor z.B. im Eingangsbereich der Kita, Eltern und Kinder in verschiedenen Sprachen
willkommen zu heißen. Dies bedeutet auch bei der Auswahl des Spielmateriales und der
Bücher die Vielfalt zu berücksichtigen. Z.B. Puppen unterschiedlicher Hautfarben, Buntstifte
mit Hautfarben dieser Welt, lebenspraktische Dinge aus den Familien (z.B. unterschiedliches
Kochgeschirr).

4.8 Beobachtung und Dokumentation

Wir beobachten, dokumentieren und reflektieren die Bildungswege jedes Kindes. Die
Beobachtungsauswertungen, die wir oft auch im Team vornehmen, geben uns wertvolle
Hinweise für die weitere Planung der pädagogischen Arbeit (bzw. für die Unterstützung und
Begleitung der weiteren Entwicklung des Kindes) und bilden die Grundlage für
Entwicklungsgespräche, zu denen wir die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten regelmäßig
einladen.
Zur gezielten Beobachtung und Entwicklungsdokumentation benutzen wir in unserer
Einrichtung die „Grenzsteine der Entwicklung“ nach Hans-Joachim Laewen, einen
selbstentwickelten kitainternen Beobachtungsbogen zu allen Entwicklungsbereichen des
Kindes, die Simsikbögen zur Sprachentwicklung von Kindern mit Migrationshintergrund sowie
den 4½-Jährigen-Bogen im Rahmen des Vorstellungsverfahren für Viereinhalbjährige in den

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Schulen. Spontane Beobachtungen oder Ereignisse werden auf Karteikarten dokumentiert
und gesammelt.
Neu hinzugekommen ist die Marte Meo Methode, mit der wir unser eigenes pädagogisches
Handeln analysieren anhand von Videoaufzeichnungen und gleichzeitig die Kompetenzen der
Kinder erkennen können.
Am Tag der Aufnahme legt die Bezugserzieherin/ der Bezugserzieher einen Portfolio-Ordner
für jedes Kind an, der im Dialog mit dem Kind und den Eltern gemeinsam gestaltet wird. Die
Seiten des Portfolio-Ordners sind vom Team festgelegt worden (z.B. „Das bin ich“, „Das kann
ich schon“) und werden in regelmäßigen Abständen „gepflegt“.
Beobachtungs- und Dokumentationszeiten sind im Dienstplan geregelt bzw. werden von den
pädagogischen Fachkräften spontan abgestimmt. Auswertungen erfolgen oft im kollegialen
Austausch, in Teamsitzungen oder mit der Leitung. Bei Bedarf erstellt die Leitung ausführliche
Entwicklungsberichte oder Stellungnahmen für andere Einrichtungen (z.B. das WOI oder
Frühförderstellen).

4.9 Kommunikation und Sprachbildung

Sprache ist eine entscheidende Schlüsselqualifikation für die soziale und gesellschaftliche
Teilhabe von Kindern sowie für ihren gesamten Bildungsverlauf. Wir unterstützen
mehrsprachig aufwachsende Mädchen und Jungen, die deutsche Sprache zu erlernen. Im
Rahmen von Kita Plus ist das Thema Kommunikation/ Sprachbildung- und Sprachförderung
ein großer Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit und daher eine zentrale
Querschnittsaufgabe, die sich im Alltag sowie in der gesamten Bildungsarbeit unserer Kita
widerspiegelt.
Ein Kind entwickelt seine Sprach- und Ausdrucksfähigkeit im Dialog. Eine der wichtigsten
Grundvoraussetzungen für die Entwicklung von Sprache und Explorationsverhalten ist
deshalb eine sichere Bindung und Beziehung zu den pädagogischen Fachkräften. Mit Hilfe
des Berliner Eingewöhnungsmodells versuchen wir eine vertrauensvolle Basis für eine
gelingende sprachliche Entwicklung aufzubauen. Zudem ist unser Kita-Alltag eingebettet in
eine verlässliche Struktur, um den Kindern durch wiederkehrende Rituale, Sicherheit,
Wohlbefinden und Orientierung im Tagesablauf zu ermöglichen.
Im Rahmen des teiloffenen Konzeptes haben wir verschiedene, anregungsreiche
Lernbereiche (Funktionsbereiche) eingerichtet (vgl. Räumliche Gestaltung), in denen
sprachbildende Spielsituationen geschaffen werden. Unser pädagogisches Fachpersonal
achtet auf eine gut vorbereitete Umgebung, entwicklungsgemäße Materialien und Angebote,
um in vielfältigster Form und vor allem alltagsintegriert, Lernanlässe und Lerngelegenheiten
für aktives und passives Sprachlernen zu schaffen. Dies erfordert von den pädagogischen
Fachkräften als Sprachvorbild neben einem umfangreichen Wissen zum kindlichen
Spracherwerb, eine hohe persönliche Sprachkompetenz und ein Gesprächsverhalten, das

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Vertrauen fördert und die Sprechfreude der Kinder weckt, beispielsweise durch bewusstes
und handlungsbezogenes Sprechen im Alltag, durch Loben, Erzählen, Vorlesen und Zuhören.
Im Rahmen von Kleingruppenaktivitäten (oder auch in Einzelförderung) übernehmen alle
pädagogischen Fachkräfte in unserer Kita entwicklungs- und altersgemäße, gezielte
Sprachförderung in allen Bildungsbereichen unter Berücksichtigung der individuellen
motorischen, kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung der Kinder sowie deren
Interessen und Themen. Im Unterschied zum selbst initiierten Spiel ermutigen die
pädagogischen Fachkräfte die Kinder, sich auch auf ein themenbezogenes Angebot zu
konzentrieren, um hierbei Sprachverstehen, fundierten Wortschatz, Fachsprache und
grammatikalische Fähigkeiten zu erwerben und zu üben. Die differenzierte Sprachförderung
setzt eine systematische Beobachtung und Dokumentation der allgemeinen sowie der
sprachlichen Entwicklung jedes Kindes voraus. (vgl. 4.8)
Durch folgende sprachbildende Materialien/ Angebote versuchen wir die Sprachbildung und -
förderung in den alltägliche Aktivitäten zu ermöglichen: Bilderbücher, regelmäßiges Vorlesen
von (teils mehrsprachigen) Geschichten, (Rollen-)Spiele, Ausflüge in die Bücherhalle und
sowie durch Singen und Musik, Hörspiele, Verse und ritualisierte Tätigkeiten wie
beispielsweise das gemeinsame Beten beim Mittagessen.
Grundlegende Voraussetzungen für mehrsprachliches Lernen schaffen wir, indem wir
mehrsprachige Materialien (z.B. Bücher, Hörbücher) in den jeweiligen Familiensprachen der
Kinder anbieten und beispielsweise die Vielfalt von Schrift auf verschiedenste Art und Weise
in der Kita präsentieren (u.a. das Schreiben des Wortes „Willkommen“ in der jeweiligen
Familiensprache).
Bei uns werden die Eltern eng in die Sprachbildung und -förderung ihrer Kinder mit
einbezogen und in ihren Sprachbildungs- und Sprachförderkompetenzen gestärkt und darin
unterstützt, auch im Familienalltag sprachförderliche Bedingungen zu schaffen. Wir führen
regelmäßige Entwicklungsgespräche und analysieren gemeinsam die familiäre
Sprachsituation, informieren über den Sprachstand des Kindes und bleiben im Austausch
über die sprachliche Entwicklung. Eltern werden darin bestärkt, mit ihren Kindern in ihrer
Familiensprache zu kommunizieren und diese zu pflegen, denn wir wissen, dass die
Förderung der Erstsprache den Erwerb von Deutsch als Zweit-/Drittsprache begünstigt. Über
die Familiensprache entwickeln Kinder emotionale Bindungen, Zugehörigkeitsgefühle und
Akzeptanz. Zudem trägt sie maßgeblich zur Entwicklung der Identität und der Persönlichkeit
bei.
Die Wertschätzung unterschiedlicher Familiensprachen in unserer Kita erleichtert es den
Kindern, sich der Kita zugehörig zu fühlen und sich aktiv zu beteiligen, sie erfahren eine
emotionale Wertschätzung in ihrer sprachlichen Identität als wichtigen Aspekt ihrer
Familienkultur.

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4.10    Partizipation

Partizipation in der Kita bedeutet, Kinder mit ihren Bedürfnissen und Themen respektvoll
wahrzunehmen und in den Alltag miteinzubeziehen, sie altersgemäß an Entscheidungen zu
beteiligen und mit ihnen gemeinsam (im Dialog) den Lebensraum Kita zu gestalten. In vielen
Bildungsplänen wird Partizipation als „Schlüssel zur Bildung und zur Demokratie“ bezeichnet,
denn die Kinder werden an die Regeln demokratischen Verhaltens und Verhandelns
herangeführt und erhalten damit ein ideales Erfahrungsfeld, demokratisches Verhalten
einzuüben. Sie erweitern ihre Kompetenzen, erfahren die Wirksamkeit ihres Handelns und
werden ermutigt, sich auch in Zukunft und in anderen Gruppen einzusetzen und die eigene
Meinung zu äußern. (vgl. Stamer-Brandt, S.84)
Für eine erfolgreiche Partizipation bedarf es einer entsprechenden Haltung der
pädagogischen Fachkräfte, den Einbezug und die gute Zusammenarbeit mit Eltern sowie
einer guten Struktur von Abläufen in unserer Einrichtung. Unser Ziel ist es, in Teamsitzungen
und einem geplanten Studientag, Fachwissen zum Thema Partizipation zu erweitern, die
eigene Haltung zu reflektieren und kontinuierlich die Rahmenbedingungen für gelingende
Beteiligung und Mitbestimmung von Kindern zu verbessern.
Der IQUE Leitsatz: „Wir nehmen die Gemeinschaftserfahrungen der Kinder wahr, ermutigen
sie in ihrer Autonomie und sozialen Kompetenz und regen das soziale Miteinander an.“ dient
uns dabei als Orientierung. Folgende Punkte wollen wir im Team verstärkt in den Fokus
nehmen und verbessern.
 • Wir wollen weiterhin mit den Kindern Rituale, Strukturen und Regeln entwickeln, die das
     Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder stärken und ihnen Orientierung, Geborgenheit
     und Sicherheit im Alltag bieten (was wir z.B. schon punktuell machen: Leitung des
     Morgenkreises durch ein Vorschulkind, Sprechen von selbsterdachten Gebeten beim
     Essen, geregelter transparenter Tagesablauf/ Wochenplan für Kinder und Eltern)
 • Wir finden und verabreden mit den Kindern Bereiche und Formen der Beteiligung,
     unterstützen sie bei der Umsetzung ihrer Interessen und der Übernahme von
     Verantwortung (Themenfindung für Ausflüge und Projekte gemeinsam mit den Kindern,
     Abstimmung im Morgenkreis, Mitentscheidung, welches Thema im Rollenspielbereich
     verwirklicht werden soll, Tischeindeckung im Restaurant, Selbstauffüllen des Essens)
 • Wir hören Kindern zu, nehmen Kritik und Beschwerden ernst und bieten ihnen im Alltag
     verschiedene Möglichkeiten miteinander zu kommunizieren. (z.B. Morgenkreis, offenes
     Frühstück, Freispiel, Rückzugsorte, altershomogene Gruppen, Andacht in der Kirche,
     Beschwerdemanagement)
 • Wir regen die Kinder an, für die persönlichen Bedürfnisse Anderer offen zu sein,
     Beziehungen zu knüpfen und Grenzen zu setzen und anzuerkennen (z.B. Regeln zu
     Doktorspielen festzulegen, Nein-sagen)
 • Wir unterstützen Kinder bei der Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien

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•    Wir nehmen die Lebensfreude der Kinder auf, gehen darauf ein und ermöglichen ihnen
     durch besondere Erlebnisse Spaß und Freude.
•    Wir sind uns unserer Vorbildwirkung bewusst und handeln entsprechend.

4.11    Geschlechterbewusste Pädagogik

Eine geschlechterbewusste Pädagogik ist Bestandteil der inklusiven Bildung. Wir wissen
darum, dass sie die Bildungschancen von Kindern erhöht und die Persönlichkeitsentwicklung
fördert. Ziel der geschlechtersensiblen Pädagogik ist es, Mädchen und Jungen darin zu
unterstützen, sich ohne einengende geschlechterstereotype Botschaften möglichst vielfältige
Welt-Bilder anzueignen. Zur geschlechterbewussten Erziehung/ Gendermainstream haben wir
uns im Team ausgetauscht, Haltungen reflektiert und Angebote sowie Funktionsbereiche
dahingehend verändert.
In unserem Haus haben alle Kinder die Möglichkeit, sich den unterschiedlichsten Spielen,
Tätigkeiten und Interessensgebieten offen und neugierig zu nähern und diese
auszuprobieren. Wir achten im Dialog mit den Kindern auf eine geschlechtersensible Sprache
und reflektieren in Teamsitzungen beobachtete Unterschiede innerhalb oder zwischen
Jungen- und Mädchengruppen. Unsere Angebote sind darauf ausgerichtet, den
unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen von Mädchen und Jungen gerecht zu werden
und vielfältige Erfahrungsräume zu ermöglichen. So gibt es z.B. für alle Kinder die Möglichkeit
zum Filzen und selbst zu entscheiden, welches Produkt es werden soll, das Angebot „Ringen
und Raufen“, Rhythmik und Tanzen. In der Verkleidungsecke können „vermeintliche“
mädchen-als auch jungenspezifische Kleidungsstücke (z.B. Hackenschuhe, Kleider, Röcke,
Handtaschen, Bauarbeiterhelm, Werkzeuggürtel, Polizeiweste, Ritterhelm) von allen
gleichermaßen getragen werden. Die Rollenspielecke wird in Absprache mit den Kindern
regelmäßig umgestaltet, um neue attraktive Spielräume für Jungen und Mädchen zu
ermöglichen (z.B. Arztpraxis, Polizeistation)
Wir sind bestrebt auch männliche pädagogische Fachkräfte einzustellen. Momentan
beschäftigen wir einen Jahrespraktikanten, der z.B. mit den Kindern kocht (weil er u.a. Koch
ist) und eine feste Fußballgruppe anbietet, die aus Jungen und Mädchen besteht.

4.12    Inklusion, Pädagogik der Vielfalt

Nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) VIII § 1 hat jeder junge Mensch ein Recht auf Förderung
seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschafts-
fähigen Persönlichkeit. „Inklusion zielt auf Bildungsgerechtigkeit und verfolgt den Anspruch,
die vorhandene Heterogenität zu wertschätzen, Bildungsbarrieren zu erkennen und
abzubauen.“ (aus: Wagner, Petra (Herausgeberin), Handbuch Inklusion. Herder Verlag 2013)

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